DE2709750C3 - Mittel zum Behandeln der Oberflächen von Lebens- und Futtermitteln - Google Patents
Mittel zum Behandeln der Oberflächen von Lebens- und FuttermittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein einer Spülflotte zuzugebendes
Mittel zur Beseitigung von Schmutz- und Schadstoffen von den Oberflächen von Lebens- und Futtermitteln
und zum Auffrischen derselben, nach Patent 25 39 928.
Die im Handel erhältlichen Lebens- und Futtermittel sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft sind an
der Oberfläche größtenteils mehr oder weniger stark verschmutzt und mit physiologisch und toxikologisch
wirksamen Schadstoffen behaftet. Diese Schadstoffe gelangen als Schädlingsbekämpfungsmittel, als Düngemittel,
als Konservierungsmittel bzw. auf die Lebensmittel. Auch wenn solche Mittel nicht verwendet werden,
gelangen Schmutz und Schadstoffe unvermeidlich auf die Lebens- und Futtermittel, z. B. in Form von
industriellen Immissionen, von Treibstoffrückständen, Öldämüfen. Straßenabrieb aus dem Verkehr usw.
Das üblicherweise angewendete manuelle oder maschinelle Abspulen oder Abbürsten mit fließendem
oder stehendem kaltem oder warmem Wasser kann zwar einen Teil der oberflächlich anhaftenden Schmutzstoffe
entfernen, festsitzende Schmutzstoffe und die genannten Schadstoffe werden jedoch nicht oder nur
unvollständig entfernt.
Die wesentlichsten dieser Schadstoffe, die durch die herkömmliche Reinigung nicht entfernt werden, können
ίο etwa in folgende Klassifizierung eingeteilt werden:
1) Polare Bioeide
2) Unpolare Bioeide
3) Substituierte und nicht substituierte Kohlenwasserstoffe
'"* 4) Hilfsmittel zur Herstellung hochmolekularer
Stoffe
5) Schwermetalle in anorganischer Bi.idung (Oxide, Carbonate, Silikate, lösliche Salze)
6) Undefinierbarer Schmutz einschließlich unlöslicher Stäube und Fasern
7) Mikroorganismen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den geschilderten Mißstand zu beseitigen und ein Mittel zum
2i spülenden und auffrischenden Behandeln der Oberflächen
von Lebens- und Futtermitteln, insbesondere zum Reinigen von mit Schmutzstoffen und/oder mit
physiologischen und toxikologischen Schadstoffen, insbesondere hydrophoben und hydrophilen Bioeiden,
so anorganischen Schadelementen, öligen Schadstoffkondensaten,
sowie mit inerten Schmutzstoffen behafteten Oberflächen von zum Rohverzehr, zur küchenmäßigen
Zubereitung oder zur weiteren Verarbeitung bestimmten Lebens- und Futtermitteln vegetabilischer und
)> animalischer Herkunft zu schaffen, durch welches auch
feinste anhaftende Schmutzstoffe und Schadstoffe entfernt werden können und welches in manuell oder
maschinell bewegter wäßriger Spülflotte anwendbar ist. Das Mittel soll einfach anwendbar sein, so daß es sich
4(i auch für den Haushalt eignet und auch bei Camping und
auf Reisen angewendet werden kann.
Es ist allgemein bekannt, daß Reinigungsmittel bei höheren Temperaturen von Reinigungsflotten, von
bestimmten Ausnahmen abgesehen, eine stärkere
i) Wirkung entfalten. Unter Berücksichtigung der Eigenarten
von Lebensmitteln verdient aber die Reinigung bei niedrigen Temperaturen — untere Grenze etwa
Zimmertemperatur bzw. Handwärme — besondere Beachtung. Hierauf ist bei der Auswv'ril von Substanzen
■Vi aus den unten genannten Gruppen allgemein und in der
Wahl vonTensidkombinationen besonders Rücksicht zu nehmen.
Die geschilderte Aufgabe wird bei einem Mittel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
Vi gelöst, daß es mindestens je eine Substanz aus jeder der
nachstehenden Gruppen in folgender Zusammensetzungenthält:
a) 1 bis 10Gew.-%
mi anionische Tenside, ausgewählt aus der Gruppe, die
Sulfate, Äthersulfate, Sulfonate, Sulfoacetate, Sulfosuccinate,
Sarkosinate und Eiweißkondensations produkte umfaßt;
b) 0,1 bis4Gew.-%
ho nichtionische Tenside, ausgewählt aus der Gruppe
der Polyoxyäthylcn Addukte;
c) 1 bis25Gcw.-%
Sequestrierungsmittel;
Sequestrierungsmittel;
d) 1bis4Gew.-%
den Redoxzustand regulierende Stoffe;
e) 5 bis 30 Gew.-%
Puffersubstanzen;
Puffersubstanzen;
d) O,lbisO,5Gew.-%
konservierende Stoffe;
konservierende Stoffe;
g) RestauflOOGew.-o/o
Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel,
kungs- und Verdünnungsmittel.
kungs- und Verdünnungsmittel.
Dem Erfindungszweck kommt besonders die solubilisierende Wirkung anionischer und die Netzwirkung
nichtionischer Tenside zugute.
Aus der Gruppe der anionischen Tenside kommen alle nichtaromatischen und, mit Einschränkung, die
aromatischen und heterocyclischen Tenside in Form ihrer Sulfate, Äthersulfate, Sulfonate, Carboxylate,
Sulfoacetate, Sulfosuccinate, Sarcosinate und Eiweißkondensationsprodukte in Frage. Insbesondere eignen
sich Laurylsulfas. Lauryläthersulfat, Olefinsulfonat und
bestimmte Suifobernsteinsäurehaibester, z. B. von älhoxylierten
und nicht äthoxylierten Fettalkoholen.
Die Zusätze nichtior.ischer Tenside dienen vor allem
der für den Erfindi-ngszweck unbedingt nötigen Verbesserung der Kaltbenetzbarkeit. In Kombination
mit anionischer Aktivsubstanz ht eine deutliche Verbesserung der Reinigungskraft in der Kälte zu
beobachten. Eine niedrige kritische Mizellbildungskonzentration bewirkt bei niedriger Einsatzmenge eine gute
Solubilisation. Die HLB-Werte sollten über 13 liegen. Besonders geeignet sind die Polyoxyäthylen-Sorbitan-Fettsäureester,
vorzugsweise in der desodorierten Verarbeitungsform. Weiterhin kommen in Frage Fettsäurepolyglykolester,
Fettalkobolpo'vglykoläther und andere Athoxylierungsprodukte, soweit sie unter
Anwendungsbedingungen als physiologisch unbedenklich bezeichnet werden können.
Sequestrierungsmittel sind für die komplexierende Auflösung von Schadelementen erforderlich, was für
den Erfindungszweck von entscheidender Bedeutung ist. Vorteilhaft ist insbesondere die Äthylendinitrilotetraessigsäure
als Natriumsalz wegen ihrer physiologischen Unbedenklichkeit. Ihre Metallkomplexe besitzen
auch in schwach saurer Lösung noch ausreichende Stabilität, um Metalloxide und andere Verbindungen,
z. B. von Quecksilber, Zinn, Nickel, Kobalt, Cadmium und Zink, zu lösen und in Lösung zu halten. Ferner wird
die Stabilität der noch zu besprechenden Ascorbinsäure, die vorzugsweise zur Regelung des Redoxzustandes
dient, durch Maskierung von Eisen und Kupfer erhöht. Als weitere Sequestrierungsmittel eignen sich Hydroxycarbonsäuren,
z. B. Citronensäure, Weinsäure und Gluconsäure, sowie deren Salze, ferner Polyalkohole,
wie Sorbit und Mannit.
Die Reinigungsflotte soll einen pH-Wert zwischen 5 und 8, insbesondere um 6, haben. Dies wird durch Zusatz
der bereits genannten Hydroxycarbonsäuren und deren Alkalisalze erreicht.
Die Gegenwart von den Redox-Zustand einstellenden Komponenten ist notwendig, weil die Erhaltung
eines reduktiven wäßrigen Mediums (rH<l5) vorteilhaft ist, um die Lebensmittel vor oxydativcn Einwirkungen
während der Behandlung zu schützen. Das wirkt sich auch auf die nachfolgende Zubereitung bzw.
Verarbeitung aus. Die Farbe des Lebensmittels wird durch die reduktive Einwirkung auffällig aufgefrischt,
bei leichtbeschädigten Vegetabilien werden Verfärbungen durch chemische und enzymatische Oxydation
verhindert. Aussehen und Aroma werden erkennbar geschont. Ferner wird im verwendeten Leitungswasser
enthaltenes freies Chlor, das bekanntlich bereits in Spuren sehr aromaschädigend ist, zu unschädlichem
Chlorid reduziert Als Reduktone eignen sich für die Oberflächenbehandlung von Lebensmitteln beispielsweise
Ascorbinsäure und Ascorbate sowie schweflige Strek- Säure und deren Salze.
In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des
ίο erfindungsgemäßen Mittels kann der Zusatz eines
Konservierungsmittels nötig werden, um Verderben durch Mikroorganismenbefall zu verhindern, wie dies
ähnlich bei kosmetischen Artikeln üblich ist. Weinsäure, Milchsäure und Laurylsulfat als schwach desinfizierende
Ii Verbindungen und p-Hydroxy-Benzoesäureester als
gesetzlich zugelassene Konservierungsmittel können unbedenklich eingesetzt werden.
Dagegen kommt eine vollständige Desinfizierung von Lebensmitteln schon aus lebensmittelrechtlichen Gründen
nicht in Frage. Beim Reinigen und Spülen findet jedoch eine unspezifische Abschwemmung von Mikroorganismen
durch die Wirkung der Waschaktivsubstanzen, besonders bei massiven Verunreinigungen,
statt. So konnte experimentell eine Abnahme der Gesamtkeimzahl der Oberflächenbelegung um 95%
festgestellt werden. Die Anwendung stärker wirkender Desinfektionsmittel, wie aktives Chlor abspaltender
anorganischer und organischer Substanzen, phenolischer Verbindungen und Formaldehydderivate liegt
in außerhalb des Rahmens dieser Erfindung.
Ferner enthält das Behandlungsmittel als weitere Bestandteile Stabilisatoren, Verarbeitungsmittel und
inerte Füll- und Verdünnungsmittel. Da die mit dem Mittel hergestellten Lösungen gegenüber Zellsäften
η hypotonisch sind, ist ein Diffundieren in das Innere der
Lebensmittel nicht zu befürchten. Wegen der relativ kurzen Behandlungsdauer werden auch mineralische
und organische Wertbestandteile des Lebensmittels nicht ausgelaugt. An dieser Stelle sei besonders betont,
4i) daß mit dem erfindungsgemäßen Mittel keine Vitaminisierung
oder Veränderung des Gehalts an Mineralsalzen oder Spurenelementen erzielt werden soll. Durch
Zusatz von kaltwasserlöslichen Pflanzen- und Algengummen,
Cellulose- oder Stärkederivaten, Zuckeralko-
4> holen und anderen wasserlöslichen Kolloiden wird
dieser Stoffaustausch zusätzlich gehemmt. Diese Bestandteile haben außerdem synergistische Wirkungen
als Dispersionsstabilisatoren, Schutzkolloide, Schmutzträger und Verdicker allein oder gemeinsam mit
in anderen Komponenten.
Das Behandlungsmittel kann in trockener Form als Pulver, Granulat, Tablette oder Stück, in gelöster Form
als Paste, Gel, oder wäßriges Konzentrat vorliegen. Wasserfreie Zubereitungen lassen sich durch wasser-
-.. freies Natriumsulfat haltbar und durch kolloidale
Kieselsäure rieselfähig machen. Als feste Verdünnungsmittel können z. B. Kaliumchlorid und Natriumchlorid
enthalten sein.
Wegen der Reaktionsfähigkeit mancher erfindungs-
Wi gemäß verwendbarer Komponenten sind wasserhaltige
Rezepturansätze Beschränkungen hinsichtlich der Auswahl von Bestandteilen unterworfen. Wenn das Mittel in
Form eines Lösungskonzentrates vorliegt, ist bei der Erstellung von Rezepturen darauf zu achten, daß die
bri Komponenten innerhalb der angegebenen Konzentrationsbereiche
nach Maßgabe ihrer Löslichkeiten und Verträglichkeiten eingesetzt werden.
Bei der Abfüllung bzw. Abpackung der erfindungsge-
mäßen Mittel muß dem Ausschluß von Sauerstoff und der Verhinderung von UV-Einstrahlung besondere
Beachtung geschenkt werden.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält an sich bekannte chemische Verbindungen in neuartiger Kombination
für eine neuartige Verwendung- Die Auswahl der Reinigungskomponenten findet unter Berücksichtigung
der jeweiligen Lebensmittelgesetzgebung statt. Aus dem Mittel dürfen keinerlei gesundheitliche Risiken
erwachse!.. Auch bei nicht bestimmungsgemäßer Verwendung, z. B. durch Kinder, dürfen die Mittel
keinerlei subakute toxische Wirkung ausüben. Durch geeignete Gestaltung von Verpackung und Beschriftung
lassen sich solche Risiken zusätzlich verhindern. Alle Bestandteile sollen den Reinheitsgradforderungen des
DAB 7 entsprechen, in Sonderfällen Analysenqualität besitzen. Selbstverständlich sollen sie auch biologisch
abbaubar sein. Diejenigen der aufgeführten Substanzen, die unter Umständen geringe physiologische Wirkungen
erwarten lassen, wurden außerdem darauf geprüft, ob sie nach erfindungsgemäßer Anwendung auf
Lebensmittel bis zu ihrer jeweiligen substanz-spezifischen analytischen Nachweisgrenze von diesem entfernt
werden.
Zur Beurteilung der Toxizität handelsüblicher Reinigungsmittel sei auf die ausführlichen Arbeiten von
Ch.Gloxhuber hingewiesen (Med. Welt 1968, 46 — 55, 351 —357), die sich allerdings mit der massiven
oralen Aufnahme solcher Mittel in Größenordnung von Grammen beschäftigen. Die akuten oralen letalen
Dosen der unverdünnten Mittel, berechnet aus allgemein zugänglichen Daten, betragen für Beispiel 3
LD50 = 25 000 mg/kg Maus, für Beispiel 4 etwa 32 000,
für Beispiel 5 etwa 70 000.
Einige der erfindungsgemäß verwendeten Chemikalien sind bereits in der Nahrungsmittelindustrie,
allerdings mit anderer Zielsetzung, verwendet worden.
So hat man zur Reinigung unempfindlicher Massengüter, wie Zuckerrüben, Kartoffeln, tensidhaltige
Reinigungsmittel verwendet, um Energiekosten bei der Entfernung des groben Schmutzes zu sparen.
Sequestrierungsmittel werden in der Konserven- und Getränkeindustrie zur Bindung von Schwermetallionen
(Kupfer, Zinn, Zink und Eisen), die während der Verarbeitung eingeschleppt werden, eingesetzt.
Schweflige Säure und Ascorbinsäure werden wäßrigen Lebensmitteln als Antioxydantien zugesetzt.
An die Waschaktivsubstanzen müssen in bezug auf Kaltnetz-, Reinigungs- und Solubilisierungsvermögen
hohe Ansprüche gestellt werden, da die Oberflächen der Lebensmittel mehr oder weniger zerklüftet sind und
häufig naturgemäß weiche Konsistenz haben. Diese Beschaffenheit verbietet eine Anwendung zu starker
mechanischer Kräfte im Gegensatz zu handelsüblichen Geschirrspiilmitteln, deren Hauptaufgabe ihre Fettlösewirkung
auf harten, dichten und unempfindlichen Oberflächen ist.
Das Behandlungsmittel stellt eine Komposition von Bestandteilen dar, von denen aus jeder der angeführten
Gruppen mindestens ein Vertreter vorhanden ist. Hierbei steuern die einzelnen Gruppen für die
Gesamtwirkung der Behandlung jeweils charakteristische Teilwirkungen bei, wie sie in ihrem Zusammenwirken
angesichts des Umstandes, daß es sich um die Behandlung von empfindlichen und geschmacks-,
aussehens- und hygienemäßig strengen Anforderungen unterliegenden Lebens- und Futtermitteln har.delt,
erforderlich sind.
Der abspülende und reinigende Teil des Wirkungsspektrums wird vorwiegend von den grenzflächenaktiven
Komponenten beigesteuert, bei denen es sich entweder um anionaktive oder um nichtionische
Substanzen oder um Gemische aus beiden Gruppen handeln kann. Für den sehr wichtigen Teilaspekt des
Inlösungbringens und Inlösunghaltens von metallischen
Schadstoffen in unterschiedlichen Verbindungsfornien
muß zur Unterstützung der reinigenden Wirkung ein Sequestrierungsmittel zugesetzt werden.
Weitere Bestandteile haben die Aufgabe, die Wirkung der Flotte gegenüber der Oberfläche des Lebensmittels
selbst zu optimieren bzw. zu begrenzen. Für die Aufrechterhaltung eines optimalen pH-Wertes bei der
Anwendungskonzentration des Mittels muß die Spülflotte ausreichend gepuffert sein; der pH-Wert sollte
nicht mehr als um 2 Einheiten nach oben und nach unten vom pH-Wert des Zellsaftes ibweichen. Nachteilige
Veränderungen von Lebensmitteln sind fast stets durch Autooxydation verursacht und schon bei kurzzeitiger
Verarbeitung von Lebensmitte'' zu beobachten. Durch Zusatz von Reduktonen werden daher behandelte
Lebensmittel im Verein mit der Einwirkung von Tensiden aufgefrischt und appetitlicher.
Schließlich enthält das Behandlungsmittal je nach seiner Darbietungsform noch Verarbeitungs- und
sonstige Hilfsstoffe, die auch stabilisierenden, ästhetischen und verdünnenden Zwecken dienen und auch
entfallen können. Zum Beispiel dient ein Gehall an
jo Kalium- oder Natriumchlorid zum Verdünnen fester oder pulverförmiger Formulierungen vor allem, um eine
Dosierung durch den Anwender zu erleichtern. Tablettenförmigen Formulierungen dürfen kaltwasserlösliche
Tablettierungshilfsmittel zugegeben werden. Gelförmige, pastenförmige oder konzentriert gelöste flüssige
Formulierungen benötigen Zusätze zur Verbesserung der gegenseitigen Dispergierungs- und Löslichkeitsverhältnisse
der anderen Komponenten. Schließlich können dem Mittel auch Geruchskorrigentien zugesetzt
werden. Für bestimmte Anwendungen kann das Mittel auch in ein Vlies oder Gewebe eingebracht werden.
Sofern das Gemisch zum Verderben neigt, z. B. in nichtfesten Formulierungen, können konservierende
Stoffe zugesetzt werden, deren Aufgabe sich allerdings auf die Konservierung des Mittels selbst beschränkt.
Entsprechend den soeben umris^enen Funktionen der Bestandteile aus den einzelnen Gruppen innerhalb der
Gesamtwirksamkeit des Behandlungsmittels empfiehlt sich etwa die folgende allgemeine Formulierung für die
verschiedenen möglichen festen, halbfesten und flüssigen Formen. Dabei sollen die angegebenen Bereiche
entsprechend dem Erfindungsgedanken unter Einhaltung einer funktionsgerechten Gesamtzusamiiiensetzung
nicht als strikte Begrenzung verstanden werden:
Anionische Tenside: | 1 bis 10°/e |
Nichtio tische Tenside: | 0,1 bis 4% |
Äthylendinitrilotetraessigsäure- | |
Di-Natriumsalz: | 1 bis 5% |
Ascorbinsäure: | 0,5 bis 4% |
Natriumdisulfit: | 0,5 bis 2% |
Citronensäure: | Ibis 12% |
Trikaliunicitrat: | 4 bis 20% |
Kaliumcarbonat: | 0 bis 8% |
Polyalkohole: | 2 bis 20% |
Konservierungsmittel:
Inerte Füll- und Hilfsmittel
einschließlich Wasser:
Inerte Füll- und Hilfsmittel
einschließlich Wasser:
0 bis 0,5% 5 bis 90%
Im folgenden werden Rezepturbeispiele für Zusammensetzungen
des erfindungsgemäßen Mittels angegeben, die sich als besonders geeignet erwiesen haben.
Pulverförmiges Mittel zur manuellen Reinigung im Haushalt
Gesamtmenge: I kg. Anwendungsmenge 5 g/4 I Spiilflotte
10
I. Ascorbinsäure überzogen 20 g Äthylendinitrilotetraessigsäure-Dinatriumsalz
20 g Citronensäure (gepulvert, wasserfrei) 15 g
Sorbit 40 g χ Kolloidale Kieselsäure 3 g
II. Laurylsulfat(100%ig) 25 g Natriumdisulfit 9 g Tri-Natriumcitrat-2-Hydrat 60 g
III. Polyoxyäthylen-Sorbitanmonooleat 5 g Sorbit 80 g
Kolloidale Kieselsäure 3 g
IV. Kaliumchlorid 720 g
Die Mischungen I, Il und III werden vorsichtig mit IV
vereinigt.
Bei Anwendung dieses Beispiels empfiehlt sich ein nachträgliches Spülen mit frischem Wasser; dies kann
auch unterbleiben.
40
45
35
Pulverförmiges Mittel für manuelle und maschinelle Behandlung
I. Ascorbinsäure, überzogen 40 g Äthylendinitrilotetraessigsäure-
Citronensäure 20 g
Sorbit 40 g
Kolloidale Kieselsäure 3 g
II. Laurylsulfat (Ber. 100%) 50 g Natriumdisulfit 5 g Tri-Natriumcitrat-2-Hydrat 100 g
III. Polyoxyäthylen-Sorbitanmonooleat 10 g
Sorbit 100 g Kolloidale Kieselsäure 4 g
IV. Kaliumchlorid 600 g
Mischen und Anwendung wie in Beispiel 2 beschrieben.
Bei Anwendung dieses Beispiels empfiehlt sich ein nachträgliches Spülen mit frischem Wasser.
Beispiel 4
Pulverförmiges Mittel für Reise und Camping «>
Pulverförmiges Mittel für Reise und Camping «>
Calciumascorbat 10 g Citronensäure 50 g Mannit 50 g Kolloidale Kieselsäure 3 g
II Olefinsulfonat-Natriumsalz(100%ig) 40 g
Natriumdisulfit 15 g Tri-Natriumcitrai-2-Hydrat 200 g
III Polyoxyäthylen-Sorbitanmonopalmitat 20 g Sorbit 100 g
Kolloidale Kieselsäure 4 g
IV Natriumchlorid 508 g
Mischen und Anwendung wie in Beispiel 2 beschrieben.
Bei Anwendung dieses Beispiels erübrigt sich ein nachträgliches Spülen mit frischem Wasser.
Flüssiges Mittel zur manuellen und maschinellen Reinigung
Die angegebenen Konzentrationen sind Richtgrößen, da sie von der Mechanik, dem Flottenverhältnis und den
Spülprogramm abhängen. Die angegebenen Substanzen werden in der angegebenen Reihenfolge in i Liter
destilliertem (keimfreiem/-armem) V\ asser gelöst.
Anwendungsmenge: 20 ml/pro 4 Liter Wasser
Äthylendinitrilotefaessigsäure-
Dinatriumsalz 15 g
Tri-Natriumcitrat-2-Hydrat 40 g
Natriumhydrogencarbciiat 4 g
Citronensäure (kristall-wasserfrei) 10 g
Nntriumascorbat 15 g
Natriumsulfit 5 g
Polyoxyäthylen-Sorbitanmonooleat 8 g
Fettalkoholsulfat (100%ig) 20 g
p-Hydroxy-Benzoesäureester (35%ig) 2 g
Die wäßrige Lösung soll unter Luftsauerstoff- und Lichtausschluß in weichmacherfreien Kunststoffbehältern
aufbewahrt werden.
Für die Anwendung ist ein Nachspülen mit frischem Wasser zu empfehlen.
Grundmasse für Brausetabletten für Gastronomie und Camping
Gesamtmenge: 1 kg für ca. 1,5 Tablettenmasse entspricht 300 Tabletten a 5 g
Ascorbinsäure überzogen 50 g Äthylendinitrilotetraessigsäure-Dinatriumsalz
5 g Citronensäure (wasserfrei) 330 g Sorbit ' ">
g Kolloidale Kieselsäure 2 g
II Kaliumhydrogencarbcnat 360 g
Kaliumdisulfit 8 g
III Citronensäure Fettsäureglycerid
(Tego) 60 g Polyoxyäthylen-Sorbitanmonooleat
(desodoriert) 12 g
Sorbit 160 g
Kolloidale Kieselsäure 3 g
Die Mischungen I, II und III werden jede für sich sorgfältig gemischt und dann vereinigt
Die Tabletten werden unter Vermeidung von Feuchtigkeit mit geeigneten Hilfsmitteln verpreßt
ί Tablette genügt für 2 Liter Wasser, ein Nachspülen
ist nicht nötig.
Die Rezeptierung ist auf die Anwendung an Lebensmitteloberflächen zugeschnitten, wobei insbe-
sondere die lebensrtiittelrechtlichen Bestimmungen des
Gesetzes zur Gesamtreform des Lebensmittelrechtes vom 15. 8. 1974 zu beachten sind.
jedoch wird über die gesetzlichen Forderungen noch hinausgegangen, indem für die Rezepturen ausschließlich
Bestandteile gewählt werden, die als solche in Leber.;-nitteln vorhanden sind, für die bereits gesetzliche
Regelungen bestehen oder für die eine umfangreiche medizinische und chemische Literatur existiert, die
sich mit Reinigungsmitteln einschließlich ihrer Komponenten und deren Unbedenklichkeit befaßt.
Darüber hinaus haben ausgedehnte Eigenversuche unter Praxisbedingungen die Brauchbarkeit und die
Verträglichkeit dieser Mittel gezeigt. Die Mittel sollen einfach, allgemein und ohne Spezialkenntnisse verwendbar
sein und sind daher für die Anwendung in einem Arbeitsgang konzipiert.
nip vprwpnrlptpn Knmhinatinnpn lennnpn in Form
von Pulvern, Granulaten, Pasten, Gelen, Flüssigkeiten, Sprays, Tabletten, Stücken usw. vorliegen. Dadurch wird
eine vielseitige Verwendbarkeit, z. B. auch auf Reisen und beim Camping erreicht.
Das Mittel kann wegen seiner Harmlosigkeit in jeder Applikationsform und ohne besondere Hinweise benutzt
werden.
Die erfindungsgemäße Reinigung ist insbesondere zur Vorbereitung von Lebensmitteln für das Einfrosten
vorteilhaft.
Das erfindungsgemäße Mittel wurde in Haushalten mit interschiedlichen Ernährungsgewohnheiten zu
Testzwecken regelmäßig benutzt und die Brauchbarkeit über längere Zeit kontrolliert. Hierbei wurde es mit
Hilfe eines Testbogens nach den folgenden Kriterien beurteilt:
1) Genaue Bezeichnung, Bearbeitungsform und Oberflächenbeschaffenheit
des ungereinigten Lebensmittels;
2) Sichtbarer Verschmutzungsgrad des handelsüblichen bzw.ungereinigten Lebensmittels:
3) Beurteilung der Sauberkeit nach herkömmlichem Spülen mit Wasser;
4) Beurteilung der Sauberkeit im Vergleich zu Ziff. 3 bei Reinigung mit dem erfindungsgemäßen Mittel;
5) Beurteilung nach Reinigung gemäß Nr. 4, aber unter Verwendung von Placebos;
6) Beurteilung von Aussehen und Geschmack nach küchengemäßer Zubereitung der gemäß Nr. 3 und
Nr. 4 behandelten Lebensmittel;
7) Aussehen und Geschmack sowie Konsistenz bei Rohverzehr;
8) Erholung und Haltbarkeit im Vergleich von Nr. 3 und Nr. 4 (fakultativ);
9) Beurteilung beim Waschen mit chlorfreiem oder chloriertem Wasser (fakultativ);
10) Verschmutzungsgrad der Wasch- und Spülwässer.
Übereinstimmend wurden bei Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel zum Teil auffällige Verbesserungen
in Aussehen und Konsistenz intakter und beschädigter Lebensmittel gegenüber einer ausschließlichen
Wasserbehandlung mitgeteilt. Aussagen über erhöhte Haltbarkeit der gereinigten Lebensmittel
waren allerdings uneinheitlich.
Verfärbungen bei Weiterverarbeitung und Aromaverluste wurden nicht beobachtet. Der besonders
ίο empfindliche Kopfsalat wurde übereinstimmend als
besser schmeckend bezeichnet.
Das Mittel wurde auf alle gängigen und exotischen Vegetabilien, soweit sie naturbelassen und unzerkleinert
waren, angewendet, wie Blatt- und Stielgemüse, Wurzel- und Knollengemüse, Hülsenfrüchte, Gurken- und
Kürbisgewächse, Kern- und Steinobst, Beerenobst, Wildfrüchte und Pilze.
Fhpnso wiirdpn l.phensmiltel tierischer Herkunft mit
Erfolg gereinigt. Es können z. B. Fleisch- und Wurstwaren, Käselaibe und Fische gereinigt werden, wenn
solche nur leicht beschlagen sind oder Kühlschrankgerüche aufgenommen haben.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Mittel bei der Reinigung von Trockenfrüchten, die eine
bisher nie erreichte Auffrischung erfahren. Waldpilze verlieren Schleim und Klebrigkeit, Pilzmyzele, Tannennadeln.
Insekten und deren Chitinrückstände werden entfernt.
Hochempfindliche Obst- und Gemüsearten werden durch einfaches Schwenken gesäubert. Stark zerklüftete
Gemüsesorten (z. B. Kohlsorten) brauchen zu einer vollständigen Reinigung nicht mehr zerlegt werden.
Um nachzuweisen, daß über die unmittelbar erkennbaren
Effekte hinaus auch MikroVerunreinigungen beseitigt werden, wurden extremen Umweltbedingungen
ausgesetzte bzw. künstlich angeschmutzte Vegetabilien einmal nach konventionellen Reinigungsmethoden,
zum anderen mit dem erfindungsgemäßen Mittel behandelt. Es wurden Schadstoffentlastungen zum Teil
bis zur substanzspezifischen Erfassungsgrenze erzielt.
Geeignete leicht nachweisbare Testanschmutzungen sind z. B. kolloidal in fluoreszierenden Kohlenwasserstoffen
verteilte Metalloxide von Blei, Quecksilber, Cadmium, Zink, Eisen, Anwendungsverdünnungen von
«5 Parathion, Triglyceride, in Petroläther gelöst. Erfassungsgrenzen
liegen bei Dithizon-Metallen zwischen 5 bis 10 Mikrogramm, bei Kohlenwasserstoffen, Glyceriden,
Waschaktivsubstanzen und anderen organischen Verbindungen bei 30 — 50 Mikrogramm, bei Insekticiden
um 1 Mikrogramm. Diese Mengen sind im Hinblick auf ihi e akute Toxizität völlig unerheblich.
Vegetabilien, die mi: einer natürlichen oder auch künstlichen Wachsschicht überzogen sind, lassen sich
intensiv reinigen, wenn warme Reinigungslösungen gemäß der Erfindung in Verbindung mit intensiver
mechanischer Behandlung angewendet werden.
Claims (6)
1. Einer Spülflotte zuzugebendes Mittel zur Beseitigung von Schmutz- und Schadstoffen von den
Oberflächen von Lebens- und Futtermitteln und zum Auffrischen derselben, nach Patent 25 39 928, d a durch
gekennzeichnet, daß es mindestens je eine Substanz aus jeder der nachstehenden Gruppen in folgender Zusammensetzung enthält:
a) 1 bis 10Gew.-%
anionische Tenside, ausgewählt aus der Gruppe, die Sulfate, Äthersulfate, Sulfonate, Sulfoacetate.
Sulfosuccinate, Sarkosinate und Eiweißkondensationsprodukte umfaßt;
b) 0,lbis4Gew.-%
nichtionische Tenside, ausgewählt aus der Gruppe der Polyoxyäthylen-Addukte;
c) 1 bis 25 Gew.-o/o
Sequestrierungsmittel;
Sequestrierungsmittel;
d) lbis4Gew.-%
den Redoxzustand regulierende Stoffe;
e) 5bis30Gew.-%
Puffersubstanzen;
Puffersubstanzen;
0 0,1 bis 0,5 Gew.-%
konservierende Stoffe;
g) Rest auf 100 Gew.-%
g) Rest auf 100 Gew.-%
Stabilisatoren, Verarbeitungshilfsmittel, Strekkungs- und Verdünnungsmittel.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es wasserfrei ist und wasserfreies Natriumsulfat
enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es kolloidale Kieselsäure enthält.
4. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in konzentrierter
und verdünnter wäßriger Lösung Puffersubstanzen enthält, die es auf einem pH-Wert zwischen 5
und 8, vorzugsweise um 6, halten.
5. Mittel nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß es in konzentrierter und
verdünnter wäßriger Lösung Reduktone enthält, wodurch es reduktiv auf einem rH-Wert
<15 gehalten wird.
6. Verwendung des Mittels nach einem der vorangehenden Ansprüche zum Reinigen von
Lebens- oder Futtermitteloberflächen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
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Also Published As
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