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Schraubverschlusskappe Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstdichtende
Schraubverschlusskappe, insbesondere auf Flaschen, die mit unter Druck stehenden
Flüssigkeiten gefüllt sind.
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Flaschen, deren Inhalt unter Druck steht, wie beisielsweise Bierflaschen
oder Siphonflaschen, werden neuerdings immer häufiger mit Schraubgewinde versehen.
Die zur Zeit zum Verschliessen dienenden Blechkappen werden ohne Schraubgewinde
geliefert und dieses wird erst beim maschinellen Aufschrauben auf das Flaschenhalsgewinde
angerollt, wobei auch gleichzeitig eine, den Griff erleichternde Riffelung angebracht
wird. Diese Blechkappen weisen aber erhebliche Nachteile auf.
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Beim Anrollen des Gewindes besteht dir gefahr des Glasbruches,
der
bis zu 7 Yo beträgt. Ausser dem Materialverlust treten dabei auch Funktionsstörungen
des Verschlussautomaten auf. Wenn ferner die Blechkappe so aufgeschraubt ist, dass
sie leicht geöffnet werden kann, ist die Abdichtung nicht ausreichend. Wird genügend
dicht verschlossen, treten beim Öffnen der Flasche durch den Verbraucher häufig
Schwierigkeiten auf. Ausserdem kann, wenn die Flasche einmal geöffnet ist, diese
mit derselben Blechkappe nicht wieder druckdicht verschlossen werden. Schliesslich
muss die Blechkappe, um überhaupt als Dichtverschluss zu wirken, mit einem zusätzlichen
Dichtelement versehen sein, das beispielsweise aus einer Beschichtung des Deckelbodens
besteht.
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Der Versuch, die Blechkappen durch Kunststoffkappen zu ersetzen, hatte
bisher keinen Erfolg. Neben anderen Mängeln wird mit den bekannten Kunststoffverschlusskappen
nicht eine ausreichende Dichtung erzielt. Es wurde beispielsweise vorgeschlagen,
als Dichtungselement in den Boden der Kappen Rillen einzudrehen. Doch der Erfolg
ist gering und es ist nicht möglich, die Flasche immer wieder mit dieser Schraubverschlusskappe
in der gewünschten Weise dicht zu verschliessen.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine selbstdichtende Schraubverschlusskappe
aus Kunststoff zu schaffen, die sowohl beim maschinellen als auch beim wiederholten
Verschliessen von Hand, auch an Flaschen, die mit unter Druck stehenden Flüssigkeiten
gefüllt sind, sicher und einfach zu handhaben ist und stets einen sicheren Dichtverschluss
bilden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schraubverschlusskappe aus Kunststoff,
insbesondere für Flaschen, die mit unter Druck stehenden Flüssigkeiten gefüllt sind,
bei der im Boden ein kreisrunder Dichtvorsprung angeordnet ist und die dadurch gekennzeichnet,
dass
sie aus einem festen aber elastischen Kunststoff besteht und der Dichtvorsprung
im Boden der Schraubverschlusskappe als durchgehende Dichtlippe ausgebildet ist,
deren grösster Aussendurchinesser grösser ist als die lichte Weite des zu verschliessenden
Flaschenhalses und deren Aussenfläche nach innen und unten abgeschrägt oder gebogen
ist, derart, dass ihr unterer freier Rand einen Kreis bildet, dessen Durchmesser
kleiner ist als die lichte Weite des Flaschenhalses.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
naher erläutert Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Schraubverschlusskappe; Fig
2 ist ein Längsschlitt durch einen Flaschenhals der zur Zeit handelsüblichen Form;
und Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Schraubverschlusskappe.
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Die Schraubverschlusskappe 1 besteht aus einem festen aber elastischen
Kunststoff, beispielsweise einem Niederdruckpolyäthylen. Eines der wesentlichen
Dichtelemente bildet eine kreisrunde, konzentrisch um den Mittelpunkt des Bodens
der Schraubverschlusskappe 1 angeordnete Dichtlippe 2 In der gezeigten Ausführungsform
ist der-ltängsschnitt dieser Dichtlippe 2 ein rechtwinkliges Dreieck, dessen Hypotenuse
die Aussenseite des Dreiecks bildet, so dass die Aussenfläche 4 der Dichtlippe 2
eine gleichmässige nach innen und unten gerichtete Schräge darstellt. Der grösste
Durchmesaer der Dichtlippe, also an der Verbindungsstelle mit dem Boden der Schraubverschlusskappe
1, ist grösser als die lichte Weite des zu verschliessenden Flaschenhalses, während
ihr unterer freier Rand 3 einen Kreis bildet, dessen Durchmesser kleiner ist als
die lichte Weite des Flaschenhalses. Anstelle der
durch die Hypotenuse
gebildeten Schräge kann die Aussenfläche der Dichtlippe 2 auch gebogen sein. In
jedem Fall muss jedoch der Winkel a, den die beiden ,in die Schraubverschlusskappe
1 ragenden Seitenflächen 4 und 5 der Dicht lippe 2 einschliessen, kleiner sein als
der Winkel b, der durch die nach innen gerichtete Schrägung an der Mündung des Flaschenhalses
11 gebildet ist. Eine solche Ausführung des Flaschenhalses eignet sich gut für Flaschen
mit unter Druck stehenden Flüssigkeiten. Durch den Andruck beim Verschliessen der
Flasche, das ohne Kraftanstrebung durchgeführt werden muss1 verändert das elastische
Kunststoffmaterial den Winkel bis zur Flächenauflage. Dabei werden auch Toleranzen
am Flaschenhals, die gegebenenfalls bis zu 0,3 mm betragen können, ausgeglichen.
Dadurch wird jederzeit eine gute Dichtung gewährleistet.
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In der Mitte des Bodens der Schr£ubverschlusskappe 1 ist vorzugsweise
eine erhabene Drucklinse 6 angeordnet. Diese ist bei besonders starkem Überdruck
für die Stabilität des Verschlusskörpers von Bedeutung. Gleichzeitig ist sie aber
auch für das Fertigungsverfahren vorteilhaft, da bei einem Zentral-Punktanguss ein
besserer Fliessweg für das Material gegeben ist.
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Zweckmässigerweise wird das Gewinde 7 als Rundgewinde oder als abgerundetes
Trapezgewinde ausgebildet. Der Vorteil, der dadurch erreicht wird ist fertigungstechnischer
Natur.
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Beim normalen Spitzgewinde muss zum Ausformen der Kern, um den das
Gewinde gegossen wird, ausgedreht werden. Beim Rund-oder abgerundeten Trapezgewinde
kann die steifelastische Schraubverschlusskappe einfach abgestreift werden.
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Um das Handhaben der Schraubverschlusskappe 1 sowohl im Verschlussautomaten
als auch für das Uffnen und Verschliessen
von Hand zu erleichtern,
ist die Aussenfläche ihres Mantels mit senkrechten, im Abstand- voneinander angeordneten
Greifrippen 8 versehen. Ihre der Oberseite der Schraubverschlusskappe 1 zugekehrten
Enden sind vorzugsweise mit je einem Anlaufradius 9 ausgebildet. Dieses Merkmal
erleichtert das Ansetzen des Verschlussautomaten. Die Greifrippen 8 dienen gleichzeitig
auch als Verstärkungsrippen, die sich bei einem selbstdichtenden Schraubverschluss
aus Kunststoff besonders vorteilhaft auswirken.
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Zusätzlich kann die Schraubverschlusskappe 1 in seinem unteren Bereich,
vorzugsweise um seinen unteren Umfangsrand mit einer nach aussen ausladenden Wandverstärkung
10 versehen sein. Auch diese trägt zur Erhöhung des dichten Verschliessens bei,
da der Anpressdruck gegen den Flaschenhals erhöht wird.
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Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch einen Flaschenhals 11, einer
Flasche, die sich für unter Druck stehende Flüssigkeiten besonders gut eignet. Es
ist ersichtlich, dass der Endabschnitt des Flaschenhalses, auf den die Schraubverschlusskappe
aufgeschraubt wird, leicht konisch verläuft. Der Dichtrand, d.h. also der Durchmesser
D der Schraubverschlusskappe 1 muss mit dem mit E bezeichneten Durchmesser des Flaschenhalses
mindestens übereinstimmen oder kann etwas kleiner sein, wenn eine Anlauffase angebracht
wird. Beim Verschliessen weitet sich der Durchmesser D der Schraubverschlusskappe
und legt sich an den Flaschenkonus E-F an, bis die vollständige Abdichtung erreicht
ist. Durch die Wandverstärkung 10 im unteren Bereich der Schraubverschlusskappe
1 kann an dieser Stelle die Dichtung noch erhöht werden.
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Auf diese Weise gewährleistet nicht nur die Dichtlippe im Boden der
Schraubverschlusskappe, sondern auch der gegen den Flaschenhals wirkende Anpressdruck
der Seitenwand dieser
Kappe, ein völliges Abdichten des Flascheninhalts.
Dabei spielt es keine Rolle, wie oft die Schraubverschlusskappe auf- oder abgeschraubt
wird. Sie lässt sich jederzeit leicht lösen aber auch genau so leicht wieder aufsetzen,
ohne dass dabei ihre Dichtwirkung beeinträchtigt wird.
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Durch die Kombination der Einzelmerkmale werden ausser den gewünschten
und erforderlichen funktionellen Vorteilen auch fertigungstechnische sowie bedienungstechnische
Vorteile erzielt. So schafft z.B. die Drucklinse in der Mitte des Bodens der Verschlusskappe,
die zur Erhöhung der Stabilität beiträgt, einen besseren Fliessweg für das Kunststoffmaterial.
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Das Rund- oder abgerundete Trapezgewinde gestattet ein leichtes Abstreifen
der Schraubverschlusskappe vom Kern, ohne dass irgendwelche Beschädigungen der Gewindegänge
zu befürchten sind. Die Greifrippen, insbesondere mit dem Anlaufradius am oberen
Ende derselben, vereinfacht das Ansetzen des Verschlussautomaten und sichern einen
rutschfreien Griff beim Verschliessen oder Öffnen, sei es maschinell oder von Hand.