DE19910894A1 - Flüssiggasbehälter - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Behälter für eine unter Druck stehende Flüssigkeit. Mit dem Entnahmeventil ist ein in das Behälterinnere ragendes starres Rohr (3) verbunden, welches sich bis in das mittlere Drittel der Behälterhöhe erstreckt. Mit dem dem Entnahmeventil (2) entgegengesetzten Ende des starren Rohres (3) ist eine flexible Entnahmeleitung (4) verbunden, die eine derartige Flexibilität besitzt, daß sie sich innerhalb des Behälters (1) um 180 DEG verbiegen kann.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter für eine unter Druck stehende Flüssigkeit mit einem Entnahmeventil und einer in das Behälterinnere ragenden, flexiblen Entnahmeleitung.

Flaschen mit unter Druck verflüssigten Gasen werden zur Entnahme der Flüssigkeit mit einem Steig- oder Tauchrohr versehen, welches mit dem Entnahmeventil verbunden ist und sich bis in die Nähe des Bodens der Flasche erstreckt. Das Steigrohr besteht in der Regel aus einem starren oder wenig flexiblen Material, beispielsweise Kupfer oder Kunststoff. Zur Flüssigkeitsentnahme wird das Entnahmeventil geöffnet, wodurch die Flüssigkeit aufgrund des im Inneren der Flasche herrschenden Drucks durch das Steigrohr gepreßt wird und dem jeweiligen Verwendungszweck zugeführt werden kann.

Diese Flaschen haben jedoch den Nachteil, daß die Entnahme der Flüssigkeit nur bei einer bestimmten Flaschenorientierung möglich ist. Steht beispielsweise die Flasche auf dem Kopf, so befindet sich das freie Ende des Steigrohres nicht mehr in Flüssigkeit sondern in Gasatmosphäre. Beim Öffnen des Entnahmeventils wird deshalb lediglich der Druck im Inneren der Flasche abgebaut, Flüssigkeit kann dagegen keine entnommen werden.

Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster DE-U-296 04 650 ist ein Kraftstoffbehältnis für Modellflugobjekte bekannt. In einer der Seitenwände des Kraftstoffbehältnisses ist unter anderem die Entnahmeleitung angeordnet, die als flexible in den Innenraum des Behälters ragende Leitung ausgebildet ist. Die Entnahmeleitung richtet sich je nach Flugsituation so aus, daß deren freies Ende unterhalb des Flüssigkeitsspiegels bleibt. Die Abhängigkeit der Flüssigkeitsentnahme von der Orientierung des Behälters wird bei dieser Ausführung zwar gegenüber den bekannten Flaschen mit starrem Steigrohr wesentlich verbessert, Probleme treten aber dann auf, wenn sich der Behälter in einer solchen Lage befindet, daß die Wand, durch die die Entnahmeleitung führt, unten ist. In diesem Fall muß die flexible Entnahmeleitung um 180° abknicken, damit ihr freies Ende in die Flüssigkeit eintaucht. Hierbei kommt es leicht zu Verknotungen oder zu einem Abknicken der Leitung, wodurch der Flüssigkeitsfluß durch die Entnahmeleitung unterbrochen wird.

Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, einen Behälter der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem die Flüssigkeitsentnahme völlig unabhängig von der Lage und Neigung des Behälters möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Behälterinneren ein starres Rohr vorgesehen ist, welches mit dem Entnahmeventil verbunden ist und sich bis in das mittlere Drittel der Behälterhöhe erstreckt, wobei die Behälterhöhe der Abstand des Entnahmeventils von der diesem gegenüberliegenden Behälterwand ist, daß das dem Entnahmeventil entgegengesetzte Ende des starren Rohres mit der flexiblen Entnahmeleitung verbunden ist, und daß die Entnahmeleitung eine derartige Flexibilität besitzt, daß sie sich innerhalb des Behälters um 180° verbiegen kann.

Die Entnahmeleitung wird erfindungsgemäß nicht über ihre ganze Länge flexibel ausgeführt, sondern ausgehend von dem Entnahmeventil bis in die Behältermitte zunächst in Form eines starren Rohres realisiert. An das starre Rohr schließt sich ein flexibles Leitungsstück an. Die Länge der flexiblen Entnahmeleitung wird dadurch auf etwa die Hälfte reduziert, wodurch Verknotungen der flexiblen Leitung nicht mehr auftreten können. Die flexible Entnahmeleitung wird aus einem Material gefertigt, welches eine so große Flexibilität besitzt, daß sich die Leitung innerhalb des Behälters um 180° verbiegen kann. Auf diese Weise ist jeder Punkt im Behälterinneren mit der flexiblen Leitung erreichbar.

Unter einem starren Rohr wird ein Rohr verstanden, welches bei Lageänderungen des Behälters im wesentlichen seine Position innerhalb des Behälters beibehält, d. h. dessen Steifigkeit so groß ist, daß sich das Rohr unter dem Einfluß seiner Gewichtskraft nicht oder nur unwesentlich verbiegt.

Vorzugsweise erstreckt sich das starre Rohr von dem Entnahmeventil bis in einen Bereich zwischen 40 und 60 Prozent, besonders bevorzugt zwischen 45 und 55 Prozent der Behälterhöhe.

Vorzugsweise wird ein Silikonschlauch als flexible Entnahmeleitung eingesetzt, da dieses Material in idealer Weise die erfindungsgemäß geforderte Flexibilität mit einer hohen Haltbarkeit verbindet.

Von Vorteil wird am Ende der flexiblen Entnahmeleitung ein Gewichtsstück oder ein Schwimmer angebracht. Durch das zusätzliche Gewicht wird die Ausrichtung der Entnahmeleitung verbessert, so daß sich das freie Ende der Entnahmeleitung auch bei schnellen Lagewechseln, Drehungen oder Kippungen des Behälters stets unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet.

Es hat sich gezeigt, daß der Krümmungsradius der sich durchbiegenden flexiblen Entnahmeleitung unmittelbar nach der Befestigung an dem starren Rohr am geringsten ist. Die Entnahmeleitung neigt an dieser Stelle am ehesten dazu abzuknicken. Von Vorteil ist es daher, an dem Ende des starren Rohres, an dem die flexible Entnahmeleitung befestigt wird, an der Rohraußenseite eine wulstähnliche oder torusförmige Verbreitung vorzusehen. Auf diese Weise wird auch für den Fall, daß der Behälter auf dem Kopf steht, d. h. daß sich das Entnahmeventil unten befindet, das starre Rohr senkrecht nach oben gerichtet ist und die flexible Entnahmeleitung vom Ende des starren Rohres aus nach unten hängt, ein Abknicken der Entnahmeleitung verhindert. Die Entnahmeleitung legt sich stattdessen mit einem größeren Krümmungsradius um den Wulst bzw. die Verdickung, so daß der Flüssigkeitsfluß durch die Leitung nicht beeinträchtigt wird.

Auch andere an dem dem Entnahmeventil entgegengesetzten endseitigen Bereich des starren Rohres befindliche Mittel zur Verhinderung des Abknickens der flexiblen Entnahmeleitung haben sich als günstig erwiesen. So ist es von Vorteil, wenn die Wand des starren Rohres am Rohrende über ihren gesamten Umfang nach außen abgebogen ist. Ebenso günstig ist es, am Rohrende eine flanschähnliche Verbreiterung vorzusehen. Auch andere kragenähnliche Verbreiterungen des Rohrendes haben den gleichen positiven Effekt.

Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, eine zusätzliche Befüllöffnung in dem Behälter vorzusehen, so daß die Flüssigkeit nicht über das Entnahmeventil, das starre Rohr und die flexible Leitung eingefüllt werden muß.

Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand von dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert.

Hierbei zeigt:

Fig. 1 den erfindungsgemäßen Behälter in der stehenden Position und

Fig. 2 den erfindungsgemäßen Behälter auf dem Kopf stehend.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter 1 für unter Druck verflüssigtes Kohlendioxid 7. Der Behälter 1 besitzt in einer seiner Seitenwände ein Entnahmeventil 2, an dem ein starres Rohr 3 aus Kupfer befestigt ist, welches bis in die Mitte des Behälters 1 ragt. Mit dem starren Rohr 3 ist ein Silikonschlauch 4 verbunden, an dessen dem Rohr 3 abgewandten Ende ein Massestück 6 befestigt ist. Unmittelbar neben der Verbindungsstelle von dem Rohr 3 und dem Silikonschlauch 4 ist ein torusförmiger Kragen 5 an der Außenseite des Rohres 3 angebracht.

Bei der in der Fig. 1 gezeigten Position des Behälters befindet sich die Flüssigkeit 7 in dem dem Entnahmeventil 2 abgewandten Ende des Behälters 1. Der Silikonschlauch 4 wird aufgrund seines Eigengewichtes sowie aufgrund des Gewichts des Massenkörpers 6 nach unten gezogen, so daß sich die Öffnung des Schlauches 4 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet. Zur Entnahme des flüssigen Kohlendioxids 7 wird das Entnahmeventil 2 geöffnet, wodurch daß flüssige Kohlendioxid aufgrund des in dem Gasraum 8 herrschenden Drucks durch die Entnahmeleitung 4, 3 gedrückt wird.

Wird der Behälter 1, wie in Fig. 2 zu sehen, auf den Kopf gestellt, so befindet sich das flüssige Kohlendioxid 7 an dem dem Entnahmeventil 2 zugewandten Ende des Behälters 1. Aufgrund der Schwerkraft wird der Schlauch 4 nun in Richtung des Entnahmeventils 2 gebogen, so daß sich die Öffnung des Schlauches 4 wiederum unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 7 befindet. Durch den torusförmigen Kragen 5 wird ein Abknicken des Schlauches 4 an dem Übergang zwischen dem Rohr 3 und dem Schlauch 4 wirkungsvoll verhindert. Der Schlauch 4 legt sich in einer sanften Krümmung um den Kragen 5, so daß bei der Entnahme von flüssigem Kohlendioxid der Fluß durch den Schlauch 4 nicht behindert wird.

Claims (8)

1. Behälter für eine unter Druck stehende Flüssigkeit mit einem Entnahmeventil und einer in das Behälterinnere ragenden, flexiblen Entnahmeleitung, dadurch gekennzeichnet, daß im Behälterinneren ein starres Rohr (3) vorgesehen ist, welches mit dem Entnahmeventil (2) verbunden ist und sich bis in das mittlere Drittel der Behälterhöhe erstreckt, wobei die Behälterhöhe der Abstand des Entnahmeventils (2) von der diesem gegenüberliegenden Behälterwand ist, daß das dem Entnahmeventil (2) entgegengesetzte Ende des starren Rohres (3) mit der flexiblen Entnahmeleitung (4) verbunden ist, und daß die flexible Entnahmeleitung (4) eine derartige Flexibilität besitzt, daß sie sich innerhalb des Behälters (1) um 180° verbiegen kann.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das starre Rohr (3) bis in einen Bereich zwischen 40 und 60%, bevorzugt zwischen 45 und 55% der Behälterhöhe erstreckt.

3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Silikonschlauch als flexible Entnahmeleitung (4) vorgesehen ist.

4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der flexiblen Entnahmeleitung (4) ein Gewichtsstück (6) oder ein Schwimmer vorgesehen ist.

5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Entnahmeventil (2) entgegengesetzte endseitige Bereich des starren Rohres (3) Mittel (5) zur Verhinderung des Abknickens der flexiblen Entnahmeleitung (4) aufweist.

6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Entnahmeventil (2) entgegengesetzte Ende des starren Rohres (3) an seiner Außenseite eine wulstähnliche Verbreiterung (5) aufweist.

7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Entnahmeleitung verschiedene Befüllöffnung zum Befüllen des Behälters (1) mit der Flüssigkeit vorgesehen ist.

8. Verwendung eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Speicherung eines verflüssigten Gases, insbesondere Kohlendioxids.