DE19912724A1 - Verfahren zum Reinigen eines Flüssigkeitsspeicherraums, Flüssigkeitsspeicherraum und Spültrommel - Google Patents
Verfahren zum Reinigen eines Flüssigkeitsspeicherraums, Flüssigkeitsspeicherraum und SpültrommelInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zur Reinigung eines Flüssigkeitsspeicherraums mit einem Hauptbecken (14), einer dem Hauptbecken (14) über einen Druchlaß (16) zugeordneten Vorkammer (12) und einer Spülkippe (20) in dem Hauptbecken (14) in der Vorkammer (12) einen Wasservorrat (W1) zum Schwallspülen des Hauptbeckens (14) aufzustauen und die Spülkippe (20) mit aus der Vorkammer (12) überlaufendem Wasser (W') zum Spülen des Hauptbeckens (14) zu befüllen. Ein Flüssigkeitsspeicherraum, insbesondere Regenüberlaufbecken, verfügt hierzu über ein Hauptbecken (14), eine dem Hauptbecken (14) über einen Durchlaß (16) zugeordnete Vorkammer (12) und eine Spüleinrichtung, die bei steigendem Wasserstand in der Vorkammer (12) schwimmergesteuert ein zumindest teilweises Schließen des Durchlasses (16) bewirkt und eine Überlaufschwelle (18) zwischen Vorkammer (12) und Hauptbecken (14) mit nachgeordneter Spülkippe (20) in dem Hauptbecken (14) umfaßt, wobei die Spülkippe (20) schwimmergesteuert lösbar arretiert ist und nach Befüllen der Spülkippe (20) über die Überlaufschwelle (18) zunächst eine Spülung des Hauptbeckens (14) durch Öffnen des Durchlasses (16) und nach Absinken des Wasserstandes in der Vorkammer (12) auf eine vorbestimmte Höhe eine Spülung durch Lösen der Arretierung der Spülkippe (20) erfolgt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reini
gen eines Flüssigkeitsspeicherraums, einen Flüssigkeits
speicherraum, insbesondere ein Regenüberlaufbecken, sowie
eine Spültrommel.
Flüssigkeitsspeicherräume im Sinne der Erfindung sind Spei
cherräume zum Auffangen und verzögerten Weitergeben von
stoßweise anfallenden Flüssigkeitsmengen, um in Flußrich
tung nachfolgende Einrichtungen nicht zu überlasten. Derar
tige Flüssigkeitsspeicherräume werden häufig als Kläranla
gen vorgeschaltete Regenüberlaufbecken, Regenrückhalte
becken, Regenklärbecken und Staukanäle bei der Abwasserbe
seitigung verwendet.
Bei starken und lang andauernden Regenfällen fallen stoßar
tige Regen- oder Mischwassermengen an, die um ein Vielfa
ches die Kapazitäten des Kanalnetzes und der Kläranlagen
übersteigen. Solche Regenwasserstöße werden durch vorüber
gehende Speicherung in Regenüberlaufbecken oder Kanalstau
räumen aufgefangen und zeitlich verzögert weitergegeben.
Die ankommenden Wassermengen führen gerade zu Beginn des
Regenereignisses eine erhebliche Schmutzfracht mit sich, da
die im Kanalisationssystem abgelagerten Schutzstoffe durch
den Regenwasserstoß mitgerissen werden. Während der Spei
cherung lagern sich die Schmutzstoffe zum großen Teil am
Boden der Flüssigkeitsspeicherräume ab und bilden dort ei
nen Bodenschlamm. Im Zuge der Entleerung muß dieser Boden
schlamm über den Ablauf entfernt werden. Da die Strömung in
den Speicherräumen jedoch zu gering ist und die damit ver
bundene Schleppkraft des Wassers für den Transport der Ab
lagerung nicht ausreicht, bleibt nach der Entleerung des
Flüssigkeitsspeicherraums der überwiegende Teil des Boden
schlamms zurück.
Aus der DE 35 03 509 A1 ist ein Flüssigkeitsspeicherraum
mit einer Spüleinrichtung bekannt, der eine den Speicher
raum in eine Vorkammer und eine Hauptkammer unterteilende
Trennwand aufweist. Bei steigendem Wasserstand in der
Hauptkammer wird über eine durch eine Rückschlagklappe ver
schließbare Zulauföffnung eine im Bereich der Vorkammer
ausgebildete Spülschwallspeicherkammer gefüllt. Die Spül
schwallspeicherkammer weist mindestens eine in die Haupt
kammer führende Spülöffnung auf, die durch eine vom Sammel
flüssigkeitsniveau gesteuerte Verschlußklappe derart ver
schlossen und freigegeben wird, daß die gesammelte Spei
cherflüssigkeit bei leergelaufenem Speicherraum als Spül
schwall in die Hauptkammer austreten kann. Bei dem bekann
ten Flüssigkeitsspeicherraum ist als nachteilig festzustel
len, daß ein nachträglicher Einbau in bereits bestehende
Regenüberlaufbecken nicht oder nur mit sehr großem Aufwand
möglich ist. Insbesondere ist bei dem bekannten Flüssig
keitsspeicherraum ein aufwendiges Bauwerk erforderlich, bei
dem das Risiko verschmutzungsbedingter Betriebsstörungen
sehr hoch ist. Des weiteren ist die die Spülöffnung steu
ernde Verschlußklappe so auszugestalten, daß sie stets,
auch bei sehr hoher Druckbeaufschlagung, dicht geschlossen
und wieder geöffnet werden kann. Dies ist nur mit großem
Aufwand möglich, da die im Abwasser enthaltene Schmutz
fracht ein dichtes Schließen der Verschlußklappe erschweren
kann.
Aus der DE 35 25 667 A1 ist des weiteren bekannt, die Spül
schwallspeicherkammer im Bereich der Sohlhochpunkte des
Flüssigkeitsspeicherraums anzuordnen.
Aus der DE 36 10 737 A1 ist eine Spülkippe bekannt, die ei
nen langgestreckten, um eine etwa horizontale Achse
schwenkbar gelagerten Trog aufweist, der aus seiner Normal
stellung bei vollständiger Befüllung mit Wasser plötzlich
umkippt und dabei das Wasser nach unten abwirft. Obwohl es
sich bei der Spülkippe um eine einfache und nicht gegen
Verschmutzung anfällige Vorrichtung zum Spülen von Flüssig
keitsspeicherräumen handelt, ist als nachteilig festzuhal
ten, daß zum Befüllen der Spülkippe Wasser aus einer Was
serversorgung sowie Fremdenergie zur Befüllung und Steue
rung der Spülkippe notwendig sind.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Reinigung eines Flüssigkeitsspeicherraums
sowie einen Flüssigkeitspeicherraum bereitzustellen, bei
dem auf eine einfache Art und Weise bzw. mit konstruktiv
einfachen Mitteln eine möglichst effektive Reinigung des
Flüssigkeitsspeicherraums erfolgt. Insbesondere soll erfin
dungsgemäß die Schmutzanfälligkeit minimiert und eine pro
blemlose, also kostengünstige und technisch einfache Nach
rüstung bereits bestehender Flüssigkeitsspeicherräume er
möglicht werden.
Als erste Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufga
be werden ein Verfahren zum Reinigen eines Flüssigkeits
speicherraums mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein
Flüssigkeitsspeicherraum mit den Merkmalen des Anspruchs 8
vorgeschlagen.
Erfindungsgemäß wird demnach zum Reinigen eines Flüssig
keitsspeicherraums, insbesondere eines Regenüberlaufbec
kens, mit einem Hauptbecken und einer dem Hauptbecken über
einen Durchlaß zugeordneten Vorkammer eine Spülkippe in dem
Hauptbecken vorgesehen, wobei in der Vorkammer und in dem
Kanalnetz ein Wasservorrat zum Schwallspülen des Hauptbec
kens aufgestaut und die Spülkippe mit aus der Vorkammer
überlaufendem Wasser zum Spülen des Hauptbeckens befüllt
wird. Bei der Vorkammer handelt es sich insbesondere um das
Entlastungsbauwerk zum Vorfluter. Dieses Vorgehen ermög
licht ein erstes Spülen des Hauptbeckens und des davor lie
genden Kanalnetzes und ein sich direkt an die Entleerung
des Hauptbeckens anschließendes Spülen mit aus der Spülkip
pe stammendem Wasser. Aufgrund der erfindungsgemäßen Mög
lichkeit eines zweimaligen Spülen bei nur geringem bauli
chen Aufwand kann das Hauptbecken weitgehend von Verschmut
zungen und Bodenschlamm gereinigt werden. Die bei den aus
dem Stand der Technik bekannten Spüleinrichtungen bekannten
Probleme des dichten Verschließens von die Spülflüssigkeit
steuernden Verschlußklappen treten bei der erfindungsgemä
ßen Lösung nicht mehr auf, da bei der Bildung eines Rück
staus in der Vorkammer ausschließlich in Flußrichtung ein
zumindest teilweises Verschließen des Durchlasses stattfin
det (Mindestdurchlaß z. B. 2-facher Trockenwetterzulauf).
Als besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Kombina
tion der Rückstaubildung in einer Vorkammer und einer der
Vorkammer über eine Überlaufschwelle zugeordneten und in
der Hauptkammer angeordneten Spülkippe festzuhalten. Durch
diese erfindungsgemäße Maßnahme wird keine Fremdenergie zum
Befüllen und Steuern der Spülkippe mehr benötigt.
In Ausgestaltung der Erfindung weist das Verfahren die fol
gende Schritte auf:
- 1. zumindest teilweises Schließen des Durchlasses bei steigendem Wasserstand in der Vorkammer zum Erzeugen eines Wasservorrats;
- 2. Befüllen der lösbar arretierten Spülkippe und an schließendes Öffnen des Durchlasses, so daß sich der Wasservorrat zum Spülen in das Hauptbecken ergießt;
- 3. nach Absinken des Wasserstandes in der Vorkammer aus lösen der Spülkammer, so daß sich der Inhalt der Spül kippe zum Spülen in das Hauptbecken ergießt.
Durch das lösbare Arretieren der Spülkippe wird deren
plötzliches Kippen nach Übersteigen des Wasserstandes in
der Spülkippe über das kritische Maß zur Schwerpunktver
schiebung verhindert und die Auslösung der Spülkippe zum
Nachspülen des Hauptbeckens vom Wasserstand in der Vorkam
mer abhängig gemacht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Schlie
ßen des Durchlasses schwimmergesteuert. Somit wird sicher
gestellt, daß die Rückstaubildung ab einem bestimmten Was
seraufkommen, d. h. einer vorbestimmten Durchflußleistung,
einsetzt.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist zwischen Vorkammer und
Hauptbecken des Flüssigkeitsspeicherraums eine der Spülkip
pe zugeordnete Überlaufschwelle vorgesehen und die Spülkip
pe wird über die Überlaufschwelle befüllt.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das
Öffnen des Durchlasses durch ein Kippen der befüllten Spül
kippe gegen einen Anschlag ausgelöst. Somit wird erfin
dungsgemäß das Schwallspülen des Hauptbeckens und des Ka
nalnetzes mit dem in der Vorkammer rückgestauten Wasser und
das Spülen mit dem in der Spülkippe angesammelten Wasser
aufeinander abgestimmt, indem das Schwallspülen genau dann
einsetzt, wenn die Spülkippe vollständig befüllt ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Arretie
rung der Spülkippe bei Absinken des Wasserstandes in der
Vorkammer auf eine vorbestimmte Höhe schwimmergesteuert ge
löst, so daß das Nachspülen mit dem in der Spülkippe be
findlichen Wasser genau dann erfolgt, wenn das Schwallspü
len des Hauptbeckens abgeschlossen und der Wasserstand in
der Vorkammer wieder abgesunken ist.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung er
folgt ein weiteres Nachspülen des Hauptbeckens mittels ei
ner im Zuflußbereich des Hauptbeckens angeordneten Spül
trommel. Eine derartige Spültrommel wird nachfolgend noch
ausführlich beschrieben. Die Verwendung einer derartigen
Spültrommel ermöglicht ein besonders effektives weiteres
Nachspülen und somit eine besonders gute Reinigung des
Hauptbeckens.
Der erfindungsgemäße Flüssigkeitsspeicherraum umfaßt ein
Hauptbecken, eine dem Hauptbecken über einen Durchlaß zuge
ordnete Vorkammer und eine Spüleinrichtung, die bei stei
gendem Wasserstand in der Vorkammer schwimmergesteuert ein
zumindest teilweises Schließen des Durchlasses bewirkt und
eine Überlaufschwelle zwischen Vorkammer und Hauptbecken
mit nachgeordneter Spülkippe in dem Hauptbecken aufweist.
Die Spülkippe ist schwimmergesteuert lösbar arretiert und
nach Befüllen der Spülkippe über die Überlaufschwelle er
folgt zunächst eine Spülung des Hauptbeckens durch Öffnen
des Durchlasses, bevor nach Absinken des Wasserstandes in
der Vorkammer auf eine vorbestimmte Höhe eine Spülung durch
Lösen der Arretierung der Spülkippe erfolgt.
Zur weiteren Lösung der Erfindung wird ein Flüssigkeits
speicherraum mit den Merkmalen des Anspruchs 9 vorgeschla
gen. Demnach umfaßt der Flüssigkeitsspeicherraum eine Zu
flußöffnung und eine Abflußöffnung sowie eine Spültrommel,
die eine im wesentlichen zylindrische Form mit einer sich
parallel zur Längsachse entlang der Mantelfläche erstrec
kenden trogförmigen Öffnung aufweist. Die Spültrommel ist
mit der trogförmigen Öffnung zur Abflußöffnung weisend im
Bereich der Zuflußöffnung derart drehbar angeordnet, daß im
Bereich der trogförmigen Öffnung ein Drehmoment in Richtung
der Beckensohle des Flüssigkeitsspeicherraums wirkt. Bei
steigendem Wasserstand in dem Flüssigkeitsspeicherraum
folgt die Spültrommel mit der trogförmigen Öffnung unter
stetiger Befüllung mit Wasser dem Wasserstand, wobei mit
sinkendem Wasserstand schwimmergesteuert lösbare Mittel zur
Arretierung der Spültrommel vorgesehen sind. Bei der erfin
dungsgemäßen Spültrommel handelt es sich um eine baulich
einfache, strömungstechnisch jedoch äußerst wirkungsvolle
Vorrichtung zum Spülen eines Flüssigkeitsspeicherraums.
Insbesondere ist eine Nachrüstung nahezu jedes bestehenden
Beckens mit einer derartigen Spültrommel mit nur sehr ge
ringem Aufwand möglich. Vorteilhafterweise erfolgt eine An
ordnung der Spültrommel im Bereich eines Sohlhochpunktes
des Flüssigkeitsspeicherraums. Die Öffnung der Spültrommel
weist flußabwärts in Richtung der Abflußöffnung des Bec
kens, in dem die Spültrommel angeordnet ist. Durch die
flußabwärts gewandte Anordnung der trogförmigen Öffnung er
folgt eine Befüllung der Spültrommel erst bei sich anstau
endem Wasser in dem Becken, so daß die Gefahr einer Ver
schmutzung der Spültrommel insbesondere im Bereich ihrer
trogförmigen Öffnung nur sehr gering ist. Dieser Effekt
wird noch dadurch verstärkt, daß die Spültrommel sich bei
zunehmendem Wasserstand derart dreht, daß die trogförmige
Öffnung dem Wasserstand folgt, wodurch eine stetige Befül
lung des im wesentlichen zylindrischen Hohlraumes der Spül
trommel erfolgt. Durch die Mittel zur Arretierung der Spül
trommel wird sichergestellt, daß ein Zurückdrehen der Spül
trommel und die damit verbundene Freigabe des enthaltenen
Spülwassers erst stattfindet, wenn das Becken weitgehend
entleert ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Flüssig
keitsspeicherraum mit den Merkmalen des Anspruchs 10 vorge
schlagen. Demnach weist die erste Lösung der der Erfindung
zugrundeliegenden Aufgabe zusätzlich zu der im Hauptbecken
angeordneten Spülkippe eine Spültrommel gemäß der weiteren
Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe auf, die
in Flußrichtung hinter dem Kippbereich der Spülkippe ange
ordnet ist. Dadurch werden die Reinigungskapazitäten der
erfindungsgemäßen Lösungen kombiniert und eine besonders
gute Reinigung eines Flüssigkeitsspeicherraumes gewährlei
stet. Es können auch mehrere Spültrommeln übereinander an
geordnet werden, die sich je nach dem Wasserstand im Haupt
becken befüllen und über einen oder mehrere Schwimmer nach
einander entriegelt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die
Drehung der Spültrommel bei steigendem Wasserstand mittels
eines Schwimmers, der derart angeordnet ist, daß zumindest
die Unterkante der trogförmigen Öffnung zur Befüllung der
Spültrommel unterhalb des Wasserspiegels liegend dem stei
genden Wasserstand folgt. Dadurch wird bei ruhiger und tur
bulenzarmer Befüllung der Spültrommel das Eindringen von in
dem Abwasser befindlichem Schmutzbestand in die Spültrommel
reduziert bzw. verhindert.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der
Schwimmer an der Außenwandung der Spültrommel im Bereich
bzw. neben der trogförmigen Öffnung angeordnet.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die trog
förmige Öffnung durch eine spiralförmige Verlängerung der
Zylinderform gebildet. Dadurch wird eine besonders gute
Aufnahme und eine hydrodynamisch effektive Abgabe des Was
sers gewährleistet.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
die der spiralförmigen Verlängerung gegenüberliegende Be
grenzung der trogförmigen Öffnung konkav gekrümmt, wodurch
die Abgabe des Wassers unter hydrodynamischen Gesichtspunk
ten weiter verbessert wird.
Des weiteren wird zur Lösung der der Erfindung zugrundelie
genden Aufgabe eine Spültrommel mit den Merkmalen des An
spruchs 15 vorgeschlagen, die insbesondere für einen Flüs
sigkeitsspeicherraum gemäß der vorstehend beschriebenen
weiteren erfindungsgemäßen Lösung geeignet ist und für die
selbständiger Schutz beansprucht wird. Vorteilhafte Ausge
staltungen sind in den sich anschließenden Unteransprüchen
beschrieben.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der
Zeichnung stark schematisch und nicht maßstabsgetreu darge
stellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnung ausführlich beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen ersten erfindungsgemäßen Flüssig
keitsspeicherraum in seitlicher aufgeschnittener
Ansicht bei niedrigem Wasserstand.
Fig. 2 zeigt den Flüssigkeitsspeicherraum der Fig. 1
mit in der Vorkammer angestautem Wasservorrat.
Fig. 3 zeigt den Flüssigkeitsspeicherraum der Fig. 1
bei der Schwallspülung.
Fig. 4 zeigt den Flüssigkeitsspeicherraum der Fig. 1
bei der Spülung.
Fig. 5 zeigt in seitlicher aufgeschnittener Ansicht ei
nen zweiten erfindungsgemäßen Flüssigkeitsspei
cherraum mit einer Spültrommel bei niedrigem Was
serstand.
Fig. 6 zeigt den Flüssigkeitspeicherraum der Fig. 5 bei
erhöhtem Wasserstand.
Fig. 7 zeigt den Flüssigkeitsspeicherraum der Fig. 5
bei abgesenktem Wasserstand kurz vor der Spülung.
Fig. 8 zeigt den Flüssigkeitsspeicherraum der Fig. 5
bei der Spülung.
Fig. 1 zeigt in seitlicher aufgeschnittener Ansicht ein
erstes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsspeicherraum 10. Es darf nochmals betont wer
den, daß die Darstellung in den Figuren rein schematisch
und nicht maßstabsgetreu ist und ausschließlich zur Veran
schaulichung der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ver
fahrens bzw. Flüssigkeitsspeicherraums dient.
Der Flüssigkeitsspeicherraum 10 verfügt über eine Zufluß
öffnung 11 und eine Abflußöffnung 15 sowie eine Zwischen
wand 13, die den Flüssigkeitsspeicherraum 10 in eine der
Zuflußöffnung 11 zugeordnete Vorkammer (Entlastungsbauwerk)
12 und ein der Abflußöffnung 15 zugeordnetes Hauptbecken 14
aufteilt. Die Vorkammer 12 und das Hauptbecken 14 sind mit
tels eines Durchflusses 16 miteinander verbunden, der in
der Zwischenwand 13 im Bereich einer Beckensohle 17 des
Flüssigkeitsspeicherraums 10 ausgebildet ist. Des weiteren
ist in der Zwischenwand 13 an erhöhter Stelle eine von der
Vorkammer 12 in das Hauptbecken 14 führende Überlaufschwel
le 18 ausgebildet, der eine in der Hauptkammer 14 angeord
nete Spülkippe 20 zugeordnet ist. Die Überlaufschwelle 18
ist dabei tiefer angeordnet als eine nicht näher darge
stellte Überlaufschwelle zum Vorfluter.
Unter Spülkippe im Sinne der Erfindung wird jegliches dreh-
bzw. kippbare Gefäß verstanden, das mit fließendem Wasser
gefüllt werden kann und im befüllten Zustand durch plötzli
ches Kippen den Wasserinhalt wieder abgibt. Zur Funktions
weise einer Spülkippe wird auf die bereits erwähnte DE 36
10 737 Al verwiesen.
In der Vorkammer 12 ist ein Schwimmer 22 angeordnet, der
über ein Gestänge 23, 24, 25 eine dreh- oder schwenkbar an
geordnete Verschlußklappe 26 steuert. Das Gestänge 23, 24,
25 umfaßt einen um eine Achse D1 drehbar angeordneten Hebel
24, eine den Hebel 24 auf einer Seite der Achse D1 mit dem
Schwimmer 22 verbindende Stange 23 sowie eine die Ver
schlußklappe 26 mit der anderen Seite des Hebels 24 verbin
dende Stange 25. Die Verbindung zwischen der Stange 25, der
Verschlußklappe 26 und dem Hebel 24 ist in Art einer Sperr
klinke lösbar ausgebildet. In dem in der Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel verfügt die Stange 25 dazu
über ein Arretierelement 25a, in das ein Kippelement 24a
der Kippstange 24 lösbar eingreift.
Des weiteren ist eine Gestänge-/Zugseilanordnung 28, 29, 30
zur Verbindung des Schwimmers 22 mit der Spülkippe 20 vor
gesehen. Die Zugseil-/Gestängeanordnung 28, 29, 30 umfaßt
einen um eine Achse D2 drehbar angeordneten Hebel 29, der
auf einer Seite der Achse D2 mittels eines Zugseiles 28 mit
der Stange 23 des Schwimmers 22 verbunden ist und auf der
anderen Seite mit einer im wesentlichen vertikal verlaufen
den Stange 30 verbunden ist. Die vertikal verlaufende Stan
ge 30 dient zur Herstellung einer lösbaren Sperrklinkenver
bindung mit der Spülkippe 20. Dazu verfügt die vertikale
Stange 30 an ihren unterem, zur Spülkippe 20 hin weisenden
Ende über einen Zapfen 30a, der zum Eingriff in eine Aus
nehmung 20b eines Arretierelementes 20a der Spülkippe 20
ausgebildet ist. Der Zapfen 30a steht des weiteren in Ver
bindung mit einer nur schematisch angedeuteten Gelenkstange
32, die zur Einwirkung auf das Kippelement 24a der Gelenk
stange 24 ausgebildet ist. Die genaue Funktionsweise wird
nachfolgend anhand der weiteren Fig. 2 bis 4 beschrie
ben.
Die Verschlußklappe 26 ist derart ausgebildet, daß sie im
Ruhezustand, d. h. bei gelöster Wirkverbindung mit dem Ge
stänge 23, 24, geöffnet ist, und der Schwimmer 22 zieht
durch sein Gewicht den Hebel 24 über die Stange 23 in die
in der Fig. 1 dargestellte Ruhestellung. Im Ruhezustand
befindet sich der Hebel 29 ebenfalls in der in der Fig. 1
gezeigten Position, da er dann von dem Schwimmer 22 über
die Stange 23 und das Zugseil 28 auf der in der Fig. 1
dargestellten Seite nach unten gezogen wird. Ohne Fremdein
wirkung, d. h. bei gelockertem Zugseil 28, kippt der Hebel
29 schwerpunktsbedingt jedoch mit seiner in der Fig. 1
rechts liegenden Seite nach unten, derart daß der Zapfen
30a der Stange 30 in die Ausnehmung 20b des Arretierele
ments 20a der Spülkippe 20 eingreift. Die Spülkippe 20 wie
derum ist derart um eine Achse D3 drehbar angeordnet, daß
sie in unbefülltem Zustand im wesentlichen waagerecht aus
gerichtet ist (vgl. Fig. 1), in befülltem Zustand jedoch
eine Schwerpunktsverschiebung erfährt und dadurch im Sinne
des eingezeichneten Pfeiles nach unten kippt, sofern sie
daran nicht durch den Eingriff des Zapfens 30 in das Arre
tierelement 20a gehindert wird.
Fig. 1 zeigt die Anordnung des erfindungsgemäßen Flüssig
keitsspeicherraums 10 wie bereits erwähnt im Ruhezustand
bei niedrigem Wasserstand. Das durch die Zuflußöffnung 11
in den Flüssigkeitsspeicherraum 10 fließende Wasser bzw.
Abwasser W fließt ungehindert durch die Vorkammer 12, den
Durchfluß 16 und das Hauptbecken 14 sowie die Abflußöffnung
15 wieder ab, wobei es Schmutzfracht S mit sich führt.
Im Falle eines erhöhten Wasseraufkommens, das die quer
schnittsbedingte Kapazität des Durchflusses 16 bzw. der An
sprechhöhe des Schwimmers 22 übersteigt, bildet sich in der
Vorkammer 12 ein Wasserrückstau, der den Schwimmer 22 auf
triebsbedingt nach oben mitnimmt. Dadurch wird über die
Stange 23 der Hebel 24 derart verschwenkt, daß über den
Eingriff des Elementes 24a in das Arretierelement 25a die
Stange 25 nach unten gedrückt und die Verschlußklappe 26 in
eine den Durchlaß 16 zumindest teilweise verschließende
Stelle gedreht wird.
Dies führt dazu, daß durch das Hauptbecken 14 nur eine vor
bestimmte Wassermenge läuft (bei teilweisem Schließen des
Durchlasses) bzw. das Hauptbecken 14 leerläuft (bei voll
ständig geschlossenem Durchlaß), während in der Vorkammer
12 ein Wasservorrat W1 angestaut wird.
Durch den Auftrieb des Schwimmers 22 wird des weiteren das
Zugseil 28 gelockert, so daß der Hebel 29 in die in der Fi
gur dargestellte Stellung schwenkt und über die Stange 30
den Zapfen 30a in Eingriff mit dem Arretierelement 20a der
Spülkippe 20 bringt.
Sobald der Wasserstand in der Vorkammer 12 die Höhe der
Überlaufschwelle 18 erreicht hat, fließt Wasser W' über die
Überlaufschwelle 18 in das Innere der Spülkippe 20 (Wasser
vorrat W2). Steigt der Wasserstand in der Vorkammer 12
schneller als die Abflußkapazität der Überlaufschwelle 18,
so wird die in der Fig. 2 dargestellte Situation erreicht,
in welcher der Wasserstand in der Vorkammer 12 über das Ni
veau der Überlaufschwelle 18 steigt.
Steigt der Wasserstand des Wasservorrats W2 in der Spülkip
pe 20 über eine bestimmt Höhe, so verschiebt sich bauartbe
dingt der Schwerpunkt der Spülkippe 20, so daß ein Drehmo
ment im Sinne des Pfeiles P1 der Fig. 3 wirkt und die
Spülkippe 20 eine Drehung um die Achse D3 durchführt.
Durch den Eingriff des Zapfens 30a in das Arretierelement
20a wird die Spülkippe 20 an der Durchführung dieser Dre
hung gehindert. Die Anordnung von Stange 30, Zapfen 30a und
Gelenkstange 32 läßt jedoch eine kleine Drehbewegung der
Spülkippe 20 zu, derart daß das Arretierelement 20a im Sin
ne der Pfeile P2 und P3 den Zapfen 30a und die Gelenkstange
32 gegen das Kippelement 24a des Hebels 24 drückt. Das Kip
pelement 24a gibt dabei so weit nach, daß sich die Arre
tierverbindung zwischen dem Kippelement 24a und dem Arre
tierelement 25a der Stange 25 löst, das Kippelement 24a
dann aber als Anschlag dient, der die Drehung der Spülkippe
20 in die in der Zeichnung dargestellte strichpunktierte
Stellung begrenzt.
Durch das Lösen der Arretierverbindung zwischen dem Kipp
element 24a und dem Arretierelement 25a der Stange 25 kann
sich die Stange 25 in ihre Ruhestellung nach oben bewegen,
wodurch die Verschlußklappe 26 vor dem Durchlaß 10 wieder
geöffnet wird. Die Verbindung zwischen dem Schwimmer 22 und
der Verschlußklappe 26 wird somit durch das Gewicht der ge
füllten Spülkippe gelöst. Sobald die Verschlußklappe 26 ge
öffnet ist, strömt der in der Vorkammer 12 aufgestaute Was
servorrat W1 als Spülschwall unter Druck in das Hauptbecken
14, wo er verbleibende Schmutzfracht S und Bodenschlamm
mitreißt und das Kanalnetz spült und reinigt.
Mit sinkendem Wasserspiegel in der Vorkammer 12 sinkt auch
der Schwimmer 22 abwärts und zieht über das Zugseil 28 den
Hebel 29 nach unten (vgl. Fig. 4), wodurch die Stange 30
auf der gegenüberliegenden Seite des Hebels 29 nach oben
gezogen und somit die Arretierverbindung zwischen dem Zap
fen 30a und dem Arretierelement 20a der Spülkippe 20 gelöst
wird. Dies geschieht, sobald der Schwimmer 22 auf eine vor
bestimmte Höhe abgesunken ist, die dem entleerten oder fast
entleerten Zustand der Vorkammer 12 entspricht. Sobald die
Arretierverbindung zwischen Zapfen 30a und Arretierelement
20a gelöst ist, kippt die Spülkippe im Sinne des einge
zeichneten Pfeiles um die Achse D3 nach unten in die
strichpunktiert eingezeichnete Position und der Wasservor
rat W2 ergießt sich zum Spülen in das Hauptbecken 14. Zur
besseren strömungsgünstigen Leitung des Spülwassers W2 kann
die Zwischenwand 13 zwischen Vorkammer 12 und Hauptbecken
14 beckenseitig entsprechend strömungsleitend ausgeformt
sein (Bezugszeichen 13a). Sobald sich die Spülkippe 20
vollständig entleert hat, findet wiederum eine Schwer
punktsverschiebung statt und es wirkt ein entgegengesetztes
Drehmoment, das die Spülkippe 20 in ihre Ruhestellung zu
rückdreht (Fig. 1). Der Schwimmer zur Entriegelung der
Spülkippe kann selbstverständlich auch an einer anderen ge
eigneten Stelle, beispielsweise am Auslauf des Hauptbec
kens, angeordnet sein.
Fig. 5 zeigt einen weiteren erfindungsgemäßen Flüssig
keitsspeicherraum 100 mit einer in ein Becken 111 führenden
Zuflußöffnung 110 und einer am gegenüberliegenden Beckenen
de angeordneten Abflußöffnung 112.
In dem der Zuflußöffnung 110 nachgeordneten Bereich des
Beckens 111 ist eine Spültrommel 130 etwas oberhalb der
Beckensohle 114 um eine Achse D4 drehbar angeordnet. Die
Spültrommel 130 weist einen im wesentlichen zylindrischen
Hohlkörper 134 als Grundform auf, der an dem in der Fig. 5
unten liegenden Bereich eine im wesentlichen spiralförmige
Verlängerung 136 aufweist. Das Ende der spiralförmigen Ver
längerung 136 ist als trogförmige Öffnung 32 ausgebildet,
die sich entlang der Mantelfläche der Spültrommel 130 er
streckt. Die der spiralförmigen Verlängerung 136 gegenüber
liegende Begrenzung 138 der trogförmigen Öffnung 132 ent
lang der Mantelfläche ist konkav gekrümmt. An der parallel
zur Zeichenebene verlaufenden Außenwandung der Spültrommel
130 ist im Bereich der trogförmigen Öffnung 132 ein Schwim
mer 140 um eine Achse D5 drehbar angeordnet.
Nachstehend wird nun die Funktionsweise der erfindungsgemä
ßen Spültrommel 130 erläutert.
In dem Becken 111 von Zuflußöffnung 110 zu Abflußöffnung
112 fließendes Wasser W dringt durch die im Flußschatten
zur Abflußöffnung 112 weisend angeordnete trogförmige Öff
nung 132 der Spültrommel 130 in das Innere der Spültrommel
130, sobald sich an der Abflußöffnung 112 ein Rückstau und
somit im Becken 111 ein Aufstau bildet. Bei steigendem Was
serstand erfährt der an der Außenwandung der Spültrommel
130 angeordnete Schwimmer 140 einen Auftrieb, wodurch er
eine Drehung der Spültrommel 130 um die Achse D4 im Sinne
des in der Fig. 5 eingezeichneten Pfeiles bewirkt. Bei
weiter steigendem Wasserstand nimmt der Schwimmer 140 somit
die trogförmige Öffnung 132 in einer dem steigenden Wasser
stand folgenden Bewegung mit, wobei die Unterkante 133 der
trogförmigen Öffnung 132 stets etwas unterhalb des Wasser
spiegels steht. Dadurch erfolgt eine stetige Befüllung der
Spültrommel 130, in der sich ein Wasservorrat W3 ansammelt.
Da die Befüllung im Flußschatten erfolgt und die Unterkante
der trogförmigen Öffnung 132 nur leicht unterhalb der Was
serkante unterliegt, erfolgt die Befüllung der Spültrommel
130 turbulenzarm und verschmutzungsfrei bzw. verschmut
zungsarm. Fig. 6 zeigt die Spültrommel 130 bei einem er
höhten Wasserstand, bei dem eine Befüllung der Spültrommel
zu mehr als die Hälfte stattgefunden hat.
In Fig. 7 sind Mittel zur Arretierung der Spültrommel 130
in ihrer Drehstellung eingezeichnet. In den Fig. 5 und 6
wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Wiedergabe
dieser Mittel zur Arretierung verzichtet.
Die Mittel zur Arretierung umfassen eine beispielsweise an
einer parallel zur Zeichenebene verlaufenden Außenwandung
der Spültrommel 130 befestigte Zahnscheibe 150 und eine
Klinke 152, die um eine Achse D6 drehbar angeordnet ist und
schwerpunktbedingt bei einer Drehung der Spültrommel 130
und somit einer Drehung der Zahnscheibe 150 in die Zähne
der Zahnscheibe 50 rastend eingreift. Die Klinke 152 ist
über ein am Eingriffsbereich der Klinke 152 angreifendes
Zugseil 154 über Umlenkrollen mit einem im Abflußbereich
des Beckens 111 angeordneten Schwimmer 156 verbunden.
Bei sinkendem Wasserstand (vgl. Fig. 7) verbleibt die
Spültrommel 130 trotz auftriebslosem Schwimmer 140 aufgrund
des Eingriffs der Sperrklinke 152 in die Zahnscheibe 150 in
ihrer "hochgedrehten" Position bis der Schwimmer 156 dem
sinkenden Wasserstand folgend ein vorbestimmtes Niveau er
reicht hat, das dem entleerten bzw. fast entleerten Zustand
des Beckens 111 entspricht. Sobald der Schwimmer 156 das
vorbestimmte Niveau erreicht hat, wird der Eingriff der
Klinke 152 in die Zahnscheibe 150 über das Zugseil 154 ge
löst (Pfeil P4), worauf sich die Spültrommel 130 im Sinne
des Pfeiles PS um die Achse D4 in ihre Ruhestellung zurück
dreht, wodurch die trogförmige Öffnung 132 in eine Stellung
gebracht wird, in der sich der Wasservorrat W3 der Spül
trommel 130 schwallartig in das Becken 111 gießt und dort
verbliebene Schmutzfracht mitreißt (vgl. Fig. 8). Es ist
auch möglich, die Arretiereinrichtung für die Spültrommel
derart auszugestalten, daß nur eine Teilentleerung, gere
gelt durch ein Einrasten einer weiteren Sperre erfolgt, und
das Spülwasser somit stufenweise abgegeben wird.
Die Beckensohle 114 ist vorteilhafterweise unterhalb der
Spültrommel 130 und/oder im Kippbereich der Spültrommel
derart ausgestaltet, daß die sich aus der Spültrommel 130
ergießende Flüssigkeit in strömungstechnischer Hinsicht ge
leitet wird und somit die größtmögliche Spülwirkung entfal
tet (Bezugszeichen 116).
Die erfindungsgemäße Spültrommel 130 eignet sich insbeson
dere zum Einbau in einen Flüssigkeitsspeicherraum gemäß der
ersten Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe,
wie dies schematisch in Fig. 4 dargestellt ist. In Fig. 4
ist zu Veranschaulichungszwecken zusätzlich zu der Spülkip
pe 20 gestrichelt eine Spültrommel 130 eingezeichnet, die
unterhalb der Spülkippe 20, jedoch außerhalb deren Kippbe
reichs K angeordnet ist. Der Spülschwall W2 der Spülkippe
20 ergießt sich in den Kippbereich zwischen Zwischenwand
13, 13a und dem im wesentlichen zylinderförmigen Körper der
Spültrommel 130 in das Hauptbecken 14. Der dadurch anstei
gende Wasserpegel reicht zu einer wenigstens teilweisen Be
füllung der Spültrommel 130 aus. Diese teilweise Befüllung
wird nach einer Entleerung des Hauptbeckens 14 wie vorste
hend beschrieben zu einer weiteren Nachspülung des Haupt
beckens eingesetzt. Vorteilhafterweise ist der der Spülkip
pe zugewandte Bereich der Mantelfläche der Spültrommel 130
ebenfalls strömungsgünstig ausgebildet, um den sich zwi
schen Zwischenwand 13, 13a und Spültrommel 130 ergießenden
Spülschwall der Spülkippe möglichst effektiv in die Becken
sohle umzuleiten. Vorzugsweise ist während der Schwallspü
lung eine Abflußregelung des Hauptbeckens zumindest über
die Länge der Schwallspülentleerung und vorteilhafterweise
auch über eine anschließende Nachlaufzeit voll geöffnet.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die darge
stellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern umfaßt auch weitere Ausgestaltungen, die den bzw.
die der Erfindung zugrundeliegenden Kerngedanken verwirkli
chen. So ist die Erfindung beispielsweise nicht auf die aus
Gründen der Vereinfachung der Darstellung in den Figuren
wiedergegebenen ebenen Beckensohlen beschränkt. Vielmehr
ist der Fachmann in der Lage, den Grundgedanken der Erfin
dung auch auf ein Gefälle aufweisende Beckensohlen zu über
tragen, um durch entsprechende Anordnung der Vorkammer bzw.
der Spülkippe oder Spültrommel in einem Sohlhochpunkt die
Spülwirkung des Wasserschwalls möglichst effektiv auszunut
zen. In runden Regenüberlaufbecken ist der Einbau von einer
bzw. mehreren Spültrommeln und/oder Spülkippen auch mög
lich.
Die Ausgestaltung des Schwimmers zur Steuerung der Drehbe
wegung der erfindungsgemäßen Spültrommel ist nicht auf die
beschriebene Ausführung beschränkt. So ist beispielsweise
eine Ausgestaltung als integrierter Hohlraum entlang der
trogförmigen Öffnung oder auch eine Anordnung im Bereich
des Flüssigkeitsspeicherraum mit Wirkverbindung mit der
Spültrommel über geeignete Mittel wie Seile, Hebel, Ketten
oder hydraulische Mittel möglich.
Claims (21)
1. Verfahren zur Reinigung eines Flüssigkeitsspeicher
raums mit einem Hauptbecken (14), einer dem Hauptbecken
(14) über einen Durchlaß (16) zugeordneten Vorkammer (12)
und einer Spülkippe (20) in dem Hauptbecken (14), bei dem
in der Vorkammer (12) ein Wasservorrat (W1) zum Schwallspü
len des Hauptbeckens (14) aufgestaut und die Spülkippe (20)
mit aus der Vorkammer (12) überlaufendem Wasser (W') zum
Spülen des Hauptbeckens (14) befüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mit den folgenden Schrit
ten:
- 1. zumindest teilweises Schließen des Durchlasses (16) bei steigendem Wasserstand in der Vorkammer (12) zum Erzeugen eines Wasservorrates (W1)
- 2. Befüllen der lösbar arretierten Spülkippe (20) und an schließendes Öffnen des Durchlasses (16), so daß sich der Wasservorrat (W1) zum Spülen in das Hauptbecken (14) ergießt;
- 3. Nach Absinken des Wasserstandes in der Vorkammer (12) Auslösen der Spülkippe (20), so daß sich der Inhalt (W2) der Spülkippe (20) zum Spülen in das Hauptbecken (14) ergießt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem das Schließen des
Durchlasses (16) schwimmergesteuert erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem
zwischen Vorkammer (12) und Hauptbecken (14) eine der Spül
kippe (20) zugeordnete Überlaufschwelle (18) vorgesehen ist
und die Spülkippe (20) über die Überlaufschwelle (18) be
füllt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem
das Öffnen des Durchlasses (16) durch ein Kippen der be
füllten Spülkippe (20) gegen einen Anschlag (24a) ausgelöst
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, bei dem
die Arretierung der Spülkippe (20) bei Absinken des Wasser
standes in der Vorkammer (12) auf eine vorbestimmte Höhe
schwimmergesteuert gelöst wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
ein weiteres Spülen mittels einer im Zuflußbereich des
Hauptbeckens (14) angeordneten Spültrommel (130) erfolgt.
8. Flüssigkeitsspeicherraum, insbesondere Regenüberlauf
becken, mit einem Hauptbecken (14), einer dem Hauptbecken
(14) über einen Durchlaß (16) zugeordneten Vorkammer (12)
und einer Spüleinrichtung, die bei steigendem Wasserstand
in der Vorkammer (12) schwimmergesteuert ein zumindest
teilweises Schließen des Durchlasses (16) bewirkt und eine
Überlaufschwelle (18) zwischen Vorkammer (12) und Hauptbec
ken(14) mit nachgeordneter Spülkippe (20) in dem Hauptbec
ken (14) umfaßt, wobei die Spülkippe (20) schwimmergesteu
ert lösbar arretiert ist und nach Befüllen der Spülkippe
(20) über die Überlaufschwelle (18) zunächst eine Spülung
des Hauptbeckens (14) durch Öffnen des Durchlasses (16) und
nach Absinken des Wasserstandes in der Vorkammer (12) auf
eine vorbestimmte Höhe eine Spülung durch Lösen der Arre
tierung der Spülkippe (20) erfolgt.
9. Flüssigkeitsspeicherraum, insbesondere Regenüberlauf
becken, mit einer Zuflußöffnung (110) und einer Abflußöff
nung (112) und mit einer Spültrommel (130), die eine im we
sentlichen zylindrische Form (134) mit einer sich parallel
zur Längsachse entlang der Mantelfläche erstreckenden trog
förmigen Öffnung (132) aufweist und die mit der trogförmi
gen Öffnung (132) zur Abflußöffnung (112) weisend im Be
reich der Zuflußöffnung (110) derart drehbar angeordnet
ist, daß im Bereich der trogförmigen Öffnung (132) ein
Drehmoment in Richtung der Beckensohle (114) des Flüssig
keitsspeicherraums wirkt und daß die Spültrommel (130) bei
steigendem Wasserstand in dem Flüssigkeitsspeicherraum
(100) mit der trogförmigen Öffnung (132) unter stetiger Be
füllung mit Wasser dem Wasserstand folgt, wobei mit sinken
dem Wasserstand schwimmergesteuert lösbare Mittel zur Arre
tierung (150, 152) der Spültrommel (130) vorgesehen sind.
10. Flüssigkeitsspeicherraum nach Anspruch 8, mit einer
Spültrommel (130), die eine im wesentlichen zylindrische
Form (134) mit einer sich parallel zur Längsachse entlang
der Mantelfläche erstreckenden trogförmigen Öffnung (132)
aufweist und die mit der trogförmigen Öffnung zu einer Ab
flußöffnung (15) des Hauptbeckens (14) weisend im Bereich
des Durchlasses (16) und in Flußrichtung hinter einem Kipp
bereich (K) der Spülkippe (20) derart drehbar angeordnet
ist, daß im Bereich der trogförmigen Öffnung (132) ein
Drehmoment in Richtung der Beckensohle (17) des Hauptbec
kens (14) wirkt und daß die Spültrommel (130) bei steigen
dem Wasserstand in dem Flüssigkeitsspeicherraum (10) mit
der trogförmigen Öffnung (132) unter stetiger Befüllung mit
Wasser dem Wasserstand folgt, wobei mit sinkendem Wasser
stand schwimmergesteuert lösbare Mittel zur Arretierung
(150, 152) der Spültrommel (130) vorgesehen sind.
11. Flüssigkeitsspeicherraum nach Anspruch 9 oder 10, bei
dem die Drehung der Spültrommel (130) bei steigendem Was
serstand mittels eines Schwimmers (140) erfolgt, der derart
angeordnet, daß zumindest die Unterkante (133) der trogför
migen Öffnung (132) zur Befüllung der Spültrommel (130) un
terhalb des Wasserspiegels liegend dem steigenden Wasser
stand folgt.
12. Flüssigkeitsspeicherraum nach Anspruch 11, bei dem der
Schwimmer (140) an der Außenwandung der Spültrommel (130)
im Bereich der trogförmigen Öffnung (132) angeordnet ist.
13. Flüssigkeitsspeicherraum nach Anspruch 11, bei dem der
Schwimmer im Bereich des Flüssigkeitsspeicherraums angeord
net ist und über geeignete Mittel mit der Spültrommel in
steuernder Verbindung steht.
14. Flüssigkeitsspeicherraum nach einem der Ansprüche 9
bis 13, bei dem die trogförmige Öffnung (132) durch eine
spiralförmige Verlängerung (136) der Zylinderform (134) ge
bildet ist.
15. Flüssigkeitsspeicherraum nach Anspruch 14, bei dem die
der spiralförmigen Verlängerung (136) gegenüberliegende Be
grenzung (138) der trogförmigen Öffnung (132) konkav ge
krümmt ist.
16. Flüssigkeitsspeicherraum nach einem der Ansprüche 10
bis 15, bei dem mehrere Spültrommeln übereinander angeord
net sind.
17. Spültrommel, insbesondere für einen Flüssigkeitsspei
cherraum nach einem der Ansprüche 9 bis 14, die eine im we
sentlichen zylindrische Form (134) mit einer sich parallel
zur Längsachse entlang der Mantelfläche erstreckenden trog
förmigen Öffnung (132) aufweist und die derart drehbar an
ordenbar ist, daß im Bereich der trogförmigen Öffnung (132)
ein im wesentlichen lotrecht nach unten wirkendes Drehmo
ment wirkt.
18. Spültrommel nach Anspruch 15, die einen Schwimmer
(140) aufweist.
19. Spültrommel nach Anspruch 17, bei der der Schwimmer
(140) an der Außenwandung der Spültrommel (130) im Bereich
der trogförmigen Öffnung (132) angeordnet ist.
20. Spültrommel nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei
der die trogförmige Öffnung (132) durch eine spiralförmige
Verlängerung (136) der Zylinderform (134) gebildet ist.
21. Spültrommel nach Anspruch 20, bei der die der spiral
förmigen Verlängerung (136) gegenüberliegende Begrenzung
(138) der trogförmigen Öffnung (132) konkav gekrümmt ist.
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