DE19930054C2 - Elektromechanisches Schließsystem - Google Patents
Elektromechanisches SchließsystemInfo
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- E05B47/0001—Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means with electric actuators; Constructional features thereof
- E05B47/0002—Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means with electric actuators; Constructional features thereof with electromagnets
Abstract
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches Zylinderschloß, insbesondere für Schließsysteme, mit einem Zylindergehäuse, das mit zwei gegenüberliegenden Aufnahmen versehen ist und in dessen erster Aufnahme ein mit einem Schlüssel betätigbarer Schließkern zum Verdrehen einer Schließnase drehbar gelagert ist, die den Schließriegel betätigt. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß in der zweiten Aufnahme des Zylindergehäuses eine elektrisch betätigbare Kupplung angeordnet ist, die aufgrund eines elektrischen Schaltsignals schaltet und eine Drehung der Schließnase durch den Schlüssel erlaubt.
Description
Die Erfindung betrifft ein elektromechanisches
Zylinderschloß, insbesondere für Schließsysteme, mit
einem Zylindergehäuse, das mit zwei gegenüberliegenden
Aufnahmen versehen ist und in dessen erster Aufnahme ein
mit einem mechanisch passenden Schlüssel verdrehbarer
Schließkern und an dessen der ersten Aufnahme
gegenüberliegenden Seite ein manuell betätigbarer
Drehknopf drehbar gelagert sind, welcher Drehknopf
drehfest mit einer Schließnase zusammenwirkt, die den
Schließriegel betätigt.
Es ist allgemein üblich Türen und Tore von Gebäuden,
Räumen, Geländen oder aber auch Geräte durch
Zylinderschlösser der eingangs erläuterten Art zu
sichern. Für die Sicherung von Türen eines Gebäude werden
häufig mechanische Schließsysteme eingesetzt, bei denen
ein Schlüssel ein bestimmtes und eventuell mehrere
weitere Schlösser und ein anderer Schlüssel ein anderes
bestimmtes Schloß und die gleichen weiteren Schlösser
betätigen können. Ein solches Schließsystem wird
beispielsweise bei Wohn- oder Bürogebäuden eingesetzt,
bei welchem die Haupteingangstür stets durch alle
Schlüssel zu öffnen sind, während die einzelnen Wohnungen
oder Büros nicht mit allen Schlüsseln geöffnet werden
können. Solche mechanischen Schließsystem haben den
Nachteil, daß die Schlüssel aufwendig gefertigt werden
müssen. Auch ist es aus Sicherheitsgründen häufig
erforderlich, bei Verlust eines Schlüssels, der zumindest
die Haupteingangstür öffnet, das gesamte Schließsystem
mit allen Zylinderschlössern und Schlüsseln zu ersetzen.
Es sind weiterhin elektronische Schließsysteme bekannt,
bei denen das Schloß durch eine codierte Karte geöffnet
werden kann. Hier kann die Zugangsberechtigung in
einfacher Weise durch entsprechend programmierte und
codierte Karten geregelt werden. Bei Verlust einer Karte
kann der Zugangscode für alle Schlösser so geändert
werden, daß kein Schloß mehr mittels der abhanden
gekommenen Karte geöffnet werden kann. Solche Schlösser
sind für den Benutzer in der Regel recht umständlich zu
bedienen, da die Karte in ungewohnter Weise in ein
Lesegerät eingeführt oder an einem Lesergerät
vorbeigeführt werden muß, während gleichzeitig der
Türgriff zu betätigen ist. Auch benötigen solche
Schließsystem häufig einen erhöhten Platzbedarf
beispielsweise neben der Tür oder auf der Rückseite der
Tür. Ferner müssen die Systeme stets mit ausreichend
Energie versorgt werden.
Weiterhin sind elektronische Zahlenschlösser bekannt, bei
denen ein Schloß nach Eingabe eines bestimmten
Zahlencodes freigegeben wird. Auch hier sind in der Regel
zum Bedienen zwei Hände erforderlich oder bestimmte
Freigabezeiten zu beachten.
Ferner sind kombinierte elektromechanische
Zylinderschlösser bekannt, bei denen der Schließkern
durch elektrisch arretierbare Schließstifte verriegelt
oder freigegeben werden. Die elektrische Freigabe kann
beispielsweise durch ein Transpondersystem erfolgen,
dessen Sender- und Empfängereinheiten im Schlüssel
einerseits und im Bereich des Schlosses andererseits
angeordnet sind. Die Arretierung des Schließkerns hat den
Nachteil, daß bei hinreichender Krafteinwirkung diese
Sperre überwunden werden kann. Auch besteht ein Nachteil
häufig darin, daß das entsprechende Zylinderschloß einen
erhöhten Einbauraum erfordert. Ein solcher Einbauraum
steht nicht immer zur Verfügung oder muß mit erhöhtem
Montageaufwand geschaffen werden.
Bei einem aus der DE 37 42 189 C2 bekanntem
Zylinderschloß ist im Steg des Zylindergehäuses unterhalb
der Drehknopfwelle ein Elektromagnet vorgesehen, der
aufgrund des Berechtigungssignals einen Stift freigibt,
durch den der Schließkern mit der Schließnase drehfest
verbunden wird. Die Steuerung befindet sich
offensichtlich nicht am oder im Zylindergehäuse. Es sind
demnach weitere Montagemaßnahmen erforderlich, um dieses
Zylinderschloß in einem Schließkasten einzubauen. Bei dem
Zylinderschloß gemäß der DE 40 19 624 A1 steht der
Schließkern stets drehfest in Verbindung mit der
Schließnase, und eine elektromagnetisches Stellglied
entriegelt aufgrund des Berechtigungssignals die
Schließnase. Aus der DE 36 17 317 C2 ist es bekannt, ein
Zylinderschloß sowohl für eine ferngesteuerte als auch
für eine manuelle Schließung vorzusehen. Es ist ein Motor
vorgesehen, der die Schließnase antreibt, sofern kein
Schlüssel steckt. Das Einführen des Schlüssels bewirkt
ein mechanisches Auskuppeln des Motors, so daß die
Schließnase bei passendem Schlüssel manuell gedreht
werden kann. Die Entgegenhaltung DE 196 03 320 A1
beschreibt ein Zylinderschloß für Hotels und dergleichen.
Es fehlt der innere Drehknopf, so daß ein Verriegeln oder
Entriegeln des Schlosses von Innen nicht möglich ist. Es
ist ein Motor vorgesehen, der eine Hülse aufweitet, so
daß ein Kraftschluß zwischen Schließkern und Schließnase
bewirkt wird. Ein Zugangskontrollsystem ist
beispielsweise aus der DE 42 40 560 A1 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Schließsystem und insbesondere ein elektromechanisches
Zylinderschloß für ein Schließsystem zu schaffen, das
ohne zusätzlichen Aufwand einbaubar ist. Gemäß der
Erfindung sollen die Vorteile eines elektronischen
Schließsystems und eines mechanischen Schließsystem
weitgehend miteinander verbunden werden.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
in der zweiten Aufnahme des Zylindergehäuses eine
elektrisch betätigbare Kupplung angeordnet ist, die
aufgrund eines durch eine zumindest teilweise im
Drehknopf angeordnete elektronische Steuerung bei
Berechtigung erzeugten elektrischen Schaltsignals
schaltet und eine drehfeste Verbindung zwischen der
Schließnase und dem Schließkern bewirkt und somit eine
Drehung der Schließnase durch den Schlüssel erlaubt. Es
wird hierdurch in vorteilhafter Weise erreicht, daß kein
zusätzlicher Einbauraum für das Zylinderschloß benötigt
wird. Vielmehr ist es möglich, die gesamte Kupplung und
die innerhalb des Zylindergehäuses unterzubringen, so daß
das Zylinderschloß wie ein herkömmliches mechanisches
Schloß eingebaut werden kann. Alle erforderlichen
Elemente zum Schließen und/oder Entriegeln sind am oder
im Zylindergehäuse vorhanden.
Es kann weiterhin zweckmäßig sein, wenn die Kupplung über
Federmittel im Ruhezustand gehalten wird. Dabei ist es
vorteilhaft, wenn die Kupplung im Ruhezustand stromlos
ist. Dadurch kann der Stromverbrauch wesentlich reduziert
werden, da ein Schloß sich in der Regel im Ruhezustand
befindet und nur für kurze Zeit, nämlich zum Öffnen der
Tür, betätigt wird. Die Kupplung kann beispielsweise
einen Elektromagneten umfaßt. Eine solche
elektromagnetische Kupplung ist relativ einfach
aufgebaut, robust und kann einfach und präzise
angesteuert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
erlaubt die Kupplung im Ruhezustand eine freie Drehung
des Schließkerns bei mechanisch passendem Schlüssel. Dies
hat den Vorteil, daß keine Kraft auf den eigentlichen
Schließmechanismus bei nicht freigegebenem Schloß
ausgeübt werden kann. Beschädigungen durch
Fehlbedienungen oder einen unberechtigten Eingriff können
somit weitgehend vermieden werden.
Gemäß einer weitergehenden Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß das elektrische Schaltsignal durch
eine elektronische Steuerung bewirkt wird, die eine
Antenne umfaßt, die mit einem passiven Transpondersystem
im Schlüssel zusammenwirkt. Gemäß einer zweiten
Ausführungsform ist vorgesehen, daß das elektrische
Schaltsignal durch eine elektronische Steuerung bewirkt
wird, die eine Empfängereinheit aufweist, die mit einer
Sendereinheit im Schlüssel zusammenwirkt. Dies hat den
Vorteil, daß das elektrische Schaltsignal durch den
Schlüssel selbst erzeugt wird. Die Bedienung entspricht
dem Öffnen mit einem herkömmlichen Schlüssel, und es sind
keine weiteren Maßnahmen seitens des Benutzers
erforderlich. Insbesondere ist es möglich, das Schloß
auch einhändig zu bedienen.
Es ist günstig, wenn die Antenne für das
Transpondersystem oder für die Empfängereinheit in
vorderen Bereich des Zylinderschlosses integriert ist und
mit der elektronischen Steuerung verbunden ist. Der
vordere Bereich ist hierbei die mit dem Schlüssel
zugängliche Seite. Dies hat den Vorteil, daß sich Sender,
Transponder und/oder Antenne beim Öffnen des Schlosses
mit dem Schlüssel zwangsläufig in der Nähe befinden, so
daß eine gute Signalübertragung bewirkt werden kann.
Insbesondere ist es dadurch aber möglich, daß die
Sendeleistung herabgesetzt werden kann, wodurch
beispielsweise bei netzunabhängigen Stromversorgungen
deren Funktions- und Bereitschaftsdauer erhöht wird.
Die Antenne für das Transpondersystem oder für die
Empfängereinheit kann in der vorderen Stirnfläche des
feststehenden Zylindergehäuses integriert sein. Dabei ist
es zweckmäßig, wenn der Schlüssel einen Schlüsselgriff
mit einem Abschnitt aufweist, in dem der Transponder oder
die Sendeantenne integriert ist und der in der
eingesteckten Lage einen geringen Abstand zur vorderen
Stirnfläche des Zylindergehäuses hat. Durch diese
Maßnahmen werden besonders kurze
Signalübertragungsstrecken erzeugt, die auch den Einsatz
von kleinen Antennen bei minimaler Sendeleistung erlaubt.
Grundsätzlich ist es möglich, daß die elektronische
Steuerung über wenigstens einen Schleifringkontakt mit
einer externen Energiequelle verbunden ist. Es kann aber
auch vorgesehen werden, daß die elektronische Steuerung
über eine Batterie mit Energie versorgt wird, die im
Drehknopf angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, daß keine
Verbindungsleitungen von dem Schloß zu einer
Energiequelle erforderlich sind.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Antenne für das
Transpondersystem oder für die Empfängereinheit in dem
vorderen Bereich der ersten Aufnahme, insbesondere der
vorderen Stirnfläche des feststehenden Zylindergehäuses
integriert ist und über wenigstens einen
Schleifringkontakt mit der im Drehknopf befindlichen
elektronischen Steuerung in Verbindung steht. Dadurch
wird ein äußerst kompakter Aufbau erzielt. Insbesondere
mit einer netzunabhängigen Stromversorgung in dem
Drehknopf selbst sind alle erforderlichen Baugruppen in
einem Zylinderschloß zusammengefaßt, das in eine
beliebige Tür eingesetzt werden kann. Dabei ist es
besonderes zweckmäßig, wenn das Zylindergehäuse genormte
oder standardisierte Abmessungen aufweist.
Weiterhin kann wenigstens ein Schaltmittel im
Zylindergehäuse vorgesehen sein, das durch den mechanisch
passenden Schlüssel betätigbar ist, um die elektronische
Steuerung einzuschalten. Das Schaltmittel kann die
elektronische Steuerung beispielsweise für eine
vorbestimmbare Zeit einschalten. Dies hat den Vorteil,
daß im Ruhezustand die gesamte Steuerung stromlos ist und
keine Energie verbraucht. Die Lebensdauer der Batterie
kann somit wesentlich erhöht werden, so daß ein
frühzeitiges Versagen der elektronischen Steuerung nicht
zu befürchten ist.
Grundsätzlich ist es möglich, daß die elektronische
Steuerung über wenigstens einen Schleifringkontakt mit
einer zentralen Datenverarbeitungsanlage verbunden ist.
Dadurch können die Vorteile einer zentralen Kontrolle und
Steuerung der Zugangsberechtigungen ausgenutzt werden. Es
ist dann beispielsweise möglich, zu erfassen, mit welchem
Schlüssel wann welche Tür geöffnet worden ist. Auch ist
es möglich, bestimmte Zugangsberechtigungen zu sperren,
so daß der Benutzer zwar den mechanisch passenden
Schlüssel besitzt, jedoch aufgrund des falschen
Transpondersignals nicht das weiterhin erforderliche
elektrische Schaltsignal zum Schalten der Kupplung
erzeugen kann. In entsprechender Weise kann bei einem
Verlust eines Schlüssels vorgegangen werden. Der
verlorene Schlüssel würde zwar mechanisch das Schloß
beispielsweise der Haupteingangstür betätigen können,
jedoch würde diese wegen des fehlenden Schaltsignals
damit nicht geöffnet werden können.
Die Neuprogrammierung von Zugangscodes oder dergleichen
kann selbstverständlich auch ohne zentrale
Datenverarbeitungsanlage erfolgen. Es ist grundsätzlich
möglich, die elektronische Steuerung beispielsweise im
Drehknopf mit entsprechenden Schnittstellen zu versehen,
die eine Veränderung der Zugangsberechtigungen
ermöglichen.
Es ist offensichtlich, daß mit einer solchen Ausbildung
eines Zylinderschlosses ein vielseitiges Schließsystems
bereitgestellt wird. Insbesondere sind keine besonderen
Einbaumaßnahmen erforderlich. Das elektromechanische
Zylinderschloß braucht lediglich gegen das herkömmliche
mechanische Zylinderschloß ausgetauscht zu werden. Dies
ist mit einfachen Mitteln und ohne Zeitaufwand möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein
Zylinderschloß gemäß der Erfindung,
Fig. 2 die Kupplungsanordnung ohne Gehäuse
Fig. 3 den Bereich des Kupplungsmitnehmers in
vergrößerter Darstellungsform,
Fig. 4a, b die Kupplung bei eingestecktem Schlüssel
im Ruhezustand,
Fig. 5a, b die Kupplung bei eingestecktem Schlüssel
mit wirksamer Schließverbindung und
Fig. 6 die Ansicht des Zylinderschlosses bei
eingestecktem Schlüssel.
Das in der Zeichnung dargestellte Zylinderschloß weist
ein Zylindergehäuse 11 mit einer ersten und einer zweiten
sich gegenüberliegenden Aufnahme 12 beziehungsweise 13
auf. In der in der Fig. 1 links dargestellten ersten
Aufnahme 12 ist ein Schließkern 14 drehbar gelagert, der
durch einen Schlüssel (nicht gezeigt) betätigt werden
kann. Der Schließkern weist dazu eine Vielzahl von
Schließstiften 15 auf, deren Trennebene bei einem
mechanisch passenden Schlüssel so ausgerichtet sind, daß
eine Verdrehung möglich ist. Die Funktionsweise und der
Aufbau entspricht insoweit einem herkömmlichen
Sicherheitsschloß und bedarf daher keiner weiteren
Erläuterung.
In der in der Zeichnung rechts dargestellten zweiten
Aufnahme 13 ist eine elektrisch betätigbare Kupplung 16
vorgesehen, die über ein elektrisches Signal geschaltet
werden kann und dann eine Verdrehen der Schließnase 17
durch den Schließkern 14 erlaubt. Im einzelnen ist die
Anordnung so getroffen, daß der Kupplungskörper 18
drehbar in der zweiten Aufnahme 13 gelagert ist und
drehfest mit der Schließnase 17 in Verbindung steht.
Durch Drehen der Kupplung kann somit ein Verdrehen der
Schließnase zum Entriegeln der Tür oder dergleichen
erfolgen.
Auf der der ersten Aufnahme 12 abgekehrten Seite des
Zylinderschlosses ist ein Drehknopf 19 angeordnet, der
mit der Schließnase 17 zusammenwirkt. Der Drehknopf 19
ist dazu drehfest mit dem Kupplungskörper 18 verbunden,
so daß beim Drehen des Drehknopfs die Schließnase mittels
des Kupplungskörpers 18 verdreht wird. Die Tür kann somit
entriegelt werden.
In dem Drehknopf 19 ist eine elektronische Steuerung 20
angeordnet, die von einer netzunabhängigen Energiequelle,
beispielsweise einer Batterie 21, mit Strom versorgt
wird. Die elektronische Steuerung 20 erzeugt das
erforderliche Schaltsignal, daß zum Schalten der Kupplung
16 benötigt wird. Die elektronische Steuerung umfaßt eine
Antenne 22 zum Empfangen von elektromagnetischen
Signalen. Die Antenne 22 kann Bestandteil eines passiven
Transpondersystems sein, dessen Gegenstück im Schlüssel
oder im Schlüsselgriff angeordnet ist. Die Antenne kann
aber auch Bestandteil einer aktiven Sender- und
Empfängeranordnung sein, deren Sender im Schlüssel oder
Schlüsselgriff integriert ist.
Die Antenne 22 ist dabei vorzugsweise in dem die erste
Aufnahme 12 umfassenden vorderen Bereich 34 des
Zylindergehäuses 11 angeordnet. Im einzelnen ist die
Anordnung so getroffen, daß die Antenne in der vorderen
Stirnfläche 23 des Zylindergehäuses integriert und über
ein Kabel 24 mit Schleifringkontakten 25 verbunden ist,
durch die das empfangene Signal zu der elektronischen
Steuerung 20 in dem frei drehbaren Drehknopf 19 geleitet
wird. Das elektrische Kabel verläuft dabei vorzugsweise
in einer Nut in dem Zylindergehäuse 11, so daß die
Außenmaße des Zylindergehäuses zum Einbau in den
Schloßkasten unverändert bleiben.
Der Schlüssel 35 ist mit einem Schlüsselgriff 36
versehen, der einen Abschnitt 37 aufweist, in dem der
Transponder oder eine Antenne 38 integriert ist. Dieser
Abschnitt weist im eingesteckten Zustand des Schlüssels
einen geringen Abstand zur Stirnfläche des
Zylindergehäuses auf. Dadurch wird eine kurze
Signalübertragungsstrecke bewirkt.
Im folgenden wird insbesondere anhand der Fig. 2 bis 5
die Wirkungsweise des Zylinderschlosses erläutert. In den
Fig. 2 und 3 sind die wesentlichen Bestandteile der
Kupplung bei abgezogenen Schlüssel dargestellt. Die
Kupplung weist einen Kupplungsmitnehmer 26 mit wenigstens
einem Vorsprung 27', 27", 27''' auf. Im Ruhezustand
gemäß Fig. 2 ist der Kupplungsmitnehmer 26 innerhalb des
Kupplungskörpers 18 frei drehbar, da die Vorsprünge 27',
27", 27''' oberhalb eines Absatzes 28 des
Kupplungskörpers 18 mit entsprechenden Aussparungen 29
für die Vorsprünge 27', 27", 27''' verläuft. Der
Kupplungsmitnehmer kann in ständiger Wirkverbindung mit
dem drehbaren Anschlußstück 30 des Schließkerns stehen
und wird durch eine Feder 39 in dem dargestellten axialen
Ruhezustand gehalten.
Bei eingestecktem Schlüssel wird der Kupplungsmitnehmer
26 um einen vorbestimmten axialen Weg in Richtung des
Pfeiles 31 bewegt. Bei mechanisch passendem Schlüssel ist
nunmehr der Schließkern frei drehbar, wobei die axialen
Wege so bemessen sind, daß die Vorsprünge 27', 27",
27''' des Kupplungsmitnehmers 26 zunächst nach wie vor
außer Eingriff mit den Aussparungen 29 des
Kupplungskörpers 18 sind. Die Verdrehung und die Position
der Vorsprünge oberhalb des Absatzes 28 ist in den Fig.
4a, b dargestellt.
Beim Einstecken des mechanisch passenden Schlüssels wird
mittels einer axialen Verlängerung 32 ein Mikroschalter
33 betätigt, durch den die elektronische Steuerung 20
eingeschaltet wird. Die elektronische Steuerung erzeugt
nach entsprechender Auswertung und bei Berechtigung das
elektrische Schaltsignal, durch das die Kupplung anzieht.
Die Berechtigung kann hierbei durch Auswertung eines
geeigneten Transpondersignals geprüft werden, das von dem
eingesteckten Schlüssel über die Antenne 22 und die
Schleifringkontakte 25 zu der Auswerteeinheit innerhalb
der elektronischen Steuerung geleitet wird.
Beim Anziehen beispielsweise eines Elektromagneten der
Kupplung 16 wird der Kupplungsmitnehmer 26 weiter in
Richtung des Pfeiles 31 in Richtung bewegt, so daß die
Vorsprünge 27', 27", 27''' in Eingriff mit den
Aussparungen 29 gelangen. Eine drehfeste Verbindung des
Schließkerns mit dem Kupplungskörper 18 ist somit
hergestellt. Durch Drehen des Schlüssels wird nunmehr der
Schließkern den Kupplungskörper verdrehen, der
seinerseits drehfest mit der Schließnase 17 verbunden
ist. Das Schloß kann entriegelt werden.
Nach Beendigung des Schließvorgangs, beim Abziehen des
Schlüssels oder nach einer vorbestimmten Zeit schaltet
die elektronische Steuerung ab und die Kupplung fällt ab.
Der Kupplungsmitnehmer 26 wird in den axiale Ruhezustand
bewegt, und die Vorsprünge 27', 27", 27''' gelangen
wieder außer Eingriff mit den Aussparungen 29. Ein
Verdrehen der Schließnase mittels des Schließkerns ist
somit nicht mehr möglich. Sofern die Tür nicht geöffnet
werden konnte, muß der Schließvorgang wiederholt werden.
Das Abfallen der Kupplung kann grundsätzlich zu einer
beliebigen Zeit des Schließvorganges und somit bei einer
beliebigen Winkelstellung der Schließnase erfolgen. Auch
ist es möglich, daß durch den Drehknopf die Schließnase
eine beliebige Winkelstellung einnimmt. Es ist jedoch
erwünscht, daß der Schlüssel und die Schließnase stets in
einer definierten Winkellage zueinander stehen. Hierfür
sind die Vorsprünge 27', 27", 27''' des
Kupplungsmitnehmers entlang dem Umfang asymmetrisch
verteilt angeordnet, so daß in nur einer Winkellage (Fig.
5a, b) die Vorsprünge 27', 27", 27''' in die
Aussparungen 29 eingreifen können. Die Vorsprünge können
dabei axial oder, wie gezeigt, radial ausgerichtet sein.
Grundsätzlich kann ein einzelner Vorsprung ausreichend
sein. Für ein einwandfreies und exaktes Schließen ist bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Kupplungsmitnehmer
mit drei Vorsprüngen 27', 27", 27''' vorgesehen, der im
wesentlichen Y-förmig ausgebildet ist. Der Steg 27''' ist
hierbei breiter ausgebildet als die beiden Schenkel 27',
27". Dadurch wird ein sicheres Eingreifen der Vorsprünge
in die entsprechend ausgebildeten Aussparungen bei
angezogener Kupplung erreicht, auch wenn der
Kupplungsmitnehmer zunächst, wie in Fig. 4a, b gezeigt,
sich in verdrehter Lage zum Kupplungskörper 18 befindet.
Eine solche Ausbildung des Kupplungsmitnehmers kann auch
bei einem ausschließlich mechanisch arbeitenden
Drehknopfzylinderschloß zweckmäßig sein, da hier
ebenfalls eine verdrehte Lage der Schließnase zum
Schlüssel durch eine davon unabhängige Verdrehung des
Drehknopfes auftreten kann.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das elektromechanische Schloß
vollkommen unabhängig von externen Einrichtungen. Es ist
selbstverständlich möglich, über die Schleifringkontakte
25 beispielsweise eine externe Energieversorgung
anzuschließen. Auch ist es möglich, hierüber die
elektronische Steuerung an eine zentrale
Datenverarbeitungsanlage anzuschließen. Schließlich ist
es auch möglich, die Kupplung über derartige
Schleifringkontakte mit dem erforderlichen Schaltsignal
zu versorgen. In diesem Fall könnte die gesamte
elektronische Steuerung extern angeordnet werden.
Es ist offensichtlich, daß eine solche Ausbildung eines
Schlosses die Vorzüge eines mechanischen mit denen eines
elektronischen Schlosses verbindet. Für ein Öffnen der
Tür ist zum einen der mechanisch passende Schlüssel
erforderlich. Sofern dieser den richtigen elektronischen
Code erzeugt, schaltet die Kupplung und die Tür kann
geöffnet werden. Bei falschem elektronischen Code kann
lediglich der Schließkern frei gedreht werden, ohne daß
eine drehfeste Verbindung zu der Schließnase hergestellt
wird. Ein gewaltsames Öffnen wird dadurch wesentlich
erschwert.
Durch den Einsatz des Schaltmittels, daß erst bei
mechanisch passendem Schlüssel die elektronische
Steuerung einschaltet, kann der Stromverbrauch wesentlich
reduziert werden. Grundsätzlich kann ein solches
Schaltmittel daher auch bei anderen elektromechanischen
Schließsystemen zweckmäßig sein.
Die elektronische Steuerung befindet sich stets
unzugänglich vollständig hinter der Tür. Eine
Beschädigung und Beeinflussung von außen ist damit nicht
mehr möglich. Die Sicherheit kann somit weiter erhöht
werden.
Claims (11)
1. Elektromechanisches Zylinderschloß, insbesondere für
Schließsysteme, mit einem Zylindergehäuse (11), das mit
zwei gegenüberliegenden Aufnahmen (12, 13) versehen ist
und in dessen erster Aufnahme (12) ein mit einem
mechanisch passenden Schlüssel verdrehbarer Schließkern
(14) und an dessen der ersten Aufnahme (12)
gegenüberliegenden Seite ein manuell betätigbarer
Drehknopf (19) drehbar gelagert sind, welcher Drehknopf
drehfest mit einer Schließnase (17) zusammenwirkt, die
den Schließriegel betätigt, dadurch gekennzeichnet, daß
in der zweiten Aufnahme (13) des Zylindergehäuses eine
elektrisch betätigbare Kupplung (16) angeordnet ist, die
aufgrund eines durch eine zumindest teilweise im
Drehknopf angeordnete elektronische Steuerung bei
Berechtigung erzeugten elektrischen Schaltsignals
schaltet und eine drehfeste Verbindung zwischen der
Schließnase (17) und dem Schließkern (14) bewirkt und
somit eine Drehung der Schließnase (17) durch den
Schlüssel erlaubt.
2. Zylinderschloß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kupplung im Ruhezustand eine
freie Drehung des Schließkerns (14) bei mechanisch
passendem Schlüssel erlaubt.
3. Zylinderschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kupplung (16) und/oder die
elektronische Steuerung im Ruhezustand stromlos ist.
4. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (16) drehfest
mit dem Drehknopf (19) verbunden ist.
5. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Schaltmittel
(33) im Zylindergehäuse vorgesehen ist, das durch den
mechanisch passenden Schlüssel betätigbar ist, um die
elektronische Steuerung einzuschalten.
6. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß durch das Schaltmittel die
elektronische Steuerung für eine vorbestimmbare Zeit
eingeschaltet wird.
7. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (16) einen axial
beweglichen Kupplungsmitnehmer (26) umfaßt, der durch den
eingesteckten Schlüssel in eine erste axiale Stellung
gebracht wird, in der das Schaltmittel (33) betätigbar
ist, und daß aufgrund des bei Berechtigung erzeugten
Schaltsignals der Kupplungsmitnehmer (26) durch die
Kupplung (16) in eine zweite axiale Stellung bringbar
ist, in der die drehfeste Verbindung zwischen Schließnase
(17) und Schließkern (14) bewirkt wird.
8. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (16) einen
Kupplungsmitnehmer (26) umfaßt, der mit entlang dem
Umfang asymmetrisch angeordneten Vorsprüngen versehen
ist, die in der angezogenen Lage der Kupplung in nur
einer Winkellage relativ zum Schlüssel in entsprechende
Aussparungen des Kupplungskörpers (18) eingreifen und die
drehfeste Verbindung zwischen Schließnase (17) und
Schließkern (14) bewirken.
9. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerung
(20) eine Antenne (22) umfaßt, die mit einem passiven
Transpondersystem oder einer Sendereinheit im Schlüssel
zusammenwirkt und die in dem vorderen Bereich der ersten
Aufnahme, insbesondere der vorderen Stirnfläche (23) des
feststehenden Zylindergehäuses (11), integriert ist und
über wenigstens einen Schleifringkontakt (25) mit der im
Drehknopf (19) befindlichen elektronischen Steuerung (20)
in Verbindung steht.
10. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuerung
über wenigstens einen Schleifringkontakt mit einer
zentralen Datenverarbeitungsanlage verbunden ist.
11. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse genormte
oder standardisierte Abmessungen aufweist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19930054A DE19930054C5 (de) | 1999-06-30 | 1999-06-30 | Elektromechanisches Schließsystem |
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EP00113546A EP1065335B1 (de) | 1999-06-30 | 2000-06-27 | Elektromechanisches Schliesssystem |
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