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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Handhabung des Spieleinsatzes bei Spielautomaten für eine Gruppe von Spielern nach dem Hauptanspruch.
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Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit sind bereits seit langem bekannt. Ihre Arbeitsweise besteht grundsätzlich darin, dass nach Eingabe eines Geldbetrages, der in seiner Höhe zumindest für den Einsatz eines Spieles ausreichen muß, oder eines Geldersatzmittels über die zentrale Steuereinheit des Spielautomaten ein Zufälliges Spielergebnis ermittelt wird, wobei entsprechende Anzeigemittel, welche zumeist rotierende Symbolträger sind, auf Rastpositionen gesteuert werden, die dem Spielergebnis entsprechen. Nachfolgend wird im Falle eines Gewinns, der ggf. unter Verlustgefahr erhöht werden kann, ein solcher auf dem Guthabenspeicher gutgeschrieben. Bei Vorhandensein eines entsprechenden Guthabens kann nun unter Abzug eines weiteren Spieleinsatzes ein neues Spiel gestartet werden, oder durch Betätigung einer Ausgabe- oder Rückzahltaste das Guthaben in Form von Geld oder Geldersatzmitteln ausgezahlt werden.
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Diese grundsätzliche Arbeitsweise kommt auch bei Spielautomaten ohne Gewinnmöglichkeit zur Anwendung, wobei allerdings hier die erzielbaren Gewinne zumeist Punktgewinne darstellen, die zwar auch zum Weiterspielen genutzt werden können, aber eine Auszahlung von gewonnenen Geldbeträgen ist hier nicht möglich.
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All diese Spielautomaten haben gemeinsam das anliegen, möglich viele Spieler anzusprechen und sie somit zum Spielen zu animieren. Hierzu weisen sie jeweils unterschiedliche Besonderheiten bezüglich des Spielverlaufes, der durchschnittlichen Häufigkeit der Erreichung von Gewinnen, der Riskierbarkeit von bereits erzielten Gewinnen und ähnliches auf.
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Nachteilig ist bei Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit (mit Geldausgabe), dass sie zur Annahme, Sortierung, sortierten Speicherung und Ausgabe von Geld eine Vielzahl von technischen Mitteln aufweisen müssen, die die Kosten für die Anschaffung, das Gewicht des Spielautomaten und das Risiko eines Aufbruchs oder sonstiger unzulässiger Manipulation zum Teil erheblich vergrößern.
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Aus
EP 671 713 A1 ist eine Lösung bekannt, nach welcher an Spielautomaten unterschiedlicher Art mit Geldersatzmitteln gespielt werden kann. Hierzu kann der Spieler beispielsweise Münzen als Währung, Medaillen bzw. Spielmarken oder Spielkugeln (Pachinko-Kugeln) verwenden, die er zuvor für Bargeld gemäß einem Umrechnungsfaktor erhält. Nach Beendigung des Spieles kann er diese Geldersatzmittel ggf. zu einem anderen Umrechnungsfaktor wiederum in Bargeld eintauschen.
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Weiterhin ist aus
DE 297 22 496 U1 die Aufgabenstellung bekannt, gemäß welcher die Benutzung von Automaten beispielsweise für die Erlangung von Bargeld oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen in Hotels wesentlich vereinfacht und kostengünstiger gestaltet werden soll. Hierzu wird vorgesehen, dass der Automat (z. B. Geldausgabe- oder Spielautomat) mit einer Vorrichtung zur Aufnahme von Hotel-Schlüsselkarten in Wirkverbindung steht. Die Freischaltung des Automaten erfolgt durch Eingabe der Hotel-Schlüsselkarte in die Vorrichtung zur Aufnahme von Hotel-Schlüsselkarten. Inanspruchgenommene Geldbeträge und ggf. erzielte Gewinne werden dann dem der Hotel-Schlüsselkarte zugeordneten Hotelzimmer innerhalb des elektronischen Datenerfassungs- und Abrechnungssystems zugeordnet.
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Ferner ist es gemäß
DE 42 05 791 A1 bekannt, an einer Geldverarbeitungseinrichtung Speicher für Benutzerguthaben vorzusehen und eine mit dem Benutzerguthaben und einem Code versehene Benutzerkarte über eine Kartenausgabe auszugeben.
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Ausgehend von den Nachteilen des Standes der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren vorzuschlagen, mittels welchem unter Reduzierung des technischen Aufwandes im Zusammenhang mit der Handhabung des als Spieleinsatz verwendeten Geldes an einem Spielautomaten gespielt werden kann, wobei gleichzeitig für das als Spieleinsatz verwendete Geld ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen sind gemäß der Unteransprüche möglich.
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Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass der Gruppe von Spielern über eine Wechselvorrichtung für als Spieleinsatz eingegebenes Geld jedem Spieler dieser Gruppe ein äquivalenter Geldersatz, der gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung in Weiterspielmarken, Chipkarten, Magnetkarten, bedruckten Datenträgern oder mit diesen vergleichbaren Mitteln bestehen kann, ausgegeben wird, wobei die in die Wechselvorrichtung als Spieleinsatz eingegebene Geldmenge auf einem der Gruppe von Spielern zugeordneten Konto-Speicher unter Zuordnung einer gruppenspezifischen PIN-Nummer gespeichert wird. Bei einer späteren Rückfürung des Geldersatzes in die Wechselvorrichtung wird maximal der von der Spielergruppe in Summe als Spieleinsatz eingegebene und gruppenspezifisch gespeicherte Geldbetrag ausgegeben wird.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Wechselvorrichtung Bestandteil des Spielautomaten ist. Alternativ hierzu besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Wechselvorrichtung eine separate Einrichtung ist.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass Wechselung und Rückwechselung von Geld in Geldersatz bzw. umgekehrt sowie Zugriff auf die gruppenspezifische Speicherung des in Summe als Spieleinsatz eingegebenen Geldes in der Wechselvorrichtung nur nach Auswertung mindestens einer Identitätsvorrichtung eines Spielers der Gruppe freigegeben wird. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass als Identitätsvorrichtung eine Magnet- oder Codekarte oder eine ähnliche Vorrichtung verwendet wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Grundidee besteht darin, dass als Spieleinsatz eingegebene Geldbeträge kumuliert gruppenspezifisch gespeichert werden.
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Nachfolgend soll die erfindungsgemäße Lösung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
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Ausgangspunkt bildet ein Spielautomat, welcher als Spieleinsatz nicht Geld direkt, sondern Geldersatzmittel akzeptiert. Diese Geldersatzmittel können beispielsweise Weiterspielmarken, Chipkarten, Magnetkarten, bedruckte Datenträger oder mit diesen vergleichbare Mittel sein.
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Derartige Geldersatzmittel erhält jeder Spieler einer Gruppe gegen Eingabe eines als Spieleinsatz zu verwendenden Geldbetrages in eine Wechselvorrichtung, die Bestandteil eines solchen Spielautomaten, aber auch eine separate Einrichtung sein kann. Gibt beispielsweise jeder Spieler dieser Gruppe die aus drei Spielern besteht DM 20,-- in eine solche Wechseleinrichtung ein, so erhält jeder dafür eine äquivalente Anzahl von Weiterspielmarken oder einen maschinenlesbaren Datenträger, auf welchem nun der Geldersatz gespeichert ist.
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Dieser Geldersatz wird nun dem erfindungsgemäß ausgebildeten Spielautomaten zugeführt. Da dieser nur einen Geldersatz als Spieleinsatz akzeptiert, kann bei diesem Spielautomaten auf aufwendige, komplizierte und teure Vorrichtungen zur Bargeldverarbeitung, Speicherung und Ausgabe verzichtet werden. Auch eine Manipulation des Automaten dahingehend, dass er unberechtigt Geld auszahlt entfällt, da er kein auszahlbares Geld zur Verfügung hat.
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Die als Spieleinsatz in die Wechselvorrichtung eingegebene Geldmenge (hier also die 3 × 20,-- = 60,-- DM) werden auf einem Spielerspezifischen Konto gespeichert. Zusätzlich erhält jeder Spieler beispielsweise eine PIN-Nummer. Wird der Geldersatz in Form eines maschinenlesbaren Datenträgers (Magnet-, Chip- oder Codekarte) ausgegeben, so kann die PIN-Nummer oder eine sonstige gruppenspezifische Identifikation auch hierauf gespeichert und/oder angezeigt werden.
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Nachfolgend kann jeder Spieler mit seinem Geldersatz in üblicher Weise am Spielautomaten spielen, Gewinne erzielen oder auch seinen Spieleinsatz verlieren. Beendet er die Bespielung des Spielautomaten, so kann der durch Betätigung einer Rückgabetaste sich die noch vorhandenen oder inzwischen gewonnenen Geldersatzmittel ausgeben lassen. Nachfolgend kann nun der Geldersatz über die Wechselvorrichtung nach Identifikation und Aktivierung des gruppenspezifischen Kontos wieder in Geld zurück gewechselt werden.
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Die Rückwechselung erfolgt jedoch nur bis zu dem Betrag, der auf dem gruppenspezifischen Konto als Spieleinsatz gespeichert ist.
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Wurden während der Bespielung der Spielautomaten keine Gewinne erzielt (alle Geldersatzmittel wurden verspielt), oder es wurde nur ein geringer Teil dieser Geldersatzmittel zurückbehalten, deren sofortige Rückwechselung sich nicht lohnt, so kann zu einem späteren Zeitpunkt erneut unter Identifikation und Aktivierung des gruppenspezifischen Kontos kumuliert Geld als Spieleinsatz eingegeben werden, welches wiederum in Geldersatzmittel gewechselt und ausgegeben wird. Hierbei muß nicht zwingend die gesamte Gruppe von Spielern anwesend sein. Es können auch einzelne Spieler dieser Gruppe zu jedem beliebigen Zeitpunkt Geldbeträge in die Wechselvorrichtung eingeben, die bei vorheriger Identifikation und Aktivierung des Gruppenkontos selbigen zugeführt werden. Nunmehr kann eine Rückwechselung der Geldersatzmittel bis zu dem neuen gruppenspezifischen Kontostand vorgenommen werden. Hiermit verbindet sich eine neue Art der Jackpotgestaltung. Mehrere Spieler „zahlen” auf dieses Gruppenkonto ein, indem sie als Spieleinsatz bestimmtes Geld in Geldersatzmittel wechseln, womit eine weitere Kumulierung des gespeicherten Geldbetrages verbunden ist. Gewinnt nun ein Spieler dieser Gruppe einen höheren Betrag an solchen Geldersatzmitteln, so kann er auch die Geldbeträge der anderen Gruppenmitglieder bis zur maximalen Höhe des auf dem gruppenspezifischen Konto gespeicherten Betrages zurück wechseln. Zur Verdeutlichung soll dies unter Weiterführung des o. g. Zahlenbeispiels erläutert werden. Die aus drei Spielern bestehende Gruppe hatte einen Betrag von insgesamt DM 60,-- in Geldersatzmittel gewechselt und somit einen Gruppenkontostand von DM 60,-- erzeugt. An den darauffolgenden sechs Tagen spielt jeweils einer der drei Spieler zweimal allein, wobei jeweils weitere 10,-- DM in Geldersatzmittel gewechselt werden (6 × 10,-- DM + 60,-- DM = 120,-- DM kumulierter Kontostand). Am nächsten Tag spielt einer der Spieler dieser Gruppe unter Nutzung noch vorhandener Geldersatzmittel und Gewinnt dabei Geldersatzmittel, die einem Wert von DM 100,-- entsprechen. Nun wechselt er diese Geldersatzmittel nach Identifikation und Aktivierung des gruppenspezifischen Kontos zurück in Bargeld. Das Gruppenspezifische Konto wird dabei auf einen neuen Kontostand von DM 20,-- reduziert. Da dieser Spieler jedoch nur DM 40,-- als Spieleinsatz eingesetzt hatte (erstes mal DM 20,-- und zweimal jeweils DM 10,--) kommt er nun in den Genuß des jackpotartigen Guthabens des gruppenspezifischen Kontos.
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Diese Verfahrensweise ermöglicht zusätzlich, dass bei Spielautomaten die Vorrichtungen zur Bargeldverarbeitung entweder ganz eingespart, bzw. die ggf. als Bestandteil eines Spielautomaten vorgesehene Wechselvorrichtung entsprechend gesichert ausgebildet werden kann. Die zum Spielen benötigten Geldersatzmittel können die Spieler der Gruppe an entsprechend ausgebildeten Spielautomaten mit und ohne Gewinnmöglichkeit (letzteres sind sogenannte Unterhaltungsautomaten ohne die Möglichkeit der Erlangung von Geldgewinnen) erhalten bzw. gewinnen. Auch die so erlangten Geldersatzmittel können nur bis zu dem auf dem gruppenspezifischen Konto gespeicherten Geldbetrag zurück gewechselt werden.