DE19926749A1 - Farbwerk für eine Druckmaschine - Google Patents
Farbwerk für eine DruckmaschineInfo
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Abstract
Um bei einem Farbwerk für eine Druckmaschine mit wenigstens einer farbübertragenden, einem Luftstrom ausgesetzten Walze (1) die Verdunstung von Feuchtmittel auf der Walze (1) zu verbessern, sind Zwangsführungsmittel zum Führen des Luftstroms entlang der Oberfläche der Walze (1), insbesondere eine Haube (2), vorgesehen, die einen Teil des Umfangs der Walze (1) abdeckt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Druckmaschine mit wenigstens einer
farbübertragenden, einem Luftstrom ausgesetzten Walze. Derartige Farbwerke sind zum
Beispiel aus DE 31 02 043 A1 und DE 35 41 458 A1 bekannt.
Ein wichtiges Problem bei der Entwicklung und im Betrieb von Druckmaschinen für den
Offsetdruck ist die korrekte Dosierung des Feuchtmittels. Übliche Druckmaschinen
verwenden sogenannte Farbwerke und Feuchtwerke zum Versorgen einer auf einem
Plattenzylinder montierten Druckplatte mit Farbe und Feuchtmittel. Dabei kann während
eines Druckvorgangs nicht verbrauchtes Feuchtmittel über eine Farbauftragswalze in das
Farbwerk gelangen und die Druckfarbenemulsion verdünnen. Insbesondere bei
Kurzfarbwerken kann das Feuchtmittel wegen der geringen Zahl von Spaltstellen zwischen
Walzen und der kleinen Walzenoberfläche nicht ausreichend aus der Emulsion wieder
austreten. Besonders beim Druck von leichten Formen mit wenig Farbabnahme, aber
dementsprechend großer Menge an Feuchtmittel auf der Druckplatte kann damit der Anteil
an Feuchtmittel in der Emulsion im Laufe des Betriebs zunehmen, was zu
drucktechnischen Problemen und unter Umständen zum Zusammenbruch des
Offsetprozesses führt.
Um diesem Problem zu begegnen, wird in DE 35 41 458 A1 vorgeschlagen, ein Gebläse
einzusetzen, das einen Luftstrom auf eine Walze des Farbwerks richtet, um dort
überschüssiges Farbmittel abzudampfen. Dabei ist der Luftstrom als freier Strahl auf die
Walze gerichtet.
Ein solcher freier Luftstrom wird, wenn er auf die Walzenoberfläche trifft, daran tangential
gestreut. Der Bereich der Walzenoberfläche, der wirksam getrocknet wird, ist daher klein,
dementsprechend ist jeder Punkt der unter dem Strahl durchrotierenden Walze dem Strahl
nur kurze Zeit ausgesetzt. Um eine effiziente Trocknung auf einen großen Bereich der
Walzenoberfläche zu erzielen, werden daher herkömmlicherweise mehrere parallel
gestaffelte Reihen von Luftdüsen eingesetzt, die jeweils Luftströme auf in
Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Bereiche der Walze richten.
Auf diese Weise läßt sich zwar eine effiziente Trocknung auf einem großen Bereich des
Walzenumfangs erreichen, doch ist damit ein erheblicher Energieaufwand verbunden, die
diese Art von Trocknung insgesamt unwirtschaftlich macht.
Ein weiterer Nachteil ist, daß der Luftstrom, nachdem er an der Walze Feuchtmittel
aufgenommen hat, sich im wesentlichen unkontrolliert im Druckwerk verteilt und so - je
nach Temperatur und Grad der Sättigung mit Feuchtmittel - an anderen Stellen eine
unerwünschte weitere Verdampfung oder Kondensation von Feuchtmittel herbeiführen
kann. Es ist daher für einen Betreiber schwierig, vorab einzuschätzen, wie stark der
Luftstrom dosiert sein muß, um einen gewünschten Feuchtegrad zu realisieren,
beziehungsweise wie groß die Auswirkung einer Korrektur des Luftdurchsatzes auf die
Feuchtmittelmenge auf der Walze sein wird. Auch eine vorherige Erwärmung des
Luftstroms ist unzweckmäßig, da infolge der großen zu bewegenden Luftmengen hierfür
eine große Heizleistung erforderlich ist und außerdem die Gefahr besteht, daß das
Farbwerk oder gar die gesamte Druckmaschine aufgeheizt wird, was für eine stabile
Prozeßführung ebenfalls nicht günstig ist.
Nicht zuletzt ist der Wind und das Geräusch, die von einem solchen Gebläse erzeugt
werden, für an der Druckmaschine arbeitendes Personal störend.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Farbwerk der im Oberbegriff des Anspruchs 1
genannten Art so weiterzubilden, daß eine genau reproduzierbare Steuerung des
Trocknungsgrades einer Walze mit geringem Leistungsaufwand möglich ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch Zwangsführungsmittel zum Führen des Luftstroms entlang
der Oberfläche der Walze auf einem Teil ihres Umfangs.
Um eine in axialer Richtung der Walze homogene Trocknungswirkung zu erzielen, führen
diese Zwangsmittel der Luftstrom vorzugsweise in Umfangsrichtung der Walze.
Zweckmäßigerweise umfassen diese Zwangsführungsmittel eine Haube, die besagten Teil
des Umfangs der Walze abdeckt und so einen Kanal für den Luftstrom zwischen sich und
der Walze begrenzt. Innerhalb dieses Kanals kann der Luftstrom mit geringem
Volumendurchsatz und hoher Geschwindigkeit geführt werden. Es genügen daher kleinere,
leisere und leistungsschwächere Gebläse als nach dem Stand der Technik, um den
benötigten Luftstrom zu erzeugen.
Zum Zu- und/oder Abführen des Luftstroms ist zweckmäßigerweise wenigstens eine
Rohrleitung an die Haube angeschlossen. Diese kann zum Beispiel an einen in
Umfangsrichtung mittigen Bereich der Haube angeschlossen sein, so daß sich in dem
Kanal zwischen dem mittigen Bereich und den Rändern der Haube gegenläufige
Teilströme ausbilden. Alternativ kann die Rohrleitung an einem in Umfangsrichtung ersten
Rand der Haube angeschlossen sein, so daß sich ein einheitlicher Luftstrom in dem Kanal
zwischen dem ersten Rand und einem gegenüberliegenden zweiten Rand ausbildet. Um
den Luftstrom durch den Kanal zu erzwingen, ist in diesem Fall vorzugsweise eine
Dichtung zwischen dem ersten Rand der Haube und der Walze vorgesehen.
Die Art der Dichtung richtet sich nach der Bauart der Walze. Bei einer weichen Walze wie
zum Beispiel einer Farbauftragwalze ist eine berührungslose Dichtung, insbesondere eine
Labyrinthdichtung bevorzugt. Bei einer harten Walze wie etwa einer Rasterwalze, speziell
einer Anilox-Walze kann eine berührende Dichtung vorgesehen werden, insbesondere eine
Dichtung mit einer Rakel.
An denjenigen Rändern der Haube, an denen ein freier Durchtritt von Luft vorgesehen ist,
ist vorzugsweise ein Strömungsleitkörper vorgesehen, der insbesondere dazu dienen kann,
aus dem Kanal austretende, mit Feuchtmittel gesättigte Luft von der zu trocknenden Walze
und vorzugsweise auch von benachbarten Walzen wegzulenken. Ein solcher
Strömungsleitkörper kann zum Beispiel eine Umlenkplatte sein, die am Rand der Haube
befestigt in geringem Abstand von der Oberfläche der Walze angeordnet ist.
Einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zufolge ist die Rohrleitung eine
Saugleitung zum Absaugen von Luft aus dem Kanal. Über eine solche Leitung kann mit
Feuchtmittel belastete Luft direkt aus der Druckmaschine und gegebenenfalls auch aus
einer Halle, wo diese aufgestellt ist, abgeführt werden. Ein Einfluß des Luftstroms auf die
Verdunstung an anderen Stellen der Druckmaschine und eine Beeinflussung des
Druckergebnisses dadurch sind so ausgeschlossen.
Um die Verdunstung im Bedarfsfall intensivieren zu können, kann eine Heizeinrichtung
zum Erwärmen des Luftstroms vor seinem Eintritt in den Kanal vorgesehen sein. Eine
solche Heizeinrichtung kann in einer Zufuhr-Rohrleitung angeordnet sein; sie kann sich
auch entlang eines Randes der Haube erstrecken, insbesondere in Form einer Heizwendel
oder eines Heizrohrs.
Um die verdunstungsverstärkende Wirkung der Haube zu verbessern, kann diese auch über
einen Teil des Umfangs einer zweiten Walze verlängert sein, die die erste Walze berührt
und so mit dieser Feuchtmittel austauscht.
Ferner ist vorteilhaft, wenn sich die Abdeckung in der Nähe eines Spaltes zwischen der
abgedeckten Walze und einer zweiten Walze erstreckt. So kann an einem auslaufenden
Spalt zwischen den zwei Walzen aus der Drehung der Walzen resultierender Feuchtnebel
unmittelbar von dem Luftstrom abgeführt werden und sich nicht mehr in der Umgebung
des Spalts verteilen. Dabei kann die Abdeckung den Spalt und einen Teil des Umfangs der
zweiten Walze überdecken; es genügt aber auch, wenn nur der Rand der Abdeckung soweit
in die Nähe des Spaltes reicht, daß entstehender Feuchtnebel durch den Luftstrom
zuverlässig in den Kanal eingesogen wird.
Um die Verdunstungswirkung an der Walze im Bereich der Zwangsführungsmittel weiter
zu verbessern, können an einer Oberfläche der Zwangsführungsmittel Unebenheiten zum
Verwirbeln des Luftstroms ausgebildet sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung von
Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Figuren.
Die Fig. 1 bis 8 zeigen jeweils schematisch im Querschnitt Walzen für das Farbwerk
einer Druckmaschine mit Zwangsführungsmitteln für einen Luftstrom gemäß
verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung.
Der prinzipielle Aufbau eines Kurzfarbwerks ist aus den eingangs zitierten Dokumenten
bekannt und braucht nicht im einzelnen erläutert zu werden. Die in den nachfolgenden
Figuren gezeigten Walzen 1 können im Prinzip beliebige Walzen des Farbwerks sein; es
können auch jeweils mehrere Walzen in einem Farbwerk in der nachfolgend beschriebenen
Weise mit Zwangsführungsmitteln ausgestattet sein.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausgestaltung erstreckt sich eine zylindersegmentförmige
Haube 2 aus Blech über die gesamte axiale Länge und ein Segment mit Öffnungswinkel j
des Umfangs einer Walze 1. Die Größe des Segments j ist bestimmt durch den Abstand
zwischen (in der Figur nicht gezeigten) an die Walze 1 anschließenden Walzen.
Die Oberfläche der Walze 1 und die Innenfläche der Haube 2 begrenzen einen Kanal 3, der
typischerweise eine Höhe H in einem Bereich von 1 bis 30 mm hat. Eine Pumpe 5 versorgt
den Kanal 3 mit einem Luftstrom über eine Rohrleitung 4, die hier in etwa in der Mitte in
Umfangsrichtung gesehen, an die Haube 2 angeschlossen ist. Der von der Pumpe 5
gelieferte Luftstrom teilt sich an der Oberfläche der Walze 1 in zwei divergierende
Teilströme, die an den Rändern in Umfangsrichtung 6, 7 der Haube 2 aus dem Kanal 3
austreten. Die Enden der Haube 2 in axialer Richtung sind abgedichtet.
Um den Luftstrom gleichmäßig über die gesamte axiale Länge der Walze 1 zu verteilen,
kann die Rohrleitung 4 zum Beispiel gegabelt sein, so daß sie an mehreren in der Figur
hintereinander liegenden Stellen an der Haube 2 mündet, es können Diffusorelemente wie
zum Beispiel Ablenkbleche in einer Rohrleitung angeordnet sein, die zumindest in ihrem
an die Haube angrenzenden Abschnitt 8 auf die gesamte axiale Breite der Haube
aufgeweitet ist; es können auch mehrere Pumpen und Rohrleitungen axial gestaffelt
hintereinander vorgesehen sein.
Die Haube 2 trägt an ihrer der Walze 1 zugewandten Innenfläche eine Mehrzahl von
Unebenheiten 9 in Form von sich axial erstreckenden Rippen oder isolierten Vorsprüngen,
die dazu dienen, den Luftstrom im Kanal 3 turbulent zu machen und so die Verdunstung
des Feuchtmittels von der Walze zu intensivieren.
Bei dieser Ausgestaltung werden an den Rändern 6, 7 keine Dichtungen zwischen Haube
und Walze benötigt, da ein im wesentlichen gleich intensiver Luftaustritt an diesen beiden
Rändern erwünscht ist. Es besteht daher keinerlei Gefahr einer verstärkten Abnutzung der
Walze 1 durch Kontakt mit einer Dichtung.
Die Ausgestaltung aus Fig. 2 unterscheidet sich von der aus Fig. 1 dadurch, daß die
Rohrleitung 4 in der Nähe eines Randes 10 an die Haube 2 angeschlossen ist. Um eine
hinreichende Intensität des Luftstroms durch den Kanal 3 zu erzwingen, ist es deshalb
notwendig, an dem Rand 10 eine Dichtung 11 anzubringen. Diese Dichtung 11 kann im
Prinzip durch eine Lippe aus dem gleichen Material wie dem der Haube 2 gebildet sein, die
an einem wesentlich geringeren Abstand von der Oberfläche 1 als der Höhe H des Kanals 3
abschließt. Eine bessere Dichtwirkung ist mit einer Labyrinthdichtung zu erzielen, die
bevorzugt dann eingesetzt wird, wenn die Walze 1 eine weiche, gegen die Reibung einer
berührenden Dichtung empfindliche Oberfläche hat. Bei einer Walze mit harter Oberfläche
wie etwa einer Anilox-Walze kann gut eine berührende Dichtung, etwa mit einer auf der
Walzenoberfläche schleifenden Rakel, eingesetzt werden.
Die Variante aus Fig. 2 hat den Vorteil, daß infolge des Luftaustritts an nur einem Rand 7
der Haube 2 die Verteilung der aus dem Kanal 3 austretenden, befeuchteten Luft innerhalb
des Farbwerks leichter zu kontrollieren beziehungsweise diese Luft leichter aus der
Druckmaschine abzuführen ist.
Es sind auch Übergangslösungen zwischen den in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausgestaltungen
möglich. Wenn die Rohrleitung von den Rändern der Haube entfernt, aber nicht mittig
angeschlossen ist, wird man zweckmäßigerweise an dem der Rohrleitung näherliegenden
Rand ein Strömungshindernis beziehungsweise einen Engpaß vorsehen, dessen Querschnitt
so gewählt ist, daß in etwa gleiche Teilströme auf beiden Seiten der Haube fließen.
Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der Ausgestaltung aus Fig. 2, bei der die Rohrleitung 4 in
tangentialer Richtung auf die Oberfläche der Walze 1 stößt und so ohne Richtungswechsel
in den Kanal 3 zwischen der Walze 1 und der Haube 2 übergeht. Eine Dichtung 11 analog
zu der mit Bezug auf Fig. 2 beschriebenen erstreckt sich in axialer Richtung zwischen
dem Endabschnitt 8 der Rohrleitung 4 und der Walzenoberfläche.
Die Dichtung 11 kann auch entfallen, da der aus der Rohrleitung 4 in den Kanal 3
eintretende Luftstrom wie bei einer Strahlpumpe dazu neigt, Luft aus dem zwischen der
Walze 1 und dem Endabschnitt 8 eingeschlossenen Zwickel 12 in den Kanal 3 mitzureißen.
Da der Luftstrom durch die Führung im Kanal 3 anders als beim herkömmlichen freien
Anblasen unter Kontrolle steht, kann auch der aus dem Kanal austretende Luftstrom in eine
bestimmte Richtung gelenkt werden.
Fig. 4 bis 6 zeigen hierfür Beispiele.
Die in Fig. 4 gezeigte Ausgestaltung ist eine Weiterentwicklung der Ausgestaltung aus
Fig. 1, bei der an den Rändern 6, 7 der Haube 2 jeweils Strömungsleitkörper in Form von
Umlenkblechen 13 angeordnet sind. Diese Umlenkbleche 13 berühren die Oberfläche der
Walze 1 nicht. Sie reichen bis auf einen Abstand von wenigen Zehntel Millimeter an die
Oberfläche der Walze 1 heran und "schälen" so den überwiegenden Teil des Luftstroms
von der Walzenoberfläche ab und lenken ihn fort von zwei benachbarten Walzen 14, 15.
Damit wird vermieden, daß die mit Feuchtmitteldampf beladene Luft aus dem Kanal 3 an
die Oberfläche einer anderen, möglicherweise kühleren Walze gelangt und dort das
Feuchtmittel kondensiert. Wenn eine solche Kondensation an den Walzen 14, 15 in
maßgeblichem Umfang stattfinden könnte, könnte auf dem Umweg über diese Walzen
Feuchtmittel zur Walze 1 zurückkehren, und die Trocknungsvorrichtung wäre weitgehend
wirkungslos.
Fig. 5 zeigt eine Variante mit einem wie in Fig. 2 nur in einer Richtung durchströmten
Kanal 3. Wie in Fig. 2 verhindert eine Dichtung 11 am Rand 10 der Haube 2 ein
Austreten des Luftstroms direkt am Übergang von der Rohrleitung 4 in den Kanal 3. Eine
zweite Dichtung 16 mit dem gleichen Aufbau wie die Dichtung 11 ist am
gegenüberliegenden Rand der Haube 2 vorgesehen und sorgt dafür, daß der Luftstrom aus
der Haube durch einen Schlitz oder eine Reihe von Öffnungen 17 in einer mit Bezug auf
die Walze 1 im wesentlichen radialen Richtung austritt. Die Dichtung 11 hat hier somit
auch die Funktion eines Strömungsleitkörpers. Auf diese Weise ist die in dem Luftstrom
mitgeführte Feuchtigkeit daran gehindert, an einer der benachbarten Walzen 15, 16 zu
kondensieren.
Die Ausgestaltung in Fig. 6 entspricht weitgehend der aus Fig. 5; es ist zusätzlich eine
zweite Rohrleitung 18 vorgesehen, die an die Öffnungen beziehungsweise den Schlitz 17
angeschlossen ist und mit Dampf beladene Luft vollständig aus der Umgebung der Walzen,
gegebenenfalls sogar aus dem Raum, in dem die Druckmaschine aufgestellt ist, abführt.
Auf diese Weise ist der Kontakt der dampfhaltigen Luft mit anderen Walzen vollständig
ausgeschlossen, was die Regelung der Verdampfung vereinfacht. Da die Feuchtigkeit
nämlich nicht wieder kondensieren kann, kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden,
daß die Menge an verdunstetem Feuchtmittel in einem festen, in etwa linearem
Zusammenhang mit dem durchgesetzten Luftstrom steht.
Ein weiterer Vorteil der Abführung der befeuchteten Luft durch die zweite Rohrleitung 18
ist, daß das Bedienungspersonal einer mit dem erfindungsgemäßen Farbwerk
ausgestatteten Druckmaschine keinen Belästigungen durch Gebläsegeräusch und Luftzug
ausgesetzt ist.
Um die Trocknungswirkung weiter zu steigern, kann es zweckmäßig sein, die Haube 2
nicht nur über einer einzelnen Walze 1 anzubringen, sondern sie auf wenigstens einen Teil
des Umfangs einer benachbarten Walze 15 zu verlängern. Ein Beispiel hierfür ist in Fig. 7
gezeigt. Auf diese Weise ist es auch ohne weiteres möglich, Feuchtmittelaerosol 19
abzuführen, das unvermeidlicherweise im Bereich einer Spaltstelle 20 der zwei Walzen
entsteht, wenn diese sich drehen und ein auf den Walzen vorhandener Farb- und
Feuchtmittelfilm beim Austritt aus der Spaltstelle aufreißt und sich auf die zwei Walzen
aufteilt. Dieses Aerosol zu beseitigen ist aber von besonderer Bedeutung, da es noch mehr
als Dampf dazu neigt, sich an anderen Stellen der Druckmaschine unkontrolliert
niederzuschlagen. Es mit einem herkömmlichen freien Luftstrahl abzuführen, ist aber nicht
zuverlässig möglich.
Die Verwendung eines Zwangsführungsmittels wie der Haube 2 zum Führen des
Luftstroms erlaubt es auch, den Luftstrom durch den Kanal 3 nicht zu blasen, sondern zu
saugen. So könnte bei allen bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen die Pumpe 5
ohne weiteres durch eine Saugpumpe ersetzt werden. Im Falle der Fig. 4 wäre es in
diesem Fall besonders vorteilhaft, die Umlenkbleche 13 fortzulassen und stattdessen die
Haube 2 bis nahe an die Walzen 14, 15 zu verlängern, um so auch dort Aerosol von den
Spaltstellen abzuführen.
Um die Verdunstung weiter zu intensivieren, können bei den zuvor beschriebenen
Beispielen Heizeinrichtungen für den Luftstrom an beliebigen geeigneten Stellen vor dem
Eintritt des Luftstroms in den Kanal 3 vorgesehen sein. Wenn die Pumpe 5 als
Druckpumpe betrieben wird, können solche Heizeinrichtungen beispielsweise an oder in
der Rohrleitung 4 angeordnet sein. Eine zweckmäßige Lösung für den Fall einer
Saugpumpe ist in Fig. 8 gezeigt. Der Aufbau der Haube 2 entspricht hier im wesentlichen
dem aus Fig. 1, mit dem Unterschied, daß Heizeinrichtungen sich jeweils entlang der
Ränder 6, 7 über die Breite der Haube 2 hinweg erstrecken. Eine solche Heizeinrichtung 21
kann zum Beispiel eine entlang der Ränder orientierte elektrische Heizwendel oder ein von
einem Wärmemedium durchströmtes Rohr sein. Durch die Anordnung der
Heizeinrichtungen 21 am Eingang des Kanals 3 zwischen der Haube 2 und der Oberfläche
der Walze 1 ist eine unkontrollierte Erwärmung anderer Teile des Farbwerks oder der
Druckmaschine durch Wärmeabstrahlung im wesentlichen ausgeschlossen. Die von den
Heizeinrichtungen 21 erwärmte Luft durchläuft sämtlich den Kanal 3 und wird von der
Saugpumpe 5 abgeführt. Sie kann daher die Temperaturverteilung in der Druckmaschine
oder ihrer Umgebung ebenfalls nicht beeinflussen.
Claims (16)
1. Farbwerk für eine Druckmaschine mit wenigstens einer farbübertragenden, einem
Luftstrom ausgesetzten Walze (1),
gekennzeichnet durch
Zwangsführungsmittel (2) zum Führen des Luftstroms entlang der Oberfläche der
Walze (1) auf einem Teil ihres Umfangs.
2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangsführungsmittel (2) den Luftstrom in Umfangsrichtung der Walze (1)
führen.
3. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangsführungsmittel eine Haube (2) umfassen, die den Teil des Umfangs der
Walze (1) abdeckt und die einen Kanal (3) für den Luftstrom zwischen sich und der
Walze (1) begrenzt.
4. Farbwerk nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (2) an wenigstens eine Rohrleitung (4) zum Zu- oder Abführen des
Luftstroms angeschlossen ist.
5. Farbwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrleitung (4) an einen in Umfangsrichtung mittigen Bereich der Haube (2)
angeschlossen ist.
6. Farbwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrleitung (4) an einem in Umfangsrichtung ersten Rand (10) der Haube (2)
angeschlossen ist.
7. Farbwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich eine Dichtung (11) zwischen dem ersten Rand (10) der Haube (2) und der
Walze (1) erstreckt.
8. Farbwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze (1) eine weiche Walze und die Dichtung (11) eine Labyrinthdichtung
ist.
9. Farbwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walze eine harte Walze ist und die Dichtung (11) eine Rakel umfaßt.
10. Farbwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Strömungsleitkörper (11, 13) an jedem von der Rohrleitung (4) in
Umfangsrichtung entfernten Rand (6, 7) der Haube (2) angeordnet ist.
11. Farbwerk nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrleitung (4) eine Saugleitung zum Absaugen von Luft aus dem Kanal ist.
12. Farbwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
gekennzeichnet durch
eine Heizeinrichtung (21) zum Erwärmen des Luftstroms vor seinem Eintritt in den
Kanal (3).
13. Farbwerk nach Anspruch 11 und Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (21) sich entlang eines Randes (6, 7) der Haube (2) erstreckt.
14. Farbwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (2) über einen Teil des Umfangs einer die erste Walze (1) berührenden
zweiten Walze (15) verlängert ist.
15. Farbwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube sich in der Nähe einer Spaltstelle (20) zwischen der ersten Walze (1)
und einer zweiten Walze (15) erstreckt.
16. Farbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwangsführungsmittel eine Oberfläche umfassen, an der zum Verwirbeln des
Luftstroms Unebenheiten (9) ausgebildet sind.
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DE1999126749 DE19926749B4 (de) | 1999-06-11 | 1999-06-11 | Farbwerk für eine Druckmaschine |
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