DE4015414A1 - Ueberlaufbauwerk mit rueckhaltevorrichtung fuer schwimmstoffe in mischkanalisationen - Google Patents
Ueberlaufbauwerk mit rueckhaltevorrichtung fuer schwimmstoffe in mischkanalisationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überlaufbauwerk, insbe
sondere in einer Entlastungsanlage für eine Misch
kanalisation, in das ein Wasser, insbesondere
Mischwasser führender Kanal mündet, und das auf
mindestens einer Seite von einer Überlaufschwelle
begrenzt ist, die eine geschlossene Zwischenwand
zwischen dem Überlaufbauwerk und einem an dieses
anschließenden, mit einem Vorfluter in Verbindung
stehenden Raum bildet.
In Mischkanalisationen, in denen Regenwasser und
kommunale Abwässer transportiert werden, wird bei
Starkregen der größere Teil des anfallenden Misch
wassers über eine Entlastungsanlage zum Vorfluter,
meistens einen Bach oder Fluß, entlastet. Normaler
weise strömt das Mischwasser aus dem Kanal in einen
sogenannten Beckenüberlauf dem oft ein Regenüber
laufbecken nachgeschaltet ist. Wenn, zum Beispiel
bei starkem Regen, das Regenüberlaufbecken voll
gelaufen ist, oder wenn der Abfluß aus dem Regen
überlaufbecken, der mit einem Drosselorgan begrenzt
wird, gering ist, dann staut sich das Wasser zurück
und der Beckenüberlauf beginnt sich zu füllen. Der
Beckenüberlauf ist an mindestens einer Seite von
einer etwas niedrigeren Zwischenwand, der sogenann
ten Überlaufschwelle begrenzt, über die dann ab ei
nem bestimmten Füllungsstand das Wasser in einen an
den Beckenüberlauf angrenzenden Raum überströmt und
von hier aus weiter zum Vorfluter fließt. Es gibt
auch Überlaufbauwerke ohne nachgeschaltetes Regen
becken, die man als "Regenüberlauf" bezeichnet. Im
folgenden soll als Überlaufbauwerk ein Beckenüber
lauf mit Regenbecken oder ein Regenüberlauf be
zeichnet werden.
Wenn schlagartig ein starker Regen einsetzt, dann
werden die in den Kanälen des Einzugsgebiets gela
gerten Verunreinigungen zum Beckenüberlauf gespült.
Den rasch einsetzenden Mischwasserzufluß bezeichnet
man dabei als Spülstoß. Wenn das Regenüberlauf
becken zu diesem Zeitpunkt noch leer oder nahezu
leer ist und sich nur langsam füllt, gelangen die
Verunreinigungen in das Regenüberlaufbecken und
nachher kommt im wesentlichen nur noch sauberes Re
genwasser nach, das dann im Beckenüberlauf an
steigt, sobald das Regenbecken gefüllt ist oder der
Abfluß so stark gedrosselt ist, daß ein Rückstau
eintritt. Diese Situation ist ungefährlich, weil
dann die Verunreinigungen, die der Spülstoß mit
führt, in das Regenüberlaufbecken gelangen.
Es kann jedoch auch vorkommen, daß zunächst schwa
cher, für längere Zeit anhaltender Regen einsetzt,
der im Einzugsgebiet die Kanäle noch nicht von grö
beren Verunreinigungen säubert, jedoch bewirkt, daß
das Regenüberlaufbecken allmählich gefüllt wird.
Wenn dann bei gefülltem Regenüberlaufbecken plötz
lich starker Regen einsetzt, werden die vom dann
stattfindenden Spülstoß mitgeführten gröberen Ver
unreinigungen nur in den Beckenüberlauf bzw. Regen
überlauf befördert. Von diesem gelangen sie dann
über die Überlaufschwelle zum Vorfluter, wo sie
sich beispielsweise am Oberufer ablagern können und
störend bemerkbar machen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher,
ein Überlaufbauwerk in einer Entlastungsanlage so
zu modifizieren, daß auch bei einem starken Spül
stoß keine größeren Verunreinigungen in den Vorflu
ter gelangen können.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch ge
löst, daß in dem dem Kanal (Zulaufkanal) zugewand
ten Teil der Überlaufschwelle eine Rückhaltevor
richtung für Schwimmstoffe vorgesehen ist.
Eine solche Rückhaltevorrichtung kann auf dem Ab
wasser schwimmende Schwimmstoffe wie zum Beispiel
Papier, Windeln, Binden, Laub, Äste usw. aus dem
über die Überlaufschwelle abströmenden Abwasser
aussieben, bevor diese Schwimmstoffe in den hinter
der Überlaufschwelle befindlichen Raum gelangen und
zum Vorfluter transportiert werden können. Die
Rückhaltevorrichtung ist am dem Zulaufkanal zuge
wandten Teil der Überlaufschwelle angeordnet, so
daß, wenn der Wasserstand im Beckenüberlauf die
Höhe der Überlaufschwelle überschreitet, das ab
fließende Wasser die Rückhaltevorrichtung durch
strömt, und die von ihm transportierten Schwimm
stoffe sich an ihr ablagern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen
der Einmündung des Kanals in das Überlaufbauwerk
und der Überlaufschwelle eine Tauchwand vorgesehen,
deren unteres vertikales Ende bis unterhalb der
Oberkante der Beckenüberlaufschwelle reicht und de
ren oberes vertikales Ende die Überlaufschwelle um
die maximale Überlaufhöhe überragt. Damit wird ein
zusätzlicher Schutz vor dem Überströmen von Abfall
stoffen in den Vorfluter erreicht.
In einer Basisausführungsform überbrückt die Rück
haltevorrichtung zumindest in einer Lage den Ab
stand zwischen der Überlaufschwelle und der Tauch
wand. Damit gibt es für diejenigen Schwimmstoffe,
die die Tauchwand möglicherweise unterlaufen haben,
keine Umgehungsmöglichkeit mehr.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
die Rückhaltevorrichtung um eine horizontale Achse
schwenkbar gelagert. Dadurch wird die Entfernung
von angesammeltem Abfallmaterial durch Hochklappen
der Rückhaltevorrichtung ermöglicht. Bei beginnen
der Verstopfung der Rückhaltevorrichtung vergrößert
sich der Strömungswiderstand gegen das anströmende
Wasser bis die Wasserkraft die Gewichtskraft von
Rückhaltevorrichtung und angesammeltem Abfall über
steigt und die Rückhaltevorrichtung durch den Was
serdruck aufgeklappt wird. Die Schwenkbarkeit der
Rückhaltevorrichtung bietet somit eine Sicherheit
gegen Zerstörung der Rückhaltevorrichtung durch zu
großen Wasserdruck.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Aus
führungsform ist die Rückhaltevorrichtung aus einer
ungefähr horizontalen Ruhelage in eine aufwärts ge
richtete Stellung schwenkbar angeordnet. In der ho
rizontalen Ruhelage wird von der Rückhaltevorrich
tung die größtmögliche Fläche parallel zum Boden
des Beckenüberlaufes überdeckt. Bei beginnender
Verstopfung schwenkt dann die Rückhaltevorrichtung
nach oben und filtert aber immer noch den sie
durchströmenden Teil des über die Überlaufschwelle
laufenden Wassers.
Besonders vorteilhaft bei dieser Ausführungsform
ist es, wenn die Rückhaltevorrichtung in ihrer auf
wärts gerichteten Endstellung einen Winkel von we
niger als 90°, insbesondere von etwa 80°, mit der
Horizontalen einschließt. Bei Nachlassen des Was
serdrucks kann dann die Rückhaltevorrichtung durch
ihr Eigengewicht von selbst wieder in ihre Ruhelage
klappen. Der Aufprall der Rückhaltevorrichtung auf
ihren Anschlag führt zu einer Beschleunigung der
ausgefilterten Schwimmstoffe nach unten und bewirkt
ihren Abwurf auf den Boden des Beckenüberlaufes,
also eine Selbstreinigung der Rückhaltevorrichtung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die
Schwenkachse der Rückhaltevorrichtung auf Teflonla
gern gelagert, deren geringer Reibungswiderstand
eine leichte Verschwenkbarkeit der Rückhaltevor
richtung ermöglicht.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Ausdeh
nung der Rückhaltevorrichtung in einer von der
Überlaufschwelle wegweisenden Richtung ungefähr
gleich der Höhe des Wassers über der Überlauf
schwelle, das bei derjenigen Wasserflußmenge die
Überlaufschwelle überspült, für die die Entla
stungsanlage maximal ausgelegt ist. In der hochge
klappten Stellung der Rückhaltevorrichtung muß da
her die gesamte Entlastungswassermenge die Rückhal
tevorrichtung passieren, so daß auch bei Extremre
gen die Rückhaltevorrichtung nicht wirkungslos
überspült werden kann. In der Regel beträgt diese
Breite der Rückhaltevorrichtung zwischen 30 cm bis
50 cm, vorzugsweise 40 cm.
Bei Ausführungsformen der Erfindung besteht die
Rückhaltevorrichtung aus feuerverzinktem Stahl oder
aus Edelstahl, was eine erhöhte Korrosionsbestän
digkeit und eine hohe mechanische Belastbarkeit der
Rückhaltevorrichtung sicherstellt.
Die Rückhaltevorrichtung kann bei Ausführungsformen
der Erfindung ein Sieb oder ein Netz sein. Abhängig
von der Maschenweite wird dann auch das Ausfiltern
feiner Schwimmstoffe möglich.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die Rückhal
tevorrichtung als Fangrost oder als Rechen ausge
bildet, was den Vorteil eines geringeren Strö
mungswiderstandes der Rückhaltevorrichtung mit sich
bringt. Von einem solchen Fangrost oder Rechen wer
den nur gröbere Schwimmstoffe zurückgehalten, so
daß auch eine geringere Verstopfungsgefahr besteht.
Außerdem ist dieser starre Aufbau mechanisch stabi
ler als ein Sieb oder ein Netz.
Bei einer speziellen Ausführungsform ist das
Fangrost oder der Rechen aus Stabmaterial mit Quer
schnittsabmessungen zwischen 2×40 mm bis
4×60 mm, vorzugsweise 3×50 mm, und einer Breite
von 30 cm bis 50 cm, vorzugsweise 40 cm, aufgebaut.
Die Stäbe können bei einer bevorzugten Ausführungs
form untereinander parallel im Abstand von 10 mm
bis 14 mm, vorzugsweise 12 mm, angeordnet sein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und
der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können bei
anderen Ausführungsformen der Erfindung einzeln für
sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination An
wendung finden. Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische horizontale Schnittan
sicht einer erfindungsgemäßen Entla
stungsanlage für eine Mischkanalisation,;
Fig. 1b einen vertikalen Schnitt längs der Linie
A-B in Fig. 1a;
Fig. 2a eine Draufsicht auf ein Detail der Anlage
nach Figur la,;
Fig. 2b einen Vertikalschnitt längs der Linie C-D
in Fig. 2a und
Fig. 3 ein Detail eines weiteren Ausführungsbei
spiels.
Bei der in Fig. 1a gezeigten Entlastungsanlage
strömt aus einem Kanal 1 Abwasser beziehungsweise
Mischwasser in das Überlaufbauwerk 3 und von da
normalerweise weiter in ein Regenüberlaufbecken 4,
von wo es über ein Drosselorgan 5 einem Klärwerk
zugeleitet wird. Im Falle eines durch starken Regen
verursachten Rückstaues steigt der Wasserspiegel im
Beckenüberlaufbauwerk 3 an, bis das Wasser über
eine Überlaufschwelle 6 in einen mit einem Vorflu
ter, zum Beispiel einem Bach oder Fluß, in Verbin
dung stehenden Raum 7 überströmt.
Wenn ein starker Regen schlagartig einsetzt, dann
spült er in den Kanälen des Einzugsgebietes abgela
gerte Verunreinigungen über den Kanal 1 in das
Beckenüberlaufbauwerk 3 und von da weiter in das
Regenüberlaufbecken 4. Falls jedoch längere Zeit
schwacher Regen geherrscht hat, werden die Kanäle
im Einzugsgebiet noch nicht von gröberen Verunrei
nigungen befreit, andererseits kann jedoch das Re
genüberlaufbecken 4 unterdessen allmählich gefüllt
werden. Wenn nun plötzlich ein starker Regen bei
gefülltem Regenüberlaufbecken 4 einsetzt, werden
die von dem dann stattfindenden Spülstoß mitgeführ
ten gröberen Verunreinigungen in das
Beckenüberlaufbauwerk 3 gefördert, von dem sie dann
über die Überlaufschwelle 6 und den Raum 7 in den
Vorfluter gelangen könnten. Daher ist zwischen dem
Einlaß des Kanals 1 und der Überlaufschwelle 6 eine
an sich bekannte Tauchwand 8 vorgesehen, die ver
hindern soll, daß die auf dem Abwasser schwimmenden
Schwimmstoffe über die Überlaufschwelle 6
forttransportiert werden können. Es können sich je
doch Verunreinigungen auch unterhalb der Tauchwand
8 in Richtung auf die Überlaufschwelle 6 zubewegen
und diese Schwimmstoffe trotz der vorgesehenen
Tauchwand 8 über die Überlaufschwelle 6 und den
Raum 7 in den Vorfluter gelangen. Erfindungsgemäß
ist daher zwischen Tauchwand 8 und Überlaufschwelle
6 eine Rückhaltevorrichtung 9 zum Zurückhalten der
Schwimmstoffe vorgesehen, die einerseits einen mög
lichst geringen Strömungswiderstand für das zu ent
lastende Wasser bilden soll, um einen ungestörten
Abfluß zu ermöglichen, andererseits jedoch die an
kommenden Schwimmstoffe möglichst vollständig zu
rückhalten soll. Die Rückhaltevorrichtung 9 ist da
her so dimensioniert, daß auch bei Extremregen und
sehr starkem Anfall von Schwimmgut keine Verstop
fung auftreten kann, die zu Beschädigungen am Über
laufbauwerk 3 oder zu Kanalrückstau mit der Folge
von Kellerüberflutungen führen könnte. Ist - gemäß
einem anderen Ausführungsbeispiel - keine Tauchwand
8 vorhanden, so ist die Überlaufschwelle 6 an ihrem
dem Kanal 1 zugewandten Teil mit der Rückhaltevor
richtung 9 versehen. Diese steht senkrecht und
überragt die Überlaufschwelle 6. Hierauf wird im
folgenden noch näher eingegangen.
In dem in Fig. 2a und 2b gezeigten Ausführungsbei
spiel besteht die Rückhaltevorrichtung 9 aus einem
Fangrost, das in seiner Ruhestellung eine ungefähr
horizontale Lage einnimmt. Verunreinigungen, die in
den Spalt zwischen der Tauchwand 8 und der Über
laufschwelle 6 gelangt sind, werden bei Ansteigen
des Wasserspiegels im Beckenüberlaufbauwerk 3 von
unten gegen das Fangrost gedrückt und können, wenn
ihre Größe den Stababstand des Fangrostes über
schreitet, nicht über die Überlaufschwelle 6 ge
spült werden.
Die Rückhaltevorrichtung 9 ist in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel um eine horizontale Achse
schwenkbar gelagert, so daß das Fangrost aufwärts
geschwenkt wird, sobald der Wasserdruck und der
Strömungswiderstand der Rückhaltevorrichtung 9 mit
den von ihr eingefangenen Schwimmstoffen groß genug
wird. Bei Nachlassen des Wasserdrucks klappt die
Rückhaltevorrichtung 9 durch ihr Eigengewicht von
selbst wieder in ihre horizontale Ruhelage zurück,
da ihre aufwärts gerichtete Endstellung einen Win
kel von weniger als 90°, vorzugsweise 80°, mit der
Horizontalen einschließt. Vorzugsweise ist die
Schwenkachse der Rückhaltevorrichtung 9 auf Teflon
lagern 10 gelagert, so daß der geringe Reibungswi
derstand eine leichte Verschwenkbarkeit der Rück
haltevorrichtung 9 ermöglicht. Beim Zurückfallen
von ihrer aufwärts gerichteten Stellung in ihre ho
rizontale Ruhelage prallt die Rückhaltevorrichtung
9 auf einen Anschlag, erzeugt damit eine nach unten
gerichtete Beschleunigung der an ihrer Unterseite
angelagerten, ausgefilterten Schwimmstoffe, die auf
diese Weise auf den Boden des Beckenüberlaufes ab
geworfen und von da in das Regenüberlaufbecken 4
abtransportiert werden. Auf diese Weise reinigt
sich die Rückhaltevorrichtung 9 gewissermaßen
selbst.
Die Stablänge des Fangrostes im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel ist zweckmäßigerweise so gewählt, daß
der Spalt zwischen Tauchwand 8 und Überlaufschwelle
6 im wesentlichen überbrückt wird, so daß die Rück
haltevorrichtung 9 optimal die restlichen Schwimm
stoffe ausfiltert, die die Tauchwand 8 umgangen ha
ben. Um auch bei großer über die Überlaufschwelle 6
fließender Wassermenge zu verhindern, daß Schwimm
stoffe in der hochgeklappten Stellung der Rückhal
tevorrichtung 9 über diese in den Raum 7 und damit
in den Vorfluter gespült werden, ist die Stablänge
des Fangrostes so dimensioniert, daß sie mindestens
gleich der Höhe des Wassers über der Überlauf
schwelle 6 ist, das bei derjenigen Wasserflußmenge
die Überlaufschwelle 6 überspült, für die die Ent
lastungsanlage maximal ausgelegt ist. Damit ist si
chergestellt, daß auch bei der höchsten zu er
wartenden Wasserflußmenge die Rückhaltevorrichtung
9 nicht wirkungslos überspült werden kann, sondern
daß die gesamte Entlastungswassermenge die Rückhal
tevorrichtung 9 passieren muß. Diese Breite b be
trägt üblicherweise zwischen 30 cm und 50 cm. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Fangrost
aus Stäben mit den Querschnittsabmessungen von
3×50 mm und einem gegenseitigen Stababstand von
12 mm aufgebaut. Damit werden auch noch relativ
kleine Schwimmstoffe zurückgehalten. Die genannten
Querschnittsabmessungen des Stabmaterials verleihen
dem Fangrost eine ausreichende Stabilität. Ihre ge
ringe Dicke von nur 3 mm führen zu einem kleinen
Strömungswiderstand. Die Dimensionen der Stäbe und
die Stababstände können allerdings bei anderen Aus
führungsformen auch anders ausgelegt sein.
Die Rückhaltevorrichtung 9 kann statt eines Fangro
stes oder eines Rechens auch ein Sieb oder ein Netz
aufweisen. Abhängig von der Maschenweite ist dann
auch ein Ausfiltern sehr feiner Schwimmstoffe mög
lich.
Aus Gründen der Korrisionsbeständigkeit und zum
Zwecke einer erhöhten mechanischen Belastbarkeit
empfiehlt es sich, die Rückhaltevorrichtung 9 aus
feuerverzinktem Stahl oder aus Edelstahl auszufüh
ren.
Die Fig. 3 zeigt eine Detailansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels eines Überlaufbauwerks, das
keine Tauchwand aufweist. In diesem Falle steht die
Rückhaltevorrichtung 9 senkrecht und ist an dem dem
Kanal zugewandten Teil der Überlaufschwelle 6 fest,
also nicht klappbar, derart befestigt, daß die
Überlaufschwelle 6 überragt wird.
Claims (14)
1. Überlaufbauwerk, insbesondere in einer Entla
stungsanlage für eine Mischkanalisation, in das ein
Wasser, insbesondere ein Mischwasser, führender Ka
nal (1) mündet und das auf mindestens einer Seite
von einer Überlaufschwelle (6) begrenzt ist, die
eine geschlossene Zwischenwand zwischen dem Über
laufbauwerk (3) und einem an dieses anschließenden,
mit einem Vorfluter in Verbindung stehenden Raum
(7) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß in dem dem
Kanal (1) zugewandten Teil der Überlaufschwelle (6)
eine Rückhaltevorrichtung (9) für Schwimmstoffe
vorgesehen ist.
2. Überlaufbauwerk nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen der Einmündung des Ka
nals (1) in das Überlaufbauwerk (3) und der Über
laufschwelle (6) eine Tauchwand (8) vorgesehen ist,
deren unteres vertikales Ende nicht bis zum Boden
des Überlaufbauwerks (3) reicht, und deren oberes
vertikales Ende die Überlaufschwelle (6) überragt,
wobei die Rückhaltevorrichtung (9) zumindest in ei
ner Lage den Abstand zwischen der Überlaufschwelle
(6) und der Tauchwand (8) im wesentlichen über
brückt.
3. Überlaufbauwerk nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhal
tevorrichtung (9) um eine horizontale Achse
schwenkbar gelagert ist.
4. Überlaufbauwerk nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückhaltevorrichtung (9) aus
einer ungefähr horizontalen Ruhelage in eine auf
wärts gerichtete Stellung schwenkbar angeordnet
ist.
5. Überlaufbauwerk nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückhaltevorrichtung (9) in
ihrer aufwärts gerichteten Endstellung einen Winkel
von weniger als 90°, insbesondere von etwa 80°, mit
der Horizontalen einschließt.
6. Überlaufbauwerk nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse der
Rückhaltevorrichtung (9) auf Teflonlagern gelagert
ist.
7. Überlaufbauwerk nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die räumli
che Ausdehnung der Rückhaltevorrichtung (9) in ei
ner von der Überlaufschwelle (6) wegweisenden Rich
tung ungefähr gleich der Höhe des Wassers über der
Überlaufschwelle (6) ist, das bei derjenigen Was
serflußmenge die Überlaufschwelle (6) überspült,
für die die Entlastungsanlage maximal ausgelegt
ist.
8. Überlaufbauwerk nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die räumliche Ausdehnung der
Rückhaltevorrichtung (9) in einer von der Überlauf
schwelle (6) wegweisenden Richtung etwa 30 cm bis
50 cm, insbesondere 40 cm, beträgt.
9. Überlaufbauwerk nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhal
tevorrichtung (9) aus feuerverzinktem Stahl oder
aus Edelstahl besteht.
10. Überlaufbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltevor
richtung (9) ein Sieb oder ein Netz ist.
11. Überlaufbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückhaltevor
richtung (9) ein Fangrost oder ein Rechen ist.
12. Überlaufbauwerk nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Fangrost oder der Rechen aus
Stäben mit Querschnittsabmessungen zwischen
2×40 mm bis 4×60 mm, vorzugsweise 3×50 mm,
einer Breite (b) von 30 cm bis 50 cm, vorzugsweise
40 cm, aufgebaut ist.
13. Überlaufbauwerk nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stäbe untereinander parallel
im Abstand von 10 mm bis 14 mm, vorzugsweise 12 mm,
angeordnet sind.
14. Überlaufbauwerk nach einem der Ansprüche 1 so
wie 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
tauchwandfreien Ausbildung des Überlaufbauwerks (3)
die Rückhaltevorrichtung (9) die Überlaufschwelle
(6) in senkrecht feststehender Position überragt.
Priority Applications (1)
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DE19904015414 DE4015414C2 (de) | 1990-05-14 | 1990-05-14 | Überlaufbauwerk mit Rückhaltevorrichtung für Schwimmstoffe in Mischkanalisationen |
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