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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Temperatursteuerung eines Kühlwalzenstandes,
insbesondere für
einen Kühlwahlzenstand,
der einer Rotationsdruckmaschine zugeordnet ist, deren Materialbahn eine
Heizzone passiert hat.
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Die
DE 88 05 176 U1 beschreibt
eine Kühlvorrichtung
für eine
bedruckte Materialbahn, die über mehrere
nacheinander folgend angeordnete Kühlwalzen geführt wird
und durch Wärmeübertragung auf
die Kühlwalzen
eine Temperaturabsenkung erfährt.
Die Schrift schlägt
vor, die Kühlwalzen
in zwei getrennten Kühlwasserkreisen
in der Weise anzuordnen, dass die Walzen lediglich in einem der
beiden getrennten Kühlwasserkreise
entgegengesetzt zur Bahnlaufrichtung von Kühlwasser durchströmt werden,
wohingegen in dem anderen der beiden Kühlwasserkreise eine parallele
Durchströmung
der Walzen erfolgt.
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US 5,416,984 A offenbart
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ablenken einer Bahn. Eine Vorrichtung
zum Ableiten von Wärme
von einer Bahn umfaßt
eine Kühlwalze
mit einer zylindrischen Mantelfäche.
Die Bahn bewegt sich entlang eines Pfades, der sich teilweise um
die Kühlwalze
erstreckt. Zwischen den beiden Seitenteilen der Bahn erstreckt sich
um einen Teil der zylindrischen Mantelfläche der Kühlwalze in Umfangsrichtung
eine Düse.
Durch den mittleren Teil der Düse
wird ein Luftstrom gegen einen mittleren Teil der Bahn gerichtet
und zwar oberhalb einer Stelle, wo die Bahn normalerweise mit der Kühlwalze
in Kontakt kommt, um den mittleren Teil der Bahn durchzubiegen und
diesen auf diese Weise in den Kontakt mit der Kühlwalze zu bringen. Zu beiden
Seiten des mittleren Teils der Düse
erstrecken sich seitliche Düsenteile
und zwar unterhalb der Stelle, wo der mittlere Teil der Bahn in
Richtung der Kühlwalze
durchgebogen wird. Dadurch wird eine Glättung in Querrichtung der Bahn
und entlang dem mittleren Teil der Bahn erzielt.
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DE 33 05 749 A1 offenbart
einen Trockner. Eine auf beiden Seiten beschichtete oder bedruckte Bahn
weist einen geraden Abschnitt auf, der aus dem Gehäuse eines
Trockners austritt, in dem die Bahn aufgeheizt wurde und der zu
einer Kühlwalze
reicht. Ein Tunnel, der den Abschnitt umgibt, hat ein Außenende
in der Nähe
der Kühlwalze.
Eine Luftdüse
bläst am
Außenende
der oberen Wand einen klingenförmigen
Strom gegen den gewölbten
Bereich der Bahn, um diese in engen Kontakt mit der Außenfläche der Kühlwalze
zu bringen und um so Ansammlungen von Kondensaten des Lösungsmitteldampfes
zu vermeiden.
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Ein
Teil des Luftstromes wird von der Bahn abgelenkt und entlang dieser
von der oberen Wand des Tunnels nach innen geleitet. Druckluftauslässe direkt über der
unteren Wand des Tunnels an deren Außenende sorgen für einen
nach innen gerichteten Luftstrom unter der Bahn.
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DE 32 07 463 C2 betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen und anschließendem Kühlen von
insbesondere nach dem Offestverfahren bedruckten Warenbahnen. Es
wird ein Verfahren zm Trocknen und anschließenden Kühlen von insbesondere nach
dem Offsetverfahren bedruckten oder beschichteten, insbesondere
aus Papier bestehenden Warenbahnen offenbart. Nach dem Auftrag der Druckfarbe
oder des Beschichtungsmaterials werden die Bahnen durch eine mit
Heißluft
betriebene Trockenzone und anschließend unter körperlichem
Kontakt über
mehrere Kühlwalzen
geführt.
Auf die bedruckte oder beschichtete Warenbahnseite wird ein Wasserfilm
aufgebracht, bevor diese Warenbahnseite ein zweites Mal gekühlt wird.
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DE 41 18 807 C2 schließlich bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Erhöhung des Wärmeübergangs an Kühlwalzen
von Offset-Rollenrotationsdruckmaschinen. Bei dieser Lösung werden
in dem Bereich, in welchem die Bahn an der ersten Kühlwalze
einläuft
Aufladeelektroden angeordnet.
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Es
hat sich herausgestellt, daß zur
Verbesserung des Wärmetransportes
an Kühlwalzen
eines Kühlwalzenstandes,
die Oberflöchentemperatur
der Kühlwalzen
und dir Art des Bahnmaterials ausschlaggebende Bedeutung haben.
Leicht gewichtige Papiere (LWC) verursachen beispielsweise mehr Kondensat
als Zeitungspapier oder kalandriertes Papier (SC). Bei den letztgenannten
Papieren entstehen Probleme durch Farbaufbau auf den Kühlwalzenoberflaächen, auch „Rupfen" genannt. Bei Papieren
mit hohen Grammaturen kommt es in der Regel zur Bildung von mehr
Kondensat. Die Kondensatbildung kann unter Umständen schon bei geringeren Geschwindigkeiten,
beispielsweise 7 m/s auftreten. Weiterhin kann auch eine hohe Bahnaustrittstemperatur
hinter der Heizzone zur vermehrter Kondensatbildung führen.
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Frisch
gedruckte, aber bereits getrocknete Farbe kann bei höheren Temperaturen
an den Oberflächen
der ersten Kühlwalzen
eines Kühlwalzenstandes
haftenbleiben (Rupfen). Dieses Phänomen kann durch einen Ölfilm auf
der Oberfläche
der Kühlwalzen
verhindert werden. Andererseits, bei zu geringer Oberflächentemperatur
der Kühlwalzen,
kann es zur Kondensatbildung kommen, was einen unerwünschten
Farbaufbau auf beispielsweise der 3. oder der 5. Kühlwalze
zur Folge hat.
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Angesichts
dieser aufgetretenen Nachteile und Beeinträchtigungen hat sich ergeben,
daß eine Temperaturssteuerung
verschiedener Kühlwalzen und
folglich deren Wärmeübertragung
bisher noch nicht befriedigend gelöst wurde.
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Daher
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Kondensatbildungs-
und das Problem des Anhaftens von Farbe an mehr als einer Kühlwalze
in kostengünstiger
und energiesparender Weise zu lösen
und Temperatursprünge
von mehr als 10°C
von Kühlwalze
zu Kühlwalze
zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung sind
vielfältiger
Natur. Da die Fließrichtung
des Kühlmediums
der Bahnlaufrichtung der Materialbahn entgegengesetzt ist, wird
die der Bahn innewohnende Energie zur allmählichen Aufheizung des Kühlmediums
genutzt, um so eine allmähliche
Abkühlung
der Bahn zu ermöglichen.
Da höhere
und niedrigere Oberflächentemperaturen
der Kühlwalzen
erzielbar sind, können
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
verschiedene Temperaturbereiche für unterschiedliche Bedruckstoffe
eingestellt werden, wobei die Volumenströme des Kühlmediums auf akzeptablem Niveau
gehalten werden können.
Der Durchfluß ds
Kühlmediums
wird auf die jeweils zu bedruckende Papierart einmalig eingestellt
und ist unabhängig
sowohl von der Bahngeschwindigkeit, wie von der Grammatur des Bedrucksttoffes.
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Weitere
Details der vorliegenden Erfindung können den Unteransprüchen entnommen
werden.
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Anhand
eine Zeichnung sie die Erfindung nachstehend en detail erläutert. Es
zeigt:
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1 Eine
Kühlwalzenkonfiguration
mit sechs Walzen eines Kühlwalzenstandes,
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2 eine
alternative Bahnführung über fünf Kühlwalzen,
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3 eine
Kühlwalzenkonfiguration
mit sechs Kühlwalzen,
die mit einem Kühlmedium
beaufschlagt sind, wobei die Kühlmediumversorgung
in zwei Kreisläufe
geteilt ist,
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4 ein
Bahntemperaturprofil einer Bahn, die einen Kühlwalzenstand mit sechs Kühlwalzen passiert,
wobei die Bahn aus LWC-papier besteht und
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5 ein
Bahntemperaturprofil, eine Bahn über
die Länge
eines Kühlwalzenstandes,
wobei die Bahn eine Bahn aus super kalandriertem Papier (SC) besteht.
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1 zeigt
einen Kühlwalzenstand
mit sechs Kühlwalzen.
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In
dieser Anordnung sind drei Kühlwalzen 3, 5 und 7 über drei
weiteren Kühlwalzen 4, 6 und 8 angeordnet.
Jede dieser Kühlwalzen 3, 4, 5, 6, 7 und 8 wird mit
einem Kühlmedium
versorgt, um eine Bahn 1, die den Kühlwalzenstand 2 in
Bahnlaufrichtung 9 passiert, kontinuierlich zu kühlen.
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In
dieser Kühlwalzenkonfiguration – gezeigt in
einer „open-wrap"-Anordnung – werden
die zweite Kühlwalze 4,
die dritte Kühlwalze 5,
die vierte Kühlwalze 6,
die fünfte
Kühlwalze 7 sowie
die sechste Kühlwalze 8 jeweils
um bis zu 270° am
Umfang umschlungen. Jedoch ist die erste Kühlwalze 3 nur um bis
zu 180° am
Umfang umschlungen. Die Kühlwalzen
können
beispielsweise mit einem Doppelmantel aus Stahl ausgerüstet sein,
in deren Hohlraum das Kühlmedium
zirkuliert. Um den Wärmetransport
zu verbessern, kann der äußere Mantel
der Kühlwalzen mit
einer spiralförmig
verlaufenden Ausnehmung versehen sein.
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In 2 ist
eine alternative Bahnführung über fünf Kühlwalzen
dargestellt.
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Die
Materialbahn 1, welche sich in Bahnlaufrichtung 9 bewegt – angedeutet
durch einen Pfeil – umschlingt
jede der Kühlwalzen 3, 4, 5, 6 und 7 mit einem
Winkel von ca. 180° des
Umfangs der entsprechenden Kühlwalze.
Um eine gerade Anzahl von Kühlwalzen
zu erreichen – wodurch
dem seitlichen Bahnverlauf entgegengewirkt werden kann – kann die
letzte der Kühlwalzen,
hier die Walze 7 fortgelassen werden; in Bahnlaufrichtung 9 gesehen,
sind die Kühlwalzen
in der oberen und der unteren Ebene des Kühlwalzenstandes 2 gemäß 2 versetzt
zueinander angeordnet.
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3 zeigt
eine Kühlwalzenkonfiguration, die
sechs Kühlwalzen
umfaßt,
welche mit einem Kühlmedium
versorgt werden, das über
zwei Kreisläufe
unterschiedlichen Temperaturniveaus zugeführt wird.
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Generell
gilt, daß eine
zu hohe Kühlwalzentemperatur
dazu führt,
daß Farbpartikel
der frisch gedruckten, getrockneten Farbe an der Oberfläche der ersten
Kühlwalzen 3, 4 des
Kühlwalzenstandes 2 anhaften;
andererseits führt
eine zu niedrige Oberflächentemperatur
dazu, daß Kondensatbildung
einsetzt, was sich in einem homogenen Farbaufbau auf diejenigen
Kühlwalzen
auswirkt, die weiter stromab im Kühlwalzenstand 2 angeordnet
sind. Den Bedruckstoff LWC-Papier wohnt die Eigenschaft inne, daß an der
Oberfläche
ein höherer Ölgehalt
vorliegt, wodurch sich der Taupunkt erhöht, während der Ölfilm bei offenporigen SC-Papieren
teilweise bereits weggeschlagen ist, wodurch sich der Taupunkt reduziert.
Es sei bemerkt, daß bei
dünnen
Materialbahnen kein Temperaturgradient über die Dicke der Bahn existiert.
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Wie
der Darstellung gemäß 3 entnommen
werden kann, passiert die Materialbahn 1 einen Kühlwalzenstand 2 in
dem die erste Kühlwalze 3,
die zweite Kühlwalze 4,
die dritte Kühlwalze 5 sowie
die vierte Kühlwalze 6 in
einem ersten Kühlmediumkreislauf 10 eingebunden
sind. Das Kühlmedium
mit einem ersten Temperaturniveau von etwa 22°C wird mit einem ersten Volumenstrom 19 von
etwa 1,5 m3/h zugeführt. Ein zweiter Kreislauf 16 des
Kühlmediums führt dieses
der fünften
und der sechsten Kühlwalze 7 bzw. 8 zu.
Im zweiten Kühlmittelkreislauf 16 herrscht
ein Temperaturniveau von etwa 12°C,
bei einem höheren
Volumenstrom 20 von etwa 4 m3/h.
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Gemäß des der
vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Prinzips, ist die Fließrichtung
des Kühlmediums
durch die Kühlwalzen 3, 4, 5, 6, 7 und 8 der
Bahnlaufrichtung 9 der Bahn 1 entgegen gerichtet.
Das Kühlmedium
wird der vierten Kühlwalze 6 mit
einem ersten Volumenstrom 19 (d.h. 1,5 m3/h) und
einer Temperatur von etwa 22°C
zugeführt.
Aufgrund der Bahntemperatur der Bahn 1 wird die Oberfläche 6.1 der
vierten Kühlwalze 6 eine
Oberflächentemperatur
zwischen 22°C
an der Einlaßseite
der vierten Kühlwalze 6 und
ca. 29°C
an der Auslaßseite des
Kühlmediums
aufweisen. Danach tritt das Kühlmedium,
bereits etwas erwärmt,
an der Einlaßseite der
dritten Kühlwalze 5 ein,
deren Oberfläche 5.1 an der
Einlaßseite
des Kühlmediums.
Das Kühlmedium fließt nun zur
Einlaßseite
der dritten Kühlwalze 5,
deren Oberfläche 5.1 dort
eine Temperatur von ca. 29°C und
etwa 37°C
an der gegenüberliegenden
Auslaßseite
aufweist, da die Bahn 1 immer noch warm ist. Danach fließt das Kühlmedium
zur zweiten Kühlwalze 4,
deren Oberfläche 4.1 an
der Einlaßseite
eine Temperatur von etwa 37°C
und an der Auslaßseite von
etwa 46°C
aufweist. Schließlich
erreicht das Kühlmedium
die erste Kühlwalze 3,
deren Oberfläche 3.1 durch
Wärmeübergang
von der Bahn 1 auf 46°C an
der Einlaßseite
des Kühlmediums
und etwa 52°C an
der Auslaßseite
des Kühlmediums
aufgeheizt ist. Von der ersten Kühlwalze 3 aus
gelangt das Kühlmedium
durch den Auslaß 12 wieder
in den ersten Kreislauf 10 zurück.
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Wie
im weiteren im Zusammenhang mit den Temperaturprofilen in den 4 und 5 erläutert werden
wird, werden somit die Oberflächen 3.1, 4.1, 5.1 und 6.1 der
Kühlwalzen 3, 4, 5 und 6 ungefähr auf einer
Temperatur gehalten, die dem Taupunkt frisch gedruckter angetrockneter
Farbe, bei einer bestimmten Bahntemperatur, entspricht (4).
Folglich kann bei LWC-Papieren das Anhaften von Farbe an den Oberflächen der
ersten und zweiten Kühlwalze 3 bzw. 4 vermieden
werden, da an diesen Oberflächen die
Temperatur in der Nähe
der Taupunkttemperatur gehalten werden kann.
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Um
die Oberflächentemperatur
der Oberfläche 3.1 der
ersten Kühlwalze 3 in
einem breiteren Temperaturbereich beeinflussen zu können, ist
ein erstes Ventil 14 im ersten Kreislauf 10 zwischen
der dritten Kühlwalze 5 und
der zweiten Kühlwalze 4 vorgesehen. Über einen
zusätzlichen
Einlaß 15 kann Kühlmedium
eines erheblich niedrigeren Temperaturniveaus (etwa 12°C) der ersten
und zweiten Kühlwalze 3 bzw. 4 beigemischt
werden. Dadurch kann, innerhalb dessen die Oberflächentemperatur
der ersten Kühlwalze
eingestellt werden kann, auf zwischen 20°C und 60°C erweitert werden. Ist bespielsweise das
zweite Ventil 13 zwischen der ersten Kühlwalze 3 und der
zweiten Kühlwalze 4 offen,
so daß der
volle Volumenstrom des Kühlmediums
passieren kann, die Oberfläche 3.1 der
ersten Kühlwalze 3 aber
eine zu hohe Oberflächentemperatur
aufweist – zu
hoch über der
Taupunkttemperatur liegend – kann
durch Öffnung
des ersten Ventils 14 und Beimischen kälteren Kühlmediums die Oberflächentemperatur
an der Oberfläche 3.1 der
ersten Kühlwalze 3 gesenkt
werden. Auf diese Weise kann die Temperatur der Oberfläche 3.1 der
ersten Kühlwalze 3 an
die Taupunkttemperatur approximiert werden. Folglich wird das Phänomen des
Rupfens an der ersten Kühlwalze 3 und
der zweiten Kühlwalze 4 unterbleiben.
Dies kann beispielsweise bei einer Verarbeitung von LC-Papieren
erforderlich sein, wo das zweite Ventil 13 völlig zu öffnen ist
und zusätzlich
am ersten Ventil 14 kälteres Kühlmedium
an der zweiten Kühlwalze 4 eingespeist wird.
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Im
Kühlwalzenstand 2 gemäß 3 ist
eine gerade Kühlwalzenanzahl
verwirklicht, um dem durch die unterschiedlichen Oberflächentemperaturen
an der Einlauf- und Auslaufseite des Kühlmediums an den Kühlwalzen
entstehenden Bahnverlauf entgegen zu wirken. Durch die Reihenschaltung
der einzelnen Kühlwalzen
kann eine einfache Einstellung der Oberflächentemperatur mit einer Temperaturverteilung über die
Breite der Kühlwalzen
von weniger als 10°C
erzielt werden. Die Kühlwalzen 3, 4, 5, 6, 7 und 8 kann
man sich zu Paaren zusammengefaßt denken,
so daß pro
Paar ein „kaltes" und ein „warmes" Ende einer Kühlwalze
gegenüberliegen,
um den Bahnverlauf im Kühlwalzenstand 2 gemäß der Erfindung
entgegenzuwirken.
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3 umfaßt darüber hinaus
einen zweiten Kühlmittelkreislauf 16,
welcher die fünfte
Kühlwalze 7 und
die sechste Kühlwalze 8 versorgt.
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Das
Temperaturniveau im zweiten Kreislauf 16 liegt mit etwa
12°C deutlich
unter dem im ersten Kreislauf 10 herrschende, welches etwa
bei 22°C liegt
und sich durch die erhitzte Bahn im Kühlwalzenstand erheblich aufheizt.
Jedoch liegt der Volumenstrom 20, der durch die fünfte und
sechste Kühlwalze 7 bzw. 8 geleitet
wird, erheblich höher,
etwa bei 4,0 m3/h. Wie bereits dargelegt
wurde, kann um die Oberflächentemperatur
der ersten Kühlwalze 3 an die
Taupunktstemperatur anzugleichen, Kühlmedium des niedrigeren Temperaturniveaus
durch das Ventil 14 in den ersten Kreislauf 10 eingespeist
werden.
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Bei
dieser Reihenschaltung der Kühlwalzen innerhalb
des Kühlwalzenstandes 2 kann
der Temperaturstrom von Kühlwalze
zu Kühlwalze
auf 10°C
und über
die Breite der Kühlwalze
auf unter 10°C
gehalten werden. Die maximale Temperatur der Materialbahn 1 beim
Verlassen des Kühlwalzenstandes 2 gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt bei ca. 40°C. Wie
bereits erwähnt
wurde, sind die Kühlwalze 3, 4, 5, 6, 7 und 8 innerhalb
der beiden Kreisläufe 10 und 16 in
gerader Anzahl vorgesehen, um den Bahnverlauf durch sich einstellende
Temperaturunterschiede entgegenzuwirken. Die der Bahn 1 innewohnende Temperatur
wird benutzt, die Oberflächentemperaturen
der Kühlwalzen
allmählich
zu steigern, um eine Übereinstimmung
der Oberflächentemperatur
der Kühlwalzen
mit der Taupunktstemperatur der gerade getrockneten Farbe zu erzielen.
Damit läßt sich
bei der Verarbeitung von LWC-Papieren das Phänomen des Rupfens an den Oberflächen der
ersten Kühlwalzen
vermeiden durch Annäherung
der Kühlwalzenoberflächentemperatur
und der Taupunktstemperaturen, wodurch durch geeignete Abkühlung der
Oberflächen
der Kühlwalzen
bei SC-Papierverarbeitung der Farbaufbau durch Kondensatbildung
an der dritten und fünften
Kühlwalze
vermieden werden kann.
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4 zeigt
eine Bahntemperaturkurve einer Materialbahn, bei der Passage eines
Kühlwalzenstandes
bei Verarbeitung von LWC-Papieren.
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Die
Temperatur der Materialbahn 1 an den verschiedenen Kühlwalzen
ist mit den A, B, C, D, E und F in Kurve 23 bezeichnet.
Pro passierter Kühlwalze
sinkt die Temperatur der Materialbahn 1 kontinuierlich
ab. Der Verlauf der LWC-Papieren entsprechenden Taupunktstemperaturkurve
ist mit 24 bezeichnet. Die Temperatur der Oberfläche 3.1 der
ersten Kühlwalze 3 liegt
an den beiden gegenüberliegenden
Enden bei 46°C
bzw. 52°C.
Um dem Phänomen
den Rupfens zu begegnen und ein Anhaften von Farbpartikeln an der
Oberfläche
der Kühlwalzen
bei Verarbeitung von LWC-Papieren zu vermeiden, muß die Oberflächentemperatur
der ersten Kühlwalze 3 in der
Nähe der
Taupunktstemperatur, hier bezeichnet mit A, gehalten werden. Wie
aus 4 hervorgeht, entspricht die Oberflächentemperatur
der ersten Kühlwalze 3 an
beiden Enden etwa der Taupunktstemperatur frisch angetrockneter
Farbe. Folglich ergibt sich, daß es
bei diesen Temperaturverhältnissen an
der Kühlwalze 3 zu
keiner Anhaftung von Farbpartikeln an der Oberfläche der Kühlwalze 3 kommt, wenn
LWC-Papiere verarbeitet werden.
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Dasselbe
gilt für
die Verhältnisse
an der zweiten Kühlwalze 4.
Die Oberfläche 4.1 der
zweiten Kühlwalze 4 wird
zwischen 37°C
und 36°C
an den beiden gegenüberliegenden
Enden gehalten, was in etwa der Taupunkttemperatur B, frisch angetrockneter
Farbe an der zweiten Kühlwalze 4 bezogen
auf die Bahntemperatur entspricht. In ähnlicher Weise gilt dies für die dritte
Kühlwalze 5,
deren Oberfläche 5.1 eine
Temperatur an den gegenüberliegenden
Enden von 29°C
bzw. 37°C
aufweist. Dies entspricht in etwa der zugehörigen Taupunktstemperatur C1, so daß ein
Anhaften von Farbe nicht zu befürchten
ist.
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5 zeigt
eine Bahntemperaturkurve einer Materialbahn, die einen Kühlwalzenstand
gemäß der Erfindung
passiert, wobei die verarbeitende Materialbahn ein superkalandriertes
(SC) Papier ist.
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Ein
charakteristische Eigenschaft superkalandrierten Papieres ist seine
hohe Absorptionsfähigkeit
für Farbe.
Die Farbe bewegt sich sehr schnell in das Papier und schlägt teilweise
in das Innere der Bahn weg. Daraus ergibt sich eine relativ niedrige Taupunktstemperatur
an der Oberfläche
eines superkalandrierten Papieres. Da der Taupunkt für diese Papiersorte
sehr niedrig liegt, müssen
an den Oberflächen
der Kühlwalzen,
auf denen eine solche Bahn verarbeitet wird, auch niedrige Oberflächentemperatur
herrschen. Dies ist in Kurve 26, welche die entsprechenden
Taupunktstemperaturen für
ein SC-Papier auf der ersten, zweiten und dritten Kühlwalze 3, 4 und 5 zeigt.
Die Kurve 25 bezeichnet die Bahntemperaturen, welche an
gefangen über
A2 auf der ersten Kühlwalze zu B2 auf
der zweiten bis zu F2 auf der sechsten Kühlwalze 8 sinken,
wie weiter aus der 5 abgeleitet werden kann. Wie
dieser Figur weiter entnommen werden kann, liegt das Taupunktstemperaturniveau
auf einem wesentlich niedrigeren Niveau verglichen mit den Darstellungen
in 4. Da sich 5 auf ein
superkalandriertes Papier (SC) bezieht, welches verschiedene Farbwegschlagverhalten
aufweist. Daraus ergibt sich, daß der Kühlwalzenstand 2 gemäß der vorliegenden
Erfindung, sowohl die Anforderungen für die Kühlung einer Materialbahn aus
LWC-Papieren, als auch superkalandrierten Papieren, erfüllt. In
dem in 5 dargestellten Beispiel ist der Volumenstrom
des Kühlmediums, welcher
durch die Kühlwalzen
des Kühlwalzenstandes 2 geführt wird,
einheitlich etwa 5 m3/h. Die maximale Bahntemperatur
an der Oberfläche
der ersten Kühlwalze
beträgt
ungefähr
24°C, welche
etwa in der Nähe
der zugehörigen
Taupunktstemperatur A3 auf der ersten Kühlwalze 3 liegt.
Das Temperaturniveau im ersten Kühlkreislauf 10 liegt
ungefähr
bei 22°C und
ist vergleichbar mit dem Temperaturniveau wie in 4 dargestellt.
Wegen des höheren
Volumenstromes pro Stunde, hier etwa 5 m3/h, ist die Zunahme der
Temperatur pro Kühlwalze
auf unter 3°C
begrenzt. Im zweiten Kühlkreislauf 16 liegt
das Temperaturniveau erheblich niedriger, etwa bei 12°C, wie vorher
bereits dargelegt. Die Oberflächentemperaturen
der fünften
und der sechsten Kühlwalzen 7 und 8 liegen
etwa in der Höhe
der zugehörigen
Taupunktstemperaturen E3 und F3.
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Folglich
lassen sich auf einem Kühlwalzenstand
gemäß der vorliegenden
Erfindung unterschiedliche Papierarten verarbeiten, die unterschiedliches
Farbwegschlagverhalten aufweisen, da die Oberflächentemperatur der Kühlwalzen
auf die den Papiersorten eigenen Taupunktstemperaturen eingestellt
werden kann.
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- 1
- Materialbahn
- 2
- Kühlwalzenstand
- 3
- erste
Kühlwalze
- 3.1
- Oberfläche, der
ersten Kühlwalze
- 4
- zweite
Kühlwalze
- 4.1
- Oberfläche, der
zweiten Kühlwalze
- 5
- dritte
Kühlwalze
- 5.1
- Oberfläche, der
dritten Kühlwalze
- 6
- vierte
Kühlwalze
- 6.1
- Oberfläche, der
vierten Kühlwalze
- 7
- fünfte Kühlwalze
- 7.1
- Oberfläche, der
fünften
Kühlwalze
- 8
- sechste
Kühlwalze
- 8.1
- Oberfläche, der
sechsten Kühlwalze
- 9
- Bahnlaufrichtung
- 10
- erster
Kreislauf (22°C)
- 11
- Einlaß
- 12
- Auslaß
- 13
- erstes
Ventil
- 14
- zweites
Ventil
- 15
- Einlaß
- 16
- zweiter
Kreislauf (12°C)
- 17
- Einlaß
- 18
- Auslaß
- 19
- erster
Volumenstrom
- 20
- zweiter
Volumenstrom
- 21
- Temperaturskala
- 22
- Bahnlänge
- 23
- Bahntemperaturkurve
- 24
- Taupunkttemperaturkurve
- 25
- Bahntemperaturkurve
- 26
- Taupunkttemperaturkurve
- A
- Bahntemperatur,
erste Kühlwalze
- B
- Bahntemperatur,
zweite Kühlwalze
- C
- Bahntemperatur,
dritte Kühlwalze
- D
- Bahntemperatur,
vierte Kühlwalze
- E
- Bahntemperatur,
fünfte
Kühlwalze
- F
- Bahntemperatur,
sechste Kühlwalze
- A1
- Taupunkttemperatur,
erste Kühlwalze
- B1
- Taupunkttemperatur,
zweite Kühlwalze
- C1
- Taupunkttemperatur,
dritte Kühlwalze
- D1
- Taupunkttemperatur,
vierte Kühlwalze
- E1
- Taupunkttemperatur,
fünfte
Kühlwalze
- F1
- Taupunkttemperatur,
sechste Kühlwalze
- A2
- Bahntemperatur,
erste Kühlwalze
- B2
- Bahntemperatur,
zweite Kühlwalze
- C2
- Bahntemperatur,
dritte Kühlwalze
- D2
- Bahntemperatur,
vierte Kühlwalze
- E2
- Bahntemperatur,
fünfte
Kühlwalze
- F2
- Bahntemperatur,
sechste Kühlwalze
- A3
- Taupunkttemperatur,
erste Kühlwalze
- B3
- Taupunkttemperatur,
zweite Kühlwalze
- C3
- Taupunkttemperatur,
dritte Kühlwalze
- D3
- Taupunkttemperatur,
vierte Kühlwalze
- E3
- Taupunkttemperatur,
fünfte
Kühlwalze
- F3
- Taupunkttemperatur,
sechste Kühlwalze