DE19915784A1 - Zahnradpumpe, insbesondere für medizinische Zwecke - Google Patents
Zahnradpumpe, insbesondere für medizinische ZweckeInfo
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Abstract
Eine Zahnradpumpe, insbesondere für medizinische Zwecke, weist einen Gehäusekörper (1) auf, der eine Grundplatte (2) und eine Deckplatte (3) umfaßt, zwischen denen ein Gehäusemittelteil (4) angeordnet ist. Der Gehäusekörper umschließt zwei im Eingriff befindliche Zahnräder (9, 10), die an ihren Stirnseiten dichtend an der Grund- und Deckplatte (2, 3) anliegen. Die Zahnräder (9, 10) teilen die Pumpenkammer in einen Saug- und Druckraum (18, 19). Saug- und Druckraum (18, 19) stehen über einen Strömungskanal in Verbindung, dessen Querschnitt zur Justierung der Pumpe eingestellt werden kann. Der Strömungskanal wird von einer Ausnehmung (22) gebildet, die an der Innenseite der Grund- und/oder Deckplatte (2, 3) unterhalb des Eingriffsbereichs der Zahnräder (9, 10) angeordnet ist. Da die oberhalb der Ausnehmung rotierenden Zahnräder Schmutz- und/oder Kalkablagerungen mitreißen, besteht nicht die Gefahr, daß sich der Strömungskanal verstopft.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zahnradpumpe, insbesondere für medizinische Zwec
ke.
Zur Förderung wässriger Medien werden in Dialysegeräten vorzugsweise Zahn
radpumpen eingesetzt. Die bekannten Zahnradpumpen weisen als rotierende Ver
dränger zwei miteinander kämmende Zahnräder auf, von denen das eine angetrie
ben und das andere getrieben wird. Eine derartige Zahnradpumpe ist beispielswei
se aus der EP-A- 0 147 567 bekannt.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die fertigungstechnischen Toleranzen zu einer
starken Exemplarstreuung führen, die aus steuerungstechnischen Gründen für den
Einsatz in Dialysegeräten nicht akzeptabel ist. In Dialysegeräten werden daher
Zahnradpumpen verwendet, die über einen integrierten Bypass mit einem varia
blen Strömungsquerschnitt zwischen Saug- und Druckraum der Pumpe verfügen.
Der Bypass wird derart dimensioniert, daß sämtliche Pumpen auf die gleiche Güte
einstellbar sind.
Es sind Zahnradpumpen bekannt, bei denen der integrierte Bypass als federbela
stetes Überdruckventil ausgebildet ist. Diese Lösung hat den Nachteil, daß das
Ventil in einem Druckbereich unterhalb seines Öffnungsdrucks nicht zur Normie
rung beitragen kann. Ferner wird der Pumpendruck durch das Überdruckventil
begrenzt, so daß keine wesentlich höheren Drücke erreicht werden können.
In der Praxis haben sich Zahnradpumpen mit einem verstellbaren Strömungskanal
beispielsweise in Form eines Nadelventils bewährt, das eine Verbindung zwischen
Saug- und Druckraum der Pumpe schafft. Bei magnetgekuppelten Zahnradpum
pen verbindet das Nadelventil üblicherweise den Saugraum mit dem Spalttopf
raum, der mit dem Ausgangsdruck beaufschlagt ist. Die notwendige Drosselwir
kung setzt voraus, daß das Bypassventil einen relativ kleinen Strömungsquer
schnitt hat. Dies ist aber insofern nachteilig, als in Dialysegeräten die Gefahr der
Verschmutzung des Bypassventils besteht. Das Bypassventil kann sich ganz oder
teilweise Zusetzen, was zu einer unerwünschten Drift der Pumpengüte führt. Auch
die Verkalkung des hydraulischen Systems kann ein vollständiges oder teilweises
Zusetzen des Bypassventils zur Folge haben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zahnradpumpe, insbeson
dere für medizinische Zwecke zu schaffen, die einen störungsfreien Betrieb er
laubt und ohne großen fertigungstechnischen Aufwand mit einer nur geringen
Exemplarstreuung hergestellt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Pa
tentanspruchs 1.
Der einstellbare Strömungskanal zwischen Saug- und Druckraum bildet bei der
Zahnradpumpe eine Ausnehmung an der Innenseite der Grund- und/oder Deck
platte des Gehäusekörpers, die den miteinander kämmenden Zahnrädern zuge
wandt ist. Die Ausnehmung befindet sich in dem Bereich der Grund- und/oder
Deckplatte, in dem die Zähne der Zahnräder im Eingriff sind. Da sich die Zahnrä
der über die Ausnehmung an der Innenseite der Grund- und/oder Deckplatte hin
weg drehen, entsteht ein Selbstreinigungseffekt, der verhindert, daß sich der
Strömungskanal durch Schmutz oder Kalkablagerungen zusetzt.
Die Ausnehmung kann entweder in der Grund- oder der Deckplatte vorgesehen
sein. Prinzipiell ist es aber auch möglich, daß eine Ausnehmung sowohl in der
Grund- als auch in der Deckplatte vorgesehen ist. Im allgemeinen ist jedoch eine
Ausnehmung in nur einer der Platten ausreichend. Als Grund- oder Deckplatte
werden in diesem Zusammenhang die Teile des Gehäusekörpers verstanden, an
denen die Stirnseiten der miteinander kämmenden Zahnräder dicht anliegen. Die
Grund- und Deckplatte können mit dem Gehäusemittelteil verschraubt oder auch
einstückig sein.
Die den Strömungskanal bildende Ausnehmung kann unterschiedlich ausgebildet
sein. Allein entscheidend ist, daß die Ausnehmung unterhalb der sich beim Dre
hen der Zahnräder verschiebenden Dichtlinie liegt, so daß eine Verbindung zwi
schen Saug- und Druckraum geschaffen wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt die Ausnehmung eine Bohrung in
der Grund- und/oder Deckplatte des Gehäusekörpers, die von einer Justierschrau
be verschlossen ist. Die gewünschte Güte der Zahnradpumpe wird dann auf einem
Prüfstand oder dgl. durch Justieren der Stellschraube eingestellt.
Die Bohrung kann in bestimmten Zahnradstellungen dichtend von den Zahnrädern
abgedeckt werden. Wenn dies der Fall ist, ist eine Strömungsverbindung zwischen
Saug- und Druckraum nicht mehr gegeben. Daher umfaßt die Ausnehmung vor
teilhafterweise neben der Bohrung zwei Nuten, von denen sich die eine von der
Bohrung in den Druckraum und die andere in den Saugraum erstreckt. Mit einer
derart ausgebildeten Ausnehmung in der Grund- und/oder Deckplatte wird sicher
gestellt, daß der Saug- mit dem Druckraum in allen Zahnradstellungen über einen
Strömungskanal verbunden ist.
Die Nuten erstrecken sich in den Saug- bzw. Druckraum vorzugsweise parallel
zueinander. Bezüglich der Längsachse der Bohrung sind die Nuten vorzugsweise
seitlich zueinander versetzt angeordnet. Dadurch wird erreicht, daß die Dich
tungslinie der beiden Zahnräder, die unsymmetrisch zur Verbindungslinie der
Rotationsachsen der Zahnräder verläuft, abgedeckt wird. Dabei ist allerdings nicht
erforderlich, daß die Nutenden von den Zahnrädern zu keiner Zeit überdeckt wer
den. Es ist nur notwendig, daß je ein Bereich der Nut auf der einen Seite der
Dichtungslinie und ein Bereich auf der anderen Seite der Dichtungslinie in unge
hinderter Fluidverbindung zum Saug- bzw. Druckraum besteht.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung der Zahnradpumpe für medizinische
Zwecke in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Zahnradpumpe von Fig. 1,
Fig. 3 den Strömungskanal zwischen Saug- und Druckraum in vergrößerter
Darstellung, wobei sich die Justierschraube in der Öffnungsstellung
befindet.
Fig. 4 den Strömungskanal von Fig. 3, wobei sich die Justierschraube in der
Schließstellung befindet,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Strömungskanals, der mit einem
Drehschieber verschließbar ist, wobei sich der Drehschieber in der
Öffnungsstellung befindet,
Fig. 6 den Strömungskanal von Fig. 5, wobei sich der Drehschieber in der
Schließstellung befindet.
Ein bevorzugter Einsatzzweck der Zahnradpumpe ist die Förderung von wässrigen
Medien, insbesondere Dialysierflüssigkeit in Dialysegeräten. Die Zahnradpumpe
weist einen Gehäusekörper 1 auf, der eine Grundplatte 2 und eine Deckplatte 3
umfaßt, zwischen denen ein ringförmiges Gehäusemittelteil 4 angeordnet ist. Die
Gehäuseteile 2, 3, 4 sind mittels in Fig. 2 nicht dargestellter Schrauben fest mit
einander verschraubt. Zur Abdichtung der Gehäuseteile sind Dichtringe 5, 6 vor
gesehen, die in Nuten 7, 8 an den einander gegenüberliegenden Innenseiten der
Grund- bzw. Deckplatte 2, 3 liegen.
Das Gehäusemittelteil 4 umschließt eine im wesentlichen ovale Pumpenkammer P
zur Aufnahme von zwei Zahnrädern 9, 10. Die Zahnräder 9, 10 sind auf Zapfen
11, 12 drehbar gelagert, die in Bohrungen 13, 14, 15 der Grund- bzw. Deckplatte
2, 3 sitzen. Eines der beiden Zahnräder 10 weist einen Flansch 16 auf, der sich
durch eine zentrale Öffnung 17 der Deckplatte 3 nach außen erstreckt. Der
Flansch 16 dient zur Aufnahme einer in den Figuren nicht dargestellten An
triebseinheit, die das zentrale Zahnrad 10 im Uhrzeigersinn dreht.
Die miteinander kämmenden Zahnräder 9, 10 teilen die Pumpenkammer P in ei
nen in Strömungsrichtung vor den Zahnrädern befindlichen Saugraum 18 und ei
nen Druckraum 19, der hinter den Zahnrädern liegt. Im Saugraum 18 vor den
Zahnrädern 9, 10 und im Druckraum 19 hinter den Zahnrädern ist in dem Gehäu
semittelteil 4 eine Einlaß- 20 bzw. Auslaßbohrung 21 mit einem Einlaß E und
Auslaß A vorgesehen. Während des Betriebs der Pumpe fließt das zu fördernde
Medium durch die Einlaßbohrung 20 in den Saugraum 18 und wird über die mit
einander kämmenden Zahnräder 9, 10 in den Druckraum 19 gequetscht, von dem
es über die Auslaßbohrung 21 abfließt.
In der Grundplatte 2 ist unterhalb des Eingriffsbereichs der Zahnräder 9, 10 mittig
zwischen deren Drehachsen 23, 24 eine Bohrung 22 mit einem zylindrischen Ab
schnitt 25 angeordnet, der in einen konischen Abschnitt 26 übergeht, an den sich
ein zylindrischer Abschnitt 27 mit einem größeren Durchmesser als der zylindri
sche Abschnitt 22 anschließt. In der Bohrung 22 sitzt eine Justierschraube 28 mit
einem zylindrischen Schraubenschaft 33, der sich in den zylindrischen Abschnitt
25 der Bohrung 22 erstreckt. Gegenüber der Grundplatte 2 ist der Schraubenschaft
33 mit einem O-Ring 31 abgedichtet, der in einer Ringnut 32 des Schrauben
schafts sitzt.
Von dem Saugraum 19 erstreckt sich an der den Stirnseiten der Zahnräder 9, 10
zugewandten Innenseite der Grundplatte 2 eine erste Nut 29, die in die Bohrung
22 mündet, während von der Bohrung 22 eine zweite Nut 30 ausgeht, die sich bis
in den Druckraum 19 erstreckt. Die Nuten 29, 30 verlaufen parallel zueinander,
sind aber bezüglich der Längsachse der Bohrung 22 seitlich zueinander versetzt.
Die Bohrung 22 bildet zusammen mit den Nuten 29, 30 einen Strömungskanal, der
den Saugraum 18 mit dem Druckraum 19 verbindet. Der Querschnitt des Strö
mungskanals kann durch Drehen der Justierschraube 28 so eingestellt werden, daß
die Zahnradpumpe die gewünschte Güte hat.
Die über der Ausnehmung der Grundplatte 2 rotierenden Zahnräder 9, 10 reißen in
der Bohrung 22 und den Nuten 29, 30 sich absetzende Kalk- und/oder Schmutz
ablagerungen mit, so daß nicht die Gefahr der Verstopfung des Strömungskanals
besteht. Daher hat der Strömungskanal der Pumpe einen weniger anfälligen Strö
mungsquerschnitt, so daß die Förderrate der Pumpe konstant bleibt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen den Strömungskanal zwischen Saug- und Druckraum
18, 19 in vergrößerter Darstellung. In Fig. 3 gibt die Justierschraube 28 den
Strömungskanal frei, während die Schraube 28 den Strömungskanal in Fig. 4
verschließt. Eine alternative Ausführungsform des Strömungskanals zeigen die
Fig. 5 und 6. Der Querschnitt des Strömungskanals wird bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel nicht durch eine Justierschraube, sondern durch einen Drehschieber
28' eingestellt, der in einer zylindrischen Bohrung 22' der Grundplatte 2 angeord
net ist. Darüber hinaus wird der Strömungskanal nicht durch zwei seitlich versetzt
zueinander angeordnete Nuten gebildet, sondern die Nuten 29' und 30' liegen auf
einer gemeinsamen Längsachse unterhalb des Eingriffsbereichs der Zahnräder 9,
10. Der Drehschieber 28' ist ein zylindrischer Körper, der an einer Seite 34 abge
schrägt ist. In Fig. 5 gibt der Drehschieber 28' den Strömungsquerschnitt frei.
Durch Drehen des Schiebers um 90° wird die Verbindung zwischen Saug- und
Druckraum 18, 19 geschlossen (Fig. 6).
Claims (5)
1. Zahnradpumpe, insbesondere für medizinische Zwecke, mit
einem Gehäusekörper (1), der eine Grundplatte (2) und eine Deckplatte (3) aufweist, zwischen denen ein Gehäusemittelteil (4) angeordnet ist,
mindestens zwei im Eingriff befindlichen Zahnrädern (9, 10), die in dem Gehäusekörper mit ihren Stirnseiten dichtend an der Grund- und Deck platte anliegend angeordnet sind, wobei in Strömungsrichtung vor den Zahnrädern in dem Gehäusekörper ein Saugraum (18) und hinter den Zahnrädern ein Druckraum (19) ausgebildet ist, und
einem den Saugraum mit dem Druckraum verbindenden Strömungskanal, dessen Querschnitt einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Strömungskanal zwischen Saug- und Druckraum eine Ausnehmung (22, 29, 30) an der den miteinander kämmenden Zahnrädern (9, 10) zuge wandten Innenseite der Grund- und/oder Deckplatte (2, 3) vorgesehen ist, die im Eingriffsbereich der Zahnräder angeordnet ist.
einem Gehäusekörper (1), der eine Grundplatte (2) und eine Deckplatte (3) aufweist, zwischen denen ein Gehäusemittelteil (4) angeordnet ist,
mindestens zwei im Eingriff befindlichen Zahnrädern (9, 10), die in dem Gehäusekörper mit ihren Stirnseiten dichtend an der Grund- und Deck platte anliegend angeordnet sind, wobei in Strömungsrichtung vor den Zahnrädern in dem Gehäusekörper ein Saugraum (18) und hinter den Zahnrädern ein Druckraum (19) ausgebildet ist, und
einem den Saugraum mit dem Druckraum verbindenden Strömungskanal, dessen Querschnitt einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Strömungskanal zwischen Saug- und Druckraum eine Ausnehmung (22, 29, 30) an der den miteinander kämmenden Zahnrädern (9, 10) zuge wandten Innenseite der Grund- und/oder Deckplatte (2, 3) vorgesehen ist, die im Eingriffsbereich der Zahnräder angeordnet ist.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
nehmung eine Bohrung (22) in der Grund- und/oder Deckplatte (2, 3) um
faßt, die von einer Justierschraube (28) verschlossen ist.
3. Zahnradpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
nehmung eine erste sich von der Bohrung (22) in den Druckraum (18) er
streckende Nut (29) und eine zweite sich von der Bohrung in den Sau
graum (19) erstreckende Nut (30) umfaßt.
4. Zahnradpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten
(29, 30) sich ausgehend von der Bohrung (22) parallel zueinander in den
Saug- bzw. Druckraum (18, 19) erstrecken, wobei die Nuten bezüglich der
Längsachse der Bohrung seitlich zueinander versetzt angeordnet sind.
5. Zahnradpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Gehäusemittelteil (4) mit der Grund- und/oder Deckplatte (2,
3) verschraubt ist.
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