DE19915762A1 - Kühlsystem für Filamentbündel - Google Patents
Kühlsystem für FilamentbündelInfo
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Abstract
Kühlsystem für Filamentbündel, welche durch mindestens zwei nebeneinander angeordnete Spinndüseneinheiten (1) aus Polymerschmelze ersponnen und von einem Abzugsystem (17) abgezogen werden, wobei die Filamentbündel (3a, 3) in einem dreiteiligen Schacht (A, B, C) durch einen gleichgerichteten Luftstrom abgekühlt werden, und wobei sich der Querschnitt der einzelnen Schachtteile (A und B) derart verjüngt, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Luft in etwa dem gleichen Umfang zunimmt wie die Abzugsgeschwindigkeit der Filamentbündel (3a, 3).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem für Filamentbündel,
welche durch mindestens zwei nebeneinander angeordnete
Spinndüseneinheiten aus Polymerschmelze ersponnen und mit einer
Geschwindigkeit von 1000 m/min von einem Abzugsystem abgezogen
werden, wobei die Filamentbündel durch einen gleichgerichteten
Luftstrom abgekühlt werden.
Polymerschmelzspinnverfahren, bei denen gleichzeitig mehrere
Filamentbündel ersponnen, vorverstreckt, abgekühlt, präpariert und nach
eventuellen weiteren Arbeitsschritten aufgespult werden, sind bekannt.
In konventionellen Spinnanlagen werden die frisch ersponnenen, weichen
Polymerfilamente kurz nach ihrem Austritt aus der Spinndüseneinheit
durch eine Querstromanblasung abgekühlt. Bis zu ihrer Erstarrung erhöht
sich die Geschwindigkeit der Filamente von der Spinngeschwindigkeit an
der Düse bis auf die Aufspulgeschwindigkeit, d. h. auf dieser Strecke
werden die Filamente verstreckt. Gleichzeitig ist dies die Strecke
während der die Filamente gegen äußere Einwirkungen am empfindlichsten
sind. US-Patent 3 551 949 (= DE-A 19 56 860) beschreibt einen
Blasschacht mit Querstromanblasung für ein einzelnes Filamentbündel,
wobei durch geneigte Seitenwände Luft-Turbulenzen reduziert werden.
Gemäß US-Patent 3 684 416 (= DE-A 19 62 946) läßt sich der Platzbedarf
von Blasschächten mit Querstromanblasung für mehrere Filamentbündel
dadurch mindern, daß die Trennwände zwischen den einzelnen
Filamentbündeln verformbar sind.
Ein völlig anderes Kühlkonzept basiert auf der Abkühlung der Filamente
durch einen gleichgerichteten Begleitluftstrom innerhalb von je einem
Schutzrohr pro Filamentbündel, wobei der Luftstrom durch Gebläse
u. dgl. und/oder durch den durch die Filamentfortbewegung verursachten
Sog erzeugt wird (US-Patente 5,688,458; 5,360,589; 5,340,517). Durch
trichterförmige Ausbildung des Bodens des ansonsten zylinderförmigen
Schutzrohres läßt sich gemäß dem EP-Patent 0 396 646 der Luftverbrauch
reduzieren und die Gleichmäßigkeit der Filamente verbessern. Laut
US-Patent 3 611 485 soll das frisch ersponnene Filamentbündel in einem
stets frei und unkontrolliert umlaufenden Luftstrom abgekühlt werden,
der nur soweit durch Frischluft aufgefüllt wird, wie durch den
regelbaren Ausgang Verluste entstehen. Auch hier ist nur ein Kamin pro
Spinndüse vorgesehen. Im US-Patent 3 707 593 wird ein Spinnprozeß
beschrieben, der nur für Vlies-Herstellung (non-woven) geeignet ist: In
einem druckdichten Spinnrohr werden die frisch ersponnene Filamente
mittels der zum Abzug dienenden Druckluft abgekühlt, wobei in einem
zylindrischen Rohr ohne Zwischenwände auch mehrere Filamentbündel
abgekühlt werden können.
Das Verfahren des EP-Patentes 0 682 720 will darüber hinaus die
Umgebungsluft mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Filamente
mitführen, um so den Erstarrungspunkt des Fadens später zu erreichen
und dadurch die Abzugsgeschwindigkeit erhöhen zu können. Dies wird mit
der Wirtschaftlichkeit, d. h. höhere Produktionsgeschwindigkeit bei
gleicher Qualität oder höhere Qualität bei gleicher Geschwindigkeit
begründet. Erreicht werden soll dies durch ein im unteren Bereich
erweitertes zylindrisches Schutzrohr mit Absaugvorrichtung. Erzeugen
lassen sich so zwar Luftgeschwindigkeiten, die in der Größenordnung der
Filament-Abzugsgeschwindigkeit liegen, nicht aber ein
Geschwindigkeitsprofil, welches die durch die Vorverstreckung des noch
nicht erstarrten Filamentbündels bedingte Geschwindigkeitszunahme
berücksichtigt.
Einzelne Fadenschutzrohre sind teurer als ein gemeinsamer Kanal für
mehrere Fäden und besonders nachteilig ist deren Handhabung: Jeder
einzelne Faden muß beim Auflegen auf die Spulmaschine durch sein ihm
zugehöriges Schutzrohr manuell hindurchgeführt werden. Dies ist bei der
Ausgestaltung nach EP-Patent 0 682 720 besonders schwierig durch die
enge Öffnung am unteren Ende, die das Ansaugen von Falschluft
verhindern soll. Wegen der Enge der Rohre wird der Präparationsauftrag
auch erst nach dem Austritt aus dem Rohr auf den Faden aufgebracht.
Dies ist ein Nachteil gegenüber den Verfahren mit Querstromanblasung,
die sofort nach der Abkühlung der einzelnen Filamente den Fadenschluß
anstreben und erst nach der Ölung Fadenführerelemente einsetzen.
Besonders nachteilig und kostenintensiv ist aber, daß die Luftabsaugung
für jedes einzelne Fadenschutzrohr installiert, betrieben und geregelt
werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Kühlsystem für Filamentbündel zu
schaffen, welches dem Schutz der noch nicht erstarrten Filamente und
deren behutsamer Abkühlung dient und gleichzeitig eine möglichst
einfache Handhabung und hohe Wirtschaftlichkeit sichert.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Kühlsystem
gemäß den Angaben der Patentansprüche.
Das Kühlsystem eignet sich für alle durch Schmelzspinnen verarbeitbare
Polymere, insbesondere für textile Polyesterfilamente, die mit hoher
Aufspulgeschwindigkeit ersponnen werden.
Der Erfindungsgedanke geht davon aus, daß in einem zylindrischen Rohr
eine Luftsäule an sich mit (fast) konstanter Geschwindigkeit strömt,
auch wenn die Luftschichten in einem parabelförmigen Strömungsprofil
von innen nach außen langsamer werden. Dies ist für den erstarrten
Faden, der selbst mit konstanter Geschwindigkeit läuft, bedeutungslos,
nicht aber für die noch weichen, sich streckenden Filamente, deren
Geschwindigkeit solange zunimmt, bis die Erstarrung eingetreten ist.
Betrachtet man nun ein konisches Rohr, so liegt auch hier ein
parabelförmiges Strömungsprofil (von innen nach außen langsamer
werdend) vor. Aber dieses Profil ist am engen Ende wesentlich stärker
ausgeprägt als am weiten Anfang, d. h. die Geschwindigkeit des
Luftstromes ist nicht konstant, sondern nimmt zu. Und dies gilt nicht
nur für übliche zylindrische Rohre, sondern auch für Rohre mit
rechteckigem Querschnitt.
Der Erfindungsgedanke geht des weiteren davon aus, daß statt einzelner,
konischer Rohre für jeden einzelnen Faden, auch ein sich verjüngender
rechteckiger Kanal für alle Fäden gemeinsam die Aufgabe erfüllen kann,
einen unterstützenden Begleitluftstrom mit möglichst angepaßter
Geschwindigkeit zu den Fäden zu erzeugen. Der rechteckige Querschnitt,
insbesondere in Verbindung mit Trennwänden zwischen den einzelnen
Filamentbündeln, erlaubt eine gleichmäßigere Abkühlung sämtlicher
Einzelfilamente der Filamentbündel als zum Beispiel ein ovaler
Querschnitt. Dabei ist es im Prinzip gleich, wo und wie die Verjüngung
stattfindet. Vorzugsweise sollte aber der erste Teil des Schachtes (A)
in der Breite konstant bleiben, damit die einzelnen Filamentbündel
parallel und unter gleichen Bedingungen abgezogen werden können. Dies
kann durch zusätzliche Schutzbleche zwischen den einzelnen
Spinndüsenpositionen noch unterstützt werden. Hier ist bis zum unteren
Ende des ersten Schachtes (A) auch Raum genug für die übliche Position
des Präparationsölers, der zudem in der Höhe verstellbar sein kann, um
die Vorteile der Erfindung auch für unterschiedliche Titer nutzen zu
können. Direkt vor dem Übergang zum folgenden Schacht (B) ist zunächst
ein Fadenführer untergebracht.
Je nachdem, ob die einzelnen Filamentbündel einzeln oder zu mehreren
zusammengefaßt aufgewickelt werden sollen, hat Schacht B einen
geringfügig in der Tiefe verjüngten oder einen stark verjüngten
Querschnitt. Bei einzeln aufzuwickelnden, nebeneinander angeordneten
Filamentbündeln bleibt die Breite des Schachtes B unverändert über die
gesamte Schachthöhe und gegenüber Schacht A. Die Tiefe des Schachtes B
sollte am unteren Ende so bemessen sein, daß einerseits Falschluft und
Turbulenzen unterbunden werden, andererseits aber Berührungen der
Schachtwandungen durch die Filamente ausgeschlossen sind. Dies wird
durch eine leichte Neigung der Vorder- und/oder Rückwand des
Schachtes B entsprechend einer geringfügigen Verjüngung erreicht. Bei
zusammengefaßt aufzuwickelnden Filamentbündeln erfolgt zusätzlich eine
seitliche Verjüngung des Schachtes B, damit die Fäden platzsparend
weiter geführt werden können. Kurz vor dem Ende dieses zweiten
Schachtes (B) wird die Absaugung der Luft vorgenommen, wobei die Luft
bis zur Spinnposition zurückgeführt werden kann, um bereits temperiert
(weil im Kreis gefahren) nahe am Faden erneut eingebracht zu werden.
Weitere Luftmengen werden, soweit nötig, durch den oberen offenen Spalt
zwischen Spinndüseneinheiten und dem ersten Schacht (A) angesaugt. Am
Übergang des zweiten Schachtes (B) zum Endschacht (C) können weitere
Fadenführer angebracht sein.
Der Erfindungsgedanke geht des weiteren davon aus, daß der erstarrte
Faden, der von der Aufspulmaschine mit konstanter, hoher
Geschwindigkeit abgezogen wird, um sich herum einen automatisch
mitlaufenden Luftmantel hat. Diese Schleppluft kann nicht verhindert,
aber genutzt werden. Statt also den Fadenaustritt zu verengen und die
gesamte Luft aus dem Kanal abzusaugen, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, nach dem Austritt aus dem Schacht (B) einen im
Querschnitt konstant, aber sehr eng bleibenden Endschacht (C)
anzuschließen, in dem die Fäden möglichst lange verbleiben sollen. Die
hier entstehende konstante Luftströmung verhindert nicht nur das
Einströmen von Falschluft, sondern unterstützt noch durch die
vorerwähnte Schleppluft den Sog auf die Luftzuströmung und entlastet so
die Kosten für die Erzeugung der Saugluft.
Der prozeßtechnische Nutzeffekt der Erfindung liegt vor allem in der
Möglichkeit, höhere Spinngeschwindigkeiten als bei konventionellen
Verfahren mit rein mechanischen Mittel zu erreichen. Auch wird die
Aufgabe gegenüber dem bekannten EP-Patent 0 682 720 besser und
kostengünstiger gelöst.
Die weitere Beschreibung erfolgt anhand der Zeichnungen, wobei:
Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Kühlsystem, links einen
Schnitt durch den Fadenlauf von der Spinndüseneinheit bis zur
Aufspulung und rechts die Ansicht auf einen beispielhaften Aufbau mit
sechs Fadenläufen.
Fig. 2 zeigt links den Fadenlauf in einem konventionellen Kühlschacht
mit Querstromanblasung und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der
Gesamtluft und rechts im Diagramm die Filamentgeschwindigkeit und dazu
die Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft des Fadens.
Fig. 3 zeigt links den Fadenlauf in einem erfindungsgemäßen Kühlschacht
mit Gleichstromführung und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der
Gesamtluft und im Diagramm rechts die Filamentgeschwindigkeit und die
Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft des Fadens.
Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes Beispiel für sechs Fäden in
dreidimensionaler Darstellung.
In Fig. 1 wird ein erfindungsgemäßer Verfahrensaufbau rein schematisch
dargestellt. Links im Schnitt wird der Fadenlauf (3a, 3) von der
Spinndüseneinheit (1) bis zur Aufspulung (2) und rechts dazu die
Ansicht für einen beispielhaften Aufbau mit sechs Spinndüseneinheiten
(1) gezeigt. Der erste Schacht (A) ist in der Breite konstant, d. h.
die beiden Seitenwände (4) sind gerade und parallel zueinander
ausgeführt, und die Verjüngung findet nur über die Vorder- und Rückwand
(5a, 5b) des Schachtes statt. Der Fadenlauf (3a) ist leicht aus der
Senkrechten verspannt, damit im Präparationsöler (6) der Anlauf
gewährleistet werden kann. Vorder- und Rückwand (5a, 5b) des Schachtes
sind zur Fadenmitte gleichmäßig geneigt, so daß die Schrägung
asymmetrisch erfolgen muß. Rechts in der Ansicht sind die einzelnen
Schutz- bzw. Trennbleche (7) gezeigt, die identische Bedingungen
zwischen den einzelnen Filamentbündeln (3a), die in diesem Bereich
parallel zueinander abgezogen werden, schaffen. Am unteren Ende des
ersten Schachtes (A) sind zunächst die Präparationsöler (6), die für
unterschiedliche Titer in der Höhe verstellbar sein müssen, und danach
die ersten Fadenführer (8) direkt vor dem Übergang zum nachfolgenden
Schacht (B) untergebracht. Da die Filamentbündel (3) im vorliegenden
Beispiel separat aufgewickelt werden, erfolgt nur eine geringe
Verjüngung des Schachtes B über dessen Vorder- und Rückwand (9a, 9b).
Die Breite des Schachtes (B) bleibt hingegen konstant, die Seitenwände
(10) also parallel zueinander. Die Luftabsaugung (11) erfolgt kurz vor
dem Ende des zweiten Schachtes (B) mittels Sauggebläse (11a), und die
Luft wird dann bis zu den Spinndüseneinheiten (1) zurückgeführt, um
bereits temperiert (weil im Kreis gefahren) nahe am Faden über einen
Einblasring (12) eingebracht und gleichmäßig auf die
Spinndüseneinheiten (1) verteilt zu werden. Weitere Luftmengen werden
am oberen offenen Anfang des ersten Schachtes (A) durch den Spalt (13)
angesaugt, soweit nötig. Am Übergang des zweiten Schachtes (B) zum
Endschacht (C) sind die zweiten Fadenführer (14) angebracht, die
gegebenenfalls auch entfallen können. Grundsätzlich kann die
Luftabsaugung (11) auch in Abzugsrichtung weiter unten aus Schacht C
vorgenommen werden. Jedoch ist die Gefahr unerwünschter
Falschluftansaugung um so größer, je geringer der Abstand zwischen
Luftabsaugung (11) und dem Austrittsende (18) von Schacht C ist. Der
Schacht (C) ist im Querschnitt konstant, aber sehr eng gehalten, damit
die hier entstehende konstante Luftströmung das Einströmen von
Falschluft verhindert, und reicht bis kurz vor die erste Abzugsgalette
(17) oder bei galettenlosem Spinnen bis kurz vor das nachfolgende
Spinnelement, zum Beispiel der Wickler (2). Vorzugsweise beträgt der
Abstand zwischen Filamentbündeln und den Wandungen (15a, 15b) von
Schacht (C) 1 bis 4 cm.
Fig. 2 zeigt schematisch links den Fadenlauf (3a, 3) in einem
konventionellen Kühlschacht und den vertikalen Geschwindigkeitsverlauf
der Gesamtluft, die quer eingeblasen nach unten hin nur sehr langsam
strömt. Rechts im Diagramm ist die Filamentgeschwindigkeit eingetragen,
die von der Einspritzgeschwindigkeit (V1) bis auf die
Aufspulgeschwindigkeit (V2) zunimmt, um dann konstant zu bleiben. Fast
parallel dazu nimmt die Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft,
nur durch den Sog des Fadens erzeugt, ihren Verlauf.
Im Vergleich dazu zeigt die Fig. 3 links den schematischen Fadenlauf
(3a, 3) im Schacht A und B eines erfindungsgemäßen Kühlsystems und den
vertikalen Geschwindigkeitsverlauf der im Gleichstrom geführten
Gesamtluft. Hier wird, durch die Absaugung erzwungen, die vertikal
bewegte Luft durch die Verjüngung des Kühlschachtes A insgesamt
beschleunigt. Der Geschwindigkeitsverlauf des Filamentes und die
Geschwindigkeit der unmittelbaren Begleitluft des Fadens wird im
Diagramm rechts dargestellt. Weil schon eine beschleunigte Luftbewegung
vorliegt, braucht der Faden (3a, 3) seine unmittelbare Begleitluft
nicht so extrem zu beschleunigen, wie bei konventioneller Fadenkühlung.
D. h., die Filamentgeschwindigkeit des nicht erstarrten Polymers (3a)
wird nicht so stark gebremst wie beim Stand der Technik üblich, und der
Erstarrungspunkt der Filamente bzw. der erste Fadenführer (8) liegt
weiter weg von der Spinndüseneinheit (1). Durch diese sanfte
Verstreckung, in einem längeren Zeitraum als üblich, kann die
Abzugsgeschwindigkeit erhöht werden, ohne daß es zum Fadenbruch kommt.
Fig. 4 zeigt ein anderes, erfindungsgemäßes Beispiel für sechs
gemeinsam aufgewickelte Filamentbündel (3) in dreidimensionaler
Darstellung. Der erste Schacht (A) ist in der Breite konstant und
entsprechend der Spinnanordnung ausgelegt. Zwischen den einzelnen
Filamentbündeln (3a) sind Trennbleche (7) positioniert, so daß für
jedes dieser Fadenbündel (3a) der gleiche Raum zur Verfügung steht. Die
Höhe des Schachtes (A) wird in der Regel 1,8 bis max. 2,2 m betragen,
entsprechend der Etagenhöhe der Spinnbühne. Die beiden Seitenwände (4)
sind gerade und parallel zueinander ausgeführt und die Verjüngung von
insgesamt 10° bis max. 30° findet nur seitlich über die Vorder- und
Rückwand (5a, 5b) des Schachtes statt. Die Vorderwand (5a) ist klappbar
ausgeführt, wobei die Scharniere der Flügeltüren (19) für eine vertikal
senkrechte Öffnung vorgesehen sind. Die Türen (19) haben im Bereich der
Öleranordnung (6) Sichtfenster (20) zur Prozeßüberwachung am Öler (6)
und ersten Fadenführer (8). In der Zeichnung ist die linke Tür (19)
geöffnet dargestellt. Die Verjüngung im zweiten Schacht (B) ist zwar
frei wählbar, erfolgt jedoch vorwiegend seitlich und möglichst kurz
bauend, damit die Fäden (3) platzsparend weiter geführt werden können,
d. h. hier ergibt sich die Dimensionierung mehr oder weniger aus den
baulichen Gegebenheiten der Anlage. Im allgemeinen ist ein Winkel von 2
bis 30° zwischen Vorder- und Rückwand (9a, 9b) und von 30 bis 120°
zwischen beiden Seitenwänden (10) angemessen. Die Luftabsaugung (11)
erfolgt kurz vor dem Ende des Schachtes (B) über ein angepaßtes
Rohrsystem. Die Rückführung der Luft bis zur Spinnposition ist hier
nicht gezeigt. Der anschließende Endschacht (C) ist im Querschnitt
konstant gehalten, aber er sollte so eng, wie noch handhabbar, und auch
so lang wie möglich sein. Hier ist eine einzelne Tür (21) vorgesehen,
die bis in den Bereich am Übergang des zweiten Schachtes (B) reicht,
damit die zweiten Fadenführer (14) bedient werden können.
Claims (10)
1. Kühlsystem für Filamentbündel, weiche durch mindestens zwei
nebeneinander angeordnete Spinndüseneinheiten (1) aus
Polymerschmelze ersponnen und mit einer Geschwindigkeit von
≧ 1000 m/min von einem Abzugsystem abgezogen werden, wobei die
Filamentbündel durch einen gleichgerichteten Luftstrom abgekühlt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlsystem aus folgenden
Teilen besteht:
- - unmittelbar unterhalb der Spinndüseneinheiten (1) Mittel (12, 13) zum Zuführen von Luft,
- - daran anschließend ein Schacht A mit rechteckigem Querschnitt, konstanter Breite zwischen den Schacht- Seitenwänden (4) und sich in Abzugsrichtung verjüngender Tiefe zwischen Schacht-Vorder- und -Rückwand (5a, 5b), wobei die Filamentbündel (3a) durch den Schacht A abgezogen werden und nahe dem Austritt aus Schacht A zunächst über einen Präparationsöler (6) und danach durch einen ersten Fadenführer (8) geführt werden,
- - ein an Schacht A anschließender Schacht B mit rechteckigem Querschnitt und sich in Abzugsrichtung verjüngender Tiefe und wahlweise verjüngender Breite, wobei die Filamentbündel (3) durch den Schacht B abgezogen werden,
- - ein an Schacht B anschließender Schacht C mit rechteckigem, konstantem Querschnitt, welcher bis nahe an das Abzugssystem (17) reicht, wobei die Filamentbündel (3) durch den Schacht C dem Abzugssystem (17) zugeführt werden, und
- - nahe dem Austritt aus Schacht B Mittel (11) zum Abführen von Luft.
2. Kühlsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Schachtes A zwischen jeweils zwei Filamentbündeln (3a) je eine
Trennwand (7) angeordnet ist, welche über die gesamte Tiefe des
Schachtes A parallel zu dessen Seitenwänden (4) verläuft.
3. Kühlsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Vorder- und Rückwand (5a, 5b) des Schachtes A in einem Winkel von
10 bis 30° zueinander angeordnet sind, wobei beide Wände (5a, 5b)
gleichmäßig zur Achse der Filamentbündel (3a) geneigt sind.
4. Kühlsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
zwischen Vorder- und Rückwand (5a, 5b) variabel einstellbar ist,
wobei die Einstellung derart erfolgt, daß innerhalb des Schachtes
A die Strömungsgeschwindigkeit der zugeführten Luft in etwa im
gleichen Umfang zunimmt wie die Geschwindigkeit der Filamentbündel
(3a).
5. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Filamentbündeln (3)
und den Wandungen (15a, 15b, 16) von Schacht C 1 bis 4 cm beträgt.
6. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt von Schacht B in der
Tiefe und in der Breite verjüngt, wobei die Filamentbündel (3)
nahe dem Austritt aus Schacht B durch einen zweiten Fadenführer
(14) geführt werden.
7. Kühlsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Vorder-
und Rückwand (9a, 9b) des Schachtes B in einem Winkel von 2 bis
30° und die beiden Seitenwände (10) in einem Winkel von 30 bis
120° zueinander verlaufen.
8. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorderwand (5a) des Schachtes A und/oder
die Vorderwand (15a) des Schachtes C geöffnet werden kann.
9. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel zum Zuführen von Luft aus einem zur
Umgebungsluft offenen Spalt (13) zwischen Schacht A und den
Spinndüseneinheiten (1) besteht, und das Mittel zum Abführen von
Luft aus mindestens einer von Schacht B abzweigenden Leitung (11)
mit Absauggebläse (11a) besteht.
10. Kühlsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel
zum Zuführen von Luft zusätzlich einen in den Spalt (13)
mündenden, die mindestens zwei Spinndüseneinheiten (1) umgebenden
Blasring (12) umfaßt, wobei die mittels des mindestens einem
Absauggebläse (11a) abgeführte Luft zu dem Blasring (12)
rückgeführt und gleichmäßig auf die mindestens zwei
Spinndüseneinheiten (1) verteilt wird.
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