DE1668195C3 - Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate und diese enthaltende antimikrobiellen Mittel - Google Patents

Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate und diese enthaltende antimikrobiellen Mittel

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DE1668195C3
DE1668195C3 DE19671668195 DE1668195A DE1668195C3 DE 1668195 C3 DE1668195 C3 DE 1668195C3 DE 19671668195 DE19671668195 DE 19671668195 DE 1668195 A DE1668195 A DE 1668195A DE 1668195 C3 DE1668195 C3 DE 1668195C3
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DE19671668195
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Inventor
Richard Dipl.-Chem. Dr. 4010 Hilden; Nösler Heinz Günter Dr. 4019 Monheim; Bellinger Horst Dr. 4000 Düsseldorf Wessendorf
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Düsseldorf
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Description

NO,
NH-C—O—CH-C—Br
Y,
darstellt. in der Y Chlor oder eine Nitrogruppe, « die Zahlen 2. Antimikrobielle Mittel,enthaltend 0,05 bis 5%, 0 bis 2, R Wasserstoff oder einen Methylrest, B Wasservorzugsweise 0,1 bis 1%, Bromnitroalkyl-N-phe- 25 stoff, einen Methylrest, einen Äthylrest oder eine nylcarbamat gemäß Anspruch 1. Phenylcarbamidsäureestergruppierung der Formel
-ζΓ\-ΝΗ—C—O—CH-
Λ_Υ Il 1
30
Die Erfindung betrifft antimikrobielle Substanzen mit verbesserter antibakterieller und fungizider Wirksamkeit und breitem Wirkungsspektrum, sowie antimikrobielle Mittel, die diese Substanzen als Wirkstoffe enthalten.
Die antibakteriellen Eigenschaften vieler organischer Nitroverbindungen, wie z. B. der aromatischen Nitroverbindungen, nitrosubstituierter Pyridinderivate, Derivate des Nitrofurfurols, sowie vieler aliphatischer Nitro-, Dinitro- und Polynitroverbindungen sind allgemein bekannt. Besonderes Interesse haben dabei aliphatische Nitroalkohole bzw. Bromnitroalkohole gefunden, die zum Teil ein breites Wirkungsspektrum besitzen und als Konservierungsmittel emp- fohlen werden. Ihnen haften jedoch einige Mangel an. So zeigen viele dieser Verbindungen nach kurzer Aufbewahrung unter atmosphärischen Bedingungen Zersetzungserscheinungen. Weiterhin besitzen sie im allgemeinen nur eine geringe Substantivität, was sich als Nachteil bei der Imprägnierung z. B. von Holz oder Textilien auswirkt.
Neben den Nitroslkoholen sind auch bereits Ester der Nitroalkohole mit ein- und mehrbasischen Carbonsäuren als Fungizide bekanntgeworden. Die Eignung dieser Produkte als antimikrobielle Mittel ist aber durch ihre alleinige gute Wirkung gegen Fungi und die fehlende Wirksamkeit gegen Bakterien zu sehr begrenzt, um für einen universellen Einsatz interessant zu sein.
Es gibt bis heute noch keine sicheren Anhaltspunkte dafür, wie eine Substanz aufgebaut sein muß, damit sie eine gute antimikrobielle Wirksamkeit besitzt. So zeigen z. B. 4-Chlor-4,4-dinitro-buttersäureester und 2-Brom-2-nitro-propandiol-(l,3) eine hohe Wirksamkeit gegen Mikroorganismen, während 4-Brom-4,4-dinitro-buttersäure und 2-Chlor-2-nitropropandiol - (1,3) fast ohne Wirkung sind
darstellen.
Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate, die als bakterizide und fungizide Substanzen in Frage kommen, sind z. B.
2-Brom-2-nitroäthyI-N-(3-chlorphenyl)-
carbamat,
1 -Methy l-2-brom-2-nitroäthyl-
N-phenylcarbamat,
2-Brom-2-nitropropyl-N-(3-chlorphenyl)-
carbamat,
2-Brom-2-nitrobutyl-N-phenylcarbamat,
2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichlorphenyl)-
carbamat,
1 -Methyl^-brom^-nitropropiyl-
N-(4-nitrophenyl)-carbamat,
l-Methyl^-brom^-nitrobutyl-N-phenyl-
carbamat,
2-Brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-N-phenyl-
carbamat,
2-Brom-2-nitropropandiol-(l,3)-bis-N-(3-chlor-
phenyl)-carbamat,
2-Brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-
N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat,
2-Brom-2-nitro-propandiol-( 1,3)-bis-
N-(4-nitrophenyl)-carbamat,
1 -Methyl-2-brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-
N-(3-chlorphenyl)-carbamat,
1,3-Dimethyl-2-brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-
bis-N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat.
Die Herstellung der Brom-nitroaikyl-N-phenylcarbamatc kann in an sich bekannter Weise durch Anlagerung der entsprechenden Brom-nitroalkohole an Phenylisocyanat bzw. durch Chlor oder eine Nitrogruppe substituiertes Phenylisocyanat erfolgen. Zu diesem Zweck werden 0,1 Mol des Nitroalkohols mit 0,12MoI des Isocyanate in wasserfreiem Benzol
Φ bis 5 Stunden unter Rückflußbedingungen erhitzt. Nach Abdestillieren der Hauptmenge des Benzols kann das Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamat isoliert und aus einem Lösungsmittelgemisch Benzol Benzin 1: 1 umkristallisicrt werden.
Zur Verwendung in antimikrobiellen Mitteln können die Bromnitroalkyl-N-phenylcarbamate in flüssige, pastöse oder feste Zubereitungen eingearbeitet werden, wie z. B. wäßrige Suspensionen, Emulsionen, Lösungen in organischen Lösungsmitteln oder ölen, Salben, Cremes, Stifte oder Puder, die als Reinigungsmittel, allgemeine und spezielle Hautpflegemittel und sonstige kosmetische Präparate eingesetzt werden können.
Der Gehalt der antimikrohiellen Mitte! an Bromnitroalkyl-N-phenylcarbamaten beträgt 0,05 bis 5%, vorzugsweise 0,1 bis 1%.
Die antimikrobielle Wirkung der erfindungsgemäß einzusetzenden Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate kann erheblich gesteigert werden, wenn man sie in den antimikrobiellen Mitteln mit Komplexbildnern, die im Hampshire-Test nach der Calciumcarbonat-Methode ein größeres Calciumcarbonat-Bindevermögen als 230 mg pro 1 g Komplexbildner besitzen, kombiniert.
Als synergistisch wirkende Komponenten der antimikrobiellen Substanzen können Komplexbildner, die im Hampshire-Test nach der Calciumcarbonatmethode ein größeres Calciumcarbonat-Bindevermögen als 230 mg pro 1 g Komplexbildner besitzen, verwendet werden. Eine genaue Beschreibung der Analysenmethode zur Bestimmung des Calciumcarbonat-Bindevermögens findet sich in der Firmenschrift der Hampshire-Chemical-Corporation vom Juni 1960 »Hampshire NTA Technical Bulletin«, Appendix S. A 2. Danach werden genau 2 g pulverförmigen Kompkxbildners in 50 ml destillierten Wassers gelöst, neutralisiert, mit 10 ml einer 2%igen Natriumcarbonatlösung versetzt, der pH-Wert auf 11 bis 12 eingestellt und die Lösung auf 100 ml verdünnt. Darauf wird mit einer Calciumacetatlösung, die 44,1 g CaI-ciumacetatmonohydrat pro Liter enthält, bis zum Auftreten einer deutlichen und dauernden Trübung titriert. Das Calciumcarbonai-Bindevermögen des Komplexbildners errechnet sich nach dem Schema
ml Calciumacetatlösung · 25
~Ein~w^ge an Komplexbildner " = mg Calciumcarbonat gebunden pro g Komplexbildner.
Komplexbildner, die diesen Anforderungen entsprechen, können den verschiedensten Verbindungsklassen angehören. In erster Linie als geeignet erwiesen haben sich antimikrobielle Mittel, die einen Komplexbildner aus den Gruppen der Polycarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren, Aminocarbonsäuren, Phosphonsäuren oder Polyphosphonsäuren enthalten.
Nachstehend sind einige Komplexbildner aufgeführt, deren Calciumcarbonat-Bindevermögen pro Gramm Komplexbildner den Wert von 230 mg nicht erreicht haben und die in Kombination mit Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamaten keine (/der nur eine äußerst geringe Steigerung der antimikrobiellen Wirkung bewirken, die sich in Höhe der Fehlergrenze bewegt.
Komplexbildner Calciumcarbo-
nat-Bindever-
mögen in mg/g
Komplexbildner
Glykolsäure 45
Tetranatriumpyrophosphat 125
35 n-Hexylamindimethylenphosphon- 160
säure
Natrium-Tripolyphosphat 214
Hexamethvlendiamintetra- 220
Komplexbildner
H ydroxymethylphosphonsäure
Mesoxalsäure-monohydrat
1-Cysteinhydrochlorid-monohydrat
Calciumcarbonat-Bindever
mögen in mg g
Komplexbildner
14
40
45
5° methylenphosphonsäure
Dagegen verbesserten Komplexbildner, die im Hampshire-Test nach der Calciumcarbonatmethode oberhalb des Wertes von 230 mg Calciumcarbonat je Gramm Komplexbildner lagen, die antimikrobielle Wirksamkeit der Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate bis um das 25fache. Komplexbildner, deren Calciumcarbonatbindevermögen die erforderlichen Werte besitzen und die beträchtliche Wirkungssteigerungen bei Brom - nitroalkyl - N - carbamaten herbeiführen, sind z.B.
Komplexbildner
l-Hydroxyhexan-l,l-d'phosphonsäure (K 1)
(i-Aminoäthan-«,(i-diphosphonsäure (K 2)
«-Aminobenzyl-«,(i-diphosphonsäure (K 3)
Aminotrimethylenphosphonsäure (Handelsname Dequest 2000) Äthylendiamintetramethylenphosphonsäure
Aminodimethylenphosphonsäure-N-essigsäure
Iminodiessigsäure-N-methylenphosphonsäure
Hydroxyäthandiphosphonsäure
Phosphonessigsäure
Citronensäure
Calciumcarbonat-Bindevermögen je 1 g Komplexbildner in mg
280
930
1460
820
860
850
540
810
270
328
Ortsetzung
Komplexbildner
Calciuincarhonai-BindcVcrmiiacn i- I u
Komplexbildner in mij
Diäthylentriaminpentaessigsäure (DTPA) (K 4)
l^-Cyclohexandiamin-tetraessigsaure (CDTA) (K 5)
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) (K 6)
Nitrilotriessigsäure (NTA) (K 7)
COOH COOH
"' ^^-CH —NH-CH,-CH,-NH-CH
Chel DP® (K 8)
OH
275
285
402
578
250
Da die Kombination eine erhöhte abtötende Wirkung gegenüber Mikroorganismen besitzt, können niedrigere Einsatzkonzentrationen an Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamaten verwendet werden, als dies sonst bei alleiniger Verwendung der den Kombinationen zugrunde liegenden antimikrobiellen Substanzen möglich ist. Das Verhältnis von antimik^obieller Substanz zu Komplexbildner in dem antimikrobiellen Mittel kann sich in der Größenordnung von 1: 1000 bis 50: 1 bewegen.
Die antimikrobiellen Kombinationen aus Bromnitroalkyl-N-phenyl-carbamaten und Komplexbildnern mit einem Calciumcarbonat-Bindevermögen von mehr ais 230 mg je Gramm Komplexbildner nach dem Hampshire-Test können im allgemeinen für alle diejenigen Zwecke eingesetzt werden, für die auch die Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate allein Verwendung finden, wie z. B. antimikrobiell Reinigungsmittel für Hände, Textilien, Fußböden, Krankenhauseinrichtungen und -instrumente, antimikrobielle Haar- und Körperwaschmittel, Reinigungs-, Desinfektionsund Konservierungsmittel für gewerbliche Betriebe, wie Molkereien, Brauereien und Wäschereien.
Durch die nachfolgenden Beispiele wird der Gegenstand vorliegender Anmeldung näher erläutert.
Als den erfindungsgemäßen antimikrobiellen Mitteln zugrundeliegende Wirksubstanzen wurden nachstehende Bromnitroalkyl-N-phenylcarbamate untersucht.
A 2-Brom-2-nitroäthyl-N-(3-chlorphenyl)-
carbamat, Fp. !050C.
B 2-Brom-2-nitropropyl-N-(4-nitrophenyl)-
carbamat.
C 2-Brom-2-nitrobutyl-N-phcnylcarbamat,
Fp. 87 C.
D 2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichlorphcnyl)-
carbamat, Fp. 79" C.
F. 1 -Methyl-2-brom-2-nitropropyl-N-(3-chlor-
phcnyO-carbamat, Fp. 94 bis 95 C.
F 2-Brom-2-nitropropandiol-(1.3)-bis-N-phi:nyl-
carbamat, Fp. 126 C.
Ci 2-Brom-2-nitropropandiol-(l.3)-bis-N-(3-dilor-
phcnyD-carbamat, Fp. 123 C.
H 2-Brom-2-nitropropandiol-(l,3)-biS"
N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat, Fp. 124 C.
I 2-Brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-N-(4-nitrophenyl)-carbamat.
Die Hemmkonzentrationen der zu untersuchenden Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate sowie der Kombination dieser Produkte mit den verschiedenen Komplexbildnern wurde mit Hilfe des sogenannten Plattentestes ermittelt. Dieser Test stellt eine abgewandelte Ausführungsform des in den Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel der Deutschen Gesellschaft Tür Hygiene und Mikrobiologie unter den Methoden zur Vorprüfung solcher Mittel beschriebenen Verdünnungstestes zur Bestimmung der mikrobiostatischen Wirkung dar und läßt sich mit Vorteil bei verschiedenen Prüfungen an Stelle der dort angegebenen Verwendung flüssiger Nährböden einsetzen. Der Vorteil fester Nährböden liegt insbesondere bei Prüfungen der Wirksamkeit von Substanzen gegenüber Pilzen klar auf der Hand. Die gewünschten Prüfkonzentrationen wurden durch Mischen von abgemessenen Mengen der Substanzlösungen geeigneter Konzentrationen mit abgemessenen Mengen verflüssigten Bouillon- bzw. Bier-Würze-Agars in sterilen Petrischalen hergestellt. Die einpipcttierten Mengen der Substanzlösungen betrugen 0,1 bis maximal 1 ml, das Gesamtvolumen in den Petrischalen nach dem Mischen mit dem Nährboden 10 ml. Nach dem Erstarren des Nährbodens wurde die Oberfläche mit der Testkeimsuspension in Bouillon bzw. Würze beimpft, welche pro Milliliter etwa 108 Keime enthielt. Die Bebrütung erfolgte bei 37 bzw. 300C im Brutschrank und dauerte im Falle der Verwendung von Bakterien bzw. Candida albicans 8 Tage, im Falle der Verwendung von Epidermophyton Kaufmann-WoK 21 Tage. Die Bebrütungsdauer von 21 Tagen bei Epidermophyton Kaufmann-Wolf wurde in Anlehnung an die vorstehend erwähnten Richtlinien gewählt, weil bei der Bewertung von Desinfektionsmitteln gegen Hautpilze ein Mittel dann als geeignet angesehen wird, wenn das Wachstum der Pilze nach bestimmter Einwirkungsdauer des Mittels um mindestens 21 Tage verzögert wird. An-
1 \J \J \J 1 k/W
schließend wurde festgestellt, welche in den Nährboden eingearbeitete Substanzkonzentration das Wachstum der Testkeime gerade noch völlig unterbinden konnte. Dieser so ermittelte Wert wurde als Hemmkonzentration bezeichnet. Die Untersuchungen wurden in folgenden Konzentrationsinlervallen durchgeführt :
10 000, 5000, 2500, 1000, 750, 500, 250, 100, 50, 25, 10, 5, 2,5, 1, 0,5, 0,25 und 0,1 ppm.
Bei diesem Plattentest wurden die in nachstehender Tabelle 1 aufgeführten Hemmkonzentrationen für die einzelnen Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate ermittelt.
Tabelle 1
Sub- Konstan/ zcnlration
(ppml
Staphylo
coccus
aureus
lischc-
richia
coli
Pseudomonas aerugtnosa
Candida ulbicans
Sub- Kon Sta I sche- l'scudo- ( andid.t I pidcr- + - - + -
sum/ /entra- phylo nchia monas albicans moph\- _ _ + -
tion coccus coli aerujM- ton — — - - - -
aurcus tuisa Kauf — -
mann- + + - + -
I ppm I Wolf + +
A 500
250
100 +
50 +
25 + +
10 + +
5
2,5
1
0,5
B 500 _
250 - - -
100 +
50 + + +
25 τ +
10
5
2,5
1
0,5
C 500
250 +
100
50 + +
25 + +
10
5
2,5
1
D 500
230 +
100 +
50 +
25
10
5
40
45 H Epidermophy- ton Kaufmann- Wolf
D 2,5 + + -
1 +
0,5 +
E 500 -
250 -
100 - - +
50 - +
25 + +
C ι
2,5 -Ι-
Ι +
0,5 +
F 500
250 100
25 + + + -
10 +
2,5
1 +
500
250 -
100
10 + -
5 I
500
250 - + - -
50 - +
so 25 -τ-10 + + 5 + -γ-Ι 500
250 -
50 + + +
25 + H-. H--
10 +
In der Tabelle bcdculcl - kein Wachstum. \ Wachstum.
Zum Vergleich der erfindungsgemäßen Brom-nitn alkyl-N-phcnylcarbamatc mit bekannten antimikn bicll wirksamen Substanzen wurden die cntsprechci
609 649/
^1555
den Hemmkonzentrationen der Verbindungen
K p-Hydroxybenzoesäuremcthylester, L p-Hydroxybenzoesäureäthylester, M p-Hydroxybenzoesäure-n-propylestcr s
nach der Plattentestmethode bestimmt. Die Verwendung der p-Hydroxybenzoesäureester als antimikrobielle Mittel ist mehrfach vorbeschrieben, beispielsweise in Ullmanris Encyklopädie der technischen Chemie, !Auflage, München-Berlin, 1958, 10. Band, S. 688. Die ermittelten Hemmkonzentrationen sind in der Tabelle II wiedergegeben.
Tabelle!!
15
Sub Kon Sta Esche- l'seudo- Candida Epidcr-
stanz zentra phylo richia monas albicans mophy-
tion coccus coli aerugi- ton
aureus nosa Kauf
mann-
(ppm) Wolf
•f
+ 4
•f
40
45
5000 -
2 500 -
1000 +
750 +
10000 5000 2 500 1000 +
750
500
250
100
10000
5000
1000
750
500
250
100
50
25
Bei den den nachstehenden Tabellen zugrunde liegenden Versuchen wurden Kombinationen von Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamaten mit Komplexbildnern, die im Hampshire-Test nach der Calcium- carbonatmethode ein größeres Calciumcarbonat-Bindevermögen als 230 mg pro 1 g Komplexbildner besitzen, auf ihre Hemmwirkung im Plattentest untersucht. Die Kombinationen enthielten jeweils 1000 ppm Komplexbildner und wechselnde Mengen an antimikrobieller Substanz, so daß sich die ermittelten &> Hemmkonzentrationen stets auf ein Gemisch mit einem Gehalt an 1000 ppm Komplexbildner beziehen. Die verwendeten Komplexbildner allein zeigten in der eingesetzten Konzentration keinen hemmenden Einfluß auf das Wachstum der Mikroorganismen.
Als Testkeim diente für die in Tabelle III aufgeführten Versuche zur Ermittlung der Hemmkonzentration Staphylococcus aureus.
Tabelle 1 II Komplex Hemmkonzen Steige
Anti- Hemm- bildner tration der rungs·
mikro- konzen [•insatzkonzen- antimikro- faktor
hielles tration traiion stets biellen
Mittel in ppm 1000 ppm Substanz bei
gleichzeitigem
Einsatz von
1000 ppm
Komplex
bildner
K2 5 10
A 50 K5 25 4
B 100 K5 25 4
C 100 K.2 1 10
D 10 K4 10 5
E 50 K4 25 4
F 100 K.5 25 4
G 100 K4 10 2,5
H 25 K7 25 Λ
1 !00
Für die in Tabelle IV aufgeführten Versuche zur Ermittlung der Hemmkonzentration diente als Testkeim Escherichia coli.
Tabelle IV Komplex Hemmkonzen Meige-
Anti- Hemm- bildner tration der rungs-
mikro- konzen Einsatzkonzen antimikro- faktor
bielles tration tration stets biellen
Mittel in ppm 1000 ppm Substanz bei
gleichzeitigem
Einsatz von
1000 ppm
Komplex
bildner
K 1 10 10
C 100 K4 25 4
C 100 K7 25 4
C 100 K6 25 4
D 100 K4 10 10
F 100 K8 25 4
G 100
Als Testkeim diente für die in Tabelle V aufgeführten Versuche zur Ermittlung der Hemmkonzentration Candida albicans.
Tabelle V
Antimikrobielles
Mittel
Hemmkonzen tration in ppm
25 50
Komplex Hemmkonzen Steige
bildner tration der rungs-
Einsatzkonzen antimikro- faktor
tration stets biellen
1000 ppm Substanz bei
gleichzeitigem
Einsatz vcii
1000 ppm
Komplex
bildner
K4 1 5
K4 5 5
K8 10 5
V)
Ib bö
Für die in Tabelle Vl aufgeführten Versuche zur Ermittlung der Hemmkonzentration wurde als Testkeim Epidermophyton Kaufmann-Wolf verwendet.
Tabelle VI Komplex Hemmkonzcn- Slcige-
Anli- Hemm- bildner iralion der rungs-
mikro- kon/en- Einsatzkon?en- antimikro- faktor
biellcs iralion iratioii stets biellen
Miilc! in ppm ] (KK) ppm Substanz bei
gleichzeitigem
Einsatz von
ICK)O ppm
Komplex
bildner
K5 1 2,5
c: 2.5 K3 0,1 10
I) 1 K6 0,25 10
F 2,5 K7 2,5 4
H 10
Nachstehend werden Zusammensetzungen für einige antimikrobielle Mittel angegeben.
Antimikrobielle Lösung
Gewichtsteile 2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichlor-
phenyl)-carbamat 3,0
Spiritus dil ad 50
Antimikrobielle Salben
2-Brom-2-nitroäthyl-N-(3-chlor-
phenyl)-carbamat 3,0
Vaseline alba ad 100
2-Brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-
N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat... 3,0
Ungentum alcohol.lanae ad 100
2-Brom-2-nitropropyl-N-(4-nitro-
phenyl)-carbamat 3,0
Polyäthylenglykol 300 und PoIy-
äthylenglykol 1500 (1:1) ad 100
2-Brom-2-nitropropandiol-( i ,3-)bis-
N-(3-chlorphenyl)-carbamat 3,0
ölsäuredecylester 16,0
Kolloiddisperses Gemisch aus 90 Teilen C,6-C18-Alkohol und 10 Teilen Natrium-C,6-C18-alko-
holsulfat 24,0
Wasser 57,0
Antimikrobieller Puder
2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichIor-
phenyl)-carbamat 3,0
Talcum venet ad 100
Bei den nachfolgenden fünf Rezepturen dienen die zugesetzten Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate der Konservierung der Produkte gegen Bakterien- bzw. Pilzbefall.
Tagescrerne und Lotion
Gewichtsteile 1 -Methyl^-brom-^-nitropropyl-
N-(3-chlorphenyl)-carbamat 1,0
ölsäuredecylester '.". 10,0
Gewichtsteile
Pflanzenöl 10,0
Glycerin 28° Be 4,0
Kolloiddisperses Gemisch aus
90 Teilen C16-ClirAlkohol und
10 Teilen Natriumlaurylsulfat 15,0
Wasser 60,0
Shampoo klar
2-Brom-2-nitrobutyl-N-phenyl-
carbamat 1,0
Natriumlauryläthersujfat
(27 bis 28% WAS) 40,0
Kokosfettsäurediäthanolamid 6,0
Wasser 53,0
Emulsionsshampoo
2-Brom-2-nitropropandiol-(l,3)-bis-
N-phenyl-carbamat 1,0
Natriumlaurylsulfat (90% WAS) 10,0
Kokosfettsäurediäthanolamid 3,0
Äthylenglykolstearat 2,0
Natriumchlorid 1,0
Wasser 83,0
Shampoo mit Eigelb
2-Brom-2-nitro-propandiol-( 1,3)-bis-
N-(4-nitrophenyl)-carbamat 1,0
C12-C18-Fettalkohoisulfatgemisch
(40% WAS) 44,0
Eigelb flüssig technisch 2,u
Natriumchlorid 0,3
Wasser 52,7
Schaumbad
2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat 1,0
Natriumlauryläthersulfat
(27 bis 28% WAS) 69,0
Kokosfettsäurediäthanolamid 5,0
Wasser 25,0
Die folgenden antimikrobiellen Mittel enthalten Kombinationen von Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamaten mit Komplexbildnern, die im Hampshire-Test nach der Calciumcarbonatmethode ein größeres CaI-ciumcarbonat-Bindevermögen als 230 mg pro 1 g Komplexbildner besitzen. Vielfach ist es dabei zweckmäßig, die als Potenzierungsmittel wirkenden Komplexbildnersäuren durch deren Alkalisalze zu ersetzen
Desinfizierende Handwaschpaste
Gewichtsteile
Natriumlaurylsulfat 45
Kokosfettsäuremonoäthanolamid 3
Bimsstein fein gemahlen 41
2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3)4-dichlor-
phenyl)-carbamat .. 1
Nitrilotriessigsäure als Dinatriumsalz 10
Antimikrobielies Scheuermittel
Dodecylbenzolsulfonat (WAS 30%)... 20
Natriumsulfat 2
Dinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure 10
2-Brom-2-nitrobutyl-N-phenyl-carb-
amat . 1
Bimsstein fein gemahlen 5
Quarzmehl fein gemahlen 62
Duftstoffe
Antimikrobielles Feinwaschmittel
Dodecylbenzolsulfonat 24
Toluolsulfonat 1,5
Natriumkokosfettalkoholsulfat 5
Natriumsulfat 25
Natriumcarboxymethylcellulose 1
2-Brom-2-nitropropandiol-( 1,3)-bis-
N-(3,4-dichIorphenyl)-carbamat .... 1
Dinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure 30
Wasser 12,5
Desinfektionsmittel für Einrichtungen
und Instrumente
«-Aminoäthan-fi,(/-diphosphonsäure... 99 2-Brom-2-nitrobutyl-N-(3,4-dichlorphenyl)-carbamat 1
Antiseptischer Shampoo, klar
Natriumlauryläthersulfat
(27 bis 28% WAS) 40
Kokosfettsäurediäthanolamid 6
2-Brom-2-nitroäthyI-N-(3-chlorphenyI)-
carbamat 1
Äthylendiamintetraessigsäure als
Natriumsalz 3
Wasser 50
Schaumbad mit anlimikrobieller
Wirksamkeit
Natriumlauryläthersulfat cicuichwcilc
s (27 bis 28% WAS) 65
Kokosfettsäurediäthanolamid 5
2-BiOm-2-nitropropandiol-(I,3)-bis-
N-(3-chl"rphenyl)-carbamat 1
Äthylendiamintetraessigsäure als
ίο Natriumsalz 3
Wasser 26
Der mit den erfindungsgemäßen Substanzen erzielbare Vorteil besteht darin, daß sie auf Grund dei
is starken Wirksamkeit ihres Wirkstoffes einen sicheren Schutz sowohl gegen grampositive als auch gramnegalivc Bakterien und gegen Pilzbefall gewährleisten. Diese an sich schon gute Wirksamkeit der Mittel läßt sich durch eine Kombination mit Komplexbildnern, die im Hampshire-Test nach der Calciumcarbonatmelhodc ein größeres Calciumcarbonat-Bindcvcrmögen als 230 mg pro 1 g Komplexbildner besitzen, noch wesentlich steigern, so daß die Konzentration an desinfizierender Substanz im Mittel ge-
2s gebenenfalls gesenkt werden kann, ohne daß dessen keimtötende Wirkung verringert wird. Dies ist in all den Fällen von besonderer Bedeutung, wenn durch höhere Konzentrationen der desinfizierenden Substanz schädliche oder unangenehme Nebenwirkungen
jo ausgelöst werden, wie dies z. B. bei Körperwaschmitteln geschehen kann.

Claims (16)

16 68
Patentansprüche:
I.
Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate der Formel
C >— NH- C— O
NO,
— O—CH-C—Br
in der Y Chlor oder eine Nitrogruppe, /J die Zahlen O bis 2, R Wasserstoff oder einen Methylrest, B Wasserstoff, einen Methylrest, einen Äthylrest oder eine Phenylcarbamidsäureestergruppierung der Formel
NH- C—O—CH-
(Ur ban ski.
Nitro Compounds, Warschau [1964]
S. 44°ff).
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, antimikrobielle Substanzen aufzufinden, die schon bei sehr niedrigen Wirkstoffkonzentrationen sowohl gegen grampositive als auch gramnegative Bakterien in gleicher Weise wirksam sind und darüber hinaus eine starke fungizide Wirksamkeit besitzen.
Darüber hinaus sollen diese Produkte nicht zur Zersetzung neigen und eine hohe Substantivität besitzen, die sie auch für Imprägnierungsaufgaben geeignet erscheinen lassen.
Die gestellte Aufgabe wurde durch das Auffinden der nachstehend beschriebenen Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate gelöst.
Diese Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
DE19671668195 1967-07-25 1967-07-25 Brom-nitroalkyl-N-phenylcarbamate und diese enthaltende antimikrobiellen Mittel Expired DE1668195C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH0063380 1967-07-25

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1668195C3 true DE1668195C3 (de) 1976-12-02

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