DE19858068A1 - Verfahren zur Verzögerung des Austrocknens von Böden - Google Patents

Verfahren zur Verzögerung des Austrocknens von Böden

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Abstract

Verwendung von wäßrigen PVAc-Dispersionen, die als biologisch abbaubare Weichmacher Triester des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren, Citronensäuretriester mit niederen aliphatischen monofunktionellen Alkoholen und/oder epoxidiertenTriglyceriden wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren enthalten zur Verzögerung des Austrocknens von Böden.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung wäßriger Polyvinylaceatatdispersionen, die bestimmte Weichmacher enthalten, zur Verzögerung des Austrocknens von Böden sowie ein Verfahren zur Verzögerung des Austrocknens von Böden.
Im Pflanzenbau stellt sich häufig das Problem, das Austrocknen des Erdbodens zu verzögern. Dies gilt nicht nur für offenliegende Anbaugebiete, oder Anbaugebiete in ariden Zonen, sondern auch für mitteleuropäische Anbaugebiete oder Anzuchten in Gewächshäusern, die mit kostbarem Trinkwasser bewässert werden. Es ist in diesen Fällen notwendig, häufig zu Bewässern, was aber im Gegenzug zu einem vermehrten Verlust von Nährstoffen durch Auswaschung führt, die wiederum eine zusätzliche Düngung notwendig machen kann. Außerdem muß bei Verwendung von Beregnungswasser berücksichtigt werden, daß bei der Verdunstung des Wassers die im Wasser gelösten Ionen (Salzfracht) oder mitgeführte Partikel auf dem bewässerten Boden verbleiben. Dies birgt die Gefahr zusätzlicher Salzbelastung des Bodens, was zu einer Beeinträchtigung der Pflanzenentwicklung führen kann.
Eine Lösung dieses Problems stellt das Ausbringen von sogenanntem Mulch auf den Erdboden dar. Als Mulch wird in der Regel gehäckseltes Pflanzenmaterial, Torf, Kompost oder (Nadelholz-)-Rinde verwendet. Dieses Material bildet eine Schutzschicht auf dem Boden, die das Verdunsten von Wasser verzögert. Es ist auch möglich, den betroffenen Bereich des Erdbodens mit einer Plastikfolie abzudecken, um den Feuchtigkeitsverlust zu verringern. Diese Methode führt zwar zu einer deutlichen Verringerung des Wasserverlustes, allerdings kann es unter der Folie Hitzestaus kommen, die das Wachstum der Nutzpflanzen beeinträchtigt. Außerdem sind Plastikfolien in der Regel nicht schnell biologisch abbaubar und müssen daher nach der Anwendung in einem zusätzlichen Arbeitsschritt entfernt werden. Neben dem Mulch werden noch andere Hilfsstoffe eingesetzt, welche die Wasserhaltekapazität des Bodens erhöhen. Es handelt sich dabei in der Regel um organische oder anorganische Verbindungen, die in Gegenwart von Wasser quellen und so das Wasserangebot für die Kulturpflanzen erhöhen.
Es sind auch Versuche unternommen worden, Mulch in flüssiger Form anzubieten. So beschreibt die US 4,705,816 wäßrige Dispersionen von Copolymeren, die weiterhin Tenside und 100 bis 1600 Teilen Feststoffe auf 100 Teile Polymere enthalten, als Flüssigmulch. Als geeignete Monomere werden C4-6 Diolefine und C8-12 Vinylaromaten oder C3-9 Alkenylnitrile offenbart. Weiterhin wird die Mitverwendung von polymeren Bindern beschrieben, wobei als geeignete Verbindungen auch Copolymere aus Ethylen und Vinylacetat beschrieben werden. Aus der EP 0 710 268 B1 der Anmelderin, ist bekannt, daß sich Polyvinylacetat (PVAc)- Dispersionen zum Befestigen von Erdreich und so zu dessen Schutz gegen Erosion nur dann eignen, wenn den Dispersionen ausgewählte Weichmacher zugesetzt werden. Die Verwendung von PVAc-Dispersionen gemäß der Lehre der EP 0 710 268 B1 soll zu einer Verfestigung des Erdreichs führen, gleichzeitig soll der Boden aber weiterhin ein ungestörtes Pflanzenwachstum ermöglichen. Dieser Schrift ist aber nicht zu entnehmen, daß es möglich ist, mit den beschriebenen PVAc-Dispersionen einen wirkungsvollen Schutzfilm gegen Verdunstung zu erhalten. Es war daher überraschend, daß die Verwendung von PVAc- Dispersionen gemäß der Lehre der EP 0 710 268 B1 geeignet ist, wirkungsvoll die Verdunstung von Wasser aus Böden zu verzögern.
Beansprucht wird daher in einer ersten Ausführungsform die Verwendung von wäßrigen Polyvinylaceatdispersionen, die als biologisch abbaubare Weichmacher Triester des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren, Citronensäuretriester mit niederen aliphatische monofunktionelle Alkohole und/oder epoxidierte Triglyceride wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren enthalten, zur Verzögerung des Austrocknens von Böden.
Gemäß der Lehre der EP 0 710 268 B1 eignen sich drei naturstoffbasierte niedermolekulare Weichmachertypen für die Erfüllung des erfindungsgemäßen Anforderungsprofils: Die erste Gruppe umfaßt Triester des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren. Besonders geeignet sind entsprechende Glycerintriester von aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen und insbesondere mit 2 bis 4 C-Atomen im Molekül. Ein besonders wichtiger Vemeter ist hier das Triacetin. Die zweite Gruppe erfindungsgemäß geeigneter Weichmacher ist durch Citronensäuretriester repräsentiert. Dabei kann die Citronensäure als solche, aber auch in der Form der an ihrer Hydroxylgruppe acylierten Variante vorliegen. Als esterbildende Alkohole zur Umsetzung mit den Carboxylgruppen der Citronensäure eignen sich insbesondere monofunktionelle aliphatische Alkohole mit 2 bis 6 C-Atomen und vorzugsweise entsprechende Alkohole mit 2 bis 4 C-Atomen. Sowohl in dieser Stoffklasse wie in der zuvor angegebenen Stoffklasse der Glycerintriester mit aliphatischen Monocarbonsäuren kann durch Wahl der Kettenlänge des jeweils zur Veresterung herangezogenen monofunktionellen Bestandteiles Einfluß auf die Flüchtigkeit und damit auf die Siedetemperatur der Weichmacherkomponente genommen werden. Im Falle der hier betroffenen Citronensäureester ist eine weitere Variationsmöglichkeit über die Kettenlänge des gegebenenfalls an die Hydroxylgruppe der Citronensäure gebundenen Acylrestes möglich. Hier kommen entsprechende Reste von monofunktionellen insbesondere gesättigten Carbonsäuren mit 2 bis 10 C-Atomen, gegebenenfalls aber auch Reste entsprechender Säuren mit noch höherer Kohlenstoffzahl in Betracht. Die dritte Weichmacherklasse im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns ist durch die epoxidierten Triglyceride wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren repräsentiert. Die aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen wichtigsten Vernetzer dieser Klasse sind epoxidiertes Rüböl und epoxidiertes Sojaöl, die als Handelsprodukte beispielsweise von der Anmelderin für die verschiedenartigsten Anwendungszwecke auf den Markt gebracht und vorgeschlagen sind. Gerade an dieser Unterklasse der erfindungsgemäß eingesetzten Weichmacher ist der Auswahlcharakter der erfindungsgemäßen Lehre sehr deutlich zu erkennen: Triglyceridester gesättigter und/oder ungesättigter Fettsäuren, insbesondere unter Normalbedingungen als Öle vorliegende entsprechende Triglyceride natürlichen Ursprungs, geben keine hinreichende Weichmacherwirkung in Abmischung mit PVAc-Homopolymeren. In nicht vorhersehbarer Weise wird durch die Epoxidierung wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Triglyceride dieser Art und insbesondere durch Epoxidierung des Rüböls ein Weichmacher geschaffen, der dem komplexen Anforderungskatalog entspricht, die hier gestellten Bedingungen erfüllt und gleichzeitig als Naturstoff natürlichen Abbauprozessen unterliegt.
Die zur Einstellung des Anforderungsprofils benötigte Menge an Weichmacher in den erfindungsgemäß verwendeten Arbeitsmitteln ist beschränkt. Im allgemeinen geben Weichmachermengen von etwa 1 bis 15 Gew.-% und vorzugsweise von etwa 3 bis 10 Gew.-% - Gew.-% jeweils bezogen auf die etwa 50 Gew.-%ige PVAc-Homopolymer-Dispersion - hinreichende Ergebnisse. Besonders wichtig können Zusatzmengen im Bereich von etwa 5 bis 8 Gew.-% Weichmacher sein. Die in der Praxis einzusetzenden PVAc-Dispersionen sind die bekannten wäßrigen Zubereitungen, deren PVAc-Feststoffgehalt beispielsweise im Bereich von ca. 10 bis 65 Gew.-% und vorzugsweise im Bereich von ca. 35 bis 60 Gew.-% liegen kann. In der bisherigen Praxis des Auftrages von wäßrigen PVAc-Dispersionen wird häufig mit entsprechenden Feststoffgehalten im Bereich von 50 bis 60 Gew.-% gearbeitet.
Grundsätzlich kann auch im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre davon Gebrauch gemacht werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß auch weitere Zusatzstoffe der erfindungsgemäß ausgewählten wäßrigen Imprägnier- und Bindemittelmassen biologisch abbaubar und damit bioverträglich sind. Hier sieht die Erfindung insbesondere die Mitverwendung von biologisch abbaubaren Schutzkolloiden zur Stabilisierung der wäßrigen PVAc-Dispersionen vor. Geeignete Schutzkolloide sind einerseits Polyvinylalkohol, andererseits aber auch Stärke und/oder wasserlösliche Stärkederivate, wobei die Stärke auch einem partiellen Molgewichtsabbau unterworfen sein kann. Grundsätzlich gilt allerdings insbesondere im Fall der Stärke und/oder wasserlöslichen Stärkederivate als Schutzkolloide, daß durch Einsatz zu großer Mengen dieser wasserlöslichen Komponenten eine Gefährdung der Filmstabilität gegen Erosion durch Beregnung und damit ein zu rascher Filmabbau verbunden sein kann. Es ist dementsprechend erfindungsgemäß bevorzugt, die Einsatzmengen der Schutzkolloide beziehungsweise Emulgatoren derart einzuschränken, daß die hinreichende Festigkeit des PVAc-Überzugs gegen die Bewitterungseinflüsse erhalten bleibt. Üblicherweise liegen hier die Mengen der Schutzkolloide beziehungsweise Emulgatoren bei höchstens etwa 5 Gew.-% und insbesondere im Bereich von etwa 0,5 bis 3 Gew.-% wobei sich Gew.-% jeweils auf PVAc-Feststoff bezieht.
Als weitere Zusatzstoffe im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre können faserförmige Feststoffe, wie Zellulose, Stärke, Lignosulfate, Lignin oder feingehäckselte Pflanzenreste in den Dispersionen enthalten sein. Sofern solche Zuschlagsstoffe eingesetzt werden, machen sie aber maximal 50 Gew.-% der Dispersion aus. Vorzugsweise wird auf diese Zusatzstoffe ganz verzichtet. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, das Alkalisilikate, vorzugsweise wasserlösliche Alkalisilikate mit verwendet werden. Bei den Alkalimetallsilikaten handelt es sich um Natrium- oder Kaliumsilikate mit einem Molverhältnis SiO2 : M2O (Modul) von 2 : 1 bis 4 : 1, wobei M für ein Alkalimetallkation steht. Bevorzugt werden Natriumsilikate eingesetzt. Derartige Silikate werden in Pulverform, Granulatform oder vorzugsweise als wäßrige Lösungen vertrieben, die zwischen 20 und 60 Gew.-% des Silikats (bezogen auf Trockensubstanz) enthalten. Vorteilhaft ist es, Natriumsilikate des Molverhältnisses SiO2 : Na2O von 2 : 1 bis 3 : 1 auszuwählen.
Die erfindungsgemäße Lehre sieht vor, daß man die PVAc-Dispersionen flächig auf den Boden aufbringt. Dabei können in einer Ausführungsform Samenkörner in den Boden gelegt und nach Abdeckung mit Erdreich flächig mit der PVAc-Dispersion überdeckt werden. Der keimende Samen vermag die Dispersionsschicht zu durchstoßen und sich ohne Einschränkungen zu entwickeln. In einer anderen Ausführungsform wird die Dispersion um die bereits entwickelte Pflanze herum angebracht. Die PVAc-Dispersionen werden in an sich bekannter Weise, vorzugsweise dwch Sprühen, aufgetragen. Die PVAc-Dispersion dringt in den Boden ein und führt durch Austrocknen zu einer Filmbildung, die wirkungsvoll das Verdunsten von Bodenfeuchtigkeit verhindert. Die Auftragsmenge, die nötig ist, um ein Austrocknen des Bodens zu verhindern bzw. zu verzögern liegt, bezogen auf eine 50 Gew.-%ige PVAc-Dispersion, die im Gewichtsverhältnis 1 : 5 bis 1 : 10 mit Wasser verdünnt wurden, bei 10 bis 100 g/m2 vorzugsweise bei 25 bis 75 g/m2 und insbesondere bei 25 bis 50 g/m2. In der Praxis wird häufig so dosiert, daß eine bestimmte ausgewogene Menge der PVAc-Dispersion vorgelegt und diese dann auf ein vorgegebenes Volumen mit Wasser aufgefüllt wird. Auch diese Vorgehensweise wird von der vorliegenden technischen Lehre umfaßt.
Die erfindungsgemäßen PVAc-Dispersionen können prinzipiell zur Verzögerung des Austrocknens von unterschiedlichsten Kulturböden verwendet werden. Bevorzugt ist es aber, Böden in ariden Zonen auf diese Weise vor Verdunstung und Austrocknung zu schützen.
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Verzögern des Austrocknen von Böden beansprucht, wobei man den zu behandelnden Erdboden mit einer wäßrigen Polyvinylaceatdispersionen, die als biologisch abbaubare Weichmacher Triester des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren, Citronensäuretriester mit niederen aliphatischen monofunktionellen Alkoholen und/oder epoxidierte Triglyceride wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren enthalten, in Kontakt bringt. Es kann bevorzugt sein zeitgleich oder zeitverzögert zu der Behandlung mit den wäßrigen PVAc- Dispersionen den Boden mit einer wäßrigen Alkalimetallsilikatlösung in Kontakt zu bringen. Dies kann sowohl vor der Behandlung mit der PVAc-Dispersion, gleichzeitig dazu oder, und dies ist bevorzugt, nach der Behandlung mit der PVAc-Dispersion durchgeführt werden. Die entsprechenden Lösungen, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, enthalten die Alkalimetallsilikate in Mengen von 1 bis 25 Gew.-% Trockensubstanz und vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% Trockensubstanz.
Beispiele Beispiel 1
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde in einem Gewächshaus mit bepflanztem Erdreich durchgeführt. Als Testsystem dienten Blumentöpfe, die mit einem konventionellen, gut gedüngten gärtnerischen Substrat gefüllt waren (Ackerboden mit lehmigem Sand) und in die junge Salatpflanzen getopft wurden. Der Versuch wurde mit 4 Wiederholungen pro Variante durchgeführt. Die Versuchsdauer betrug sieben Wochen, bis die Pflanzen Köpfe ausgebildet hatten. Das PVAc wurde in Form eine 55 Gew.-%-ige wäßrigen Dispersion, die zusätzlich 5 Gew.-Triacetin enthielt verwendet. Diese wurde im Gewichtsverhältnis 1 : 10 mit Wasser verdünnt und auf den Boden aufgebracht.
Die Erdfeuchte wurde auf unterschiedliche Grade eingestellt und während der Versuchsdauer durch tägliches Rückwiegen und Zugießen auf diesem Niveau gehalten:
  • - Simulation trockener Gegebenheiten, wie sie in ariden Zonen herrschen: Einstellung des Versuchsbodens auf 20% der maximalen Wasserhaltekapazität.
  • - Simulation von Gegebenheiten, wie sie in unseren Breitengraden bei einem trockenen Sommer herrschen: Einstellung des Versuchsbodens auf 40% der maximalen Wasserhaltekapazität.
  • - Simulation von normalfeuchtem Milieu: Einstellung des Versuchsbodens auf 60% der maximalen Wasserhaltekapazität. Dies entspricht weitgehend dem optimalen Wassergehalt im Boden für Pflanzenwachstum.
Nach dem Einstellen der Wassergehalte wurden die bepflanzten Gefäße mit null, 25 und 50 g/m2 der Polyvinylacetat-Dispersion besprüht. Außerdem wurde zu jeder Variante ein Vergleichsgefäß ohne Bepflanzung angelegt.
Die Einzelheiten des Versuchsablaufs und die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Ergebnisse
Bewertung
Aus den Daten ergibt sich eine deutliche Einsparmöglichkeit von Beregnungswasser, die nicht zu einer Ertragsminderung führt, sondern unter bestimmten Kultivierungsbedingungen sogar zu einer Ertragssteigerung führt.
Beispiel 2
In einer Anlage des öffentlichen Grüns in Oman war trotz intensiver täglicher Bewässerung das Rasenwachstum in großen Teilen der Anlage, insbesondere in sonnenexponierter, unbeschatteter Lage unzureichend. Dies äußerte sich u. a. auch in einer Gelbfärbung der Rasenflächen, sowie im Absterben und Verkahlen großer Areale. Besondere Probleme traten bei der Neuansaat auf, weil die gekeimte Saat sehr anfällig gegen Trockenheit war und oftmals nur 20-40% der eingesäten Samen die ersten Wochen überlebte. Lückiger Bestand war die Folge.
Je 10 m2 einer bestehenden Rasenfläche wurden mit 50 g/m2 bzw. 75 g/m2 bzw. 100 g/m2 der erfindungsgemäßen Dispersion behandelt. Diese wurde mit einer Wassermenge von 2 Liter/­ m2 verdünnt ausgebracht. Unter Beibehaltung der üblichen Beregnungsmengen und -intervallen wurde über einen Zeitraum von 4 Wochen die Entwicklung der Rasenfläche beobachtet, ihre Farbe und Dichtigkeit bonitiert und mit der unbehandelten Fläche verglichen.
In einer weiteren Anwendung wurden je 10 m2 Fläche einer neu eingesäten Rasenfläche mit denselben Aufwandmengen Dispersion behandelt. Im Zeitraum von 4 Wochen wurde Keimung und Wachstum der neuen Rasenfläche beobachtet.
Ergebnisse
gewachsene Rasenfläche
Neuansaat
Die einmalige Behandlung von Grasflächen im öffentlichen Grün mit dem erfindungsgemäßen Dispersionen kann für einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen die Wasserversorgung (und damit die gesunde Entwicklung) des Rasens verbessern, sowie die Rasendichte mehr als verdoppeln.
Beispiel 3
In einer Grünanlage der Stadt Kairo (Botanischer Garten der Stadt Kairo) wurde der Einfluß der Verwendung von erfindungsgemäßen Dispersionen auf das Rasenwachstum untersucht. Die sich durch hohe Durchschnittstemperaturen und Jahresniederschläge weit unter 400 mm auszeichnende arabische Region beherbergt nur spärliches Pflanzenwachstum, was in erster Linie auf die mangelhafte Wasserversorgung zurückzuführen ist. In öffentlichen Grünanlagen wird versucht, durch regelmäßige Bewässerungsmaßnahmen die Wasserversorgung der Pflanzen zu verbessern. Besonders erschwert wird das Wachstum krautiger Pflanzen (mit geringem Wurzelwerk), insbesondere bei Anwesenheit großer Bäume, die mit ihrem umfangreichen Wurzelwerk eine übermächtige Konkurrenz um das wenige, vorhandene Wasser darstellen.
Methode/Versuchsvarianten
Als Versuchsfläche wurde innerhalb des Botanischen Gartens eine Parkfläche von 400 m2 Ausdehnung mit hohem Baumbestand ausgewählt. Trotz mehrfacher Ansaatversuche hatte sich bis zum Versuchsbeginn keine Grasnarbe ausbilden können. Der Boden wurde durch die Baumkronen die meiste Zeit des Tages beschattet und war trockener als eine zu Vergleichszwecken herangezogene baumlose Fläche (200 m2). Nach der Aussaat einer standortüblichen Rasenmischung wurden Testfelder mit 4 × 100 m2 Größe gekennzeichnet, und mit 50 g/m2 bzw. 75 g/m2 bzw. 100 g/m2 der Dispersion behandelt, die 4. Variante blieb zur Kontrolle unbehandelt. Einen Monat nach Applikation wurde die Keimung und das Wachstum des Grases bewertet.
Ergebnisse
Neuansaat
Bewertung
Der Schattenbereich großer Bäume, welcher vormals ohne Grasbewuchs war, konnte durch Behandlung mit der erfindungsgemäßen Dispersion mit Gras bedeckt werden.
Beispiel 4
Der landwirtschaftliche Anbau von Futterpflanzen erfordert in ariden Zonen besonders ausgefeilte Bewässerungssysteme. Während in gemäßigten Klimaten für den Anbau von Futterpflanzen und Weidegras ein Zusatzbedarf an Wasser von ca. 120 mm, d. h. 1500 m3/ha besteht (über die gesamte Kulturdauer), der über Beregnung gedeckt werden muß, erfordert der Anbau gleicher Kulturen in ariden Zonen 9000 m3/ha.
Methode/Versuchsvarianten
Auf einer 20 ha großen landwirtschaftlichen Farm in Abu Dhabi wurde 1996 eine mit Futtergras (ortsübliche Gräsermischung) bestellte Versuchsfläche von 6000 m2 ausgewählt, mit 100 g/m2 der erfindungsgemäßen Dispersion behandelt und mit verringerten Mengen Beregnungswasser (75% und 85% der üblichen Menge) kultiviert. Die Beregnung erfolgte über mobile Beregnungsmaschinen, an denen die Durchflußmenge getrennt zu steuern war. Nach Ablauf der Kulturdauer (12 Wochen) wurde das Gras geschnitten, Ernteertrag und Aussehen bewertet.
Ergebnisse
Bewertung
Eine Reduktion auf 75% der üblichen Beregnungsmenge brachte beim Anbau von Futtergras keine Ertragseinbußen, wenn gleichzeitig durch Verwendung der erfindungsgemäßen Dispersion die Verdunstung aus dem Boden herabgesetzt wurde.

Claims (10)

1. Verwendung von wäßrigen Polyvinylaceatdispersionen, die als biologisch abbaubare Weichmacher Triester des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren, Citronensäuretriester mit niederen aliphatischen monofunktionellen Alkoholen und/oder epoxidierten Triglyceride wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren enthalten, zur Verzögerung des Austrocknens von Böden.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Polyvinylaceatdispersionen eingesetzt werden, die als Weichmacher Glycerintriester von aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen im Molekül und insbesondere Triacetin, enthalten.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Polyvinylaceatdispersionen eingesetzt werden, die als Weichmacher Citronensäuretriester mit aliphatischen monofunktionellen Alkoholen mit 2 bis 6 C- Atomen, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen enthalten.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Polyvinylaceatdispersionen eingesetzt werden, die als Weichmacher epoxidiertes Rüböl und/oder epoxidiertes Sojaöl enthalten.
5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrigen Polyvinylacetat-Dispersionen verwendet werden, die Weichmacher in Mengen von etwa 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 3 bis 10 Gew.-% jeweils bezogen auf eine ca. 50 Gew.-%ige wäßrige Polyvinylacetat-Dispersion enthalten.
6. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrigen Polyvinylacetat-Dispersionen mit Feststoffgehalten im Bereich von 10 bis 65 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 35 bis 60 Gew.-%, verwendet werden.
7. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß 50 Gew.- %ige wäßrige Polyvinylacetat-Dispersionen, die mit Wasser im Gewichtsverhältnis von 1 : 5 bis 1 : 10 verdünnt sind, verwendet werden.
8. Verwendung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die PVAc- Dispersionen zur Verhinderung des Austrocknens von Böden in ariden Zonen verwendet werden.
9. Verfahren zum Verzögern des Austrocknen von Böden, dadurch gekennzeichnet, daß man den zu behandelnden Erdboden mit einer wäßrigen Polyvinylaceatdispersionen in Kontakt bringt, die als biologisch abbaubare Weichmacher Triestern des Glycerins mit niederen aliphatischen Monocarbonsäuren, Citronensäuretriestern mit niederen aliphatischen monofunktionellen Alkoholen und/oder epoxidierten Triglyceriden wenigstens anteilsweise olefinisch ungesättigter Fettsäuren enthalten.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man gleichzeitig oder zeitversetzt zu der Behandlung mit den wäßrigen PVAc-Dispersionen den Boden mit wäßrigen Alkalimetallsilikatlösungen in Kontakt bringt.
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