DE19900685A1 - Schwallwasserdichter Kabeldurchlaß - Google Patents
Schwallwasserdichter KabeldurchlaßInfo
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- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G3/00—Installations of electric cables or lines or protective tubing therefor in or on buildings, equivalent structures or vehicles
- H02G3/02—Details
- H02G3/08—Distribution boxes; Connection or junction boxes
- H02G3/088—Dustproof, splashproof, drip-proof, waterproof, or flameproof casings or inlets
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- H02G3/18—Distribution boxes; Connection or junction boxes providing line outlets
Abstract
Bei Booten und Yachten hat eine Kabeldurchführung die wichtige Aufgabe, Kabel für elektrische und elektronische Geräte sicher, störungsfrei und wasserdicht unter Deck zu führen. Aufgrund der vorhandenen Korrosionsgefahr muß ein Stecker immer unter Deck sein. Dies ist jedoch derzeit nicht realisierbar. DOLLAR A Wasserdichte Kabeldurchführungen sind nur für einzelne Kabel möglich. Alle anderen Wege, Kabel unter Deck zu führen, sind nicht wirklich wasserdicht. Die bekannteste Form ist der Schwanenhals. Hier lassen sich zwar mehrere Kabel einführen, jedoch gibt es keine Dichtigkeit gegen Schwallwasser, d. h. gegen Wasser, das wellenweise über Deck läuft. Dies geschieht häufig im Sturm. Bei Segelbooten befindet sich der Kabeldurchlaß im Bereich des Mastfußes, also an sehr exponierter Stelle; deshalb ist eine absolute Schwallwasserdichtigkeit besonders gefragt. Hinzu kommt das Problem, daß bei Segelyachten, wenn der Mast gelegt oder gestellt wird, alle Kabelverbindungen gelöst werden müssen. Hierbei darf der Aufwand nicht groß sein. DOLLAR A Alle diese Probleme werden mit der hier beschriebenen Erfindung gelöst. Ein Kabeldurchlaß in der Grundform des Schwanenhalses, nur aufklappbar und mit ausreichend Moosgummipolstern versehen, ist wirklich schwallwasserdicht. DOLLAR A Nur nach Lösen einer Schraube können die Kabel bewegt werden, so daß auch dies keine große Mühe bedeutet.
Description
Bei dieser Erfindung handelt es sich um eine Neuerung aus dem Bereich des
Schiffs- und Bootszubehörs.
Heute sind vier Möglichkeiten von Kabeldurchlässen in das Schiffsinnere bekannt,
abgesehen von meiner Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 297 21 174.9 bzw. der
Patentanmeldung Nr. 198 60 282.0.
Das Hauptproblem ist die möglichst dichte Kabeleinführung.
Die bekannteste Lösung ist der sog. Schwanenhals (Abb. 7). Hier werden die Ka
bel in das gebogene Rohr von unten eingeführt und folgen dann dem Bogenver
lauf. Wasser läuft bekanntlich nicht nach oben, so daß nur wenig Wasser evtl. nur
tröpfchenweise in das Boot eindringt, außer bei Sturm, wenn das Wasser wellen
weise über das Boot läuft. Eine zusätzliche Abdichtung ist deshalb grundsätzlich
erforderlich, jedoch im Prinzip nicht zu erreichen, es sei denn, man schließt die
Öffnung völlig. Kabel mit Steckern lassen sich (nachträglich!?) nur schwer oder
gar nicht mehr einführen, da bereits verlegte Kabel die Öffnung verkleinern bzw.
die zusätzliche Abdichtung ein Arbeiten unmöglich macht.
Die Abb. 8 zeigt eine zylindrische Kabeldurchführung. Hier wird die Haube abge
nommen, das Kabel durch eine der Aussparungen in der mittleren Scheibe gelegt
und die Haube wieder aufgesetzt.
Wie aus der Abbildung zu ersehen ist, besteht zwischen Boden/Bootsdeck und der
horizontalen Deckplatte ein relativ großer hohler Raum. Hier können sich Wespen
oder andere Tiere einnisten und in den Innenraum vordringen. Denn der größte
Teil dieser Kabeldurchführung besteht darin, daß sie nicht wasserdicht ist, weil die
Kabel in der Regel unterschiedliche Durchmesser aufweisen und neben den Ka
beln Freiräume entstehen, durch die Schwallwasser eindringen wird.
Die untere innere Öffnung ist mit einem Quersteg fest verschlossen, so daß die
Möglichkeit, viele Kabel nach innen zu führen, nicht genutzt werden kann.
Abb. 9 zeigt zwei Einzeldurchführungen. Sie werden für drei Kabeldurchmesser
angeboten (6, 9, 12 mm) und dürfen nur für diese verwendet werden. Bei anderen
Durchmessern oder neuen Kabeln gibt es Probleme mit der Dichtigkeit. Es können
auch keine Kabel mit Steckern verwendet werden. Evtl. vorhandene Stecker müs
sen vor der Montage entfernt werden. Die Demontage und die anschließende Mon
tage gestaltet sich außerordentlich schwierig (z. B. Radarkabel: 16-adrig), sondern
verursacht auch permanente Kontaktprobleme.
Dies darf auch nicht regelmäßig alle 6 Monate geschehen, ist bei Segelyachten
aber notwendig, weil zum Saisonende der Mast gelegt wird. Zusätzlich ist noch zu
bedenken,daß eine Demontage der Stecker bei einer gegossenen Stecker-Kabelver
bindung nicht möglich ist.
Für Lampen bzw. einfache 2- oder 3-polige Verbindungen eignen sich auch Stec
ker (Abb. 10). Da es bei Booten jedoch aufgrund der standig vorhandenen Feuch
tigkeit Korrosionsprobleme gibt, sollten diese Steckern nur im Binnenland Ver
wendung finden. Ansonsten eignen sie sich für Scheinwerfer o. ä. nicht ständig
eingesetzte Verbraucher.
Grundsätzlich wird angestrebt, daß ein Boot wasserdicht ist. Diese Wasserdichtig
keit bezieht sich natürlich einerseits auf den Rumpf, aber auch im Überwasserbe
reich auf das Deck. Dieses Deck ist unterbrochen für die Ausschnitte für Fenster,
Türen, Luken, Schrauben zur Befestigung von Zubehörteilen und auch durch den
hier so wichtigen Kabeldurchlaß.
Die speziellen Probleme beim Kabeldurchlaß bestehen darin,
- a) möglichst wasserdicht zu sein,
- b) die Stolpergefahr auf Deck nicht zu erhöhen,
- c) die Kabel sicher und geschützt zu führen,
- d) stabil zu sein, da die Gefahr von Fußtritten besteht und
- e) eine ausreichende Zahl von Kabeln in das Bootsinnere führen zu können.
Diese Kabel wiederum werden geändert, herausgezogen oder anderweitig bewegt.
Einzeldurchführungen wie in Abb. 9 sind zwar als einzige wirklich wasserdicht,
eignen sich jedoch nur für einzelne stationäre Kabel.
Am Mast, insbesondere bei Segelbooten, lassen sich viele Kabel anbringen, die zu
elektrischen und elektronischen Geräten gehören. Teilweise sind sie gesetzlich vor
geschrieben, teilweise dienen sie der freiwilligen Ausstattung, aber fast immer geht
es um eine Erhöhung der Sicherheit.
Es folgt eine Auflistung der dem Autor bekannten Möglichkeiten, um das Problem
deutlich zu machen: 1) Radar, 2) Dampfer- bzw. Topplicht, 3) Zweifarbenlaterne,
4) Seglerlicht, 5) Notblitzlicht, 6) Decksbeleuchtung, 7) Nebelhorn, 8) Ankerlicht,
9) Dreifarbenlaterne, 10) Windstärkemesser, 11) Windrichtungsanzeiger, 12) Ukw-Funkantenne
13) Solarkollektoren, 14) Elektron. Kompaß (Huxgate), 15) GPS-Antenne
16) TV-Antenne, 17) Beleuchtung für mechan. Windrichtungsanzeiger.
Natürlich werden nicht alle Geräte benötigt, jedoch sollte ein Kabeldurchlaß 10
Möglichkeiten bieten.
Dabei ist zu beachten, daß die einzelnen Kabel unterschiedlich dick sind, teilweise
mit Kabeln durch den Kabeldurchlaß geführt werden müssen und daß es leicht
möglich sein muß, einzelne Kabel zu installieren oder zu entfernen.
Die wichtigste Bedingung ist jedoch die totale Schwallwasserdichtigkeit, d. h. der
Kabeldurchlaß darf nicht nur spritzwasserdicht sein. Jedes Boot, insbesondere jede
Segelyacht, gerät in einen schweren Sturur, so daß Wellen das Deck überfluten. In
solchen Situationen hat die nicht seekranke Mannschaft anderes zu tun, als mit Tü
chern von innen den undichten Kabeldurchlaß abzudichten.
Aufgrund der Darstellung beim Punkt "Stand der Technik" wird deutlich, daß die
heute üblichen Kabeldurchlässe unbrauchbar sind.
Sie sind entweder wasserdicht und nur für ein Kabel oder nicht wasserdicht und
für mehrere Kabel geeignet.
Die wirklich wichtige Kombination zwischen "wasserdicht" einerseits und "mehr
kablig" andererseits gibt es nicht, ist jedoch dringend erforderlich, da ein Was
sereinbruch durch den Kabeldurchlaß verhindert werden muß.
Die hier vorgestellte Erfindung füllt diesen Bereich ideal aus: Zwischen mehreren
Moosgummiplatten werden die Kabel eingeklemmt und dadurch wasserdicht abge
dichtet. Nur mit dem Lösen einer Schraube wird der Kabeldurchlaß geöffnet.
Durch die schwanenhalsähnliche Abwicklung der Form durfte eine kostengünstige
Herstellung möglich sein.
Im direkten Vergleich zu den heute üblichen Kabeldurchlässen können folgende
Vorteile erwähnt werden:
- 1) Durch Lösen einer Schraube wird der Kabeldurchlaß geöffnet und man erreicht alle Kabel, um sie herauszuziehen. Dies ist bei Segelbooten im Herbst erforder lich, weil dann für das Winterlager der Mast vom Segelboot genommen wird. Im Frühjahr müssen die Kabelverbindungen schnell wieder hergestellt werden, weil dann der Mast gestellt wird.
- 2) Durch die große innere Öffnung ist es kein Problem, die Kabel mitsamt der Stecker in das Boot einzuführen.
- 3) Die grundsätzliche Idee dieses Kabeldurchlasses beinhaltet auch, daß eine Aus führung mit größerer Breite die Möglichkeit von zusätzlichen Kabeln offenläßt. Bisher mußte dann eine neue Kabeldurchführung mit großem Aufwand instal liert werden.
- 4) Sollte der Yachtbesitzer jedoch sicher sein, daß die schmalere Kabeldurchfüh rung für ihn ausreicht, bekommt er einen Schwanenhals in bisher üblicher Brei te, aber mit erheblich mehr Vorteilen.
- 5) Der höhere Preis für diese Kabeldurchführung erscheint mir unwesentlich, da ein solcher Ausrüstungsgegenstand eine einmalige Anschaffung darstellt und solange lebt wie die Yacht.
- 6) Konstruktionsbedingt ist dieser Kabeldurchlaß wirklich wasserdicht, auch wenn das Deck überschwemmt werden sollte.
- 1) Abwicklung des Unterteils (siehe Abb. 5), Edelstahl 3 mm
- 2) Abwicklung des Oberteils (siehe Abb. 4), Edelstahl 3 mm
- 3) Bodenplatte, außen 80 × 80 mm, Ausschnitt 40 × 40 mm, Edelstahl 4 mm, 4 Bohrungen für Befestigungsschrauben M 6, (siehe Abb. 5A)
- 4) Edelstahlschraube M 4 × 60 mm, mit Stoppmutter
- 5) Moosgummistücke: Für das Unterteil: 70 × 40 × 20 mm und 60 × 40 × 20 mm und 20 × 20 × 40 mm Für das Oberteil: 90 × 40 × 20 mm und 80 × 40 × 20 mm
- 6) Scharnier, Edelstahl-Fertigprodukt
- 7) Industriekleber (Sikaflex o. ä.)
Das Unterteil (Abb. 5) wird an der Linie entlang aus Edelstahl ausgeschnitten und
danach an den punktierten Linien entlang gebogen, sinngemäß jeweils nach hinten.
So entsteht die Grundform des Unterteils, das dann noch an den Kanten entlang
zusammengeschweißt werden muß. Das Einzelteil mit den Maßen 55 × 40 mm aus
der Abwicklung wird senkrecht an die Spitze geschweißt und dient als Klebefläche
für das Dichtungsgummi (6) aus der Abb. 3. Eine zusätzliche Verstärkung ist auf
grund der Materialwahl nicht erforderlich.
Jetzt wird die Bodenplatte aus Edelstahl ausgeschnitten und mit dem Mittelloch
versehen. Daraufhin müssen die 4 Löcher für die Befestigungsschrauben gebohrt
werden.
Jetzt wird das Unterteil lt. Zeichnung auf die Bodenplatte geschweißt.
Nachdem ein handelsübliches Edelstahlscharnier an die Hinterseite des Unterteils
angeschweißt wurde, kann das Oberteil in Angriff genommen werden.
Die Abwicklung des Oberteils ersehen sie aus der Abb. 4. Dieses wird an der Li
nie entlang aus Edelstahl ausgeschnitten und an der punktierten Linie jeweils nach
unten gebogen.
Zwei Löcher mit dem Durchmesser 4,5 mm werden für die Pos. 4 der Materialliste
gebohrt. Das Einzelteil mit den Maßen 90 × 40 mm dient zur Abdeckung der Vor
derseite und wird dreiseitig (oben und beide Längsseiten) daran festgeschweißt.
Beide Teile werden jetzt wie in Abb. 2 dargestellt, aufeinandergelegt, damit paßge
nau das Scharnier auch an das Oberteil geschweißt werden kann. U.U. kann es
vorteilhaft sein, das komplette Scharnier erst jetzt festzuschweißen, um eine mög
lichst hohe Paßgenauigkeit zu erhalten.
Sämtliche Moosgummiteile werden zugeschnitten und mit dem Kleber an die in
der Zeichnung 6 ersichtlichen Stellen geklebt.
Im Folgenden gehen wir davon aus, daß der Kabeldurchlaß mit Dichtungsmasse
sachgerecht auf dem Deck des Bootes montiert wurde.
Um ein Kabel in das Innere des Bootes zu verlegen, ist es erforderlich, die Stopp
mutter der Halteschraube des Oberteils zu lösen und diese Schraube ganz heraus
zuziehen. Jetzt kann das Oberteil hochgeklappt werden. Man führt nun das ge
wünschte Kabel durch die entstandene Öffnung nach innen, legt das Kabel auf die
Moosgummipolster der Unterseite und schließt das Oberteil wieder. Mit der leich
ten Montage der Halteschraube unter der Unterseite durch die beiden Löcher hin
durch, ist dieser Vorgang erledigt. Die Stoppmutter muß noch angezogen werden.
Um ein Kabel zu entfernen, verfährt man entsprechend.
Wahrscheinlich muß auf das Oberteil Druck ausgeübt werden, damit die Halte
schraube sachgerecht befestigt werden kann. Dieser Druck ist jedoch erforderlich,
weil durch ihn die Wasserdichtigkeit der gesamten Konstruktion erhöht wird.
Quelle:
Abb. 8: Katalog 1997 der Fa. Yacht Elektrik Wedel, Hamburg, Seite 279
Abb. 8: Katalog 1997 der Fa. Yacht Elektrik Wedel, Hamburg, Seite 279
Abb. 1: Kabeldurchlaß aufgeklappt, Außenansicht
Abb. 2: Kabeldurchlaß geschlossen, Außenansicht
Abb. 3: Perspektivansicht, Oberteil senkrecht angehoben
Abb. 3A: Perspektivansicht einer breiteren Variante
Abb. 4: Abwicklung des Oberteils
Abb. 5: Abwicklung des Unterteils
Abb. 5A: Bodenplatte, Aufsicht
Abb. 6: Seitenansicht, Schnitt
Abb. 7: Schwanenhals
Abb. 8: Zylinderförmige Kabeldurchführung
Abb. 9: Einzeldurchführung
Abb. 10: Steckdose
1
Oberteil
2
Unterteil
3
Bodenplatte
4
Bootsdeck
5
Kabel
6
Moosgummidichtung
7
Moosgummidichtung
8
Scharnier
9
Halteschraube mit Stoppmutter
10
Loch für Pos.
9
11
Moosgummidichtung
12
Moosgummidichtung
13
Moosgummidichtung
Claims (2)
1. Zweiteiliger, schwanenhalsförmiger Kabeldurchlaß, der sich zum Einlegen von
Kabeln aufklappen läßt. Die Wasserdichtigkeit wird durch mehrere, an geeigneter
Stelle angebrachten Moosgummipolstern erreicht.
2. Durch die variable Herstellung in der Breite kann der Kabeldurchlaß für unter
schiedlich viele Kabel ausgelegt werden. Der Krümmung des Bootsdecks wird
durch einer Entsprechung bei der Bodenplatte begegnet.
Priority Applications (1)
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Cited By (2)
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1998
- 1998-03-14 DE DE29804656U patent/DE29804656U1/de not_active Expired - Lifetime
-
1999
- 1999-01-05 DE DE19900685A patent/DE19900685A1/de not_active Withdrawn
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