DE19857218A1 - Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils in einem Druckmaschinen-Farbwerk, welches keine Restfarbe vom vorhergehenden Druckauftrag enthält. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils, welches den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Farbprofil für den Druckauftrag zonenweise überhöht, das überhöhte Farbprofil an den Farbdosierelementen eingestellt, das überhöhte Farbprofil durch Inbetriebnahme des Farbwerkes dem Farbwerk aufgeprägt, und damit die Grundfarbschichtdicke hergestellt, die Farbhebertaktung außer Betrieb gesetzt, das Farbprofil an den Farbdosierelementen eingestellt, die Anzahl der auszuführenden Einlauffarbhebertakte ermittelt und der Farbheber für die ermittelte Anzahl von Einlauffarbhebertakten in Betrieb gesetzt und damit das Fortdruckfarbprofil hergestellt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils in einem
Druckmaschinen-Farbwerk, welches keine Restfarbe vom vorhergehenden Druckauftrag
enthält.
Bei Bogenoffsetdruckmaschinen wird die in einem Farbkasten befindliche Farbe von einem
Duktor über einen Farbheber den Farbwalzen des Farbwerkes zugeführt und über Farbauf
tragwalzen auf die auf einem Plattenzylinder aufgespannte Druckform aufgebracht. Der
Farbheber ist zwischen dem Duktor und der ersten Farbwalze hin- und herbeweglich gela
gert. Der Farbkasten weist Farbdosierelemente auf, mit diesen wird das Farbprofil des ent
sprechenden Druckauftrages eingestellt.
Wegen der Vielzahl von Walzen und der entsprechend großen Oberflächen weisen Heber
farbwerke eine große Trägheit auf. Bei Beginn eines Druckauftrages bedarf es deswegen
einer langen Zeit, bis sich das für den Fortdruck erforderliche Fortdruckfarbprofil auf den ein
zelnen Walzen des Farbwerkes aufgebaut hat. Aus diesem Grunde sind eine Anzahl von
Verfahren zum Einlaufen der Farbe in ein Farbwerk vorgeschlagen worden, mit denen im
Farbwerk ein dem Fortdruck möglichst nahes Fortdruckfarbprofil erzeugbar ist.
Aus der DE 44 36 953 C1 ist ein Verfahren zur Erzeugung eines Fortdruckfarbprofils auf den
Farbwalzen eines Farbwerkes einer Druckmaschine bekannt. Bei diesem Verfahren wird
während einer ersten Anzahl von Maschinenumdrehungen durch die Farbdosierelemente an
dem Duktor eine Farbmenge in das Farbwerk eingebracht, wobei diese Farbmenge der so
genannten Grundfarbmenge des Auftrages entspricht. Daraufhin wird während einer zweiten
Anzahl von Maschinenumdrehungen das für den kommenden Druckauftrag gültige Profil
eingestellt, bis dann der eigentliche Druck mit Freigeben des Bogenlaufes und dem Anstellen
der Druckwerkzylinder erfolgt. Um die für das Einlaufen der Farbe nötige Zeit zu verkürzen,
ist vorgesehen, die Heberstreifenbreite auf einen möglichen Maximalwert einzustellen, d. h.
die Heberwalze nimmt die größtmögliche Farbmenge von dem Duktor ab und überträgt diese
auf die dem Farbheber nachgeordneten Farbwalzen. Weiterhin ist vorgesehen, dass die
Druckmaschine auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit hochgefahren wird (möglichst die
Maximalgeschwindigkeit der Maschine), so dass die entsprechende Anzahl von Maschinen
umdrehungen in der kürzest möglichen Zeit durchlaufen wird.
Nachteilig ist dabei, dass das eingestellte Fortdruckfarbprofil nicht dem tatsächlichen Fort
druckfarbprofil entspricht und Korrekturen notwendig sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Einstellen eines Fortdruck
farbprofils, welches den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruches
gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen offenbart.
Nachfolgend wird die erfinderische Lösung an einem Ausführungsbeispiel näher beschrie
ben.
Ein Farbwerk einer Druckmaschine enthält bekannterweise einen Farbkasten mit einem
Duktor und Farbzonen zugeordneten Farbdosierelementen, einen Farbheber, mehrere einen
Walzenstuhl bildende Farbwalzen sowie mehrere mit dem Plattenzylinder einer Druckma
schine in Wirkverbindung bringbaren Farbauftragwalzen.
Das Verfahren bei diesem beschriebenen Farbwerk geht dabei von einem nicht mit Restfar
be des vorhergehenden Druckauftrages benetzten Farbwerk aus. Als Grundvoraussetzun
gen gelten weiter, dass der Farbkasten mit Farbe gefüllt, das einzustellende Farbprofil vor
liegt, der Duktor mit Hilfsdrehzahl läuft, die Farbhebertaktung außer Betrieb ist, die Farbauf
tragwalzen von der auf dem Plattenzylinder angeordneten Druckplatte abgestellt sind und die
Druckmaschine mit Betriebsdrehzahl 1 läuft.
Beim Start des Verfahrens Einstellen eines Fortdruckfarbprofils wird das einzustellende
Farbprofil überhöht, d. h. jeder Zonenwert des Farbprofils wird vergrößert. Dies erfolgt in ei
nem Steuerrechner oder auch manuell.
Zweckmäßigerweise sollte die Überhöhung so erfolgen, dass im unteren Bereich (Farbdo
sierelemente im Nullbereich, d. h. wenig geöffnet) die größte Überhöhung und im oberen Be
reich (Farbdosierelemente im 100% Bereich, d. h. ganz geöffnet) die geringste Überhöhung
vorgenommen wird.
Denkbar ist eine Überhöhung nach der Beziehung y = 20-1/5 x, wobei y die Überhöhung in
Prozent und x das zonenweise Farbprofil in Prozent ist. Nach der rechnerischen Überhöhung
werden nunmehr die Farbdosierelemente auf diese Werte eingestellt.
Danach wird das Farbwerk in Betrieb genommen, d. h. dass das eingestellte Farbprofil dem
Farbwerk aufgeprägt wird. Unter Inbetriebnahme des Farbwerkes wird dabei verstanden:
- - Erhöhung der Drehzahl des Duktors, beispielsweise von Hilfsdrehzahl auf erhöhte Dreh zahl (50%-100% der Maximaldrehzahl);
- - Erhöhung der Maschinendrehzahl, beispielsweise von Betriebsdrehzahlstufe 1 auf Be triebsdrehzahlstufe 2 (20% Maximaldrehzahl auf 40% Maximaldrehzahl);
- - Inbetriebnahme des Farbhebers, d. h. dieser schwingt zwischen Duktor und erster Farb walze hin und her, mit maximaler Taktfrequenz.
Dieser Zustand wird über eine vorwählbare Anzahl von Farbhebertakten oder über eine vor
wählbare Anzahl von Plattenzylinderumläufen aufrechterhalten. Beispielsweise werden 5-
25 Farbhebertakte oder 50-150 Plattenzylinderumläufe vorgewählt.
Die Grundfarbschichtdicke ist damit hergestellt und die Farbhebertaktung wird außer Betrieb
gesetzt.
Nach einer Variantenlösung kann nach der Außerbetriebsetzung der Farbhebertaktung die
Drehzahl des Duktors auf Hilfsdrehzahl und die Maschinendrehzahl auf Betriebsdreh
zahlstufe 1 abgesenkt werden. Des Weiteren können die Farbdosierelemente geschlossen
werden, d. h. Farbprofil Null.
Nach der Herstellung der Grundfarbschichtdicke oder nach der Herstellung der Grund
farbschichtdicke und den Zusatzschritten gemäß der o. g. Variantenlösung wird das Farbprofil
an den Farbdosierelementen eingestellt und es wird die Anzahl der notwendigen Einlauffarb
hebertakte ermittelt. Dazu wird das überhöhte Farbprofil integriert (Aufaddierung aller zo
nenweisen Prozentwerte) und durch die Anzahl der Farbzonen geteilt. Aus dem ermittelten
mittleren Prozentwert des überhöhten Farbprofils wird nach der Beziehung a = 100-9/10b,
wobei a die Anzahl der notwendigen Einlauffarbhebertakte und b der mittlere Prozentwert
des überhöhten Farbprofils ist, die Anzahl der notwendigen Einlauffarbhebertakte ermittelt.
Für die ermittelte Anzahl der Einlauffarbhebertakte wird der Farbheber in Betrieb gesetzt.
Dabei wird für die Variantenlösung erst die Drehzahl des Duktors und der Maschine herauf
gesetzt.
Nach der Ausführung der Anzahl der Einlauffarbhebertakte wird der Farbheber außer Betrieb
gesetzt und danach eine Anzahl von Plattenzylinderumläufen durchgeführt. Letztendlich
kann nun der Fortdruck beginnen oder der Duktor wird auf Hilfsdrehzahl eingestellt und die
Maschinendrehzahl herabgesetzt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils in einem Druckmaschinen-Farbwerk
mit einem Duktor und einem Farbzonen zugeordnete Farbdosierelemente enthaltenden
Farbkasten, einem Farbheber, mehreren Farbwalzen und mehreren mit dem Plattenzy
linder einer Druckmaschine in Wirkverbindung bringbaren Farbauftragwalzen, wobei das
Farbwerk keine Restfarbe vom vorhergehenden Druckauftrag enthält, dadurch gekenn
zeichnet, dass
- - das Farbprofil für den Druckauftrag zonenweise überhöht, das überhöhte Farbprofil an den Farbdosierelementen eingestellt,
- - das überhöhte Farbprofil durch Inbetriebnahme des Farbwerkes dem Farbwerk auf geprägt, und damit die Grundfarbschichtdicke hergestellt,
- - die Farbhebertaktung außer Betrieb gesetzt,
- - das Farbprofil an den Farbdosierelementen eingestellt,
- - die Anzahl der auszuführenden Einlauffarbhebertakte ermittelt und
- - der Farbheber für die ermittelte Anzahl von Einlauffarbhebertakten in Betrieb gesetzt und damit das Fortdruckfarbprofil hergestellt wird.
2. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Überhöhung des Farbprofils nach der Beziehung y = 20-1/5 x, wobei
y die Überhöhung in Prozent und x das zonenweise Farbprofil in Prozent ist, vorgenom
men wird.
3. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Inbetriebnahme des Farbwerkes durch
- - Erhöhung der Drehzahl des Duktors,
- - Erhöhung der Maschinendrehzahl,
- - Inbetriebnahme des Farbhebers mit maximaler Farbhebertaktung über eine vorwählbare Anzahl von Farbhebertakten realisiert wird.
4. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Inbetriebnahme des Farbwerkes durch
- - Erhöhung der Drehzahl des Duktors,
- - Erhöhung der Maschinendrehzahl,
- - Inbetriebnahme des Farbhebers mit maximaler Farbhebertaktung über eine vorwählbare Anzahl von Plattenzylinderumläufen realisiert wird.
5. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Erhöhung der Drehzahl des Duktors von einer Hilfsdrehzahl
aus vorgenommen wird.
6. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Erhöhung der Maschinendrehzahl von einer Betriebsdreh
zahlstufe 1 aus vorgenommen wird.
7. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Maschinendrehzahl auf Betriebsdrehzahlstufe 2 erhöht wird.
8. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Anzahl von 5-25 Farbhebertakten vorgewählt wird.
9. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass eine Anzahl von 50-150 Plattenzylinderumläufen vorwählbar ist.
10. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Ermittlung der auszuführenden Einlauffarbhebertakte nach der Bezie
hung a = 100-9/10b, wobei a die Anzahl der Einlauffarbhebertakte und b das Mittel der
Werte des überhöhten Farbprofils in Prozent ist, vorgenommen wird.
11. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach Realisierung der Anzahl der ermittelten Einlauffarbhebertakte der
Fortdruck beginnt.
12. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach Realisierung der Anzahl der ermittelten Einlauffarbhebertakte die
Drehzahl des Duktors und die Maschinendrehzahl abgesenkt wird.
13. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach Realisierung der ermittelten Einlauffarbhebertakte eine einstellbare
Anzahl von Plattenzylinderumläufen ausgeführt wird.
14. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach der Außerbetriebsetzung der Farbhebertaktung die Drehzahl des
Duktors und die Maschinendrehzahl abgesenkt und vor Inbetriebsetzung des Farbhebers
für die ermittelte Anzahl von Einlaufhebertakten die Drehzahl des Duktors und die Ma
schinendrehzahl erhöht wird.
15. Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass nach der Außerbetriebsetzung der Farbhebertaktung die Farbdosierele
mente auf das Farbprofil Null eingestellt werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998157218 DE19857218C2 (de) | 1998-12-11 | 1998-12-11 | Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils |
DE59904832T DE59904832D1 (de) | 1998-12-11 | 1999-11-10 | Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils |
EP99122378A EP1010527B1 (de) | 1998-12-11 | 1999-11-10 | Verfahren zum Einstellen eines Fortdruckfarbprofils |
JP11348820A JP2000177108A (ja) | 1998-12-11 | 1999-12-08 | 印刷開始インキパタ―ンの調整方法 |
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DE19857218C2 DE19857218C2 (de) | 2001-12-13 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19857218C2 (de) |
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DE10225244A1 (de) * | 2002-06-07 | 2003-12-18 | Koenig & Bauer Ag | Verfahren zum Anfahren des Fortdrucks nach einer Druckunterbrechung |
EP1449659A1 (de) | 2003-02-21 | 2004-08-25 | MAN Roland Druckmaschinen AG | Verfahren und Vorrichtung zur Farbwerksteuerung |
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DE3338143C2 (de) * | 1983-10-20 | 1986-12-18 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | Verfahren zur Erzeugung einer dem Druckbild entsprechenden Farbschichtstärke im Farbwerk einer Druckmaschine |
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- 1998-12-11 DE DE1998157218 patent/DE19857218C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP1449659A1 (de) | 2003-02-21 | 2004-08-25 | MAN Roland Druckmaschinen AG | Verfahren und Vorrichtung zur Farbwerksteuerung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19857218C2 (de) | 2001-12-13 |
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Legal Events
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