DE19924383A1 - Behindertengerechter Pferdereitsattel - Google Patents
Behindertengerechter PferdereitsattelInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B68—SADDLERY; UPHOLSTERY
- B68C—SADDLES; STIRRUPS
- B68C1/00—Saddling equipment for riding- or pack-animals
- B68C1/14—Belts or straps for saddles; Tighteners therefor
- B68C1/147—Safety belts or similar devices
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- B68C1/02—Saddles
- B68C2001/022—Saddles for disabled persons
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Professional, Industrial, Or Sporting Protective Garments (AREA)
Abstract
Ein behindertengerecht gestalteter Pferdereitsattel kennzeichnet sich dadurch, daß er über seinem Hinterzwiesel (6) eine Rückenstütze (16) für den Reiter trägt. Des weiteren können die Sattelblätter (12) das jeweilige Bein des Reiters zwischen sich einschließende Stützpauschen (18, 20) tragen, und zudem noch können die Beine an die Sattelblätter anschnallbar sein, die hierzu wiederum um den Pferdebauch herum festschnallbar sein können. Auf diese Weise wird dem Reiter ein zuverlässiger zusätzlicher Halt vermittelt.
Description
Die Erfindung betrifft einen behindertengerechten Pferdereitsat
tel.
Pferdereitsättel besitzen heutzutage durchwegs einen der Anatomie
des Gesäßes des Reiters angepaßten Sitz, auf dem der Reiter einen
guten Halt findet. Ein weiterer Halt wird ihm durch den Knieschluß
an den Sattelblättern vermittelt, zumal wenn diese, wie vor allem
bei Sprungsätteln üblich, den Kniebereich der Beine abstützende
Pauschen tragen. Anders liegen die Verhältnisse jedoch bei einem
körperbehinderten Reiter, vor allem einem solchen mit einer Läh
mung im Unterleibsbereich, während derartige Lähmungserscheinun
gen, z. B. als Folge einer Rückenmarksverletzung aufgrund eines
Verkehrsunfalls, heutzutage nicht selten auftreten. Solche Perso
nen finden auf einem normalen Pferdereitsattel der vorausgehend
angegebenen Art keinen hinreichenden Halt, während andererseits
gerade bei solchen Personen eine therapierende Wirkung, wie sie
dem Reitsport bescheinigt wird, angezeigt sein kann, ganz abgese
hen von Personen, die bereits vor Erleiden eines Unfalls Reiter
waren und ihren Sport gerne weiterbetreiben möchten.
Hier soll nun die Erfindung Abhilfe schaffen. Ihr liegt von daher
die Aufgabe zugrunde, einen behindertengerechten Pferdereitsattel
zu schaffen, auf dem der Behinderte zusätzlichen Halt findet, um
den Reitsport gefahrlos und ohne furchtbedingte Verkrampfung aus
üben zu können.
Diese Aufgabe ist maßgeblich durch das Kennzeichnungsmerkmal des
Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche geben darüberhinausgehend
vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten und Weiterbildungen an.
Die über dem Hinterzwiesel des Sattels angeordnete Rückenstütze,
vor allem im Verein mit einem daran angebrachten Haltegurt gemäß
Ansprüchen 8 bis 12 und einem Sattelsitzbelag eines hohen Rei
bungsbeiwerts gemäß Anspruch 15, vermittelt dem Unterleib des Rei
ters einen sicheren Halt auf dem Sattel, der selbst beim Galoppie
ren nicht verlorengeht. Noch verbessert wird dieser Halt durch die
vorder- wie hinterseitigen Stützpauschen auf den Sattelblättern
gemäß Ansprüchen 13 und 14 sowie die Festlegungsmöglichkeit der
Beine am Pferd gemäß Ansprüchen 15 und 16.
Nachfolgend wird ein entsprechendes, derzeit bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel des erfindungsgemäßen behindertengerechten Pferde
reitsattels anhand der Figuren genauer beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des betreffenden Sattels,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Rückenstütze des betreffenden Sat
tels in einer horizontalen Ebene entlang der Linie II-II von
Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 1, welcher
die versetzbare Anbringung einer Stützpausche an dem betref
fenden Sattelblatt zeigt.
Der in Fig. 1 gezeigte Sattel, ein europäischer Reitsattel, weist
in insoweit üblicher Weise einen Sattelsitz 2 mit Vorderzwiesel 4
und Hinterzwiesel 6 sowie einer dazwischenliegenden Sitzfläche 8,
ein unterseitig an dem Sattelsitz 2 angebrachtes Sattelkissen 10
sowie mit ihrem oberen Rand beidseitig an dem Sattelsitz 2 ange
brachte Sattelblätter 12 auf. Nun aber ist mittels eines außensei
tig am Hinterzwiesel 6 angebrachten Gestells 14 über dem Hinter
zwiesel 6 eine Rückenstütze 16 angeordnet ebenso wie sich auf den
Sattelbättern 12 jeweils zwei verhältnismäßig hohe Stützpauschen
18 und 20 befinden. Des weiteren ist im Bereich des Vorderzwiesels
4 am Sattelsitz 2 ein über dem Widerrist des Pferdes zu liegen
kommender und mit der Hand zu ergreifender Halteriemen 22 ange
bracht, wie er beispielsweise an Voltigiersätteln Verwendung fin
det.
Form und Aufbau der Rückenstütze 16 gehen genauer aus Fig. 2 her
vor. Die Rückenstütze 16 besteht im wesentlichen aus einem im an
gebrachten Zustand horizontalliegenden, nach vorne konkav gekrümm
ten Metall- oder Kunststoffbügel 24, der vorderseitig eine Polste
rung 26 trägt. Bügel 24 und Polsterung 26 können gewünschtenfalls
nach einem hierzu gängigen Verfahren integral aus Schaumstoff ver
schiedener Festigkeit und Dichte gefertigt werden, wie dies etwa
aus der Stoßstangen- und Armaturenbrettfertigung in der Automobil
technik bekannt ist. Anderenfalls weisen Bügel 24 und Polsterung
26, wie gezeigt, einen Lederüberzug 28 auf.
An seinen beiden Enden trägt der Bügel 24 jeweils eine Öse 30, in
die mittels eines Karabinerhakens 32 ein Ende eines um den Bauch
des Reiters legbaren Haltegurts 34 einklinkbar ist. Der Haltegurt
34 kann darüberhinaus, wie gezeigt, eine teilbare Schnalle 36 auf
weisen, an der er dann auch in seiner Länge einstellbar sein kann.
Derartige Schnallen sind marktgängig. Ferner kann der Haltegurt 34
im Bedarfsfall mittels einer Auflage oder eines Überzugs gepol
stert sein (nicht gezeigt).
Das Gestell 14 besteht aus einer außenseitig mittels Schrauben 38
an dem Hinterzwiesel 6 angebrachten Platte 40, von der nach oben
zwei nach vorne abgekröpfte Stangen 42 ausgehen. Die wiederum ge
radlinigen freien Enden 44 der Stangen 42 treten durch rückseitig
an dem Bügel 24 der Rückenstütze 16 angebrachte Hülsen 46 hin
durch, worin sie mittels Klemmschrauben 48 festgelegt sind. Auf
diese Weise kann die Rückenstütze 16 gegenüber dem Sattelsitz 2 in
ihrer Höhe verstellt werden.
Die Stützpauschen 18 und 20 sind, jedenfalls auf ihrer Rückseite
bzw. Vorderseite, so profiliert, daß sie sich dem jeweiligen Bein
des Reiters in dessen Kniebereich anpassen. Zu ihrer versetzbaren
Anbringung weist ein jedes Sattelblatt 12 jeweils eine Mehrzahl
geeignet angeordneter Löcher 50 auf, durch die von der Unterseite
des Sattelblattes her Flachrundkopfschrauben 52 hindurch in ent
sprechende in die Stützpauschen 18 und 20 unterseitig eingelassene
Mutterplatten 54 eingeschraubt sind. Wie die Rückenstütze 16 kön
nen die Stützpauschen 18 und 20 im wesentlichen aus Schaumstoff
bestehen. So oder so können auch sie, wie gezeigt, einen Le
derüberzug, 56, aufweisen.
Am unteren Rand der Sattelblätter 12 sind Riemen 58 angebracht,
die um den Bauch des Pferdes herum schließbar sind, um so die Sat
telblätter 12 am Pferdeleib festzulegen. Sodann ist durch zwei
Schlitze 60 eines jeden Sattelblattes 12 ein Riemen (nicht ge
zeigt) hindurchführbar, mit dem das jeweilige Bein des Reiters an
dem Sattelblatt festschnallbar ist. Auf diese Weise sind außer dem
Unterleib des Reiters auch dessen Beine an dem Pferdeleib festleg
bar, um dem Reiter einen um so besseren Halt zu verleihen.
Neben dem Riemen 58 am Sattelblatt sind in Fig. 1 zwei in üblicher
Weise von dem Sattelsitz 2 ausgehende und mit dem Bauchgurt zu
verbindende Sattelstrippen 62 zu erkennen, doch kann der Sattel zu
seiner zusätzlichen Fixierung am Pferd noch vorderseitig, am obe
ren Endbereich der Sattelblätter 12, Riemenschlaufen 64 zur Ver
bindung des Sattels mit einem Vorderzeug aufweisen, um in bekann
ter Weise ein Zurückrutschen des Sattels zu verhindern.
Claims (19)
1. Pferdereitsattel, dadurch gekennzeichnet, daß er als behinder
tengerechter Sattel über seinem Hinterzwiesel (6) eine Rücken
stütze (16) trägt.
2. Pferdereitsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückenstütze (16) im Grundriß gesehen nach vorne konkav
gewölbt ist.
3. Pferdereitsattel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Rückenstütze (16) im wesentlichen aus einem hori
zontalverlaufenden und nach vornezu gepolsterten Bügel (24)
besteht.
4. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Rückenstütze (16) einteilig aus
Schaumstoff verschiedener Festigkeit und Dichte gefertigt ist.
5. Pferdereitsattel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenstütze (16) - vorzugs
weise höhenverstellbar - von einem außenseitig am Hinterzwie
sel (6) des Sattels angebrachten Gestell (14) getragen wird.
6. Pferdereitsattel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gestell (14) zwei nach oben von einer am Hinterzwiesel (6)
angebrachten Platte (38) ausgehende Stangen (40) aufweist, an
denen die Rückenstütze (16) - vorzugsweise mittels Klemm
schrauben - festgelegt ist.
7. Pferdereitsattel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stangen (40) unterhalb der minimalen Anbringungshöhe der
Rückenstütze (16) nach vorne zu abgekröpft sind.
8. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an der Rückenstütze (16) ein um die
Bauchpartie des Reiters herumreichender Haltegurt (34) ange
bracht oder anbringbar ist.
9. Pferdereitsattel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Enden des Haltegurts (34) an beiden Seiten der Rüc
kenstütze (16) angebracht bzw. anbringbar sind.
10. Pferdereitsattel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß der Haltegurt (34) gepolstert ist.
11. Pferdereitsattel nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltegurt (34) längenverstellbar ist.
12. Pferdereitsattel nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltegurt (34) vermittels eines Ver
schlusses (36) zu öffnen ist.
13. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß er auf seinen Sattelblättern (12)
vor wie hinter dem Bein zu liegen kommende Stützpauschen (18,
20) trägt.
14. Pferdereitsattel nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützpauschen (18, 20) versetzbar auf dem jeweiligen Sat
telblatt (12) angebracht sind.
15. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sattelblätter (12) um den Pfer
debauch herum festschnallbar sind.
16. Pferdereitsattel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beine des Reiters an die Sattelblätter (12) anschnallbar
sind.
17. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (8) des Sattels von
einem Material eines verhältnismäßig hohen Reibungsbeiwertes,
wie z. B. Wildleder, gebildet wird.
18. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß er im Bereich des Vorderzwiesels (4)
einen über dem Widerrist des Pferdes zu liegen kommenden Hal
teriemen (22) zum Ergreifen durch den Reiter aufweist.
19. Pferdereitsattel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß er im Bereich des vorderen oberen
Randes der Sattelblätter (12) Verbindungsmittel (64) zur Ver
bindung mit einem Vorderzeug aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999124383 DE19924383A1 (de) | 1999-05-27 | 1999-05-27 | Behindertengerechter Pferdereitsattel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999124383 DE19924383A1 (de) | 1999-05-27 | 1999-05-27 | Behindertengerechter Pferdereitsattel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19924383A1 true DE19924383A1 (de) | 2000-11-30 |
Family
ID=7909406
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999124383 Withdrawn DE19924383A1 (de) | 1999-05-27 | 1999-05-27 | Behindertengerechter Pferdereitsattel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19924383A1 (de) |
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1999
- 1999-05-27 DE DE1999124383 patent/DE19924383A1/de not_active Withdrawn
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