DE19927118C2 - Vorrichtung zum Steuern der Drehgeschwindigkeit eines motorisch angetriebenen Wickelkörpers sowie Verfahren - Google Patents
Vorrichtung zum Steuern der Drehgeschwindigkeit eines motorisch angetriebenen Wickelkörpers sowie VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtung zum Steuern der Drehgeschwindigkeit
eines motorisch angetriebenen Wickelkörpers mit einer Tänzeranordnung,
umfassend zwei voneinander beabstandete Umlenkeinrichtungen und ein
in Querrichtung zum Abstand der Umlenkeinrichtungen innerhalb einer
vorbestimmten Meßstrecke beweglich angeordnetes Tänzerglied, das in
Abhängigkeit von dem Bewicklungsgrad des Wickelkörpers innerhalb der
Meßstrecke einen unterschiedlichen Regelpunkt einnimmt, über welche
Tänzeranordnung das Wickelgut nach Art eines Wickelgutspeichers ge
führt ist, und mit einer Einrichtung zum Abgreifen der Position des Tän
zergliedes innerhalb der Meßstrecke umfassend eine ausgangsseitig eine
elektrische Größe bereitstellende Weg-Meß-Einrichtung. Ferner betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Ansteuern der Drehgeschwindigkeit eines
angetriebenen Wickelkörpers beim Auf- oder Abwickeln eines solchen
Wickelgutes.
Es sind zahlreiche Anwendungsfälle bekannt, bei denen Wickelkörper mit
einer bestimmten Ware bewickelt werden müssen. Beispielsweise seien
hier lediglich Spulenkörper, Papier- oder Textilrollen oder sogenannte
Stahlbandcoils genannt. Bei der Bewicklung des Wickelkörpers - entspre
chendes gilt ebenfalls für den Abwicklungsprozeß - ist man bemüht, die
aufzuwickelnde Ware mit einer möglichst gleichmäßigen Geschwindigkeit
bzw. mit einer gleichbleibenden Zugspannung dem Wickelkörper zuzufüh
ren. Problematisch ist bei einem solchen automatischen Wickelprozeß,
daß eine konstante Drehgeschwindigkeit des Wickelkörpers zu unter
schiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit von Bewick
lungsgrad des Wickelkörpers führt. Bei einem noch leeren oder nur gering
bewickelten Wickelkörper ist die Umdrehungsgeschwindigkeit geringer als
bei gleicher Drehgeschwindigkeit mit einem bewickelten Wickelkörper. Mit
zunehmender Wickelgeschwindigkeit erhöht sich entsprechend auch die
auf das aufzuwickelnde Gut ausgeübte Spannung.
Zur Kompensation der unterschiedlichen Wicklungsgeschwindigkeiten
sind Steuerungen eingesetzt, mit denen zur Gewährleistung einer gleich
bleibenden, auf das Wickelgut wirkenden Zugspannung eine Drehge
schwindigkeitssteuerung in Abhängigkeit vom Bewicklungsgrad des Wic
kelkörpers möglich ist. Zu diesem Zweck ist dem Wickelkörper eine Tän
zeranordnung vorgeschaltet, die von dem aufzuwickelnden Gut durchlau
fen wird. Eine solche Tänzeranordnung besteht im allgemeinen aus zwei
Umlenkeinrichtungen, beispielsweise Umlenkrollen, die voneinander be
abstandet sind. Die Förderstrecke zwischen den beiden Umlenkrollen
verlängernd ist ein in Querrichtung zum Abstand der beiden Umlenkrollen
innerhalb einer vorbestimmten Wegstrecke beweglicher Tänzer angeord
net, beispielsweise eine Tänzerrolle. Der Tänzer ist vorgesehen, um auf
das Wickelgut wirkenden Spannungsänderungen zu erfassen und eine
entsprechende erste Stellgröße bereitzustellen, mit der die Drehge
schwindigkeit des Wickelkörpers an die geänderte, auf das Wickelgut wir
kende Spannung anpaßbar ist. Innerhalb der vorbestimmten, durch den
Tänzer zurücklegbaren Wegstrecke ist eine als Arbeitswert zu bezeich
nende Regelgröße festgelegt, um den die Regelung der Zugspannung
erfolgt. Zur Erfassung der Position des Tänzers sind Seilzugeinrichtungen
vorgesehen, die die Bewegung des Tänzers proportional, etwa 1 : 1 erfas
sen. Zu diesem Zweck ist das freie Ende einer solchen Seilzugeinrichtung
an dem Tänzer befestigt, während das andere Ende der Seilzugeinrich
tung in einem ortsfestem Wickelgehäuse zum Abgreifen des Seilauszuges
und zur Bereitstellung eines die Tänzerposition proportional wiedergeben
den elektrischen Signals. Eine Änderung der Tänzerposition von der Re
gelposition zu den Umlenkrollen hin resultiert aus einer Erhöhung der auf
das Wickelgut wirkenden Spannung, während eine Positionsänderung des
Tänzers von der Regelposition von den Umlenkrollen weg erfolgt, wenn
die auf das Wickelgut wirkende Spannung nachläßt. Entsprechend der
Positionsänderung des Tänzers wird in linearer Abhängigkeit von dem
Änderungsbetrag die erste Stellgröße zum Ansteuern der Drehgeschwin
digkeit des Wickelkörpers bereitgestellt. Damit für das Ansteuern der
Drehgeschwindigkeit des Wickelkörpers auch der Bewicklungsgrad des
Wickelkörpers Einfluß findet, ist dem Wickelkörper eine Einrichtung zum
Erfassen seines Bewicklungsgrades zugeordnet. Diese zweite Einrichtung
kann beispielsweise als Ultraschallmeßeinrichtung ausgebildet sein, mit
der eine Erfassung des beim Bewickeln zunehmend geringer werdenden
Abstandes zwischen dem Empfänger und der Schallwellen reflektierenden
Oberfläche des bereits aufgewickelten Wickelgutes erfolgt. Dieser dem
Bewicklungsgrad proportionale Abstand stellt die zweite Stellgröße zum
Ansteuern der Drehgeschwindigkeit des Wickelkörpers dar. Die eigentli
che Ansteuerung der Drehgeschwindigkeit des Wickelkörpers erfolgt
schließlich dadurch, daß in Abhängigkeit von dem festgestellten Bewick
lungsgrad die ermittelte erste Stellgröße korrigiert wird. Diese Korrektur
wirkt sich dämpfend auf den ersten Stellwert aus, wenn festgestellt wor
den ist, daß der Wickelkörper bereits einen hohen Bewicklungsgrad auf
weist. Ist der Wickelkörper nur gering bewickelt, wird die erste Stellgröße
dahingehend korrigiert, daß eine ausreichende Änderung der Drehge
schwindigkeit herbeigeführt wird, da bei einem solchen Bewicklungsgrad
geringe Drehzahländerungen des Wickelkörpers nur eine geringe Ände
rung der Umfangsgeschwindigkeit zur Folge haben.
Aus der DE 41 39 101 A1 ist eine eingangs genannte gattungsgemäße
Vorrichtung bekannt. Bei der aus diesem Dokument bekannten Vorrich
tung ist das Tänzerglied schwenkbar über einen Hebelarm angelenkt und
über diesen zur Ausübung einer Bewegung in der Meßstrecke geführt.
Das Tänzerglied bewegt sich somit entsprechend dem Radius des
Schwenkhebels auf einem Kreisbahnabschnitt. An die Bewegung des
Schwenkhebels ist eine Weg-Meß-Einrichtung angeschlossen, die aus
gangsseitig eine elektrische Stellgröße bereitstellt. Die ausgangsseitig ab
greifbare Stellgröße an der Weg-Meß-Einrichtung entspricht einem be
stimmten Regelpunkt, den das Tänzerglied innerhalb der Meßstrecke ein
nimmt. Die Anordnung des Tänzergliedes an dem Schwenkarm bewirkt,
daß eine Änderung des Regelpunktes des Tänzergliedes linear bzw. pro
portional eine Änderung der elektrischen Stellgröße zur Folge hat. Diese
Vorrichtung dient einer Mittenlagenregelung zur Gewährleistung einer
gleichmäßigen Spannung des abzuwickelnden Gutes, wobei es sich bei
dem in diesem Dokument beschriebenen Gut um eine Papierbahn han
delt. Unabhängig von dem Bewicklungsgrad des Wickelkörpers ist die
Bahnspannung möglichst gleich zu halten. Ein Abweichen des Tänzer
gliedes von seiner Mittellage innerhalb der Meßstrecke in die eine oder in
die andere Richtung bewirkt über die von der Weg-Meß-Einrichtung be
reitgestellte Stellgröße eine entsprechende Ansteuerung der Bremsein
richtung des angetriebenen Wickelkörpers. Um die Bremseinrichtung bei
lediglich geringen Abweichungen von der Mittellage anders ansteuern zu
können als bei größeren Abweichungen, ist der Weg-Meß-Einrichtung ein
Stellgrößenkorrekturglied nachgeschaltet, so daß die Ansteuerung der
Bremseinrichtung eine nicht lineare Kennlinie aufweist. Diese ist im Be
reich der Mittellage des Tänzergliedes flach und zu ihren beiden Endlagen
hin jeweils zunehmend steiler ausgebildet.
Eine bewicklungsgradabhängige Drehsteuerung des Wickelkörpers ist mit
der aus diesem Dokument bekannten Vorrichtung jedoch nicht möglich.
Überdies stellt sich bei dieser Vorrichtung als nachteilig dar, daß das Tän
zerglied über einen Schwenkarm geführt ist. Um zu gewährleisten, daß
das Tänzerglied nahezu auf einer geraden Meßstrecke geführt ist, muß
die Länge des Schwenkarms, insbesondere wenn eine größere Meßstrec
ke vorgesehen sein sollte, entsprechend lang ausgebildet sein. Dies wirkt
sich jedoch nachteilig auf die Größe der gattungsgemäßen Vorrichtung
aus.
Entsprechende Vorrichtungen, die grundsätzlich aufgebaut sind wie die
aus der DE 41 39 101 A1 bekannte, sind auch in EP 0 556 132 A1, DE 41 03 477 A1
und DE-OS 22 19 207 beschrieben.
Aus DE 21 27 993 C2 ist eine weitere Vorrichtung bekannt, die nach ei
nem ähnlichen Prinzip arbeitet, wie die zu DE 41 39 101 A1 beschriebene.
Das Tänzerglied ist jedoch lediglich um einen sehr kurzen Schwenkhebel
zur Spannungsmessung verschwenkbar angeordnet. Mit dieser Einrich
tung läßt sich eine größere Meßstrecke kaum in der gewünschten Art und
Weise abtasten.
Aus DE-OS 15 74 466 ist eine weitere Vorrichtung zum Erfassen einer
Bahnspannung vorbekannt. Jedoch sind auch bei dieser Vorrichtung nur
geringe Meßstrecken erfaßbar.
Aus der DE-OS 21 20 568 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der das Tän
zerglied innerhalb einer geraden Meßstrecke bewegbar angeordnet ist.
Jedoch ist bei dem Gegenstand dieses Dokumentes eine kontinuierliche
Erfassung der Bahnspannung nicht vorgesehen. Lediglich die tolerierba
ren Endpositionen des Tänzergliedes sind durch Mikroschalter gekenn
zeichnet, wobei ein Schließen eines der Mikroschalter einem "Notstopp"
gleich kommt. Von seinem Aufbau her entspricht die aus diesem Doku
ment bekannte Vorrichtung grundsätzlich derjenigen, die eingangs gewür
digt ist.
Ausgehend von der DE 41 39 101 A1 liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine eingangs genannte, gattungsgemäße Vorrichtung dergestalt
weiterzubilden, daß mit dieser nicht nur eine bewicklungsgradabhängige
Ansteuerung der Drehgeschwindigkeit eines Wickelkörpers möglich ist,
sondern dass diese zur Erhöhung der Betriebssicherheit auch weitestge
hend mechanisch realisiert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrich
tung zum Abgreifen der Position des Tänzergliedes ein mechanisch an die
Bewegung des Tänzergliedes gekoppeltes Geberelement zum nicht linea
ren Übertragen der Bewegung des Tänzergliedes auf die Weg-Meß-
Einrichtung umfaßt, so daß die von der Weg-Meß-Einrichtung ermittelte
Stellgröße in einer nicht linearen Abhängigkeit zur Position des Tänzer
gliedes innerhalb der Meßstrecke steht.
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merk
malen des Anspruchs 5 gelöst.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß allein unter Einsatz einer geeigne
ten Tänzeranordnung eine Ermittlung der zum Ansteuern der Drehge
schwindigkeit eines angetriebenen Wickelkörpers benötigten Stellgröße
ermöglicht ist. Zu diesem Zweck ist die Tänzeranordnung nicht nur zum
Erfassen von auf das Wickelgut wirkenden Spannungsänderungen aus
gebildet, sondern ebenfalls zum Erfassen des Bewicklungsgrades des
Wickelkörpers. Der Gegenstand der Erfindung nutzt die auf das auf- bzw.
abzuwickelnde Wickelgut wirkende Spannungsänderung als Folge eines
sich ändernden Bewicklungsgrades. Beim Bewickeln eines Wickelkörpers
durchwandert das Tänzerglied die Meßstrecke die aus dem Bereich ihres
einen Endes in den Bereich ihres anderen Endes infolge der durch zu
nehmenden Bewicklungsgrad auf das Wickelgut wirkenden Span
nungsänderung, die mit zunehmender Bewicklung aufgrund der zuneh
menden Wickelgeschwindigkeit zunimmt. Mit der Wanderung des Tänzer
gliedes verlagert sich auch der Regelpunkt, um den das Tänzerglied bei
Gleichlaufschwankungen des zugeführten Wickelgutes hin- und herbe
wegt wird. Der Arbeits- bzw. Regelpunkt zur Kompensation von Gleich
laufschwankungen wandert daher mit dem Bewicklungsgrad des Wickel
körpers. Eine Umsetzung der erfaßten Tänzergliedposition erfolgt beim
Gegenstand der Erfindung in einer nicht linearen Abhängigkeit durch das
Wandern des Regelpunktes des Tänzergliedes innerhalb der Meßstrecke
und durch Zuordnen von Stellgrößen in einer unproportionalen Abhängig
keit zur Meßstrecke. Dadurch ist eine exakte Ansteuerung der Drehge
schwindigkeit eines angetriebenen Wickelkörpers möglich, wobei die Ab
hängigkeit dergestalt ausgebildet ist, daß eine Positionsänderung des
Wegaufnehmers an dem einen Ende seiner Meßstrecke eine geringe
Stellgrößenänderung und eine Positionsänderung des Wegaufnehmers an
dem anderen Ende seiner Meßstrecke eine größere Stellgrößenänderung
zur Folge hat. Mit einer Verlagerung des Regelpunktes in Abhängigkeit
vom Bewicklungsgrad des Wickelkörpers ändern sich auch die Stellgrö
ßensprünge bei gleichen Spannungsänderungen des Wickelgutes.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die Weg-
Meß-Einrichtung mechanisch in nicht linearer Art und Weise an die Bewe
gung des Tänzergliedes gekoppelt ist. Dies läßt sich beispielsweise durch
Einsatz einer Seilzugeinrichtung mit einer elektrischen Weg-Meß-
Einrichtung realisieren, welcher Seilzug mit seinem freien Ende im Bereich
des einen Endes der Meßstrecke des Tänzergliedes fixiert und über ein
von der Bewegungslinie des Tänzergliedes beabstandetes Umlenkglied
geführt ist, wobei der Seilzug zwischen seiner Fixierung und dem Um
lenkglied mit dem Tänzerglied dergestalt im Eingriff steht, daß eine Tän
zergliedbewegung in einer nicht linearen Änderung des Seilauszuges re
sultiert. Der Seilauszugsbetrag ist beispielsweise mit einem Potentiometer
abgreifbar und gibt aufgrund der nicht linearen Kopplung des Seilauszug
betrages zur Bewegung des Tänzergliedes die zum Ansteuern der Dreh
geschwindigkeit des Wickelkörpers notwendige Stellgröße wieder. Das
dem Seilzug zugeordnete Umlenkglied befindet sich zweckmäßigerweise
in einer lotrechten Anordnung zur Bewegungslinie des Tänzergliedes, wo
bei sowohl vorgesehen sein kann, daß die Anordnung des Umlenkgliedes
in einer lotrechten Anordnung zu der dem Fixierpunkt des Seilzuges ge
genüberliegenden Endposition des Tänzergliedes oder in einer Position
zwischen den beiden Endpositionen des Tänzergliedes vorgesehen sein
kann.
Ebenfalls kann vorgesehen sein, die Position des Tänzergliedes in linea
rer Art und Weise zu erfassen und die auf diese Weise ermittelte Stellgrö
ße durch eine Korrekturglied in Abhängigkeit von der Position des Tän
zergliedes zu korrigieren.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Bestandteil der
übrigen Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung einer Vorrichtung zum An
steuern der Drehgeschwindigkeit eines motorisch angetrie
benen Wickelkörpers bei einem Aufwickelbetrieb,
Fig. 2 eine an die Bewegung des Tänzers der Fig. 1 gekoppelte
Weg-Meß-Einrichtung gemäß einer ersten Ausgestaltung
und
Fig. 3 eine an die Bewegung des Tänzers der Fig. 1 gekoppelte
Weg-Meß-Einrichtung gemäß einem weiteren Ausführungs
beispiel.
Eine Vorrichtung 1 zum Steuern der Drehgeschwindigkeit eines motorisch
angetriebenen Wickelkörpers 2 umfaßt eine Tänzeranordnung 3. Die Tän
zeranordnung 3 besteht aus zwei voneinander beabstandeten Um
lenkrollen 4, 4' und einer Tänzerrolle 5. Die Tänzerrolle 5 ist in Querrich
tung zur Laufrichtung einer aufzuwickelnden Bahn, beispielsweise einer
textilen Stoffbahn 6 über eine vorbestimmte Meßstrecke beweglich ange
ordnet. Die eine Endposition der Tänzerrolle 5 ist in Fig. 1 mit durchge
zogener Strichführung, die andere Endposition gestrichelt dargestellt. Die
Tänzerrolle 5 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch ihr Ei
gengewicht bestrebt, in der dargestellten Position sich zu befinden. In die
ser Position befindet sich die Tänzerrolle 5, wenn der Wickelkörper 2 noch
nicht bewickelt ist, bzw. wenn der Bewicklungsvorgang gestartet wird. Die
Tänzerrolle 5 steht mit einer in Fig. 1 nicht näher dargestellten Weg-
Meß-Einrichtung im Eingriff, mit der ein in unproportionaler Weise an die
Meßstrecke gekoppelter Stellwert zum Ansteuern der Drehgeschwindig
keit des Wickelkörpers 2 abgreifbar ist. Die in dieser Position der Tänzer
rolle 5 abgreifbare Stellgröße beträgt beispielsweise 10 Volt. Die zuneh
mende Bewicklung des Wickelkörpers 2 resultiert in einer entsprechend
höheren Umfangsgeschwindigkeit der Bewicklungsoberfläche, so daß sich
die auf die Stoffbahn 6 wirkende Zugkraft erhöht. Dies wiederum hat zur
Folge, daß entsprechend dem Bewicklungsgrad des Wickelkörpers 2 die
Tänzerrolle 5 sukzessive gemäß der Pfeilrichtung 7 in Richtung ihrer an
deren Endposition geführt wird. Aus dem neben der Tänzeranordnung 3
wiedergegebenen Stellgrößenkurve 8 wird deutlich, daß die von der Weg-
Meß-Einrichtung bereitgestellte Stellgröße sich in einer nicht linearen
Weise und somit unproportional zur Bewegung der Tänzerrolle 5 ändert.
Die Ausbildung der Stellgrößenkurve 8 ist auf den jeweiligen Wickelkörper
und auf das aufzuwickelnde Gut abgestimmt. Gleichlaufschwankungen,
die beim Bewickeln des Wickelkörpers 2 mit der Stoffbahn 6 auftreten,
resultieren in Schwankungen der Tänzerrolle 5, wie durch den Doppelpfeil
9 symbolisiert. Änderungen der auf die Stoffbahn 6 wirkenden Zugspan
nung resultieren sodann in Abhängigkeit von der Ausbildung der Stellgrö
ßenkurve 8 und in Abhängigkeit von der aktuellen Grundposition der Tän
zerrolle 5 in unterschiedlichen Stellgrößenänderungen. Die Stellgrö
ßenänderungen sind bei Gleichlaufschwankungen bei unbewickeltem
oder wenig bewickeltem Wickelkörper 2 sehr viel größer als bei einem
bewickelten Wickelkörper. Dadurch wird die unterschiedliche Umdre
hungsgeschwindigkeit an der Wickeloberfläche entsprechend dem Be
wicklungsgrad ausgeglichen.
Die Vorrichtung 1 funktioniert bei einem Abwickelbetrieb entsprechend
umgekehrt.
Fig. 2 zeigt in einer schematisierten Darstellung eine mechanische, nicht
lineare Kopplung zwischen der Tänzerrolle 5 und einer Weg-Meß-
Einrichtung 10. Die Weg-Meß-Einrichtung ist als Seilzuggeber 10 ausge
bildet und umfaßt einen Seilzug 11, dessen freies Ende hinter dem unte
ren Endpunkt der Meßstrecke M der Tänzerrolle 5 fixiert ist. Der Befesti
gungspunkt ist in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet. Das
andere Ende des Seilzuges 11 ist in einem in einem Gehäuse 13 nicht
näher dargestellten Wickelkassette aufgenommen. In dem Gehäuse 13 ist
ferner eine Einrichtung zum Erfassen der Auszugsstellung des Seilzuges
11 und zum Abgreifen des erfaßten Seilzuges in Form eines elektrischen
Signales enthalten. Eine solche Einrichtung kann beispielsweise ein linea
res Potentiometer sein. Der Seilzug 11 ist über eine Umlenkrolle 13 ge
führt, die in einer lotrechten Anordnung zur Bewegungslinie der Tänzer
rolle 5 angeordnet ist und sich bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel in einer Ebene lotrecht zu der einen Endposition der Tänzer
rolle 5 befindet. Der Seilzug 11 wird ferner an der Tänzerrolle 5 umge
lenkt. Bei einer Änderung der Position der Tänzerrolle 5 in Richtung des
Pfeiles 7 resultiert dies in einer bezogen auf die Bewegung der Tänzer
rolle 5 nicht linearen Änderung des Seilauszugsbetrages. Aus der Anord
nung wird deutlich, daß Bewegungen im unteren Bereich der Meßstrecke
M zu relativ kleineren Änderungen des Seilauszugsbetrages und daß Be
wegungen der Tänzerrolle 5 im Bereich seiner anderen Endposition zu
größeren Änderungen des Seilauszugsbetrages führen. Mit einer solchen
Vorrichtung ist somit die in Fig. 1 dargestellte Kurve mechanisch reali
sierbar, wobei die in Fig. 2 gezeigte Ausbildung für einen Abwickelbe
trieb der Vorrichtung 1 ausgestaltet ist.
Vorteilhaft bei einer solchen Anordnung ist gegenüber einer linearen, an
die Bewegung einer Tänzerrolle gekoppelten Seilzuggebereinrichtung,
daß der maximale Änderungsbetrag des Seilauszuges geringer ist, so daß
die Anforderungen beispielsweise an das eingesetzte Potentiometer be
züglich seines Erfassungsbereiches geringer sind. Zur Ausbildung unter
schiedlicher Kurven kann die Anordnung des Seilzuggebers 10 dergestalt
variieren, daß die Umlenkrolle 13 an unterschiedlichen Positionen entlang
der Meßstrecke entsprechend den gewünschten Anforderungen positio
niert ist. Eine solche Ausbildung ist in Fig. 3 dargestellt, bei der die dem
Seilzuggeber 14 zugeordnete Umlenkrolle 15 im Bereich der oberen
Hälfte der Meßstrecke M der Tänzerrolle 5 angeordnet ist. Bei der Um
lenkrolle 15 handelt es sich tatsächlich um zwei einzelne Umlenkrollen 15,
15', so daß eine bestimmungsgemäße Seilumlenkung auch zur oberen
Endposition der Tänzerrolle 5 hin gegeben ist. Auch bei der in Fig. 3
dargestellten Anordnung erfolgt eine Änderung der bereitgestellten Stell
größe entsprechend der Anordnung der Fig. 2, jedoch in einer sehr viel
ausgeprägteren Form, insbesondere in dem Bereich, wenn durch die Po
sition der Tänzerrolle 5 der Seilzug 16 an der Umlenkrolle 15' umgelenkt
wird.
1
Vorrichtung
2
Wickelkörper
3
Tänzeranordnung
4
,
4
' Umlenkrolle
5
Tänzerrolle
6
Stoffbahn
7
Pfeil
8
Stellgrößenkurve
9
Doppelpfeil
10
Weg-Meß-Einrichtung
11
Seilzug
12
Befestigungspunkt
13
Umlenkrolle
14
Seilzuggebereinrichtung
15
,
15
' Umlenkrolle
16
Seilzug
M Meßstrecke
M Meßstrecke
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Steuern der Drehgeschwindigkeit eines motorisch
angetriebenen Wickelkörpers (2) mit einer Tänzeranordnung (3),
umfassend zwei voneinander beabstandete Umlenkeinrichtungen
(4, 4') und ein in Querrichtung zum Abstand der Umlenkeinrichtun
gen (4, 4') innerhalb einer vorbestimmten Meßstrecke (M) beweg
lich angeordnetes Tänzerglied (5), das in Abhängigkeit von dem
Bewicklungsgrad des Wickelkörpers (2) innerhalb der Meßstrecke
(M) einen unterschiedlichen Regelpunkt einnimmt, über welche
Tänzeranordnung (3) das Wickelgut (6) nach Art eines Wickelgut
speichers geführt ist, und mit einer Einrichtung zum Abgreifen der
Position des Tänzergliedes (5) innerhalb der Meßstrecke (M) um
fassend eine ausgangsseitig eine elektrische Größe bereitstellende
Weg-Meß-Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung (10) zum Abgreifen der Position des Tänzergliedes (5) ein
mechanisch an die Bewegung des Tänzergliedes (5) gekoppeltes
Geberelement zum nicht linearen Übertragen der Bewegung des
Tänzergliedes (5) auf die Weg-Meß-Einrichtung umfaßt, so daß die
von der Weg-Meß-Einrichtung ermittelte Stellgröße in einer nicht li
nearen Abhängigkeit zur Position des Tänzergliedes (5) innerhalb
der Meßstrecke (M) steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Übertragungsmittel eine an die Weg-Meß-Einrichtung angeschlos
sene Seilzuggebereinrichtung (10, 14) vorgesehen ist, so daß in
Abhängigkeit vom Seilauszug eine unterschiedliche elektrische
Stellgröße an der Weg-Meß-Einrichtung abgreifbar ist, welcher
Seilzug (11, 16) mit seinem freien Ende im Bereich des einen En
des (12) der Meßstrecke (M) des Tänzergliedes (5) fixiert und über
ein von der Bewegungslinie des Tänzergliedes (5) beabstandetes
Umlenkglied (13; 15, 15') geführt ist, wobei der Seilzug (11) zwi
schen seiner Fixierung (12) und dem Umlenkglied (13; 15; 15') an
dem Tänzerglied (5) umgelenkt wird, so daß eine Tänzergliedbe
wegung in einer nicht linearen Änderung des Seilauszuges resul
tiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
dem Seilzug (11) zugeordnete Umlenkglied (13) in einer lotrechten
Anordnung zu der dem Fixierpunkt (12) des Seilzuges (11) gegen
überliegenden Endposition des Tänzergliedes (5) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
dem Seilzug (16) zugeordnete Umlenkglied (15, 15') in einer lot
rechten Anordnung zur Bewegungslinie des Tänzergliedes (5) zwi
schen den beiden Endpositionen des Tänzergliedes (5) vorgesehen
ist.
5. Verfahren zum Ansteuern der Drehgeschwindigkeit eines angetrie
benen Wickelkörpers (2) beim Auf- oder Abwickeln eines Wickel
gutes (6) nach Anspruch 1 mit folgenden Schritten: Erfassen des
Bewicklungsgrades des Wickelkörpers (2) unter Einsatz einer im
Hinblick auf auf das Wickelgut (6) wirkende Spannungsänderungen
empfindlichen, quer zur Laufrichtung des Wickelgutes (6) innerhalb
einer vorbestimmten Meßstrecke (7) wirkenden Weg-Meß-
Einrichtung (10, 14), wobei sich der Regelpunkt der Weg-Meß-
Einrichtung (10, 14) hinsichtlich einer Geschwindigkeitsregelung in
Abhängigkeit von dem Bewicklungsgrad des Wickelkörpers (2) än
dert, und Bereitstellen einer die Tänzergliedposition innerhalb der
Meßstrecke (M) wiedergebenden Stellwertes, der in einer nicht li
nearen Abhängigkeit zur Position des Wegaufnehmers der Weg-
Meß-Einrichtung (10, 14) dergestalt steht, daß eine Positionsände
rung des Wegaufnehmers an dem einen Ende seiner Meßstrecke
(M) eine geringe und an seinem anderem Ende eine größere Stell
größenänderung zur Folge hat und zwischen diesen beiden
wegabhängigen Stellgrößenänderungen ein kontinuierlicher Über
gang vorgesehen ist.
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