-
Die
Erfindung betrifft eine Leitungsdurchführung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
-
Eine
Leitungsdurchführung
der eingangs genannten Art ist nach der
DE 101 15 693 A1 bekannt. Diese
besteht aus einem zwei Räume
voneinander trennenden Wandelement mit einer mit einem Gel abgedichteten
Durchführungsöffnung für mindestens eine
Leitung (in diesem Fall ein elektrisches Kabel; erfindungsgemäß sind alle
Arten von Leitungen denkbar, also zum Beispiel elektrische Leitungen, Rohrleitungen,
hydraulische Leitungen etc.), wobei das Gel an Gelträgerelementen
(siehe Ausführungsform
gemäß
1a) haftet, von denen mindestens eines
(in diesem Fall beide) am Wandelement (hier: starr) befestigt sind.
Diese Lösung
dient dazu, den Aufwand zur Abdichtung einer Kabeldurchführung zu reduzieren.
-
Bei
Kraftfahrzeugen, und nur hierauf bezieht sich die Lösung nach
der
DE 101 15 693
A1 , werden die Kabel bei der Montage des Fahrzeugs verlegt. Dies
ist ein einmaliger Vorgang; die gelabgedichtete Durchführung wird
danach regelmäßig nicht
mehr geöffnet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leitungsdurchführung bereitzustellen,
die für Anwendungsfälle geeignet
ist, bei denen eine Leitung jederzeit demontier- oder auch neu hinzufügbar ist,
und zwar ohne Zerstörung
der Leitungsdurchführung.
-
Diese
Aufgabe ist mit einer Leitungsdurchführung der eingangs genannten
Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
-
Nach
der Erfindung ist also vorgesehen, dass mindestens eines der Gelträgerelemente
zur Ausbildung einer reversibel zu öff nenden und zu schließenden Leitungsdurchführung verschwenkbar am
Wandelement befestigt ist.
-
Mit
anderen Worten ausgedrückt,
ist erfindungsgemäß eine manuell
zu öffnende
und zu schließende
Leitungsdurchführung
vorgesehen, wobei sich das Gel jeweils neu an die Leitung anschmiegt
und auf diese Weise für
einen dichten Abschluss der Durchführungsöffnung sorgt. Wesentlich hierfür ist, dass
mindestens eines der mit dem Wandelement verbundenen Gelträgerelemente
verschwenkbar ist. Diese erfindungsgemäße Maßgabe ermöglicht einen nachträglichen
Austausch, eine Hinzufügung
oder eine Entnahme einer oder mehrerer Leitungen.
-
Aus
der
DE 199 00 685
A1 ist ein schwallwasserdichter Kabeldurchlaß bekannt,
bei dem eines der Trägerelemente
für eine
Moosgummidichtung zur Ausbildung einer reversibel zu öffnenden
und zu schließenden
Leitungsdurchführung
verstellbar zum Wandelement ausgebildet ist. Bei dieser Lösung ist das
Trägerelemente
aber nicht verschwenkbar am Wandelement befestigt.
-
Andere
vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
-
Die
erfindungsgemäße Leitungsdurchführung einschließlich ihrer
vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend
anhand der zeichnerischen Darstellung verschiedener Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
-
Es
zeigt
-
1 im
Schnitt (Linie A-A in 2) eine besonders einfache Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Leitungsdurchführung;
-
2 in
Vorderansicht die Leitungsdurchführung
gemäß 1;
und
-
3 im
Schnitt eine weitere Ausführungsform
der Leitungsdurchführung
mit Verschlusselement.
-
In
den 1 bis 3 sind verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen, wasser-
und staubdichten Leitungsdurchführung
dargestellt, wobei der Begriff "Leitung", wie erwähnt, alle Arten
von Leitungen umfasst, also beispielsweise Rohrleitungen, elektrische
Leitungen oder hydraulische Leitungen. Dabei können, wie 2 zeigt, durch
die Leitungsdurchführung
(was dem Regelfall entsprechen dürfte)
auch mehrere Leitungen durchgeführt
sein. Je nach Leitungsdurchmesser ist es dabei wiederum mit Verweis
auf 2 vorteilhaft, wenn die Gelträgerelemente 7, 8 Abstufungen 14 aufweisen,
um eine optimale Anpassung der Leitungsdurchführung an die jeweilige Leitung
zu gewährleisten.
-
Für alle Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Leitungsdurchführung gilt,
dass diese ein zwei Räume 1, 2 voneinander
trennendes Wandelement 3 mit einer mit einem Gel 4 abgedichteten Durchführungsöffnung 5 für mindestens
eine Leitung 6 umfasst, wobei das Gel 4 an Gelträgerelementen 7, 8 haftet,
von denen mindestens eines am Wandelement 3 befestigt ist.
-
Als
Wandelement 3 kommt dabei jede Art von Wand in Betracht,
sprich diese kann aus Stein, Holz, Gips oder einem sonstigen Material
gebildet sind. Entscheidend ist, dass das Wandelement 3 eine Durchführungsöffnung 5 für mindestens
eine Leitung aufweist und dass diese Öffnung von der Leitungsdurchführung abgedeckt
ist. Je nach Konstruktion können
dabei die genannten Gelträgerelemente 7, 8 direkt
am Wandelement 3 befestigt sein, alternativ kann aber auch
(siehe hierzu 3) ein Rahmenelement 11 zwischengeordnet
sein.
-
Erfindungsgemäß ist für alle Ausführungsformen
wesentlich, dass mindestens eines der Gelträgerelemente 7, 8 zur
Ausbildung einer reversibel zu öffnenden
und zu schließenden
Leitungsdurchführung 5 verschwenkbar
am Wandelement 3 befestigt ist.
-
Gemäß den Ausführungsformen
nach 1, 2 und 3 ist dabei
jeweils das obere Gelträgerelement 7 verschwenkbar
am Wandelement 3 bzw. am Rahmenelement 11 befestigt.
Dazu ist zwischen dem verschwenkbaren Gelträgerelement 7 und dem
Wandelement 3 bzw. dem Rahmenelement 11 ein Scharnierelement 9 angeordnet.
In den 1 und 3 deutet jeweils ein Pfeil auf
die Verschwenkbarkeit des Gelträgerelements 7 hin.
-
Im
Ergebnis ermöglicht
diese Verstell- bzw. Verschwenkbarkeit die eingangs geforderte Reversibilität, d. h.
Leitungen können
beispielsweise auch nachträglich
durch die Durchführungsöffnung
5 verlegt
werden, und zwar ohne dabei die Leitungsdurchführung an sich zu zerstören bzw.
zu beschädigen, wie
dies beispielsweise unvermeidbar bei der
DE 101 15 693 A1 geschieht.
-
Um
ein ungewolltes Öffnen
der Leitungsdurchführung
auszuschließen,
ist mit Verweis auf 3 vorgesehen, dass am verstellbaren
Gelträgerelement 7 ein
Verschlusselement 12 angeordnet ist. Dieses kann in unterschiedlichster
Weise ausgebildet sein; dargestellt ist eine Ausführungsform,
bei der ein elastischer Fortsatz am Gelträgerelement eine entsprechend
ausgebildete Kante am Rahmenelement 11 hintergreift. Nach
händischem
Herunterdrücken des
Fortsatzes kann das Gelträgerelement 7 ohne Weiteres
nach oben aufgeklappt werden.
-
Eine ähnliche,
nicht dargestellte Konstruktion, kann am unteren Gelträgerelement 8 in 3 vorgesehen
sein, denn auch dieses Gelträgerelement 8 ist
zur Vergrößerung der
Durchführungsöffnung 5 bei
der Montage der Leitungen 5 klappbar am Rahmenelement 11 angeordnet.
-
Am
Gelträgerelement 8 in 3 ist
ferner ein Leitungsführungselement 13 vorgesehen,
das insbesondere bei beispielsweise schräg zugeführten Leitungen eine präzise Auflage
für die
Leitung 6 definiert.
-
Wie
ferner aus 3 ersichtlich, ist zur weiteren
Verbesserung der Dichtheit der Leitungsdurchführung zwischen dem verstellbaren
Gelträgerelement 7, 8 und
dem Wandelement 3 eine zusätzliche Dichtung, vorzugsweise
ein weiteres Gelelement 10, angeordnet.
-
Das
Gel 4 (und auch 10) ist vorzugsweise in Form von
beispielsweise quaderförmigen
Gelkissen ausgebildet, wobei an jedem Gelträgerelement 7, 8 mindestens
ein Gelkissen angeordnet ist bzw. wobei die Durchführungsöffnung 5 regelmäßig mit
mehr als einem Gelkissen abgedichtet ist (in den 1 bis 3 jeweils
mit zwei Kissen).
-
Das
Gel 4 zeichnet sich dabei insbesondere dadurch aus, dass
es zwar an den durchgeführten Leitungen 5 haftet,
sich aber beim Wegklappen der Gelträgerelemente 7, 8 auch
wieder (im Prinzip) rückstandsfrei
von den Leitungen 6 löst.
Diese Materialeigenschaft läßt sich
beispielsweise mit einem Silikongel realisieren, wobei bezüglich Gelen
im Allgemeinen von Folgendem auszugehen ist:
Ein Gel (von lat.
gelu "Frost, Kälte, Eis" oder gelatus "gefroren, erstarrt") wird in der Regel
als ein feindispersives System aus mindestens einer festen und einer
flüssigen
Phase definiert, stellt also ein Kolloid dar. Diese feste Phase
bildet dabei ein schwammartiges, dreidimensionales Netzwerk, dessen
Poren durch eine Flüssigkeit
bzw. auch ein Fluid ausgefüllt sind.
Diese Definition besitzt die höchste
Verbreitung, eine allgemein anerkannte Definition gibt es jedoch nicht
(siehe Wikipedia [http://de.wikipedia.org]).
-
Als
Besonderheit kann darüber
hinaus vorgesehen sein, dass das Gel 4 aus einem aushärtbaren
Material besteht. Diese Lösung
ist beispielsweise dann von Interesse, wenn die Leitungsdurchführung auch
als Zugentlastung dienen soll; das Gel 4 also Kräfte in das
Wandelement 3 einleiten können soll. Insbesondere für diesen
Fall (aber bei Bedarf [z. B. bei Verschleiß] auch sonst) ist dann bevorzugt
vorgesehen, dass das Gel 4 aus tauschbar am Gelträgerelement 7, 8 befestigt
ist bzw. dass die Gelträgerelemente 7, 8 auswechselbar
ausgebildet sind. Diese Option stellt nämlich sicher, dass die Maßgabe einer reversibel
zu öffnenden
und zu schließenden
Leitungsdurchführung
gewährleistet
ist, und zwar dadurch, dass die Leitungsdurchführung nach Wechsel der Gelkissen
bzw. auch der Gelträgerelemente 7, 8 einschließlich Gelkissen
ohne Weiteres weiter- und wiederverwendbar ist.
-
Als
weitere Materialeigenschaft ist für bestimmte Anwendungsfälle bevorzugt
vorgesehen, dass das Gel 4 mindestens feuerhemmend, wahlweise
sogar feuerbeständig,
ausgebildet ist. Dies setzt selbstverständlich eine entsprechend mindestens feuerhemmende
Ausbildung der Gelträgerelemente 7, 8 bzw.
der gesamten Leitungsdurchführung
voraus.
-
- 1
- Raum
- 2
- Raum
- 3
- Wandelement
- 4
- Gel
- 5
- Durchführungsöffnung
- 6
- Leitung
- 7
- Gelträgerelement
- 8
- Gelträgerelement
- 9
- Scharnierelement
- 10
- Gelelement
- 11
- Rahmenelement
- 12
- Verschlusselement
- 13
- Leitungsführungselement
- 14
- Abstufung