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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Erstellen einer Dehnfuge der in den Oberbegriffen von Anspruch 1
und Anspruch 8 erläuterten
Art.
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Dehnfugen
in einem Betonteil sind gewollt hergestellte Fugen, die dazu dienen,
größere Betonflächen zu
unterbrechen, um die Gefahr von Rißbildung durch Schwund, Ausdehnung,
Setzen oder anderen Veränderungen
zu begegnen. In Fahrbahndecken wurden Dehnfugen bislang dadurch
hergestellt, daß man
die Begrenzungsfläche
der Dehnfuge zunächst
mit einem üblichen
Schalbrett verschalt hat, das erste an der späteren Dehnfuge anliegende Betonteil
vergossen hat, nach dem Abbinden des Betons das Schalbrett entfernt
hat, eine Füllmaterialplatte,
wie beispielsweise eine Dammplatte, an die freiliegende Begrenzungsfläche angeklebt
hat und anschließend
den zweiten Betonabschnitt an diese Platte angegossen hat. Dieses
Vorgehen ist relativ aufwendig. Darüber hinaus wäre es insbesondere zum
Herstellen von Fahrbahndecken bzw. Gehwegen äußerst zweckmäßig, wenn
diese durchgehend betoniert werden könnten, d.h. wenn nicht erst
gewartet werden müßte, bis
der erste Betonabschnitt ausgehärtet
ist, bevor der zweite Betonabschnitt in Angriff genommen wird.
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Eine
in den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche berücksichtigte
Vorrichtung ist aus der
GB 819,600 bekannt.
Die bekannte Vorrichtung enthält
zwei Trägerelemente,
die im Wesentlichen U-förmig
aus einem Gittermaterial gebogen sind. Die Abstandshalter, die die
Füllmaterialplatte
im Abstand zu den beiden Trägerelementen
halten, sind als Hülsen ausgebildet,
die auf durchgehenden Bewehrungsstangen oder Dübel sitzen, die sich durch
die Trägerelemente
und die Füllmaterialplatte
erstrecken. Zwar wird durch die Abstandshalter sichergestellt, dass
sich die meist rostenden und vor allen Dingen der Kraftaufnahme
dienenden Trägerelemente
nicht bis in den Bereich der Dehnfuge erstrecken, wo sie der Gefahr
von Korrosion unterliegen, der Aufbau einer Schalung mit der Bekannten
Vorrichtung ist jedoch relativ aufwendig. Zwar beschreibt diese
Druckschrift das Vorgehen beim Aufbau einer Schalung nicht im Detail,
aus der Konstruktion ist jedoch zu schließen, dass die Vorrichtung vollständig entweder außerhalb
der Schalung oder innerhalb der Schalung aufgebaut werden muss.
Dies liegt daran, dass die Trägerelemente,
die Abstandshalter und die Füllmaterialplatte
praktisch auf die Dübel
aufgefädelt
werden müssen,
wobei offensichtlich der Dübel
zuerst an einem Trägerelement
befestigt wird, dann eine erste Abstandshülse, dann die Füllmaterialplatte,
dann die zweite Abstandshülse
und anschließend
das zweite Trägerelement
auf den Dübel
aufgeschoben werden muss. Eine solche Vorgehensweise ist jedoch
aufwendig, beim Zusammenbau innerhalb der Schalung unbequem für die Arbeiter,
und es besteht die Gefahr, dass die Vorrichtung wieder auseinander
fällt,
wenn sie außerhalb
der Schalung zusammengebaut und dann im ganzen in die Schalung eingesetzt
wird.
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Die
Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Erstellen einer Dehnfuge bereitzustellen, die
ein zügiges
Arbeiten insbesondere für
die Herstellung von Fahrbahn- bzw. Gehwegplatten gestattet.
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Die
Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und das Verfahren
gemäß Anspruch 8
gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann
die Montage der Trägerelemente
und der Füllmaterialplatte
voneinander sowie räumlich
als auch zeitlich abgekoppelt werden, wobei die Füllmaterialplatte
anschließend
einfach zwischen die Trägerelemente
eingeschoben werden kann. So ist es möglich, beide an der Dehnfuge
anliegende Betonabschnitte durchlaufend zu betonieren, ohne dass
gewartet werden muß,
daß der
erste Betonabschnitt ausgehärtet ist,
bevor mit dem zweiten Betonabschnitt begonnen werden kann. Darüber hinaus
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
einfach in eine Schalung zu integrieren und bewirkt keine Schwächung bzw.
keine Gefährdung
des fertigen Betonteils, da alle Bauteile, außer der Füllmaterialplatte, allseitig
vom Beton umschlossen werden können.
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Zwar
ist aus der
DE-OS 34 05 187 eine
Vorrichtung zum Erstellen einer Dehnfuge bekannt, bei der eine Füllmaterialplatte
durch Abziehbalken an Ort und Stelle gehalten wird; Abziehbalken
dienen jedoch dazu, eine Bezugsfläche zum Glätten und Nivellieren einer
Oberfläche
eines Betonelementes zu schaffen. Abziehbalken müssen somit immer an der Oberseite
des Betons freiliegen und eignen sich deshalb nicht zum Herstellen
von Fahrbahndecken oder dergleichen. Darüber hinaus sind keine Abstandshalter
vorgesehen, die gegebenenfalls rostende Teile des Abstandshalters
im Abstand zur Füllmaterialplatte
halten, so daß diese
Abstandshalter auch aus diesem Grund nicht für bewitterte Betonflächen einsetzbar
sind. Schließlich
kann die Füllmaterialplatte
nicht mehr gehalten werden, wenn sie an ihrer nach oben weisenden
Seite durch ein Füllmaterial
abgedeckt werden muß,
wie dies bei Fahrbahn- oder Gehwegdecken notwendig ist.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Besonders
vorteilhaft ist die Ausbildung einer Gleitfläche am Abstandshalter. Diese
Gleitfläche ermöglicht es,
daß die
Füllmaterialplatte
auf einfache Weise zwischen die Trägerelemente eingeschoben werden
kann, nachdem die Trägerelemente
in ihrer korrekten Position befestigt wurden. Dadurch stört die doch
recht kompakte Füllmaterialplatte
die korrekte Anordnung der Trägerelemente
im Inneren der Schalung nicht.
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Befestigt
man die Trägerelemente
an einem Basisteil, insbesondere einer leichten Baustahlmatte, so
kann die Vorrichtung als Einheit eingesetzt und noch leichter gehandhabt
werden, da dieses Basisteil einfach an der vorgegebenen Stelle in
die Schalung eingesetzt und dort befestigt werden kann, und die Füllmaterialplatte
dann nur noch eingeschoben werden muß.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
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2 die
Draufsicht auf eine Schalung für eine
Fahrbahndecke, die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufgebaut wurde.
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1 zeigt
in perspektivischer, im wesentlichen schematischer Darstellung eine
Vorrichtung 1 zum Erstellen einer Dehnfuge, insbesondere
in einer Fahrbahn- oder Gehwegdecke. Die Vorrichtung 1 enthält zwei
Trägerelemente 2 und 3,
die als Streifen einer Baustahlmatte ausgebildet sind. Zum Herstellen
der Trägerelemente 2, 3 kann
beispielsweise eine leichte Baustahlmatte mit Quer- und Längsstäben 2a, 2b bzw. 3a, 3b von
etwa 4 mm Durchmesser und mit einer 30 cm-Teilung so in Streifen
geschnitten werden, daß die
Längsbegrenzung
der Streifen jeweils durch einen Längsstab 2b, 3b gebildet
wird. Diese Trägerelemente 2, 3 werden
anschließend
senkrecht und im vorbestimmten Abstand A zueinander mit einem Basisteil 4 verbunden,
bevorzugt verschweißt. Das
Basisteil 4 kann ebenfalls aus einem Streifen der obenbeschriebenen,
leichten Baustahlmatte bestehen, ist jedoch breiter als der Abstand
A, so daß das Basisteil 4 eine
sichere Standfläche
bildet.
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Wie
zur Ausbildung von Dehnfugen üblich, wird
eine Füllmaterialplatte 5 aus
Dämmstoff,
beispielsweise einem Kunststoffschaum od. dgl., verwendet. Die Füllmaterialplatte 5 wird
vorab, d.h. vor dem Einsetzen zwischen die Trägerelemente 2 und 3,
mit Abstandshaltern 6 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind vier Abstandshalter 6a, 6b, 6c und 6d vorgesehen,
die jeweils aus einem stangenförmigen
Kunststoffprofil bestehen. Dargestellt ist zwar ein U-Profil, es
können
jedoch auch andere Profilformen eingesetzt werden, vorausgesetzt,
sie weisen an ihrer der Füllmaterialplatte 5 abgewandten Seite
eine Fläche
auf, die als Gleitfläche 7 dienen kann.
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Die
Abstandshalter 6 werden jeweils paarweise und parallel
zueinander an jeder Seite der Füllmaterialplatte 5 befestigt,
wobei jeweils einander gegenüberliegende
Abstandshalter 6a und 6c bzw. 6b und 6d durch
nur schematisch dargestellte, durchgehende Schrauben 8 befestigt
werden, so daß die
Füllmaterialplatte 5 keiner
Knickbeanspruchung ausgesetzt ist und die Schrauben 8 ein
festes Widerlager finden. Abstandshalter 6 mit U-förmigem Profil
werden mit der Stegseite vollflächig
an der Füllmaterialplatte 5 anliegend
befestigt, während
die freien Enden der Schenkel des U-Profils die Gleitflächen 7 bilden.
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Die
mit den Abstandshaltern 6 verbundene Füllmaterialplatte 5 wird
in ihre Lage zwischen die Trägerelemente 2 und 3 eingeschoben,
wobei die Gleitflächen 7 die
Abstützung
zu den Trägerelementen 2 und 3 übernehmen;
d.h. der Abstand A entspricht im wesentlichen der doppelten Breite
der Abstandselemente 6 plus der einfachen Breite der Füllmaterialplatte 5.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Trägerelemente 2 und 3 mit
jeweils nach innen weisenden Längsstäben 2b bzw. 3b auf
dem Basisteil 4 befestigt. Der senkrechte Abstand, d.h.
der Abstand entlang der Querstäbe 2a bzw. 3a,
der beiden Längsstäbe 2b bzw. 3b zueinander
entspricht dem senkrechten Abstand zwischen zwei nach außen weisenden,
im wesentlichen waagerechten Flächen der
Abstandshalter 6, im dargestellten Ausführungsbeispiel dem senkrechten
Abstand zwischen der obersten und der untersten Seite der beiden
parallellaufenden Abstandshalter 6a, 6b bzw. 6c und 6d.
Auf diese Weise wirken die Längsstäbe 2b bzw. 3b als Führungen
für die
Abstandshalter 6, wenn die Füllmaterialplatte 5 mit
den Abstandshaltern 6 von der Seite her, d.h. parallel
zum Basisteil 4, zwischen die Trägerelemente 2 und 3 geschoben
wird.
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Die
Abstandshalter 6 sind so an der Füllmaterialplatte 5 befestigt,
daß die
Füllmaterialplatte 5 um
einen Abstand B über
dem obersten Längsstab 2b bzw. 3b der
Trägerelemente 2, 3 vorsteht,
der ausreicht, um die Trägerelemente 2 und 3 mit
einer die Korrosion verhindernden Betonüberdeckung zu versehen.
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Bei
Fahrbahnen und Gehwegen erhalten die Dehnfugen eine Bitumenabdichtung
zur Oberseite. Zu diesem Zweck ist auch bei der Vorrichtung 1 eine Abdeckung 9 vorgesehen,
beispielsweise in Form einer Betondeckungsleiste aus Holz od. dgl.,
die auf die nach oben weisende Fläche 5a der Füllmaterialplatte 5 aufgelegt
wird. Bevorzugt ist diese Abdeckung 9 etwas breiter als
die Fläche 5a,
so daß die Bitumenverfüllung später eine
abgewinkelte Grenzfläche
zum Beton erhält.
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2 zeigt
in Draufsicht einen Teil einer Schalung 10 zum Herstellen
einer Fahrbahndecke aus Beton. Die Schalung 10 enthält die üblichen,
seitlichen Schalungswandungen 11 aus Holz od. dgl. An der
Stelle, an der später
eine Dehnfuge erforderlich ist, ist die Vorrichtung 1 so
in die Schalung 10 eingebaut, daß sie sich über die gesamte Breite zwischen den
Schalungswandungen 11 erstreckt. Wie in 2 ersichtlich,
sind hier die Trägerelemente 2 und 3 um 180° versetzt
angeordnet, so daß die
Querstäbe 2a bzw. 3a an
den Abstandshaltern 6 bzw. deren Gleitflächen 7 anliegen.
Auf diese Weise ist es möglich, zunächst das
Basisteil 4 mit den Trägerelementen 2 und 3 zwischen
die Schalungswandungen 11 einzusetzen, in erforderlicherweise
auszurichten und zu befestigen, bevor die Einheit aus der Füllmaterialplatte 5 und
den beidseitig angeordneten Abstandshaltern 6 von oben
her zwischen die Trägerelemente 2 und 3 eingeschoben
wird, wobei in diesem Ausführungsbeispiel
durchgehende Stäbe
des Basisteils 4 als Anlage für die Füllmaterialplatte 5 dienen
und den Überstand
B bestimmen.
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Nach
dem Einbau wird die Fläche 5a mit
der Abdeckung 9 bedeckt, die bevorzugt so hoch ist, daß ihre Oberseite
mit der Oberkante der Schalungswandungen 11 fluchtet. Dann
können
beide Betonabschnitte 12a bzw. 12b auf den beiden
Seiten der späteren
Dehnfuge unmittelbar aufeinanderfolgend oder gleichzeitig betoniert
werden, ohne daß gewartet werden
muß, daß einer
der beiden Betonierabschnitte aushärtet. Der eingefüllte Beton
umschließt
sowohl das Basisteil 4 als auch die Trägerelemente 2 und 3 und
dringt bis zur Füllmaterialplatte 5 vor. Durch
die aus Kunststoff bestehenden Abstandshalter 6 und den
Abstand B werden insbesondere die Trägerelemente 2 und 3 vollständig in
Beton eingebettet, so daß sie
nicht rosten können.
Der Beton umfließt
weiterhin auch die Abstandshalter 6 und verankert sich
in deren Profil, so daß die
Füllmaterialplatte 5 fest
an Ort und Stelle gehalten wird. Nach dem Aushärten des Betons wird die Abdeckung 9 entfernt
und die dort entstandene Vertiefung mit Bitumen od. dgl. ausgefüllt.
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In
Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele
ist es auch möglich,
die Abstandshalter vorab fest mit den Trägerelementen zu verbinden,
und die Gleitfläche
zwischen den Abstandshaltern und der Füllmaterialplatte vorzusehen,
so daß die
Füllmaterialplatte
in jeder Stellung, d.h. sowohl parallel zum Verlauf der Abstandshalter
als auch senkrecht dazu, eingeschoben werden kann. Die Abstandshalter
können
auch sowohl mit der Platte als auch mit den Trägerelementen verbunden sein.
Schließlich
kann die gesamte Einheit aus Basisteil, Trägerelemente, Abstandshalter
und Füllmaterialplatte
vorab zusammengebaut und dann in die Schalung eingesetzt werden.
Die Anzahl der Abstandshalter und ihre Anordnung kann je nach den Abmessungen
des zu erstellenden Betonteils und der Füllmaterialplatte gewählt werden.
Die Trägerelemente
und/oder das Basisteil können
aus anderen Materialien bestehen oder eine abweichende konstruktive
Ausgestaltung aufweisen, solange sie in einem ausreichenden Abstand
zur Füllmaterialplatte gehalten
werden können.