DE19912976C2 - Radialpresse - Google Patents
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Classifications
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-
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radialpresse
mit zwei Pressenjochen und einer Mehrzahl von um eine
Pressenachse herum angeordneten Preßbacken, wobei die
Pressenjoche in einer zu der Pressenachse senkrechten
Ebene angeordnet sind, einander bezüglich der Pressen
achse diametral gegenüberstehen und mittels einer
hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit geradlinig in
einer quer zur Pressenachse verlaufenden Bewegungs
richtung gegeneinander bewegbar sind, und wobei ferner
zumindest ein Teil der Preßbacken Gleitflächen
aufweist, welche jeweils mit einer zugeordneten Steuer
fläche in der Weise zusammenwirken, daß bei einer
Annäherung der beiden Pressenjoche sämtliche Preßbacken
gleichförmig auf die Pressenachse zu bewegt werden.
Radialpressen der vorstehend genannten Art sind in
verschiedenen Ausgestaltungen bekannt, beispielsweise
aus der DE 41 35 465 A1, der US 4854031 und Patents
Abstracts of Japan M-505, 1986, Vol. 10/No. 227,
JP 61-63325 (A). Bei der zuerst genannten
Veröffentlichung ist das die beiden Pressenjoche und
die in diesen gelagerten Preßbacken umfassende
Preßwerkzeug auf einer Wanne aufgebaut, welche
insgesamt drei Kolben-Zylinder-Einheiten umschließt,
nämlich zwei dem Pressen dienende Kolben-Zylinder-
Einheiten und eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit,
welche dem schnellen Schließen und Öffnen der Presse
dient. Die Kolben der beiden dem Pressen dienenden
Kolben-Zylinder-Einheiten sind dabei mit jeweils einem
Zuganker verbunden, der sowohl der Kraftübertragung wie
auch der Führung der beiden Pressenjoche zueinander
dient. Die beiden Zuganker sind dabei durch das auf der
Wanne aufgebaute Pressenjoch hindurchgeführt und sind
mit dem anderen Pressenjoch fest verbunden. Diese
bekannte Radialpresse kommt ohne einen eigentlichen
Rahmen aus; jedoch ist die Herstellung und Montage der
zylindrischen Zuganker mit erheblichem Aufwand und
erheblichen Kosten verbunden, zumal für die durch die
Zuganker übernommene Führung der beiden Joche
zueinander höchste Präzision gefordert ist. Die aus der
US 4854031 A und den Patents Abstract of Japan (a. a. O.)
bekannten gattungsgemäßen Radialpressen verfügen
demgegenüber jeweils über einen in sich geschlossenen
Rahmen. Im Falle des US-Patents nimmt der Rahmen nicht
nur das die beiden Pressenjoche und die darin
gelagerten Preßbacken umfassende Preßwerkzeug sondern
auch die - dem Pressen dienende - hydraulische Kolben-
Zylinder Einheit auf. Ein solcher in sich geschlossener
Rahmen wird üblicherweise aus einer ca. 100 mm starken
Stahlplatte herausgearbeitet. Eine entsprechende
Gestaltung der Radialpresse ist auch in der DE 41 35 465 A1
(als Stand der Technik) schematisch dargestellt und
erläutert. Beim Stand der Technik gemäß den Patents
Abstracts of Japan (a. a. O.) ist der Rahmen aus zwei
Traversen und mindestens zwei mit diesen fest
verbundenen Zugstangen zusammengefügt, wobei die
Kolben-Zylinder-Einheit in eine der beiden Traversen
eingesetzt ist. Nachteilig bei Radialpressen des aus
der US 4854031 A und den Patents Abstracts of Japan (a. a. O.)
bekannten Aufbaus ist das durch den geschlossenen
Rahmen bedingte hohe Gewicht, das insbesondere der
Ausbildung der Radialpresse als tragbare mobile Presse
entgegensteht.
Aus den vorstehend dargelegten Nachteilen bekannter
gattungsgemäßer Radialpressen leitet sich die der
vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgaben
stellung ab, die darin besteht, eine Radialpresse der
eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch
einen geringen Herstellaufwand und ein den mobilen
Einsatz ermöglichendes geringes Gewicht auszeichnet,
ohne daß dies zu Lasten der Eigensteifigkeit der
Radialpresse und somit der erzielbaren Qualität der
Pressung geht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß ein aus dem Zylinder der Kolben-
Zylinder Einheit, aus zwei Zugstangen und einer
Traverse gebildeter Rahmen vorgesehen ist, wobei der
Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit über zwei
Zugstangen mit der Traverse fest verbunden ist, wobei
sich ein erstes der beiden Pressenjoche an der Traverse
abstützt und der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit
unmittelbar auf das zweite Pressenjoch wirkt.
Wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist
somit, daß der Zylinder der hydraulischen Kolben-
Zylinder Einheit Teil der Rahmenstruktur ist, indem die
beiden ebenfalls zur Rahmenstruktur gehörenden
Zugstangen fest mit ihm verbunden sind. Anders als dies
für den Stand der Technik zutrifft, ist gemäß der
vorliegenden Erfindung somit nicht die Kolben-Zylinder-
Einheit in einen Rahmen der Presse eingesetzt; vielmehr
ist der Rahmen aus dem Zylinder der Kolben-Zylinder-
Einheit, zwei Zugstangen und der Traverse fest
zusammengefügt, so daß der Zylinder der Kolben-
Zylinder Einheit integraler Bestandteil der
Rahmenstruktur ist. Die Zugstangen brauchen dabei
keinerlei Führungsfunktion zu übernehmen. Dies
gestattet ihre einfache und kostengünstige Herstellung.
Der Umstand, daß, um die Rahmenstruktur zu bilden, die
beiden Zugstangen über den Zylinder der Kolben-
Zylinder Einheit miteinander verbunden sind, führt zu
einer drastischen Gewichtsreduktion, verglichen mit
bekannten Radialpressen der gattungsgemäßen Art. Zudem
sind bei der erfindungsgemäßen Radialpresse die Kräfte
auf besonders kurzem Weg geschlossen, was sich günstig
auf die Steifigkeit der Gesamtstruktur auswirkt.
Ein besonders geringes Gewicht von ca. 25 kg läßt sich
bei einer erfindungsgemäßen Radialpresse mit 75 t
Preßkraft dann erreichen, wenn die Zugstangen, die
Traverse sowie Kolben und Zylinder der Kolben-Zylinder-
Einheit aus zugfestem Aluminium hergestellt sind.
Lediglich die beiden Pressenjoche sowie die Preßbacken
und Zwischenbacken sind bei dieser Ausgestaltung der
Radialpresse aus Stahl gefertigt, um den hohen Flächen
pressungen schadlos zu widerstehen. Eine Presse mit
einem derart geringen Gewicht ist tragbar, eine Eigen
schaft, die keine bekannte Presse mit vergleichbarer
Leistung aufweist.
Eine erste bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Zugstangen außen an
der Traverse sowie dem Zylinder der Kolben-Zylinder-
Einheit befestigt sind. Diese Gestaltung trägt zu einem
weiter vereinfachten Aufbau der Radialpresse bei, was
sich in entsprechend reduzierten Herstellkosten nieder
schlägt. Insbesondere können die Zugstangen außen an
der Traverse sowie dem Zylinder der Kolben-Zylinder-
Einheit angeschraubt sein. Dabei sind besonders
bevorzugt zur Übertragung der von der hydraulischen
Kolben-Zylinder-Einheit bereitgestellten Preßkraft
zwischen den Zugstangen einerseits und der Traverse und
dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit andererseits
an diesen Teilen zueinander korrespondierende Sägezahn
profile vorgesehen. Diese Gestaltung stellt eine
zuverlässige Übertragung auch höchster Kräfte bei
geringen Flächenpressungen (vgl. den weiter oben
erläuterten Aufbau der Rahmenteile aus Aluminium) und
geringem fertigungstechnischem Aufwand sicher.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung ist mit zumindest einer der Zugstangen im
Bereich ihres der Kolben-Zylinder-Einheit zugeordneten
Endes ein Standfuß verbunden. Ein derartiger Standfuß,
der insbesondere als Montageplatte zur Befestigung
einer Hydraulikpumpe ausgebildet sein kann, verschafft
der Radialpresse einen sicheren Stand, was insbesondere
im Hinblick auf deren mobilen Einsatz von Bedeutung
ist. Zweckmäßigerweise ragen die beiden Zugstangen im
Bereich ihrer der Kolben-Zylinder-Einheit zugeordneten
Enden über diese hinaus. Auch dieses Merkmal trägt dazu
bei, die Standsicherheit der Radialpresse zu erhöhen
und zudem die Gefahr einer Beschädigung des Zylinders
der Kolben-Zylinder-Einheit zu reduzieren.
Eine wiederum andere bevorzugte Weiterbildung der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-
Zylinder Einheit zwei hydraulische Arbeitsräume mit
unterschiedlich großen Wirkflächen aufweist. Der Kolben
der Kolben-Zylinder-Einheit ist in diesem Sinne zweck
mäßigerweise als Stufenkolben ausgebildet, so daß ein
zentraler zylindrischer hydraulischer Arbeitsraum und
zusätzlich ein peripherer ringförmiger hydraulischer
Arbeitsraum gebildet wird. Indem somit zum Antrieb der
Presse zwei unterschiedlich dimensionierte hydraulische
Arbeitsräume zur Verfügung stehen, können wahlweise bei
ein und derselben Radialpresse unterschiedliche
Antriebe eingesetzt werden (beispielsweise eine
Handpumpe, angeschlossen an den hydraulischen Arbeits
raum mit kleinerer Wirkfäche oder eine Elektropumpe,
angeschlossen an den hydraulischen Arbeitsraum mit
größerer Arbeitsfläche), ohne daß unterschiedliche
Varianten der hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit
gefertigt und vorgehalten werden müßten. Dies erhöht
die Flexibilität beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Radialpresse (stationärer und mobiler Einsatz) und
trägt ferner infolge einer größeren Anzahl von
Gleichteilen zur Senkung der Herstellkosten bei. Durch
einen entsprechenden Stufenzylinder läßt sich zudem der
infolge seiner Rahmenfunktion zur Verfügung stehende
Durchmesser des Zylinders in besonders günstiger Weise
nutzen; und die infolge der axialen Staffelung der
beiden hydraulischen Arbeitsräume vergrößerte axiale
Länge des Kolbens resultiert in einer besonders
kippsteifen Führung des Kolbens im Zylinder. Diese
wiederum läßt zu, daß das zweite Pressenjoch, welches
unmittelbar von dem Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit
angetrieben wird, ohne weitere Führungen auskommt,
insbesondere nicht an den Zugstangen geführt zu sein
braucht. Dies wiederum ist als Vorteil im Hinblick auf
die einfache und kostengünstige Herstellung der
Zugstangen zu sehen.
Eine abermals andere bevorzugte Weiterbildung der
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß benachbart der
Traverse eine Meßeinrichtung angeordnet ist, deren
Meßwertgeber eine sich parallel zum ersten Pressenjoch
erstreckende Meßbrücke umfaßt, die mit zwei Koppel
stangen verbunden ist, welche mit dem Kolben der
Kolben-Zylinder-Einheit oder ggf. dem zweiten Pressen
joch verbunden sind und das erste Pressenjoch und die
Traverse durchsetzen. Diese Gestaltung und Anordnung
der Meßeinrichtung begünstigt die Meßgenauigkeit. Denn
evtl. Kippfehler des Werkzeugs, insbesondere des
zweiten Pressenjochs beeinträchtigen nicht die
Abschaltgenauigkeit des Werkzeugs, nachdem ein
entsprechender Kippfehler über die beiden Koppelstangen
auf die Meßbrücke übertragen wird und im Mittelpunkt
der Meßbrücke, an dem der Taststift des Meßwertgebers
zweckmäßigerweise angreift, in seiner Fehlerwirkung
minimiert ist. Die Befestigung der Koppelstange an dem
Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit hat dabei den
Vorteil, daß die beiden Pressenjoche baugleich sein
können, was sich kostenmindernd auswirkt.
Die vorstehend erläuterten Koppelstangen können eine
ergänzende Führungsfunktion übernehmen, indem sie in
zumindest dem ersten Pressenjoch in entsprechend
dimensionierten Bohrungen verschiebbar geführt sind. In
Anbetracht der erheblichen Führungslänge genügt dabei
sogar eine Übergangspassung für die Einhaltung einer
ausreichenden Genauigkeit.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es sich bei
der Traverse, mit der die beiden Zugstangen fest
verbunden sind, um einen integralen Teil des ersten
Pressenjochs handeln. In entsprechender Weise kommt im
Rahmen der vorliegenden Erfindung die einstückige
Fertigung des zweiten Pressenjochs mit dem Kolben der
Kolben-Zylinder-Einheit in Betracht. Besonders bevor
zugt handelt es sich bei der Traverse und dem ersten
Pressenjoch einerseits und dem Kolben der Kolben-
Zylinder Einheit und dem zweiten Pressenjoch anderer
seits jedoch jeweils um zwei getrennte Bauteile. Dies
begünstigt einen auf maximale Gewichtsreduktion
ausgerichtete Materialwahl (siehe oben). Die
Befestigung der Pressenjoche an der Traverse bzw. dem
Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit erfolgt dabei
bevorzugt über Schrauben von innen her, d. h. von dem
jeweiligen Pressenjoch her.
Es versteht sich, daß es für die Anwendung der
vorliegenden Erfindung nicht auf die Gestalt der
Preßbacken ankommt. Insbesondere können diese im Rahmen
der vorliegenden Erfindung einteilig ausgeführt oder
aber aus Grundbacken und Wechselköpfen zusammengefügt
sein. Allerdings ist die einstückige Ausbildung der
Preßbacken im vorliegenden Falle besonders vorteilhaft.
Sie ermöglicht eine besonders rasche und problemlose
Umrüstung der Radialpresse zu deren Anpassung an
unterschiedliche Preßdurchmesser. Die Presse braucht
hierzu lediglich geschlossen zu werden. Anschließend
werden die Preßbacken mit einer geeigneten Vorrichtung
erfaßt, beispielsweise indem Zinken einer "Gabel" in
achsparallel verlaufende Bohrungen der Preßbacken
eingeführt werden. Sodann wird die Presse wieder
geöffnet, und der auf der "Gabel" aufgenommene Preß
backensatz kann der Presse entnommen und auf der Gabel
aufbewahrt werden. Dieses System trägt im übrigen nicht
nur zu einem raschen und problemlosen Umrüsten der
Radialpresse bei; auch verhindert es, daß Preßbacken
aus verschiedenen Preßbackensätzen versehentlich durch
einandergebracht werden.
Die Fixierung der Preßbacken in den beiden Pressen
jochen und den ggf. vorgesehenen Zwischenbacken erfolgt
dabei zweckmäßigerweise über stirnseitig vorgesehene
Nasen, welche außen an den Stirnflächen der Pressen
joche bzw. der Zwischenbacken anliegen. Derartige Nasen
lassen sich besonders einfach herstellen als ein sich
bei der Bearbeitung der Preßbacken im Bereich der
Gleitflächen übrigbleibender Überstand.
Soweit vorstehend auf die Existenz von Zwischenbacken
abgestellt wird, so nimmt dies Bezug auf eine als
solches bekannte Pressenbauweise. Derartige Zwischen
backen überbrücken den Spalt zwischen den beiden
Pressenjochen und sind über Gleit- und Steuerflächen
paarungen, die in einem Winkel von 45° zu der
Bewegungsrichtung der beiden Pressenjoche zueinander
ausgerichtet sind, gleitend in den beiden Pressenjochen
geführt. Jede Zwischenbacke kann dabei eine Preßbacke
tragen. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei bei
den Zwischenbacken und den diesen zugeordneten
Preßbacken um gesonderte Bauteile, was von besonderem
Vorteil im Hinblick auf eine rasche Umrüstung der
Radialpresse ist (siehe oben); zwingend ist dies jedoch
nicht, denn grundsätzlich lassen sich im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auch einstückige Zwischen- und
Preßbacken einsetzen, wie sie beispielsweise aus der DE 41 35 465 A1
bekannt sind. Insoweit ist die vorliegende
Erfindung keinesfalls auf die in der nachstehend
erläuterten Zeichnung dargestellte Gestaltung der
Preßbacken beschränkt, wenngleich diese in Anbetracht
dessen, daß sämtliche Preßbacken baugleich sein können,
im Hinblick auf die Herstellkosten ersichtlich
besonders vorteilhaft ist.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Radialpresse in perspektivischer
Ansicht, wobei das Pumpaggregat weggelassen
ist,
Fig. 2 die Radialpresse gemäß Fig. 1 im Schnitt und
Fig. 3 ein Detail der Preßbacken in perspektivischer
Ansicht.
Die in der Zeichnung dargestellten Radialpresse umfaßt
ein Preßwerkzeug 1 mit einem ersten Pressenjoch 2,
einem zweiten Pressenjoch 3 und acht Preßbacken 4. Das
Preßwerkzeug hat dabei, wenn von der Gestaltung der
Preßbacken einmal abgesehen wird, einen dem Fachmann
geläufigen, beispielsweise in der DE 41 35 465 A1
beschriebenen grundsätzlichen Aufbau, so daß es an
dieser Stelle weiterer Erläuterungen des grundsätz
lichen Aufbaus des Preßwerkzeuges 1 nicht bedarf. Zu
den Preßbacken wird auf die verschiedenen Erläuterungen
verwiesen.
Das Preßwerkzeug 1 ist umgeben von einem Rahmen 5.
Dieser ist zusammengefügt aus zwei zueinander
parallelen, jeweils einen rechteckigen Querschnitt
aufweisenden Zugstangen 6 und 7, einer - ebenfalls
einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden - Traverse
8 und dem Zylinder 9 einer hydraulischen Kolben-
Zylinder Einheit 10. Sämtliche Rahmenteile sind aus
zugfestem Aluminium gefertigt. Das erste Pressenjoch 2
stützt sich großflächig an der Traverse 8 ab. Das
zweite Pressenjoch 3 stützt sich - ebenfalls groß
flächig - an der Stirnfläche des Kolbens 11 der
hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit 10 ab. Im Bereich
der Verbindung der beiden Zugstangen 6 und 7 mit der
Traverse 8 bzw. dem Zylinder 9 der Kolben-Zylinder-
Einheit 10 sind zueinander korrespondierende,
miteinander kämmende Sägezahnprofile 12 vorgesehen.
Über die auf der Erstreckung der Zugstangen 6 bzw. 7
senkrecht stehenden Kraftübertragungsflächen ist eine
Übertragung der hohen Preßkräfte bei geringer Flächen
pressung möglich, was die Herstellung der Zugstangen 6 und 7,
der Traverse 8 sowie des Zylinders 9 der Kolben-Zylinder-
Einheit 10 aus zugfestem Aluminium gestattet. Zur
Fixierung der Zugstangen 6 und 7 an der Traverse 8 bzw. dem
Zylinder 9 der Kolben-Zylinder-Einheit 10 sind ferner
Schrauben 13 vorgesehen.
An der Zugstange 7 ist zur Erhöhung der Standsicherheit
ein Standfuß 14 über die bereits erwähnten Schrauben 13
befestigt. Dieser Standfuß ist als Montageplatte 15 für
eine Hydraulikpumpe 16 ausgebildet, welche im
vorliegenden Fall in Form einer Handpumpe veranschau
licht ist.
Weiterhin ist für den mobilen Einsatz der Radialpresse
ein Griff 17 vorgesehen, bestehend aus einem Griffrohr
18 und zwei Wangen 19. Die Wangen 19 sind mit der
Rahmenstruktur über die bereits erwähnten Schrauben 13
verbunden.
Oberhalb der Traverse 8 ist eine Meß- und Programmier
einrichtung 20 angeordnet. Diese ist an einer - in Fig.
1 nicht dargestellten - Verkleidung montiert. Die
Verkleidung umfaßt dabei zwei Verkleidungsbleche, die
an den beiden Zugstangen 6 und 7 sowie der Traverse 8
angeschraubt sind und sich nicht nur (zur Halterung der
Meß- und Programmiereinrichtung 20) über die Traverse 8
hinaus nach oben erstrecken, sondern vielmehr auch das
Preßwerkzeug 1 - unter Freilassung einer im Bereich der
Preßachse vorgesehenen Zugangsöffnung - abdecken.
Der Meßwertgeber für die Meß- und Programmier
einrichtung 20 umfaßt eine Meßbrücke 21, die sich
parallel zur Traverse 8 erstreckt. Sie ist über zwei
Koppelstangen 22 mit dem Kolben 11 der Kolben-Zylinder-
Einheit 10 verbunden und folgt auf diese Weise dessen
Bewegungen. Der Taststift 23 greift in der Mitte der
Meßbrücke 21 an, so daß er mögliche Kippbewegungen des
unteren Pressenjochs 3 und somit der Meßbrücke 21 in
ihrer Fehlerwirkung minimiert.
Die beiden Koppelstangen 22 sind in entsprechenden
Bohrungen des ersten Pressenjochs 2 sowie des zweiten
Pressenjochs 3 geführt, wobei der Durchmesser der
Bohrungen derart auf den Durchmesser der Koppelstangen 22
abgestimmt ist, daß letztere eine (ergänzende)
Führungsfunktion der beiden Pressenjoche 2 und 3 zueinander
übernehmen. Die Hauptführung erfolgt über den - eine
relativ große axiale Erstreckung aufweisenden - Kolben
11 der Kolben-Zylinder-Einheit 10 sowie die steife, aus
den beiden Zugstangen 6 und 7, die Traverse 8 und den
Zylinder 9 der Kolben-Zylinder-Einheit 10 zusammen
gefügter Rahmenstruktur.
Die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 10 weist zwei
voneinander unabhängige hydraulische Arbeitsräume auf,
nämlich einen zentralen, zylindrischen ersten hydrau
lischen Arbeitsraum 24 mit großer Wirkfläche und einem
peripheren, ringförmigen, zweiten hydraulischen
Arbeitsraum 25 mit kleiner Wirkfläche. In jeden der
beiden hydraulischen Arbeitsräume 24 und 25 mündet ein
eigener - nicht dargestellter - Druckmittelanschluß. Je
nach der Art der verwendeten Hydraulikpumpe 16 ist
diese an den ersten hydraulischen Arbeitsraum 24, an
den zweiten hydraulischen Arbeitsraum 25 oder aber an
beide hydraulische Arbeitsräume angeschlossen.
Zwischen den beiden Pressenjochen 2 und 3 erstrecken
sich zwei Zwischenbacken 26, die in als solches
bekannter Weise über Gleit- und Steuerflächenpaarungen
27 an den beiden Pressenjochen geführt sind. Eine Nut-
Feder-Führung 28 stellt dabei die exakte Positionierung
der Zwischenbacken 26 zu den beiden Pressenjochen 2 und 3
sicher.
Die acht Preßbacken 4 sind baugleich ausgeführt, und
zwar in einteiliger Bauweise. In den Radialflächen 29
sind jeweils zwei Sackbohrungen 30 zur Aufnahme von
Druckfedern 31 vorgesehen. Ferner sind in die
Preßbacken 4 stirnseitig achsparallele Bohrungen 32
eingebracht. Diese dienen der Aufnahme von
stiftförmigen Zinken einer "Gabel" beim Wechsel der
Preßbackenbestückung.
Um die Zwischenbacken 26 bei herausgenommenem Preß
backensatz zu sichern, sind Schraubenfedern 33
vorgesehen, die in Sackbohrungen 34 der beiden Pressen
joche 2 und 3 aufgenommen sind und sich an jeweils
einem Halter 35, der mit der zugeordneten Zwischenbacke
26 fest verbunden ist, abstützen. Die Sackbohrungen 34
sind dabei mit einem Winkel von 45° zu der Bewegungs
richtung der beiden Pressenjoche 2 und 3 zueinander und somit
parallel zu den Gleit- und Steuerflächenpaarungen 27
ausgerichtet.
Fig. 3 veranschaulicht ein - den übrigen Zeichnungen
nicht entnehmbares - Detail der Preßbacken 4. Und zwar
weisen diese stirnseitig im Bereich der Gleitflächen 36
Führungsnasen 37 auf, die geringfügig über die Ebene
der Gleitflächen 36 vorstehen. Die Führungsnasen 37
liegen außen an den Stirnflächen der Pressenjoche 2 und 3 bzw.
Zwischenbacken 26 an und stellen somit die exakte axiale
Positionierung der Preßbacken 4 sicher.
Claims (11)
1. Radialpresse mit zwei Pressenjochen (2, 3) und,
einer Mehrzahl von um eine Pressenachse herum
angeordneten Preßbacken (4), wobei die Pressenjoche
(2, 3) in einer zu der Pressenachse senkrechten
Ebene angeordnet sind, einander bezüglich der
Pressenachse diametral gegenüberstehen und mittels
einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit (10)
geradlinig in einer quer zur Pressenachse
verlaufenden Bewegungsrichtung gegeneinander
bewegbar sind, und wobei ferner zumindest ein Teil
der Preßbacken (4) Gleitflächen (36) aufweist,
welche jeweils mit einer zugeordneten Steuerfläche
in der Weise zusammenwirken, daß bei einer
Annäherung der beiden Pressenjoche sämtliche
Preßbacken gleichförmig auf die Pressenachse
zubewegt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein aus dem Zylinder (9) der Kolben-Zylinder-
Einheit (10), zwei Zugstangen (6, 7) und einer
Traverse (8) gebildeter Rahmen vorgesehen ist,
wobei der Zylinder (9) der Kolben-Zylinder-Einheit
(10) über zwei Zugstangen (6, 7) mit der Traverse
(8) fest verbunden ist, wobei sich das erste der
beiden Pressenjoche (2) an der Traverse (8)
abstützt und der Kolben (11) der Kolben-Zylinder-
Einheit (10) unmittelbar auf das zweite Pressenjoch
(3) wirkt.
2. Radialpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugstangen (6, 7) außen an der Traverse (8)
sowie dem Zylinder (9) der Kolben-Zylinder-Einheit
(10) befestigt sind.
3. Radialpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kraftübertragung zwischen den Zugstangen
(6, 7) einerseits und der Traverse (8) und dem
Zylinder (9) der Kolben-Zylinder-Einheit (10)
andererseits an diesen Teilen zueinander korrespon
dierende Sägezahnprofile (12) vorgesehen sind.
4. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit zumindest einer der Zugstangen (7) im
Bereich ihres der Kolben-Zylinder-Einheit (10)
zugeordneten Endes ein Standfuß (14) verbunden ist.
5. Radialpresse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Standfuß (14) als Montageplatte (15) zur
Befestigung einer Hydraulikpumpe (16) ausgebildet
ist.
6. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben-Zylinder-Einheit (10) zwei
hydraulische Arbeitsräume (24, 25) mit unter
schiedlich großen Wirkflächen aufweist.
7. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbart der Traverse (8) eine Meßeinrichtung
(20) angeordnet ist, deren Meßwertgeber eine sich
parallel zur Traverse (8) erstreckende Meßbrücke
(21) umfaßt, die über zwei Koppelstangen (22),
welche die beiden Pressenjoche (2, 3) durchsetzen
und mit dem Kolben (11) der Kolben-Zylinder-Einheit
(10) verbunden sind, verbunden ist.
8. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugstangen (6, 7), die Traverse (8) und der
Zylinder (9) der Kolben-Zylinder-Einheit (10) aus
zugfestem Aluminium bestehen.
9. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßbacken (4) einteilig und untereinander
baugleich ausgeführt sind.
10. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pressenjoche (2, 3) untereinander baugleich
ausgeführt sind.
11. Radialpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßbacken (4) stirnseitig angeordnete, im
Bereich ihrer Gleitflächen (36) über diese
vorstehende Führungsnasen (37) aufweisen.
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