DE19902269A1 - Feuchtigkeitsabbaubares, Siliciumdioxid-haltiges Alkalioxid-Material und dieses enthaltender, elektromagnetischer Strahlungs-interaktiver Gegenstand - Google Patents
Feuchtigkeitsabbaubares, Siliciumdioxid-haltiges Alkalioxid-Material und dieses enthaltender, elektromagnetischer Strahlungs-interaktiver GegenstandInfo
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Description
Die Erfindung wurde mit Unterstützung der Regierung gemacht
unter der Vertragsnummer N00019-95-C-0033, gefördert vom
United States Naval Research Laboratory. Die Regierung hält
bestimmte Rechte an der Erfindung.
Die Erfindung betrifft ein feuchtigkeitsabbaubares Silicium
dioxid-haltiges Alkalimetalloxid-Material, das für Anwen
dungen brauchbar ist, bei denen ein feuchtigkeitsabbaubares
Material erforderlich ist, wie zur Verwendung in einem
Substratstoff für einen Düppel-Gegenstand mit reaktiven
Eigenschaften gegenüber elektromagnetischer Strahlung für
Anwendungen als Abwehrmaßnahme bei der elektronischen
Kriegsführung.
"Düppel" und "Opfermaterialien" sind die üblicherweise ver
wendeten Bezeichnungen, die eine Vielzahl von elektromagne
tisch abgestimmten Reflektordipolen beschreiben, die als
Abwehrmaßnahmen bei der elektronischen Kriegsführung einge
setzt werden. Düppel wird seit dem 2. Weltkrieg eingesetzt
und liegt typischerweise in Form nicht abbaubarer Metall
flocken, -streifen oder metallbeschichteter Teile vor, die
die elektromagnetischen Wellen dämpfen und verhindern, daß
der feindliche Radar die genau Position eines Stützpunktes
ausfindig macht. Düppel-Dipole werden freigesetzt, um Flug
zeuge, Schiffe, ferngesteuerte Flugkörper und Bodengerät vor
radargesteuerten Waffen zu tarnen, indem eine das Ziel
umgebende, radarübersteuernde Düppel-Straße gebildet wird.
Der Düppel bringt die elektronischen Aufspürmöglichkeiten des
Feindes durcheinander und tarnt die tatsächliche Position des
Ziels.
Neuere Düppel-Produkte sind typischerweise aus aluminiumbe
schichteten Glasfasern von feinem Durchmesser aufgebaut. Das
übliche, für aluminierten Glasdüppel eingesetzte Substrat ist
E-Glas, ein alkaliarmes Borosilicat-Glas. E-Glas ist sehr
haltbar, besitzt eine höhere Erweichungstemperatur als ge
wöhnliches Siliciumdioxid-Glas und auch eine bessere Be
ständigkeit gegenüber einem Angriff durch Säuren. Darum zer
setzt sich aus E-Glas hergestellter Düppel in der Umwelt
nicht mit einer nennenswerten Geschwindigkeit.
Es wird als wesentliches Problem angesehen, ein nicht abbau
bares Düppel-Produkt in die Umwelt auszubringen. Bei der
Kriegsführung hält sich das nicht abbaubare Düppel-Material
lange in der Umwelt und kann das Waffengerät des Verbündeten
und die Abhörausrüstung gefährden. Bei der Verwendung beim
heimischen Training ist die Beständigkeit des nicht abbau
baren Düppels in der Umwelt ein per Gesetz zu regelndes
Problem, und die Einwände gegen nicht abbaubaren Düppel
hatten zur Folge, daß ein Bedarf an abbaubarem Düppel
bestand, der leicht in der Umwelt aufgelöst werden kann.
Da bisher kein abbaubarer Düppel verfügbar war, wurden die
Militärübungen mit Düppel großenteils eingestellt. Die
fehlende Übungsmöglichkeit kann die Kampfbereitschaft und
Überlebensfähigkeit von Luftwaffe und Bodentruppen beein
flussen.
Die U.S.-Patentschrift 5 571 621 offenbart einen mit Infra
rot-Strahlung wechselwirkenden Gegenstand, der einen oxidier
baren Metallfilm enthält. Der Metallfilm kann auf ein Sub
strat aus geeignetem Material aufgebracht sein. Die Patent
schrift erwähnt, daß das Substrat aus einem biologisch
abbaubaren Material, wie einem wasserlöslichen Material,
gebildet sein kann, das leicht in der Umgebung, in der Gegen
stand eingesetzt wird, abgebaut wird.
Die damit zusammenhängenden Patentschriften, die in Spalte 1
der U.S.-Patentschrift 5 571 621 genannt sind, offenbaren
weitere, mit Strahlung wechselwirkende Gegenstände, bei denen
Substrate aus abbaubaren Materialien wie Bortrioxid (B2O3)
eingesetzt werden können.
Leider besitzen die in der bisherigen Technik vorgeschlagenen
biologisch abbaubaren Substratmaterialien keine Hochtempera
turtoleranz für Metallbad-Beschichtungsvorgänge, wie sie
wünschenswerterweise für die Massenproduktion von Düppel-
Faser mit Beschichtungen von Metallen wie Aluminium angewandt
werden. Folglich werden für die bisherigen abbaubaren Mate
rialien typischerweise Metallisationsverfahren bei geringerer
Temperatur, wie chemische Verfahren oder Aufdampfverfahren,
die bezüglich des Verfahrensdurchsatzes von Natur aus Grenzen
besitzen, eingesetzt.
Demgemäß wäre es ein wesentlicher Fortschritt der Technik,
und es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein abbaubares Mate
rial bereitzustellen, das für die Beschichtung großer Mengen
bei der Metallbad-Exposition des Materials zur Verfügung
steht.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstel
lung eines Gegenstands als Abwehrmaßnahme für elektromagneti
sche Strahlung, der sich schnell zu einem umweltfreundlichen
Zustand zersetzt und kosteneffektiv herzustellen ist.
Weiter Aufgaben und Vorteile der Erfindung gehen aus der fol
genden Offenbarung und den beigefügten Ansprüchen deutlicher
hervor.
Die vorgenannten Probleme der bisherigen Technik werden durch
Vorsehen eines abbaubaren Materials gelöst, das auf vorteil
hafte Weise als Substratmaterial zum Aufbau von mit elektro
magnetischer Strahlung wechselwirkenden Gegenständen, worauf
ein Metallfilm enthalten ist, eingesetzt wird.
Die Erfindung betrifft gemäß einem Aspekt ein Siliciumdioxid
haltiges Alkalimetalloxid-Material, das in Gegenwart von
Feuchtigkeit abbaubar ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen
metallbeschichteten Substratgegenstand, wobei das Substrat
aus einem abbaubaren Siliciumdioxid-haltigen Alkalimetall
oxid-Material gebildet ist und das Metall ein oxidierbares
Metall ist. In Gegenwart von Feuchtigkeit wird das Alkali
metalloxid aus der Zusammensetzung herausgelöst und bildet
Alkalimetallhydroxide, die gegenüber der Metallbeschichtung
reaktiv sind, so daß es zu ihrer Oxidation kommt.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein
abbaubares glasartiges Oxid der allgemeinen Zusammensetzung
R2O:SiO2, worin R für ein Alkalimetall der Gruppe I (Natrium,
Lithium, Kalium, Rubidium, Caesium oder Francium) steht,
worin R jeweils gleich oder von dem anderen verschieden sein
kann und die Zusammensetzung ein bevorzugtes Molverhältnis
von R2O zu SiO2 im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 1 : 6 aufweist,
wobei ein am meisten bevorzugter Verhältnisbereich etwa 1:2
bis etwa 1 : 4 ist. Die Variation des R2O-zu-SiO2-Molverhält
nisses beeinflußt bestimmte Eigenschaften des Siliciumdioxid
haltigen Alkalimetalloxid-Materials, einschließlich Visko
sität und Feuchtigkeitsempfindlichkeit.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Ver
fahren zur Herstellung eines feuchtigkeitsabbaubaren glasar
tigen Oxids des im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen
Typs. Ein solches Verfahren umfaßt das Vermischen der Oxide
R2O und SiO2 oder der Vorläufer solcher Oxide und das Erhitzen
der resultierenden Mischung bei erhöhter Temperatur, bis die
gemischten Oxide unter Bildung einer glasartigen Oxid-Zusam
mensetzung miteinander verschmelzen.
Obgleich die Erfindung metallbeschichtete Gegenstände aus
Siliciumdioxid-haltigen Alkalimetalloxid-Material der allge
meinen Form R2O:SiO2 betrifft, ist es den Fachleuten bekannt,
daß ohne vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen, den
Zusammensetzungen weitere Bestandteile oder ihre Vorläufer,
einschließlich der folgenden Aufzählung, die sich jedoch
nicht darauf beschränkt, zur Modifikation der Eigenschaften
wie Viskosität und Feuchtigkeitsempfindlichkeit zugesetzt
werden kann: Al2O3, B2O3, BaO, CaO, F2, Fe2O3, MgO, MnO, MoO3,
P2O5, SrO, WO3 und ZnO.
Eine Faserstruktur der glasartigen Oxidzusammensetzung kann
erzeugt werden, indem diese eine Faserformdüse durchläuft, um
ein Filament zu bilden. Die Düse kann aus einer Legierung von
Platin und Platingruppenmetallen oder aus einem anderen
geeigneten Material hergestellt sein. Durch Hindurchleiten
durch die Düse wird die glasartige Oxidzusammensetzung zu
einem Filament ausgezogen. Sodann kann das Filament mit einem
geschmolzenen Metall zusammengebracht werden, um auf die
Faser eine Metallbeschichtung aufzubringen. Das geschmolzene
Metall kann Aluminium oder eine andere geeignete Metallzusam
mensetzung sein.
Gemäß noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen
Düppel-Gegenstand, der ein glasartiges Oxidsubstrat mit den
verschiedenen vorstehend beschriebenen Zusammensetzungen ent
hält, das mit einem Metallfilm beschichtet ist. Der Metall
film weist eine mit elektromagnetischer Strahlung wechsel
wirkende Größe und Form auf. Der Metallfilm und das Silicium
dioxid-haltige Alkalimetalloxid-Material sind angeordnet, so
daß der Metallfilm bei Exposition gegenüber Umgebungsfeuch
tigkeit zu einer mit elektromagnetischer Strahlung nicht
wechselwirkenden Form auflösbar ist.
Gemäß noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen
in der Umwelt abbaubaren, mit elektromagnetischer Strahlung
wechselwirkenden Gegenstand mit einer Metallbeschichtung, die
ebenfalls Dämpfungseigenschaften aufweist, indem aus den
Alkalimetalloxid-Komponenten des Materials Metallhydroxide
gebildet werden (bei Exposition gegenüber Feuchtigkeit), die
die Metallbeschichtung mit Radar nichtwechselwirkend machen,
wodurch die Dämpfungsreaktion hervorgerufen wird.
Die Metallfilmbeschichtung kann zur Erleichterung der Oxida
tion und des Abbaus des Metallfilms mit einem Dotiermaterial
dotiert sein. Das Dotiermaterial kann ein Salz enthalten, wie
diejenigen, die in der U.S.-Patentschrift mit der Anmeldungs
nummer 08/776 216 offenbart sind, deren Offenbarung hiermit
als Referenz mitumfaßt ist. Solche geeigneten Gruppen von
Dotiersalzen umfassen Metallhalogenid, Metallsulfat, Metall
nitrat, Metallcitrat und Metallacetat, sind jedoch nicht
darauf beschränkt. Spezielle Spezies von Salzen können
Lithiumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Zinkchlorid,
Eisen(III)-chlorid und Kupfersulfat umfassen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines mit elektromagnetischer Strahlung wechsel
wirkenden Gegenstands, das folgendes umfaßt: Bilden eines
Substrates der Zusammensetzung R2O:SiO2, worin R für ein
Alkalimetall der Gruppe I steht und die Substratzusammenset
zung ein bevorzugtes Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich
von etwa 1:1 bis etwa 1 : 6 aufweist, mit einem am meisten
bevorzugten Verhältnisbereich von etwa 1:2 bis etwa 1:4, und
Aufbringen einer Metallbeschichtung auf das Substrat.
Weitere Aspekte, Eigenschaften und Ausführungsformen der
Erfindung gehen deutlicher aus der folgenden Offenbarung und
den beigefügten Ansprüchen hervor.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer mit elektro
magnetischer Strahlung wechselwirkenden Flockenstruktur eines
Gegenstands gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein Aufriß eines kugelförmigen, mit elektro
magnetischer Strahlung wechselwirkenden Gegenstands gemäß
einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, wobei ein Teil
der Metallbeschichtung weggebrochen ist.
Fig. 3 ist eine isometrische Ansicht einer Faserstruktur
eines mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkenden
Gegenstand gemäß einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung.
Fig. 4 erläutert ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
einer Faserstruktur eines mit elektromagnetischer Strahlung
wechselwirkenden Gegenstands gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung.
Obgleich die Erfindung im Folgenden unter Bezugnahme auf
einen mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkenden
Gegenstand beispielhaft erläutert wird, ist bekannt, daß die
Erfindung dadurch nicht eingeschränkt ist, sondern das
erfindungsgemäße Siliciumdioxid-haltige Alkalimetalloxid-
Material an sich sowie die Verwendung eines solchen Materials
in anderen Strukturen, Vorrichtungen, Gegenständen und
Anwendungen, bei denen die abbaubare Natur des Materials
vorteilhaft eingesetzt werden kann, breit umfaßt. Beispiele
für solche alternativen Anwendungen umfassen vorübergehende
strukturelle Anwendungen, bei denen die feuchtigkeitsabbau
bare Natur des Siliciumdioxid-haltigen Alkalimetalloxid-
Materials günstig ist. Eine weitere Anwendung ist das Aus
bringen von Getreide-Schutzmitteln, die als geliefertes
Material in ein solches Siliciumdioxid-haltiges Material
eingekapselt sind und als Reaktion auf die Bedingungen einer
Feuchtigkeitsexposition, wie relative Feuchtigkeit,
Niederschlag, Bewässerung etc., unter Freisetzung des
Getreide-Schutzmittels (Herbizid, Pestizid etc.) abgebaut
werden.
Allerdings wird das erfindungsgemäße Siliciumdioxid-haltige
Material vorzugsweise in Verbindung mit einer dünnen Metall
beschichtung bei Anwendungen wie bei in der Umwelt abbaubarem
Düppel eingesetzt, bei denen die Feuchtigkeitsexposition dazu
führt, daß das Alkalimetalloxid der Zusammensetzung Alkali
metallhydroxide bildet, die mit der Metallbeschichtung unter
Abbau derselben zu den entsprechenden Oxid- oder Hydroxidfor
men reagieren. Außerdem ist das Siliciumdioxid-haltige
Alkalimetalloxid-Material selbst bei Exposition gegenüber
Feuchtigkeit abbaubar. Wird das Alkalimetalloxid aus dem
Substrat herausgelöst, so zerbricht die physikalische Struk
tur. Der metallbeschichtete Gegenstand zerbricht physika
lisch, wenn das Substrat zerbricht. Dieser Typ von in der
Umwelt abbaubarem Düppel unterscheidet sich von den Material
beschichteten Gegenständen, die bisher einfach als "dämpfen
de" Materialien beschrieben worden sind. Mit elektromagneti
scher Strahlung wechselwirkende Gegenstände, die Dämpfungs
eigenschaften aufweisen, d. h. sie zeigen hinsichtlich ihrer
Fähigkeit zur Wechselwirkung mit elektromagnetischer Energie
eine relative vorübergehende Reaktion, sind nicht notwendi
gerweise in der Umwelt abbaubar.
Der metallbeschichtete erfindungsgemäße Substratgegenstand
kann darum in geeigneter Weise als Düppel oder bei einer
anderen Anwendung, bei der die beschleunigte Feuchtigkeits
vermittelte Oxidation eines Metallfilms oder einer Metallbe
schichtung erwünscht ist, eingesetzt werden. Bei der Anwen
dung als Düppel werden sowohl militärische als auch nicht
militärische Verwendungen betrachtet (erläuternde nicht
militärische Verwendungen können ein Such- und Rettungswerk
zeug, das von verirrten Personen abgegeben wird, ein
Vermessungs- oder Kartographiewerkzeug zur Ortsbestimmung,
meteorologische Wolkenanimpfung etc. einschließen). Ein
weiteres Anwendungsbeispiel ist ein feuchtigkeitsempfindli
cher Schalter oder Sensor, bei dem der Metallfilm in Abwe
senheit von Feuchtigkeit leitend ist, der aber bei Feuchtig
keitsexposition schnell zu einer nichtleitenden Form oxidiert
wird. Der Schalter- oder Sensorgegenstand fungiert dadurch
als Stromkreis-Unterbrecherstruktur, die eingesetzt werden
kann, um einen Alarm oder ein Gerät zu betätigen, das eine
Funktion ausführt, die mit dem Vorhandensein von Feuchtigkeit
in der überwachten Umgebung verknüpft ist.
Es wird darum davon ausgegangen, daß das erfindungsgemäße
abbaubare Material eine breite Einsatzfähigkeit bei einer
Vielzahl von Endanwendungen besitzt.
Wird nun auf die Zeichnungen Bezug genommen, so stellt Fig.
1 eine perspektivische Ansicht einer Flockenstruktur eines
mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkenden Gegen
standes 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. Der
Gegenstand enthält einen Hauptkörperteil mit einer Hauptober
fläche 12 und einer Hauptbodenfläche 14, die dazwischen eine
Dicke B festlegen, zu der die Randfläche 16 gehört. Die Front
12 des Flockengegenstands besitzt eine maximale Rand-zu-Rand-
Ausdehnung A. Die Ausdehnung A kann beispielsweise 10 Mikron
und die Ausdehnung B beispielsweise 0,5 Mikron betragen.
Der Hauptkörperteil des Flockengegenstands baut ein Substrat
element 17 mit einem Metallfilm 18 darauf auf. Das Substrat
element ist aus einem Siliciumdioxid-haltigen Alkalimetall
oxid-Material gebildet. Das Siliciumdioxid-haltige Alkalime
talloxid-Material kann gleichzeitig mit dem Metallfilm mitge
bildet worden sein, oder der Metallfilm kann darauf ander
weitig abgelagert worden sein. Der Metallfilm kann mit den
Ablagerungen 20 eines geeigneten Salzes dotiert sein, die auf
die Oxidation des Metallfilms unter den Bedingungen von at
mosphärischer Feuchtigkeit oder einer anderen Umgebungsfeuch
tigkeit oder Feuchtigkeitsexposition beschleunigend wirken.
Der in Fig. 1 gezeigte Gegenstand reagiert bei Exposition
gegenüber Umgebungsfeuchtigkeit unter Herauslösen des Alkali
metalloxids aus dem Substratkörper und Bilden von Alkalime
tallhydroxiden, die gegenüber dem Metallfilm 18 reaktiv sind.
Darum dient die Exposition gegenüber Umgebungsfeuchtigkeit
unter dem Angriff der Alkalimetallhydroxide der Herbeiführung
einer schnellen Oxidation der Metallbeschichtung, wodurch der
leitende, mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkende
Metallfilm in einen oxidierten, nicht wechselwirkenden Zu
stand umgewandelt wird. Demnach erlaubt der Dämpfungscharak
ter des erfindungsgemäßen Gegenstandes bei Düppel-Anwendungen
die Streuung der Radar-"Kennung" des Gegenstandes innerhalb
eines beschleunigten Zeitintervalls relativ zu der Lebens
dauer der Radar-Kennung eines entsprechenden Gegenstands ohne
das erfindungsgemäße Substrat.
Die spezielle Größe, Form und Struktur des erfindungsgemäßen
Düppel-Gegenstands können für eine gegebene elektromagneti
sche Strahlungswellenlänge leicht ohne zu langes Experimen
tieren durch einfaches Variieren der Größe, Form und/oder
Struktur des Gegenstands und Messen der interessierenden
Wechselwirkungseigenschaften mit elektromagnetischer Strah
lung (Reflexionsvermögen, Absorption, Streuung) bestimmt
werden.
Die Ausdehnung der Substratdicke für einen teilchenförmigen
Düppel-Gegenstand, wie hier im Folgenden in Verbindung mit
Fig. 2 beschrieben, ist der Durchmesser des Teilchens abzüg
lich der Dicke der Metallbeschichtung, die im Falle der kuge
ligen Struktur der Teilchendurchmesser D abzüglich zweimal
der Beschichtungsdicke ist. Im Falle eines nicht teilchen
förmigen Gegenstands in Flockenform besitzt die Oberfläche
des Substrat-Gegenstands (senkrecht zu seiner Dicke) eine
Rand-zu-Rand-Ausdehnung, die wünschenswerterweise nicht über
200 Mikron liegt. Im Falle einer Faserstruktur, wie hier im
Folgenden in Verbindung mit Fig. 3 beschrieben, liegt der
Durchmesser des Gegenstands im allgemeinen nicht über 100
Mikron, mehr bevorzugt liegt er nicht über etwa 30 Mikron
und am meisten bevorzugt liegt er nicht über etwa 25 Mikron,
während die Faserlänge von mehreren Mikron bis zu mehreren
Inch, sogar bis zu mehreren Fuß reichen kann. Die Faserlänge
kann über einen breiten Bereich variieren, um den Gegenstand
bei den Frequenzen von Interesse elektromagnetisch wechsel
wirkend zu machen.
Das erfindungsgemäße Substrat des Düppel-Gegenstands enthält
einen nichtleitenden Körper von gewünschter Struktur, wobei
ein solcher Substratkörper aus einem feuchtigkeitsabbaubaren
Material der Zusammensetzung R2O:SiO2 gebildet ist, worin R
für ein Alkalimetall der Gruppe I (Natrium, Lithium, Kalium,
Rubidium, Caesium oder Francium) oder für eine Kombination
von Alkalimetallen der Gruppe I steht und die Substratzusam
mensetzung ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 aufweist, das im
Bereich von etwa 1:1 bis etwa 1:6 liegt, mit einem bevorzug
ten Molverhältnis von etwa 1:2 bis etwa 1 : 4. In der Zusam
mensetzung R2O:Si2 können die R-Gruppen der Zusammensetzung
jeweils gleich oder unterschiedlich voneinander sein.
Das feuchtigkeitsabbaubare Material kann ein Gemisch ver
schiedener Siliciumdioxid-haltiger Alkalimetalloxid- Zusam
mensetzungen enthalten, in denen jeweils die Komponenten
unterschiedliche R-Gruppe aufweisen, z. B. kann das Material
aus einer Kombination unterschiedlicher R2O:Si2O-Komponenten
wie beispielsweise Na2O:Si2O, LiCsO:Si2O und Rb2O:Si2O herge
stellt sein. Bei dem erfindungsgemäßen glasartigen, Silicium
dioxid-haltigen Alkalimetalloxid-Material können in solchen
Kombinationsmaterialien alle geeigneten kompatiblen Komponen
ten eines solchen Typs eingesetzt werden.
Die Exposition des erfindungsgemäßen glasartigen R2O:Si2O-
Materials gegenüber Umgebungsfeuchtigkeit führt dazu, daß das
Alkalimetalloxid aus dem Siliciumdioxid-haltigen Substrat
herausgelöst wird und basische Alkalimetallhydroxide bildet.
Bei Verwendung von Aluminium als Beispielmetall für den auf
das feuchtigkeitsabbaubare Substrat aufgebrachten Metallfilm
führt die Feuchtigkeitsexposition dazu, daß das Alkalimetall
hydroxid Wasser bildet und damit reagiert und daß das Alumi
nium ein Aluminat erzeugt. Wenn das Alkalimetallhydroxid
beispielsweise Natriumhydroxid ist, so reagiert es mit Alumi
nium und Wasser unter Bildung von Natriumaluminat gemäß der
folgenden Gleichung:
2 Al(s) + 2 NaOH(aq) + 6 H2O(l) → 2 NaAl(OH)4(aq) + 3 H2(g).
Als weiteres Beispiel wird, wenn in dem Siliciumdioxid-halti
gen Material R2O:Si2O R = Kalium bedeutet, Kaliumhydroxid
gebildet und reagiert mit Aluminium und Wasser unter Bildung
von Kaliumaluminat:
2 Al(s) + 2 KOH(aq) + 6 H2O(l) → 2 KAl(OH)4(aq) + 3 H2(g).
Demgemäß führt die vorgenannte Abbaureaktion dazu, daß das
Metall (in dem speziellen angegebenen Beispiel Aluminium,
obwohl für einen solchen Zweck jedes andere geeignete
oxidierbare Metall eingesetzt werden kann) zu einer Form
oxidiert, die nichtleitend ist und keine mit Strahlung
wechselwirkende Kennung als Reaktion auf eine auftreffende
Strahlung wie Radar (oder eine andere Strahlung mit Dipol-
Wechselwirkung mit der Metallbeschichtung) erzeugt. Darum
besitzt das Düppel-Material eine verschwindende, mit Radar
wechselwirkende Kennung, die am Kriegsschauplatz oder einem
anderen Betriebsort zum Fallenstellen und Tarnen eingesetzt
werden kann.
Wird nun wiederum auf die Zeichnungen Bezug genommen, so
stellt Fig. 2 einen Aufriß einer besonderen Struktur, die
zum Teil weggebrochen ist, eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstandes 22 gemäß einer weite
ren Ausführungsform der Erfindung dar. Der Gegenstand 22 ist
kugelförmig und symmetrisch bezüglich der Achse L-L mit einem
Durchmesser D, der als Beispiel in der Größenordnung von
1,5 Mikron oder weniger, z. B. 0,2 bis 1,0 Mikron liegen kann.
Der Gegenstand 22 enthält in der gezeigten Ausführungsform
ein nichtleitendes Siliciumdioxid-haltiges Alkalimetalloxid-
Material R2O-SiO2, das zu einem kugeligen Trägerkörper 26
geformt ist, dessen Außenfläche darauf eine Beschichtung 28
aus Metall aufweist. Der Metallfilm kann in Abhängigkeit von
der gewünschten Endanwendung des Gegenstandes von jeder
geeigneten Dicke sein, z. B. entweder im Submikronbereich oder
größer als 1 Mikron. Der Metallfilm kann mit den Ablagerungen
24, 30 eines Salzes oder eines anderen Mediums dotiert sein,
um die Oxidation des Metallfilmes bei Umgebungsexposition zu
beschleunigen. Beispielsweise kann der Gegenstand Dotieren
oder diskontinuierliches oberflächliches Aufbringen eines
Salzes sowie ein hygroskopisches Material einschließen, das
bei Exposition gegenüber den umgebenden Feuchtigkeitsbedin
gungen schnell atmosphärische Feuchtigkeit aufnimmt.
Fig. 3 ist eine isometrische, teilweise weggebrochene An
sicht einer Faser-Struktur eines elektromagnetische Strahlung
reflektierenden Gegenstandes 32 gemäß einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform enthält
der Gegenstand 32 ein Fasersubstrat 34, das aus einem Sili
ciumdioxid-haltigen Alkalimetalloxid-Material der Zusammen
setzung R2O:SiO2 geformt ist, worin R für ein Alkalimetall der
Gruppe I oder für eine Kombination von Alkalimetallen der
Gruppe I steht, wie zuvor beschrieben. Das Substrat 34
besitzt die entsprechenden kreisförmigen Endflächen 36 und 38
mit dem Durchmesser D mit einer zylindrischen Hauptaußen
fläche 40, die eine Länge L der Faser festlegt und darauf als
Beschichtung den Metallfilm 42 zeigt.
Der Metallfilm 42 kann mit dem Dotiermaterial 46, wie einem
Salz, einem hygroskopischen Material und/oder jedem anderen
Material, das kontinuierlich oder diskontinuierlich auf den
Film aufgebracht ist, dotiert sein, und das bei Exposition
des Gegenstands gegenüber Feuchtigkeit auf den Abbauvorgang
beschleunigend wirkt.
Als erläuterndes Beispiel für die Herstellung der erfindungs
gemäßen, mit Strahlung wechselwirkenden Gegenstände kann das
Substrat gebildet werden, indem die Oxide R2O und SiO2 und/
oder die Vorläufer solcher Oxide gemischt und die gemischten
Oxide in einem Ofen erhitzt werden, bis die Oxidmaterialien
unter Bildung eines feuchtigkeitsabbaubaren glasartigen
Oxides der allgemeinen Zusammensetzung R2O:Si2O, worin die
Substituenten R die zuvor gegebene Bedeutung besitzen,
verschmolzen sind.
Zu diesem Zweck können das Alkalimetalloxid und das Silicium
dioxid in einen Tiegel oder einen anderen Behälter gegeben
werden, der in einen Hochtemperaturofen oder Brennofen
gebracht wird, um das Verschmelzen der Materialien herbeizu
führen und eine verschmolzene Masse zu ergeben, die das
erfindungsgemäße abbaubare, glasartige Oxidmaterial R2O:Si2O
aufbaut. Die abbaubare glasartige Oxidzusammensetzung kann
dann weiter bearbeitet werden, um den Substratkörper zur
anschließenden Metallisierung oder zur anderen Verwendung zu
bilden.
Das von R2O:Si2O gebildete Substrat kann durch jedes geeignete
Verfahren wie Eintauchen in geschmolzenes Metall oder Kontakt
mit geschmolzenem Metall, durch chemische Beschichtungsver
fahren oder Aufdampfverfahren oder durch jede andere Technik
oder Methode, die aus der Technik bekannt ist, mit einem
Metall beschichtet werden.
Beim Bilden eines Düppel-Gegenstands durch Metallisieren des
erfindungsgemäßen glasartigen Oxidsubstrates kann ein Metal
lisierungsverfahren wie in Fig. 4 gezeigt durchgeführt
werden.
Wie erläutert, ist die glasartige Oxidzusammensetzung bei
einer geeigneten Temperatur, so daß sie formbar ist, in dem
Vorratsgefäß 50 als Quelle für das formbare glasartige
Oxidmaterial enthalten. Das glasartige Oxidmaterial wird
durch Anlegen eines geeigneten Druckes durch eine faserfor
mende Düsenöffnung 52 gepreßt und zu einer Faser mit feinem
Durchmesser 54 ausgezogen.
Die Düse kann aus Platin, einer Platinlegierung oder einer
Legierung aus Platin und Platingruppenmetallen hergestellt
sein.
Sodann wird die glasartige R2O:Si2O-Faser 54 mit einem Bad 56
aus geschmolzenem Aluminium in dem Gefäß 60 zusammengebracht,
um auf der Faser eine Aluminiumbeschichtung zu bilden und um
eine resultierende metallisierte Faser 62 herzustellen. Die
metallisierte Faser R2O:Si2O kann beispielsweise einen Durch
messer von 25 Mikron aufweisen und kann in Abhängigkeit vom
Typ des ausgewählten Beschichtungsmetalls mit einer Metallbe
schichtung von 0,1 bis 3 Mikron Dicke beschichtet sein. Die
metallisierte Faser kann sodann zu Dipollängen geschnitten
werden oder in Filamentform zum späteren Schneiden und Ver
wenden verpackt oder anderweitig auf eine mit der Endanwen
dung im Einklang stehende Weise weiterbearbeitet werden.
Das Folgende sind Beispiele, die zur weiteren Erläuterung der
Erfindung angegeben sind. Diese Beispiele sollen nur der
Erläuterung dienen und sollten nicht als Einschränkung der
beanspruchten Erfindung betrachtet werden.
Ein zweckmäßiges Verfahren zur Bewertung der abbaubaren
Substratmaterialien besteht in ihrer Exposition gegenüber
siedendem Wasser. Herkömmliche Düppel-Substrate aus E-Glas
überleben viele Stunden einer Exposition gegenüber siedendem
Wasser ohne irgendwelche nennenswerten, morphologischen
Änderungen. Die Substrate werden als abbaubar angesehen, wenn
sie löslich sind oder nach einstündiger Exposition gegenüber
siedendem Wasser eine starke Verschlechterung zeigen.
Die Beobachtungen erfolgten an Proben von Materialien, die in
Aluminiumschalen in einer Laborumgebung gelagert wurden. Die
Änderungen im physikalischen Aussehen nach kurzer Exposition
gegenüber siedendem Wasser zeigte einen Grad von Abbaubarkeit
an. Ein weiteres Zeichen der Abbaubarkeit ist das Ausmaß, in
dem das Material hygroskopisch ist. Wenn das betreffende
Material Feuchtigkeit akkumulierte oder klebrig wurde, wurde
es als hygroskopisch angesehen.
15 g SiO2 und 19,6 g K2CO3.H2O wurden durch Mischen unter Ver
wendung von Mörser und Pistill aus Aluminiumoxid miteinander
kombiniert. Das Gemisch wurde in einen Aluminiumoxid-Tiegel
gegeben und in einem Laborofen, der bei 1200°C gehalten
wurde, erhitzt, um ein klares glasartiges Oxid mit der Zusam
mensetzung 68 Mol-% SiO2 und 32 Mol-% K2O zu ergeben. Aus der
geschmolzenen Masse wurden Fasern extrahiert, indem in die
Masse ein Glasstab eingeführt und die Faser herausgezogen
wurde. Zusätzliche Proben wurden gesammelt, indem der Inhalt
des Tiegels auf eine Edelstahl-Platte gegossen wurde. Die
Proben, die in siedendes Wasser eingetaucht wurden, lösten
sich in weniger als 1 h auf. Die in der Laborumgebung ver
bliebenen Proben wurden innerhalb weniger Stunden klebrig.
Die Zusammensetzung wurde als abbaubar und sehr hygroskopisch
angesehen.
15 g SiO2 und 9,8 g K2CO3.H2O und 6,3 g Na2CO3 wurden durch
Mischen unter Verwendung von Mörser und Pistill aus Alumini
umoxid miteinander kombiniert. Das Gemisch wurde in einen
Aluminiumoxid-Tiegel gegeben und in einem Laborofen, der bei
1200°C gehalten wurde, erhitzt, um ein klares glasartiges
Oxid mit der Zusammensetzung 68 Mol-% SiO2, 16 Mol-% K2O und
16 Mol-% Na2O zu ergeben. Aus der geschmolzenen Masse wurden
Fasern extrahiert, indem in die Masse ein Glasstab eingeführt
und die Faser herausgezogen wurde. Zusätzliche Proben wurden
gesammelt, indem der Inhalt des Tiegels auf eine Edelstahl-
Platte gegossen wurde. Die Proben, die in siedendes Wasser
eingetaucht wurden, lösten sich in weniger als 1 h auf. Die
Proben, die in der Laborumgebung verblieben, wurden nach
mehreren Stunden nicht klebrig. Die Zusammensetzung wurde als
abbaubar, aber nicht hygroskopisch angesehen.
15 g SiO21 16,5 g K2CO3.H2O und 0,4 g CaO wurden durch Mischen
unter Verwendung von Mörser und Pistill aus Aluminiumoxid
miteinander kombiniert. Das Gemisch wurde in einen Aluminium
oxid-Tiegel gegeben und in einem Laborofen, der bei 1200°C
gehalten wurde, erhitzt, um ein klares glasartiges Oxid mit
der Zusammensetzung 70 Mol-% SiO2, 28 Mol-% K2O und 2 Mol-%
CaO zu ergeben. Aus der geschmolzenen Masse wurden Fasern
extrahiert, indem in die Masse ein Glasstab eingeführt und
die Faser herausgezogen wurde. Zusätzliche Proben wurden
gesammelt, indem der Inhalt des Tiegels auf eine Edelstahl-
Platte gegossen wurde. Die Fasern mit dieser Zusammensetzung
wurden nach Exposition gegenüber der Laborumgebung über Nacht
leicht klebrig. Die Zusammensetzung wurde als abbaubar und
leicht hygroskopisch angesehen.
15 g SiO2, 13,3 g Na2CO3.H2O wurden durch Mischen unter Ver
wendung von Mörser und Pistill aus Aluminiumoxid miteinander
kombiniert. Das Gemisch wurde in einen Aluminiumoxid-Tiegel
gegeben und in einem Laborofen, der bei 1200°C gehalten
wurde, erhitzt, um ein klares glasartiges Oxid mit der Zusam
mensetzung 70 Mol-% SiO2, 30 Mol-% Na2O zu ergeben. Aus der
geschmolzenen Masse wurden Fasern extrahiert, indem in die
Masse ein Glasstab eingeführt und die Faser herausgezogen
wurde. Zusätzliche Proben wurden gesammelt, indem der Inhalt
des Tiegels auf eine Edelstahl-Platte gegossen wurde. Die
Faserproben wurden zur Beobachtung in eine Aluminiumschale in
der Laborumgebung gegeben. Nach mehreren Tagen beschlug die
Oberfläche der Faser, allerdings wurde sie nicht klebrig. Die
Zusammensetzung wurde als abbaubar, jedoch nicht als hygros
kopisch angesehen.
Das abbaubare glasartige Oxid wurde in einen aufgeheizten
Platintiegel mit einer Öffnung am Boden gegeben. Bei einer
Temperatur von 1200°C floß das Material durch die Öffnung in
dem Tiegel und wurde zu einer Faser gezogen, indem es um eine
rotierende Walze geführt wurde. Die auf solche Weise herge
stellten Fasern wurden mit Aluminium beschichtet, indem sie
mit dem geschmolzenen Aluminiumbad wie in Fig. 4 in Kontakt
gebracht wurden.
Obschon die Erfindung hier unter Bezugnahme auf die spezi
ellen Ausführungsformen und Merkmale beschrieben worden ist,
wird angenommen, daß die Anwendbarkeit der Erfindung dadurch
nicht eingeschränkt ist, allerdings andere Variationen,
Modifikationen und alternative Ausführungsformen umfaßt, und
darum ist die Erfindung breit angelegt und umfaßt sämtliche
derartigen alternativen Variationen, Modifikationen und
anderen Ausführungsformen in ihrem Geist und Umfang.
Claims (46)
1. Siliciumdioxid-haltiges Alkalimetalloxid-Material, das
in Gegenwart von Feuchtigkeit abbaubar ist.
2. Metall-beschichteter Substratgegenstand, wobei das Sub
strat aus einem abbaubaren Siliciumdioxid-haltigen
Alkalimetall-oxid-Material gebildet ist und das Metall
ein oxidierbares Metall ist.
3. Abbaubares glasartiges Oxid der Zusammensetzung R2O:SiO2,
worin R für ein Alkalimetall der Gruppe I steht und R
jeweils gleich oder voneinander verschieden sein kann.
4. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 3, wobei R
jeweils unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe,
bestehend aus Natrium, Lithium und Kalium.
5. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 3, wobei die
Zusammensetzung R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu
SiO2 im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 1:6 aufweist.
6. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 3, wobei die
Zusammensetzung R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu
SiO2 im Bereich von etwa 1:2 bis etwa 1:4 aufweist.
7. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 2, wobei das
Metall mit einem Dotiermaterial dotiert ist, um die
Oxidation des Metalls zu erleichtern.
8. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 7, wobei das
Dotiermaterial ein Salz enthält, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Metallhalogenid, Metallsulfat,
Metallnitrat, Metallcitrat, Metallstearat und
Metallacetat.
9. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 7, wobei das
Dotiermaterial ein Salz enthält, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Lithiumchlorid, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Zinkchlorid, Eisen(III)-chlorid und
Kupfersulfat.
10. Verfahren zur Herstellung eines Feuchtigkeits-abbaubaren
glasartigen Oxids, das das Mischen der Oxide R2O und SiO2
und/oder der Vorläufer solcher Oxide miteinander zur
Bildung einer Oxidmischung und das Erhitzen der Mischung
bei erhöhter Temperatur bis zur gegenseitigen Verschmel
zung der gemischten Oxide zur Bildung des glasartigen
Oxids umfaßt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Feuchtigkeits-abbaubaren
Düppel-Gegenstandes, das das Mischen der Oxide R2O und
SiO2 und/oder der Vorläufer solcher Oxide miteinander zur
Bildung einer Oxidmischung und das Erhitzen der Mischung
bei erhöhter Temperatur bis zur gegenseitigen Verschmel
zung der gemischten Oxide zur Bildung eines glasartigen
Oxids, das Formen des glasartigen Oxids zu einem
Filament und das Aufbringen einer Metallbeschichtung auf
das Filament umfaßt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Metall Aluminium
enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das glasartige Oxid
durch eine Faserformdüse geführt wird, um das Filament
zu bilden.
14. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Metallbeschichtung
auf das Filament aufgebracht wird, indem das Filament
mit geschmolzenem Metall zusammengebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Metallbeschichtung
auf das Filament durch Aufdampfen aufgebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Metallbeschichtung
mit einem Dotiermaterial dotiert wird, um die Oxidation
der Metallbeschichtung bei Feuchtigkeitsexposition zu
erleichtern.
17. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 16, wobei das
Dotiermaterial ein Salz enthält, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Metallhalogenid, Metallsulfat,
Metallnitrat, Metallcitrat, Metallstearat und
Metallacetat.
18. Abbaubares glasartiges Oxid nach Anspruch 16, wobei das
Dotiermaterial ein Salz enthält, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus Lithiumchlorid, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Zinkchlorid, Eisen(III)-chlorid und
Kupfersulfat.
19. Düppel-Gegenstand, enthaltend ein Substrat, das ein
glasartiges Oxid der Zusammensetzung R2O:SiO2 enthält,
worin R ein Alkalimetall der Gruppe I ist und R jeweils
gleich oder voneinander verschieden sein kann, und einen
auf das Substrat aufgebrachten Metallfilm.
20. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 19, wobei der Metallfilm
einen mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkenden
Charakter besitzt.
21. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 19, wobei der Metallfilm
Aluminium enthält.
22. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 19, wobei das Substrat
in Form eines Filaments vorliegt.
23. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 19, wobei der Metallfilm
mit einem Dotiermaterial dotiert ist.
24. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 23, wobei das
Dotiermaterial ein Salz enthält, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Metallhalogenid, Metallsulfat,
Metallnitrat, Metallcitrat, Metallstearat und
Metallacetat.
25. Düppel-Gegenstand nach Anspruch 23, wobei das Dotier
material ein Salz ist, ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Lithiumchlorid, Natriumchlorid, Kalium
chlorid, Zinkchlorid, Eisen(III)-chlorid und Kupfer
sulfat.
26. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand, der einen Metallfilm und ein Alkalimetall
oxidmaterial enthält, wobei der Metallfilm eine mit
elektromagnetischer Strahlung wechselwirkende Größe und
Form besitzt, der Metallfilm und das Alkalioxidmaterial
angeordnet sind, so daß der Metallfilm bei Exposition
gegenüber Umgebungsfeuchtigkeit zu einer mit elektro
magnetischer Strahlung nicht wechselwirkenden Form ab
baubar ist.
27. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei der Metallfilm zu einer
mit elektromagnetischer Strahlung nicht wechselwirkenden
Form abbaubar ist durch die Zersetzung einer Alkali
metalloxid-Komponente des Alkalimetalloxid-Materials zu
einem Metallhydroxid, das mit dem Metallfilm reagiert
und den Metallfilm dadurch mit elektromagnetischer
Energie nicht wechselwirkend macht.
28. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei die Größe, Form und die
elektromagnetischen Eigenschaften des Metallfilms dem
Gegenstand einen elektromagnetische Strahlung reflektie
renden Charakter verleihen.
29. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei die Größe, Form und die
elektromagnetischen Eigenschaften des Metallfilms dem
Gegenstand einen elektromagnetische Strahlung absorbie
renden Charakter verleihen.
30. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei die Größe, Form und die
elektromagnetischen Eigenschaften des Metallfilms dem
Gegenstand einen elektromagnetische Strahlung reflektie
renden Charakter und einen elektromagnetische Strahlung
absorbierenden Charakter verleihen.
31. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei das Alkalimetalloxid-
Material die folgende Zusammensetzung aufweist:
R2O:SiO2
wobei R ein Alkalimetall der Gruppe I ist.
R2O:SiO2
wobei R ein Alkalimetall der Gruppe I ist.
32. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 31, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1 : 1 bis etwa 1 : 6 aufweist.
33. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 31, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1 : 2 bis etwa 1 : 4 aufweist.
34. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 26, wobei der Metallfilm
Aluminium enthält.
35. Mit Radar wechselwirkendes Düppel-Material, das
folgendes enthält:
- a) ein Substrat der Zusammensetzung:
R2O:SiO2
worin
R ein Alkalimetall der Gruppe I ist;
und - b) eine auf das Substrat aufgebrachte Metallbeschich tung, wobei die Exposition des Substrats gegenüber Umgebungsfeuchtigkeit dazu führt, daß Alkali metallhydroxide gebildet und die Metallbe schichtung oxidiert wird.
36. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 35, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1:1 bis etwa 1:6 aufweist.
37. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 35, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1:2 bis etwa 1:4 aufweist.
38. Mit Radar wechselwirkendes Düppel-Material nach Anspruch
35, wobei die Metallbeschichtung Aluminium enthält.
39. Verfahren zur Herstellung eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstands, wobei das Ver
fahren folgendes umfaßt:
- a) Bereitstellung eines Substrats der
Zusammensetzung:
R2O:SiO2
worin
R jeweils unabhängig ausgewählt ist aus Alkalimetallen der Gruppe 1; - b) Beschichten des Substrats mit einem Metall, wobei die Exposition des Substrats gegenüber Umgebungs feuchtigkeit dazu führt, daß Alkalimetallhydroxide gebildet werden und die Metallbeschichtung abgebaut wird.
40. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 39, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1:1 bis etwa 1:6 aufweist.
41. Mit elektromagnetischer Strahlung wechselwirkender Ge
genstand nach Anspruch 39, wobei die Zusammensetzung
R2O:SiO2 ein Molverhältnis von R2O zu SiO2 im Bereich von
etwa 1 : 2 bis etwa 1:4 aufweist.
42. Verfahren zur Herstellung eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstands nach Anspruch 39,
das außerdem das Verschmelzen von Siliciumdioxid mit
einem Alkalimetalloxid der Gruppe I zur Bildung des
Substrats umfaßt.
43. Verfahren zur Herstellung eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstands nach Anspruch 39,
wobei das Substrat eine Faser ist.
44. Verfahren zur Herstellung eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstands nach Anspruch 39,
wobei das Substrat mit Metall beschichtet wird, in dem
das Substrat mit geschmolzenem Metall zusammengebracht
wird.
45. Verfahren zur Herstellung eines mit elektromagnetischer
Strahlung wechselwirkenden Gegenstands nach Anspruch 39,
wobei das Substrat eine Kombination von unter
schiedlichen R2O:SiO2-Zusammensetzungen enthält.
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