DE19921216A1 - Schallabsorptionselement und dessen Verwendung - Google Patents
Schallabsorptionselement und dessen VerwendungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Schallabsorptionselement sowie dessen Verwendung zur Schallabsorption bei Schienenstrecken.
Description
Die Erfindung betrifft ein Schallabsorptionselement sowie
dessen Verwendung zur Schallabsorption bei Schienenstrecken.
Beim Fahren spurgebundener Gleis- oder Schienenbahnen, wie
beispielsweise Eisenbahnen, Untergrundbahnen oder Straßenbahnen
auf einer Schienenstrecke wird Schall emittiert.
Der emittierte Schall findet seinen Ursprung fast
ausschließlich in den Rollgeräuschen der Schienenbahn. Schall
wird dabei zum einen über die Schienen an die Umgebung
weitergeleitet. Zum anderen leiten die Schienen Schall an
weitere Komponenten des Oberbaus der Gleise, also insbesondere
Schienenbefestigungen, Schwellen, Bettung und
Planumsschutzschicht weiter. Diese weiteren Komponenten geben
an sie weitergeleiteten Schall ebenfalls wiederum an die
Umgebung ab. Wesentliche Komponenten, von denen Schall
emittiert wird, sind Schienen und Schwellen.
Als Schwellen sind vor allem Holzschwellen und
Stahlbetonschwellen bekannt. Insbesondere bei Verwendung von
Stahlbetonschwellen können erhöhte Schallemissionen auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein
Schallabsorptionselement für Schienenstrecken zur Verfügung zu
stellen.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Aufgabe auf verblüffend
einfache Weise durch die Verwendung eines Elementes aus
offenporiger, gebundener Holzwolle erreicht werden kann.
Zu ihrer allgemeinsten Ausführungsform sieht die Erfindung ein
Schallabsorptionselement mit den folgenden Merkmalen vor:
- - Das Element besteht aus offenporiger, gebundener Holzwolle,
- - das Element weist einen sich entlang einer ersten gedachten Ebene erstreckenden, plattenförmigen Grundkörper auf,
- - das Element weist einen sich entlang einer zweiten gedachten Ebene erstreckenden Abschnitt auf,
- - erste und zweite Ebene verlaufen beabstandet zueinander,
- - Grundkörper und Abschnitt sind miteinander verbunden (stehen also in körperlichem Kontakt zueinander),
- - Der Abschnitt weist wenigstens eine auf den Grundkörper abfallende Kante auf.
Um die Verwendungsweise des Schallabsorptionselementes näher zu
erläutern, wird zunächst der generelle Aufbau von
Schienenstrecken und Gleisen erläutert.
Diese sind in der Regel wie folgt aufgebaut. Auf einem Unterbau
(Erdkörper) liegt Schotter (Bettung) auf. Auf der Bettung
werden Schwellen und Schienen einschließlich der
Schienenbefestigungsmittel verlegt. Stahlbetonschwellen können
auf einer gemeinsamen Stahlbetonbasis angeordnet sein (feste
Fahrbahn). Eine solche Stahlbetonbasis kann einer jeden der
beiden Schienen eines Gleises zugeordnet sein und in Richtung
der jeweiligen Schiene verlaufen. Die Stahlbetonbasis kann auch
auf Beton oder einer anderen Bettung, beispielsweise in Form
von Elementen zur Schall- oder Schwingungsdämpfung, ruhen.
Zwischen Schiene und Bettung beziehungsweise zwischen Schiene
und Stahlbetonbasis verbleibt ein Spalt.
Schallabsorptionselemente der Erfindung können insbesondere
Anwendung bei Gleisen Verwendung, die unter Verwendung von
Stahlbetonschwellen erstellt sind.
Zur Schallabsorption wird das Schallabsorptionselement der
Erfindung abschnittsweise in den Spalt zwischen Schiene und
Bettung beziehungsweise den Spalt zwischen Schiene und
Stahlbetonbasis - beide Arten von Spalt werden im folgenden
Spalt genannt - geschoben.
Nachfolgend wird auf die Verwendungsweise des
Schallabsorptionselementes mit Grundkörper und Abschnitt
eingegangen.
Dieses wird mit dem Ende des Grundkörpers, das nicht mit dem
Abschnitt bedeckt ist, also dem "dünnen Ende" voran und mit
obenliegendem Abschnitt soweit in den Spalt geschoben, bis der
Abschnitt (verdickte Bereich des Elements) gegen die Schiene
oder mit (geringem) Abstand vor dieser zu liegen kommt. Das
Schallabsorptionselementes wird dabei von außen, also von der
der zweiten Schiene abgewandten Seite der Schiene, in den Spalt
geschoben.
Der in den Spalt geschobene Bereich des
Schallabsorptionselementes kann eine Dicke aufweisen, die der
Weite des Spalts entspricht oder geringfügig darunter liegt.
Die Breite des in den Spalt geschobenen Bereichs kann dem
Freiraum zwischen den Schwellen entsprechen, zwischen die das
Schallabsorptionselement geschoben wird, oder kleiner sein.
Weist das Schallabsorptionselement etwa die vorgenannte
maximale Dicke und Breite auf, liegt es an den Flächen des
durch den Schienenspalt definierten Raumes an.
Es kann auch vorgesehen sein, mehrere Schallabsorptionselemente
nebeneinander im selben Spalt anzuordnen.
In jedem Fall haben die Schallabsorptionselemente die Aufgabe,
insbesondere von den Schienen, der Stahlbetonbasis, den
Schwellen und der Bettung emittierten Schall zu absorbieren.
Offenporige, gebundene Holzwolle ist einfach und billig
herzustellen und zu verarbeiten und weist gleichzeitig ein
gutes Schallabsorptionsvermögen auf. Offenporig bedeutet in
diesem Zusammenhang, daß die Holzwolle derart durch ein
Bindemittel gebunden ist, daß im abgebundenen Holzwollekörper
Poren verbleiben. Als Holzwolle und Bindemittel sowie Techniken
zur Verbindung dieser beiden Stoffe zu Holzwolleelementen steht
dem Fachmann der Stand der Technik zur Verfügung.
Es kann vorgesehen sein, bei der Herstellung des
Holzwollekörpers oder nachträglich Zusatzmittel zur Erzielung
zusätzlicher besonderer Eigenschaften zu verwenden.
Der Holzwollekörper bildet das Schallabsorptionselement.
Das Schallabsorptionselement weist einen sich entlang einer
ersten gedachten Ebene erstreckenden, plattenförmigen
Grundkörper auf. Bei der Ebene handelt es sich um eine
geometrische Ebene, die sich im Raum erstreckt. Der sich
entlang dieser Ebene erstreckende Grundkörper muß sich nicht in
streng geometrischem Sinne exakt entlang dieser Ebene
erstrecken. Es kann ausreichen, wenn sich allein seine
Hauptstruktur im wesentlichen entlang dieser Ebene erstreckt.
So kann die Oberfläche des Grundkörpers beispielsweise
profiliert sein.
Diese Ausführungen gelten entsprechend für die zweite Ebene und
den sich entlang dieser Ebene erstreckenden Abschnitt.
Der Grundkörper kann zwei sich gegenüberliegende Hauptflächen
aufweisen, die sich parallel zur Ebene erstrecken. Die Form
dieser Hauptflächen kann beispielsweise rechteckig oder
quadratisch sein, womit der Grundkörper eine im wesentlichen
quaderförmige Form annehmen kann.
Der Grundkörper kann jedoch grundsätzlich jede beliebige
plattenförmige Struktur aufweisen, also zum Beispiel auch
scheiben- oder keilförmig sein.
Die Hauptflächen des Grundkörpers können strukturiert oder
einer sonstigen Oberflächenbearbeitung unterworfen,
beispielsweise beschichtet sein. Auf der dem Abschnitt
abgewandten Seite des Grundkörpers kann dieser eine zusätzliche
elastische Beschichtung aufweisen. Diese elastische
Beschichtung kann sich einem unebenen Untergrund unter dem
Spalt anpassen.
Der Abschnitt kann grundsätzlich jede beliebige Form aufweisen.
Er kann beispielsweise platten-, wulst- oder keilförmig
ausgebildet sein. Bei einer plattenförmigen Struktur des
Abschnitts kann sich dessen von der Grundplatte abgewandte
Fläche beispielsweise parallel zur zweiten Ebene erstrecken.
Die auf den Grundkörper abfallende Kante kann beispielsweise
plan oder gekrümmt sein. Die Kante kann senkrecht oder in einem
Winkel ungleich 90° zur Ebene des Grundkörpers verlaufen und
beispielsweise zu dessen freiem Ende hin abfallen.
Es kann vorgesehen sein, daß der Abschnitt derart in Kontakt
mit dem Grundkörper steht, daß die Kante, wenn der Grundkörper
in den Spalt unter einer Schiene eingelegt ist, der nach außen
gewandten Seite dieser Schiene ganz oder teilweise
gegenüberliegt beziehungsweise diese nach außen mit Abstand
abdeckt. Die Kante kann in diesem Fall parallel zur Schiene
verlaufen.
Grundkörper und Abschnitt stehen in körperlichem Kontakt
zueinander und können einstückig oder mehrstückig ausgebildet
sein.
Bei einer einstückigen Ausführungsform werden Grundkörper und
Abschnitt monolithisch in einer zugehörigen Form hergestellt.
Grundkörper und Abschnitt können auch im abgebundenen Zustand
aus einem monolithischen Holzwollekörper herausgearbeitet,
beispielsweise herausgeschnitten oder herausgefast und zum
Schallabsorptionselement geformt werden.
Nach einer Ausführungsform können Grundkörper und Abschnitt
über mechanische Befestigungsmittel, beispielsweise metallische
Schrauben oder Klemmen, miteinander verbunden sein. Sie können
auch miteinander verklebt sein.
Es kann auch vorgesehen sein, das Schallabsorptionselement mit
Grundkörper und (erstem) Abschnitt, wie zuvor ausgeführt, in
den Spalt zu schieben und anschließend auf der zweiten Seite
der Schiene einen zweiten Abschnitt auf dem Grundkörper
anzuordnen, der entsprechend dem ersten Abschnitt oder
spiegelbildlich dazu gebildet sein kann.
Der Abschnitt kann in Kontakt zu einem endseitigen Bereich des
Grundkörpers stehen beziehungsweise an dieser Stelle des
Grundkörpers mit dem Grundkörper verbunden sein.
Die Kante des Abschnitts erstreckt sich vornehmlich über die
gesamte Breite des Grundkörpers und schließt gleichzeitig mit
den Außenkanten des Grundkörpers ab. Ist der Abschnitt in einem
endseitigen Bereich des Grundkörpers angeordnet, kann der
Abschnitt diesen endseitigen Bereich vollständig überdecken.
Mit Ausnahme der auf den Grundkörper abfallenden Kante besitzt
der Abschnitt dann die selben Außenkanten wie der Grundkörper.
Es kann vorgesehen sein, mehrere Schallabsorptionselement
miteinander zu verbinden. Die Schallabsorptionselemente können
dann beispielsweise über ein oder mehrere gemeinsame
Befestigungsmittel, die jeweils an einem Bereich des
Schallabsorptionselementes befestigt sind, der nicht in den
Spalt geschoben sind, miteinander verbunden sein. Es kann sich
mithin eine "kammartige" Struktur der miteinander verbundenen
Schallabsorptionselemente ergeben, die gemeinsam in die den
Schallabsorptionselementen jeweils zugeordneten Spalte
geschoben werden können. Die erste und die zweite Ebene der
Schallabsorptionselemente können dabei jeweils in einer
gemeinsamen Ebene angeordnet sein.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungsunterlagen.
Beispielhafte Ausführungsformen von Schallabsorptionselementen
werden anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
Dabei zeigen, jeweils stark schematisiert,
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schallabsorptionselementes,
Fig. 2 eine Aufsicht auf ein Schallabsorptionselement nach
Fig. 1,
Fig. 3 mehrere miteinander verbundene Schallabsorptionselemente
gemäß Fig. 1,
Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 weitere Ausführungsformen von
Schallabsorptionselementen in Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt ein Schallabsorptionselement 1 aus offenporiger,
gebundener Holzwolle. Das Schallabsorptionselement 1 ist hier
"durchsichtig" dargestellt, um die dahinter liegenden Elemente
anschaulicher darstellen zu können. Entlang einer ersten Ebene
E1 erstreckt sich ein rechteckiger, plattenförmiger Grundkörper
3 des Schallabsorptionselementes 1. Entlang einer parallel und
beabstandet zur Ebene E1 verlaufenden zweiten Ebene E2
erstreckt sich ein rechteckiger, plattenförmiger Abschnitt 5
des Schallabsorptionselementes 1. Grundkörper 3 und Abschnitt 5
weisen jeweils einen rechteckigen Querschnitt auf.
Abschnitt 5 ist in einem endseitigen - hier linken - Bereich 3a
des Grundkörpers 3 angeordnet und mit dem Grundkörper 3
verklebt (Klebefläche 7). Eine vordere (rechte) Kante 9 des
Abschnittes 5 fällt senkrecht auf den Grundkörper 3 ab. Die
übrigen Kanten von Grundkörper 3 und Abschnitt 5 schließen
bündig zueinander ab, was hier allein an der hinteren
gemeinsamen Kante 11a erkennbar ist.
Ein rechter Bereich 3b des Grundkörpers 3 ist soweit in einen
Spalt S zwischen einer Schiene 13 und einer Stahlbetonbasis 15
geschoben, daß die Kante 9 der Schiene 13 direkt
gegenüberliegt. Die Weite des Spaltes S liegt nur geringfügig
über der Dicke D des Grundkörpers 3.
Die Schiene 13 ist durch Befestigungsmittel 17a, 17b auf einer
Stahlbetonschwelle 19 verankert.
Die Stahlbetonbasis 15 ruht auf einer Bettung 21 aus Schotter.
Eine benachbarte - hier nicht dargestellte - Schiene ist
entsprechend spiegelsymmetrisch mit einem Absorptionselement
versehen.
Fig. 2 zeigt die zuvor beschriebene Anordnung nach Fig. 1 in
Aufsicht.
Deutlich erkennbar ist hier die jeweils rechteckige Form von
Grundkörper 3 und Abschnitt 5 sowie die bündig abschließenden,
gemeinsamen Kanten 11a, 11b und 11c.
Die Breite B des Grundkörpers 3 entspricht dem Freiraum
zwischen den Schwellen 19, kann aber auch kleiner sein.
Fig. 3 zeigt mehrere Schallabsorptionselemente 1, die über
Befestigungsmittel 23 miteinander zu einer "kammartigen"
Struktur verbunden sind.
Fig. 4 zeigt ein Schallabsorptionselement 1.4, bei dem der der
Kante 9.4 des Abschnitts 5.4 gegenüberliegende Bereich 25 über
die Grundplatte 3.4 hinausragt.
Fig. 5 zeigt ein Schallabsorptionselement 1.5, bei dem die
Kante 9.5 des Abschnitts 5.5 als Schräge (ca. 50° zur Ebene E1)
ausgebildet ist.
Bei Fig. 6 ragt ein Abschnitt 27 der Grundplatte 3.6 über den
Abschnitt 5.6 nach hinten (links) vor.
Claims (12)
1. Schallabsorptionselement, insbesondere für
Schienenstrecken, mit folgenden Merkmalen:
- 1. 1.1 Das Element besteht aus offenporiger, gebundener Holzwolle,
- 2. 1.2 das Element weist einen entlang einer ersten Ebene (E1) verlaufenden, plattenförmigen Grundkörper (3) auf,
- 3. 1.3 das Element weist einen sich entlang einer zweiten Ebene (E2) erstreckenden Abschnitt (5) auf,
- 4. 1.4 erste und zweite Ebene (E1, E2) verlaufen beabstandet zueinander,
- 5. 1.5 Grundkörper (3) und Abschnitt (5) sind miteinander verbunden,
- 6. 1.6 der Abschnitt (5) weist wenigstens eine auf den Grundkörper (3) abfallende Kante (9) auf.
2. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1 mit einem
plattenförmigen Abschnitt (5).
3. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, bei dem der
Abschnitt (5) mit einem endseitigen Bereich (3a) des
Grundkörpers (3) verbunden ist.
4. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1 mit einer
senkrecht zur Ebene (E1) verlaufenden Kante (9).
5. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, bei der die
Kante (9) als Schräge, relativ zur Ebene (E1), ausgebildet
ist.
6. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1 mit einer sich
parallel zur zweiten Ebene (E2) erstreckenden, von dem
Grundkörper (3) abgewandten Oberfläche des Abschnitts (5).
7. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, das monolithisch
ausgebildet ist.
8. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, bei dem
Grundkörper (3) und Abschnitt (5) über Befestigungsmittel
miteinander verbunden sind.
9. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, das mit
wenigstens einem weiteren Schallabsorptionselement nach
Anspruch 1 verbunden ist.
10. Schallabsorptionselement nach Anspruch 9, bei dem die
erste Ebene (E1) und zweite Ebene (E2) jedes
Schallabsorptionselementes fluchtend zueinander verlaufen.
11. Schallabsorptionselement nach Anspruch 1, bei dem die
erste und zweite Ebene (E1, E2) parallel zueinander
verlaufen.
12. Verwendung eines Schallabsorptionselementes nach Anspruch
1 zur Schallabsorption bei Schienenstrecken.
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Effective date: 20141202 |