Die Erfindung betrifft einen Müllbehälter, insbesondere in
Form einer Kunststoff-Mülltonne zur Aufnahme von Hausmüll,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP 0 632 786 B1 ist
ein Müllbehälter für Hausmüll bekannt, dessen Innenkontur
im Bodenbereich abgerundet ist und keine einspringenden
Ecken bzw. Kanten aufweist, um ein Anhaften von Schmutzresten
an der Innenwand des Müllbehälters zu erschweren und da
durch die Reinigung des Müllbehälters zu erleichtern.
Die Reinigung des Müllbehälters erfolgt hierbei entweder
durch eine von außen in den Müllbehälter einzuführende Rei
nigungsbürste oder durch eine automatische Besprühanlage.
Nachteilig an dem bekannten Müllbehälter ist jedoch die
Tatsache, daß der Deckel des Müllbehälters vor der Reini
gung geöffnet werden muß, um die Reinigungsbürste in den
Müllbehälter einführen zu können bzw. Reinigungsflüssigkeit
in den Müllbehälter einzuspritzen. Darüber hinaus muß der
Deckel des Müllbehälters nach dem Reinigungsvorgang wieder
geschlossen werden, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt
erfordert und den Reinigungsvorgang relativ aufwendig
macht.
Schließlich besteht bei dem vorstehend beschriebenen be
kannten Müllbehälter auch die Gefahr, daß die in den Müll
behälter eingespritzte Reinigungsflüssigkeit während des
Reinigungsvorgangs wieder durch die Öffnung des Müllbehäl
ters austritt, da der Deckel des Müllbehälters während des
Reinigungsvorgangs geöffnet ist. Hierdurch können umstehen
de Personen und Gegenstände durch das mit Müllresten ver
setzte Reinigungswasser verschmutzt werden, was insbesonde
re bei der Reinigung von Hausmülltonnen unerwünscht ist, da
diese in einem üblicherweise in einem gepflegten Umfeld ge
lagert und gereinigt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Müllbehälter der vorstehend beschriebenen Art zu schaffen,
der eine Reinigung durch Einspritzen einer Reinigungsflüs
sigkeit ermöglicht, ohne daß der Deckel des Müllbehälters
während des Reinigungsvorgangs geöffnet sein muß.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem vorstehend beschrie
benen bekannten Müllbehälter gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
Die Erfindung schließt die allgemeine technische Lehre ein,
in dem Müllbehälter eine separate Einspritzöffnung anzuord
nen, um die Reinigungsflüssigkeit in den Müllbehälter ein
spritzen zu können, ohne den Deckel des Müllbehälters öff
nen zu müssen, wobei die Einspritzöffnung wahlweise in dem
Deckel des Müllbehälters oder in der Wandung des Müllbehäl
ters angeordnet ist.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Einspritzöffnung im oberen Bereich des Müllbehälters seit
lich in dessen Wandung angeordnet. Dies bietet den Vorteil,
daß der Einspritzstrahl nach unten gerichtet werden kann,
wodurch zum einen die gesamte Höhe der Innenwand des Müll
behälters von dem Einspritzstrahl überstrichen wird und zum
anderen ein Herausspritzen von Reinigungsflüssigkeit auf
grund der Ausrichtung des Einspritzstrahls weitgehend ver
mieden wird.
Die Einspritzöffnung ist hierbei vorzugsweise auf der Seite
des Müllbehälters angeordnet, an der auch der Deckel des
Müllbehälters gelagert ist, was aufgrund der besseren Zu
gänglichkeit an dieser Seite eine automatische Reinigung
beispielsweise durch Müllfahrzeuge erleichtert.
In einer Variante der Erfindung ist die Einspritzöffnung
als Einspritzstutzen ausgebildet und vorzugsweise einstückig
an den Müllbehälter angeformt. Zum einen ermöglicht
dies einen einfachen Anschluß einer externen Zuleitung für
Reinigungsflüssigkeit, die lediglich auf den Einspritzstut
zen aufgesteckt werden muß, wobei die Verbindung der exter
nen Zuleitung mit dem Einspritzstutzen beispielsweise durch
einen Bajonettverschluß erfolgen kann. Zum anderen wird
durch den Einspritzstutzen eine definierte räumliche Lage
des Einspritzstrahls im Inneren des Müllbehälters erreicht,
so daß die Reinigungswirkung durch eine entsprechende Ge
staltung und Anordnung des Einspritzstutzens verbessert
werden kann. Darüber hinaus kann in den Einspritzstutzen
eine Düse integriert sein, um einen scharfen Einspritz
strahl mit einer entsprechend guten Reinigungswirkung zu
erreichen, wobei die Düse wahlweise als separates Bauteil
in den Einspritzstutzen eingesetzt oder einstückig an den
Einspritzstutzen angeformt sein kann.
Der Einspritzstutzen ist hierbei vorzugsweise so ausgestal
tet, daß die Mittelachse des Einspritzstrahls mit der Wan
dung des Müllbehälters im Bereich des Einspritzstutzens in
der Horizontalen einen Winkel zwischen 0° (reiner Tangenti
alstrahl) und 60° einschließt, was zu einer guten Reini
gungswirkung führt, da der Einspritzstrahl nach dem Auf
treffen auf der gegenüberliegenden Innenwand des Müllbehäl
ters in spiralförmigen Bahnen an der gesamten Innenwand des
Müllbehälters entlangstreicht.
Der spiralförmige Verlauf des Einspritzstrahls kann zusätz
lich noch dadurch gefördert werden, daß der Einspritzstut
zen so ausgestaltet ist, daß der Einspritzstrahl unmittel
bar nach dem Austritt aus dem Einspritzstutzen gegenüber
der Horizontalen geneigt ist, wobei insbesondere Neigungs
winkel zwischen 0° und 30° zu einer guten Reinigungswirkung
führen.
In einer Variante der Erfindung ist an der Innenwand des
Müllbehälters ein Strömungsleitelement angebracht, das den
Einspritzstrahl zur Verbesserung der Reinigungswirkung
führt oder ein Herausspritzen von Reinigungsflüssigkeit aus
dem Müllbehälter verhindert. Ein derartiges Strömungsleit
element kann beispielsweise aus einer Leitfläche bestehen,
die einstückig an die Innenwand des Müllbehälters angeformt
ist.
Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung weist der Müll
behälter darüber hinaus ein Führungselement auf, um eine
von außen einzuführende drehbare Reinigungsbürste während
des Reinigungsvorgangs mechanisch zu führen. Ein derartiges
Führungselement kann beispielsweise aus einer Führungshülse
bestehen, die im Bodenbereich des Müllbehälters angeordnet
ist und während des Reinigungsvorgangs das freie Ende der
Welle der Reinigungsbürste aufnimmt und führt, wodurch ein
seitliches Ausschlagen der Reinigungsbürste aufgrund von
Unwuchten unterdrückt wird. Vorzugsweise ist die Führungs
hülse hierbei einstückig am Boden des Müllbehälters ange
formt und weist eine Innenkontur auf, die sich nach oben
hin konisch erweitert, um beim Einführen der Bürstenwelle
in die Führungshülse eine Selbstzentrierung zu erreichen.
In einer weiterbildenden Variante der Erfindung von eigener
schutzwürdiger Bedeutung weist der Müllbehälter im Bodenbe
reich eine Abflußöffnung für Schmutzwasser oder Reinigungs
wasser auf, wie sie bereits in der Europäischen Patentan
meldung EP 0 632 786 B1 kurz erwähnt ist. Darüber hinaus
weist der Müllbehälter in dieser Variante im Bodenbereich
mindestens zwei Räder auf, um den Müllbehälter rollend
transportieren zu können, wobei die Abflußöffnung erfin
dungsgemäß oberhalb der Drehachse der Räder angeordnet ist,
so daß sich die Abflußöffnung absenkt, wenn der Müllbehäl
ter um die Drehachse der Räder gekippt wird. Auf diese Wei
se lassen sich in dem Müllbehälter befindliche Reste von
Schmutzwasser oder Reinigungsflüssigkeit in einfacher Weise
entfernen, indem der Müllbehälter so weit abgekippt wird,
bis sich die Abflußöffnung in dem Müllbehälter unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels befindet.
Die Erfindung ist in allen ihren Varianten nicht auf einen
Müllbehälter der eingangs beschriebenen Art beschränkt, der
zur Aufnahme von Hausmüll dient, sondern läßt sich prinzi
piell mit allen Arten von Müllbehältern realisieren. Insbe
sondere kann der Müllbehälter anstelle von Kunststoff auch
aus Metall oder anderen Werkstoffen bestehen.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungs
beispiele der Erfindung anhand der Figuren näher darge
stellt. Es zeigen;
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Müll
behälters,
Fig. 2 eine Aufsicht auf den in Fig. 1 dargestellten
Müllbehälter ohne Deckel,
Fig. 3 eine Rückansicht auf den in Fig. 1 und 2 darge
stellten Müllbehälter,
Fig. 4 eine Bodenansicht des in den Fig. 1 bis 3 ge
zeigten Müllbehälters,
Fig. 5a ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Mülltonne in einer Seitenansicht mit
einem Einspritzstutzen im Deckel,
Fig. 5b eine Vorderansicht der in Fig. 5a dargestellten
Mülltonne sowie
Fig. 5c ein Aufsicht der in den Fig. 5a und 5b gezeig
ten Mülltonne.
Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Müllbehälter 1 ist
bis auf die erfindungsgemäßen Einzelheiten weitgehend her
kömmlich aufgebaut, so daß hinsichtlich der konstruktiven
Gestaltung des dargestellten Müllbehälters 1 auf den Stand
der Technik und insbesondere auf die bereits eingangs er
wähnte Europäische Patentanmeldung EP 0 632 786 B1 verwie
sen wird, deren Inhalt der vorliegenden Anmeldung zuzurech
nen ist.
So besteht der Müllbehälter 1 aus einem aus Kunststoff ge
fertigten Rumpfteil 2 und einem ebenfalls aus Kunststoff
bestehenden klappbaren Deckel, der in herkömmlicher Weise
ausgebildet ist und in den Fig. 1 bis 4 zur Vereinfa
chung nicht dargestellt ist.
Am oberen Rand des Rumpfteils 2 ist außen ein umlaufender
Kragen 3 angeformt, der zur Verstärkung des Rumpfteils 2
dient und über mehrere Stege 4 mit der Außenwand des Rumpf
teils 2 verbunden ist, um die Steifigkeit des Kragens 3 zu
erhöhen. Darüber hinaus ermöglicht der Kragen 3 auch ein
Greifen des Müllbehälters 1 durch eine automatische Greif
vorrichtung eines Müllfahrzeugs. Schließlich ist an dem
Kragen 3 eine Halterung 5 für den klappbaren Deckel ange
bracht, der in herkömmlicher Weise ausgebildet und deshalb
in den Figuren nicht dargestellt ist.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Querschnitt des Rumpf
teils 2 im oberen Bereich weitgehend quadratisch ist und
nach unten hin in einen kreisförmigen Querschnitt übergeht,
um einspringende Ecken bzw. Kanten in dem Müllbehälter 1
und die damit verbundenen Anhaftungen von Müllresten an der
Innenwand zu vermeiden. Im Bodenbereich weist das Rumpfteil
2 dann schließlich eine halbkugelförmige Innenkontur auf,
wobei in der Mitte des Behälterbodens eine Führungshülse 6
angeformt ist, die zur Lagerung einer in das Rumpfteil 2
einzuführenden drehbaren Reinigungsbürste dient. Hierzu
weist die Führungshülse 6 eine sich nach oben hin konisch
erweiternde Innenkontur auf, die eine Selbstzentrierung des
freien Endes der Bürstenwelle beim Einführen in die Füh
rungshülse 6 bewirkt. Die Führungshülse 6 sorgt für eine
definierte Lage der Reinigungsbürste in dem Rumpfteil 2 und
verhindert ein seitliches Ausschlagen der Reinigungsbürste
während des Reinigungsvorgangs, wodurch die Reinigungswir
kung wesentlich verbessert wird.
Darüber hinaus ermöglicht der dargestellte erfindungsgemäße
Müllbehälter 1 auch eine Reinigung durch Einspritzen einer
Reinigungsflüssigkeit. Hierzu ist an das Rumpfteil 2 im
oberen Bereich auf der Seite der Deckelhalterung 5 unter
halb des Kragens 3 ein Einspritzstutzen 7 angeformt, an den
über einen Bajonettverschluß eine Schlauchzuleitung für
Reinigungsflüssigkeit angeschlossen werden kann. Das Innere
des Einspritzstutzens 7 ist hierbei düsenförmig ausgebil
det, um einen scharfen Einspritzstrahl 8 mit einer entspre
chend guten Reinigungswirkung zu erreichen.
Der Einspritzstutzen 7 ist hierbei so in der Wandung des
Rumpfteils 2 angeordnet, daß der Einspritzstrahl 8 unmit
telbar nach dem Austritt aus dem Einspritzstutzen 7 um ei
nen Winkel von ungefähr α = 10° gegenüber der Horizontalen
geneigt ist und mit der Wandung des Rumpfteils 2 im Bereich
des Einspritzstutzens 7 einen Winkel von ungefähr β = 55°
einschließt. Durch diese Anordnung des Einspritzstutzens 7
wird erreicht, daß der Einspritzstrahl 8 in spiralförmigen
Bahnen an der Innenwand des Rumpfteils 2 entlangstreicht
und dadurch eine optimale Reinigungswirkung erzielt.
Darüber hinaus ist an der Hinterseite des Rumpfteils 2 au
ßen eine in herkömmlicher Weise ausgebildete Lagerung 9 für
zwei Räder 10 angeformt, die einen rollenden Transport des
Müllbehälters 1 ermöglichen.
Weiterhin ist an der Vorderseite des Rumpfteils 2 im Boden
bereich eine Schürze 11 angeformt, die an ihrer Unterseite
eine ebene Aufstandsfläche bildet und einen sicheren Stand
des Müllbehälters 1 ermöglicht.
Schließlich weist der dargestellte Müllbehälter 1 eine Ab
flußöffnung 12 für Reinigungsflüssigkeit oder Schmutzwasser
auf, die im Bodenbereich des Rumpfteils 2 in dessen Wandung
angeordnet ist, wobei die Abflußöffnung 12 durch einen Ba
jonettverschluß verschließbar ist. Der Bajonettverschluß
ist zweiteilig ausgeführt und besteht aus einer Verschluß
kappe und einem Gittereinsatz, wobei der Gittereinsatz auch
alleine ohne die Verschlußkappe auf die Abflußöffnung 12
aufgesetzt werden kann, damit Schmutzwasser abfließen kann,
wohingegen feste Müllbestandteile zurückgehalten werden.
Ein Entweichen von Schmutzflüssigkeit bei abgenommener Ver
schlußkappe wird hierbei zunächst dadurch verhindert, daß
die Abflußöffnung 12 in einer Höhe von ungefähr 15 cm ober
halb des Bodens des Rumpfteils 2 und damit oberhalb des
normalerweise auftretenden Flüssigkeitsspiegels angeordnet
ist. Zur Ableitung von Schmutzwasser bzw. Reinigungsflüs
sigkeit wird der Müllbehälter 1 dann einfach über die Räder
10 abgekippt, wobei die Abflußöffnung 12 aufgrund ihrer An
ordnung oberhalb der Drehachse der Räder 10 abgesenkt wird
und sich schließlich unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in
dem Rumpfteil 2 befindet, woraufhin Schmutzwasser bzw. Rei
nigungsflüssigkeit über die Abflußöffnung 12 abfließt.
Die Fig. 5a bis 5c zeigen ein weiteres Ausführungsbei
spiel einer erfindungsgemäßen Mülltonne, die sich von der
vorstehend beschriebenen Mülltonne im wesentlichen durch
die Anordnung des Einspritzstutzens unterscheidet.
Wegen der weitgehenden baulichen Übereinstimmung werden im
folgenden dieselben Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine
detaillierte Beschreibung der Übereinstimmungen verzichtet
und stattdessen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zusätzlich ein Deckel 13
dargestellt, wobei der Einspritzstutzen 7 im hinteren Be
reich des Deckels 13 angeordnet und gegenüber der Horizon
talen um einen Winkel von ungefähr 55° geneigt ist. Dies
ist vorteilhaft, da der Einspritzstrahl 8 so zuerst auf die
stark verschmutzten unteren Wandbereiche der Mülltonne auf
trifft und nicht beim Aufprall auf obenliegende Wandberei
che Energie verliert.
Darüber hinaus ist der Einspritzstutzen 7 auch seitlich um
einen Winkel von ungefähr 40° geneigt, so daß der Ein
spritzstrahl 8 in einem relativ spitzen Winkel auf die In
nenwand des Müllbehälters auftrifft. Dies ist vorteilhaft,
da der Einspritzstrahl 8 so in einer annähernd spiralför
migen Bahn an der Innenwand des Rumpfteils 2 entlanggeführt
wird, was zu einer Reinigung der gesamten Innenwand des
Rumpfteils 2 führt.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen Gebrauch macht.