DE19918723A1 - Verwendung von Mikrobiziden in WC- und Toilettensteinen - Google Patents
Verwendung von Mikrobiziden in WC- und ToilettensteinenInfo
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/50—Treatment of water, waste water, or sewage by addition or application of a germicide or by oligodynamic treatment
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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Abstract
Die Anmeldung betrifft eine Kombination von p-Dichlorbenzol und Mikrobiziden zur Herstellung von WC- und Toilettensteinen.
Description
Diese Anmeldung betrifft die Verwendung von Mikrobiziden als bakteriostatische
Komponenten in p-Dichlorbenzol-basierten WC- und Toilettensteinen.
Seit Jahrzehnten wird p-Dichlorbenzol (p-DCB) in WC- und Toilettensteinen zur
Maskierung von unangenehmer Geruchsbildung in Urinalen und Toiletten eingesetzt.
Die unangenehme Geruchsbildung in Urinalen und Toiletten wird u. a. darauf zurück
geführt, daß Bakterien durch Ausscheidung des Enzyms Urease den im Urin enthal
tenen Harnstoff unter Bildung von Ammoniak zersetzen. Mikroorganismen, welche
das Harnstoff-spaltende Enzym Urease freisetzen können, sind z. B. Bakterien der
Gattung Proteus.
Da das in WC- und Toilettensteinen häufig verwendete p-DCB zwar den Geruch
kaschieren kann, aber selber nur schwache antimikrobielle Eigenschaften aufweist,
wurde nach einem Zusatz gesucht, der über gute Wirksamkeit gegenüber Urease-bil
denden Bakterien verfügt. Neben der Wirksamkeit gegen Urease-bildende Bakterien
sollte der Zusatz möglichst auch Wirkungen gegen Bakterien aus der Gattung der
Staphylococcen und Salmonellen aufweisen.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß der Zusatz eines phenolischen Mikrobi
zides - wie insbesondere Thymol - eine deutliche Wirkung gegenüber Proteus mira
bilis zeigt und daß ein Einsatz von nur 100 bis 200 mg/l des phenolischen Wirk
stoffes in Kombination mit 10.000 mg/l p-DCB eine Keimzahlreduktion gegenüber
Staphylococcus aureus und Salmonella choleraesis zwischen 99.95 und < 99.9996%
ermöglicht, und das schon bei einer Einwirkzeit von nur 10 Minuten.
Das selber nur schwach gegen harnzersetzende Mikroorganismen wirkende p-DCB
fungiert dabei als Trägersubstanz für den antimikrobiellen Wirkstoff und ermöglicht
eine gute Wirksamkeit nicht nur in unmittelbarer Nähe der WC- und Toilettensteine,
sondern auch in einiger Entfernung davon. Insbesondere dieser Effekt war nicht zu
erwarten, da die phenolischen Wirkstoffe im allgemeinen einen nur geringen
Dampfdruck besitzen.
Dieser Effekt wird auch bei Verwendung von Kombinationen von üblichen
Duftstoffen mit phenolischen Mikrobiziden beobachtet bzw. in den Kombinationen
von p-DCB mit phenolischen Mikrobiziden wird durch Zusatz von für die
Verwendung zur Raumluftverbesserung üblichen Duftstoffen dieser Effekt noch
verstärkt.
Gegenstand der Anmeldung ist daher eine Kombination von phenolischen Wirk
stoffen mit Duftstoffen und/oder p-Dichlorbenzol, insbesondere die Kombination mit
p-DCB, und deren Verwendung in WC- und Toilettensteinen sowie WC- und
Toilettensteine auf Basis von p-Dichlorbenzol enthaltend mindestens einen pheno
lischen Wirkstoff und gegebenenfalls Duftstoffe und gegebenenfalls für WC- und
Toilettensteine übliche Bestandteile.
Phenolische Wirkstoffe sind beispielhaft und vorzugsweise Thymol, p-Chlor-m-kre
sol, o-Benzyl-4-chlorphenol, o-Phenylphenol, p-Chlor-m-xylenol, p-tert.-Amylphe
nol, Di-Chlor-m-xylenol und Triclosan. Bevorzugte phenolische Wirkstoffe sind bei
spielhaft und vorzugsweise p-Chlor-m-kresol, o-Benzyl-4-chlorphenol, o-Phenylphe
nol und insbesondere Thymol sowie Gemische der phenolischen Wirkstoffe. Die
eingesetzte Menge phenolischer Wirkstoffe liegt vorzugsweise bei 0,05 bis 20 Gew.-
%, insbesondere bei 0,1 bis 10%, bevorzugt bei 1 bis 6 Gew.-%. Die Differenz zu
100 Gew.-% besteht im wesentlichen aus p-DCB. Der weitere Zusatz von üblichen
Farb- und Duftstoffen ist selbstverständlich möglich.
Die Kombination p-DCB mit den genannten phenolischen Wirkstoffen im o. g. Ver
hältnis läßt sich durch einfaches Vermischen der Komponenten herstellen und läßt
sich ohne Probleme mit üblichen Methoden zu WC- und Toilettensteinen verpressen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur besseren Erläuterung der Erfindung. Die
Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt.
Die Prüfung der bakteriostatischen Wirkung einer Kombination von 95% p-DCB
und 5% Thymol wurde im Labor unter Bedingungen in einem Urinal simuliert:
Als Nachweis der Wirksamkeit wird ein modifizierter Keimträgertest eingesetzt, mit
dem nach festgelegter Kontaktzeit, eine Keimzahlreduktion gemessen werden kann.
Als Testraum fungieren Weißblecheimer von 30 l Volumen, ∅ 270 mm. In den
gereinigten und mit Ethanol desinfizierten Behälter (Behälter ist vor Prüfungsbeginn
frei von Ethanol) ist die zu prüfende Kombination (siehe Tabelle 1) am Boden des
Eimers in einer Petrischale vorgelegt. Die Eimer wird verschlossen und 24 Stunden
bei Raumtemperatur gelagert. Danach wird der Behälter kurzfristig geöffnet und es
werden jeweils zwei mit Proteus mirabilis kontaminierten Agar-Petrischalen hinein
gestellt. Die Position der Petrischalen liegt 300 mm entfernt von dem Standort der
Kombination, erhöht auf einem Podest von 225 mm. Die Eimer werden sofort wieder
verschlossen und 36 bis 48 Stunden bei 26°C gelagert.
Die Auswertung erfolgt visuell, wobei die Anzahl gewachsener Kolonien gezählt
wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß p-DCB alleine nur eine geringfügige
Keimhemmung bewirkt, daß Thymol, obwohl bei Verwendung gelöst in flüssigen
Zubereitungen sehr gut mikrobizid wirksam, nicht ausreichend über die Dampfphase
wirksam ist und daß phenolische Wirkstoffe in simulierten Urinalbecken unter Ver
wendung von p-DCB als Trägersubstanzen eine Keimzahlreduktion von < 90%
ermöglicht.
Demgegenüber kommt bei Kombination von 95% p-DCB mit 5% Thymol, infolge
der sehr guten Trägerfunktion des p-DCB die mikrobistatische Wirksamkeit des
Thymols über die Dampfphase voll zum Tragen.
Die Kombination von p-DCB und phenolischen Wirkstoffen wirkt also nicht nur,
indem Gerüche überdeckt werden, sondern vielmehr statt dessen die auf enzyma
tischer Harnzersetzung beruhende Geruchsbildner verhindert werden.
Die Prüfung der bakteriostatischen/bakteriziden Wirkung von Kombinationen wie 98
bis 99% p-DCB mit 1-2% p-Chlor-m-kresol (PCMC), o-Benzyl-4-chlorphenol (o-
BCP) oder o-Phenylphenol-Natrium Salz (OPP-Na) wurden als 1%ige wäßrige
Lösungen gegenüber Staphylococcen und Salmonellen untersucht.
Als Nachweis der Wirksamkeit wird ein quantitativer Suspensionsversuch eingesetzt,
wobei nach festgelegter Kontaktzeit, eine erfolgte oder nicht erfolgte Keimzahlre
duktion nachgewiesen wird. Ziel der Untersuchung ist, eine Keimzahlreduktion von
mindestens 99,9% zu erzielen.
Beschrieben ist die allgemeine Prüfmethode in der Publikation S.S. Block eds. Disin
fection, Sterlization and Preservation, 3rd ed. Lea & Febriger, Philadelphia, 1983.
Die Einwirkzeiten betragen 10, z. T. 20 Minuten, die Prüftemperatur liegt bei 37°C.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß phenolische Wirkstoffe in Kombina
tion mit p-DCB eine sehr starke Keimzahlreduktion von mindestens 99.991 und
< 99.9997 ermöglichen, bei kurzen Einwirkzeiten von nur 10 bis 20 Minuten.
Claims (9)
1. Kombination aus mindestens einem Duftstoff und/oder p-Dichlorbenzol und
mindestens einem Mikrobizid.
2. Kombination gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrobi
zid in 0,05 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den Duftstoff, p-Dichlorbenzol oder
einer Mischung von Duftstoff mit p-Dichloprbenzol, vorliegt.
3. Kombination gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Mikrobizid ein phenolisches Mikrobizid ist.
4. Kombination gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mikrobizid Thymol, p-Chlor-m-kresol, o-Benzyl-4-chlorphenol, p-Chlor-
m-xylenol oder o-Phenylphenol, p-tert.-Amylphenol, Di-Chlor-m-xylenol,
Triclosan oder eine Mischung dieser Mikrobizide ist.
5. Kombination gemäß der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mikrobizid Thymol, p-Chlor-m-kresol, o-Benzyl-4-chlorphenol, oder o-Phe
nylphenol ist.
6. Verwendung der Kombination wie in Anspruch 1 definiert, als bakteriosta
tische wirkender Geruchshemmer in WC's, Toiletten und Urinalen.
7. Verwendung der Kombination wie in Anspruch 1 definiert zur Herstellung
von WC- und Toilettensteinen.
8. WC- und Toilettensteine auf Basis von p-Dichlorbenzol enthaltend ein
Mikrobizid.
9. Verfahren zur bakteriostatische Ausrüstung von Toiletten und Urinalen,
dadurch gekennzeichnet, daß man Mikrobizid enthaltende WC- bzw. Toi
lettensteine auf Basis von p-Dichlorbenzol in Toiletten oder Urinale legt oder
hängt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999118723 DE19918723A1 (de) | 1999-04-24 | 1999-04-24 | Verwendung von Mikrobiziden in WC- und Toilettensteinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999118723 DE19918723A1 (de) | 1999-04-24 | 1999-04-24 | Verwendung von Mikrobiziden in WC- und Toilettensteinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19918723A1 true DE19918723A1 (de) | 2000-10-26 |
Family
ID=7905777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999118723 Withdrawn DE19918723A1 (de) | 1999-04-24 | 1999-04-24 | Verwendung von Mikrobiziden in WC- und Toilettensteinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19918723A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SG94744A1 (en) * | 2000-12-14 | 2003-03-18 | Prod Berger | An antibacterial composition for diffusing to combat bacteria contained in the air, a method of diffusing such a composition |
-
1999
- 1999-04-24 DE DE1999118723 patent/DE19918723A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SG94744A1 (en) * | 2000-12-14 | 2003-03-18 | Prod Berger | An antibacterial composition for diffusing to combat bacteria contained in the air, a method of diffusing such a composition |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |