DE19852671A1 - Verfahren zur Erzeugung eines Kreuzschliffes sowie Breitband-Feinschleifvorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Kreuzschliffes sowie Breitband-FeinschleifvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung schlägt vor, bei Breitschleifmaschinen anstelle einer weiteren Steigerung der Oberflächenfeinheit durch immer noch intensivere Schleifeingriffe eine Oberflächenmusterung zu erzeugen. Wenn wenigstens zwei Schleifvorrichtungen in einer leichten Schräglage angeordnet werden, kann ganzflächig eine Rhombusmusterung auf der Plattenoberfläche erzeugt werden. Der Rhombus hat überraschend viele Vorteile. Es ist mögich, die Rhombusmusterung entweder durch die Grobschleifstufe oder durch die Feinschleifstufe zu erzeugen. Die Winkelabweichung der Schleifeinrichtung liegt bevorzugt zwischen 3 und 15 DEG . Damit ist der Verbrauch an Schleifmaterial nicht spürbar größer gegenüber exakt quergestellten Schleifmitteln.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Kreuzschliffes auf flachen
Gegenständen, welche kontinuierlich durch eine Breitschleifmaschine transportiert
werden, sowie eine Breitschleif- oder Breitbürstvorrichtung für den Feinschliff von
flachen Gegenständen wie Platten und Papier.
Breitschleifmaschinen werden hauptsächlich für Tischplatten, Span- und Faserplatten,
Metallplatten, Platten aus irgendwelchen Kunststoffen oder Gummi sowie z. B. auch
für Papierbahnen verwendet. Ein charakteristisches Merkmal ist die große Breite, von
über einem Meter, meistens von zwei bis drei Metern und mehr. Die Bearbeitung ist
mehrheitlich eine Vorbereitung für eine nachfolgenden Veredelungsstufe. Die
eigentliche Veredelung schließt die ganze Praxisvielfalt ein. Es werden z. B. Lack
oder eine Folie, weitere Schichten oder Furniere usw. aufgebracht. In der
Vergangenheit war das Haupteinsatzgebiet für die Breitschleifmaschinen der Bereich
der Span- und Faserplatten. Der Schleifvorgang findet hier häufig unmittelbar im
Anschluß an die Plattenherstellung bzw. Plattenpressung statt. Span- und
Faserplatten müssen auf Grund der anschließenden Verarbeitungsstufen, ganz
besonders aber für die Endverarbeiter wie der Möbelindustrie eine Konstanz in der
Dicke aufweisen.
Für die Spanplattenherstellung wird ein Gemisch von Holz- bzw. Holzfaser
spanmaterial und Leim zu Platten verpreßt. Gegenüber Massivholz haben Spanplatten
einige Vorteile. Die Tendenz des Verziehens der Platten ist bei Spanplatten wesentlich
geringer. Da ein Teil der Plattenstabilität durch den Leim übernommen wird, lassen
sich auch mit schlechten Holzqualitäten Platten von hoher Festigkeit erzeugen.
Preisgünstiges Rohmaterial wird zu einem Produkt von höherer Qualität verarbeitet.
Spanplatten haben jedoch insofern einen Nachteil, als mit dem verwendeten
Rohmaterial auch ein beachtlich großer Prozentsatz an Fremdbestandteilen wie zum
Beispiel Sand eingearbeitet wird. Bei dem älteren, mehretagigen Produktions-
Verfahren können die Platten nur mit großer Dickentoleranz hergestellt werden.
Durch die Hitze der Plattenpressen ergeben sich zudem unerwünschte Veränderungen
der äußersten Schicht, so daß erfahrungsgemäß bei Platten, die nach dem alten
Verfahren hergestellt werden, 1,2 bis 1,8 Millimeter von der Plattendicke durch
Schleifen weggearbeitet werden muß. Bei den seit einigen Jahren verwendeten
neuen, kontinuierlichen Pressen beträgt das Übermaß noch etwa 0,5 bis 0,6
Millimeter. Auf beiden Seiten der Platte wird gleichviel weggearbeitet. Dafür werden
schwere Breitbandschleifmaschinen für die gleichzeitige Bearbeitung der
Spanplattenunter- und -oberseite verwendet. Spanplatten messen über die Breite 2 bis
3 Meter und mehr, so daß die Breitschleifmaschinen für die beachtlich große
Bearbeitungsbreite konzipiert sein müssen. Durch die große Schleifarbeit für das
Dickenschleifen müssen auch enorm große Kräfte abgefangen werden. Das
Schleifmaterial bei den Breitbandschleifmaschinen besteht aus einem endlosen
Trägerband sowie dem, mit einer Haftmasse auf dem Trägerband aufgebrachten
Schleifmittel. Man unterscheidet zwischen dem Hauptschleifvorgang als Kalibrier- bzw.
Dickenschleifen und dem eigentlichen Feinschliff. Der Feinschliff hat als
Hauptaufgabe die Oberflächenrauhigkeit des Kalibrierschliffes zu verbessern. Der
Feinschliff mit dem Schleifschuh dient vielfach auch der Ausmerzung der
Rattermarken, vor allem wenn vorgängig zuviel in einer Schleifstufe weggearbeitet
wurde. Spanplatten sind Halbfabrikate, an welchen anschließend weitere
Oberflächenveredelungen vorgenommen werden. Zum Beispiel werden Spanplatten
mit einer dünnen Folie beschichtet. Für die Beschichtungen werden höchste
Anforderungen an die Oberflächenbeschaffenheit und an die Oberflächenplanheit
gestellt, ferner eine Maßgenauigkeit für die Plattendicke von ± 1/100 Millimeter.
Diese Forderungen bedingen oben und unten und beidseits der Schleifeinheit wirkende
Führungs- bzw. Vorschubeinheiten. Ein weiteres großes Gebiet ist das Schleifen von
Metall- und Kunststoffplatten, nur stellt sich hier weniger die Aufgabe des Kalibrierens
als vielmehr der Herstellung einer feinen Oberflächenstruktur. Auch hier kann der
Schleifprozeß ein- oder mehrstufig sein. Da alle Verarbeitungsstufen mehr und mehr
in eine höhere Automatisierungsstufe gebracht werden, werden an die sogenannten
Halbfabrikaten immer größere Ansprüche an die Oberflächenbeschaffenheit gestellt.
Ein großer Teil der rohen, ungeschliffenen Fabrikate bestehen aus zusammen
gesetzten Materialien. Hierbei ergibt sich eine natürliche Grenze für die
Oberflächenrauhigkeit.
Die DE-PS 30 29 591 zeigt eine Breitbandschleifmaschine, welche als doppelseitige
Kreuzschleifmaschine ausgebildet ist. Gemäß der Lehre dieser von der Anmelderin
stammenden Druckschrift werden die großen Kräfte aus dem Kreuzschliff dadurch
kompensiert, daß die beiden Schleifeinheiten oben und unten jeweils spiegelbildlich
direkt einander gegenüber platziert werden. Das in der DE-PS 30 29 591 konkret
gezeigte, bevorzugte Ausführungsbeispiel mit dem Kreuzschliff wurde nicht in die
Praxis umgesetzt.
Die DE-PS 44 14 958 geht aus von der DE-PS 30 29 591 und stellt fest, daß mit der
älteren Lösung das Schleifbild und die Standzeiten nicht immer zufriedenstellend
empfunden werden. Die DE-PS 44 14 958 schlägt deshalb vor, den Schleifvorgang in
einer ersten Stufe als reinen Querschliff und nur einer Zwischenstufe als Kreuzschliff
durchzuführen. Die durch den Kalibrierschliff, also den ersten Querschliff und dem
zweiten Kreuzschliff erzeugten Markierungen auf der Plattenoberfläche werden durch
ein nachgeordnetes Paar von übereinander angeordneten Schleifeinheiten als
Feinschleifaggregat mit Druckschuhen beseitigt. Die Hauptrichtung der Druckschuhe
verläuft quer, bzw. um 90° versetzt zur Vorschubrichtung. Mit dem feinen
Endschleifen wird versucht, die Schleifspuren der zwei vorangehenden
Kalibrierschleifstufen zu beseitigen. Es ist der Anmelderin nicht bekannt, ob sich die
Lösung gemäß DE 44 14 958 in der Praxis bewährt hat. Von Seiten der Kunden
besteht nach wie vor die Forderung einer verbesserten Oberfläche nach dem
Schleifprozeß.
Der Erfindung wurde nun die Aufgabe gestellt, eine Verbesserung der Oberflächen
struktur für die nachfolgende Bearbeitung mit einem möglichst geringen Aufwand zu
erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine
Feinschleifstufe in wenigstens zwei Schleifstufen aufgeteilt ist, welche in einem
leichten Eingriffwinkel quer zur Vorschubrichtung der Gegenstände derart versetzt
sind, daß mit den Schleifspuren eine rhombusartige Musterung erzeugt wird, oder
daß eine Grob- bzw. Kalibrierschleifstufe in wenigstens zwei Schleifstufen aufgeteilt
ist, welche in einem leichten Eingriffswinkel quer zur Vorschubrichtung der
Gegenstände derart versetzt sind, daß mit den Schleifspuren der Grob- bzw.
Kalibrierschleifstufen eine bleibende rhombusartige Roh-Musterung erzeugt wird,
welche in einer anschließenden Feinschleifstufe überschliffen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens
zwei Feinschleifeinheiten, oder zwei Grob- bzw. Kalibrierschleifeinheiten mit
nachgeordneter Feinschleifeinheit aufweist, welche gegengleich in leichtem Winkel
zueinander versetzt angeordnet sind.
Von den Erfindern ist erkannt worden, daß in der überwiegenden Zahl der
Praxisanwendungen gar nicht unbedingt eine weitere Steigerung der Oberflächen
glätte, sondern eher eine möglichst gute Flächenvorbereitung z. B. eine gute
Haftfläche für ein Schichtmaterial erwünscht ist. Bei einer Rhombusmusterung in der
geschliffenen Platte wird vor allem ein Nachteil aller Lösungen im Stand der Technik
beseitigt, der bei großflächigen Gegenständen zwangsnotwendig gegeben war. Es ist
dies eine ganz bestimmte Quer- oder Längsausrichtung der Schleifspuren. Das Ziel des
Feinschliffes bestand in der Bildung einer möglichst feinen Oberflächenstruktur. Oft
mußten mit dem Feinschliff sogenannte Rattermarken beseitigt werden. Sobald einmal
eine gewisse Welligkeit durch den Grob- oder Kalibrierschliff gebildet ist, kann diese
nur durch mehrstufiges Feinschleifen und durch Wegarbeiten von mehreren Zehntel
Millimetern wieder beseitigt werden. Dies bedeutet, daß eine Korrektur des
Grobschliffes durch den Feinschliff kostenaufwendig ist, nicht zuletzt, weil zuviel
Schleifmaterial benötigt wird. Hinzu kommt, daß die Breitschleifmaschinen vor allem
dafür geschaffen sind, große Bahnbreiten in einem Durchgang zu bearbeiten. Die
großen Bahnbreiten ergeben große Flächen z. B. große Plattenabmessungen, aus
denen in nachfolgenden Verarbeitungen viele kleinflächige Einzelstücke heraus
geschnitten werden können. Wenn nun erfindungsgemäß auf den großen Platten
eine Rhombus-Schleifmusterung gegeben wird, gibt es für die nachfolgende
Verarbeitung keine zwingende Vorzugsrichtung mehr. Es ergeben sich erfindungs
gemäß zwei Möglichkeiten:
- - Gemäß einer ersten Ausgestaltung wird die Plattenoberfläche beim Roh- oder Kalibrierschliff möglichst ohne Schleifspuren, also mit einer möglichst planen Oberfläche hergestellt. Die rhombusartige Schleifmusterung, als zwei zueinander versetzt angeordnete Diagonalstreifenmuster, wird erst beim Feinschliff durch wenigstens zwei, in zueinander versetzten und mit gegengleichen Eingriffswinkeln angeordneten Feinschleifaggregaten erzeugt.
- - Gemäß einer zweiten Ausgestaltung wird die Plattenoberfläche bereits bei einem Roh- oder Kalibrierschliff mit einem starken, bzw. tiefen Schleifmuster versehen. Der nachfolgende Feinschliff hat dann den Zweck, gleichsam alle Spitzen zwischen den vertieften Schleifspuren wegzuarbeiten und eine möglichst plane Oberfläche zu erzeugen, ohne daß das Rhombusmuster vollständig verschwindet. Die Oberflächenstruktur ist in beiden Fällen nicht identisch, ergibt aber in vielen Anwendungen die selben Vorteile. Die Rhombusmusterung hat vor allem Vorteile in Bezug auf eine optimale Kontaktfläche für das Aufbringen bzw. Aufleimen von weiteren Schichten wie Lack, Folien, Papier, Kunststoff usw. Das Rhombusmuster läßt sich mit geringerem Schleifmaterialeinsatz erzeugen. In vielen Fällen kann eine vergleichbare Oberflächenqualität mit gröberem Schleifmaterial erzielt werden.
Durch die mehrfache, schräg zueinander versetzte Anordnung ist die Gefahr der
Erzeugung von Welligkeiten oder Rattermarken viel kleiner, da die jeweils
nachfolgende Bewegung des schleiferzeugenden Mittels eine unterschiedliche
Laufbahn bzw. Laufrichtung hat. Die neue Erfindung gestattet eine ganze Anzahl
besonders vorteilhafter Ausgestaltungen. Die rhombusförmigen Schleifspuren können
durch zwei Schleifmittel mit ungleicher oder identischer Körnung erzeugt werden,
wobei der Schleifdruck beider bevorzugt unabhängig einstellbar ist. Damit eröffnen
sich viele Möglichkeiten. Je nach besonderen Anforderungen können die
Schleifspuren durch mehr oder weniger Druck, durch gröbere oder feinere
Schleifmittel oder durch ein Mehr- oder Weniger-Abtrag in den einzelnen Schleifstufen
erfolgen. Für jeden Anwendungsfall können diese Parameter optimiert werden, da nun
nicht mehr einfach eine immer perfektere Oberflächenglätte anvisiert wird. Ferner ist
es möglich, daß die beiden Schleifmittel gegengleich, jedoch mit identischen Winkeln
versetzt angeordnet sind, zur Erzeugung einer symmetrischen, rhombusartigen
Musterung oder aber, daß ganz bewußt eine Asymmetrie der Rhombusmusterung
durch ungleiche Winkel angestrebt wird.
Die neue Erfindung läßt es offen, wie das Schleifmittel beschaffen ist. Die
Rhombusmusterung kann z. B. durch breite Feinschleifbänder, breite Feinschleifwalzen
oder breite Feinschleifbürsten erreicht werden. Ein wesentlicher Aspekt liegt darin,
daß die Rhombusmusterung ganzflächig im kontinuierlichen Durchlauf erzeugt wird.
Als Erzeugende ist die je spezifische Rhombusform durch die Größe der Abweichung
des Eingriffswinkels von wenigstens zwei Schleifeinheiten von der Transportrichtung,
ferner von der Transportgeschwindigkeit abhängig bzw. beeinflußbar. Bevorzugt liegt
die Winkelversetzung der Schleifwalzen zwischen einem Wert von 2° und 20°
vorzugsweise 3 bis 15°. Im Regelfall wird die Winkelversetzung für beide
Schleifeinheiten gegengleich und identisch z. B. 5° angenommen. Die
Winkelversetzung kann aber auch ungleich sein. Um das gewünschte Ziel, nämlich
eine feine Rhombusmusterung am fertig geschliffenen Produkt zu erreichen, ist es
sehr wichtig, daß der Anpreßdruck im Falle von Feinschleifeinheiten unabhängig
einstellbar oder regelbar ist. Dies im Unterschied zu den Kalibrierschleifeinheiten. Beim
Grobschleifen ist der Anpreßdruck vor allem eine Funktion davon, wieviel
weggearbeitet werden muß. Wird die Rhombusmusterung durch die
Kalibrierschleifeinheiten erzeugt, so darf die zweite Grobschleifeinheit die Musterung
der ersten nicht vollständig wegarbeiten. Die Feinschleifeinheiten können als
Schleifbänder oder als eine Kombination von einem Schleifband sowie einer
Schleifwalze bzw. Schleifbürste sein. Je nach Art und Intensität der
Rhombusmusterung ist diese am Fertigprodukt entweder von Auge oder aber erst
mittels schwarzer Kreidemarkierung sichtbar.
Die Erfindung wird nun an Hand einiger Ausführungsbeispiele mit weiteren
Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Erzeugung der Rhombusmusterung durch zwei Feinschleifeinheiten;
Fig. 2 die Erzeugung der Rhombusmusterung durch zwei Grobschleif- bzw.
Kalibrierschleifeinheiten mit anschließendem Oberflächenfeinschliff;
Fig. 3a-3e verschiedene Kombinationen von unterschiedlichen Schleifmitteln;
Fig. 4 der doppelseitige Schliff, wobei die Grobstufe durch Bänder und der
Feinschliff durch Schleifwalzen oder Schleifbürsten erfolgt;
Fig. 5 ein doppelseitiger Schliff mit Bändern.
Die Fig. 1 zeigt das Grundprinzip der Erzeugung eines Rhombusmusters bei einer
Platte 1, welche gemäß Pfeil 2 kontinuierlich durch die Breitschleifmaschine
transportiert wird. Die Breite ist mit B bezeichnet. Die größtmögliche Schleifbreite B'
ist bei Breitschleifmaschinen immer größer als 1 Meter, meistens zwischen 2 und 3
Metern oder mehr. Die große Breite B erlaubt eine sehr rationelle Herstellung großer
Flächeneinheiten für eine spätere Zerstückelung für die nachfolgenden
Verarbeitungsstufen z. B. in der Metall-, Möbel- oder Papierindustrie. Als
Schleifvorrichtungen sind schematisch zwei Feinschleifeinheiten 3 und 4 dargestellt,
die beide gegeneinander um einen Winkel α1 resp. α2 zu einer Linie quer, (d. h. um
90° versetzt) zu der Transportrichtung (gemäß Pfeil 2) geneigt sind. Die
Feinschleifeinheit 3 erzeugt, da diese mit hoher Geschwindigkeit angetrieben ist, eine
Streifenmusterung 5. Diese wird durch die einzelnen Schleifkörner z. B. im Falle von
Schleifbändern oder Schleifwalzen oder durch die entsprechenden "Kratzspuren" im
Falle von Schleifbürsten erzeugt. Die erste Feinschleifeinheit 3 kann durchaus noch
einen geringen Dickenabtrag machen. Wichtig ist, daß die erste Diagonalstreifung 6
auf der Oberfläche bleibend erzeugt wird. Die erste Feinschleifeinheit 3 wird
bevorzugt mit einem gröberen Schleifbelag versehen, zumindest gröber als die zweite
oder im Falle von mehreren, als die letzte Feinschleifeinheit 4.
Die zweite Feinschleifeinheit 4 ist auf die entgegengesetzte Seite geneigt, wie mit α2
bezeichnet ist. Die zweite Feinschleifeinheit erzeugt grundsätzlich die selbe
Diagonalstreifung 7, nur ist die zweite Streifung entgegengesetzt um den Winkel β'
geneigt. Das Ergebnis ist ein Rhomboidmuster 8 auf den flachen zu schleifenden
Gegenständen, welche durch die Summe der Vielzahl einzelner Rhomben 9 gebildet
wird. Ein einzelner Rhombus 9 ist schwarz markiert, in einem vergrößerten Muster
zwischen Fig. 1 und Fig. 2, dargestellt. Da es sich um einen Feinschliff handelt,
sind die einzelnen Rhombusfiguren als solche von bloßem Auge nur schwach
erkennbar. Die doppelte Diagonalmusterung kann jedoch je nach Lichteinfall und
Blickrichtung klar erkannt werden. Sehr vorteilhaft ist dagegen, daß durch den
starken Prägeeinfluß der doppelten Diagonalen kleinere Schleifungenauigkeiten,
zumindest für das Auge verschwinden. Durch die doppelten Diagonalen verlieren
kleinere Schleifungenauigkeiten ihre schädliche Wirkung für die Weiterverarbeitung,
da es keine betonte Quer- oder Längsmusterung mehr gibt. Eine Welligkeit einer
vorangehenden Stufe hat keinen Einfluß auf die nachfolgenden.
Die Fig. 2 zeigt den zweiten Lösungsweg. Hier wird das Rhombusmuster bei dem
Grobschliff durch beide Grobschleifeinheiten 11 und 12 erzeugt, welche sinngemäß
um einen Winkel α1x bzw. α2x geneigt angeordnet sind. Durch die gröbere Körnung
z. B. 40, 60 oder 80 wird jedoch eine viel gröbere Musterung in der Oberfläche
erzeugt. Die gröbere Musterung könnte nun sinngemäß zu Fig. 1 mit zwei
anschließenden Feinschleifeinheiten verfeinert werden. Die Fig. 2 zeigt die zweite
Möglichkeit, indem die grobe Musterung 8' nicht verfeinert wird, im Sinne von mehr
Diagonalstreifen 6 und 7, sondern durch Abtragen der "Bergspitzen" bzw. der
vertikalen abstehenden Rauhigkeiten der gröberen Musterung. Der Abbau der
Rauhigkeit wird mit einer Feinschleifvorrichtung 13 z. B. mit Körnung zwischen 100
und 150 jedoch nicht so weit getrieben, daß eine völlig plane Oberfläche entsteht,
sondern nur soweit, daß die tiefsten Markierungen beider Diagonalstreifungen gerade
noch erkennbar bleiben. Die Rhombusmusterung gemäß Fig. 2 wirkt für das Auge
gröber, weil die Diagonalstreifen weiter auseinander liegen. Die Tiefe der einzelnen
bleibenden "Schleifspuren" kann bei beiden identisch sein.
Die Fig. 3a bis 3c zeigen verschiedene, weitere Kombinationsmöglichkeiten. Bei
der Fig. 3a wird nur eine Seite des Gegenstandes geschliffen und mit der
Rhombusmusterung versehen. Dabei sind alle drei Schleifeinheiten in leichtem Winkel
versetzt. Nicht in allen Fällen muß beiden Seiten ein identischer Feinschliff gegeben
werden. Die eine Seite, die mit der höheren Oberflächenqualität, kann mittels
Rhombusmusterung als Qualitätszeichen gekennzeichnet sein. Die Seite mit dem
Rhombusschliff ist die Seite mit der höheren Qualität. Die Fig. 3a und 3b zeigen
Feinschleifstufen. Bei der Fig. 3a werden zwei Feinschleifbänder 20 sowie eine
Schleifwalze 21 eingesetzt. Da in der Stufe des Feinschliffes keine großen
Schleifdrücke benötigt werden, können die Schleifeinheiten auch versetzt angeordnet
werden, wie in der Fig. 3b gezeigt ist.
Die Fig. 3c zeigt nacheinander schematisch zwei im Winkel zueinander versetzte
Grobschleifbänder 22, und für den Feinschliff ein Querschleifband 23 sowie eine
Querschleifbürste 24, dies in Analogie zu der Fig. 2.
Die Fig. 3d zeigt nur beispielsweise vier weitere Kombinationsmöglichkeiten für das
doppelseitige Schleifen, stellvertretend für beliebige weitere Kombinationen, immer
mit dem gleichen Ziel, nämlich der Erzeugung eines Rhombusmusters auf den
fertiggeschliffenen Gegenständen, dies mit einem möglichst ökonomischen Einsatz
von Schleifmaterial.
Die Fig. 4 zeigt eine konkrete Breitschleifmaschine mit einer Grobschleifeinheit 30,
mit Grobschleifbänder 29, welche quer zu der Transportrichtung angeordnet sind, also
ohne Winkelversetzung. Die Feinschleifeinheit 31 weist dagegen zwei im Winkel
zueinander versetzt angeordnete Breit-Schleifwalzen 21 auf, sinngemäß zu Fig. 1.
Die Fig. 5 ist mit vier Breitbandschleifeinheiten ausgerüstet, wobei die rechte
Bildhälfte identisch zu der Fig. 4 ausgebildet ist. Bei der linken Hälfte sind zwei
Breitband-Feinschleifeinheiten 22 als Feinschleifstufe 32 vorgesehen.
Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß erzeugte Rhombusmusterung sehr
ökonomisch ist, verglichen mit einem zusätzlichen Schliff durch ein Querband, das
sich vollständig quer zur Transportrichtung bewegen müßte. Die neue Erfindung
gestattet, den Schleifeingriff mit einer nur kleinen Abweichung zu der
Transportrichtung des Materials z. B. der Span- oder Metallplatten durchzuführen. Die
Schleifkräfte sind primär in der Durchlaufrichtung der Gegenstände. Dadurch ergibt
sich ein unverhältnismäßig kleiner Verbrauch z. B. von Schleifpapier im Falle von
Breitschleifbändern. Der Schliff wird ruhiger, gleichmäßiger und gestattet in vielen
Fällen den Schleifaufwand gegenüber dem bekannten Breitschleifen zu reduzieren.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erzeugen eines Kreuzschliffes auf flachen Gegenständen, welche
kontinuierlich durch eine Breitschleifmaschine transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Feinschleifstufe in wenigstens zwei Schleifstufen aufgeteilt ist, welche in
einem leichten Eingriffwinkel quer zur Vorschubrichtung der Gegenstände derart
versetzt sind, daß mit den Schleifspuren eine rhombusartige Musterung erzeugt wird,
oder daß eine Grob- oder Kalibrierschleifstufe in wenigstens zwei Schleifstufen
aufgeteilt ist, welche in einem leichten Eingriffswinkel quer zur Vorschubrichtung der
Gegenstände versetzt sind, und mit den Schleifspuren eine rhombusartige
Rohmusterung erzeugt wird, welche in einer anschließenden Feinschleifstufe
überschliffen wird, derart, daß die Rhombusmusterung sichtbar bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifspuren durch zwei Schleifmittel mit ungleicher oder identischer
Körnung erzeugt werden, wobei der Schleifdruck beider unabhängig einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schleifmittel gegengleich, jedoch mit identischen Winkeln versetzt
angeordnet sind, zur Erzeugung einer symmetrischen, rhombusartigen Musterung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schleifmittel Feinschleifbänder, Feinschleifwalzen oder Feinschleifbürsten
verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rhombusmusterung im kontinuierlichen Durchlauf unmittelbar nach einer
Dickenschleifung oder in einer Kalibrierschleifstufe selbst mit nachgeordneter
Feinschleifstufe erzeugt wird.
6. Breitband-Feinschleifvorrichtung für den Feinschliff von flachen Gegenständen wie
Platten oder Papier,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie wenigstens zwei Feinschleifenheiten oder zwei Grob- bzw.
Kalibrierschleifeinheit mit nachgeordneter Feinschleifeinheit aufweist, welche
gegengleich im leichten Winkel zueinander versetzt angeordnet sind.
7. Breitband-Feinschleifvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelversetzung 2° bis 20° vorzugsweise 3 bis 15° beträgt, insbesondere
einstellbar ist.
8. Breitband-Feinschleifvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelversetzung für beide Schleifeinheiten gegengleich und identisch im
Betrag ist.
9. Breitband-Feinschleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßdruck der beiden Feinschleifeinheiten unabhängig einstellbar oder
regelbar ist.
10. Breitband-Feinschleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Feinschleifeinheiten als Schleifbänder oder eine Kombination von
einem Schleifband sowie einer Schleifwalze bzw. Schleifbürste ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH55498 | 1998-03-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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---|---|---|---|
DE19852671A Ceased DE19852671A1 (de) | 1998-03-09 | 1998-11-16 | Verfahren zur Erzeugung eines Kreuzschliffes sowie Breitband-Feinschleifvorrichtung |
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Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE59904158T Revoked DE59904158D1 (de) | 1998-03-09 | 1999-03-09 | Verfahren zum erzeugen einer qualitativ anspruchsvollen oberfläche sowie breitschleifvorrichtung und die verwendung derselben |
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AT (1) | ATE231768T1 (de) |
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Owner name: STEINEMANN TECHNOLOGY AG, ST. GALLEN, CH |
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