DE19855081A1 - Hydrophobiermittel für die Textilausrüstung - Google Patents
Hydrophobiermittel für die TextilausrüstungInfo
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Abstract
Beansprucht werden biologisch abbaubare Hydrophobiermittel für die Textilausrüstung, die neben Aluminium- oder Zirkonsalzen noch Fettstoffe enthalten, ausgewählt aus der Gruppe der DOLLAR A a) verzweigten oder unverzweigten, symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkylether mit insgesamt 8 bis 44 C-Atomen und/oder der DOLLAR A b) Ester aus verzweigten oder unverzweigten C¶12-22¶ Fettsäuren mit verzweigten oder unverzweigten C¶8-22¶ Fettalkoholen und/oder DOLLAR A c) verzweigten oder unverzweigten, symmetrische oder unsymmetrische Dialkylketone mit 8 bis 44 C-Atomen.
Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft Hydrophobiermittel für die Textilausrüstung, ein Verfahren zur
hydrophoben Ausrüstung von Textilien und die Verwendung bestimmter Fettstoffe als
Hydrophobiermittel.
Zur hydrophoben Ausrüstung von Textilien werden in der Regel Hydrophobierungsmittel auf Basis von
Polysiloxanen, Fluorkohlenwasserstoffen oder Mischungen von Aluminium- oder Zirkonsalzen mit
Paraffinen eingesetzt (vergleiche dazu "Handbuch der Textilhilfsmittel", A. Chwala, V. Anger, Verlag
Chemie, New York 1977, Kapitel 3.24 "Phobiermittel", Seite 735 ff). Die hydrophobe Ausrüstung von
Textilien, insbesondere bei Wetterschutzbekleidung, dient dazu, diese entweder wasserabweisend oder
wasserundurchlässig zu machen. Das Hydrophobiermittel wird auf die Fasern der Textilien aufgebracht
und ordnet sich dort so an, daß die hydrophoben Molekülteile senkrecht zur Faseroberfläche stehen.
Auf diese Weise wird das Bestreben des Wassers, sich über die ganze Fläche auszubreiten stark
herabgesetzt. Das Wasser nimmt aufgrund der Kohäsionskräfte die Kugelform an und perlt von der
Textiloberfläche ab.
Obwohl die im Stand der Technik beschriebene Hydrophobiermittel, insbesondere die zirkonsalzhaltigen
Paraffinemulsionen, wie sie zum Beispiel in der DD-A1-218 564 beschrieben werden, eine
ausreichende Hydrophobierung von textilen Flächengebilden ermöglichen, besteht das Problem, daß
derartige Mittel nicht oder nicht ausreichend biologisch abbaubar sind. Außerdem beobachtet man bei
der Auftragung solcher Paraffinemulsionen über einen Foulard nach längere Laufzeit auf den
Foulardwalzen Paraffinablagerungen, die eine Reinigung der Walzen und somit eine kostenintensive
Unterbrechung des Produktionsverfahrens notwendig machen. Es bestand daher Bedarf,
hydrophobierende Zusammensetzungen bereitzustellen, die allen anwendungstechnischen
Anforderungen der Textilindustrie entsprechen - insbesondere keine oder nur geringe Ablagerungen
auf den Maschinenteilen hervorrufen und zugleich biologisch abbaubar sind.
Es wurde gefunden, daß eine Kombination aus Zirkonsalzen mit bestimmten Fettstoffen zu
Hydrophobiermitteln führt, die in Bezug auf die Ausrüstung vergleichbare Werte wie die an sich
bekannten Paraffin-Emulsionen liefern, gleichzeitig aber auch die Anforderungen nach biologischer
Abbaubarkeit erfüllen. Weiterhin ist die Tendenz zur Bildung von Ablagerungen auf Maschinenteilen
während der Applikation der Mittel verringert.
In einer ersten Ausführungsform wird ein Hydrophobiermittel für die Textilausrüstung beansprucht,
welches ein Zirkonsalz in Kombination mit einem Fettstoff enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe
der
- a) verzweigten oder unverzweigten, symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkylether mit insgesamt 8 bis 44 C-Atomen und/oder der
- b) Ester aus verzweigten oder unverzweigten C12-22-Fettsäuren mit verzweigten oder unverzweigten C8-22-Fettalkoholen und/oder
- c) verzweigten oder unverzweigten, symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkylketone mit insgesamt 8 bis 44 C-Atomen.
Als Zirkonsalze können alle im Stand der Technik bekannten Verbindungen verwendet werden.
Zirkonacetat ist aber besonders bevorzugt.
Bei den Fettstoffen handelt es sich um an sich bekannte Alkylether der allgemeinen Formel R1-O-R2,
wobei R1 und R2 jeweils für Alkylreste mit 1 bis 22 C-Atomen stehen. Die Gesamtzahl an C-Atomen im
Molekül beträgt 8 bis 44. Es können sowohl symmetrische Ether, d. h. R1 und R2 sind identisch, oder
unsymmetrische Ether (R1 + R2) eingesetzt werden. Die Alkylreste R1 und R2 können gesättigt,
ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein. Besonders bevorzugt sind solche Ether, deren Reste R1
bzw. R2 eine C-Kettenlänge von 10 bis 22 aufweisen. Die Gesamtkohlenstoffzahl der Ether liegt
vorzugsweise bei 20 bis 44. Bevorzugte Ether sind beispielsweise Dibehenylether, Distearylether,
Dipalmitylether oder Dimyristylether. Als Beispiel für einen unsymmetrischen Ether sei der
Ethylhexyleicosylether genannt. Die Ether können nach allen bekannten technischen Verfahren
hergestellt werden. Als zweite Gruppe geeigneter Fettstoffe sind Ester aus verzweigten oder
unverzweigten C12-22-Fettsäuren mit verzweigten oder unverzweigten C8-22-Fettalkoholen geeignet.
Geeignete Fettsäuren sind beispielsweise Capryl-, Perlagon-, Caprin-, Undecan-, Tridecan-, Myristin-,
Pentadecan-, Palmitin-, Heptadecan-, Octadecan-, Nonan-, Arachin- oder Behensäure. Geeignete
Fettalkohole sind z. B. Capryl-Caprin-, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-, Stearyl-, Arachidyl- oder
Behenylalkohol. Als dritte Gruppe geeigneter Fettstoffe können die Hydrophobiermittel Dialkylketone der
Formel R3-CO-R4 mit insgesamt 8 bis 44 C-Atomen enthalten. R3 und R4 stehen jeweils für einen
Alkylrest. Es sind sowohl symmetrische (R3 = R4) als auch unsymmetrische Ketone (R3 ≠ R4) geeignet.
Es können beispielsweise Alkylmethylketone, wie Octanonanon-2, Nonanon-2, Undecanon-2,
Dodecanon-2, Tridecanon-2, Tetradecanon-2, Pentadecanon-2, Heptadecanon-2, Octadecanon-2,
Nonadecanon-2, Pentadecanon-2, Heptadecanon-2, Octadecanon-2, Nonadecanon-2, Eicosanon-2
oder Dodecasanon-2 eingesetzt werden. Auch symmetrische Ketone, wie Undecanon-6, Tridecanon-7,
Pentadecanon-8, Heptadecanon-9, Nonadecanon-10, Tricosanon-12, Hentriacontanon-16,
Pentatricanon-18, Nonatricontanon-20 oder Triatetracontanon-22 sind geeignet. Die Ketone sind nach
allen dem Fachmann bekannten Methoden herstellbar, beispielsweise durch Oxidation oder
Dehydrierung sekundärer Alkohole.
Die erfindungsgemäßen Hydrophobiermittel liegen vorzugsweise in Form einer wäßrigen Emulsion vor.
Wasser ist dann in Mengen zwischen 10 und 90 Gew.-% enthalten. Vorzugsweise enthalten die Mittel
30 bis 80 Gew.-% und insbesondere 40 bis 60 Gew.-% Wasser. Die Zirkonsalze sind in der Regel in
Mengen von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 15 Gew.-% und insbesondere in
Mengen von 5 bis 10 Gew.-% enthalten. Die Fettstoffe a) bis c) sind in den Mittel vorzugsweise in
Mengen von 10 bis 95 Gew.-% enthalten, insbesondere in Mengen von 15 bis 60 Gew.-% und
besonders bevorzugt in Mengen von 10 bis 30 Gew.-%.
Sofern es notwendig ist, können die Mittel neben den Salzen und den Fettstoffen noch weitere
geeignete Inhaltsstoffe enthalten, insbesondere Emulgatoren, aber auch Schiebefestmittel,
Naßechtheitsverbesserer, griffgebende Produkte, Weichmacher, Lösungsmittel, beispielsweise Ethanol,
n-Propanol oder i-Propanol und pH-Regulantien, wie organische Säuren oder Basen. Der pH-Wert der
wäßrigen Emulsionen liegt im sauren Bereich, vorzugsweise ist er kleiner als 4, 5 und insbesondere liegt
er im Bereich von 2,0 bis 3,5. Die Hilfsstoffe liegen in untergeordneten Mengen zwischen 0,5 und 5
Gew.-% vor. In der Regel enthalten die erfindungsgemäßen Mittel derartige Hilfsstoffe insgesamt in
Mengen von maximal 10 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden in an sich bekannter Weise hergestellt, indem man die Rohstoffe
mit Wasser vermengt, auf Temperaturen zwischen 40 und 90°C erhitzt und homogenisiert. Dabei
sollten mittlere Teilchengrößen von weniger als 250 nm erreicht werden. Vorzugsweise liegen die
mittleren Teilchengrößen im Bereich von 100-200 nm. Nach dem Abkühlen können sie ohne weitere
Behandlung eingesetzt werden. Üblicherweise werden die Mittel in Form einer wäßrigen Emulsion mit
Hilfe eines Foulards auf die Textilien aufgebracht. Die erfindungsgemäßen Mittel eignen sich zur
hydrophoben Ausrüstung von Textilien aus synthetischen oder natürlichen Fasern, insbesondere für
Baumwolltextilien.
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur hydrophoben Ausrüstung von Textilien
beansprucht, wobei man Mittel gemäß der obigen Beschreibung in geeigneter Art und Weise auf die
Textilien appliziert. Weiterhin wird die Verwendung dieser Mittel zur hydrophoben Ausrüstung von
Textilien beansprucht.
Zum Vergleich der erfindungsgemäßen Mittel mit dem Stand der Technik wurde die folgende
Basisrezeptur hergestellt, wobei als Fettstoff Paraffin im Vergleich mit den Fettstoffen aus der Gruppe b)
untersucht wurden:
Rezeptur: | |
25 Gew.-% | Feststoff |
2,8 Gew.-% | Emulgator |
10 Gew.-% | Zirkonacetat |
2 Gew.-% | Essigsäure |
2 Gew.-% | i-Propanol |
58,2 Gew.-% | Wasser |
Mittel: | |
Fettstoff: | |
A | Paraffin Smp.: 52-54°C (Vergleich) |
1 | Distearylether |
2 | Di-Isotridecylether |
3 | Ethylhexyleicosylether |
4 | Di-Decylether |
5 | Stearinsäurestearylester |
Die Mittel wurden wie folgt hergestellt: Die Rohstoffe wurden vorgelegt, auf 85°C erwärmt und
homogenisiert. Anschließend wurden die Mittel auf 20°C gekühlt.
Die Mittel wiesen pH-Werte im Bereich von 2,8 bis 3,0 auf. Die Teilchengröße lag im Bereich von 200
bis 250 nm. Zur Bestimmung der Hydrophobie wurde der Schopper-Test gemäß DIN EN 20811
durchgeführt: Testgewebe 100% CO (ca. 300 g/m2), ausgerüstet mit 150 g/l Emulsion.
Flottenaufnahme 86%. Trocknung bei 140°C.
Flottenaufnahme 86%. Trocknung bei 140°C.
Die Friktionsbeständigkeit wurde mit einem Endlosläufer mit 120 g/1 Flotte, 5 bar Druck und einer
Geschwindigkeit von 20 m/Minute getestet. Die Friktionsbeständigkeit wurde abgebrochen, wenn
Ablagerungen an der Foulardwalze erkennbar waren:
Mittel | |
Zeit bis zum Auftreten von Ablagerungen in Minuten | |
A | 15 |
1 | < 20 |
2 | < 20 |
3 | 14 |
4 | 15 |
5 | < 20 |
Claims (9)
1. Hydrophobiermittel für die Textilausrüstung, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Zirkonsalz in
Kombination mit einem Fettstoff enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe der
- a) verzweigten oder unverzweigten, symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkylether mit insgesamt 8 bis 44 C-Atomen und/oder der
- b) Ester aus verzweigten oder unverzweigten C12-22-Fettsäuren mit verzweigten oder unverzweigten C8-22-Fettalkoholen und/oder der
- c) verzweigten oder unverzweigten symmetrischen oder unsymmetrischen Dialkyiketone mit 8 bis 44 C-Atomen.
2. Hydrophobiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer wäßrigen
Emulsion vorliegt.
3. Hydrophobiermittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettstoff in Mengen
von 10 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 15 bis 60 Gew.-% und insbesondere von 10 bis 30 Gew.-%
enthalten ist.
4. Hydrophobiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Fettstoffe unsymmetrische Alkylether mit insgesamt 16 bis 36 C-Atomen enthält.
5. Hydrophobiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zirkon
salz in Mengen von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 15 Gew.-% und
insbesondere in Mengen von 5 bis 10 Gew.-% enthalten ist.
6. Hydropbobiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es
Zirkonacetat enthält.
7. Hydrophobiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Wasser in
Mengen von 90 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 80 Gew.-% und insbesondere 40 bis 60 Gew.-%
enthalten ist.
8. Verfahren zur hydrophoben Ausrüstung von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mittel
gemäß Anspruch 1 in Form einer wäßrigen Emulsion auf die Textilien aufträgt.
9. Verwendung von Mitteln gemäß Anspruch 1 zur hydrophoben Ausrüstung von Textilien.
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Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG, 40589 DUESSELDOR |
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