DE19925285A1 - Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine zylindrische garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente aufweist - Google Patents
Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine zylindrische garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente aufweistInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine zylindrische, garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente aufweist, mit mindestens einem der Trommelgarnitur in einem Abstand gegenüberliegenden garnierten und/oder nichtgarnierten Maschinenelement und zwei ortsfesten Seitenschildern, an denen Halteeinrichtungen für Arbeitselemente, z. B. Gleitbögen, Festkardierelemente, Trommelabdeckungen, angebracht sind, ist die Trommel umschlossen. DOLLAR A Um auf einfache Weise bei Wärmedehnung einen gleichbleibenden oder nahezu gleichbleibenden Arbeitsabstand bzw. Kardierspalt zwischen der Trommelgarnitur und dem garnierten und/oder nichtgarnierten Gegenelement zu ermöglichen, ist die Wärmeabführung der Seitenschilder nach außen reduziert, wobei bei Temperaturänderungen das Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder dem Ausdehnungsverhalten der Trommel angepaßt ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine
zylindrische, garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente
aufweist, mit mindestens einem der Trommelgarnitur in einem Abstand
gegenüberliegenden garnierten und/oder nichtgarniertem Maschinenelement und zwei
ortsfesten Seitenschildern, an denen Halteeinrichtungen für Arbeitselemente, z. B.
Gleitbögen, Festkardierelemente, Trommelabdeckungen, angebracht sind, bei der die
Trommel umschlossen ist.
Der effektive Abstand der Spitzen einer Garnitur von einem der Garnitur
gegenüberstehenden Maschinenelement wird Kardierspalt genannt. Das letztgenannte
Element kann ebenfalls eine Garnitur aufweisen, könnte aber stattdessen durch ein
eine Leitfläche aufweisendes Verschalungssegment gebildet werden. Der Kardierspalt
ist für die Kardierqualität maßgebend. Die Größe (Weite) des Kardierspaltes ist ein
wesentlicher Maschinenparameter, welcher sowohl die Technologie (die
Faserverarbeitung) wie auch das Laufverhalten der Maschine prägt. Der Kardierspalt
wird möglichst eng eingestellt (er wird in Zehntelmillimeter gemessen), ohne das
Risiko einer "Kollision" der Arbeitselemente einzugehen. Um eine gleichmäßige
Verarbeitung der Fasern zu gewährleisten, muß der Spalt über der ganzen
Arbeitsbreite der Maschine möglichst gleich sein.
Der Kardierspalt wird insbesondere durch die Maschineneinstellungen einerseits und
den Zustand der Garnitur andererseits beeinflußt. Der wichtigste Kardierspalt der
Wanderdeckelkarde befindet sich in der Hauptkardierzone, d. h. zwischen der
Trommel und dem Wanderdeckelaggregat. Mindestens eine Garnitur, die am
Arbeitsabstand angrenzt, ist in Bewegung, meistens beide. Um die Produktion der
Karde zu erhöhen, versucht man die Betriebsdrehzahl bzw. die
Betriebsgeschwindigkeit der beweglichen Elemente so hoch zu wählen, wie die
Technologie der Faserverarbeitung dies erlaubt. Der Arbeitsabstand ändert sich in
Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen. Die Veränderung findet in der radialen
Richtung (ausgehend von der Drehachse) der Trommel statt.
Beim Kardieren werden zunehmend größere Fasermaterialmengen je Zeiteinheit
verarbeitet, was höhere Geschwindigkeiten der Arbeitsorgane und höhere installierte
Leistungen bedingt. Steigender Fasermaterialdurchfluß (Produktion) führt schon bei
konstant bleibender Arbeitsfläche infolge der mechanischen Arbeit zu erhöhter
Erzeugung von Wärme. Zugleich wird aber das technologische Kardierergebnis
(Bandgleichmäßigkeit, Reinigungsgrad, Nissenreduzierung usw.) ständig verbessert,
was mehr im Kardiereingriff stehende Wirkflächen und engere Einstellungen dieser
Wirkflächen zur Trommel (Tambour) bedingt. Der Anteil zu verarbeitender
Chemiefasern, bei denen - im Vergleich zu Baumwolle - im Kontakt mit den
Wirkflächen der Maschine durch Reibung mehr Wärme erzeugt wird, nimmt stetig zu.
Die Arbeitsorgane von Hochleistungskarden sind heute allseitig voll gekapselt, um den
hohen Sicherheitsstandards zu entsprechen, Partikelemission in die
Spinnereiumgebung zu verhindern und den Wartungsbedarf der Maschinen zu
minimieren. Roste oder gar offene, materialführende Flächen, die einen Luftaustausch
ermöglichen, gehören der Vergangenheit an. Durch die genannten Umstände wird der
Eintrag von Wärme in die Maschine deutlich gesteigert, während der Wärmeaustrag
mittels Konvektion deutlich sinkt. Die dadurch bewirkte stärkere Erwärmung von
Hochleistungskarden führt zu größeren thermoelastischen Verformungen, die aufgrund
der Ungleichverteilung des Temperaturfeldes die eingestellten Abstände der
Wirkflächen beeinflussen: Die Abstände zwischen Trommel und Deckel, Abnehmer,
Festdeckeln sowie Ausscheidestellen nehmen ab. Im Extremfall kann der eingestellte
Spalt zwischen den Wirkflächen durch Wärmedehnungen vollständig aufgezehrt
werden, so daß relativbewegte Bauteile kollidieren. Größere Schäden sind dann an der
betroffenen Hochleistungskarde die Folge. Nach alledem kann insbesondere die
Erzeugung von Wärme im Arbeitsbereich der Karde zu unterschiedlichen thermischen
Dehnungen bei zu großen Temperaturunterschieden zwischen den Bauteilen führen.
Bei einer bekannten Vorrichtung (EP 0 431 485) ist ein Kanal vorgesehen, der von
einem Medium durchströmt wird, um Wärme aus einer garnierten oder nichtgarnierten
Trommelverschalung oder aus den Deckelstäben abzuführen. Dadurch wird bei einer
Wärmedehnung der Trommel der Kardierspalt in unerwünschter Weise noch weiter
verkleinert. Es wurde schon ein Flüssigkeitstransportsystem innerhalb der Trommel
zum Ausgleich der Temperaturverhältnisse am äußeren Umfang der Trommel
vorgeschlagen. Im Betrieb kann der Zugang zu einem solchen
Flüssigkeitstransportsystem nur über die Trommelachse erfolgen, was die
Möglichkeiten zur Beeinflussung der Verhältnisse in diesem System sehr beschränkt,
so daß das Ziel (gleichmäßige Temperaturverhältnisse) nicht erreichbar ist. Ein
Nachteil besteht darin, daß das System anlagemäßig außerordentlich aufwendig ist.
Außerdem ist der Energieverbrauch für das Kühlsystem zu hoch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die
insbesondere auf einfache Weise bei Wärmedehnung einen gleichbleibenden oder
nahezu gleichbleibenden Arbeitsabstand bzw. Kardierspalt zwischen der
Trommelgarnitur und dem garnierten und/oder nichtgarnierten Gegenelement
ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1.
Dadurch, daß die Wärmeabführung der Seitenschilder nach außen reduziert ist, gelingt
es auf besonders einfache Weise, bei einer Wärmedehnung einen gleichbleibenden
oder nahezu gleichbleibenden Arbeitsabstand zu verwirklichen. Trotz der
unterschiedlichen Möglichkeit zur Wärmeableitung der Trommel und der
Seitenschilder bleibt dennoch der Arbeitsabstand zwischen der Trommelgarnitur und
der gegenüberliegenden garnierten oder nichtgarnierten Fläche gleich. Ein besonderer
Vorteil liegt darin, daß die der Trommel gegenüberliegenden Arbeitselemente
konstruktiv unverändert bleiben können, weil sie von den Seitenschildern getragen
werden. Auf diese Weise erfolgt eine Kompensation zwischen dem unterschiedlichen
Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder und der Trommel insbesondere infolge der
unterschiedlichen Wärmeabfuhr der gekapselten Trommel und der mit der Außenluft
in Verbindung stehenden Seitenschilder. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen
bleibt die Wärmedehnung der Seitenschilder erhalten.
Zweckmäßig wird die Temperaturdifferenz zwischen Bauelementen durch eine
geringere Wärmeabführung der Seitenschilder kompensiert. Vorzugsweise wird die
Temperaturdifferenz zwischen Bauelementen durch eine geringere Wärmeausdehnung
der Trommel kompensiert. Mit Vorteil sind die Seitenschilder auf ihrer der Trommel
abgewandten Seiten wärmeisoliert. Bevorzugt ist ein wärmeisolierender Anstrich o.
dgl. vorgesehen. Zweckmäßig ist eine wärmeisolierende Beschichtung, Dämmplatte o.
dgl., z. B. Styropor vorgesehen. Vorzugsweise ist das Ausdehnungsverhalten der
radialen Tragelemente dem Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder angepaßt. Mit
Vorteil ist das Ausdehnungsverhalten der Mantelfläche dem Ausdehnungsverhalten
der Seitenschilder angepaßt. Bevorzugt ist das Ausdehnungsverhalten der radialen
Tragelemente dem Ausdehnungsverhalten der Mantelfläche angepaßt. Zweckmäßig
besteht das radiale Tragelement aus einer Scheibe mit Löchern. Vorzugsweise besteht
das radiale Tragelement aus Speichern, einer Felge und einer Nabe. Mit Vorteil ist der
Außenseite der Seitenschilder eine Ummantelung zugeordnet.
Die Erfindung umfaßt eine weitere vorteilhafte Vorrichtung an einer Karde mit einer
Trommel, die eine zylindrische, garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale
Tragelemente aufweist, mit mindestens einem der Trommelgarnitur in einem Abstand
gegenüberliegenden garnierten und/oder nichtgarnierten Maschinenelement und zwei
ortsfesten Seitenschildern, an denen Halteeinrichtungen für Arbeitselemente, z. B.
Gleitbögen, Festkardierelemente, Trommelabdeckungen, angebracht sind, bei der die
Trommel umschlossen ist, bei der den Seitenschildern Wärme zugeführt wird, wobei
bei Temperaturänderungen das Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder dem
Ausdehnungsverhalten der Trommel angepaßt ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch Seitenansicht einer Karde für die
erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2a Deckelstab des Wanderdeckels und Ausschnitt aus einer
Gleitführung mit Seitenschild und Abstand zwischen
Garnitur der Deckelstäbe und Trommelgarnitur,
Fig. 2b schematisch Schnitt I-I durch die Gleitführung mit
Seitenschild gemäß Fig. 2a,
Fig. 3 in Seitenansicht teilweise Seitenschild mit Flexibelbogen,
Trommel, Festkardierelemente, Trommelabdeckelemente
und Deckelstäbe und
Fig. 3a den Abstand zwischen der Garnitur eines
Festkardierelements und der Trommelgarnitur.
Fig. 1 zeigt eine Karde, z. B. Trützschler EXACTACARD DK 803, mit Speisewalze
1, Speisetisch 2, Vorreißern 3a, 3b, 3c, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreichwalze 6,
Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugswalzen 11, 12,
Wanderdeckel 13 mit Steckelstäben 14, Kanne 15 und Kannenstock 16. Die
Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeigt. Mit M ist der
Mittelpunkt (der Achse bzw. Welle) der Trommel 4 bezeichnet. Zwischen Vorreißer 3
und Deckelumlenkrolle 3a sind Festkardierelemente 23 und zwischen Abnehmer 5 und
Deckelumlenkrolle 13b sind Festkardierelemente 24 vorhanden. Mit 25 ist die
Trommelverschalung (Trommelabdeckelemente) bezeichnet.
Nach Fig. 2a ist auf jeder Seite der Karde seitlich am Maschinengestell 26a, 26b (sh.
Fig. 2b) ein etwa halbkreisförmiges starres Seitenschild 17 befestigt, an dessen
Außenseite im Bereich der Peripherie konzentrisch ein bogenförmiges Auflageelement
18 angebracht ist, das als Unterlagefläche eine konvexe Außenfläche 18' und eine
Unterseite 18" aufweist. Oberhalb des Auflageelements 18 ist eine Gleitführung 20, z.
B. aus gleitfähigem Kunststoff vorhanden. Die Deckelstäbe 14 weisen an ihren Enden
jeweils einen Deckelkopf 14a auf, an dem in axialer Richtung zwei Stahlstifte 14b
befestigt sind, die auf der konvexen Außenfläche 20a der Gleitführung 20 in Richtung
des Pfeils C gleiten. An der Unterfläche des Tragkörpers 14c ist die Deckelgarnitur
14d angebracht. Mit 21 ist der Spitzenkreis der Deckelgarnituren 14d bezeichnet. Die
Trommel 4 weist an ihrem Umfang eine Trommelgarnitur 4a, z. B. Sägezahngarnitur,
auf. Mit 22 ist der Spitzenkreis der Trommelgarnitur 4a bezeichnet. Der Abstand
zwischen dem Spitzenkreis 21 und dem Spitzenkreis 22 ist mit a bezeichnet und
beträgt z. B. 0,20 mm. Der Abstand zwischen der konvexen Außenfläche 20a und dem
Spitzenreis 22 ist mit b bezeichnet. Der Radius der konvexen Außenfläche 20a ist mit
r1, und der Radius des Spitzenkreises 22 ist mit r2 bezeichnet. Die Radien r1 und r2
schneiden sich im Mittelpunkt M (sh. Fig. 1) der Trommel 4. Die Festkardierelemente
23a, 23b, 23c bzw. 24 sind auf jeder Seite jeweils über Schrauben 28 an einem
Verlängerungsbogen 29 (sh. Fig. 3) angebracht, der seinerseits (auf jeder Seite der
Karde) am Seitenschild 17a bzw. 17b (in Fig. 2a ist nur 17a gezeigt) befestigt ist.
Fig. 2b zeigt einen Teil der Trommel 4 mit seiner zylindrischen Fläche 4f des Mantels
4e und Trommelböden 4c, 4d (radiale Tragelemente). Die Fläche 4f ist mit einer
Garnitur 4a versehen, die in diesem Beispiel in der Form vom Draht mit Sägezähnen
vorgesehen ist. Der Sägezahndraht wird auf der Trommel 4 aufgezogen, d. h. in dicht
nebeneinanderliegenden Windungen zwischen (nicht dargestellten) Seitenflanschen
umgewickelt, um eine mit Spitzen bestückte zylindrische Arbeitsfläche zu bilden. Auf
der Arbeitsfläche sollen möglichst gleichmäßig Fasern verarbeitet werden. Die
Kardierarbeit wird zwischen den einander gegenüberliegenden Garnituren geleistet.
Sie wird wesentlich von der Lage der einen Garnitur gegenüber der anderen sowie
dem Garniturabstand a zwischen den Spitzen der Zähne der beiden Garnituren
beeinflußt. Die Arbeitsbreite der Trommel 4 ist für alle anderen Arbeitselemente der
Karde maßgebend, insbesondere für die Wanderdeckel 14 oder Festdeckel 23, 24,
welche zusammen mit der Trommel 4 die Fasern gleichmäßig über die ganze
Arbeitsbreite kardieren. Um gleichmäßige Kardierarbeit über die ganze Arbeitsbreite
leisten zu können, müssen die Einstellungen der Arbeitselemente (einschließlich von
Zusatzelementen) über diese Arbeitsbreite eingehalten werden. Die Trommel 4 selbst
kann aber durch das Aufziehen des Garniturdrahtes, durch Fliehkraft oder durch den
Kardierprozeß bedingte Erwärmung deformiert werden. Die Welle 27 der Trommel 4
ist in (nicht dargestellten) Lagern gelagert, die auf dem ortsfesten Maschinengestell
26a, 26b angebracht sind. Der Durchmesser, z. B. 1250 mm, der zylindrischen
Oberfläche 4f, d. h. das Doppelte des Radius r3, ist ein wichtiges Maß der Maschine,
und er wird im Betrieb durch Arbeitswärme vergrößert. Die Seitenschilder 17a, 17b
sind auf den beiden Maschinengestellen 26a bzw. 26b befestigt. An den
Seitenschildern 17a, 17b sind die beiden Flexibelbögen 18a bzw. 18b befestigt. Nach
Fig. 4c weist der Seitenschild 17a (wie auch 17b) eine radiale Abmessung d und der
Flexibelbogen 18a (wie auch 18b) eine Abmessung e auf.
Wenn im Betrieb durch Kardierarbeit, insbesondere bei hoher Produktion und/oder
Verarbeitung von Chemiefasern bzw. Baumwolle-Chemiefasermischungen, im
Kardierspalt a zwischen den Garnituren 14d (bzw. im Kardierspalt c zwischen den
Garnituren 23') und der Trommelgarnitur 4a Wärme entsteht, wird der
Trommelmantel 4e ausgedehnt, d. h. der Radius r3 nimmt zu und der Kardierspalt a
bzw. c nimmt ab. Die Wärme wird über den Trommelmantel 4e in die radialen
Tragelemente, die Trommelböden 4c und 4d, geleitet. Die Trommelböden 4c, 4d
dehnen sich infolge dessen ebenfalls aus, d. h. der Radius r4 (Fig. 2d) nimmt zu. Die
Trommel 4 ist allseitig praktisch vollständig verschalt (ummantelt): In radialer
Richtung durch die Elemente 14, 23, 24, 25 (sh. Fig. 1) und zu den beiden Seiten der
Karde hin durch die Elemente 17a, 17b, 18a, 18b, 26a, 26b. Dadurch wird die Wärme
aus der Trommel 4 kaum nach außen (zur Atmosphäre) abgestrahlt. Allerdings wird
insbesondere die Wärme der großflächigen Trommelböden 4c, 4d über Strahlung in
erheblichem Maße auf die großflächigen Seitenschilder 17a, 17b übertragen, von
denen die Wärme nach außen zur kälteren Atmosphäre abgestrahlt wird. Durch diese
Abstrahlung dehnen sich die Seitenschilder 17a, 17b relativ geringer im Vergleich zu
den Trommelböden 4c, 4d aus, was zu einer unerwünschten (Kardierergebnis) bis
gefährlichen Verkleinerung des Kardierspaltes a (Fig. 2a) und des Kardierspaltes c
(Fig. 3) führt. Die Kardierelemente (Deckelstäbe 14), sind auf den Flexibelbögen 18a,
18b und die Festkardierelemente 23, 24 sind auf den Verlängerungsbögen 29a
gelagert, die ihrerseits an den Seitenschildern 17a, 17b befestigt sind. Nach Fig. 2c
nimmt bei Erwärmung die Ausdehnung des Abstandes d und damit über den Abstand e
der Gesamtabschnitt f relativ weniger als der Radius r4 der Trommelböden 4c, 4d und
der Radius r3 des Trommelmantels 4e zu. Der Trommelmantel 4e und die
Trommelböden 4c, 4d bestehen aus Stahl, z. B. St 37, mit einem
Längenwärmeausdehnungskoeffizienten 11,5.10-6 [1/°K]. Um nun die relativ
unterschiedliche Ausdehnung der Trommelböden 4c, 4d und des Trommelmantels 4e
einerseits und der Seitenschilder 17a, 17b (infolge verhinderter Abstrahlung in die
Atmosphäre aufgrund Kapselung der Trommel bzw. freier Abstrahlung in die
Atmosphäre der Seitenschilder) auszugleichen, sind die Seitenschilder 17a, 17b (die
aus einem Werkstoff mit ähnlichem Längenwärmeausdehnungskoeffizienten wie Stahl,
z. B. aus Grauguß mit einem Längenwärmeausdehnungskoeffizienten von 10,5 . 10'6
[1/°K] bestehen), an ihren Außenseiten 17' - d. h. zur Außenatmosphäre hin -
mindestens teilweise mit einer wärmeisolierenden Schicht 30a bzw. 30b, z. B.
Styropor o. dgl., versehen, die die Abstrahlung der Wärme nach außen hin reduziert.
Auf diese Weise dehnt sich zwar die Trommel 4 bei mangelnder Wärmeabfuhr infolge
Kapselung aus, jedoch bleibt die Ausdehnung der Seitenschilder (Abstand d, Fig. 2c)
aufgrund der Wärmeisolierung erhalten. Die von den Trommelböden 4c, 4d
abgestrahlte Wärme bleibt in den Seitenschildern 17a bzw. 17b. Dadurch wird die
unerwünschte Verkleinerung des Kardierspaltes a bzw. c infolge thermischer Einflüsse
vermieden.
Nach Fig. 3 sind zwischen Vorreißer 3 und Deckelumlenkrolle 13a drei ortsfeste
Festkardierelemente 23a, 23b, 23c und Trommelverschalungselemente 25a, 25b, 25c
vorhanden. Die Festkardierelemente 23 weisen nach Fig. 3a eine Garnitur 23' auf, die
der Trommelgarnitur 4a gegenüberliegt. Der Kardierspalt zwischen der Garnitur 23'
und der Trommelgarnitur 4a ist mit c bezeichnet. Die Festkardierelemente 23 sind
über Schrauben 28a und die Abdeckelemente 25 (über nicht dargestellte Schrauben) an
einem Verlängerungsbogen 29a (in Fig. 3 ist nur der Verlängerungsbogen 29a auf
einer Seite der Karde gezeigt) angebracht, der seinerseits auf jeder Seite der Karde am
Kardenschild 17a bzw. 17b (in Fig. 3 ist nur 17a gezeigt) befestigt ist.
Die Flexibelbögen 18a, 18b sind über Schrauben 19 am Seitenschild 17a bzw. 17b
befestigt.
Claims (13)
1. Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine zylindrische,
garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente aufweist,
mit mindestens einem der Trommelgarnitur in einem Abstand
gegenüberliegenden garnierten und/oder nichtgarnierten Maschinenelement
und zwei ortsfesten Seitenschildern, an denen Halteeinrichtungen für
Arbeitselemente, z. B. Gleitbögen, Festkardierelemente, Trommel
abdeckungen, angebracht sind, bei der die Trommel umschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmeabführung der Seitenschilder (17a, 17b) nach
außen reduziert ist, wobei bei Temperaturänderungen das
Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder (17a, 17b) dem Ausdeh
nungsverhalten der Trommel (4; 4c, 4d, 4e) angepaßt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturdifferenz zwischen Bauelementen der Karde durch eine geringere
Wärmeabführung der Seitenschilder (17a, 17b) kompensiert wird.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturdifferenz zwischen Bauelementen der Karde durch eine
geringere Wärmeausdehnung der Trommel (4; 4c, 4d, 4e) kompensiert wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenschilder (17a, 17b) auf ihrer der Trommel (4; 4c, 4d, 4e)
abgewandten Seiten (17') wärmeisoliert (30a, 30b) sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wärmeisolierender Anstrich (30a, 30b) o. dgl. vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine wärmeisolierende Beschichtung (30a, 30b), Dämmplatte o. dgl., z. B.
Styropor vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausdehnungsverhalten der radialen Tragelemente (4c, 4d) dem
Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder (17a, 17b) angepaßt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausdehnungsverhalten der Mantelfläche (4e) dem Ausdehnungsverhalten
der Seitenschilder (17a, 17b) angepaßt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausdehnungsverhalten der radialen Tragelemente (4c, 4d) dem
Ausdehnungsverhalten der Mantelfläche (4e) angepaßt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das radiale Tragelement (4c, 4d) aus einer Scheibe mit Löchern besteht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das radiale Tragelement (4c, 4d) aus Speichen, einer Felge und einer
Nabe besteht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenseite der Seitenschilder (17a, 17b) eine Ummantelung
zugeordnet ist.
13. Vorrichtung an einer Karde mit einer Trommel, die eine zylindrische,
garnierte Mantelfläche und mindestens zwei radiale Tragelemente aufweist,
mit mindestens einem der Trommelgarnitur in einem Abstand
gegenüberliegenden garnierten und/oder nichtgarnierten Maschinenelement
und zwei ortsfesten Seitenschildern, an denen Halteeinrichtungen für
Arbeitselemente, z. B. Gleitbögen, Festkardierelemente, Trommel
abdeckungen, angebracht sind, bei der die Trommel umschlossen ist,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß den Seitenschildern (17a, 17b) Wärme zugeführt wird, wobei bei
Temperaturänderungen das Ausdehnungsverhalten der Seitenschilder (17a,
17b) dem Ausdehnungsverhalten der Trommel (4; 4c, 4d, 4e) angepaßt ist.
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