DE19910280A1

DE19910280A1 - Bogenleitvorrichtung

Info

Publication number: DE19910280A1
Application number: DE19910280A
Authority: DE
Inventors: Guenter Beigel; Harald Wissens
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1998-03-25
Filing date: 1999-03-09
Publication date: 1999-09-30
Also published as: DE29805409U1

Abstract

Eine Bogenleitvorrichtung für einen Ausleger einer Druckmaschine weist einen mittels eines flexiblen Flächengebildes (25.1) gebildeten Leitflächenabschnitt (24) auf, der Bestandteil eines Rollos (25) ist. Der Leitflächenabschnitt (24) soll ohne Faltenbildung verlängerbar und verkürzbar sein. Hierzu umfaßt das Rollo (25) einen Wickelkern (25.2) mit einer Längsnut (25.2') und einen gemeinsam mit einem Ende des Flächengebildes (25.1) in die Längsnut (25.2') einpreßbaren Klemmstab (25.3).

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenleitvorrichtung für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine mit einem mittels eines flexiblen Flächengebildes gebildeten Leitflächenabschnitt und einem das flexible Flächengebilde umfassenden Rollo sowie einen damit ausgestatteten Ausleger.

Eine Bogenleitvorrichtung der genannten Art ist aus der Druckschrift DE 196 04 562 A1 bekannt. Hierbei besteht an den mittels des flexiblen Flächengebildes gebildeten Leitflächenabschnitt die Forderung, daß eine Verlängerung bzw. Verkürzung desselben ohne jegliche Faltenbildung möglich sein muß. Eine Realisierung dessen ist dadurch erschwert, daß das flexible Flächengebilde nicht nur an einem Ende desselben mit einem Wickelkern verbunden, sondern auch an seinem diesem Ende abgewandten Ende fest eingespannt und darüber hinaus derart gestrafft sein muß, daß das flexible Flächengebilde einen ebenen Leitflächenabschnitt ausbildet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Bogenleitvorrichtung so auszugestalten, daß eine Verlängerung bzw. Verkürzung des mittels des flexiblen Flächengebildes gebildeten Leitflächenabschnittes ohne Faltenbildung an dem flexiblen Flächengebilde möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Rollo der eingangs genannten Bogenleitvorrichtung so ausgebildet, daß es einen Wickelkern mit einer Längsnut und einen gemeinsam mit einem ersten Ende des flexiblen Flächengebildes in die Längsnut einpreßbaren Klemmstab umfaßt.

In vorteilhafter Weiterbildung ist das flexible Flächengebilde an einem dem ersten Ende desselben abgewandten zweiten Ende desselben in eine Halteschiene eingebördelt.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Hierin zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines auf eine Verarbeitungsstation einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine folgenden Auslegers mit der Bogenleitvorrichtung,

Fig. 2 einen Querschnitt eines Wickelkernes des Rollos mit dem daran befestigten ersten Ende des flexiblen Flächengebildes und einer Halteschiene, in welche das zweite Ende des flexiblen Flächengebildes eingebördelt ist,

Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III in Fig. 2.

Bogen verarbeitende Druckmaschinen werden bekanntermaßen so konzipiert, daß sie Bogen verschiedener Formate verarbeiten können. Eine im folgenden näher erläuterte der hierzu ergriffenen Maßnahmen ist in Fig. 1 angedeutet. Hierin ist schematisch eine letzte Verarbeitungsstation 1 einer Druckmaschine, im vorliegenden Beispiel ein im Offsetverfahren arbeitendes Druckwerk, und ein daran anschließender Kettenausleger 2 wiedergegeben. Dieser umfaßt betriebsmäßig entsprechend dem Richtungspfeil 4 umlaufende Greifersysteme 3, welche einen jeweiligen Bogen 5 von einem diese führenden Zylinder 6 der Verarbeitungsstation 1 übernehmen und an eine Bogenbremse 7 übergeben. Dieser bremst die Bogen 5 auf eine Ablagegeschwindigkeit ab und gibt sie sodann frei, so daß ein jeweiliger Bogen schließlich unter gleichzeitiger Absenkung desselben auf Vorderkantenanschläge 8 trifft und unter Ausrichtung an diesen und an diesen gegenüberliegenden Hinterkantenanschlägen 9 gemeinsam mit vorausgehenden und/oder nachfolgenden Bogen 5 einen Stapel 10 bildet, der mittels eines Hubwerkes in dem Maße absenkbar ist wie dessen Höhe anwächst. Von dem Hubwerk sind lediglich eine den Stapel 10 tragende Plattform 11 und diese tragende, strichpunktiert angedeutete Hubketten 12 wiedergegeben.

Entlang des Weges vom Zylinder 6 zur Bogenbremse 7 ist eine Bogenleitvorrichtung 13 vorgesehen, die eine Bogenleitfläche 14 ausbildet. Diese folgt dem Verlauf der im vorliegenden Falle unteren Trume eines Paares von Förderketten 15, welche die sich zwischen diesen erstreckenden Greifersysteme 3 tragen und ein Paar Antriebskettenräder 16 mit fluchtenden Drehachsen und ein entsprechendes Paar Umlenkkettenräder 17 umschlingen, wobei der Verlauf der Trume der Förderketten 15 durch nicht dargestellte Kettenführungsschienen vorgegeben ist.

Zwischen der Bogenleitfläche 14 und dem jeweils darüber hinweggeführten Bogen 5 ist bevorzugt betriebsmäßig ein Tragluftpolster ausgebildet. Hierzu ist die Bogenleitvorrichtung 13 mit in die Bogenleitfläche 14 mündenden Blasluftdüsen ausgestattet, von welchen in Fig. 1 lediglich eine repräsentativ für deren Gesamtheit und in symbolisierter Darstellung in Form des Stutzens 18 wiedergegeben ist.

Um ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 5 im Stapel 10 zu verhindern, sind auf dem Weg der Bogen 5 von den Antriebskettenrädern 16 zur Bogenbremse 7 ein Trockner 19 und eine Bestäubungsvorrichtung 20 vorgesehen.

Zur Vermeidung einer übermäßigen Erwärmung der Bogenleitfläche 14 durch den Trockner 19 ist in die Bogenleitvorrichtung 13 ein Kühlmittelkreislauf integriert, der in Fig. 1 symbolisch durch einen Einlaßstutzen 21 und einen Auslaßstutzen 22 an einer der Bogenleitfläche 14 zugeordneten Kühlmittelwanne 23 angedeutet ist.

Zu den weiter oben erwähnten Maßnahmen zur Verarbeitung von Bogen verschiedener Formate gehört unter anderem, daß unter Beibehaltung der Position der Vorderkantenanschläge 8 die Hinterkantenanschläge 9 und die Bogenbremse 7 auf das jeweilige Format eingestellt werden. Diese sind hierzu in Längsrichtung der Druckmaschine horizontal verstellbar. Im Falle der Verarbeitung von Bogen mit kleinem Format ergibt sich für den Transport der Bogen vom Zylinder 6 zur Bogenbremse ein längerer Weg als im Falle der Verarbeitung von Bogen mit größerem Format. Um in beiden Fällen eine Führung der Bogen 5 über eine zumindest im wesentlichen an die Bogenbremse 7 heran reichende Bogenleitfläche zu ermöglichen, umfaßt die Bogenleitvorrichtung 13 einen in etwa an die Bogenbremse 7 heran reichenden längenveränderlichen Endabschnitt 13.1. Dieser Endabschnitt 13.1 bildet einen Leitflächenabschnitt 24 mittels eines flexiblen Flächengebildes 25.1 (siehe Fig. 2). Hierzu ist ein das flexible Flächengebilde 25.1 umfassendes Rollo 25 vorgesehen, mittels welchem das flexible Flächengebilde 25.1 selbsttätig auf einen mit einem ersten Ende des flexiblen Flächengebildes 25.1 verbundene Wickelkern 25.2 des Rollos 25 aufwickelbar ist. Das Rollo ist, wie aus Fig. 1 erkennbar, so angeordnet, daß sich der mittels des flexiblen Flächengebildes 25.1 gebildete Leitflächenabschnitt 24 nahezu unmittelbar an die oberhalb der Kühlmittelwanne 23 befindliche Bogenleitfläche 14 anschließt.

Aus Fig. 2 ist der Wickelkern 25.2 des Rollos 25 erkennbar. In die äußere Mantelfläche des Wickelkernes 25.2 ist eine Längsnut 25.2' eingelassen. Eine erstes Ende des flexiblen Flächengebildes 25.1 ist gemeinsam mit einem Klemmstab 25.3 in die Längsnut 25.2' eingepreßt. Damit ist eine sehr einfache Verbindung des flexiblen Flächengebildes 25.1 mit dem Wickelkern 25.2 des Rollos 25 hergestellt, mit der insbesondere eine Faltenbildung in dem flexiblen Flächengebilde 25.1 vermieden werden kann.

Ein dem ersten Ende abgewandtes zweites Ende des flexiblen Flächengebildes 25.1 ist in eine mehrfach gefalzte Halteschiene 25.4 eingebördelt. Diese dient der Befestigung des zweiten Endes des flexiblen Flächengebildes 25.1 in der Bogenleitvorrichtung und erweist sich in gleicher Weise wie die Verbindung des flexiblen Flächengebildes 25.1 mit dem Wickelkern 25.2 insofern als vorteilhaft, als sie ohne Faltenbildung des flexiblen Flächengebildes 25.1 mit diesem verbindbar ist und eine gleichmäßige Zugkraftverteilung in dem flexiblen Flächengebilde 25.1 quer zur Wickelrichtung des Rollos 25 bewirkt. Um auch einen faltenfreien Einbau des Rollos 25 in die Bogenleitvorrichtung zu ermöglichen, sind zur Befestigung der Halteschiene 25.4 in dieser in Wickelrichtung des Rollos 25 orientierte Langlöcher 25.4' vorgesehen.

Bezugszeichenliste

1

Verarbeitungsstation

2

Kettenausleger

3

Greifersystem

4

Richtungspfeil

5

Bogen

6

Zylinder

7

Bogenbremse

8

Vorderkantenanschlag

9

Hinterkantenanschlag

10

Stapel

11

Plattform

12

Hubkette

13

Bogenleitvorrichtung

13.1

Endabschnitt der Bogenleitvorrichtung

13

14

Bogenleitfläche

15

Förderkette

16

Antriebskettenrad

17

Umlenkkettenrad

18

Stutzen

19

Trockner

20

Bestäubungsvorrichtung

21

Einlaßstutzen

22

Auslaßstutzen

23

Kühlmittelwanne

24

Leitflächenabschnitt

25

Rollo

25.1

flexibles Flächengebilde

25.2

Wickelkern

25.2

' Längsnut in dem Wickelkern

25.2

25.3

Klemmstab

25.4

Halteschiene

25.4

' Langloch

Claims

1. Bogenleitvorrichtung für einen Ausleger einer Bogen (5) verarbeitenden Druckmaschine mit einem mittels eines flexiblen Flächengebildes (25.1) gebildeten Leitflächenabschnitt (24) und einem das flexible Flächengebilde (25.1) umfassenden Rollo (25) dadurch gekennzeichnet, daß das Rollo (25) einen Wickelkern (25.2) mit einer Längsnut (25.2') und einen gemeinsam mit einem ersten Ende des Flächengebildes (25.1) in die Längsnut (25.2') einpreßbaren Klemmstab 25.3 umfaßt.

2. Bogenleitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Flächengebilde (25.1) an einem dem ersten Ende desselben abgewandten zweiten Ende desselben in eine Halteschiene (25.4) eingebördelt ist.

3. Ausleger einer Bogen (5) verarbeitenden Druckmaschine mit einer Bogenleitvorrichtung (13), gekennzeichnet durch eine Ausbildung der Bogenleitvorrichtung (13) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 2.