DE19914703A1 - Verfahren zum Ernten von im oder am Seeboden lebenden Tieren, sowie Vorrichtung für dieses Verfahren - Google Patents
Verfahren zum Ernten von im oder am Seeboden lebenden Tieren, sowie Vorrichtung für dieses VerfahrenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ernten von im oder am Seeboden lebenden Tieren, wie Schalen- und Muscheltiere, insbesondere Muscheltiere der Gattung "ensis", welches Verfahren die nachfolgenden Schritte umfaßt: DOLLAR A - das in dem Seeboden Anschneiden einer die Muscheltiere enthaltenden Seebodenschicht; DOLLAR A - das aus dem Seeboden Aufnahmen der Seebodenschicht; DOLLAR A - das wenigstens teilweise Verflüssigen der aufgenommenen Seebodenschicht, und DOLLAR A - das Abführen und Sammeln der geernteten Schalentiere, wobei das Anschneiden der Seebodenschicht mit Wasser unter Druck und/oder durch Einsatz von Luft ausgeführt wird. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zum Ernten von im oder am Seeboden lebenden Tieren, wie Schalen- und Muscheltiere, insbesondere Muscheltiere der Gattung "ensis", welche Vorrichtung einen schleppfähigen Käfig umfaßt, der mit Schneidemitteln zum Anschneiden einer Seebodenschicht, Aufnahmemitteln zur Aufnahme der angeschnittenen Seebodenschicht und Abfuhrmitteln zur Abfuhr der Muscheltiere versehen ist, wobei die Schneidemittel von einem Schneidemund gebildet werden, der mit einem Schneiderand und mit Spritzmitteln für Wasser und/oder Luft versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ernten von
im oder am Seeboden lebenden Tieren, wie Schalen- und
Muscheltiere, insbesondere Muscheltiere der Gattung
"ensis", welches Verfahren die nachfolgenden Schritte
umfasst:
- - das in dem Seeboden Anschneiden einer die Muscheltiere enthaltenden Seebodenschicht;
- - das aus dem Seeboden Aufnahmen der Seebodenschicht;
- - das wenigstens teilweise Verflüssigen der aufgenommenen Seebodenschicht, und
- - das Abführen und Sammeln der geernteten Schalentiere.
Ein solches Verfahren sowie eine entsprechende
Vorrichtung sind aus GB-A-1.207.906 bekannt.
Diese Veröffentlichung beschreibt ein
Muschelernteverfahren sowie eine Muschelerntevorrichtung,
wobei das Anschneiden im Seeboden ausschließlich durch
eine mechanische Kraftübertragung mittels Schneidemitteln
erhalten wird.
Ein solches bekanntes Verfahren weist den Nachteil
auf, dass in Seeböden mit fester Textur und/oder harter
Struktur dieses Anschneiden schwer abläuft oder gar
unmöglich wird. Außerdem ist die Beschädigung beim Ernten
von Muscheltieren auf diese Weise erheblich, da große
Kräfte übertragen werden müssen, um den Seeboden beim
Anschneiden brechen zu können.
Die Erfindung hat die Aufgabe, diesen Nachteil
wenigstens zum Teil zu beheben und schafft zu diesem
Zweck ein Verfahren nach Anspruch 1.
Dadurch, dass das mechanische Anschneiden der
Seebodenschicht mit dem Spritzen von Wasser unter Druck
einhergeht, gegebenenfalls in der Kombination mit Luft,
wird die Struktur des Seebodens durch eine Verflüssigung
des bespritzten Seebodens weicher werden. Dieses Spritzen
von Wasser oder Luft erfolgt im Wesentlichen quer zu der
aufzunehmenden Seebodenschicht, sowohl in der radialen
als auch in der axialen Richtung.
Es wird angemerkt, dass US-A-3.862.502 ein
Ernteverfahren für Muscheltiere beschreibt, wobei durch
das axiale Spritzen von Wasser der Seeboden verflüssigt
wird, wodurch lediglich die Muscheltiere in einem hinter
den Spritzmitteln vorgesehenen Auffangnetz aufgenommen
werden. Dabei erfolgt eine vollständige Verflüssigung des
Bodens und wird somit keine Seebodenschicht aus dem
Seeboden aufgenommen.
Das Verfahren nach der Erfindung bezweckt
allerdings, in einem ersten Schritt den Seeboden
teilweise zu verflüssigen, wodurch eine Seebodenschicht,
grenzend an einen verflüssigten Teil des Seebodens
leichter aufgenommen wird. Nachdem diese Seebodenschicht
mit den Muscheltieren aufgenommen ist, wird die
Verflüssigung weiter fortgesetzt.
Dies ist insbesondere geeignet für Muscheltiere des
Typs "Rasiermesser" oder "ensis", da diese sehr
zerbrechlich sind. Eine Verflüssigung der aufgenommenen
Seebodenschicht mittels Wassers unter Druck oder durch
Einsetzung von Luft ist ein besser zu beherrschender
Verfahrensschritt, wodurch weniger Schaden an den zu
erntenden Muscheltieren entsteht.
Vorzugsweise wird Wasser oder Luft beim Anschneiden
auf den Seeboden entlang wenigstens einem Teil des
Umfangs der aufzunehmenden Seebodenschicht gespritzt
werden. Dadurch wird nur eine örtliche Verflüssigung am
Umfang der aufzunehmenden Seebodenschicht erfolgen.
Eine solche Umfangsverflüssigung lässt sich besser
beherrschen. Es kann zum Beispiel Wasser im Seeboden
entlang dem Umfang der aufzunehmenden Seebodenschicht mit
einem Druck gespritzt werden, der zwischen 0,5 und
50 Atü, vorzugsweise zwischen 5 und 10 Atü liegt, und mit
einem Durchfluss zwischen 100 und 5000 m3/h.
Ebenfalls vorzugsweise wird beim Anschneiden Wasser
und/oder Luft in den Seeboden entlang dem vollständigen
Umfang der aufzunehmenden Seebodenschicht gespritzt. Auf
diese Weise wird die Seebodenschicht verflüssigt, wodurch
diese Seebodenschicht in kontinuierlicher Weise als eine
längliche Balkenform angeschnitten und aufgenommen wird.
Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung
nach dem Eingang des Anspruchs 7.
Eine solche Vorrichtung ist aus GB-A-1.207.906
bekannt.
Wie vorstehend bereits erläutert, ist eine solche
Vorrichtung zum Anschneiden von Seeböden mit harter
Struktur ungeeignet. Die Erfindung hat die Aufgabe,
diesen Nachteil jedenfalls zum Teil zu beheben, und
schafft zu diesem Zwecke eine Vorrichtung nach Anspruch
7. Dadurch, dass die Schneidemittel nicht nur von einem
Schneiderand gebildet werden, der in den Seeboden
schneidet, sondern ebenfalls mit Spritzmitteln für Wasser
oder Luft zwecks Verflüssigung des Bodens versehen sind,
wird das Anschneiden einfacher und mit geringerer
mechanischer Kraft bewirkt werden.
Vorzugsweise werden die Spritzmittel von einem den
Schneiderand der Schneidemittel begrenzenden
Spritzschlitz gebildet. Durch Positionieren der
Spritzmittel nach einem Spritzschlitz wird der Seeboden
lediglich entlang dem Umfangsteil der aufzunehmenden
Seebodenschicht verflüssigt.
Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnung besser verstanden, worin
zeigen:
Fig. 1 eine teilweise aufgerissene perspektivische
Ansicht einer Vorzugsausführungsform der Vorrichtung nach
der Erfindung; und
Fig. 2 eine schematisch dargestellte
Längsschnittansicht der mit einem Fischerboot gekoppelten
Erntevorrichtung.
Die beiden dargestellten Ausführungsformen der
Vorrichtung werden in einem Betriebszustand dargestellt.
Eine Erntevorrichtung 28 besteht aus einem auf der
Seebodenfläche 32 zu schleppenden Käfig 3 aus steifem und
perforiertem Material, welcher Käfig an der Vorderseite
mit einem Schlitten 31 und darunter befindlichen
Schneidemitteln 4 versehen ist. Aufnahmemittel 5 sind
hinter den Schneidemitteln 4 angeordnet.
Die Schneidemittel 4 werden von einem Schneidemund 7
gebildet, der von einem Schneiderand 8 begrenzt wird. An
dem Schneiderand 8 sind Spritzmittel für Wasser und/oder
Luft 9 in Form eines Spritzschlitzes vorgesehen, aus
einer Reihe von Spritzmündern, die Wasser unter Druck
oder Luft im Wesentlichen parallel zu der Seebodenfläche
32 und quer zum Seeboden 1 spritzen. Die Spritzmittel 9
sind entlang dem Umfang des Schneidemundes 7 vorgesehen,
wodurch lediglich der Seeboden entlang einem Umfangsteil
verflüssigt wird. Dadurch wird eine balkenförmige
Seebodenschicht 29 angeschnitten und aufgenommen. Die
Spritzmittel 9 erstrecken sich axial gegenüber den
Aufnahmemitteln 5. Es ist ebenfalls möglich, eine Reihe
dieser Spritzmittel 9 radial anzuordnen.
Die Aufnahmemittel 5 sind ebenfalls mit
Spritzmündern 11 für Wasser oder Luft zur weiteren
Verflüssigung der Seebodenschicht. Die Aufnahmemittel 5
machen einen spitzen Winkel α zu der Seebodenfläche 32.
Der Käfig 3 ist mit einem einigermaßen perforierten
Mantel versehen, durch den ein Transport von Wasser,
Seebodenmaterial und Luft möglich ist. Durch die
Saugwirkung einer Saugpumpe 25 kann in dem Käfig 3 ein
Unterdruck erzeugt werden, was eine Ableitung der
geernteten Muscheltiere durch die Saugleitung
erleichtert. Auch dadurch kann ein Abdeckorgan 10 mit
entsprechenden Öffnungen am Mantel des Käfigs 3
vorgesehen sein, um die Anzahl der Perforierungen oder
Öffnungen in dem Mantel des Käfigs 3 zu beherrschen. Die
Wirkung der Saugpumpe 25, gegebenenfalls ergänzt um
zusätzliche Press- oder Saugmittel, wird Wasser durch den
Mantel in den Käfig hineinbringen, wodurch durch
zusätzliche Verwirbelungen eine weitere Verflüssigung der
Seebodenschicht erreicht wird.
Die gegebenenfalls über die Spritzmittel 9 und 11
zugeführte Luft wird einen teilweisen Lufttransport der
Muscheltiere bewirken.
Der schleppfähige Käfig 3 ist mit Abfuhrmitteln aus
einer vorzugsweise flexiblen Saugleitung 24 und Saugpumpe
25 verbunden, um die geernteten Muscheltiere abzusaugen
und zu sammeln. Für die Zufuhr von Wasser oder Luft ist
ein vorzugsweise flexibles Druckleitungssystem 26 mit
einer Presspumpe 30 für Wasser und/oder Luft gekoppelt.
Beide Pumpen können zum Beispiel auf einem Fischerboot 14
angebracht sein, das die Erntevorrichtung 28 mit
Schleppkabeln 22 über den Seeboden weiter schleppt.
Dieses Schleppen kann ebenfalls über eine flexible
Saugleitung 24 geschehen.
Diese Erntevorrichtung 28 ist an ihrer hinteren
Seite mit einem Sammelbecken 19 für schweres
Bodenmaterial versehen, das weder abgesaugt noch geleert
wird, welches Sammelbecken 19 von einem gelenkigen Deckel
20 verschlossen wird. Zu diesem Zweck ist ein hydraulisch
wirkender Schwenkarm 21 vorgesehen.
Das Fischerboot 14 kann zusätzlich zu den Pumpen
ebenfalls mit einer Winde 23 versehen sein, die mit
Aufholkabeln 27 zum Herauf- und Hinunterlassen der
Erntevorrichtung 28 gekoppelt ist.
In dem Betriebszustand wird Wasser oder Luft nach
dem Spritzschlitz quer in den Seeboden 1 und im
Wesentlichen parallel zu der Seebodenfläche gespritzt.
Eine Seebodenschicht 29 wird an ihrem Umfang entlang
verflüssigen, wodurch die mechanische Anschneidung durch
die Schneidemittel erleichtert wird und eine
Seebodenschicht 29 einfach von den Aufnahmemitteln 5
aufgenommen wird. Diese Aufnahmemittel 5 folgen den
Schneidemitteln 4 und sind mit Spritzmündern 11 für
Wasser oder Luft zur weiteren Verflüssigen der
aufgenommenen Seebodenschicht 29 in dem Käfig, wodurch
die Muscheltiere 2 von der Seebodenschicht losgelöst
werden.
Eine solche Trennwirkung wird dann zulassen, dass
die Muscheltiere 2 über die Saugleitung 24 abgeleitet
werden und der Großteil der Seebodenschicht 29 wird aus
dem Käfig 3 über sein perforiertes Gehäuse abgeleitet.
Diese Perforierung ist vorzugsweise kleiner als die
Abmessungen der zu erntenden Muscheltiere.
Claims (11)
1. Verfahren zum Ernten von im oder am Seeboden
lebenden Tieren, wie Schalen- und Muscheltiere,
insbesondere Muscheltiere der Gattung "ensis", welches
Verfahren die nachfolgenden Schritte umfasst:
- - das in dem Seeboden Anschneiden einer die Muscheltiere enthaltenden Seebodenschicht;
- - das aus dem Seeboden Aufnahmen der Seebodenschicht;
- - das wenigstens teilweise Verflüssigen der
aufgenommenen Seebodenschicht, und
das Abführen und Sammeln der geernteten Muscheltiere, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschneiden der Seebodenschicht mit Wasser unter Druck, und/oder durch Einsatz von Luft ausgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass beim Anschneiden Wasser und/oder
Luft auf den Seeboden gespritzt wird, entlang wenigstens
einem Teil des Umfangs der aufzunehmenden
Seebodenschicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass beim Anschneiden Wasser in den
Seeboden am vollständigen Umfang der aufzunehmenden
Seebodenschicht gespritzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die aufgenommene
Seebodenschicht mit Wasser unter Druck verflüssigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die aufgenommene
Seebodenschicht mit Luft verflüssigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Anschneiden der
Seebodenschicht Wasser auf den Seeboden entlang dem
Umfang der aufzunehmenden Seebodenschicht gespritzt wird,
mit einem Druck, der zwischen 0,5 und 50 Atü liegt,
vorzugsweise zwischen 5 und 10 Atü, und einem Durchfluss
zwischen 100 und 5000 m3/h.
7. Vorrichtung zum Ernten von im oder am Seeboden
lebenden Tieren, wie Schalen- und Muscheltiere,
insbesondere Muscheltiere der Gattung "ensis", welche
Vorrichtung einen schleppfähigen Käfig umfasst, der mit
Schneidemitteln zum Anschneiden einer Seebodenschicht,
Aufnahmemitteln zur Aufnahme der angeschnittenen
Seebodenschicht und Abfuhrmitteln zur Abfuhr der
Muscheltiere versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneidemittel von einem Schneidemund gebildet
werden, der mit einem Schneiderand und mit Spritzmitteln
für Wasser und/oder Luft versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Wasserspritzmittel von einem den
Schneiderand begrenzenden Spritzschlitz gebildet werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Aufnahmemittel mit Spritzmündern
für Wasser oder Luft versehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Käfigmantel mit
Öffnungen versehen ist, welche Öffnungen in Größe
und/oder Anzahl variabel sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7-10,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufnahmemittel bei
normaler Benutzung in einem spitzen Winkel gegenüber dem
Seeboden erstrecken.
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