DE19854621A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer Klebstoffauftragsvorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung einer KlebstoffauftragsvorrichtungInfo
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Abstract
Zur Reinigung einer Klebstoffauftragsvorrichtung mit angetriebenen und um vertikale Achsen drehbar gelagerten Klebstoffauftragswalzen, die mit einem an diese angestellten Gehäuse, dessen Seitenkanten an den Klebstoffwalzen anliegen oder nahezu anliegen, eine Klebstoffkammer bilden, wird zunächst der Klebstoff aus der Klebstoffkammer, beispielsweise durch Öffnen eines Bodenverschlusses, entfernt. Anschließend wird in die Klebstoffkammer Waschwasser eingeleitet. Das Waschwasser wird durch Antrieb der Klebstoffwalzen abwechselnd in einander entgegengesetzten Richtungen in turbulente Strömungen versetzt. Das Waschwasser wird nach einer vorgegebenen Reinigungszeit abgeleitet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung einer Klebstoffauftragsvorrichtung
mit angetriebenen und um vertikale Achsen drehbar gelagerten Klebstoffwalzen,
die mit einem an diese angestellten Gehäuse, dessen Seitenkanten an den Kleb
stoffwalzen anliegen oder nahezu anliegen, eine Klebstoffkammer bilden.
Eine Klebstoffauftragsvorrichtung dieser Art ist aus DE 196 34 594 A1 bekannt.
Klebstoffauftragsvorrichtungen neigen zum Verschmutzen und zum Verkrusten mit
Klebstoffresten, so daß in regelmäßigen Abständen und insbesondere auch vor
oder nach Betriebspausen eine Reinigung der Klebstoffauftragsvorrichtung erfor
derlich ist. Die Reinigung der aus DE 196 34 594 A1 bekannten Klebstoffauftrags
vorrichtung ist dadurch erleichtert, daß sich bei dieser das Gehäuse zum Zwecke
einer Reinigung der Klebstoffauftragsvorrichtung einfach und schnell abnehmen
läßt. Dennoch läßt es sich bei der bekannten Klebstoffauftragsvorrichtung nicht
vermeiden, daß eine verhältnismäßig zeitaufwendige manuelle Reinigung notwen
dig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, das eine selbsttätige Reinigung der Klebstoffauftragsvorrichtung er
möglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Klebstoff zunächst
aus der Klebstoffkammer entfernt und anschließend in die Klebstoffkammer
Waschwasser eingeleitet wird und daß das Waschwasser durch Antrieb der Kleb
stoffwalzen abwechselnd in einander entgegengesetzten Richtungen in turbulente
Strömungen versetzt und nach einer vorgegebenen Reinigungszeit abgeleitet wird.
Der Klebstoff kann vor Beginn der Reinigung dadurch aus der Klebstoffkammer
entfernt werden, daß ein im Boden der Klebstoffkammer angeordneter Verschluß,
beispielsweise ein Stopfen, gelöst wird, so daß der noch in der Klebstoffkammer
vorhandene Klebstoff austritt und in der unmittelbar unter der Austrittsöffnung an
geordneten Wanne aufgefangen wird. Anschließend wird mit der Reinigung durch
Zuführung von Waschwasser begonnen.
Zum Abführen des noch in der Klebstoffkammer vorhandenen Klebstoffs können
die Klebstoffwalzen auch entgegen ihrer Drehrichtung zum Klebstoffauftrag ange
trieben werden. Nach diesem Verfahren wird in einem ersten Schritt in der Kleb
stoffauftragsvorrichtung bzw. in der Klebstoffkammer noch vorhandener Klebstoff
dadurch abgeführt, daß die Klebstoffwalzen in entgegengesetzter Richtung ange
trieben werden, also in einer Richtung, die der Drehrichtung zum Auftragen von
Klebstoff während des Betriebes entgegengesetzt ist. Durch einen Antrieb in dieser
entgegengesetzten Richtung tritt der noch in der Klebstoffkammer vorhandene
Klebstoff aus dem Spalt zwischen der Klebstoffwalze und der Seitenkante des Ge
häuses aus, die nicht dicht anliegend an die Klebstoffwalze angestellt oder mit ei
nem Rakelmesser versehen ist. Der in kurzer Zeit aus der Klebstoffkammer aus
tretende Klebstoff wird in einer unter der Klebstoffauftragsvorrichtung befindlichen
Wanne aufgefangen und aus dieser in üblicher Weise abgeleitet. Sobald der noch
vorhandene Klebstoff aus der Klebstoffauftragsvorrichtung abgeführt ist, wird in die
Klebstoffkammer Waschwasser eingeleitet. Dieses Waschwasser wird dadurch in
eine turbulente Strömung versetzt, daß die Klebstoffwalzen abwechselnd in einan
der entgegengesetzten Richtungen angetrieben werden. Das Waschwasser läuft
von selbst oder durch gegenläufigen Antrieb der Klebstoffauftragswalzen aus der
Klebstoffkammer heraus und wird in der unter der Klebstoffauftragsvorrichtung be
findlichen Wanne aufgefangen und abgeleitet.
Der Reinigungseffekt kann noch dadurch erhöht werden, daß die Klebstoffauf
tragswalzen während der Reinigungsphase mit unterschiedlichen Geschwindigkei
ten angetrieben werden.
Weiterhin ist es zweckmäßig, während der Reinigungsphase die Klebstoffwalzen
vorübergehend zur Öffnung des zwischen diesen befindlichen Dosierspalts vonein
ander zu entfernen.
Die Klebstoffabführung und die anschließende Reinigung mit Waschwasser erfolgt
zweckmäßigerweise nach einem vorgegebenen Programm mit vorgegebenen Zei
ten, während derer der Klebstoff abgeführt, Waschwasser eingeleitet und die Kleb
stoffwalzen gegenläufig angetrieben werden. Die Steuerung der einzelnen Phasen
des Waschvorgangs erfolgt zweckmäßigerweise durch eine elektronische Steue
rung und/oder durch einen Mikrocomputer.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die Klebstoffkammer mit einer Leitung zur
Zuführung von Waschwasser versehen ist, in der sich ein von einer elektrischen
Steuerung oder einem Mikrocomputer gesteuertes Magnetventil befindet, und daß
die Drehzahl und Drehrichtung der Klebstoffwalzen gegebenenfalls zusätzlich de
ren Bewegung zur Vergrößerung und Verkleinerung des Dosierspalts zwischen den
Klebstoffwalzen von der elektrischen Steuerung oder dem Mikroprozessor steuer
bar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Klebstoffauftragsvorrichtung,
Fig. 2 eine Rückansicht der Klebstoffauftragsvorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Klebstoffauftragsvorrichtung längs der Linie
III-III in Fig. 1,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Klebstoffauftragsvorrichtung nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Platte und Tragplatte nach den Fig. 3 und 4
mit dem Antrieb der Klebstoffauftragswalzen und
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Klebstoffkammer der Klebstoffauftragsvor
richtung nach entfernter Tragplatte.
An einem Träger oder einer Platte 1 eines Maschinengestells ist um einen vertika
len Bolzen 2 eine Tragplatte 3 schwenkbar gelagert, in der parallel zueinander zwei
Bolzen 4, 5 gehaltert sind. Auf diesen Bolzen sind die Klebstoffauftragswalzen 6, 7
über jeweils zwei Wälzlager drehbar gelagert, und zwar über obere bewegliche La
ger 8, 9 und untere Lager 10, 11, deren äußeren Ringe über Klemmringe an einer
Ringstufe der Klebstoffwalzen festgelegt sind und deren inneren Ringe sich über
Tellerfedern 12 auf Ringstufen der Bolzen abstützen, wobei die inneren Ringe der
Wälzlager 10, 11 durch Ringscheiben 13 gegen die Tellerfedern 12 durch die Befe
stigungsschrauben 14 spannbar sind.
Der Bolzen 4 ist mit einem oberen zu diesem exzentrischen Abschnitt 16 versehen,
der in einer in einer Bohrung der Tragplatte 3 befestigten Buchse 17 drehbar aber
axial unverschieblich durch Wälzlager gelagert ist. Auf den die Tragplatte 3 durch
setzenden Zapfen 18 des Bolzens 4,16 ist ein radialer Hebel 19 befestigt an dem
die Kolbenstange 20 eines Pneumatikzylinders 21 angelenkt ist, der schwenkbar
um den Zapfen 22 auf der Tragplatte 3 gelagert ist. Durch den Pneumatikzylinder
21 läßt sich der Bolzen 4 verdrehen, so daß sich die Breite des zwischen den Kleb
stoffwalzen 6, 7 gebildeten Spalt einstellen und sich dieser auch vollkommen
schließen läßt.
Parallel zu den Lagerbolzen 4, 5 sind an der Tragplatte 3 Haltebolzen 24, 25 befe
stigt, die der Halterung des Gehäuses 26 der Klebstoffkammer dienen. Die Rück
wandung des Gehäuses 26 ist mit einer querverlaufenden Lasche 27 verbunden,
die an ihren beiden das Gehäuse überragenden Enden mit Befestigungsbohrungen
versehen ist, durch die Befestigungsschrauben 28 in Gewindebohrungen der Hal
tebolzen 24, 25 eingeschraubt sind. Zweckmäßigerweise sind die Befestigungs
schrauben 28 in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise als Knebelschrauben 29 ausge
bildet.
Das Gehäuse 26 weist eine untere Abschlußplatte 30 auf, auf die sich die unteren
Stirnseiten der Klebstoffwalzen 6, 7 dichtend abstützen. In die Bodenplatte 30 sind
im Randbereich der Stirnseiten der Klebstoffwalzen 6, 7 kreisbogenförmige Nuten
31, 32 eingearbeitet, die zu der einlaufseitigen vertikalen Begrenzungskante der
Seitenwand 33 des Gehäuses 26 und zu dem Walzenspalt hin keilförmig ansteigen.
Unterhalb der Klebstoffkammer ist eine Wanne 36 angeordnet, die dem Auffangen
abtropfenden Klebstoffs dient.
In der Tragplatte 3 ist in einer exzentrischen Buchse 40 eine Welle 41 gelagert, auf
deren unteren, die Tragplatte 3 überragenden Wellenzapfen eine Zahnriemen
scheibe 42 aufgekeilt ist. Über die Zahnriemenscheibe 42 läuft ein endloser Zahn
riemen 43, der die mit dem Klebstoffwalzen 6, 7 verbundene Zahnriemenscheibe
44, 45 antreibt.
Auf den die Tragplatte 3 überragenden Zapfen der Welle 41 ist ein radialer Hebel
46 befestigt, über den die Welle 41 durch einen exzentrischen Kurbelzapfen 47 des
Motors 48 angetrieben ist, der in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise an die Platte 1
angeflanscht ist.
In der eingeschwenkten Betriebsstellung stützt sich die Tragplatte 3 über einen An
schlag 50 an der gestellfesten Platte 1 ab.
Die Klebstoffwalze 6 überträgt den Klebstoff auf die Leimauftragswalze 53. Die an
die Klebstoffwalze 44 angestellte Klebstoffwalze 45 dient der Verreibung und der
Verteilung des Klebstoffs und entsprechend der Breite des zwischen den Klebstoff
walzen gebildeten Spalts der Einstellung der Dicke des übertragenen Klebstoffilms.
Die vorbeschriebene Klebstoffauftragsvorrichtung entspricht der Klebstoffauftrags
vorrichtung nach der DE 196 34 594 A1.
Wegen der Ausgestaltung und Wirkung der Klebstoffauftragsvorrichtung wird auf
die DE-195 32 582.6 verwiesen.
Bei der erfindungsgemäßen Klebstoffauftragsvorrichtung wird der Klebstoffkammer
Klebstoff über die Leitung 60 und die Magnetventile 61 und 62 zugeführt. In der aus
Fig. 2 ersichtlichen Stellung ist das 3/2 Magnetventil 61 und das 2/2 Magnetventil
62 durchgeschaltet, so daß der Klebstoffkammer Klebstoff zugeführt wird. Die Zu
führung von Klebstoff erfolgt, wenn der in die Tragplatte 3 eingebaute Sensor 63,
bei dem es sich um einen Ultraschallsensor handeln kann, ein Absinken des Kleb
stoffspiegels in einer Weise meldet, daß eine Nachfüllung erfolgen muß. Die Si
gnale des Sensors 63 werden über eine Leitung 64 einem nicht dargestellten Mi
krocomputer zugeführt, der bei einem Klebstoffbedarf die Magnetventile 61 und 62
auf Füllung der Klebstoffkammer schaltet.
Über die Magnetventile 61, 62 kann in die Klebstoffkammer über die Leitung 65
auch Waschwasser eingeleitet werden.
Soll die Klebstoffauftragsvorrichtung gereinigt werden, wird über die elektronische
Steuerung oder den Mikrocomputer zunächst die Klebstoffzufuhr zu der Klebstoff
kammer unterbrochen. Sodann wird der Motor 48 durch die elektronische Steue
rung oder den Mikrocomputer in seiner Drehrichtung umgekehrt, so daß aus der
Klebstoffkammer der Klebstoff aus dem Spalt zwischen der vertikalen Begren
zungskante der Seitenwand 33 des Gehäuses 26 und der Klebstoffwalze 6 austritt.
Der austretende Klebstoff wird in der Wanne 36 aufgefangen und durch nicht dar
gestellte Leitungen abgeführt. Ist der Klebstoff aus der Klebstoffkammer abgeleitet
worden, werden durch die elektronische Steuerung oder den Mikrocomputer die
Magnetventile 61, 62 derart umgeschaltet, daß über die Leitung 65 in die Klebstoff
kammer Waschwasser eingeleitet wird. Dieses Waschwasser wird in der Klebstoff
kammer durch Antrieb der Klebstoffwalzen 6, 7 durch den Motor 48 abwechselnd
mit unterschiedlichen Drehrichtungen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten in
eine turbulente Strömung versetzt, die eine gute Reinigung des Gehäuses, der
Klebstoffwalzen und der angrenzenden Teile bewirkt. Das ablaufende Waschwas
ser wird in der Wanne 36 aufgefangen und durch nicht dargestellte Leitungen ab
gefüllt.
Zur Unterstützung der Reinigungswirkung können über den Pneumatikzylinder 21,
der ebenfalls durch die elektronische Steuerung oder den Mikrocomputer ansteuer
bar ist, die Walzen zur Vergrößerung des Dosierspalts auseinander und wieder zu
sammengefahren werden, so daß vorübergehend Wasser auch aus dem Do
sierspalt austreten kann.
Das Programm zur Reinigung der Klebstoffauftragsvorrichtung läuft automatisch
ab, so daß die Reinigung von dem Maschinenführer nur durch Knopfdruck bewirkt
werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zur Reinigung einer Klebstoffauftragsvorrichtung mit angetriebenen
und um vertikale Achsen drehbar gelagerten Klebstoffauftragswalzen (6, 7),
die mit einem an diese angestellten Gehäuse (26), dessen Seitenkanten (33)
an den Klebstoffwalzen (6, 7) anliegen oder nahezu anliegen, eine Klebstoff
kammer bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klebstoff zunächst aus der Klebstoffkammer entfernt und anschlie
ßend in die Klebstoffkammer Waschwasser eingeleitet wird und daß das
Waschwasser durch Antrieb der Klebstoffwalzen (6, 7) abwechselnd in einan
der entgegengesetzten Richtungen in turbulente Strömungen versetzt und
nach einer vorgegebenen Reinigungszeit abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffwal
zen (6, 7) entgegen ihrer Drehrichtung zum Klebstoffauftrag angetrieben wer
den, so daß der Klebstoff aus der Klebstoffkammer austritt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Reinigungsphase die Klebstoffwalzen (6, 7) mit unterschiedli
chen Geschwindigkeiten angetrieben werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Reinigungsphase Klebstoffwalzen vorübergehend zur Öffnung
des Dosierspalts voneinander entfernt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebstoffkammer mit einer Leitung
(65) zur Zuführung von Waschwasser versehen ist, in der sich ein von einer
elektronischen Steuerung oder einem Mikroprozessor gesteuertes Magnet
ventil (61, 62) befindet, und daß die Drehzahl und die Drehrichtung der Kleb
stoffwalzen (6, 7) und erforderlichenfalls deren Bewegung zur Vergrößerung
und Verkleinerung des Dosierspalts von der elektronischen Steuerung oder
dem Mikroprozessor steuerbar sind.
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