DE19918230A1 - Verfahren zum Herstellen eines in ein Leichtmetall-Kurbelgehäuse einzugießenden Rohlings einer Zylinderlaufbüchse aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines in ein Leichtmetall-Kurbelgehäuse einzugießenden Rohlings einer Zylinderlaufbüchse aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-LegierungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von rohrförmigen Rohlingen aus einer übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung, die in ein Leichtmetall-Kurbelgehäuse eingegossen werden sollen. Zur Verbesserung der stoffschlüssigen Anbindung der Büchse an den Umgußwerkstoff wird die außenseitige Oberfläche des Rohlings oder eines querschnittsgleichen Rohrhalbzeuges, von dem einzelne Rohlinge bedarfsgerecht abgelängt werden, durch mechanisches Bearbeiten aufgerauht und dadurch die Oberfläche des einzugießenden Rohlings angußtechnisch aktiviert. Zur Verbesserung der Aufrauhung wird diese erfindungsgemäß durch radiales Prägen des Werkstückes mittels wenigstens eines Prägewerkzeuges durchgeführt, die das gewünschte Rauheitsprofil als negativ entsprechende Prägestruktur enthält. Dabei kann das Prägen im erwärmten Zustand des Rohling-Werkstoffs durchgeführt werden, wobei u. U. Restwärme eines vorhergehenden Umformprozesses ausgenützt werden kann. Das Erwärmen des Rohling-Werkstoffs kann auf induktive Weise und/oder durch Kontakterwärmung seitens eines den Rohling bei geringem Spiel aufnehmenden, beheizbaren Stützdorn erfolgen. Ein Stützdorn ist, wenn der Prägedruck radial von außen nach innen auf das Werkstück ausgeübt wird, ohnehin aus Stabilitätsgründen erforderlich. Er kann im übrigen mehrere einzelne Rohlinge aufnehmen, die dann quasi gleichzeitig geprägt werden. Verschiedene Verfahren zum Prägen, auch solche, bei denen der Prägedruck von innen nach außen ausgeübt ...
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen von
rohrförmigen Rohlingen einer Zylinderlaufbüchse aus einer
übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung, die in ein
Leichtmetall-Kurbelgehäuse einzugießen sind, nach dem Oberbe
griff von Anspruch 1, wie es beispielsweise aus der DE 196 34
504 A1 als bekannt hervorgeht.
Durch das Eingießen von gesondert gefertigten Zylinderlauf
büchsen in Leichtmetall-Kurbelgehäuse kann die Zylinderlauf
büchse im Hinblick auf die Laufeigenschaften des Hubkolbens
darin unabhängig von dem Werkstoff des Kurbelgehäuses opti
miert werden. Allerdings können sich Probleme beim Eingießen
der Zylinderlaufbüchsen in das Leichtmetall-Kurbelgehäuse da
durch ergeben, daß die Bindung der Büchsenaußenseite mit dem
Kurbelgehäusewerkstoff nur unzureichend ist. Durch eine stoff
schlüssig unvollkommene Anbindung kann es im Motorbetrieb zu
einer Behinderung des Wärmeabflusses der Abwärme des Hubkol
benmotors und in besonders ungünstig gelagerten Fällen sogar
zu einem Lockern der Zylinderlaufbüchse im Kurbelgehäuse kom
men.
In der eingangs genannten Druckschrift geht es darum, auch oh
ne Vorwärmung der Büchsenrohlinge einen innigen Stoffschluß
auf breiter Fläche beim Eingießen mit dem Gußwerkstoff des Um
gußteiles zu erreichen. Dazu wird vorgeschlagen, den Rohling
außenseitig durch spitz auslaufende pyramidenähnliche oder
lanzettartige Materialausschülpungen oder Materialaufwerfungen
aufzurauhen, indem die Außenfläche mit scharfkantig gebroche
nen Hartstoff-Partikeln gestrahlt wird.
Auch die auf eine ältere Anmeldung der Anmelderin zurückgehen
de, aber nicht vorveröffentlichte DE 198 07 685 A1 befaßt sich
mit dem Außenaufrauhen von einzugießenden Rohlingen für Zylin
derlaufbüchsen. Dort wird empfohlen, die Büchsenaußenfläche
wahlweise durch Rollieren mittels einer scharfkantig gerauhten
Rolle oder Walze oder durch Sticheln mittels einer Vielzahl
gleichzeitig zum Einsatz gelangender, perkussierend angetrie
bener Stichel aufzurauhen, wobei vorzugsweise zugleich Kupfer
partikel in die zum Umguß aktivierte Oberfläche implantiert
werden. Beim Rollieren des Büchsenrohlings wird der Rohling um
seine Achse wie in einer Drehbank rotiert und dabei der Umfang
der Außenfläche an der feststehenden und radial angedrückten
Rolle vorbeigeführt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der
Erfindung darin, weitere Möglichkeiten zum umgußtechnischen
Aktivieren der Außenoberfläche von Büchsenrohlingen durch
Aufrauhen anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Danach wird die Aufrauhung
durch radiales Prägen des Werkstückes mittels wenigstens eines
Prägewerkzeuges durchgeführt, die das gewünschte Rauheitspro
fil als negativ entsprechende Prägestruktur enthält. Dabei
kann das Prägen im erwärmten Zustand des Rohling-Werkstoffs
durchgeführt werden, wobei u. U. Restwärme eines vorhergehenden
Umformprozesses ausgenützt werden kann. Das Erwärmen des Roh
ling-Werkstoffs kann auf induktive Weise und/oder durch Kon
takterwärmung seitens eines den Rohling bei geringem Spiel
aufnehmenden, beheizbaren Stützdorn erfolgen. Ein Stützdorn
ist, wenn der Prägedruck radial von außen nach innen auf das
Werkstück ausgeübt wird, aus Stabilitätsgründen erforderlich.
Er kann im übrigen mehrere einzelne Rohlinge aufnehmen, die
dann quasi gleichzeitig geprägt werden.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den
Unteransprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung
anhand verschiedener in den Zeichnungen dargestellter Ausfüh
rungsbeispiele nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1a und 1b einen schematisierten, vertikalen Querschnitt
(Fig. 1a) bzw. Längsschnitt durch eine Prägepresse zum
Außenprägen eines einzelnen Rohlings einer Zylinder
laufbüchse,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Prägekopf mit mehreren,
radial perkussierend angetriebenen Prägesegmenten,
Fig. 3 eine Anlage zum axialen Rollieren mehrerer auf einem
Stützdorn aufgenommener Rohlinge,
Fig. 4 eine Einrichtung zum Prägen der drehbar gehalterten
Werkstücke auf ihrem Außenumfang durch gegenläufig be
wegte, diametral angreifende Prägeplatten,
Fig. 5 eine Anlage zum Umfangsrollieren einer gewindeartigen
Aufrauhung auf den Umfang mehrerer, auf einem beheizba
ren Stützdorn aufgenommener Rohlinge, die außerdem noch
induktiv durch einen Ringinduktor erwärmt werden und
Fig. 6 eine Einrichtung zum Außenprägen eines querschnitts
gleichen Rohrhalbzeuges mit von innen nach außen mecha
nisch aufgeprachter Prägekraft gegen ein das Rohrhalb
zeug aufnehmendes teilbares Formwerkzeug.
Die Erfindung betrifft einen Teilschritt in dem Verfahren zum
Herstellen von rohrförmigen Rohlingen einer Zylinderlaufbüch
se, welche Rohlinge aus einer übereutektischen Aluminium-Sili
zium-Legierung bestehen. Sie sollen in ein Leichtmetall-Kur
belgehäuse eingegossen werden. Zur Verbesserung der stoff
schlüssigen Anbindung der Büchse an den Umgußwerkstoff wird
die außenseitige Oberfläche des Rohlings oder eines quer
schnittsgleichen Rohrhalbzeuges, von dem einzelne Rohlinge be
darfsgerecht abgelängt werden können, durch mechanisches Bear
beiten aufgerauht und dadurch die Oberfläche des einzugießen
den Rohlings angußtechnisch aktiviert.
Zur Verbesserung der Aufrauhung wird diese erfindungsgemäß
durch radiales Prägen des Werkstückes mittels wenigstens eines
Prägewerkzeuges durchgeführt, die das gewünschte Rauheitspro
fil als negativ entsprechende Prägestruktur enthält. Bevor auf
die einzelnen, in den Figuren veranschaulichten Verfahren zum
Prägen der Außenfläche der Büchsenrohlinge eingegangen wird,
seien vorab noch einige grundsätzliche und für alle Verfahren
gemeinsam mögliche Ausgestaltungen erwähnt:
Das Prägen kann im erwärmten Zustand des Rohling-Werkstoffs durchgeführt werden, wobei u. U. Restwärme eines eventuell vor hergehenden Umformprozesses ausgenützt werden kann. Das Erwär men des Rohling-Werkstoffs kann auf induktive Weise durch ei nen Ringinduktor 10 (Fig. 5) und/oder durch Kontakterwärmung seitens eines den Rohling bei geringem Spiel aufnehmenden, be heizbaren Stützdornes 11 mit eingelagerten Heizwendeln 14 er folgen.
Das Prägen kann im erwärmten Zustand des Rohling-Werkstoffs durchgeführt werden, wobei u. U. Restwärme eines eventuell vor hergehenden Umformprozesses ausgenützt werden kann. Das Erwär men des Rohling-Werkstoffs kann auf induktive Weise durch ei nen Ringinduktor 10 (Fig. 5) und/oder durch Kontakterwärmung seitens eines den Rohling bei geringem Spiel aufnehmenden, be heizbaren Stützdornes 11 mit eingelagerten Heizwendeln 14 er folgen.
Die Rohlinge 1 können einzeln geprägt werden, wie dies am Bei
spiel der Fig. 1a und 1b gezeigt ist, oder es können mehre
re auf einem Stützdorn 11, 12 aufgefädelte Rohlinge gleichzei
tig geprägt werden, wenn diese auf dem Stützdorn axial zusam
mengepreßt sind.
Der Prägedruck kann durch ein bewegliches Prägewerkzeug radial
von außen nach innen auf den Rohling 1, auf ein querschnitts
gleiches Rohrhalbzeug 2 oder auf ein entsprechendes Werkstück
3 ausgeübt werden. Wegen der geringen Wandstärke des Werk
stücks muß der Prägedruck allerdings dann durch einen in das
Werkstück 3 eingeführten Stützdorn 11, 12, 12', 12" aufgefan
gen werden.
Bei dem in den Fig. 1a und 1b veranschaulichten Verfahren
wird jeweils ein einzelner, durch einen kurzen Stützdorn 13
ausgesteifter Rohling 1 in einer Prägepresse 20 geprägt. Auf
einem Pressentisch 21 ist ortsfest ein rinnenförmiges unteres
Prägegesenk 23 mit Prägestruktur 25 befestigt. Am hubbewegli
chen Pressenbär 22 ist das entsprechende obere Prägegesenk 24
befestigt. Zum Prägen der Außenseite des Werkstücks 3 wird
dieses bei geöffnetem Prägewerkzeug gemeinsam mit dem Stütz
dorn 13 in das untere Prägegesenk eingelegt, die Presse ge
schlossen und wieder geöffnet. Dadurch ist der Rohling 1 auf
zwei gegenüberliegenden Längsstreifen von jeweils etwa 20%
des Umfangs geprägt bzw. mit einer Rauheitsstruktur versehen.
Der Rohling wird bei geöffnetem Werkzeug um die Breite des ge
prägten Streifens innerhalb des unteren Prägegesenkes bei
leichter Anhebung weitergedreht, wieder eingelegt, die Presse
geschlossen und wieder geöffnet. So wird weiter verfahren, bis
der gesamte Umfang geprägt ist. Der Stützdorn 13 und mit ihm
der Rohling 1 sind also nicht nur relativ zum unteren Prägege
senk anhebbar, sondern auch drehbar gehaltert. Dieses relativ
weniger rationelle Verfahren ist vor allem für kleinere Los
größen sinnvoll, weil es mit geringem Aufwand und universell
einsetzbaren Maschinen auskommt.
Das in Fig. 2 dargestellte Verfahrensbeispiel lehnt sich an
das Rundkneten an. Dort sind in einem ringartigen Prägekopf 31
in zwei axial hintereinander liegenden Ebenen im Beispiel je
weils vier Prägesegmente 30 bzw. 30' angeordnet, die an ihrer
dem Werkstück zugekehrten Kontaktfläche eine Prägestruktur 32
tragen. Gemeinsam decken die Prägesegmente der beiden Ebenen
den gesamten Umfang des Werkstücks 3 ab. Alle Prägesegmente
sind radial hin- und hergehend antreibbar, wobei der Hub und
insbesondere die radial innere Endlage so eingestellt ist, daß
die Prägesegmente gerade mit der richtigen Kraft auf das Werk
stück aufsetzen und die Prägestruktur 32 sich mit der Richti
gen Tiefe in die Außenfläche 4 eingräbt. Während des solcher
art vorgenommenen lokalen Prägens des Werkstückumfanges wird
das durch dem Stützdorn 12 abgestützte Werkstück 3 axial durch
den Prägekopf hindurchgeschoben, wobei die gesamte Länge des
Werkstückes prägend abgearbeitet wird. Bei dem Werkstück kann
es sich um eine Mehrzahl einzelner Rohlinge oder um ein quer
schnittsgleiches Rohrhalbzeug handeln. Ähnlich wie bei dem in
Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel kann auch hier eine
induktive Erwärmung und/oder eine Kontakterwärmung des Werk
stückes vorgesehen sein. Dieses Verfahren greift auf marktüb
liche Rundknetmaschinen zurück; lediglich die Ausgestaltung
des Rundknetkopfes als Prägekopf und dessen Bestückung mit
Prägesegmenten nimmt auf den vorliegenden Einsatzfall des Au
ßenprägens von rohrförmigen Werkstücken Bezug. Auch das in
Fig. 3 vorgestellte Verfahren greift daher weitgehend auf be
stehende Maschinen zurück. Wegen des perkussierenden Antriebes
der Prägesegmente arbeitet dieses Verfahren jedoch noch nicht
optimal schnell, wenngleich mehrere Büchsen oder ein längeres
querschnittsgleiches Rohrstück in einem Durchgang geprägt wer
den können.
Wesentlich rascher arbeitet das in Fig. 3 vorgestellte Ver
fahren, bei dem ebenfalls mehrere Rohlinge 1 mit geringem
Spiel auf einem Stützdorn 12' axial zusammengespannt sind. In
dieser wesentlich spezielleren Verfahrensanlage sind in bei
spielsweise zwei Ebenen jeweils zwei diametral gegenüberlie
gende profilierten Prägerollen 40 vorgesehen, die jeweils mit
hoher Vorspannkraft 43 radial auf das Werkstück gespannt sind.
Und zwar sind die Mantellinien 41 der Prägerollen, deren Ach
sen senkrecht zur Achse des Werkstücks ausgerichtet sind,
kreisbogenförmig entsprechend der Außenkontur des Werkstücks
konkav profiliert, so daß sich jeweils eine Berührungslinie
mit dem Werkstück ergibt, die in einer - bezüglich der Werk
stückachse - senkrechten Ebene liegt und das Werkstück jeweils
zu etwa 90° umschlingt. Die konkave Mantelfläche der Prägerol
len weist eine Prägestruktur 42 auf. Die Prägerollen der bei
den Ebenen sind gegenseitig auf Lücke angeordnet, so daß durch
die insgesamt im Beispiel vier gezeigten Prägerollen der ge
samte Werkstückumfang abgedeckt ist.
Da es aufgrund von Durchmesserunterschieden der Prägerollen in
der Mitte und an den Rändern zu unterschiedlichen Prägeergeb
nissen kommen kann, ist es ohne weiteres denkbar, in jeder
Ebene von Prägerollen jeweils drei Prägerollen unter einem Um
fangsversatz von 120° oder sogar vier Prägerollen mit einem
Umfangsversatz von 90° anzuordnen. In einem solchen Fall kön
nen, um den Werkstückumfang in zwei Ebenen von Prägerollen
vollständig abdecken zu können, schmalere Prägerollen als in
Fig. 3 gezeigt, eingesetzt werden, die einen geringeren
Durchmesserunterschied in der Mitte gegenüber dem Rand aufwei
sen.
Die sternförmig angeordneten Prägerollen 40 lassen im Zentrum
der Anordnung eine kreisförmig Öffnung entsprechend dem Durch
messer der Rohlinge 1 frei. Die Prägerollen zumindest einer
Ebene sind untereinander synchron mit einer voreinstellbaren
Umfangsgeschwindigkeit 44 antreibbar, wobei vorzugsweise die
Prägerollen der in Einführrichtung zunächst liegenden Ebene
angetrieben sind. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß
die Anlage neben der in Fig. 3 gezeigten horizontalen oder
liegenden Anordnung auch vertikal oder stehend ausgeführt wer
den kann. Bei ersterer ist die Werkstückhandhabung einfacher,
jedoch der Platzbedarf größer, bei letzterer ist es umgekehrt.
An dieser Stelle sei bereits vorweggenommen, daß die liegende
bzw. stehende Ausführung auch für die Anlage nach Fig. 5
denkbar ist, die in Fig. 5 als vertikale Anlage dargestellt
ist.
Zum Prägen der Außenseite der Werkstücke mit der Anlage nach
Fig. 3 werden die Werkstücke durch die genannte Öffnung zwi
schen den sternförmig angeordneten Prägerollen 40 axial hin
durchgelassen, wobei die Außenfläche 4 der Werkstücke rolliert
wird. Dies geht sehr rasch vonstatten, so daß mit der hier
vorgestellten hochspezialisierten Sondermaschine eine ratio
nelle Arbeitsweise möglich ist. Auch der Werkstückwechsel geht
sehr rasch vonstatten; die Stützdorne können außerhalb der Ma
schine entstückt bzw. bestückt werden.
Die in Fig. 4 vorgestellte Verfahrenseinrichtung greift wie
derum auf einen bestehende Maschinentyp zurück, wie er zum
spanlosen Herstellen von Verschraubungen oder Verzahnungen ge
bräuchlich ist. Darin ist eine obere (50) und eine untere, im
wesentlich ebene Prägeplatten 51 vorgesehen, die geradlinig
entlang jeweils einer Plattenführung 52 bei einstellbarem Ab
stand zueinander gegenläufig bewegt werden können. Mittig zwi
schen den beiden gegenüberliegenden Prägeplatten ist das durch
einen Stützdorn 12" ausgefüllte Werkstück drehbar gehaltert.
Der Abstand der Plattenführung 52 ist so eingestellt, daß die
die Prägestruktur 53 tragenden Prägeplatten 50, 51 tangential
zum Umfang des Werksticks 3 zu liegen kommen. Zum Prägen der
Außenseite des in die Maschine eingebrachten Werkstückes 3 mit
Stützdorn 12" werden die Prägeplatten 50, 51 in Pfeilrichtung
synchron aufeinander zu bewegt, wobei diese an gegenüberlie
genden Umfangsstellen des drehbar gehalterten Werkstückes 3
unter hoher Vorspannung abrollen. Bei diesem Walk-, Walz-
oder Rollvorgang wird in die Außenfläche 4 des Werkstücks 3
die gewünschte Aufrauhung eingeprägt. Die Prägeplatten sind so
lang, wie das vom Stützdorn 12" aufgenommene Werkstück 3, bei
dem es sich um eine Mehrzahl axial zusammengespannter Rohlinge
oder um ein längeres, querschnittsgleiches Rohrstück handeln
kann. Auch der Walk- oder Rollvorgang nach Fig. 3 kann sehr
rasch vonstatten gehen, so daß auch mit dieser Verfahrensein
richtung eine hohe Produktivität erreichbar ist. Zudem handelt
es sich bei der dort gezeigten Einrichtung - wie gesagt - um
einen verbreiteten und bewährten Maschinentyp.
Die in Fig. 5 gezeigte Einrichtung zur Ausübung eines erfin
dungsgemäßen Verfahrens greift ebenfalls auf einen im Prinzip
bestehenden Maschinentyp zurück, der bei der Herstellung von
Gewinden üblich ist. Ähnlich wie bei der Anlage nach Fig. 3
sind auch bei der Maschine nach Fig. 5 mehrere Rohlinge 1 auf
einem Stützdorn 11 bei geringem Spiel und unter axialer Vor
spannung aufgenommen, wobei jedoch der Stützdorn 11 durch ein
gelagerte Heizwendeln 14 heizbar ausgebildet ist, so daß die
u. U. vorgewärmten Rohlinge nach dem Aufreihen auf dem Stütz
dorn zumindest auf eine Grundtemperatur temperiert werden kön
nen. Axial oberhalb der Gewinderollen, auf die weiter unten
näher eingegangen wird, ist ein Ringinduktor 10 vorgesehen,
der mit hochfrequentem Wechselstrom gespeist werden kann. Auf
grund einer induktiven Ankopplung des hindurchgleitenden Werk
stücks werden darin Wirbelströme hervorgerufen. Dadurch kann
das Werkstück auf eine gewisse, für den Umformvorgang beim
Prägen optimale Endtemperatur erwärmt werden. Da nicht nur der
Wandungswerkstoff der Rohlinge - eine übereutektische Alumi
nium-Silizium-Legierung -, sondern auch der innen liegende
Stützdorn 11 aus einen ferromagnetischen Werkstoff an den Rin
ginduktor magnetisch ankoppelt, erwärmt sich dieser dadurch
ebenfalls, so daß die Rohrwandung aufgrund einer Kontakterwär
mung auch vom Stützdorn her erwärmt wird.
Im Gegensatz zur Anlage nach Fig. 3 sind bei der gemäß Fig.
5 mehrere Gewinderollen 60 achsparallel um das Werkstück herum
angeordnet. Es können dabei - entgegen der tatsächlichen Dar
stellung in Fig. 5 - vorzugsweise drei Gewinderollen gleich
mäßig um das Werkstück herum vorgesehen sein, so daß sich das
zu bearbeitende Werkstück selbsttätig zwischen ihnen zen
triert. Die Gewinderollen sind am Umfang jeweils mit einer
feinen Gewindestruktur 61 versehen, die in die Außenfläche als
Rauheitsprofil eingeprägt wird. Die drei um das Werkstück her
um angeordneten Gewinderollen sind synchron angetrieben und in
ihrer Phasenlage bezüglich des Gewindeanfangs und in Bezug auf
ihre Axialposition so zueinander ausgerichtet, daß alle Gewin
derollen übereinstimmende Gewinderillen am Werkstück erzeugen.
Auch die Gewinderollen können bedarfsweise induktiv durch je
weils einen ortsfesten Induktor beheizt werden. Die um das
Werkstück herum angeordneten Gewinderollen sind außerdem radi
al mit hoher Vorspannung 62 radial an die Außenfläche 4 des
Werkstücks anpreßbar, so daß sich die Gewindestruktur 61 in
den oberflächennahen Werkstoff eingräbt. Zusätzlich zu den Ge
winderollen ist oberhalb und unterhalb von ihnen jeweils noch
ein Kranz von Führungsrollen ähnlich der Rollen 40 nach Fig.
3 vorgesehen, die den mit Rohlingen bestückten Stützdorn ver
kantungssicher durch die kurze Bearbeitungsstrecke hindurch
führen, was in Fig. 5 jedoch nicht dargestellt ist.
Zum Prägen einer Gewindestruktur auf der Außenseite des Werk
stücks wird ein mit mehreren Rohlingen oder einem quer
schnittsgleichen Rohrstück bestückter Stützdorn axial zwischen
die rotierenden Gewinderollen eingeführt, wobei das in Rotati
on versetzte Werkstück zwischen den Gewinderollen 60 zentriert
wird. Aufgrund der Drehung unter hoher Vorspannung wird eine
Gewindestruktur in die Außenfläche 4 eingerollt, wobei das
Werkstück aufgrund der Vorschubwirkung des Gewindes entspre
chend der Gewindesteigung und der Drehgeschwindigkeit der Ge
winderollen axial voranbewegt wird. Der die fertig bearbeite
ten Rohlinge tragende Stützdorn tritt unterseitig selbsttätig
aus der Maschine wieder aus. Die Maschine ist anschließend so
fort bereit zu oberseitigen Aufname eines neuen, mit Rohlingen
oder einem querschnittsgleichen Rohrstück bestückten Stützdor
nes. Die Werkstückhandhabung ist also bei diesem Maschinentyp
sehr zweckmäßig. Aufgrund des mehrfachen Durchlaufes einer Um
fangsstelle durch einen Rolleneingriff lassen sich bei mäßiger
Krafteinwirkung hohe Umformgrade erzielen. Dies kann dazu aus
genutzt werden, besonders schlanke und schneidenartig aufra
gende Rauheitsprofile 5 zu erzeugen, wie eines beispielsweise
in Fig. 5a stark vergrößert gezeigt ist. Solche schlanken und
spitz auslaufenden Rauheitsstrukturen bieten beim Umgießen be
sonders günstige Voraussetzungen zu einem raschen und flächen
deckenden Anschmelzen der Außenfläche 4 der Rohlinge.
In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer Verfahrensgestal
tung gezeigt, bei dem - im Gegensatz zu den bisher vorgestell
ten Verfahrensvarianten - der Prägedruck radial von innen nach
außen durch die Wandung eines Rohrhalbzeugs 2 hindurch auf das
Werkstück ausgeübt wird. Das zu bearbeitende Rohrhalbzeug ist
in einem teilbaren Formwerkzeug 72 mit unterer (75) und oberer
Werkzeughälfte 74 aufgenommen. Die Werkzeughälften weisen an
den das Rohrhalbzeug spielfrei umschließenden Bereichen eine
flächendeckende Prägestruktur 73 auf. An dem in Fig. 6 links
dargestellten Ende des Formwerkzeuges 72 ist ein axialer An
schlag für das aufgenommene Rohr in Form eines Absatzes und
ein etwa dem Innendurchmesser entsprechender Auslauf für den
Ziehdorn 70 angeordnet. Auf der - in Fig. 6 - rechten Seite
des Formwerkzeuges ist eine Aufnahmeöffnung für den Ziehdorn
vorgesehen. Der Ziehdorn ist als ein loser, in grober Näherung
zylindrischer Block ausgebildet, der eine zentrische Aufnahme
bohrung und eine Verriegelung zum lösbaren Ankoppeln einer
axial durch das bestückte und geschlossen Formwerkzeug hin
durchreichenden Zugstange 71 aufweist. Am Außenumfang des
Ziehdorns 70 sind in axialem Abstand zwei Umfangswülste ange
arbeitet, die an ihrer flachen Außenseite poliert und im
Durchmesser auf den Innendurchmesser des Rohrhalbzeuges in be
sonderer Weise abgestimmt sind. Und zwar sind die Umfangswül
ste so bemessen, daß beim Hindurchziehen des Ziehdornes durch
das eingelegte Rohr die Rohrwandung plastisch in die Prä
gestruktur 73 der geschlossenen Werkzeughälften von innen ein
gepreßt wird. Aufgrund der Anordnung von zwei beabstandeten
Umfangswülsten wird der Ziehdorn verkantungsfrei durch das
Rohr hindurchgeführt. Im übrigen wird dadurch der Wandungs
werkstoff zweimal in Folge in die Prägestruktur hineingepreßt,
gewissermaßen nachgeprägt. Der hintere Umfangswulst ist daher
bezüglich seiner Feinabmessung zweckmäßigerweise etwas größer
ausgebildet als der vordere Umfangswulst.
Zum Anbringen einer Rauheitsprägung auf der Außenseite des
Rohrhalbzeuges 2 wird dieses in das geöffnete und leere Form
werkzeug eingelegt und der Ziehdorn in die rechts dargestellte
Position gebracht. Das Formwerkzeug wird dann geschlossen, die
Zugstange 71 von links durch das Rohr hindurch bis zum Zieh
dorn geführt und mit ihm verriegelt. Anschließend wird der
Ziehdorn mittels der Zugstange und einem auf sie einwirkenden
Antrieb axial durch das gesamte Rohr hindurchgezogen, bis der
Ziehdorn am anderen Ende des Rohres wieder austritt. Das Form
werkzeug kann dann geöffnet, das außenseitig geprägte Rohr
entnommen und der von der Zugstange entriegelte Ziehdorn wie
der nach rechts verbracht werden. Die Anlage ist dann bereit
für einen neuen Bearbeitungsvorgang.
Der Vollständigkeit halber sei noch eine weitere Verfahrensva
riante erwähnt. Übereinstimmend wird auch bei dieser Abwand
lung des Verfahrens der Prägedruck radial von innen nach außen
durch die Wandung des Werkstücks hindurch gegen ein den Roh
ling unnachgiebig umgebendes, geteiltes, mit einer Prägestruk
tur versehenes Formwerkzeug ausgeübt. Im Unterschied zu dem in
Fig. 6 veranschaulichten Verfahren wird jedoch bei der Ab
wandlung der Prägedruck fluidisch durch Innenhochdruck aufge
bracht und dabei die Prägung zugleich auf der gesamten Länge
des Rohlings aufgebracht. Dazu ist es erforderlich, die Stirn
seiten des eingelegten Rohlings oder eines längeren Rohrstüc
kes flüssigkeitsdicht durch metallene Stopfen zu verschließen.
Auf der Einstecklänge der Stopfen kann der Prägedruck mecha
nisch aufgebracht werden. Durch die Stopfen hindurch wird das
Innere des Rohres bzw. des Rohlings blasenfrei mit einer
Druckflüssigkeit gefüllt. Nach vollständigem Füllen wird die
Druckflüssigkeit unter Druck gesetzt. Allerdings muß der Druck
so hoch sein, daß er die Fließgrenze des Wandungswerkstoffes
deutlich übersteigt und er auf der gesamten Länge und dem Ge
samten Umfang des Rohres zu fließen beginnt und sich kontur
treu in die Prägestruktur der Werkzeughälften einlegt.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen eines aus einer übereutektischen
Aluminium-Silizium-Legierung bestehenden, rohrförmigen Roh
lings einer Zylinderlaufbüchse, der in ein Leichtmetall-Kur
belgehäuse eingegossen werden soll, bei dem die mit dem Umguß-
Werkstoff des Leichtmetall-Kurbelgehäuses in Kontakt gelangen
de, außenseitige Oberfläche des Rohlings oder eines quer
schnittsgleichen Rohrhalbzeuges, von dem einzelne Rohlinge be
darfsgerecht abgelängt werden, durch mechanisches Bearbeiten
aufgerauht und dadurch die Oberfläche des einzugießenden Roh
lings angußtechnisch aktiviert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Oberflächenaktivieren durch radiales Prägen mittels
wenigstens eines Prägewerkzeuges durchgeführt wird, welches
das gewünschte Rauheitsprofil als negativ entsprechende Prä
gestruktur (25, 32, 42, 53, 61, 73) trägt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prägen im erwärmten Zustand des Rohling-Werkstoffs
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Restwärme eines vorhergehenden Umformprozesses für das
Prägen ausgenützt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Erwärmen des Rohling-Werkstoffs auf induktive Weise
durch einen wechselstromgespeisten Ringinduktor (10) und/oder
durch Kontakterwärmung durch einen den Rohling bei geringem
Spiel aufnehmenden, beheizbaren Stützdorn (11) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere einzelne Rohlinge (1) gleichzeitig geprägt werden,
wobei die auf einem Stützdorn (11, 12) aufgefädelten Rohlinge
(1) unter axialer Vorspannung zusammengehalten werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der radial von außen nach innen auf den Rohling (1) bzw.
ein querschnittsgleiches Rohrhalbzeug (2) - im folgenden kurz
Werkstück (3) genannt - ausgeübte Prägedruck durch einen in
das Werkstück (3) eingeführten Stützdorn (11, 12, 12', 12")
aufgefangen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Prägen der Außenseite des Werkstücks (3) das drehbar
gehalterte Werkstück (3) in einer Prägepresse (20) zwischen
einem oberen (24) und einem unteren, rinnenförmigen Prägege
senk (23) gepreßt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prägen nach Art des Rundknetens mit mehreren Paaren
von diametral gegenüberliegend an dem Werkstück (3) angreifen
den Prägesegmenten (30, 30') erfolgt, die gemeinsam den gesam
ten Umfang des Werkstücks (3) abdecken und die axial fort
schreitend deren (3) gesamte Länge prägend abarbeiten.
9. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Prägen der Außenseite des Werkstücks (3) dieses zwi
schen wenigstens einem Paar von profilierten Prägerollen (40)
axial rolliert wird, deren Achsen senkrecht zur Werkstückachse
ausgerichtet sind und deren Mantellinien (41) kreisbogenförmig
entsprechend der Außenkontur des Werkstücks (3) konkav profi
liert sind, die paarweise diametral gegenüberliegend am Werk
stück (3) unter Vorspannung angreifen und außenseitig axial an
ihm (3) entlang geführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Prägen der Außenseite des Werkstücks (3) das drehbar
gehalterte Werkstück (3) zwischen einem Paar von im wesentlich
ebenen Prägeplatten (50) unter Vorspannung gewalkt oder ge
walzt wird, welche Prägeplatten (50) geradlinig und tangential
zum Umfang des Werkstücks (3) und zueinander gegenläufig be
wegt werden und dabei an einander gegenüberliegenden Umfangs
stellen des Werkstückes (3) abrollen.
11. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Prägen einer Gewindestruktur auf der Außenseite des
Werkstücks (3) das drehbar gehalterte Werkstück (3) zwischen
mehreren am Umfang verteilt angeordneten Gewinderollen (60)
unter Vorspannung umfangsrolliert wird, wobei die am Umfang
des Werkstücks (3) abrollenden Gewinderollen (60) entsprechend
der Gewindesteigung sich axial relativ zum Werkstück (3) bewe
gen.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prägedruck durch die Wandung des Rohlings (1) bzw. ei
nes querschnittsgleichen Rohrhalbzeugs (2) - im folgenden kurz
Werkstück (3) genannt - hindurch radial von innen nach außen
auf das Werkstück (3) mittels eines in das Werkstück (3) ein
geführten Ziehdornes (70) axial fortschreitend nach Art eines
Innenkalibrierens aufgebracht wird, wobei die Prägung durch
ein das Werkstück (3) unnachgiebig umgebendes, geteiltes, mit
einer Prägestruktur (73) versehenes Formwerkzeug (72) auf der
gesamten Länge des Werkstücks (3) aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prägedruck durch die Wandung des Rohlings hindurch ra
dial von innen nach außen auf den Rohling fluidisch durch In
nenhochdruck aufgebracht wird, wobei die Prägung durch ein den
Rohling unnachgiebig umgebendes, geteiltes, mit einer Prä
gestruktur versehenes Formwerkzeug auf der gesamten Länge des
Rohlings aufgebracht wird.
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- 1999-04-22 DE DE1999118230 patent/DE19918230C2/de not_active Expired - Fee Related
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