DE19849040A1 - Backofen mit Mitteln zur pyrolytischen Selbstreinigung - Google Patents
Backofen mit Mitteln zur pyrolytischen SelbstreinigungInfo
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Abstract
Bekannt ist ein Backofen mit Mitteln zur pyrolitischen Selbstreinigung mit einem durch eine Tür verschließbaren und durch eine Backofenmuffel begrenzten Garraum, mit einem unterhalb der Deckwand der Muffel im Garraum angeordneten ersten Heizelement und einem der Bodenwand zugeordneten zweiten Heizelement, dessen Heizleistung beim Pyrolysebetrieb wesentlich größer ist als die des ersten Heizelementes. Um die Reinigbarkeit des Backofens zu verbessern, ist die Bodenwand 15 als separates Teil ausgebildet sowie im Bodenbereich der Backofenmuffel 3 oberhalb des zweiten Heizelementes 11 gehaltert und deckt dises ab.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Backofen mit Mitteln zur pyrolytischen Selbstreini
gung mit einem durch eine Tür verschließbaren und durch eine Backofenmuffel begrenz
ten Garraum, mit einem unterhalb der Deckwand der Muffel im Garraum angeordneten
ersten Heizelement und einem der Bodenwand zugeordneten, zweiten Heizelement, des
sen Heizleistung beim Pyrolysebetrieb wesentlich größer ist als die des ersten Heiz
elementes.
Ein derartiger Backofen ist bekannt aus der Druckschrift US 3,668,371, wobei im
Garraum unterhalb der Deckwand und oberhalb der Bodenwand der Muffel jeweils ein
Rohrheizkörper für den Garbetrieb vorgesehen ist. Beim Selbstreinigungsbetrieb wird das
erste Heizelement vom Netz getrennt, während das zweite Heizelement an Netzspannung
gelegt ist. Dabei stellt sich im Schwerpunkt der Backofenmuffel eine Temperatur von etwa
320°C im Unterschied zu der beim Pyrolysebetrieb ansonsten üblicherweise erreichten
Schwerpunkttemperatur von 450°C ein. Die mit der gemäß der Druckschrift
US 3,668,371 deutlich reduzierten Schwerpunkttemperatur verbundenen, relativ niedrigen
Muffelwandtemperaturen sind jedoch im Bereich der weniger verschmutzten Muffelseiten
wände und -deckwand für eine Reinigung ausreichend groß. Infolge der unmittelbaren
räumlichen Nähe des zweiten Heizelementes zur Bodenwand wird diese deutlich stärker
aufgeheizt typischerweise auf bis zu etwa 450°C. Diese Temperatur ist geeignet, um den
üblicherweise stärker verschmutzten Bodenbereich der Backofenmuffel pyrolytisch
reinigen zu können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Backofen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 die Reinigbarkeit zu erleichtern.
Erfindungsgemäß ist dies bei einem Backofen nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches dadurch erreicht, daß die Bodenwand als separates Teil ausgebildet ist sowie
im Bodenbereich der Backofenmuffel oberhalb des zweiten Heizelementes gehaltert ist
und dieses abdeckt. Die nach dem Pyrolysevorgang in der Backofenmuffel zurück
bleibende Asche ist aus der Bodenwand in besonders einfacher Weise zu entfernen bzw.
herauszuwischen. Die nachteiligen Ecken und Zwischenraumbereiche zwischen dem
zweiten Heizkörper und der Bodenwand gemäß dem Stand der Technik entfallen erfin
dungsgemäß. Zudem ist durch die Abschirmung des zweiten Heizelementes durch die
Bodenwand gegenüber dem Garraum ein größerer Temperaturunterschied zwischen der
Bodenwand und den Seitenwänden bzw. der Deckwand der Muffel beim Pyrolysebetrieb
einstellbar.
Vorteilhafterweise ist die Bodenwand etwa 0,5 mm stark. Durch die Ausbildung der Bo
denwand als separates Teil ist es möglich, eine geringere Wandstärke als die der Back
ofenmuffel zu wählen, ein anderes Material zu verwenden oder das Bodenblech mit
speziellen schmutzabweisenden Schichten zu versehen. Durch die geringe Wärmekapa
zität der Bodenwand wird der Leistungsbedarf beim Pyrolysebetrieb reduziert. Weiterhin
ist der Energiebedarf bei einem Garprozess, bei dem auch das zweite Heizelement
eingeschaltet ist, im Vergleich zu stärkeren Bodenwanddicken herabgesetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Backofenmuffel einen ge
schlossenen Boden, ist oberhalb des Bodens das zweite Heizelement angeordnet, und ist
oberhalb des zweiten Heizelementes die Bodenwand in Form eines insbesondere aus der
Muffel herausnehmbaren Bodenbleches angeordnet. Der geschlossene Boden der Back
ofenmuffel garantiert sowohl einen vollständig dichten Abschluß des Garraumes nach
unten als auch eine zusätzliche Wärmeisolation bezüglich der nach unten abgestrahlten
Wärmestrahlung des zweiten Heizelementes. Ein herausnehmbares Bodenblech bietet
zudem Vorteile bei der Reinigung des Backofens. Zur Verringerung der Wärmeverluste
des Backofens ist das zweite Heizelement vom Boden der Backofenmuffel geringfügig
beabstandet. Dem selben Zweck dient die Anordnung eines Reflektorelementes zwischen
dem zweiten Heizelement und dem Boden der Backofenmuffel. In beiden Fällen wird das
Aufheizen des Backofenmuffelbodens und das Weiterleiten der Wärme in die anderen
Wände der Backofenmuffel deutlich verringert. Die thermische Ankopplung des zweiten
Heizelementes an das Bodenblech bzw. an die Bodenwand kann dadurch verbessert
werden, daß beide miteinander thermisch leitend verbunden sind. Vorteilhafterweise kann
das Heizelement beispielsweise in Dickschichttechnik direkt auf dem Bodenblech reali
siert sein.
Um den Energiebedarf insbesondere beim Pyrolysebetrieb gering zu halten, ist die
Bodenwand im wesentlichen über punkt- bzw. linienförmige Kontaktstellen in der
Backofenmuffel gehaltert. Das Abfließen der in der Bodenwand bzw. im Bodenblech
aufgenommenen Wärme in die Wände der Backofenmuffel kann durch diese Maßnahme
deutlich reduziert werden.
Zur weiteren Verbesserung des Reinigungsverhaltens des Backofens ist vorteilhafter
Weise vorgesehen, daß zumindest Teilbereiche der Seitenwände bzw. der Deckwand der
Backofenmuffel eine katalytische Beschichtung aufweisen. Alternativ oder ergänzend
kann auch vorgesehen sein, daß diese Bereiche der Muffelwand mit einer besonders
leicht zu reinigenden Schicht beschichtet sind. Dies kann beispielsweise durch spezielle
Email- oder Sol-Gel-Schichten realisiert sein.
Nachfolgend sind anhand schematischer Darstellungen zwei Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Backofens beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer Seitenansicht teilweise in Schnittdarstellung stark vereinfacht einen
Backofen gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und
Fig. 2 vereinfacht in Schnittdarstellung im wesentlichen entlang der Linie II-II in
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab ausschnittsweise einen Backofen gemäß
dem zweiten Ausführungsbeispiel.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel weist ein Backofen ein Gehäuse 1 auf, in dem
eine einen Garraum begrenzende, quaderförmige Backofenmuffel 3 gehaltert ist (Fig. 1).
Diese ist frontseitig offen und mit einer am Gehäuse 1 bzw. der Muffel 3 angelenkten
Backofentür 5 verschließbar. Die Backofenmuffel 3 ist allseitig von einer Wärmeisola
tionsschicht 7 umgeben. Dabei ist die Menge des Isolationsmaterials bzw. die Anforderung
an die Isolationseigenschaften der Wärmeisolationsschicht 7 aufgrund der im Pyrolysebe
trieb auftretenden, niedrigen Betriebstemperaturen, wie nachfolgend erläutert ist, im Ver
gleich zu herkömmlichen Backöfen mit außenliegendem Unterhitze-Heizkörper deutlich
reduziert. Unterhalb der Decke der Backofenmuffel 3 ist ein Oberhitzeheizkörper 9 und
oberhalb des Backofenbodens 12 ist mit Abstand zu diesem ein Unterhitzeheizkörper 11
gehaltert. Die Oberseite des Backofenbodens 12 ist mit einer die Wärmestrahlung des
Unterhitzeheizkörpers 11 reflektierenden Metallschicht 13 bedeckt. Alternativ kann die
reflektierende Eigenschaft auch durch ein in die Backofenmuffel 3 eingelegtes, geeignetes
Reflektorblech realisiert sein. Der Abstand zwischen dem Unterhitzeheizkörper 11 und
dem Backofenboden 12 bzw. der Reflektorschicht 13 beträgt über deren gesamte
Flächenausdehnung zumindest einige mm. Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß
der Backofenboden 12 über seine Fläche verteilt Prägungen aufweist, auf denen der
Unterhitzeheizkörper 11 im wesentlichen punktförmig aufliegt.
Der Unterhitzeheizkörper 11 bzw. der Backofenboden 12 ist vollständig durch ein heraus
nehmbar in der Backofenmuffel 3 gehaltertes Bodenblech 15 bedeckt. Die Wandstärke
des Bodenbleches 15 beträgt etwa 0,4-0,5 mm. Das Bodenblech 15 kann sowohl an der
Innenseite der Backofentür 5 gehaltert sein, insbesondere wenn diese in Form eines an
sich bekannten Backwagens ausgebildet ist, kann an den Seitenwänden oder der Rück
wand der Backofenmuffel 3 in an sich bekannten Rillenbackrohren gehaltert sein oder in
einem speziellen in der Backofenmuffel 3 vorgesehenen, an sich bekannten Gargutträger
gestell oder in den Muffelseitenwänden einhängbaren Führungsgittern gehaltert sein.
Alternativ ist es auch möglich, das Bodenblech 15 nicht herausnehmbar an der Backofen
muffel 3 zu befestigen. Das Bodenblech 15 weist eine möglichst glatte Oberflächenkontur
auf, um das Auswischen von Pyrolyserückständen zu erleichtern. Oberhalb des Boden
blechs 15 ist in verschiedenen Höhen ein Gargutträger 17 in der Backofenmuffel 3 halter
bar.
Zum Betrieb des Backofens kann mittels einer Bedieneinheit 19 einer Steuereinheit 21 ein
Pyrolysebetrieb- oder Garbetriebwunsch mitgeteilt werden. Dazu sind die Bedieneinheit
19, die Steuereinheit 21, die Heizkörper 9,11 und weitere an sich bekannte Funktions
elemente von Backöfen, wie beispielsweise ein Garraum-Temperaturfühler, über Verbin
dungsleitungen 23 verbunden. Im Garbetrieb ist der Unterhitzeheizkörper 11 durch das
dünne Bodenblech 15 vom Gargut abgeschirmt. Das Ausmaß der thermischen Ab
schirmung ist jedoch geringer als im Falle der an sich bekannten Anordnung eines Unter
hitzeheizkörpers außerhalb der Backofenmuffel 3 unterhalb des Backofenbodens 12.
Durch die Reflexionsschicht 13 und die thermisch möglichst schwache Ankopplung des
Bodenbleches 15 an die Backofenmuffel 3 ist die Energiebilanz bei der Gestaltung des
Backofens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel deshalb vergleichsweise günstiger.
Im Pyrolysebetrieb schaltet die Steuereinheit 21 den Oberhitzeheizkörper 9 ab und be
treibt den Unterhitzeheizkörper 11 mit voller Leistung. Daraus ergibt sich eine Aufheizung
des Bodenbleches 15 auf etwa 500°C, während die Backofenschwerpunktstemperatur
geringer als 350°C bleibt. Der primäre Verschmutzungsbereich der Backofenmuffel 3,
nämlich das Bodenblech 15, wird dabei pyrolytisch gereinigt. Infolge der geringen, thermi
schen Masse des Bodenbleches 15, der schlechten thermischen Ankopplung an die
Wände der Backofenmuffel 3 bzw. der Anordnung der Reflektorschicht 13 wird dabei
elektrische Energie gespart. Hinzu kommt, daß aufgrund der geringen Schwerpunktstem
peratur in der Backofenmuffel 3 Maßnahmen zur an sich bekannten Türverriegelung im
Pyrolysebetrieb im Sinne der Sicherheitsvorschriften nicht mehr erforderlich sind. Um das
Reinigungsergebnis bzgl. der übrigen Wände der Backofenmuffel 3 sicherstellen zu
können, sind diese mit einer katalytischen Reinigungsschicht 25 bedeckt.
Gemäß den in Fig. 2 gezeigten, vom ersten Ausführungsbeispiel abweichenden Details
eines Backofens nach dem zweiten Ausführungsbeispiel ist das wannenförmig ausgebil
dete Bodenblech 15 an seiner Unterseite mit einem als Unterhitzeheizkörper 11 dienen
den Rohrheizkörper versehen. Dieser ist über nicht näher gezeigte Steckverbindungen im
Bereich der Rückwand der Backofenmuffel 3 elektrisch kontaktierbar. Falls diese Steck
verbindung ausreichend stabil gestaltet ist, kann sie zur alleinigen Halterung des Unter
hitzekörpers in der Backofenmuffel verwendet werden. In in den Seitenwänden der Back
ofenmuffel 3 ausgebildeten, horizontal verlaufenden Führungsrillen 31 ist gemäß Fig. 2
das Bodenblech 15 einschiebbar mit Abstand von der Reflektorschicht 13 stabil gehaltert.
Dabei ruht der Endabschnitt eines ungebördelten Seitenwandbereiches 33 des Bodenble
ches 15 linienförmig auf einer Führungsfläche der Rille 31. Die Steuereinheit 21 detektiert
die Anwesenheit des Unterhitzeheizkörpers 11 bzw. dessen ohmschen Widerstandes und
damit des Bodenbleches 15 in der Backofenmuffel 3. Ein Gar- oder Pyrolysebetrieb ist
erst möglich, wenn die Steuereinheit 21 das Vorhandensein des Bodenbleches 15 fest
stellt. Infolge der Abschirmung des Unterhitzeheizkörpers 11 durch das dünne und ther
misch schwach an die Backofenmuffelwände angekoppelte Bodenblech 15 können auf
besonders einfache Weise große Temperaturunterschiede zwischen dem Primärver
schmutzungsbereich - das Bodenblech - und den Sekundärverschmutzungsbereichen - die
Deck- und Seitenwände - eingestellt werden. Zudem führt insbesondere die gezielt
schwache thermische Ankopplung des Bodenbleches 15 an die Wände der Back
ofenmuffel 3 einen geringen Energieverbrauch beim Pyrolysebetrieb. Während des Pyro
lysebetriebes bleibt ein nicht näher dargestelltes Umluftgebläse im wesentlichen abge
schaltet.
Claims (8)
1. Backofen mit Mitteln zur pyrolytischen Selbstreinigung mit einem durch
eine Tür verschließbaren und durch eine Backofenmuffel begrenzten
Garraum, mit einem unterhalb der Deckwand der Muffel im Garraum an
geordneten, ersten Heizelement und einem der Bodenwand zugeord
neten zweiten Heizelement, dessen Heizleistung beim Pyrolysebetrieb
wesentlich größer ist als die des ersten Heizelementes, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bodenwand (15) als separates Teil ausgebildet
ist sowie im Bodenbereich der Backofenmuffel (3) oberhalb des zweiten
Heizelementes (11) gehaltert ist und dieses abdeckt.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden
wand (15) höchstens etwa 0,5 mm stark ist.
3. Backofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Backofenmuffel (3) einen geschlossenen Boden (12) besitzt, daß ober
halb des Bodens (12) das zweite Heizelement (11) angeordnet ist und
daß oberhalb des zweiten Heizelementes (11) die Bodenwand (15) in
Form eines insbesondere aus der Muffel (3) herausnehmbaren Boden
bleches angeordnet ist.
4. Backofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Heizelement (11) vom Boden (12) der Backoffenmuffel (3) geringfügig
beabstandet ist.
5. Backofen nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem zweiten Heizelement (11) und dem Boden (12) der
Backoffenmuffel (3) ein Reflektorelement (13) angeordnet ist.
6. Backofen nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bodenwand bzw. das Bodenblech (15) und das zweite
Heizelement (11) miteinander verbunden sind.
7. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bodenwand (15) im wesentlichen über punkt- bzw.
linienförmige Kontaktstellen (31, 33) in der Backofenmuffel (3) gehaltert
ist.
8. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest Teilbereiche der Seitenwände und/oder der
Deckwand der Backofenmuffel (3) eine katalytische Beschichtung (25)
aufweisen.
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