DE19901312A1 - Für ein Kraftfahrzeug bestimmte Diagnose-Einrichtung und Verfahren zur Verminderung des Reparaturaufwandes bei Kraftfahrzeugen - Google Patents
Für ein Kraftfahrzeug bestimmte Diagnose-Einrichtung und Verfahren zur Verminderung des Reparaturaufwandes bei KraftfahrzeugenInfo
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- B60R16/0234—Circuits relating to the driving or the functioning of the vehicle for measuring vehicle parameters and indicating critical, abnormal or dangerous conditions related to maintenance or repairing of vehicles
Abstract
Bei einer für ein Kraftfahrzeug bestimmten, einen Mikroprozessor (9) aufweisenden Diagnose-Einrichtung ist der Mikroprozessor (9) zum Auslesen von Fehlermeldungen in Fehlerspeichern elektronischer Steuerungen (3, 4) des Kraftfahrzeugs und zum Erzeugen einer Fehlerdiagnose auf dem Display (10) ausgebildet. Dadurch kann eine tiefgehende Fehlerdiagnose auch außerhalb der Werkstatt und ohne externe Zusatzgeräte erfolgen.
Description
Die Erfindung betrifft eine für ein Kraftfahrzeug be
stimmte, einen Mikroprozessor aufweisende Diagnose-Ein
richtung, welche zur Anzeige von im Fahrzeug auftretenden
Fehlern auf einem Display mit zu überwachenden Bauteilen
Verbindung hat. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Ver
fahren zur Verminderung des Reparaturaufwandes bei Kraft
fahrzeugen, bei welchen ein für ihren weiteren Gebrauch
relevanter Fehler aufgetreten ist.
Heutige Kraftfahrzeuge sind oftmals mit einer aufwendigen
Diagnose-Einrichtung ausgestattet, welche es Werkstätten
ermöglicht, ein Diagnosegerät mit dem Kraftfahrzeug zu
verbinden, um auf einem Display des Diagnosegerätes Feh
lermeldungen erkennen zu können. Für eine solche
Diagnose-Einrichtung haben verschiedene Steuergeräte des
Kraftfahrzeugs, beispielsweise ein Motorsteuergerät oder
ein Airbag-Steuergerät, einen Fehlerspeicher, der
üblicherweise Teil eines nicht flüchtigen Speichers ist.
Das Steuergerät erhält über verschiedene Sensoren Infor
mationen und erzeugt eine Fehlermeldung, falls durch die
Informationsverarbeitung mittels eines Mikroprozessors
des Steuergerätes auf einen Fehler geschlossen wird.
Diese Fehlermeldung wird vorgenanntem Fehlerspeicher
zugeführt und in diesem abgespeichert. Das Diagnosegerät
vermag den Fehlerspeicher auszulesen und deshalb die
Fehlermeldungen anzuzeigen.
Die bekannte Diagnose-Einrichtung erfordert seitens der
die Diagnose durchführenden Werkstatt ein Diagnosegerät
mit einem Mikroprozessor und einem Display. Es ist jedoch
wünschenswert, dass ohne Hilfe eines externen Gerätes bei
einem in Fahrt befindlichen oder liegengebliebenen Fahr
zeug eine möglichst weitgehende Fehlerdiagnose möglich
ist. Erste Schritte in dieser Richtung sind bereits ge
macht. Beispielsweise sind Kombi-Instrumente mit einem
Fehleranzeigedisplay bekannt, auf denen bestimmte Fehler
meldungen wie zum Beispiel "Bremsbeläge erneuern" oder
"Schlusslicht ausgefallen" erscheinen. Solche Fehlermel
dungen werden aufgrund von Signalen einzelner Sensoren
erzeugt, welche mit einem einfachen Prozessor des Dis
plays verbunden sind. Eine in die Tiefe gehende Fehler
diagnose ist mit einem solchen System aus Kostengründen
nicht möglich, weil hierzu eine Vielzahl von zusätzlichen
Sensoren installiert werden müssten.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine für ein
Kraftfahrzeug bestimmte, einen Mikroprozessor aufweisende
Diagnose-Einrichtung so auszubilden, dass mit möglichst
geringem Aufwand eine möglichst weitgehende Fehlerdiag
nose möglich wird. Weiterhin soll ein Verfahren zur Ver
minderung des Reparaturaufwandes bei Kraftfahrzeugen ge
schaffen werden, bei welchen ein für ihren weiteren Ge
brauch relevanter Fehler aufgetreten ist.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, dass der Mikropozessor zum Auslesen von Fehlermel
dungen in Fehlerspeichern elektronischer Steuerungen und
Einrichtungen des Kraftfahrzeugs und zum Erzeugen einer
Fehlerdiagnose auf dem Display ausgebildet ist.
Durch eine solche Diagnose-Einrichtung erhält der Fahrer
im Falle eines Fehlers eine weitgehende Fehlerdiagnose,
ohne dass hierfür zusätzliche Sensoren für die Überwa
chung installiert werden müssen. Da die erfindungsgemäße
Diagnose-Einrichtung die Fehlerdaten aus den Fehlerspei
chern der elektronischen Steuerungen und Einrichtungen
ausliest, kann sie die für die jeweiligen Steuerungen und
Einrichtungen ohnehin vorhandenen Sensoren mitbenutzen.
Diese Art der Fehlerdiagnose ermöglicht weiterhin Fehler
im Vorfeld zu erkennen und dem Fahrer einen vorzeitigen
Werkstattaufenthalt oder Service mitzuteilen. Eine
Verlängerung des Service-Intervalls bis zu einem
Auftreten für den Service relevanter Fehlermeldungen ist
damit ebenfalls möglich. Grundsätzlich ist eine codierte
oder uncodierte Ausgabe der Fehlermeldung denkbar. Jedoch
hilft eine codierte Ausgabe, die nur von geschultem
Service-Personal verstanden werden kann, unsachgemäße
Reparaturen zu vermeiden.
Man könnte zur Verwirklichung der Erfindung in der Arma
turentafel die erfindungsgemäße Diagnose-Einrichtung als
zusätzliches Bauteil anordnen. In diesem Fall wird ein
Gerät mit einem Mikroprozessor zum Auslesen der
Fehlermeldungen und einem Display zur Anzeige dieser
Meldungen sowie eine Verbindung zu einer im Fahrzeug
befindlichen Diagnoseleitung bzw. einem Netzwerk (z. B.
K, CAN, J 1850) benötigt. Dieser Aufwand kann jedoch
wesentlich vermindert werden, wenn gemäß einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Diagnose-
Einrichtung ein die Geschwindigkeitsanzeige aufweisendes
Kombi-Instrument ist. Hierdurch kann man den in heutigen
Kombi-Instrumenten ohnehin vorhandenen und ausreichend
leistungsfähigen Mikroprozessor für die erfindungsgemäße
Diagnose-Einrichtung mitbenutzen. Auch steht oftmals bei
Kombi-Instrumenten ein Display für die Visualisierung von
Warnhinweisen oder eines Wegstreckenzählers zur Ver
fügung, welches dann ebenfalls bei Bedarf für Fehlermel
dungen durch die Diagnose-Einrichtung verwendet werden
kann. Besonders einfach ist hier ein Überblenden des
Wegstreckenzählers mit einer von der Diagnose-Einrichtung
erzeugten Service-Codenummer.
Die erfindungsgemäße Diagnose-Einrichtung vermag automa
tisch zu arbeiten, so dass der Benutzer des Kraftfahr
zeugs nicht an eine Aktivierung der Diagnose-Einrichtung
in regelmäßigen Abständen denken muss, wenn der Mikropro
zessor Mittel zum automatischen Abfragen der Fehlerspei
cher hat. Die Diagnose-Einrichtung könnte zum Beispiel
durch das Einschalten der Zündung aktiviert werden und
danach in regelmäßigen Abständen die Diagnose wiederho
len, solange die Zündung eingeschaltet bleibt.
Möglich ist es jedoch auch, dass der Mikroprozessor der
Diagnose-Einrichtung mit einer Einrichtung zum manuellen
Auslösen der Abfrage der Fehlerspeicher verbunden ist. In
einem solchen Fall könnte der Fahrer beispielsweise bei
ungewöhnlichen Geräuschen des Fahrzeugs oder im Falle ei
nes Liegenbleibens die Diagnose-Einrichtung aktivieren,
um Aufschluss über die Ursache der aufgetretenen Störung
zu erhalten. Der Fahrer kann dann beim Anrufen eines Re
paraturdienstes diesen zugleich über die Fehlerursache
informieren, damit dieser notwendige Reparaturmittel und
Ersatzteile mitbringt.
Auch eine Fernüberwachung von Kraftfahrzeugen wird mit
der erfindungsgemäßen Diagnose-Einrichtung möglich, wenn
gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung der Mikroprozessor mit einer Sendeeinrichtung
zur Fernübertragung von Fehlermeldungen aufgrund der
Abfrage der Fehlerspeicher verbunden ist. Eine solche
Diagnose-Einrichtung ermöglicht es einem Reparaturdienst,
zu einem reparaturbedürftigen Kraftfahrzeug mit den zur
Reparatur erforderlichen Einrichtungen und Teilen zu
fahren, ohne dass der Fahrer zuvor mit der Übermittlung
von - zudem möglicherweise nur unzureichenden -
Fehlermeldungen belästigt wird. Die Sendeeinrichtung
könnte z. B. ein mit dem Kombiinstrument verbundenes
Mobiltelefon sein. Dieses könnte dann mittels einer
Schnittstelle einen Pannendienst anrufen und den Fahrer
direkt mit der Pannendienstzentrale verbinden.
Ein liegengebliebenes Fahrzeug kann von einer einen Ruf
empfangenden Zentrale exakt geortet werden, so dass der
jeweils von der Entfernung günstigste Reparaturdienst
benachrichtigt werden kann, wenn der Mikroprozessor zur
Abgabe von Fahrzeugpositionsdaten zusammen mit der
Fehlermeldung programmiert ist. Das ist besonders einfach
dann möglich, wenn im Fahrzeug ein Navigationssystem
vorhanden ist, so daß die Positionsdaten automatisch
mitgesendet werden können.
Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines
Verfahrens zur Verminderung des Reparaturaufwandes bei
Kraftfahrzeugen, bei welchen ein für ihren weiteren Ge
brauch relevanter Fehler aufgetreten ist, wird erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels eines in dem
Kraftfahrzeug vorhandenen Mikroprozessors Fehlerspeicher
von elektronischen Steuerungen und Einrichtungen des
Kraftfahrzeugs abgefragt werden und eine Fehlerdiagnose
erstellt wird.
Bei einem solchen Verfahren werden Fehler nicht erst in
der Werkstatt von Fachleuten mittels eines externen Feh
ler-Diagnosegerätes festgestellt, vielmehr werden die
Fehler mittels einer im Kraftfahrzeug installierten Diag
nose-Einrichtung ermittelt und können deshalb beim Rufen
eines Reparaturdienstes diesem bereits mitgeteilt werden,
so dass der Reparaturdienst schon vor der Abfahrt zu ei
nem liegengebliebenen Kraftfahrzeug entscheiden kann,
welche Geräte und Ersatzteile er mitführen muss. Die
Informationen können dabei codiert ausgegeben werden, um
eine Reparatur von einer nicht autorisierten Werkstatt zu
vermeiden bzw. zu verhindern.
Besonders einfach lässt sich das Verfahren durchführen,
wenn die Fehlerdiagnose auf einem Bildschirm im Fahr
zeugcockpit für den Fahrer sichtbar angezeigt wird.
Der Fahrer eines Kraftfahrzeugs kann die Mittel zur Feh
lerdiagnose völlig vergessen und muss auch nicht beim
Auftreten eines Fehlers Fehleranzeigen studieren und an
eine Zentrale weitergeben, wenn gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Fehlerdiagnose automatisch über Funk einer für die
Reparatur zuständigen Zentrale übermittelt wird.
Eine mit einem Kraftfahrzeug kommunizierende Zentrale
kann bei einem liegengebliebenen Kraftfahrzeug auch ohne
Mithilfe des Fahrers die Position des Kraftfahrzeugs er
mitteln, wenn die Fehlerdiagnose zusammen mit Fahrzeug
positionsdaten über Funk der Zentrale übermittelt wird.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips wird
nachfolgend auf die Zeichnung Bezug genommen. Diese zeigt
in
Fig. 1 ein Netzwerk eines Kraftfahrzeugs mit der
erfindungsgemäßen Diagnose-Einrichtung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Motorsteuerung,
Fig. 3 einen Ablaufplan für die erfindungsgemäße
Diagnose-Einrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine als Kombi-Instrument ausgebildete
Diagnose-Einrichtung 1, welche an ein Netzwerk 2 eines
Kraftfahrzeugs angeschlossen ist. An dieses Netzwerk 2
sind mehrere elektronische Steuerungen 3, 4 angeschlos
sen, beispielsweise ein Motor-Steuergerät, ein Bremsen
steuergerät, ein Getriebesteuergerät und weitere Ein
richtungen. Die Diagnose-Einrichtung 1 ist mit einem Mi
kroprozessor 9 versehen, durch den Fehlermeldungen auf
einem Display 10 visualisiert werden können.
In Fig. 2 ist als Steuerung 4 ein Motorsteuergerät als
Block dargestellt. Diese Steuerung hat einen Fehlerspei
cher 5 und ist an dem Netzwerk 2 angeschlossen. Die
Steuerung 4 ist mit verschiedenen Einrichtungen verbun
den, beispielsweise einem Luftsensor 6 und einem Abgas
sensor 7. Tritt ein Fehler auf, so wird dieser von der
Steuerung 4 ermittelt und im Fehlerspeicher 5 abgespei
chert. Diese Fehlermeldungen können von der in Fig. 1
dargestellten Diagnose-Einrichtung ausgelesen und signa
lisiert werden.
Den Ablauf eines Fehlerfalles veranschaulicht der Ablauf
plan gemäß Fig. 3. Die Fehlerdiagnose durch Abfrage des
Fehlerspeichers 5 erfolgt automatisch beim Einschalten
der Zündung oder dadurch, dass der Fahrer eine Notruftas
te 8 drückt. Möglich ist es jedoch auch, dass die Fehler
diagnose ausschließlich durch das Einschalten der Zündung
erfolgt und in regelmäßigen Abständen wiederholt wird.
Mittels eines Navigationssystems 11 kann im Falle einer
Fehlermeldung eine automatische Positionsbestimmung des
Kraftfahrzeugs erfolgen, welche dann vom Fahrer oder au
tomatisch über Funk einer Zentrale übermittelt wird. Der
festgestellte Fehler wird auf dem Display 10 dem Fahrer
visualisiert.
Claims (10)
- l. Für ein Kraftfahrzeug bestimmte, einen Mikroprozessor aufweisende Diagnose-Einrichtung, welche zur Anzeige von im Fahrzeug auftretenden Fehlern auf einem Display mit zu überwachenden Bauteilen Verbindung hat, dadurch gekenn zeichnet, dass der Mikropozessor (9) zum Auslesen von Fehlermeldungen in Fehlerspeichern (5) elektronischer Steuerungen (3, 4) und Einrichtungen des Kraftfahrzeugs und zum Erzeugen einer Fehlerdiagnose auf dem Display (10) ausgebildet ist.
- 2. Diagnose-Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass sie ein die Geschwindigkeitsanzeige auf weisendes Kombi-Instrument ist.
- 3. Diagnose-Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikroprozessor (9) Mittel zum automatischen Abfragen der Fehlerspeicher (5) hat.
- 4. Diagnose-Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikro prozessor (9) mit einer Einrichtung zum manuellen Auslö sen der Abfrage der Fehlerspeicher (5) verbunden ist.
- 5. Diagnose-Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikro prozessor (9) mit einer Sendeeinrichtung zur Fernübertra gung von Fehlermeldungen aufgrund der Abfrage der Fehler speicher (5) verbunden ist.
- 6. Diagnose-Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikro prozessor (9) zur Abgabe von Fahrzeugpositionsdaten zu sammen mit der Fehlermeldung programmiert ist.
- 7. Verfahren zur Verminderung des Reparaturaufwandes bei Kraftfahrzeugen, bei welchen ein für ihren weiteren Ge brauch relevanter Fehler aufgetreten ist, dadurch gekenn zeichnet, dass mittels eines in dem Kraftfahrzeug vorhan denen Mikroprozessors Fehlerspeicher von elektronischen Steuerungen und Einrichtungen des Kraftfahrzeugs abge fragt werden und eine Fehlerdiagnose erstellt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlerdiagnose auf einem Bildschirm im Fahr zeugcockpit für den Fahrer sichtbar angezeigt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlerdiagnose automatisch über Funk einer für die Reparatur zuständigen Zentrale übermittelt wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fehlerdiagnose zusammen mit Fahrzeugpositionsda ten über Funk der Zentrale übermittelt wird.
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