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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verwendung eines Mittels auf Basis
von synergistisch wirkenden Gemischen, die anionische Tenside und
Säfte von
Zitrusfrüchten
aus der Familie der Rutacea als Wirkstoffkomponenten und nicht-ionische
Tenside, aliphatische, einwertige Alkohole und gegebenenfalls Hydrotropierungsmittel
als Hilfsstoffe enthalten, zur Bekämpfung und Inaktivierung von
schädlichen
Mikroorganismen auf Flächen
aller Art.
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Desinfektionsmittel
auf Basis von anionischen Tensiden und organischen Säuren insbesondere
mit einem sauren pH-Wert und üblichen
Trägerstoffen
oder Zusatzstoffen sind als bakterizid, fungizid und viruzid bekannt,
wie beispielsweise die antimikrobielle Zusammensetzungen gemäß
DE 32 29 097 C2 ,
DE 24 54 873 A1 ,
DE 32 27 126 A1 ,
DE 32 27 126 A oder
US 3,650,964 A ,
die ungesättigte
sulfonierte, aliphatische Carbonsäuren, Alkylsulfonate, Alkyarylsulfonate
oder -sulfate als anionisches Tensid und starke anorganische Säuren oder
organische Säuren,
wie z. B. Weinsäure,
Zitronensäure
oder Furancarbonsäure
enthalten.
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Ferner
sind gemäß
DE 22 12 115 A1 Mischungen
zur Verhinderung des Wachstums von pathogenen Substanzen bekannt,
die Isobuttersäure
und Natriumlaurylsulfat enthalten, wobei noch Essigsäure oder
Zitronensäure
zugegen sein können.
Auch sind gemäß
DE 11 05 549 A Wasch-
und Reinigungsmittel auf Basis oberflächenaktiver Verbindungen wie
Fettalkoholsulfaten und Alkylsulfonaten bekannt, die neben freier
Milchsäure
auch Aldehyde und Phenole enthalten können.
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DE 42 41 017 A1 beschreibt
ein wässeriges
Reinigungsmittel auf Essigsäurebasis,
welches unter Anderem auch Zitronensäure sowie als Rest Wasser enthält. Es wird
in diesem Dokument darauf hingewiesen, dass anstelle von Zitronensäure auch
natürlicher
Zitronensaft eingesetzt werden kann, weil dadurch eine verbesserte
Reinigungswirkung und Geruchsverminderung erzielt wird.
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US 3,560,968 A mit
der Bezeichnung "Fisherman's Soap" beschreibt ein Reinigungsmittel
zur Beseitigung von Fischgeruch, das neben Tensiden auch Zitronensaft
zur Geruchsverbesserung enthalten kann. Zusätzlich wird die Verwendung
von antibakteriellen Wirkstoffen vorgeschlagen.
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US 3,650,964 A mit
dem Titel "Low Foam
Anionic Acid Sanitizer Compositions" beschreibt das schaumarme "Sanitizer" Tensidformulierungen,
die neben anionischen und entschäumend
wirkenden nichtionischen Tensiden überwiegend Phosphorsäure enthalten
und bei einem pH von 2,8 unter anderem auch Escherichia coli und
Staphylococcus aureus reduzieren können.
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DE 28 55 778 A1 beschreibt
ein Geschirrspülmittel,
in dem auch 5 bis 50 Gew.-% Zitrussaft in Kombination mit anionischen
Tensiden enthalten sein können.
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Alle
diese bekannten durch Säurezusatz
in den sauren Bereich gebrachten anionischen Tenside haben ein sehr
unterschiedliches Wirkungsspektrum, einige sind lebensmittelrechtlich
nicht unbedenklich und neigen zu erheblicher Rückstandsbildung auf den behandelten
Flächen.
Andere wiederum zeichnen sich durch einen langsamen Wirkungseintritt
bei niederen Temperaturen aus oder werden durch die in der Praxis
häufig vorkommenden
eiweißhaltigen
Anschmutzungen in ihrer Wirksamkeit und Wirkungsgeschwindigkeit
nachhaltig herabgesetzt (Koagulation am isoelektrischen Punkt).
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Lebensmittelhersteller
sind gezwungen, ihr Produktionsumfeld durch den Einsatz von toxikologisch unbedenklichen
Desinfektionsmitteln keimarm zu halten, um die Mindesthaltbarkeitsdauer
ihrer Produkte gewährleisten
zu können.
Auf organischen Säuren
basierende Produkte bieten sich geradezu – wegen der reichen Auswahlmöglichkeiten
an geeigneten untoxischen Vertretern (z. B. im Bereich der Genusssäuren) – für den Einsatz
in der Lebensmittelindustrie an. Auch günstige ökologische Eigenschaften, wie
z. B. die gute biologische Abbaubarkeit, verdeutlichen die Vorzüge dieser
Mittel.
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Einige
der bereits erwähnten
ungünstigen
anwendungstechnischen Eigenschaften führen denn auch in der Praxis
dazu, dass diese Mittel den Anforderungen nicht immer standhalten
können.
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Der
wesentlichste anwendungstechnische Nachteil für die Säure-Tensid-basierten Systeme
entsteht durch die hohen Produktionsgeschwindigkeiten moderner Lebensmittelherstellungs- bzw. -verarbeitungsmaschinen.
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Jede
Unterbrechung des Produktionsrhythmus wird als betriebswirtschaftlicher
Verlust betrachtet. Längere
Einwirkungszeiten von Desinfektionsmitteln werden daher als Störfaktor
des Produktionsprozesses angesehen.
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Anhaftende
eiweißhaltige
oder sonstige Rückstände auf
den Oberflächen
von Maschinen erfordern von überwiegend
säurebasierten
Desinfektionsmitteln gemäß den Lehren
aus o. g. Patenten bzw. OS Einwirkungszeiten von bis zu 60 Min.,
um eine sichere Wirkung zu erbringen.
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Vor
dem Hintergrund hochtouriger Produktionsprozesse gelten solche Expositionszeiten
als unvertretbar. Entsprechend dem Stand der Technik, wird daher
meist die Anwendung von gebrauchsfertigen, versprühbaren Schnelldesinfektionsmitteln
als Ausweg gewählt.
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Charakteristisch
für derartige
Mittel ist, dass sie neben verschiedenen Wirkstoffen, zu denen auch
diverse organische Säuren
gehören
können,
stets hohe Anteile an Ethanol und/oder Propanole (mehr als 60 Vol%)
enthalten, um so zu einem schnellen Wirkungseintritt zu gelangen.
Nicht selten führen
diese Mittel auch zu Rückständen, aber
immer zu einer enormen Belastung der Atemluft in den Produktionsbetrieben.
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Am
Beispiel der industriellen Herstellung von Backwaren, die durch
kontinuierlich laufende Förderbänder bei
Temperaturen von über
100°C aus
den Backöfen
zu den Schneide- und Verpackungsmaschinen transportiert werden,
wird die Problematik, die durch Anwendung von stark alkoholhaltigen
Desinfektionssprays und deren Verdampfung für die Gesundheit der dort tätigen Beschäftigten
entsteht, besonders deutlich.
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Auf
der Suche nach einem Mittel zur Überwindung
dieser Nachteile wurde nun überraschend
gefunden, dass die Kombination eines C8- bis C18-Alkylsulfonat bzw.
-sulfats, Alkylarylsulfonats und/oder Alkyl-(C8-C14)-polyglykol-(1-3EO)-ethersulfonats
bzw. -sulfats in Kombination mit Säften der Zitrone, Orange und
Citrus grandis nicht nur zu einem bakteriziden und fungiziden Flächendesinfektionsmittel
führt,
dass auch über
die gesuchten anwendungstechnischen Eigenschaften, nämlich sehr
schnellen Wirkungseintritt auch bei Temperaturen unter 10°C, leichte
Abspülbarkeit,
Unempfindlichkeit gegenüber
eiweißhaltigen
Anschmutzungen, keine Neigung zur Rückstandsbildung, lebensmittelrechtliche
Unbedenklichkeit, geringen Eigengeruch und ein breites Wirkungsspektrum
verfügt,
sondern von unerwarteter Wirkungsintensität, im Vergleich zu den Inhaltsstoffen
der Säfte
in Kombination mit den anionischen Tensiden ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung von Säften natürlich gewachsener Zitrusfrüchte als
Komponente in Flächendesinfektionsmitteln,
die aufgrund ihrer Zusammensetzung für die Anwendung in der Lebensmittelproduktion
und im Bereich des Caterings besonders geeignet erscheinen, da sie neben
günstigen ökologischen
Aspekten und lebensmittelrechtlicher Unbedenklichkeit alle notwendigen
anwendungstechnischen Anforderungen erfüllen, ohne dabei zu einer gesundheitlichen
Belastung der Beschäftigten
(z. B. durch verdampfenden Alkohol) zu führen. Aus ökologischer Sicht ist von Bedeutung,
dass durch die erfindungsgemäßen Mittel
erstmals nachwachsende Wirkstoffe in die Desinfektionsmittelherstellung
Eingang finden können.
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Beispiel 1
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Der
synergistische Effekt zwischen Zitrussäften und den anionaktiven Tensiden
lässt sich
besonders anschaulich am Beispiel des Zitronensaftes darstellen.
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Frisch
gepresster Saft reifer Zitronen wurde durch Filtration vom Fruchtfleisch
befreit. Der Gesamtsäuregehalt
des Saftes, dessen saure Komponenten sich überwiegend aus Zitronensäure und
nur in sehr geringem Maße
aus Isocitronensäure,
Ascorbinsäure
und weiteren sauren Bestandteilen zusammensetzen, wurde durch Titration
aus dem frischen Filtrat bestimmt.
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Das
Titrationsergebnis wurde in Zitronensäure umgerechnet, wodurch sich
in dem filtrierten Saft eine theoretische Säurekonzentration von 4,9% ergab.
Dieses Ergebnis stimmte gut mit Literaturwerten überein. Der pH-Wert des Saftes
wurde zu pH 2,34 ermittelt.
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Das
Filtrat des Saftes, war eine klare, leicht gelbliche, fast geruchlose
Flüssigkeit,
die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels mit einem Tensidgemisch
vermischt wurde und als Lösung
(A) diversen mikrobiologischen Prüfungen unterzogen wurde.
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Dasselbe
Tensidgemisch wurde mit einer wässrigen
Lösung,
die mit 0,49% eine äquivalente
Menge Zitronensäure
enthielt vermischt und als Lösung
(B) ebenfalls auf seine mikrobiziden Eigenschaften hin untersucht.
Die Untersuchung beider Lösungen
wurde in Anlehnung an die Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel
der Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft (DVG) durchgeführt. Lösung (A)
Komponenten | Gew.-Teile |
Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na | 0,20 |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 0,10 |
Zitronensaftfiltrat | 10,00 |
Ethanol | 5,00 |
Wasser
(vollentsalzt) | 84,70 |
Lösung (B)
Komponenten | Gew.-Teile |
Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na | 0,20 |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 0,10 |
Citronensäure | 0,49 |
Ethanol | 5,00 |
Wasser
(vollentsalzt) | 94,21 |
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Die
Ergebnisse werden in den Tabellen 1–3 gegenübergestellt:
- Prüfung der
Bakterizide im quantitativen Suspensionsversuch mit 10%iger Belastung
durch Rinderserum; Versuchstemperatur +8°C
Tabelle 1 Präparat
Bezeichnung | Testkeim log KBE/ml | % Konz | log Reduktionsfaktor
in Min. |
1
Min. | 5
Min | 30
Min. |
Lösung (A) | Pseudomonas aeruginosa | 50% | > 5,00 | > 5,00 | > 5,11 |
| | 100% | > 5,00 | > 5,00 | > 5,11 |
Kontrolle | | | 6,00 | 6,00 | 6,11 |
Lösung (B) | | 50% | 0,74 | 2,11 | 4,13 |
| | 100% | 1,49 | 3,79 | 4,88 |
Kontrolle | | | 6,00 | 6,00 | 6,11 |
Tabelle 2 Präparat
Bezeichnung | Testkeim log KBE/ml | % Konz. | log Reduktionsfaktor
in Min. |
1
Min. | 5
Min | 30
Min. |
Lösung (A) | Staph.
aureus | 50% | > 4,78 | > 5,00 | > 5,00 |
| | 100% | > 4,78 | > 5,00 | > 5,00 |
Kontrolle | | | 5,78 | 6,00 | 6,00 |
Lösung (B) | | 50% | 0,24 | 1,24 | 3,10 |
| | 100% | 0,87 | 3,79 | 4,36 |
Kontrolle | | | 5,78 | 6,00 | 6,00 |
- Prüfung
der Fungizide im quantitativen Suspensionsversuch mit 10%iger Belastung
durch Rinderserum; Versuchstemperatur +8°C
Tabelle 3 Präparat
Bezeichnung | Testkeim log KBE/ml | % Konz. | log Reduktionsfaktor
in Min. |
1
Min. | 5
Min | 30
Min. |
Lösung (A) | Candida
albicans | 50% | 2,80 | > 2,6 | > 3,00 |
| | 100% | > 2,85 | > 2,6 | > 3,00 |
Kontrolle | | | 3,85 | 3,60 | 4,00 |
Lösung (B) | | 50% | 0,42 | 1,24 | 2,42 |
| | 100% | 0,79 | 1,73 | 2,70 |
Kontrolle | | | 3,85 | 3,60 | 4,00 |
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Das
Ergebnis der Versuche zeigt sehr deutlich die überlegene Wirkung des Zitronensaftfiltrats
gegenüber
einer vergleichbaren Lösung
mit identischem Säuregehalt
und pH-Wert, dies allein schon durch die außerordentliche Geschwindigkeit
des Wirkungseintritts.
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Hingegen
zeigte sich Lösung
(B) mit identischem Zitronensäuregehalt
durch den Zusatz von Rinderserum eindeutig in der Wirkung gehemmt.
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Beispiel 2
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Beispiel
2 beschreibt den Aufbau eines Konzentrats gemäß vorliegender Erfindung, sowie,
nach Verdünnung
auf Anwendungskonzentration, die Prüfung auf bakterizide und fungizide
Wirkung im qualitativen Suspensionsversuch (Endpunktmethode) bei
+10°C unter
Belastung mit 0,2% Albumin.
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In
Tabelle 4 werden die physikalischen Eigenschaften der Prüflösungen beschrieben.
Das Ergebnis der Wirksamkeitsprüfung
ist in Tabelle 5 dargestellt. Lösung (C)
Komponenten | Gew.-Teile |
Alkylarylsulfonat-Na | 7,50 |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 2,00 |
Saftkonzentrat
C. grandis (filtriert) | 40,00 |
Propanol-2 | 25,00 |
Toluolsulfonat-Na-Salz | 10,00 |
Wasser
(vollentsalzt) | 15,50 |
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Für die Prüfverdünnungen
wurden die in Tabelle 4 dargestellten Eigenschaften ermittelt: Tabelle 4
Konzentration | pH-Wert | Aussehen | Geruch* |
0,5%ige
Lösung: | 3,1 | farblos,
klar | schwach |
1,0%ige
Lösung: | 3,2 | farblos,
klar | schwach |
2,0%ige
Lösung: | 3,2 | farblos,
klar | schwach |
- Geruch* = schwach bedeutet, Propanolgeruch
ist gerade noch wahrnehmbar
- Bakterizide und fungizide Wirkung im qualitativen Suspensionsversuch
nach DVG-Methode
Tabelle 5 Testkeime (KBE/ml) Konzentration (%) des
Testpräparates | Einwirkungszeit
in Minuten |
5 | 15 | 30 | 60 |
S.
aureus (2 × 109) | |
2,0% | -- | -- | -- | -- |
1,0% | -- | -- | -- | -- |
0,5% | -+ | -- | -- | -- |
Testkeime (KBE/ml) Konzentration (%) des
Testpräparates | Einwirkungszeit
in Minuten |
5 | 15 | 30 | 60 |
E.
coli (3,9 × 1010) | |
2,0% | -- | -- | -- | -- |
1,0% | -- | -- | -- | -- |
0,5% | ++ | -- | -- | -- |
P.
mirabilis (2,1 × 1010) | |
2,0% | -- | -- | -- | |
1,0% | -- | -- | -- | -- |
0,5% | -+ | -- | -- | -- |
P.
aeruginosa (1,8 × 109) | |
2,0% | -- | -- | -- | |
1,0% | -- | -- | -- | -- |
0,5% | ++ | -- | -- | -- |
C.
albicans (4 × 108) | |
2,0% | -- | -- | -- | |
1,0% | -- | -- | -- | -- |
0,5% | ++ | -- | -- | -- |
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Alle
Kontrollen waren nach 60 Minuten positiv.
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Zeichenerklärung:
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- + = Wachstum
- - = fehlendes Wachstum
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Beispiel 3
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Mit
Beispiel 3 wird die flächendesinfektorische
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Mittel
unter praxisnahen Bedingungen, wie sie im Lebensmittel- und Küchenbereich
bestehen dargestellt. Lösung (D)
Komponenten | Gew.-Teile |
Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na | 7,50 |
Fettalkoholethersulfat-Na | 5,00 |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 5,00 |
Zitronensaftkonzentrat
(4-fach) | 37,00 |
Propanol-2 | 25,00 |
Cumolsulfonat-K-Salz | 5,50 |
Wasser
(vollentsalzt) | 40,00 |
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Lösung D wurde
auf Anwendungskonzentrationen verdünnt und praxisnah, d. h. unter
leicht modifizierten Bedingungen der DGHM-Richtlinien (Deutsche
Gesellschaft für
Hygiene und Mikrobiologie) hinsichtlich ihrer Wirksamkeit unter
Belastung mit 0,2% Albumin und bei Kühlschranktemperatur von +4°C geprüft.
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Dazu
wurden 3 verschiedene Verdünnungen
der Lösung
(D) im Sprühverfahren
auf 3 verschiedene Keimträger
(lackiertes Holz, PVC und OP-Fliesen) aufgebracht, was zu den in
Tabellen 6–8
dargestellte Ergebnissen führte. Tabelle 6
Testkeim:
Staphylococcus aureus; 3,5 × 109 KBE/ml |
Keimträger | Konz. in % | Restkeimzahl
nach Min. Einwirkung |
1 | 5 | 15 |
lackiertes
Holz | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 12 | 0 | 0 |
| 0,5 | 103 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
PVC | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 23 | 0 | 0 |
| 0,5 | 52 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
OP-Fliesen | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 0 | 0 | 0 |
| 0,5 | 2 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
Tabelle 7
Testkeim:
Pseudomonas aeruginosa; 2,5 × 109 KBE/ml |
Keimträger | Konz. in % | Restkeimzahl
nach Min. Einwirkung |
1 | 5 | 15 |
lackiertes
Holz | 2,0 | 2 | 0 | 0 |
| 1,0 | 34 | 0 | 0 |
| 0,5 | 200 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
PVC | 2,0 | 15 | 0 | 0 |
| 1,0 | 122 | 0 | 0 |
| 0,5 | 234 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
OP-Fliesen | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 0 | 0 | 0 |
| 0,5 | 5 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
Tabelle 8
Testkeim:
Candida albicans; 1,5 × 108 KBE/ml |
Keimträger | Konz. in % | Restkeimzahl
nach Min. Einwirkung |
1 | 5 | 15 |
lackiertes
Holz | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 0 | 0 | 0 |
| 0,5 | 0 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
PVC | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 0 | 0 | 0 |
| 0,5 | 2 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
OP-Fliesen | 2,0 | 0 | 0 | 0 |
| 1,0 | 0 | 0 | 0 |
| 0,5 | 0 | 0 | 0 |
Kontrolle | R | R | R | R |
- Zeichenerklärung: R = Rasenwachstum
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Beispiel 4
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Nachweis eines synergistischen Effektes
zwischen Zitronensaft und anionischem Tensid
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Zum
Nachweis des Synergismus wurden mikrobiologische Versuche gemäß "Richtlinien für die Prüfung chemischer
Desinfektionsmittel" der
Deutschen Veterinärmedizinischen
Gesellschaft e. V. durchgeführt.
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Die
Untersuchungen erfolgten im Einzelnen nach Abschnitt V "Methoden der Prüfung von
Desinfektionsmitteln gegen Bakterien und Pilze in Bereichen der
Gewinnung, Be- und Verarbeitung von Tieren stammender Lebensmittel.
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Bestimmt
wurden die mikrobiologische Wirkung im Reihenverdünnungstest
und die mikrobizide Wirkung in Suspensionsversuchen. Die verwendeten
Testkeime werden von der DVG vorgeschrieben und gelten als sehr
widerstandsfähig
gegen chemische Desinfektionsmittel.
Zusammensetzung | Bespiel Nummer |
| 1 | 2 | 3 | 4 |
Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na | 0,20% | 0,10% | 0,05% | 0,02% |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 0,10% | 0,10% | 0,10% | 0,10% |
Zitronensaftfiltrat | 10,00% | 5,00% | 2,50% | 1,25% |
Ethanol | 5,00% | 5,00% | 5,00% | 5,00% |
Wasser
(vollentsalzt) | 84,70% | 89,70% | 92,20% | 93,45% |
| 5 | 6 | 7 | 8 |
Alkyl(C12-C18)sulfonat-Na | 0,20% | 0,10% | 0,05% | 0,02% |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 0,10% | 0,10% | 0,10% | 0,10% |
Ethanol | 5,00% | 5,00% | 5,00% | 5,00% |
Wasser
(vollentsalzt) | 94,70% | 94,80% | 94,85% | 94,88% |
| 9 | 10 | 11 | 12 |
Zitronensaftfiltrat | 10,00% | 5,00% | 2,50% | 1,25% |
Nonylphenolpolyglykol(1-3EO)ether | 0,10% | 0,10% | 0,10% | 0,10% |
Ethanol | 5,00% | 5,00% | 5,00% | 5,00% |
Wasser
(vollentsalzt) | 84,90% | 89,90% | 92,40% | 93,65% |
Abtötungszeiten
(Min.) der vorgenannten Mischungen
Mischungs-Nr. | Testkeime |
| Candida
albicans | Penicillium
funiculosum | Aspergillus
niger | E.
coli | Staph.
aureus |
1 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
2 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
3 | 15 | 15 | 30 | 5 | 5 |
4 | 60 | 60 | > 60 | 5 | 5 |
|
5 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
6 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
7 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
8 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
|
9 | 60 | 60 | > 60 | 60 | > 60 |
10 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
11 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
12 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 | > 60 |
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Nachweis der synergistischen
Wirkung
-
Der
Nachweis des Synergismus wurde gemäß F. C. Kull; P. C. Eisman;
Applied Microbiology 9, 538–41 (1961)
durchgeführt. Berechnung:
- F
- < 1 Synergismus
- F
- = 1 Additive Wirksamkeit
- Qa
- = Menge von A allein
zum Endpunkt
- Qb
- = Menge von B allein
zum Endpunkt
- QA
- = Menge von A in der
Mischung
- QB
- = Menge von B in der
Mischung
Berechnung des Faktors F für diverse
Testkeime Mischung
Nr. | Candida
albicans | Penicillium
funiculosum | Aspergillus
niger | E.
coli | Staph.
aureus |
1 | 0,25 | 0,25 | 0,25 | 0,25 | 0,25 |
-
Bei
einem Faktor F < 1
gilt ein Synergismus als nachgewiesen.