DE19908077A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Kenngrößen einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln von Kenngrößen einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zum Bedaten eines Modells zum Ermitteln von Kenngrößen zum Steuern einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung oder Saugrohreinspritzung, wobei für jeden vorbestimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine mindestens ein lokales Modell insbesondere niedriger Ordnung bedatet wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bedaten eines Modells zum Ermitteln von Kenngrößen einer
Brennkraftmaschine, insbesondere einer Brennkraftmaschine
mit Direkteinspritzung oder Saugrohreinspritzung.
Aus der noch unveröffentlichten Patentanmeldung DE 197 45
682 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung
von Kenngrößen, welche Teil eines Modells zur Steuerung
einer Antriebseinheit sind und die je nach Typ der
Antriebseinheit unterschiedlich sein können bekannt. Dort
wird zunächst durch automatische Abarbeitung eines
vorgegebenen Meßprogramms Meßdaten für wenigstens eine
Betriebsgröße der Antriebseinheit für verschiedene
Betriebspunkte der Antriebseinheit erfaßt. Dann wird in
einem zweiten Schritt die Kenngrößen durch Optimierung der
Abweichung der gemessenen und der auf der Basis der
Kenngrößen berechneten Werte der Betriebsgröße ermittelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß
mit möglichst geringem Meßaufwand ein Modell einer
Brennkraftmaschine möglichst genau bedatet werden kann, um
daraus optimale Kenngrößen zum Steuern einer
Brennkraftmaschine zu gewinnen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der besonders große Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt
darin, daß die Bedatung eines lokalen Modells einer
Brennkraftmaschine mit einem minimalen Aufwand an Messungen
möglich ist. Dies steht damit im Gegensatz zu der
aufwendigeren Rastervermessung.
Das Bedaten eines Modells bedeutet in diesem Zusammenhang,
daß Modellkoeffizienten bzw. Modellparameter so bestimmt
werden, daß die Abweichung zwischen der realen
Brennkraftmaschine und dem Modell der Brennkraftmaschine
minimal wird.
Ein lokales Modell bedeutet, daß das Modell nur für einen
vorbestimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine bedatet
wird und nur für diesen vorbestimmten Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine gültig ist.
Beispielsweise sind zur Bedatung eines Modells einer
Brennkraftmaschine mit Hilfe des Rasterverfahrens, wobei nur
eine Betriebsgröße und drei Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine betrachtet werden und wobei die
Einflußgrößen nur in drei Schritten variiert werden 33 = 27
Messungen notwendig. Mit einem lokalen Modell zweiter
Ordnung sind dagegen nur 10 Messungen notwendig, um das
Modell vollständig zu bestimmen bzw. zu bedaten.
Mit steigender Anzahl an Einflußgrößen und Betriebsgrößen
werden die Vorteile einer lokalen Modellierung noch
deutlicher. Werden beispielsweise fünf Einflußgrößen und
eine Betriebsgröße der Brennkraftmaschine im Modell
berücksichtigt und werden die fünf Einflußgrößen zur
Bedatung des Modells in fünf Schritten verändert, so müssen
55 = 3125 Messungen durchgeführt werden. Dagegen sind
beispielsweise mit einem lokalen Modell zweiter Ordnung mit
Wechselwirkungen erster Ordnung nur 26 Messungen notwendig,
um das Modell zu bedaten bzw. zu bestimmen. Um den
Modellfehler abzuschätzen und die Meßfehler besser zu
kompensieren, werden in der Praxis jedoch mehr als 26
Messungen durchgeführt.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin,
daß durch den Einsatz lokaler Modelle niedriger Ordnung ein
einfaches und übersichtliches mathematisches Modell der
Brennkraftmaschine geschaffen wird.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich in Verbindung
mit den Unteransprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Darstellung einer
Brennkraftmaschine mit einem Steuergerät.
Die Fig. 2a zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit
Einflußgrößen und Betriebsgrößen für den
Schichtbetrieb.
Die Fig. 2b zeigt den gewählten Modellansatz eines Polynoms
zweiter Ordnung mit Wechselwirkungen erster
Ordnung.
Die Fig. 3 zeigt schematisch den Verfahrensablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Obwohl die vorliegende Erfindung am Beispiel einer
Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung näher beschrieben
wird, kann diese Erfindung zur Steuerung beliebiger
elektromechanischer Systeme, insbesondere eines
Kraftfahrzeuges, die mit einer Steuervorrichtung ausgerüstet
werden können, angewendet werden.
Wie in der Fig. 1 dargestellt, wird bei einer
Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung 10 Frischluft
mittels eines Saugrohres 19 über ein Einlaßventil 20 einer
Brennkammer 21 zugeführt. Über eine Drosselklappe 22 kann
die Menge der in die Brennkammer 21 zugeführten Frischluft
gesteuert werden. Ein Luftmengenmesser 23 erfaßt die in die
Brennkraftmaschine einströmende Frischluft.
Ein Einspritzventil 24 und eine Zündkerze 45 sind im
Zylinderkopf 25 angeordnet. Mittels einer Hochdruckpumpe 26
wird der Kraftstoff auf einen Arbeitsdruck gebracht und über
eine Kraftstoffleitung 27 und Einspritzventile 24 in die
Brennkammer 21 gespritzt.
Mit Hilfe der Zündkerze 45 wird der eingespritzte Kraftstoff
entzündet. Durch die Ausdehnung des entzündeten Kraftstoffs
wird ein Kolben 44 angetrieben. Weiterhin weist die
Brennkammer 21 ein Auslaßventil 28 zum Ausstoß der bei einer
Verbrennung entstehenden Abgase auf.
Eine Lambda-Sonde 29 ist in einem Abgasrohr 30 angeordnet.
Mit Hilfe der Lambda-Sonde 29 im Abgasrohr 30 kann der
Sauerstoffanteil im Abgas gemessen werden, wodurch das Luft-
Kraftstoff-Verhältnis im Gemisch ermittelt werden kann. Im
Abgasrohr 30 ist weiterhin ein Katalysator 46 angeordnet.
Der Katalysator 46 hat die Aufgabe schädliche
Abgaskomponenten wie CO, HC und NO in CO2, H2O und N2
umzuwandeln.
Eine AGR-Leitung 31 verbindet das Ausstoßrohr 30 mit dem
Saugrohr 19, wodurch aufgrund des höheren Drucks im
Ausstoßrohr 30 Abgase vom Ausstoßrohr 30 in das Ansaugrohr
19 geleitet werden. Mit Hilfe des AGR-Ventils 32 kann der
Abgastrom in der AGR-Leitung 31 gesteuert werden.
Von einem Kraftstofftank bzw. Aktivkohlebehälter 33 führt
eine Tankentlüftungsleitung 34 zum Saugrohr 19, wodurch
zusätzlich Kraftstoff in das Saugrohr 19 und damit auch in
den Brennraum 21 gelangen kann. Mittels eines
Tankentlüftungsventils 35 kann der Kraftstofffluß in der
Tankentlüftungsleitung 34 gesteuert werden.
Die Steuerung der gesamten Brennkraftmaschine 10 erfolgt
mittels eines Steuergeräts 11. Weiterhin kann das
Steuergerät 11 ein Getriebe 16, ein Bremssystem 17 und
beliebige weitere elektromechanische Systeme 18 steuern.
Über Signal- und Steuerleitungen 36 sind die verschiedenen
Sensoren und Aktuatoren mit dem Steuergerät 11 verbunden.
Die Brennkraftmaschine 10 kann in verschiedenen
Betriebsarten betrieben werden, die sich im wesentlichen
durch den Einspritzzeitpunkt, den Zündzeitpunkt und der
Zylinderfüllung unterscheiden. Zwischen den Betriebsarten
der Brennkraftmaschine 10 kann mit Hilfe des Steuergeräts 11
umgeschaltet werden. Die wesentlichen Betriebsarten der
Brennkraftmaschine sind der Homogenbetrieb "hom" und der
Schichtbetrieb "sch".
Im Homogenbetrieb "hom", wird der Kraftstoff von dem
Einspritzventil 24 während einer durch die Kolbenbewegung
hervorgerufenen Ansaugphase in den Brennraum 21
eingespritzt. Über die Drosselklappe 22 wird gleichzeitig
Luft angesaugt. Die angesaugte Luft verwirbelt den
Kraftstoff, der sich dadurch im Brennraum annähernd
gleichmäßig bzw. homogen verteilt. Das Kraftstoff-Luft-
Gemisch wird anschließend verdichtet, um dann von einer
Zündkerze 45 entzündet zu werden. Das entzündete Kraftstoff-
Luft-Gemisch dehnt sich aus und treibt den Kolben 44 an. Das
entstehende Drehmoment hängt im Homogenbetrieb im
wesentlichen von der Stellung der Drosselklappe 22 ab und
ist damit im wesentlichen proportional zur Frischgasfüllung
rl in den Zylindern. Um ein hohes Drehmoment und eine
geringe Schadstoffentwicklung bei der Verbrennung zu
erzielen, wird das Luft-Kraftstoff-Gemisch möglichst auf
Lambda = 1 oder Lambda < 1 eingestellt. Der Homogenbetrieb
wird im Vollastbereich der Brennkraftmaschine eingestellt.
Im Schichtbetrieb "sch" wird die Drosselklappe 22 weit
geöffnet, wodurch die Brennkraftmaschine nahezu ungedrosselt
betrieben wird. Der Kraftstoff wird während der
Verdichtungsphase derart eingespritzt, daß sich zum
Zündzeitpunkt eine zündfähige Luft-Kraftstoff-Wolke in der
unmittelbaren Umgebung der Zündkerze befindet. Dann wird die
Luft-Kraftstoff-Wolke von der Zündkerze 45 entzündet und
durch die folgende Ausdehnung der entzündeten Luft-
Kraftstoff-Wolke der Kolben 44 angetrieben. Das entstehende
Drehmoment hängt im Schichtbetrieb im wesentlichen von der
eingespritzten Kraftstoffmasse rk ab. Der Schichtbetrieb
wird im Teillastbereich der Brennkraftmaschine eingestellt.
Um ein optimales Drehmoment und eine geringe
Schadstoffentwicklung bei der Verbrennung zu erzielen,
müssen im Schichtbetrieb einige Einflußgrößen mehr als im
Homogenbetrieb berücksichtigt werden. Im Homogenbetrieb
werden in der Regel nur der Zündwinkel zw und das normierte
Luft-Kraftstoff-Verhälnis Lambda als maßgebliche
Einflußgrößen berücksichtigt. Dagegen müssen im
Schichtbetrieb in der Regel der Zündwinkel zw, das normierte
Luft-Kraftstoff-Verhälnis Lambda, der Winkel des der
Einspritzbeginns wesb, das Verhältnis von Saugrohrdruck zu
Umgebungsdruck ps/pu, die Abgasrückführrate agr, der
Kraftstoffdruck prail, die Stellung der
Ladungsbewegungsklappe lb und die Ventilüberlappung vvs als
maßgeblichen Einflußgrößen berücksichtigt werden.
Bei der Wahl der maßgeblichen Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung sind die
Verhältnisse ähnlich. Im Homogenbetrieb werden in der Regel
nur der spezifischen Kraftstoffverbrauch be, das Klopfen Kl
und die Abgastemperatur tab als Betriebsgrößen
berücksichtigt. Im Schichtbetrieb müssen in der Regel bis zu
sieben Betriebsgrößen berücksichtigt werden. Das sind der
spezifische Kraftstoffverbrauch be, das Klopfen Kl, die
Abgastemperatur tab, die Laufunruhe LU, die
Kohlenwassestoffemission EHC, die Stickoxydemission ENOX,
der Rußanteil im Abgas SZB und der mittlere
Verbrennungsdruck pmi.
Aufgrund der Vielzahl an maßgeblichen Einfluß- und
Betriebsgrößen sind ungefähr um den Faktor 103 mehr
Messungen im Schichtbetrieb als im Homogenbetrieb der
Brennkraftmaschine notwendig, um ein Modell des
Schichtbetriebs mit Hilfe des Rasterverfahrens zu bedaten.
Die Fig. 2a zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit
Direkteinspritzung, wobei insbesondere die für den
Schichtbetrieb relevanten Größen dargestellt sind. In einem
Block 201 sind die Größen dargestellt, die einen
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 10 im Schichtbetrieb
kennzeichnen.
nmot: Drehzahl
rk: relative Kraftstoffmasse
rk: relative Kraftstoffmasse
In einem Block 202 sind die Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine im Schichtbetrieb dargestellt.
zw: Zündwinkel
wesb: Winkel des Einspritzbeginns
ps/pu: Verhältnis von Saugrohrdruck zu Umgebungsdruck
agr: Abgasrückführrate
prail: Kraftstoffdruck
lb: Stellung der Ladungsbewegungsklappe
vvs: Ventilüberlappung
lambda: normiertes Luft-Kraftstoff-Verhältnis
wesb: Winkel des Einspritzbeginns
ps/pu: Verhältnis von Saugrohrdruck zu Umgebungsdruck
agr: Abgasrückführrate
prail: Kraftstoffdruck
lb: Stellung der Ladungsbewegungsklappe
vvs: Ventilüberlappung
lambda: normiertes Luft-Kraftstoff-Verhältnis
Im Block 203 ist schematisch die Brennkraftmaschine
dargestellt. In Block 204 sind die Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine im Sichtbetrieb dargestellt.
be: Kraftstoffverbrauch, der im Schichtbetrieb
proportional zum abgegebenen Moment Md
EHC: Kohlenwasserstoffemission
ENOx
EHC: Kohlenwasserstoffemission
ENOx
: Stickoxydemission
SZB: Rußanteil im Abgas (Rußzahl)
pmi: mittlerer Verbrennungsdruck
LU: Laufunruhe
Tab: Abgastemperatur
SZB: Rußanteil im Abgas (Rußzahl)
pmi: mittlerer Verbrennungsdruck
LU: Laufunruhe
Tab: Abgastemperatur
Im Block 205 sind die Randbedingungen dargestellt, die für
die Bedatung des Models notwendig sind. Beispielsweise sind
das ein Stationärbetrieb der Brennkraftmaschine, ein
Schichtbetrieb als eingestellte Betriebsart und eine
Bewertung der Rohabgasemissionen.
In der Fig. 2a ist ein Beispiel für einen Modellansatz
dargestellt, mit dem der Zusammenhang zwischen den
Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und den Einflußgrößen
im Schichtbetrieb ermittelt werden soll. Dieses Modell wird
für jeden Betriebspunkt der Brennkraftmaschine für den
Schichtbetrieb aufgestellt. Ein Betriebspunkt im
Schichtbetrieb wird aus einer Drehzahl nmot und einer
relativen Kraftstoffmasse rk gebildet, wobei die
Kraftstoffmasse proportional zum abgegebenen Moment ist.
Die einen Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
repräsentierenden Größen sind im wesentlichen auch von der
eingestellten Betriebsart abhängig. Beispielsweise wird im
Homogenbetrieb ein Betriebspunkt aus einer Drehzahl nmot und
der Zylinderfüllung rl gebildet, wobei hier die
Zylinderfüllung im wesentlichen proportional zum abgegebenen
Moment ist.
Zur Bedatung dieses Modells, d. h. zur Ermittlung der
Zusammenhänge zwischen den Einflußgrößen und den
Betriebsgrößen müssen die Koeffizienten axx, bxx und cxx der
jeweiligen Terme ermittelt werden.
Die erste Gleichung stellt den Zusammenhang zwischen dem
Kraftstoffverbrauch be und den Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine dar, wobei aus Platzgründen nicht alle
Terme dargestellt sind. Die zweite Gleichung stellt den
Zusammenhang zwischen der Kohlenwasserstoffemisson EHC und
den Einflußgrößen der Brennkraftmaschine dar. Die dritte
Gleichung stellt den Zusammenhang zwischen der
Stickoxydemisson ENOx und den Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine dar. Weiter Gleichungen des Modells sind
aus Platzgründen nicht dargestellt.
Der gewählte Modellansatz ist hier nur beispielhaft
dargestellt und kann auf beliebig viele Betriebsgrößen und
Einflußgrößen erweitert werden.
Die Fig. 3 stellt in einem Ablaufplan die einzelnen
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Nach einem
Start des Verfahrens werden zunächst in einem Schritt 310
Betriebspunkte der Brennkraftmaschine ermittelt, für die
jeweils einzeln ein lokales Modell bedatet werden soll. Im
Schichtbetrieb werden diese Betriebspunkte durch die
Drehzahl nmot und der eingespritzten Kraftstoffmasse rk
gebildet. Es werden Betriebspunkte innerhalb der maximal
zulässigen Drehzahl und der maximal möglichen
einzuspritzenden Kraftstoffmasse für den Schichtbetrieb der
Brennkraftmaschine ermittelt.
In einem Schritt 320 wird ein Bereich der Änderung der
Einflußgrößen ermittelt, indem ein zuverlässiger Betrieb der
Brennkraftmaschine im Schichtbetrieb gewährleistet ist.
Hierzu werden beispielsweise zwei Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine variiert, während die anderen
Einflußgrößen konstant gehalten werden. Gleichzeitig wird
die Laufunruhe LU und/oder der mittlere Verbrennungsdruck
pmi gemessen. Durch Auswertung dieser gemessenen Größen,
beispielsweise durch Vergleich mit einem Schwellenwert, kann
der zulässige Änderungsbereich der Einflußgrößen ermittelt
werden.
In einem Schritt 330 wird die Ordnung des lokalen Modells
zur Beschreibung des Schichtbetriebs der Brennkraftmaschine
gewählt. Die Ordnung des Modells kann vorbestimmt oder
beliebig wählbar sein. Messungen haben gezeigt, daß ein
Modell zweiter Ordnung mit Wechselwirkungen erster Ordnung
den Schichtbetrieb einer Brennkraftmaschine mit
Direkteinspritzung ausreichend genau beschreibt und den
Meßaufwand zur Bedatung des Modells in vertretbaren Grenzen
hält.
In einem Schritt 340 werden die optimalen Meßpunkte
ermittelt, die zur Bedatung des Modells notwendig sind und
die dieses Modell vollständig bestimmen. Die Anzahl der
Messungen wird in Abhängigkeit von der Modellordnung, vom
zulässigen Bereich der Änderung der Einflußgrößen der
Brennkraftmaschine und von der angestrebten
Modellgenauigkeit bestimmt. Beispielsweise kann hierzu eine
Methode zur Versuchsplanung z. B. "Design of Experiments"
(DOE) verwendet werden.
In einem Schritt 350 wird automatisch jeder vorbestimmte
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine eingestellt und die für
die zur Bedatung des lokalen Modells notwendigen Messungen
durchgeführt.
In einem Schritt 360 wird das Modell des Schichtbetriebs der
Brennkraftmaschine für jeden Betriebspunkt optimiert. Hierzu
werden die Koeffizienten der aufgestellten lokalen Modelle
für jeden Betriebspunkt so verändert, daß der Abstand der
durch das Modell berechneten Betriebsgrößen und der durch
die Messung ermittelten Betriebsgrößen minimal wird.
Beispielsweise kann als Maß für den Abstand ein mittlerer
quadratischer Abstand oder ein Betrag eines mittleren
Abstands gewählt werden.
In einem Schritt 370 werden aus dem bedateten Modell, die für
einen Betrieb der Brennkraftmaschine optimalen Kenngrößen
ermittelt. In Schritt 380 werden die ermittelten optimalen
Kenngrößen im Steuergerät abgespeichert.
Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß
sowohl bei den angegebenen Einflußgrößen als auch bei den
Betriebsgrößen je nach Modell, Motor, Fahrzeug u. s. w. nicht
alle zur Anwendung kommen müssen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Bedaten eines Modells (Bestimmen der
relevanten Größen bzw. der Modellparameter) zum Ermitteln
von Kenngrößen zum Steuern einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung
oder Saugrohreinspritzung,
dadurch gekennzeichnet, daß
für jeden vorbestimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
mindestens ein lokales Modell insbesondere niedriger Ordnung
bedatet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das lokale Modell insbesondere aus einem Polynom zweiter
Ordnung mit Wechselwirkungen erster Ordnung gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Modell ein Modell für ausgewählte Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine ist, mit dem auf der Basis von
Betriebspunkten repräsentierenden Größen und von
Einflußgrößen der Brennkraftmaschine die Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine bestimmt werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Brennkraftmaschine mit Direkteinspritzung
- - die einen Betriebspunkt repräsentierenden Größen eine Drehzahl nmot und ein Kraftstoffmassesignal rk oder eine Drehzahl nmot und eine Frischgas-Zylinderfüllung rl sind,
- - die Einflußgrößen wenigstens zwei der folgenden Größen
sind:
Lambda lam, Zündwinkel zw, Winkel des Einspritzbeginns wesb, Saugrohrdruck ps bzw. das Verhältnis Saugrohrdruck zu Umgebungsdruck ps/pu, Rate der Abgasrückführung AGR, Kraftstoffdruck prail, Ventilüberschneidung vvs, Stellung der Ladungsbewegungsklappe lb, - - als Betriebsgröße wenigstes eine der Größen Kraftstoffverbrauch be, Moment M, mittlerer Verbrennungsdruck pmi, Kohlenwasserstoffemission EHC, Stickoxydemission ENOx, Klopfsignal Kl, Laufunruhewert LU, Abgastemperatur tab, Rußanteil im Abgas SZR ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Einflußgrößen wenigstens die folgenden Größen vorgesehen
sind:
Lambda lam, Zündwinkel zw, Winkel des Einspritzbeginns wesb, Saugrohrdruck ps bzw. das Verhältnis Saugrohrdruck zu Umgebungsdruck ps/pu, Rate der Abgasrückführung AGR, Kraftstoffdruck prail, Ventilüberschneidung ws, Stellung der Ladungsbewegungsklappe lb.
Lambda lam, Zündwinkel zw, Winkel des Einspritzbeginns wesb, Saugrohrdruck ps bzw. das Verhältnis Saugrohrdruck zu Umgebungsdruck ps/pu, Rate der Abgasrückführung AGR, Kraftstoffdruck prail, Ventilüberschneidung ws, Stellung der Ladungsbewegungsklappe lb.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe
statistischer Aussagen über die Streuung von Meßwerten eine
optimale Anzahl an Meßpunkten zur Bedatung der lokalen
Modelle ermittelt wird mit dem Ziel, daß die Modelle
bestimmt sind und der Modellfehler E minimiert werden kann.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Koeffizienten des
Modells mit Hilfe multipler Regressionen durch Minimierung
eines Modellfehlers E ermittelt werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell ergänzend
zur Steuerung eines Getriebes und/oder einer Bremsanlage
und/oder eines beliebigen weiteren elektromechanischen
Systems dient.
9. Steuergerät zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit
einem Speicher, insbesondere Read-Only-Memory (ROM), und
einem Rechengerät, insbesondere einem Mikroprozessor, wobei
auf dem Speicher ein Programm abgespeichert ist, das auf dem
Rechengerät ablauffähig und zur Ausführung eines Verfahrens
nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche geeignet
ist.
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