DE1988211U - Vorrichtung zur erzeugung von mustern, plastischen effekten oder dessins auf stoffen. - Google Patents
Vorrichtung zur erzeugung von mustern, plastischen effekten oder dessins auf stoffen.Info
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- D06P5/2066—Thermic treatments of textile materials
- D06P5/2077—Thermic treatments of textile materials after dyeing
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ao eine Vorrichtung zur Erzeugung von Mustern, plastischen
Effekten oder Dessins auf Stoffen und betrifft insbesondere
ein Verfahren zur Erzeugung von Mustern mit gegenüber dem
Untergrund verstärkter oder intensivierter Färbung auf Tuch und anderen Textilstoffen, sowie zur Schaffung von Mustern
mit kontrastierenden mehrfarbigen oder variablen Wirkungen
und plastischen Effekten auf derartigen Textilstoffen.
- Blatt 2 -
In der herkömmlichen Praxis des Karbens von Stoffen, Textilmaterialien
und dergleichen mit wasserlöslichen Farben durch . ein fortlaufendes Verfahren wird der Stoff durch einen eine
Farbe enthaltenden Trog geführt, wodurch der Stoff so geklotzt
> bzw. gefärbt wird, dass er eine im wesentlichen gleichmässige
Schattierung oder Intensität erhält. Bei Entfernung des . Tuches aus dem Trog ist es natürlich mit der Farblösung gesättigt,
und in einigen Verfahren wird es vor der Weiterbehandlung zuerst getrocknet oder teilweise getrocknet. Werden
Lo wasserlösliche Farben in dispergierter oder pigmentartiger
Form auf ein Tuch aufgebracht, so wird die überschüssige Flüssigkeit abgepresst und das Tuch zur Erzielung bester
' Resultate getrocknet oder teilweise getrocknet, ehe man es
einer Reduktion und Weiterverarbeitung einschliesslioh dem
L5 Trocknen als Endstufe unterwirft. In jedem Fall wird die
erste Trocknungsstufe durch gesteuerte Heizsysteme ausgeführt,
• die aus einer Reihe von beheizten Zylindern, Heissluftöfen
oder aus einer Kombination von beiden bestehen können. Bei diesen Systemen ist es erforderlich, dass viele der die erste
Trocknungsstufe bestimmenden physikalischen Parameter, d.h.
die Temperatur, Luftgeschwindigkeit, Bandgeschwindigkeit, usw.
sorgfältig gesteuert werden, um eine Farbwanderung zu vermeiden, die zu einer ungleichmässigen Färbung des Tuches führen
würde. Was nun ferner die Herstellung von Tuchen betrifft, welche Muster, Dessins, plastische oder ähnliche Effekte enthalten und bei denen kontrastierende Wirkungen oder Farb-
-3-
- Blatt 3 -
Schwankungen in Intensitäten erforderlich sind, so war es
bisher üblich, diese Effekte zu erzielen, indem man verschiedenfarbige Garne in dem gewünschten Muster verwob, die Muster
auf das Tuch aufdruckte, Farbeffektfäden verwob und dann das
Tuch überfärbte oder Muster unter Anwendung starker Drucke
aufprägte bzw. gaufrierte. All diese Verfahren haben sich als
aufwendig in Bezug auf Zeit und Geld erwiesen.
bisher üblich, diese Effekte zu erzielen, indem man verschiedenfarbige Garne in dem gewünschten Muster verwob, die Muster
auf das Tuch aufdruckte, Farbeffektfäden verwob und dann das
Tuch überfärbte oder Muster unter Anwendung starker Drucke
aufprägte bzw. gaufrierte. All diese Verfahren haben sich als
aufwendig in Bezug auf Zeit und Geld erwiesen.
Das Phänomen der chemischen Wanderung, das im Stande der
Technik abgeschwächt und gemieden worden war, wird nun gemäss
der vorliegenden Erfindung angewendet, um die gewünschten Muster: oder Dessins zu erzeugen, die wie oben erwähnt bis jetzt ■ gewebt, gedruckt oder auf das Tuch aufgeprägt worden sind. l Die sogenannte chemische Wanderung (chemical migration) : wird herbeigeführt, indem man ein feuchtes Tuch, das mit einer
Farbe, einem Pigment oder einer anderen zur Veränderung der ' Farbe oder des plastischen Effektes des Tuches geeigneten ■ chemischen Substanz getränkt worden war, mit einer das ge- \ wünschte Muster oder Dessin aufweisenden, erhitzten Matritze, ■ Druckwalze oder dergleichen in Berührung bringt. Bei Berührung \ der Matritze mit dem Tuch wandert die' auf oder in dem feuchten i Tuch enthaltene, nicht fixierte Farbe oder chemische Substanz ; zur.erwärmten, mit der Matritze in Berührung stehenden Oberfläche und bewirkt dadurch ein Übergewicht in der Intensität
der Farbe oder der plastischen Effekte in der mit. der Matritze ; in Berührung stehenden Oberfläche des Tuches relativ zu der
mit der Matritze nicht in Berührung -stehenden Oberfläche des \ Tuches. In der vorliegenden Beschreibung bezieht sich der ' ■:
Technik abgeschwächt und gemieden worden war, wird nun gemäss
der vorliegenden Erfindung angewendet, um die gewünschten Muster: oder Dessins zu erzeugen, die wie oben erwähnt bis jetzt ■ gewebt, gedruckt oder auf das Tuch aufgeprägt worden sind. l Die sogenannte chemische Wanderung (chemical migration) : wird herbeigeführt, indem man ein feuchtes Tuch, das mit einer
Farbe, einem Pigment oder einer anderen zur Veränderung der ' Farbe oder des plastischen Effektes des Tuches geeigneten ■ chemischen Substanz getränkt worden war, mit einer das ge- \ wünschte Muster oder Dessin aufweisenden, erhitzten Matritze, ■ Druckwalze oder dergleichen in Berührung bringt. Bei Berührung \ der Matritze mit dem Tuch wandert die' auf oder in dem feuchten i Tuch enthaltene, nicht fixierte Farbe oder chemische Substanz ; zur.erwärmten, mit der Matritze in Berührung stehenden Oberfläche und bewirkt dadurch ein Übergewicht in der Intensität
der Farbe oder der plastischen Effekte in der mit. der Matritze ; in Berührung stehenden Oberfläche des Tuches relativ zu der
mit der Matritze nicht in Berührung -stehenden Oberfläche des \ Tuches. In der vorliegenden Beschreibung bezieht sich der ' ■:
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Ausdruck: "Färbe" auf Produkte, die auf das Tuch bzw. den. Stoff
oder das Textilmaterial aufgebracht werden, ganz gleich, ob sie zu dem sie aufnehmenden Rohstoff in einem visuellen Farbkontrast
stehen oder nicht. Abgesehen von Farben und Pigmenten können wünschenswerte Veränderungen durch die Wanderung von
Harzen oder anderen chemischen Produkten herbeigeführt werdenj
die in ungefähr der gleichen Art und Y/eise, wie Farben und
Pigmente, wandern und so einen Kontrast in der Färbung oder
• in Bezug auf andere plastische Effekte (physical effects) in oder auf dem Tuch herbeiführen.
Eine Vorrichtung gemäss der vorliegenden -Erfindung zur
Erzeugung einer schnellen Wanderung mittels Schnellverdampfung oder sogar mittels Entspannungsverdampfung (flash evaporation)
und folglich zur Erzielung der gewünschten Muster, Dessins oder Färbeffekte auf Textilstoffen, Tuchen und dergleichen,
wie z.B. Garnen, Bändern, Borten, Fasern, Tuch, Papier, Kunststoff oder dergleichen, kann die folgenden Teile umfassen:
Eine Zuführungsvorrichtung zum Zuführen des Stoffes in einen Trog, welcher die Farblösung enthält (Färbe, Pigment, usw.),
2.0 eitle erhitzte Matritze, die das gewünschte Muster aufweist und
vorzugsweise von einer Walzenvorrichtung gebildet wird, die auf eine Temperatur im Bereich zwischen 177 und 5380O (350
bis 100O0F) erhitzt ist und eine Abziehvorrichtung, um das
Tuch von der Matritze wegzutransportieren. Bei Betrieb wird
'25 der Stoff, der im Trog, mit der Färbelösung getränkt worden
war, der rotierenden erhitzten Matritze (die) zugeführt. Bei
-5-
• - Blatt 5 -
Berührung des Stoffes mit der Matritze tritt an der Muttermatritze
in Berührung stehenden Oberfläche eine Entspannungsverdampfung und Produktwanderung ein, wodurch die gewünschte
!Farbintensität bzw. die plastischen Affekte erzielt werden.
Dementsprechend ist es das Hauptziel vorliegender Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufbringung von färb- '
intensiven Mustern auf Stoffe zu schaffen. Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt in der Schaffung eines Verfahrens zur
Aufbringung von Mustern oder Dessins auf einen Stoff unter Anwendung einer gesteuerten Farbwanderung. Ein weiteres Ziel
der Erfindung liegt in der Schaffung eines Verfahrens zur
Aufbringung eines Musters oder Dessins, auf einen Stoff mittels Farbwanderung, wobei sowohl der Hintergrund wie der intensivierende
Farbeffekt in ein und demselben Vorgang erreicht werd en können
Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt in der Schaffung von
Mitteln zur Intensivierung oder Verstärkung von Farben auf
einem Stoff in Bezug auf den Hinter- bzw. Untergrund.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Figur 1 zeigt die zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens verwendete Vorrichtung.
Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung,
.. - Blatt 6 die zur Durchführung des Verfahrens verwendet werden kann.,
Figur 3 zeigt eine Vorrichtung, die zur Schaffung einer Vielzahl
von Mustern geeignet ist.
Figur 4 zeigt eine Vorrichtung zur Aufbringung eines beidseitigen
Musters oder zur Jäntwicklung eines einfachen Farbdruckes.
Figur 5 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine ein
Muster aufweisende Walze. ·
. ■-..'■■·
Figur 6 zeigt die Art von Muster, die man erhält, wenn man
einen feuchten, mit einer Farbe getränkten Stoff mit der in Figur 5 gezeigten erhitzten Walze in Berührung bringt«
Figur 7 zeigt eine Photographie der mit der Matratze in
Berührung gebrachten Seite eines Baumwollköperstoffes, der mit einer feuchten Farbe imprägniert und eine halbe Sekunde
15, läng mit einer Gravierwalze von 3160O (60O0F) in Berührung
gebracht worden war.
Figur 8 zeigt eine Photographie der Rückseite des in Figur 7
dargestellten Stoffes. .
Mit Bezug auf die Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen
die gleichen oder entsprechenden Teile bezeichnen, ist in
Figur 1 ein endloses Band von Stoff, wie ein Band von Tuch 10,
-7-
- Blatt 7 -
z.B. aus Baumwollköper, gezeigt. Das Band wird über eine geeignete Eingangswalze 11 in einen Klotzetrog bzw. Farbbehälter
12 geführt, der mit einer Farblösung gefüllt ist oder aber ein Pigment, gelöst oder dispergiert in einem geeigneten
" Lösungsmittel, wie Wasser, einem chemischen Lösungsmittel, oder dergleichen, enthält. Ob man nun eine Dispersion oder
eine echte chemische Lösung verwendet, die spezielle Farbe und das verwendete Lösungsmittel werden von dem Stoff des
Bandes 10 und von der zu erzielenden Farbe bzw. dem zu
erzielenden plastischen Effekt abhängig sein. Als einzige
wichtige Erfordernis wird erfindungsgemäss von der Beschaffenheit des Lösungsmittels und des Farbstoffes, Pigmentes bzw.
der chemischen Substanz verlangt, dass diese nach Aufbringen auf das Band 10 die Eigenschaft aufweisen, im Band unter dem
Einfluss von Wärme zu wandern. Das Band 10 wird in geeigneter
Weise, wie im Stande der Technik bekannt und hier nicht im Detail zu beschreiben werden braucht, über Walzen durch den
Klotztrog 12 geführt bzw. in diesem geklotzt. Bei Verlassen
des Klotztroges 12 im Gebiet 10a wird das Band 10 über ein
Paar Quetschrollen 14,, 15 geführt, wobei ein Teil der Lösung entfernt wird, um den Feuchtigkeitsgehalt des Bandes zu
steuern. So ist bei der Stelle 10b der Feuchtigkeitsgehalt
des Bandes so gesteuert, dass er bei ungefähr 75 Gewichtsprozent des Stoffes und vorzugsweise im Bereich zwischen ungefähr
30 und 125 Gewichtsprozent des Stoffes liegt. Die Walzen 14, 15 sind vorzugsweise so angeordnet, dass die überschüssige
Farblösung automatisch, z.B. durch Schwerkraft, in den Klotz--.
-8-
- Blatt 8 -
trog 12 zurückgeführt wird, wie in Figur 1 dargestellt.
Nach Verlassen der Stelle 10b wird das Band 10 über eine Gruppe von Spannrollen geführt, die allgemein mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet sind und die auch als Kondensatoren bzw.
Ausgleicher wirken, wie dem Stande der Technik bekannt ist.
Die Spannrollen können unter Federbelastung stehen oder können auf andere Weise angeordnet sein, um eine ordnungsgemässe
Stellung und Spannung innerhalb des Bandes 10 aufrechtzuhalten.
Das Band 10 läuft dann über eine Führungsrolle 18a und weiterhin
über ein Paar Führungsrollen 19a, 19b, die auf beiden
Seiten einer Matritze bzw. einer ein Muster aufweisenden Walze 20 angeordnet sind. , ·
Die Führungsrollen 19a, 19b sind an einem Joch 21 befestigt,
das quer zur Drehachse der das Muster aufweisenden Walze 20
beweglich ist, indem es z.B. auf einer in Längsrichtung beweglichen
Stange 22 angebracht ist, sodass das Ausmass der '
Berührung des Bandes 10 mit der Umfangsfläche der Musterwalze 20 gesteuert werden kann. Wird die Stange 22 in die mit
' gestrichelten Linien dargestellte Stellung bewegt, sodass sie
. auf 21 und die Führungsrollen 19a, 19b in der gestrichelt
gezeichneten Stellung befinden (Figur 1), so befindet sich das Band 10 völlig ausser Berührung mit der Musterwalze 20.
Diese Stellung wird, eingenommen, wenn die gesamte Vorrichtung
hält, so es auch nur vorübergehend, um ein Versengen des Stoffes zu verhindern, wenn dieser in Berührung mit der Muster-
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- Blatt 9 -
walze 20 bleibt; denn das gesamte Lösungsmittel im Band 10 wird in dem Gebiet verdampfen, in dem die Musterrolle 20 mit
dem Band in Berührung steht. Eine Verriegelungsvorrichtung (nicht gezeigt) könnte z.B. von der die Walze 20 unterstützenden
Rolle 23 aus gesteuert werden, wobei die Verriegelungsvorrichtung. · die Bewegung der Stange 22 in die gestrichelt
dargestellte Stellung .erlauben würde, wenn die Geschwindigkeit der Walze 20 unter einen vorbestimmten Wert fällt. Derartige
Verriegelungsvorrichtungen sind bekannt und können durch die Zentrifugalkraft gesteuert werden, die auf die Welle 23 wirkt
und von einem kleinen Schalter wahrgenommen wird, welcher ein Magnetsolenoid aberregt. Wird dieser Magnetsolenoid
erregt, so hält er die Stange 22 in der mit ausgezogenen
linien dargestellten Stellung gegen die Kraft einer Jeder,
welche die Stange 22 in die gestrichelt angedeutete Stellung
zurückzuziehen versucht. Eine derartige Anordnung, bei der
eine Feder die Stange 22 bei Aberregung eines elektrischen
Elementes von der geheizten Walze wegzubewegen versucht, ist natürlich im Betrieb auch störungsfrei.
Nach dem Verlassen der Führungsrolle.19b wird das Band über
eine weitere Leerlaufrolle 18b und dann über eine allgemein
mit 27 bezeichnete weitere spannungsgeregelte Anordnung geführt, deren Rollen ähnlich den Rollen 17 als Kondensatoren
bzw. als Ausgleicher wirken. Von der Rollenanordnung 27
wird dann das Band 10 mittels'Rollen 28 aus der Vorrichtung
zur Durchführung der vorliegenden Erfindung abgezogen und kann ,
-lo-
. - Blatt 10 -
dann weiteren Behandlungsstationen zugeführt werden, zum
Beispiel den Heisslufttrocknungsöfen zum Trocknen derjenigen Teile des Stoffes, die nicht mit der Matritze in-Berührung
gebracht worden waren, sowie zu chemischen. Behandlungsstationen oder zu Reduktionsstationen, wie sie in der Färbetechnik bekannt
sind, um eine weitere Fixierung und Entwicklung der gewanderten Produkte zu erreichen.
• Sine Form einer Musterwalze 20 ist im Detail in Figur 5 dar-
. gestellt. Sie besteht aus einem zylindrischen Element 30., das
mit Mitteln ,zur Erhitzung dieses Elementes ausgestattet ist.
Wie in Figur 5 nur schematisch angedeutet ist, bestehen, diese
Mittel bespialsweise aus inneren elektrischen Heizelementen
31»' 32, die in geeigneter Yiieise innen angeschlossen sind und
über beispielsweise Schleifringe, wie sie in der Technik bekannt sind, zu elektrischen Kontakten geführt werden, um über diese
mit einer Stromquelle verbunden zu werden. Zur Erzeugung eines Längsstreifens als Muster, wie er bei 35 in Figur 6 dargestellt
ist, wird der zylindrische Körper 30 mit einer sich um den Umfang erstreckenden Leiste 45 versehen. Wir wollen annehmen, '
dass das Band 10 der Figur 6 ursprünglich eine neutrale, z.B. ungebleichte, etwas gelbliche Färbe aufweist und aus
• Baumwollköper besteht, der mit einem Reaktivfarbstoff, z.B.
mit Genafix Türkisblau FGW gefärbt werden soll. Weitere. ;
Beispiele der Lösungen, geeigneten Temperaturen und Anwendüngen
werden unten angegeben. Das Band 10 wird also allgemein ;
blau eingefärbt. Die Aufbringung der Farbe kann bei Zimmer- ,
-11-
- Blatt 11 -
temperatur oder aber, wie es auf dem Gebiete des Färbens "
üblich ist, bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden.
Nach dem Austritt aus dem Klotztrog 12 kann das Band zwischen
den Walzen 14, 15 auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr
75 $, bezogen auf das Gewicht des Stoffes, ausgepresst werden.
üblich ist, bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden.
Nach dem Austritt aus dem Klotztrog 12 kann das Band zwischen
den Walzen 14, 15 auf einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr
75 $, bezogen auf das Gewicht des Stoffes, ausgepresst werden.
Wird das Band während einer Zeitdauer von,ca. einer halben '
Sekunde mit der Umfangsrippe 45 bei einer Oberflächentempera- ;
tür von ungefähr 260 bis 3160G (500 bis 6000F) in Berührung ;
gebracht, so werden ungefähr 90 $ der Farbe von der Rückseite \
• ■ ■ " \ und von Gebieten innerhalb des Bandes an die Oberfläche des , j
Bandes gebracht, wo sie mit der erhitzten Walze in Berührung. S
kommen. Auf die Vorderseite des Stoffes wird so .ein dunkler i.
türlciifarbener Streifen auf gebracht, der inFigur 6 mit 55 j
bezeichnet ist. Die Rückseite des Stoffes weist in dem gleichen \
• ■ . "f.
Gebiet, wo der dunkle Streifen sich auf der Vorderseite zeigt, j
einen helleren Streifen auf. Nach dem darauffolgenden Trocknen ;
des gesamten Stoffes, sowie der Fixierung (falls eine solche j
für die Farbe erforderlich ist) wird aufgrund der Farbver- ;
teilung der gleichmässige allgemein blaue untergrund dort :
beibehalten, wo der Stoff mit der Rippe 45 nicht in Berührung
kam, während an der Oberfläche des Stoffes der ausgedehnte
kam, während an der Oberfläche des Stoffes der ausgedehnte
und verstärkte dunkle Streifen 35 zu sehen ist.
Figur 7 und 8 zeigen als Photographien einen Teil eines :
merzerisierten Baumwollköperstoffes, der nach Klotzen mit
einer Reaktivfarbstoff-Lösung und nach Auspressen auf einen
einer Reaktivfarbstoff-Lösung und nach Auspressen auf einen
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A- - Blatt 12 ^
Feuchtigkeitsgehalt von 75 i° mit einer Matritze in Berührung
gebracht worden war, die eine Vielzahl von Umfangsrippen ·
verschiedener Breite aufwies. Aus Figur 7 ist zu ersehen, dass die Gebiete, welche von den Rippen der Matritze berührt worden
waren, genau begrenzt und dunkler als der Hintergrund Y sind,
während die entsprechenden Gebiete X1 auf der Rückseite des
Stoffes heller als der Hintergrund Ϊ1 sind, wodurch die Wanderung der Farbe an die Oberflächengebiete X, die von der
Matritze berührt wurden, klar gezeigt ist.
Wünscht man sich als Muster einen dunklen Streifen, durchsetzt
mit Punkten einer helleren Hintergrundfarbe, so wird auf dem
zylindrischen Körper 30 eine Rippe 46 mit Öffnungen 47 angebracht
(Figur 5). Dieses Muster zeigt sich dann als dunkler Streifen 36» in dem Punkte 37 enthalten sind, welche die
, Farbe des Untergrundes aufweisen (Figur 6). Will man umgekehrt
dunkle Punkte auf einem Stoff mit einer allgemeinen Untergrundfarbe
bilden, so können Vorsprünge 48 auf das zylindrische Element 30 aufgebracht werden. Dadurch werden intensivierte
Punkte 38 gebildet, die sich auf der Untergrundfarbe hervorheben,
wie aus Figur 6 ersichtlich ist. Eine geäderte bzw.
gemaserte Wirkung kann erzielt werden, wenn man eine Fläche
des Stoffes mit einer Leiste in Berührung bringt, die eine
geriffelte bzw. gerippte Oberfläche aufweist, wie bei 49 in Figur 5 gezeigt ist. Der Stoff wird dann Stellen mit intensi- .
vierter Farbwirkung, durchsetzt mit Stellen einer helleren
neutralen Untergrundfarbe aufweisen» wie allgemein bei 39 in
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-Blatt 13-
Figur 6 angedeutet ist. , ·
Die Intensität der Farbe, d.h. also das Ausmass der Wanderung
der Farbstoffe oder Pigmente unter dem Eingriff der Berührung mit der beheizten Walze zur Oberfläche des Stoffes, hängt.
nicht nur von der Oberflächentemperatur des besonderen Matritzenmusters ab, das mit dem Stoff in Berührung gebracht
wird, sondern auch von der Zeitdauer. Liegt die Temperatur im oberen Bereich, d.h. zwischen 260 und 5380C (zwischen 500
und 1.00O0F), so ergibt sich eine Entspannungsverdampfung bei
einer Berührungszeit von ungefähr einer halben Sekunde im Falle von Baumwolle und bedeutet, dass praktisch das gesamte
Farbmaterial, welches ^n_j^r_^_toffbahja_absorbiert ist, zu
der mit dem Matritzinmuster in Birührung' ge bracht an, Ob§r»
flache wandert. Um die Musterwalze 20 sauberzuhalten, steht
'"■»■■'■■'. ■
sie mit ein'er Kratz- bzw. Drahtbürste 25 in Berührung. Auf-
sie mit ein'er Kratz- bzw. Drahtbürste 25 in Berührung. Auf-
grund von Versuchen wurde festgestellt, dass die Übertragung ;
von Farbe vom Stoffband auf die Musterwalze 20 umso grosser ;
ist, je niedriger die Temperatur ist. Bei den Höchsttempera- I
türen zwischen 316 und 5380C (zwischen 600 und 1.000 F), '
bei denen nur wenig oder überhaupt kein Farbstoff oder Pigment- j.
material auf die Musterwalze 20 übertragen wird, ist eine i
Reinigung der Walze fast nicht nötig, weil die jSntspannungs- '
verdampfung und die fast sofortige Trocknung das Pigment bzw. die Farben innerhalb des Stoffbandes bindet und eine
weitere Übertragung auf die Musterwalze 20 verhindert. Bei niedrigeren. Temperaturen, bei denen eine geringere Geschwin- ,
-14-
-AT
- Blatt 14 -
digkeit bzw. eine grössere Umfangsberührungsflache zwischen
der Walze 20 und dem Band 10 erforderlich ist, ergibt sich eine stärkere Übertragung von. Farbe vom Band 10 auf die
Musterwalze 20. Die Drahtbürste 25 wird in geeigneter Weise , angetrieben, z.B. durch den schematisch angedeuteten Riemenantrieb
26 von einer Kraftquelle 31 aus.
Die in Figur 2 offenbarte Vorrichtung ist der in Figur 1
gezeigten Vorrichtung ähnlich, nur sind hier die Rollen 18a1
und 18b' in»· senkrechter Richtung in am unterstützungsteil
24 angebrachten Schlitzen 24a bzw. 24b verschiebbar, wodurch eine leichte Einstellung der Umfangsberührungsflache zwischen
dem Band und der Musterrolle 20 erreicht wird.
Di© Vorrichtung nach Figur 1 wurde gemäse Figur 4 abgewandelt,
um kontrastierende .Effekte auf beiden Seiten des Stoffes zu erzeugen. So umfasst die Vorrichtung nach Figur 4 jeweils
mit einer Reinigungsbürste 25 versehene Musterwalzen 20 und 20·,
feste Führungsrollen 58a und 58b und allgemein mit dem Bezugszeichen 59 bezeichnete bewegliche Führungsrollen 59· Die Führungsrollen
59 können von der oberen mit gestrichelten Linie angedeuteten und mit 59a bezeichneten Stellung in eine untere
mit gestrichelten Linien angedeutete und mit 59b bezeichnete Stellung verschoben werden. Wenn deshalb das Muster bzw. die
Färbintensität auf beiden Seiten des Stoffes die gleiche sein
soll, so werden die Führungsrollen 59 in ihre Stellung in der
Mitte zwischen den Stellungen 59a und 59b gebracht. Wenn aber
die Intensität auf einer Seite des Stoffes grosser sein soll
-15-
.-· Blatt 15 -
als auf der anderen Seite, so werden die Führungsrollen 59 entweder in die obere, gestrichelt angedeutete Stellung 59a
oder in die untere, gestrichelt angedeutete Stellung 59b geschoben, je nachdem, auf welcher Seite man die erhöhte Farbintensität
wünscht. Die Führungsrollen können an einer Unter-Stützung zwecks Bewegung innerhalb eines Schlitzes angebracht
sein, ähnlich der Befestigung der Rollen 18a' bzw. 18b1 nach
Figur 2, oder aber in irgendeiner dem Stande der Technik bekannten und geeigneten Art angeordnet sein.
Im folgenden werden verschiedene Beispiele für geeignete Farben, Ber^ihrungszeiten und Qberflächentemperaturen für
die Berührung zwisoheη dem Bandmaterial IQ und der Musterwalze
20'angegeben.
Beispiel 1 (Reaktivfarbstoff): ■ .
Stoff % gebleichter merzerisierter
Baumwollköper
lösung in Klotztrog 12s 3 Unzen pro Gallone Genafix
-.·»■ Türkisblau FGW ■
• 12 Unzen pro Gallone Harnstoff 3 Unzen pro Gallone wasserfreies Soda
Temperatur der Klotz- _. n
flüssigkeit: 43 C (110 F)
flüssigkeit: 43 C (110 F)
Feuchtigkeitsgehalt des
Bandes bei lob: · 75 $>
. ■
Berührungszeit mit '.
Walze 20: eine halbe Sekunde
Temperatur % er Walze 20: 3160G (600°F>. ■
-16-
- Blatt 16 -
Bemerlcungen: Die Ergebnisse zeigen, äass annähern 90 °/o der
Farbe von der Rückseite des Stoffes zu dessen Vorderseite • · bewegt worden waren, wobei ein Farbbild an den Stellen verblieb,
wo keine Berührung mit der Walze stattgefunden hatte
und die Farbe nicht zur Vorderseite gewandert war, sodass sioh klar sichtbare und differenzierte Kontraste ergaben.
Die Rückseite des Stoffes zeigte das Muster"in negativer
(d.h. umgekehrter) Form (siehe Figur 7). ·
Beispiel 2.(Reaktivfarbstoff):
Stoff; gebleichter merzerisierter
Baumwollköper
Lösung im Klotztrog 121 2 Unzen/Gallone Genafix
Brilliantgelb 3G 0,5 Unzen/Gallone Genafix Rot BB 0,5 Unzen/Gallone Türkisblau FGW
12 Unzen/Gallone Harnstoff ..'■■■- 3 Unzen/Gallone wasserfreies Soda
Temperatur der Klotz- _.' . .
flüssigkeit: 430O (HO0F) ·
Feuchtigkeitsgehalt
des Bandes bei 10b: 75 >
Berührungszeit mit
Walze 20s eine halbe Sekunde
Temperatur, der Walze 20: 3160O (6000F).
Bemerkungens Die Untergrundfarbe des Stoffes ist allgemein
hellbraun und die mit der Walze 20 inBerührung gebrachte
Fläche wurde dunkelbraun. Die Rückseite des Stoffes ist an den Stellen, an denen eine Wanderung stattfand, gelbbraun bis
rötlichbraun* \
■ ■ - Blatt 17 -
Jede Art von Farbe kann für das Verfahren verwendet werden.
Die Verwendung der Farbe in den Mustern oder Effekten hängt von der Substantivität der Farbe, von deren Wänderungseigenschaft,
deren Fixierung am Stoff und den beförderten Grad an Farbechtheit ab. Die üblichen Küpenfarbstoffe, Schwefelfarben,
Azofarbstoffe, Reaktivfarbstoffe (wie in Beispiel 1 und 2) und substantive oder direkte Farbstoffe sind geeignet.
Beispiel 3 -(Substantive oder direkte Farbe): .
Stoffs merzerisierter Baumwollköper
Lösung im Klotztrog 12; 2 Unzen/Gallone Fastusol Türkisblau
IG 150,$
Temperatur der Klotz- . .
. flüssigkeit: 710C-
Feuchtigkeitsgehalt des
' Bandes bei 10b: 10 0A \ Berührungszeit mit Walze
' Bandes bei 10b: 10 0A \ Berührungszeit mit Walze
20: 5 Sekunden
Temperatur der Walze 20s .26O0C (5000F) .
Bemerkungen« Es ergibt sich ein guter Kontrast zwischen
. den mit der Walze 20 in Berührung gebrachten Flächen des '
' Stoffes und den mit der Walze nicht in Berührung gebrachten
Flächen.
Stoffs , .merzerisierter Baumwollköper
Lösung im Klotztrog 12: 1 Unze/Gallone Naphthol AS-SW
' gelöst durch Kälte .
Temperatur' der Klotz- ■ n
flüssigkeit: 93°C(200°F)
flüssigkeit: 93°C(200°F)
Feuchtigkeitsgehalt des
Bandes bei 10b: 10 7»
Bandes bei 10b: 10 7»
. -; . ■■■'·■;■ · -18- ·-
Blatt 18 -
Berührungszeit mit Walze 20: 5 Sekunden
Temperatur der Walze 20: 26O0C (
Bemerkungen: Nach der Wanderung der Farbe wurde der Stoff von den Rollen (d.h. Rollen 28, Figur 1) in eine Kopplungslösung
von 4 Unzen/Gallone Eoht-Rot-Salz 3GL, geführt, gespült
und getrocknet. JSs wurde ein guter Kontrast und eine gute Wanderung festgestellt.
Beispiel 5 (Schwefelfarbe): ' -
Stoff: . merzerisierter Baumwollköper
Lösung im Klotztrog 12: 4 Unzen/Gallone Katigen Grün,
·> hohe Konzentration
^Sieden? Sel0S 1^ dUrCl1 4 Unzen/Gallone Natriumsulf idf locken
2 Unzen/Gallone Natriumkarbonat
Feuchtigkeitsgehalt des '
■■ Bandes bei 10b: 70 üß>
. . Berührungszeit mit
Walze 20: 5 Sekunden
Temperatur der Walze 20: 26O0O (50O0F) .
Bemerkungen: Nach der Wanderung des Farbstoffes wurde der
■ Stoff gespült, mit Natriumdichromat und Essigsäure oxydiert,
gespült und getrocknet. Ein klarer Kontrast wurde dort festge stellt, wo die Farbe an die Oberfläche gewandert war.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf Küpenfarbstoffe beschränkt.
.Verschiedene Arten von Farben (oder Farbstoffen) können verwendet werden, auch wenn sie in den herkömmlichen
Verfahren schlechte Druck- oder Fixierungseigenschaften
aufwiesen.
■■-.' ■ ·■ , -19-
- Blatt 19 -
Stoff: ' Baumwollköper
Lösung im Klotztrog 12: 6 Unzen/Gallone Brilliant Indigo 4BV
. : 8 Unzen/Gallone Glycerin
13 Unzen/Gallone Rongalit •13 Unzen/Gallone Potasche .
Berührungzeit mit Walze
20: · ' eine halbe Sekunde •Temperatur der Walze 20: 3160O (6000F) . . '
Bemerkungen·: Nach der Farbwanderung wurde der Stoff in
neutralem Wasserdampf gealtert1, oxydiert und in herkömmlicher· ■
Weise geseift. Die Wanderung war klar erkenntlich, wobei der
Untergrund ein ausgewaschenes Blau (verblichen) und die berührten Flächen ein Marineblau aufwiesen.
Beispiel 7 (Küpenfarbstoff): .
Die Zutaten und physikalischen Bedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 6, doch wurde als Farbe statt Brilliant Indigo
4BV ein Indanthren Goldgelb RK verwendet. Die Behandlung nach
der Wanderung war die gleiche wie im Beispiel 6.
Ergebnisse: Die Wanderung war klar erkenntlich, wobei der
Untergrund gold und die berührten Flächen hellbraun wurden.
Die Zutaten und physikalischen Bedingungen waren die gleichenwie in Beispiel 6, doch wurde statt der Farbe Brilliant
Indigo 4 BV ein Indanthren Braun verwendet. Die Behandlung
-2 o-
- Blatt 20 -
nach der Wanderung war die gleiche wie in Beispiel 6.
, , Ergebnisse: Eine Wanderung war erkenntlich, wobei der Hintergrund
hellbraun und die berührten Flächen dunkelbraun wurden.
Die Zutaten und physikalischen Bedingungeh.waren die gleichen .
wie in Beispiel 6, doch wurde statt der Farbe Brilliant Indigo
4BV ein Algol orangefarbener Farbstoff verwendet. Die Behandlung nach der Wanderung war die gleiche, wie in Beispiel 6. '
Ergebnisses Die Wanderung war zu erkennen, wobei der Untergrund
orange und die berührten Flächen dunkelbraun wurden.
Beispiel 10 (Küpenfarbstoff)s .
Die Zutaten, und physikalischen Bedingungen waren die gleichen
wie'in Beispiel 6, doch wurde statt Brilliant Indigo 4BT
der Farbstoff Hydron-Blau verwendet. Die Behandlung nach der
Wanderung war die gleiche, wie in Beispiel 6.
Ergebnisses" Sine Wanderung wurde festgestellt, der Untergrund wurde purpurn, die berührten Flächen marineblau.
Das Ausmass der erzielbaren Wanderung kann verändert werden,
indem man die Temperatur an der Walze variiert. Durch geeignete
26. Einstellmöglichkeiten oder durch die Anordnung getrennter , Widerstandselemente innerhalb der Walze können verschiedene
-21-
' . - Blatt 21 - ■ *
Temperaturen an der Oberfläche der. Walze und an den Musterflächen
erzeugt werden. Die Wirkung der Wanderung zeigt sich
am deutlichsten auf der Rückseite des Stoffes. Selbst in den kühleren Bereichen, z.B. bei einer Oberflächentemperatur von
nur 2040C (4000JF) variiert das visuelle Bild der Vorderseite
nur wenig von demjenigen, bei dem eine Oberflächentemperatur von 316 C (600 F) angewendet wird. Im allgemeinen scheint
es jedoch der Fall zu sein, dass bei höheren Temperaturen bessere Farbintensitäten erreicht werden können. Um mehr
Farbeneffekte, z.B. mit temperaturempfindlichen Farben zu
erreichen, kann man den Stoff über eine Reihe von Walzen
laufen lassen, auf die verschiedene Muster aufgebracht sind oder die Kontaktstreifen bzw. -Leisten aufweisen, die an
anderen Stellen angebracht sind, als die Streifen oder Leisten
einer anderen Walze, und welche eine andere Temperatur aufweisen. Eine Anordnung gemäss dieser Ausführungsform ist in
Figur 3 gezeigt. Das Bandmaterial 10, das von einer der Rbllenkombination
17 (Figur 1) ähnlichen Spannvorrichtung kommt, wird über eine erste Kombination 50 aus Führungswalzen und
Musterwalze geführt, die zum Beispiel eine Temperatur von 149°C (3QO0F) aufweisen kann. Dann wird das Band über eine
danach angeordnete Kombination 51 aus Führungswalzen und Musterwalze
geführt« Die Musterwalze der Kombination 51 wird auf eine unterschiedliche Temperatur erhitzt, z.B. auf 2040C (4000F),
und die Musterwalze einer weiteren Kombination 52 aus Führungswalzen und Musterwalze, über welche die Bahn anschliessend
geführt wird, kann auf eine Temperatur von 2600C (5000F)
-22-
- Blatt 22 -
erhitzt sein. Jede der Musterwalzen wird mit einer Reinigungsbürste 25 versehen. Die allgemeine Anordnung der Kombinationen
50, 51» 52 aus Führungswalzen und Musterwalzen kann der in Figur 1 gezeigten Anordnung ähnlich sein, mit der Ausnahme,
dass eine Veränderung der Kontaktfläche nicht nur durch eine seitliche Bewegung der Führungsrollenunterstützung erreicht
werden kann, sondern eine mittlere Führungswalze kann zu einem Paar Musterwalzen gehören und eine Schwenkbewegung der diese
mittleren Führungswalzen, unterstützenden Joche kann vorgesehen
sein. .
Wie schon oben erwähnt, hängt die Dauer der Berührungszeit
• des Stoffes mit der Musterwalze von dem Ausmass der von der
bzw. den erhitzten Musterwalzen auf die Oberfläche des Materials aufgestrahlten Hitze, von der Art· des verwendeten Stoffes und
der Menge an Feuchtigkeit ab, die durch Schnell- bzw. Entspannungsverdampfung
verdampft wird und· eine besondere Farbintensität durch Wanderung erzielt. In jedem Fall muss das
Gewebe bzw. der Stoff bei Erreichung des Trocknungspunktes sofort von der erhitzten Oberfläche entfernt werden, um ein
Versengen des Stoffes oder eine andere nachteilige Auswirkung
auf den Stoff zu verhindern. Steigt die Berührungstemperatur
■ über ca. 427°C (8000F) und nähert sich 5380G (1.0000F), so
wird der Feuchtigkeitsgehalt innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde bis zum Trocknungspunkt verdampft, es zeigt sich kein
. Versengen bzw. keine Beschädigung der Fasern, wenn der Stoff die erhitzte Musterwalze unmittelbar nach Erreichung der
100 $igen Verdampfung des Feuchtigkeitsgehaltes im Stoff
verlässt. Der verwendete Stoff braucht nicht glatt zu sein j
-23-
- Blatt 23 -
gerippte Stoffe, wie Cordsamt, können gleicherweise gemäse
der vorliegenden Erfindung behandelt werden.Bei einer
solchen Behandlung wird man feststellen, dass die Fortwanderung
zu den oberen Abschnitten des Stoffes und nicht zu den dazwischenliegenden Vertiefungen stattfindet, so dass
z.B. die Furchen des Cordsamtes den Hintergrund bilden, also die nichtgewandert,e Farbe aufweisen. Das führt zu einer
besonders1 hübschen Wirkung.
Die am Berührungspunkt der Musterwalze mit dem feuchten Stoff erzeugte Ausbeute bzw. Farbintensität übertrifft die
ι, .
durch. Druckmethoden erreichte Haftintensität. Der Grund
für diese offensichtlich, erhöhte Ausbeute bzw. erhöhte
' · .. larbintensität mag in a er. heftigen Bnte'panriungfaverdampfung.
liegen, die an der Berührungsstelle der erhitzten Walze mit
dem Stoff stattfindet und Wasserdämpfe hoher Temperatur
erzeugt, die offensichtlich die Reaktion der in der Farblösung enthaltenen Produkte mit dem Stoff verbessern. Das
wird besonders offensichtlich, wenn auf wasserlöslichen Farbstoffen
mit reduzierenden chemischen Substanzen gewonnene Färbungen auf den Stoffen bei Temperaturen zwischen 204 und
3990G (400 bis 75O0F) durch Entspannungsverdampfung beeinflusst
werden können; Durch die schnelle Verdampfung an der. Berührungssteile werden augenscheinlich die'im Körper des
Stoffes bzw. Tuches enthaltenen und bei diesem Punkt des
Verfahrens noch nicht fixierten Farbstoffe, Pigmente oder chemischen Substanzen an die Oberfläche bewegt. Die Anhäufung
-24-
- Blatt 24 -
dieser Substanzen in den begrenzten Berührungsflächen mit der erhitzten Musterwalze, gefördert durch die schnelle Verdampfung
der Feuchtigkeit, führt zu Farbintensitäten mit sehr hohen Ausbeuten. Eine verschiedenfarbige gesteuerte Färbung
durch Wanderung von Farbstoffen und der chemischen Substanzen kann auch bei Garnen, Kettfaden, Werg oder anderen nicht .
verwobenen bzw. nicht verarbeiteten Stoffen erreicht werden,
die in der gleichen Weise, wie oben in Bezug auf Tuche bzw. Stoffe beschrieben wurde, verarbeitet werden. Zusätzlich
· können gewünschte physikalische Veränderungen in diesen
Stoffen sowie in den Tuchen dadurch erreicht werden, dass
man wandernde chemische Substanzen, Harze und Lösungsmittel , • verwendet, die keine färbenden Substanzen enthalten. Man kann
; z.B. eine Stoffbahn durch einen Klotztrog führen, der eine
15. schwache Natronlauge enthält, welche zu schwach ist, um '
das darauffolgende Färben zu beeinflussen. Bringt man aber eine erhitzte Matritze in der gleichen Weise auf den Stoff
' auf, wie sie oben im Zusammenhang mit mittels Farbstoffen
geklotzten Tuchen beschrieben wurde, so werden durch die Yfanderung zu den mit der Matritze in Berührung gebrachten
Flächen und folglich durch die Konzentration der Natronlauge ' . in diesen Flächen merzerisierende Wirkungen hervorgerufen,
die - wie in. der Technik bekannt ist - physikalische Veränderungen
im Stoff hervorrufen können (d.h. Plisse oder
Falten) oder gegebenenfalls Farbeffekte während des nachfolgenden Färbens erzeugen*
-25-
- Blatt 25 -
Bs ist wohl klar, dass die obigen Angaben sich nur auf eine bevorzugte Ausführungsf orin der Erfindung beziehen und dass
die Anmeldung alle Veränderungen und Abwandlungen des
Beispiels einschliessen, das hier zum Zwecke der Offenbarung
der Erfindung angegeben wurde, sofern sie nicht vom Geist
und lahmen der Erfindung abweichen.
Claims (6)
1.) Vorrichtung zur Erzeugung eines Musters auf einer
Oberfläche einer Textilbahn, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Tränkvorrichtung (12) zum
Tränken der Textilbahn (10) mit einer flüssigen, Wanderungseigenschaften aufweisenden Substanz, aus
einer erhitzten, das gewünschte Muster aufweisenden . Matrüze (20) und Transportrollen (19a, 19b) um die
Textilbahn über die und in Berührung mit der Matritze (20) zu führen,um dadurch eine Wanderung
der Substanz zur Oberfläche der Textilbahn in den erwähnten Mustern zu erreichen, besteht.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelvorrichtung (14, 15) angebracht ist,
um den ITüssigkeitsgehalt der Textilbahn (10) vor
deren Weitertransport über die Matritze (20) zu regeln.
3·) Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Verwendung für ein
Bandmaterial bzw. ein Band aus Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Matritze (20) von einer Musterwalze gebildet wird und Führungsrolien bzw. - Walzen
(18a, 19a, 19b, 18b) dafür sorgen, daß das Bandmaterial
in die Musterwalze geführt wird.
4·) Vorrichtung nach.Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellung der Achse der Führungsrollen bzw." -Walzen (19a, 19b) relativ zur Stellung der Achse (25)
- Sohutzansprüche -
der Musterwalze (20) einstellbar ist, um das Ausmass
an Umfangsberührung des Bandmaterials mit der Musterwalze
zu steuern.
5·) Vorrichtung nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Musterwalze (20) auf eine Temperatur im Bereich von 204 bis 5380C (400 bis 10000P) erhitzt ist.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung und die am Umfang befindliche Kontaktfläche so angeordnet
sind, daß die Berührungszeit des Bandmaterials (10) mit der Musterwalze (20) im Bereich von 0,5 bis 5 Sekunden·
liegt.
die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung und^afe am
Umfang befindliche Kontaktfläche zwischenJjköicLmaterial
(10) und Musterwalze (20) sowie die!£@Äiperatur der
Musterwalze (20) relativ zueinaja^ärer so eingestellt sind,
daß die im BandmateriaLC^Tenthaltene Flüssigkeit in
der Berührungsflächeii'^wisohen Musterwalze (20) und Bandmaterial
(lOLJifwesentlichen vollständig verdampft
ist, wen»**das Bandmaterial die Berührungsfläche der
(20) verlässt. Lj^
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