DE19856205A1 - Verfahren zur Herstellung eines hochreinen Caprolactams - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hochreinen CaprolactamsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung eines hochreinen Caprolactams und insbesondere auf
ein effizientes Verfahren zur Herstellung eines hochreinen Ca
prolactams, das das Abtrennen von Methylcyclopentanol, das in
Cyclohexanol enthalten ist, das durch Hydratisierung von Cyclo
hexen erhalten wurde, das durch partielle Hydrierung von Benzol
erhalten wurde, und das effiziente Entfernen von Methylcyclo
pentanon, das in Cyclohexanon enthalten ist, welches anschlie
ßend bei der Oximbildung eingesetzt werden soll, umfaßt.
Cyclohexanon, das bei der Herstellung von hochreinem Caprolac
tam verwendet werden soll, wird im allgemeinen durch Dehydrie
rung von Cyclohexanol hergestellt. Die Ausbeute dieser Reaktion
hängt von den verschiedenen Reaktionsbedingungen und der Art
des verwendeten Katalysators ab, entspricht jedoch im allgemei
nen bei einer Temperatur von 100 bis 400°C und einem Atmosphä
rendruck von 0 bis 10 einer Umsetzung von 40 bis 90%. Bei die
ser Reaktion kann der Katalysator in Pulverform oder in Teil
chenform verwendet werden, aber ein Katalysator in Teilchenform
ist wünschenswerter, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Im
allgemeinen werden diese Katalysatoren allein ohne einen Träger
oder, falls notwendig, in Verbindung mit einem bekannten Träger
verwendet.
Andererseits beinhaltet das allgemeine Verfahren zur Herstel
lung von Cyclohexanol einen Schritt, der die Oxidation von Cy
clohexan, das durch Hydrierung von Benzol hergestellt wird,
unter Bildung eines Gemischs von Cyclohexanol und Cyclohexanon
umfaßt, sowie einen Schritt, der die Umwandlung von Benzol in
Cyclohexen durch partielle Hydrierung und die anschließende
Hydratisierung von Cyclohexen umfaßt.
Bei dem ersteren Verfahren entsteht das Oxidationsprodukt von
Cyclohexan, das in Form eines Gemischs von Cyclohexanol und
Cyclohexanon hergestellt wird, durch Oxidation von Cyclohexan
in flüssiger Phase unter Verwendung eines Gases, das molekula
ren Sauerstoff als Oxidationsmittel enthält. Bei dieser Reakti
on können die Umsetzung und die Selektivität gesteuert werden,
indem man ein Katalysatorsystem auf einem Träger oder ohne Trä
ger verwendet. Wegen einer geringen Umsetzung der Reaktion be
steht jedoch ein wirtschaftlicher Nachteil darin, daß Cyclo
hexanol zurückgewonnen werden muß. Außerdem muß das Verhältnis
von resultierendem Alkohol zu Keton bei der Herstellung eines
Gemischs von Cyclohexanol und Cyclohexanon, das man durch Oxi
dation von Cyclohexan erhält, sorgfältig gesteuert werden. Ge
wöhnlich übertrifft der Anteil des Alkohols den des Ketons.
Bei dem letzteren Verfahren entsteht durch die partielle Hy
drierung von Benzol unter Verwendung eines Übergangsmetallkata
lysator- und -cokatalysatorsystems in einer wäßrigen Lösungs
phase Cyclohexen, das dann durch den anorganischen festen sau
ren Katalysator hydratisiert wird, so daß Cyclohexanol ent
steht. Vorteilhafterweise wird die partielle Hydrierungsreakti
on so durchgeführt, daß Benzol weitgehend in sein Hauptreakti
onsprodukt Cyclohexen umgewandelt wird, während die Entstehung
von Cyclohexan als Nebenprodukt der Reaktion unterdrückt wird,
indem man das Benzol in Gegenwart eines Katalysators, der aus
den im folgenden beschriebenen Katalysatoren ausgewählt ist,
mit Wasserstoffgas in Kontakt bringt.
EP 552 809 A1 offenbart einen teilchenförmigen Hydrierungskata
lysator, der hauptsächlich aus metallischem Ruthenium besteht,
und insbesondere ein Gemisch aus einem Ruthenium-Katalysator
unter Verwendung einer Zinkverbindung als Cokatalysator und
einem Oxid oder Hydroxid eines Metalls, wie Siliciumoxid, Alu
miniumoxid, Zirconium oder Hafnium oder dergleichen, das als
Dispersionsmittel zur Erhöhung der Selektivität und zum Stabi
lisieren des Katalysators verwendet wird. Andererseits gehören
zu den Beispielen für einen Katalysator für die Hydratisierung
von Cyclohexanol eine anorganische Säure (Britisches Patent Nr.
1,381,149 und 1,542,996), eine Heteropolysäure (Japanische Pa
tentveröffentlichung Sho 58-1089), eine organische Säure (Japa
nische Patentveröffentlichung Sho 43-16125) oder Zeolith (Japa
nische Patentveröffentlichung Sho 194828) oder dergleichen. Von
den oben genannten Katalysatoren ist Zeolith wünschenswert, da
er Vorteile bieten kann, wie die Trennung von Katalysator und
Produkt und die Unterdrückung einer Nebenreaktion.
Ein Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon durch eine Dehy
drierung von Cyclohexanol ist insofern vorteilhafter als ein
Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon durch eine Dehydrie
rung eines durch Oxidation von Cyclohexan hergestellten Ge
mischs von Cyclohexanol und Cyclohexanon, als es Einsparungen
bei den Herstellungskosten und eine höhere Stabilität des Her
stellungsverfahrens liefern kann. Entsprechend wird große Auf
merksamkeit auf das erstere Verfahren gerichtet.
Trotz der oben genannten Vorteile hat das Verfahren zur Her
stellung von Cyclohexanol durch partielle Hydrierung von Benzol
und anschließende Hydratisierung des Cyclohexens den Nachteil,
daß es zur Bildung unerwünschter Verunreinigungen, wie Methyl
cyclopentanol, Cyclohexyl-Cyclohexen-Isomeren und Dicyclohexyl
ether, im Cyclohexanol führt. Diese Verunreinigungen entstehen
je nach den Verfahrensbedingungen in einer Menge von
0-1000 ppm, und es ist bekannt, daß sie durch eine Isomerreak
tion oder eine Dimerisierung oder eine Etherbildungsreaktion
zwischen der partiellen Hydrierung und der Hydratisierung ent
stehen. Cyclohexyl-Cyclohexen-Isomere und Dicyclohexylether
sind unter den oben genannten Verunreinigungen hochsiedende
Verbindungen, so daß sie während des Schritts der Dehydrierung
von Cyclohexanol oder durch eine Kolonne zum Entfernen hochsie
dender Verbindungen sowie niedrigsiedender Verbindungen, die
einer Destillationskolonne zur Trennung eines Gemischs von Cy
clohexanol und Cyclohexanon vorgeschaltet ist, leicht entfernt
werden können. Dagegen gibt es erhebliche Schwierigkeiten bei
der Entfernung des Methylcyclopentanols, da sein Siedepunkt
fast derselbe ist wie der des Reaktorinhalts. Wenn das Me
thylcyclopentanol in Methylcyclopentanon umgewandelt und einem
Oximbildungsschritt zugeführt wird, besteht die Neigung, daß
die Reinheit der durch eine Beckmann-Umlagerung erzeugten Ca
prolactame und die Qualität des Ammoniumsulfats als Nebenpro
dukt verschlechtert werden.
Als Verfahren zur Überwindung dieser Probleme beschreibt die
Internationale Patentveröffentlichung WO 97/03956 (Japanisches
Patent Nr. 9031052) ein Verfahren zur Herstellung von ε-Capro
lactam, bei dem der Methylcyclopentanongehalt des Cyclohexa
nons, das in das Oxim umgewandelt werden soll, auf 400 ppm oder
weniger reduziert werden kann, indem man bei einem herkömmli
chen Destillationsschritt eine zusätzliche Destillationskolonne
verwendet oder indem man strenge Destillationsbedingungen ein
hält, so daß anschließend kein Methylcyclopentanon der Oximbil
dung zugeführt wird. Dieses Verfahren leidet jedoch unter be
trächtlichen technischen Unzulänglichkeiten, da das Bereitstel
len der zusätzlichen Destillationskolonne und das Einhalten der
strengen Destillationsbedingungen hohe Wartungskosten und Be
triebskosten mit sich bringen. Außerdem kann die Qualität eines
nach diesem Verfahren hergestellten Caprolactams die Qualitäts
anforderungen nicht erfüllen, da das Methylcyclopentanon nicht
vollständig entfernt wird.
Die Erfinder haben daher Untersuchungen wiederholt, um die obi
gen Probleme zu überwinden, die im Stand der Technik auftreten,
wobei sie sich daran erinnerten, daß das im Cyclohexanol ent
haltene Methylcyclopentanol in das Methylcyclopentanon umgewan
delt wurde und daß das Methylcyclopentanon, wenn es der Oxim
bildung zugeführt wurde, schwierig zu entfernen war und das
anschließende Verfahren und die Qualität des Produkts beein
trächtigte, während Methylcyclopentanol selbst im Unterschied
zu Methylcyclopentanon das anschließende Verfahren und die Qua
lität des Produkts nicht beeinträchtigte. Folglich fanden wir,
daß eine Entfernung des Methylcyclopentanols aus dem Cyclohexa
nol vor der Verwendung dieses Cyclohexanols bei der Dehydrie
rung, so daß durch die Dehydrierung kein Methylcyclopentanon
entsteht, die Gesamteffizienz des Verfahrens und die Qualität
des Caprolactams verbessert.
Daher ist es ein Ziel der Erfindung, die im Stand der Technik
auftretenden Probleme zu überwinden und ein Verfahren zur Her
stellung eines hochreinen Caprolactams bereitzustellen, das
sich leicht industriell durchführen läßt und bei dem nur kleine
Mengen von schwer zu entfernenden Verunreinigungen entstehen.
Wir fanden, daß das obige Ziel durch ein Verfahren zur Herstel
lung eines hochreinen Caprolactams erreicht wird, das das Um
wandeln von Cyclohexen, das durch partielle Hydrierung von Ben
zol erhalten wurde, in Cyclohexanol durch Hydratisierung, das
Umwandeln des Cyclohexanols in Cyclohexanon durch Dehydrierung,
das Umwandeln des Cyclohexanons in Cyclohexanonoxim durch Oxim
bildung und das Umwandeln des Cyclohexanonoxims in Caprolactam
durch eine Beckmann-Umlagerung umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß es das Isolieren und Reinigen des Methylcyclopentanols aus
dem Cyclohexanol, bevor dieses Cyclohexanol bei der anschlie
ßenden Dehydrierung verwendet wird, und das direkte Zuführen
des isolierten Methylcyclopentanols zur Oximbildung, ohne die
Dehydrierung zu durchlaufen, umfaßt.
Weitere Ziele und Aspekte der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsformen hervor, die auf die Begleit
zeichnungen Bezug nehmen:
Fig. 1 ist eine schematische Zeichnung eines herkömmlichen
Verfahrens zur Herstellung von Caprolactam.
Fig. 2 ist eine schematische Zeichnung eines Verfahrens zur
Herstellung eines hochreinen Caprolactams gemäß der vorliegen
den Erfindung.
Der hier verwendete Ausdruck "Methylcyclopentanol" umfaßt
1-Methylcyclopentanol, 2-Methylcyclopentanol und 3-Methyl
cyclopentanol. In der Regel betragen die Siedepunkte von Cyclo
hexanol, Cyclohexanon, Methylcyclopentanol-Isomeren und Methyl
cyclopentanon-Isomeren 161°C, 155°C, 136-152°C bzw. 139-145°C.
Diese unterschiedlichen Siedepunkte werden in der vorliegenden
Erfindung als wichtiges Motiv verwendet.
Fig. 1 veranschaulicht ein herkömmliches Verfahren zur Her
stellung von Caprolactam, wobei der Ausgangsstoff Cyclohexanol
1 unmittelbar vor der Dehydrierung 2 zugeführt und dann durch
Dehydrierung in ein Gemisch von Cyclohexanol und Cyclohexanon
umgewandelt wird. Dann wird das resultierende Reaktionsgemisch
durch fraktionierende Destillation 3 in hochsiedendes Cyclo
hexanol und niedrigsiedendes Cyclohexanon aufgetrennt. Das
hochsiedende Cyclohexanol strömt nach unten in einen unteren
Teil einer Destillationskolonne, während das niedrigsiedende
Cyclohexanon nach oben in einen oberen Teil der Kolonne ver
dampft und abgetrennt wird. Das Cyclohexanol, das in dem unte
ren Teil der Destillationskolonne gewonnen wird, wird zum er
sten Reaktionsschritt zurück- und der Dehydrierung 2 zugeführt.
Zu diesem Zeitpunkt werden im Cyclohexanol enthaltene, auf Me
thylcyclopentanol beruhende Verunreinigungen durch die Dehy
drierung in Methylcyclopentanon umgewandelt und dann zusammen
mit dem Cyclohexanon der Oximbildung zugeführt. Daher ist es
bei diesem Verfahren des Standes der Technik aufgrund der auf
Methylcyclopentanol beruhenden Verunreinigungen nicht möglich,
ein hochreines Caprolactam zu erhalten. Um dieses Problem zu
überwinden, kann man eine zusätzliche Destillationskolonne zu
dem gesamten Reaktionssystem hinzufügen oder ein Gemisch von
Cyclohexanol und Cyclohexanon unter strengen Destillationsbe
dingungen gewinnen, so daß verhindert wird, daß Methylcyclopen
tanon dem Oximbildungsschritt zugeführt wird. Dieses Verfahren
kann jedoch zu einer wesentlichen Erhöhung der Produktionsko
sten führen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, besteht ein Merkmal der vorliegenden
Erfindung darin, daß man das Zuführen des Cyclohexanols 1 nach
der Dehydrierung 2 und unmittelbar vor der Trennung des Cyclo
hexanols und Cyclohexanons 3 durchführt.
Bei dem Schritt 3 der Erfindung zur Trennung des Cyclohexanols
und Cyclohexanons werden Cyclohexanol, das im Cyclohexanolzu
führungsschritt 1 hinzugefügt wird, und ein Gemisch von Cyclo
hexanol und Cyclohexanon, das aus dem vorhergehenden Dehydrie
rungsschritt 2 zurückgeführt wird, einer fraktionierenden De
stillation unterzogen. Bei diesem Vorgang wird das niedrigsie
dende Cyclohexanon zum oberen Teil der Destillationskolonne hin
verdampft und dann der Oximbildung zugeführt, während das hoch
siedende Cyclohexanol in einer flüssigen Phase der Dehydrierung
2 zugeführt wird.
Das Cyclohexanol, das aus dem Cyclohexanolzuführungsschritt 1
einem Trennschritt 3 zugeführt werden soll, enthält Methylcy
clopentanol-Derivate. Diese Derivate werden größtenteils zusam
men mit Cyclohexanon verdampft und werden nicht der Dehydrie
rung 2, sondern der Oximbildung 3 zugeführt, da sie einen nied
rigeren Siedepunkt haben als Cyclohexanol. Diese Alkoholverbin
dung geht keine Oximbildung mit Hydroxylamin ein und beein
trächtigt daher nicht die anschließenden Prozesse.
Daher wird kein Methylcyclopentanol der Dehydrierung 2 zuge
führt, oder wenn überhaupt, werden nur 400 ppm oder weniger
Methylcyclopentanol im Cyclohexanol zugeführt. Bei diesem Ver
fahren werden die Reaktanten mit einer Umsetzung von 40 bis 70%
in ein Gemisch von Cyclohexanon und nicht umgesetztem Cyclo
hexanol umgewandelt. Das Gemisch des Cyclohexanons und Cyclo
hexanols, das die Dehydrierung 2 durchläuft, wird mit frisch
hinzugefügtem Cyclohexanol gemischt, das Methylcyclopentanol-
Verunreinigungen enthält, und wird dann dem Trennschritt 3 zu
geführt. Es ist wünschenswert, die Dehydrierung 2 in Gegenwart
eines Fe/ZnO- oder Kupfer/Siliciumoxid-Mischkatalysators durch
zuführen.
Der Schritt 3 der Trennung des Cyclohexanols und des Cyclohexa
nons kann unter verschiedenen Drücken durchgeführt werden. Vor
zugsweise wird das Verfahren unter einem Atmosphärendruck von
1,3 kPa bis 0,1 MPa, noch mehr bevorzugt 4,0 bis 9,3 kPa,
durchgeführt. In der vorliegenden Erfindung besteht eine De
stillationssäule aus 50 bis 100 Böden.
Vor und nach dem Schritt 3 der Trennung des Cyclohexanols und
Cyclohexanons kann eine zusätzliche Destillationskolonne unter
reduziertem Druck oder bei normalem Atmosphärendruck bereitge
stellt werden, um niedrigsiedende Verbindungen (zum Beispiel
Wasser und Kohlenwasserstoffderivate mit 6 bis 9 Kohlenstoff
atomen) und hochsiedende Verbindungen (Dicyclohexylether, Cy
clohexylcyclohexen, Phenol und andere hochsiedende Verbindun
gen) zu entfernen. Die Regulierung der Temperatur und des
Drucks beim Installieren der zusätzlichen Destillationskolonne
hängt weitgehend von der Zusammensetzung der Reaktanten ab. Im
allgemeinen werden die niedrigsiedenden Verbindungen bei einem
Druck von 13 kPa bis 0,1 MPa abgetrennt, während die hochsie
denden Verbindungen bei einem Druck von 1,3 bis 13 kPa abge
trennt werden. Die Trennung wird unter optimalen Bedingungen
durchgeführt, bei denen die Destillationskosten minimiert wer
den können.
Das oben erwähnte Cyclohexanon ohne Methylcyclopentanon wird
durch Oximbildung 4 in Cyclohexanonoxim umgewandelt. Diese Re
aktion erfolgt durch eine Reaktion von Cyclohexanon mit
Hydroxylamin, wobei das Hydroxylamin vorzugsweise in Form eines
Sulfatsalzes oder Hydrochloridsalzes verwendet wird, da es un
ter gewöhnlichen Bedingungen nicht stabil ist. Zum Beispiel
wird das Cyclohexanon in wäßriger Lösungsphase oder in nicht
wäßriger Lösungsphase mit dem Hydroxylammoniumsulfat umgesetzt.
Die Oximbildung zur Herstellung von Cyclohexanonoxim kann nach
jedem bekannten Verfahren durchgeführt werden, das für diesen
Zweck geeignet ist. Zum Beispiel kann die Oximbildung durchge
führt werden, indem man Cyclohexanon in Gegenwart eines Edelme
tallkatalysators mit Stickstoffmonoxid und Wasserstoff umsetzt
oder indem man Cyclohexanon in Gegenwart von Wasserstoffperoxid
mit Ammoniak umsetzt.
Schließlich wird das resultierende Cyclohexanonoxim durch eine
Beckmann-Umlagerung 5 in Caprolactam umgewandelt. Die Beckmann-
Umlagerung 5 wird durchgeführt, indem man Cyclohexanonoxim bei
einer geeigneten Temperatur mit Oleum oder konzentrierter
Schwefelsäure umsetzt und anschließend mit einer basischen Ver
bindung, wie wäßrigem Ammoniak, neutralisiert, was ein rohes
Caprolactam ergibt. Wenn das Cyclohexanonoxim in Gegenwart von
Oleum umgesetzt wird, beträgt das Stoffmengenverhältnis von
Schwefelsäure zu Cyclohexanonoxim vorzugsweise 1,0 bis 2,0. Bei
diesem Schritt ist Oleum besser geeignet als Schwefelsäure, und
in der Regel wird Oleum mit einem SO3-Gehalt von 10 bis 30
Gew.-% verwendet. Die Beckmann-Umlagerung von Cyclohexanonoxim
mit Oleum wird wünschenswerterweise bei einer Temperatur von
60°C bis 100°C durchgeführt. Bei niedriger Temperatur werden
Nebenreaktionen unterdrückt, aber die Viskosität des Reaktions
gemischs wird erhöht, und die umgekehrten Erscheinungen treten
bei hoher Temperatur auf, so daß die Temperatur im Hinblick auf
die Ausbeute und Effizienz des Verfahrens sorgfältig gesteuert
werden muß. Bei der Beckmann-Umlagerung muß gekühlt werden, um
die Reaktionswärme abzuführen.
In der vorliegenden Erfindung wird bei der Hydrierung von Ben
zol vorteilhafterweise ein Rutheniumkatalysator verwendet, und
bei der Hydratisierung von Cyclohexen wird ein fester saurer
Katalysator verwendet.
Das durch die Beckmann-Umlagerung erhaltene rohe Caprolactam
kann nach jedem geeigneten Verfahren abgetrennt und gereinigt
werden, wie zum Beispiel durch Extraktion mit einem organischen
Lösungsmittel und anschließende Destillation unter reduziertem
Druck, um Caprolactam zu erhalten. Das Verfahren zur Herstel
lung eines hochreinen Caprolactams gemäß der vorliegenden Er
findung kann im Chargenbetrieb oder kontinuierlich durchgeführt
werden.
Obwohl zum Zwecke der Erläuterung die bevorzugten Ausführungs
formen der Erfindung offenbart wurden, wird sich der Fachmann
darüber im klaren sein, daß verschiedene Modifikationen, Hinzu
fügungen und Ersetzungen möglich sind, ohne vom in den beige
fügten Ansprüchen offenbarten Umfang und Wesen der Erfindung
abzuweichen. In den folgenden Beispielen wird die Zusammenset
zung einer Lösung durch Gaschromatographie unter Verwendung
einer Kapillarsäule quantitativ analysiert.
Zu 500 g Cyclohexanol ohne Methylcyclopentanol und Methylcyclo
pentanon wurden 400 ppm Methylcyclopentanol gegeben, und dann
wurden 500 g Cyclohexanon hinzugefügt. Das resultierende Ge
misch von Cyclohexanol und Cyclohexanon wurde gemäß dem Trenn
schritt 3 des in Fig. 2 gezeigten Verfahrens aufgetrennt, so
daß man Cyclohexanol erhielt. Die obige Trennung wurde in einer
Destillationskolonne durchgeführt, wobei die Temperatur des
oberen Bodens der Destillationskolonne auf 73°C eingestellt
wurde und die erste Stufe 30 Destillationsböden umfaßte, die
zweite Stufe 20 Böden umfaßte und die dritte Stufe 30 Böden
umfaßte. Die Reinheit des gereinigten Cyclohexanons betrug
99,6%, und der Methylcyclopentanolgehalt des Cyclohexanons war
380 ppm, und der Methylcyclopentanolgehalt des Cyclohexanols
war kleiner als 20 ppm.
Ein Cyclohexanol wurde nach demselben Verfahren hergestellt,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, außer daß 800 ppm Me
thylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Reinheit des gerei
nigten Cyclohexanons betrug 99,5%, und der Methylcyclopentanol
gehalt des Cyclohexanons war 770 ppm, und der Methylcyclopenta
nolgehalt des Cyclohexanols war kleiner als 30 ppm.
Ein Cyclohexanol wurde nach demselben Verfahren hergestellt,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, außer daß 1200 ppm Me
thylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Reinheit des gerei
nigten Cyclohexanons betrug 99,6%, und der Methylcyclopentanol
gehalt des Cyclohexanons war 1150 ppm, und der Methylcyclopen
tanolgehalt des Cyclohexanols war kleiner als 40 ppm.
Zu 500 g Cyclohexanol ohne Methylcyclopentanol, das frisch zu
geführt werden sollte, wurden 400 ppm Methylcyclopentanol gege
ben, und dann wurde eine gemischte Lösung von Cyclohexanol und
Cyclohexanon hinzugefügt, die durch Dehydrierung von 1000 g
Cyclohexanol ohne Methylcyclopentanol hergestellt wurde. Danach
wurde das Cyclohexanon nach demselben Verfahren wie in Beispiel
1 gereinigt. Die Dehydrierung wurde in einer Gasphase durchge
führt, indem man Cyclohexanol in Gegenwart eines Katalysators
verdampfte, der in einem Reaktor vorbehandelt und aktiviert
wurde. Nach der Beendigung der Dehydrierung wurde die resultie
rende gemischte Lösung des Cyclohexanols und des Cyclohexanons
einem Trennschritt zugeführt. Der Dehydrierungsschritt wurde
unter Verwendung von Kupfer/Siliciumoxid als Katalysator unter
den Bedingungen einer Temperatur von 240°C und einem Druck von
0,1 MPa durchgeführt. Die stündliche Flüssig-Raumgeschwindig
keit (LHSV) betrug 0,7 l pro g Katalysator pro h. Die LHSV wur
de hauptsächlich durch Steuern der Fließgeschwindigkeit am Ein
laß des Reaktors reguliert, und die Umsetzung der Reaktion be
trug 50%. Die Reinheit des gereinigten Cyclohexanons betrug
99,7%, und der Methylcyclopentanolgehalt des Cyclohexanons war
390 ppm, und der Methylcyclopentanolgehalt des Cyclohexanols
war kleiner als 10 ppm.
Ein Cyclohexanol wurde nach demselben Verfahren hergestellt,
wie es in Beispiel 4 beschrieben ist, außer daß 800 ppm Me
thylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Reinheit des gerei
nigten Cyclohexanons betrug 99,5%, und der Methylcyclopentanol
gehalt des Cyclohexanons war 780 ppm, und der Methylcyclopenta
nolgehalt des Cyclohexanols war kleiner als 10 ppm.
Ein Cyclohexanol wurde nach demselben Verfahren hergestellt,
wie es in Beispiel 4 beschrieben ist, außer daß 1200 ppm Me
thylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Reinheit des gerei
nigten Cyclohexanons betrug 99,6%, und der Methylcyclopentanol
gehalt des Cyclohexanons war 1160 ppm, und der Methylcyclopen
tanolgehalt des Cyclohexanols war kleiner als 15 ppm.
Zu einer 20%igen wäßrigen Lösung von Hydroxylammoniumsulfat
wurden gleichzeitig 200 g des in Beispiel 4 erhaltenen Cyclo
hexanons und 20%ige wäßrige Ammoniaklösung gegeben, während der
pH-Wert auf 4 bis 4,5 gehalten wurde, und dann wurde eine wei
tere große Menge Hydroxylamin hinzugefügt und weitere 30 Minu
ten umgesetzt. Eine Ölschicht wurde entfernt, und dann wurde
unter reduziertem Druck dehydratisiert, was Cyclohexanonoxim
ergab.
Das resultierende Cyclohexanonoxim und 25%iges Oleum (1,5 Äqui
valente, bezogen auf Schwefelsäure) wurden für die Beckmann-
Umlagerung einem Reaktor zugeführt und 1 Stunde lang auf 80 bis
100°C erhitzt. Es wurde gekühlt, um lokale Überhitzungen zu
unterdrücken. Das resultierende Gemisch wurde mit 10-Gew.-%igem
wäßrigem Ammoniak neutralisiert, was einen Caprolactam-
Reaktanten ergab, während Reaktionsbedingungen von pH 6-7 und
einer Temperatur von 70-80°C eingestellt wurden.
Die resultierende neutralisierte Lösung wurde in einem Schüt
teltrichter dreimal mit Toluol extrahiert. In diesem Stadium
darf die Konzentration des in Toluol enthaltenen Caprolactams
20% nicht überschreiten. Die resultierende organische Schicht
wurde entfernt und unter reduziertem Druck destilliert, um das
Toluol und kleinere Mengen Feuchtigkeit zu entfernen, was ein
rohes Caprolactam ergab. Danach wurde eine geeignete Menge Na
triumhydroxid zu dem rohen Caprolactam gegeben, und dann wurde
das resultierende Produkt durch Destillation im Hochvakuum ge
reinigt, was 3 Caprolactamfraktionen ergab, wobei die erste
Fraktion 10%, die mittlere Fraktion 70% und der Rest 20% umfaß
ten. Das Caprolactam der mittleren Fraktion wurde als gereinig
tes Caprolactam angesehen, und seine Reinheit wurde analysiert.
Für das gereinigte Caprolactam wurden die Permanganatzahl und
der Gehalt an flüchtigen Basen bestimmt, und die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Ein gereinigtes Caprolactam wurde nach demselben Verfahren her
gestellt, wie es in Beispiel 7 beschrieben ist, außer daß 200 g
Cyclohexanon, das in Beispiel 5 erhalten wurde, hinzugefügt
wurden. Für das gereinigte Caprolactam wurden die Permanganat
zahl und der Gehalt an flüchtigen Basen bestimmt, und die er
haltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Ein gereinigtes Caprolactam wurde nach demselben Verfahren her
gestellt, wie es in Beispiel 7 beschrieben ist, außer daß 200 g
Cyclohexanon, das in Beispiel 6 erhalten wurde, hinzugefügt
wurden. Für das gereinigte Caprolactam wurden die Permanganat
zahl und der Gehalt an flüchtigen Basen bestimmt, und die er
haltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Zur Bestimmung der Permanganatzahl wurde 1 g einer Caprolactam
probe in 100 ml Wasser gelöst und mit 1 ml einer 0,01 N wäßri
gen Lösung von Kaliumpermanganat behandelt. Danach wurde die
Zeit in Sekunden bestimmt, bis die Farbe der Reaktionslösung
der einer Standardlösung aufgrund eines oxidierbaren Materials
entsprach.
Zur Bestimmung des Gehalts an flüchtigen Basen wurden 30 g Ca
prolactam in 400 ml Natronlauge gelöst. Nach einstündigem Sie
den des resultierenden Produkts wurden das entstandene Zerset
zungsgas und destilliertes Wasser in eine Lösung gegeben, die
hergestellt wird, indem man 4 ml einer 0,02 N Salzsäure in
500 ml entionisiertem Wasser löst, und dann wurde mit 0,1 N
Natronlauge titriert. Der Gehalt an flüchtigen Basen entspricht
dem Wert, den man erhält, indem man den verbrauchten Teil der
Salzsäure in einen Wert für Ammoniak umrechnet.
Um die Auswirkungen der vorliegenden Erfindung im Vergleich zu
einem herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Caprolactam
zu veranschaulichen, wurde Cyclohexanon nach dem in Fig. 1
gezeigten Verfahren gereinigt, 400 ppm Methylcyclopentanol wur
den zu 500 g Cyclohexanol gegeben, das frei von Methylcyclopen
tanol und Methylcyclopentanon war, und das Dehydrierungsverfah
ren von Beispiel 4 wurde wiederholt. Das durch die vorhergehen
de Dehydrierung erhaltene Gemisch von Cyclohexanol und Cyclo
hexanon wurde nach demselben Verfahren wie in Beispiel 1 ge
trennt. Die Umsetzung des Cyclohexanons betrug 53%, und die
Reinheit des erhaltenen Cyclohexanons betrug 99,4%, und der
Methylcyclopentanongehalt des Cyclohexanons war 610 ppm, und
der Methylcyclopentanolgehalt des Cyclohexanols war kleiner als
10 ppm.
Das Cyclohexanon wurde nach demselben Verfahren gereinigt, wie
es in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben ist, außer daß 800 ppm
Methylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Umsetzung des Cy
clohexanons betrug 49%, und die Reinheit des erhaltenen Cyclo
hexanons betrug 99,4%, und der Methylcyclopentanongehalt des
Cyclohexanons war 1275 ppm, und der Methylcyclopentanolgehalt
des Cyclohexanols war kleiner als 15 ppm.
Das Cyclohexanon wurde nach demselben Verfahren gereinigt, wie
es in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben ist, außer daß 1200 ppm
Methylcyclopentanol hinzugefügt wurden. Die Umsetzung des Cy
clohexanons betrug 55%, und die Reinheit des erhaltenen Cyclo
hexanons betrug 99,4%, und der Methylcyclopentanongehalt des
Cyclohexanons war 1970 ppm, und der Methylcyclopentanolgehalt
des Cyclohexanols war kleiner als 2 p ppm.
Die in Beispiel 1-6 und in Vergleichsbeispiel 1-3 erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Wie man aus Tabelle 2 ersieht, kann gemäß der vorliegenden Er
findung das als Verunreinigung im Cyclohexanol enthaltene Me
thylcyclopentanol leicht entfernt werden und wird nicht dem
Dehydrierungsschritt zugeführt, und dadurch entsteht nur wenig
Methylcyclopentanon, das die Oximbildung beeinträchtigt. Als
Ergebnis wird dem anschließenden Schritt gereinigtes Cyclohexan
zugeführt, das frei von Methylcyclopentanol ist. Entsprechend
hat das neue Verfahren den Vorteil, daß die Qualität des Capro
lactams wesentlich verbessert wird und die Produktionskosten
reduziert werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines hochreinen Caprolactams,
das das Umwandeln von Cyclohexen, das durch partielle Hy
drierung von Benzol erhalten wurde, in Cyclohexanol durch
Hydratisierung, das Umwandeln des Cyclohexanols in Cyclo
hexanon durch Dehydrierung, das Umwandeln des Cyclohexa
nons in Cyclohexanonoxim durch Oximbildung und das Umwan
deln des Cyclohexanonoxims in Caprolactam durch eine Beck
mann-Umlagerung umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß es das
Isolieren und Reinigen des Methylcyclopentanols aus dem
Cyclohexanol, bevor dieses Cyclohexanol bei der Dehydrie
rung verwendet wird, und das direkte Zuführen des isolier
ten Methylcyclopentanols zur Oximbildung umfaßt, damit das
Methylcyclopentanol nicht der Dehydrierung zugeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die partielle Hydrierung
von Benzol unter Verwendung eines Rutheniumkatalysators
durchgeführt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Hydratisierung von
Cyclohexen unter Verwendung eines festen sauren Katalysa
tors durchgeführt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Dehydrierung von
Cyclohexanol unter Verwendung einer Kupferverbindung oder
eines Fe/ZnO-Katalysators durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Oximbildung durchge
führt wird, indem man Cyclohexanon mit Hydroxylamin um
setzt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die Beckmann-Umlagerung
durchgeführt wird, indem man Cyclohexanonoxim in Gegenwart
von Schwefelsäure oder Oleum umlagert.
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