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Die Erfindung betrifft einen Spritzschutz für einen Abfallbehälter, sowie einen einen derartigen Spritzschutz verwendenden Abfallbehälter, der einen Behälterrumpf mit einer Behälteröffnung sowie vorzugsweise einen diese verschließenden Deckel besitzt.
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Abfallbehälter wie Mülltonnen müssen, insbesondere aus hygienischen Gründen, in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Hierzu werden verbreitet Hochdruckreiniger eingesetzt, mit denen die Innenwände des Abfallbehälters abgestrahlt werden. Eine derartige Reinigung von Abfallbehältern hat meist zur Folge, dass das Arbeitsumfeld durch unkontrolliert aus dem zu reinigenden Behälter austretendes Schmutzwasser verunreinigt wird. Ein weiterer Nachteil eines derartigen Reinigungsprozesses mittels eines in den Abfallbehälter eingeführten Hochdruckreinigers besteht darin, dass ein zielgerichtetes, kontrolliertes Reinigen des Behälters erschwert ist, da die zu reinigende Fläche aufgrund des dabei auftretenden Spritzwassers schlecht eingesehen werden kann.
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Aus der
DE 199 29 203 B4 ist ein Müllbehälter, insbesondere in Form einer Kunststoff-Mülltonne zur Aufnahme von Hausmüll, bekannt, der eine Einspritzöffnung zum Einspritzen einer Reinigungsflüssigkeit zum Reinigen des Müllbehälters besitzt. Die Einspritzöffnung ist als ein Einspritzstutzen ausgebildet. Wesentlich ist bei dem aus der vorgenannten Druckschrift bekannten Müllbehälter, dass der Einspritzstutzen im oberen Bereich des Rumpfteils des Behälters angeformt ist, um hierdurch zu erreichen, dass in diesen Müllbehälter eine Reinigungsflüssigkeit eingespritzt werden kann, ohne dessen Deckel öffnen zu müssen.
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Aus der
DE 195 22 617 C2 ist ein Müllbehälter bekannt, der eine als Abdeckplatte ausgebildeten Deckel aufweist. Dieser ist mit einer Öffnung versehen, durch die eine Lanze eines Hochdruckreinigers eingeführt werden kann.
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Die beiden vorgenannten Konstruktionen erlauben zwar das Einführen eines Hochdruckreinigers in das Innere eines Müllbehälters, um durch eine entsprechende Beaufschlagung der Innenwände des Behälters diese zu reinigen. Nachteilig daran ist aber, dass die bekannten Abfallbehälter speziell für diese Reinigung ausgebildet sein müssen, indem im oberen Bereich des Rumpfes bzw. im Deckel des Müllbehälters eine Öffnung, die ein Hindurchführen einer Lanze eines Hochdruckreinigers erlaubt, vorgesehen sein muss. Es handelt sich bei derartigen Müllbehältern um Massenteile, die in sehr hoher Auflage produziert werden. Insbesondere bei derartigen Massenprodukten ist eine kostengünstige Herstellung von großer Bedeutung. Diese ist aber dann nicht mehr gegeben, wenn – wie bei den beiden vorgenannten Müllbehältern – spezielle Konstruktionsmerkmale an dem Behälter vorgesehen sein müssen, um eine Reinigung wie in den vorgenannten Druckschriften beschrieben durchzuführen.
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Aus der
DE 20 2014 103 492 U1 ist eine einfach zu reinigende Mülltonne bekannt, wobei die Mülltonne einen Körper und eine Trennplatte aufweist. Letztere ist mit einem Handgriff versehen, so dass die Trennplatte in der Mülltonne gedreht werden kann. Zum Reinigen des Müllbehälters wird in diesen eine Seifenlösung eingefüllt und der Handgriff der Trennplatte im Kreis gedreht. Deren Gummilippen sorgen dann dafür, dass der Schmutz von den Innenwänden des Behälters leicht gelöst und weggewaschen werden kann.
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Aus der
DE 200 20 793 U1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen von Behältern, insbesondere zur Innenreinigung von Mülltonnen, bekannt, die eine Reinigungseinheit zum Einführen in den zu reinigenden Behälter besitzt. Die Vorrichtung weist eine Halteeinrichtung für den Behälter auf. Es ist eine Transportvorrichtung für die Reinigungseinheit vorgesehen, wobei die Reinigungseinheit eine über einen Motorantrieb in eine Rotationsbewegung versetzbare, in den zu reinigenden Behälter einführbare Welle aufweist, die über wesentliche Teile ihrer Länge verteilt angeordnete Bürstenmittel zur Reinigung der Behälterinnenwände besitzt. An dem behälterseitigen Ende der Welle ist ein weiteres, sich seitlich zur Welle erstreckendes Bürstenmittel zur innenseitigen Reinigung des Behälterbodens vorgesehen. Die Welle ist mit innerseitigen Wasserzuleitungen versehen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Müllbehälter der eingangs genannten Art sowie einen hierfür einsetzbaren Spritzschutz derart weiterzubilden, dass der erfindungsgemäße Müllbehälter einfach zu reinigen ist, ohne dass hierfür seine Herstellung verteuernde Konstruktionen erforderlich sind.
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Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemäßen Abfallbehälter dadurch gelöst, dass in den Abfallbehälter ein dessen Behälteröffnung abdeckender Spritzschutz abnehmbar ein- oder aufgesetzt ist, und dass dieser abnehmbare Spritzschutz eine Öffnung aufweist, durch die ein Reinigungsgerät in das Innere des Abfallbehälters einführbar ist.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise ein Abfallbehälter geschaffen, der sich durch eine einfache und umweltschonende Reinigung auszeichnet, ohne dass hierdurch am eigentlichen Behälter konstruktive Umgestaltungen vorgenommen werden müssen. Indem nun erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass ein mit einer Öffnung versehener Spritzschutz in die Einwurföffnung des Behälters eingesetzt wird, nachdem der diese Öffnung abdeckende Deckel des Behälters geöffnet wurde, können auch konventionelle Abfallbehälter mittels einer Reinigungseinrichtung wie einem Hochdruckstrahler gereinigt werden, ohne dass beim Reinigungsvorgang eine Verschmutzung des Arbeitsumfeldes durch unkontrolliert austretendes Schmutzwasser oder dergleichen auftritt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Abfallbehälter einen aufklappbaren Deckel besitzt, und dass der Spritzschutz in die Behälteröffnung bei einem aufgeklappten Deckel des Abfallbehälters ein- oder aufsetzbar ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch ein konventioneller Abfallbehälter, wie er weit verbreitet als Mülltonne verwendet wird, mit dem beschriebenen Spritzschutz nachgerüstet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Spritzschutz mindestens ein Befestigungselement aufweist, über welches er am Rumpf des Abfallbehälters befestigbar ist. Bevorzugt wird hierbei, dass das oder mindestens eines der Arretierelemente als eine Klemme oder ein Gurt aus einem elastischen Material ausgebildet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Spritzschutz – zumindest teilweise – aus einem durchsichtigen Material ausgebildet ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch ein kontrollierter Einsatz der durch die Öffnung hindurchgeführten Reinigungsgeräts, insbesondere eines Hochdruckreinigers, ermöglicht wird, da von den Innenwänden des Abfallbehälters zurückgeworfene Reinigungsflüssigkeit, insbesondere Spritzwasser, nun nicht mehr unkontrolliert aus dem Behälter austritt und die Sicht des Bedieners beeinträchtigt, sondern vom Spritzschutz abgefangen wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in der Öffnung des Spritzschutzes mindestens ein Dichtelement wie eine Gummilippe oder Kunststoffborsten angeordnet sind. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch die Gefahr, dass durch die Öffnung eine Reinigungsflüssigkeit, wie Spritzwasser oder dergleichen austritt, zumindest reduziert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der als Deckel oder deckelartig ausgebildete Spritzschutz leicht gewölbt ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass auf den Spritzschutz auftreffende Reinigungsflüssigkeit wie z. B. Wasser zu den Rändern des Spritzschutzes hin abgeleitet wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn – wie vorstehend beschrieben – der Spritzschutz transparent ausgebildet ist, da hierdurch dessen Durchsichtigkeit nicht durch sich auf der behälterinnenseitigen Seite des Spritzschutzes ansammelndes Wasser beeinträchtigt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Spritzschutz ein oder mehrere Versteifungselemente aufweist. Bevorzugt wird hierbei, dass eines oder mehrere dieser Versteifungselemente als eine Rille ausgebildet ist. Durch diese erfindungsgemäß vorgesehenen Versteifungselemente wird die Passgenauigkeit des Spritzschutzes und somit dessen Dichtwirkung verbessert.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu entnehmen, das im Folgenden anhand der Figuren beschrieben wird. Es zeigen:
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1 und 2 ein Ausführungsbeispiel eines Abfallbehälters, in zwei unter schiedlichen Ansichten
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3 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel, und
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4 eine Ausführungsform eines Spritzschutzes.
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In den 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines allgemein mit 1 bezeichneten Abfallbehälters in Form einer Mülltonne dargestellt. Der Abfallbehälter 1 weist einen Rumpf 2 auf, an dem über ein Gelenk 3 beweglich ein Deckel 4 angebracht ist, welcher dazu dient, eine von einem Behälterrand 6 begrenzte Behälteröffnung 5 des Rumpfes 2 des Abfallbehälters 1 zu verschließen. Am Rumpf 2 sind des Weiteren noch Räder 7 angebracht. Ein derartiger Abfallbehälter 1 ist bekannt und braucht daher nicht mehr näher beschrieben zu werden.
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Der Abfallbehälter 1 weist – wie aus den 1 bis 3 ersichtlich – einen abnehmbaren Spritzschutz 10 auf. Eine Ausführungsform eines derartigen Spritzschutzes 10 ist in 4 dargestellt. Dieser dient dazu, die Behälteröffnung 5 des Rumpfes 2 des Abfallbehälters 1 während eines Reinigungsvorgangs, insbesondere mittels eines Hochdruckreinigers, zu verschließen. Die Umfangskontur 11 des als Deckel oder deckelartig ausgebildeten Spritzschutzes 10 ist der Kontur der Behälteröffnung 5 angepasst, so dass – wie in den 1 und 2 dargestellt – der Spritzschutz 10 auf den Behälterrand 6 des Abfallbehälters 1 aufgelegt werden kann wird und in diesem Zustand die Behälteröffnung 5 verschließt. Der Spritzschutz 10 weist eine Öffnung 12 auf, durch die – wie in 2 dargestellt – ein Reinigungsgerät R wie ein Hochdruckreiniger in das Innere 2' des Rumpfes 2 des Abfallbehälters 1 eingebracht werden kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Spritzschutz 10 – im hier gezeigten Fall: zwei – Befestigungselemente 13a und 13b aufweist, mittels derer der Spritzschutz 10 auf dem Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 befestigbar ist. Die Befestigungselemente 13a und 13b sind im hier gezeigten Fall als Klammern ausgebildet, welche den die Behälteröffnung 5 umgebenden Behälterrand 6 des Abfallbehälters 1 umgreifen und derart den Spritzschutz 10 auf dem Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 fixieren. Es ist nicht zwingend, dass derartige Befestigungselemente 13a und 13b vorgesehen sind. Vielmehr ist es aber auch möglich, dass – obwohl dies nicht bevorzugt wird – auf derartige Befestigungselemente 13a, 13b verzichtet wird.
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Von Vorteil ist, wenn der Spritzschutz 10 zumindest in einem Bereich desselben aus einem durchsichtigen Material ausgestaltet ist. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass das während des Reinigungsvorgangs aus dem Reinigungsgerät R austretende Reinigungsmedium, z. B. unter Druck stehendes Wasser, nicht aus dem durch den Spritzschutz 10 abgeschlossenen Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 heraustreten und derart die Sicht des das Reinigungsgerät R führenden Bedieners beeinträchtigen kann, während der Bediener des Reinigungsgeräts R aufgrund der transparenten Ausbildung des Spritzschutzes 10 einen „ungestörten” Einblick in das Innere 2' des Abfallbehälters 1 hat.
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Es wird bevorzugt, dass in der Öffnung 12 des Spritzschutzes 10 ein Dichtungselement 14 angeordnet ist, welches zur Abdichtung der Öffnung 12 dient. Als Beispiel für ein derartiges Dichtungselement 14 wird eine Gummilippe oder Kunststoffborsten genannt.
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Vorzugsweise weist der Spritzschutz 10 einen oder mehrere Handgriffe 15 auf, die ein leichtes Abnehmen des Spritzschutzes 10 vom Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 ermöglichen.
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Des Weiteren wird bevorzugt, dass der Spritzschutz 10 Versteifungselemente wie Rillen aufweist. Hierdurch wird eine Erhöhung der mechanischen Stabilität erreicht, der Spritzschutz 10 verzieht sich folglich nicht so leicht. Hierdurch wird die Passgenauigkeit und somit die Abdichtung der Behälteröffnung erreicht.
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Bei der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass der Abfallbehälter 1 einen aufklappbaren Deckel 4 besitzt. Dem Fachmann ist aber ersichtlich, dass dies nicht zwingend ist. Der Spritzschutz 10 ist auch bei Abfallbehälters 1 einsetzbar, die keinen derartigen Deckel 4 aufweisen.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die beschriebenen Maßnahmen ein einfach zu reinigender Abfallbehälter 1 ausgebildet ist: Nachdem der Deckel 4 des Abfallbehälters 1 – soweit vorhanden – zurückgeklappt wurde, wird der Spritzschutz 10 auf die Behälteröffnung 5 aufgesetzt und diese dadurch verschlossen. Der Spritzschutz 10 kann durch die optional vorgesehenen Befestigungselemente 13a und 13b fest am Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 befestigt werden. Durch die Öffnung 12 des Spritzschutzes 10 wird das Reinigungsgerät R, insbesondere ein Hochdruckreiniger, in das Innere 2' des Rumpfes 2 des Abfallbehälters 1 eingeführt und der Reinigungsvorgang durchgeführt. Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wird der Spritzschutz 10 wieder vom Rumpf 2 des Abfallbehälters 1 abgenommen und der Deckel 4 – falls vorhanden und erforderlich – geschlossen. Es ist somit in vorteilhafter Art und Weise keine spezielle Anpassung des zu reinigenden Abfallbehälters 1 erforderlich, es wird lediglich ein auf die Kontur der abzudeckenden Behälteröffnung 5 angepasster Spritzschutz 10 auf den Rumpf 2 aufgesetzt und die Behälteröffnung dadurch verschlossen. Der Spritzschutz 10 erlaubt somit in vorteilhafter Art und Weise die Reinigung von herkömmlichen, nicht für einen speziellen Reinigungsvorgang angepasste Abfallbehältern 1, ohne dass hierdurch in nachteiliger Art und Weise eine Verschmutzung der Arbeitsumgebung durch aus dem Abfallbehälter 1 austretendes Spritzwasser oder ein sonstiges Reinigungsmittel gegeben ist.
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Es können durch die beschriebenen Maßnahmen somit auch bereits vorhandene Abfallbehälter 1 mit dem Spritzschutz 10 „nachgerüstet” werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19929203 B4 [0003]
- DE 19522617 C2 [0004]
- DE 202014103492 U1 [0006]
- DE 20020793 U1 [0007]