DE19848530C1 - Ansteuervorrichtung für Hilfsantriebsvorrichtungen für Selbstfahrer-Rollstühle - Google Patents
Ansteuervorrichtung für Hilfsantriebsvorrichtungen für Selbstfahrer-RollstühleInfo
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Abstract
Eine Ansteuervorrichtung (15) für Hilfsantriebsvorrichtungen für Selbstfahrer-Rollstühle mit einem in einem mit dem Laufrad (10) des Rollstuhls fest verbundenen Gehäuse (14) begrenzt verschwenkbar gelagerten Anker (16), dessen Spitze (16.1) mit einem Greifring (13) des Laufrades (10) verbunden ist, wobei zwei seitliche Arme (20, 21) des Ankers (16) jeweils von einem Federelement (22, 23) beaufschlagt sind, die den Anker (16) nach Beendigung einer Krafteinleitung auf den Greifring (13) in eine Nullstellung zurückbewegen, und mit einer Sensoreinrichtung (28) zur Erfassung der Schwenkposition des Ankers (16) deren Signale den Unterstützungsgrad der Hilfsantriebsvorrichtung bestimmen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ansteuervorrichtung für
Hilfsantriebsvorrichtungen für Selbstfahrer-Rollstühle, die mit
Greifringen versehene Laufräder aufweisen, wobei die Greifringe
gegenüber den Laufrädern in Umfangsrichtung begrenzt
verschiebbar angeordnet sind.
Eine derartige Hilfsantriebsvorrichtung ist beispielsweise aus
der EP 0 832 632 A2 bekannt.
Die Hilfsantriebsvorrichtung soll dafür sorgen, daß es bei
Bergauf- oder Bergabfahrten nicht zu einer Überlastung der
Armmuskeln und -gelenke des Rollstuhlfahrers kommt.
Andererseits soll jedoch der therapeutische Wert des
Selbstfahrer-Rollstuhles zur Entwicklung der Arm- und
Schultermuskulatur erhalten bleiben. Insofern ist eine
Einstellmöglichkeit des Unterstützungsgrades der
Hilfsantriebsvorrichtung wünschenswert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Ansteuervorrichtung für Hilfsantriebsvorrichtungen von
Selbstfahrer-Rollstühlen vorzuschlagen, mit der eine präzise
Ein
stellung des Unterstützungsgrades der Hilfsantriebsvorrichtung
sowohl bei Bergauf- als auch Bergabfahrten möglich ist.
Die Aufgabe wird mit einer Ansteuervorrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, die erfindungsgemäß gekennzeichnet ist
durch einen in einem mit dem Laufrad fest verbundenen Gehäuse
begrenzt verschwenkbar gelagerten Anker, dessen Spitze mit dem
Greifring des Laufrades verbunden ist, wobei zwei seitliche
Arme des Ankers jeweils von einem Federelement beaufschlagt
sind, deren maximale Ausdehnung je durch einen Anschlag be
grenzt ist und die den Anker nach Beendigung einer Kraftein
leitung auf den Greifring in eine Nullstellung zurückbewegen,
und die gekennzeichnet ist durch eine Sensoreinrichtung zur
Erfassung der Schwenkposition des Ankers, deren Signale den
Unterstützungsgrad der Hilfsantriebsvorrichtung bestimmen.
Durch die Relativbewegung des Greifringes bezüglich der Felge
des Laufrades bei einer Krafteinleitung auf den Greifring
verschwenkt der Anker aus seiner Nullstellung, wobei der Grad
der Auslenkung von der Stärke der auf den Greifring eingelei
teten Kraft abhängt. Je stärker der Anker ausschwenkt, desto
höher wird der Unterstützungsgrad der Hilfsantriebsvorrich
tung. Nach Beendigung der Krafteinleitung sorgen die Feder
elemente dafür, dass der Anker wieder in seine Nullstellung
zurückverschwenkt. Durch die symmetrische Anordnung zweier
Federelemente, die je einen Arm des Ankers beaufschlagen,
funktioniert die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung sowohl
bei Bergauf- als auch bei Bergabfahrten. Die Verschwenkrich
tung des Ankers gibt dabei die Laufrichtung des Motors der
Antriebsvorrichtung vor. Wird bremsend auf den Greifring ein
gewirkt, so dreht der Motor rückwärts und unterstützt damit
die Abbremsung der Laufräder. Auch beim Bremsvorgang bestimmt
die Stärke der Krafteinleitung den Unterstützungsgrad der
Hilfsantriebsvorrichtung. Die Ausdehnung der Federelemente ist
durch Anschläge begrenzt, sodass es nach Beendigung einer
Krafteinleitung auf die Greifringe nicht zu einem Schwingen
des Ankers um die Nullstellung kommen kann.
Weitere Vorteile lassen sich erzielen, wenn die Federkraft der
Federelemente einstellbar ist. Hierdurch lässt sich eine be
stimmte Grundeinstellung des Unterstützungsgrades der Hilfs
antriebsvorrichtungen vornehmen. Je höher die Federkraft desto
geringer der Unterstützungsgrad, da bei einer höheren Feder
kraft am Greifring mehr Kraft aufgewendet werden muss, um den
Anker entsprechend zu verschwenken. Die Federkraft der Feder
elemente kann beispielsweise durch Einstellung der Vorspannung
der Federelemente mittels eines Stellrades vorgenommen werden.
Die Federelemente selbst können beispielsweise aus Gummi ge
fertigt sein.
Vorzugsweise kann der Anker in seiner Nullstellung radial zum
Laufrad ausgerichtet sein. Dann sind vollständig symmetrische
Verhältnisse für Bergauf- und Bergabfahrten gegeben. Die An
kerspitze kann über ein drehbar an ihr gelagertes Achselement
mit dem Greifring verbunden sein, wobei das Achselement durch
ein Langloch im Gehäuse geführt sein kann.
Als Sensoreinrichtungen kommen verschiedene Lösungen in Frage.
So kann der Anker beispielsweise einen zweigeteilten Fuß auf
weisen, wobei jeder Fuß einen Drucksensor beaufschlagt. Vor
zugsweise kann die Sensoreinrichtung jedoch berührungslos
arbeitende Sensoren aufweisen, die weniger Verschleiß ausge
setzt sind. Ein solcher Sensor kann beispielsweise ein diffe
renzial-magnetoresistiver Sensor sein.
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Ansteuervorrichtung anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Ansteuervor
richtung, die an ein Laufrad eines Roll
stuhls montiert ist, in Ruhestellung;
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Längs
schnitt durch eine Ansteuervorrichtung bei
Krafteinleitung auf den Greifring des
Laufrades bei Bergauffahrt;
Fig. 3 einen der Fig. 1 entsprechenden Längs
schnitt durch eine Ansteuervorrichtung bei
Krafteinleitung auf den Greifring des
Laufrades bei Bergabfahrt;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV
durch die Ansteuervorrichtung aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Reifens 11 eines Laufrades
10 eines Rollstuhls. Das Laufrad 10 weist eine Felge 12 sowie
einen Greifring 13 auf. An die Felge 12 des Laufrades ist ein
Gehäuse 14 einer Ansteuervorrichtung 15 angeschraubt. Im Inne
ren des Gehäuses 14 ist ein Anker 16 um einen Drehpunkt D
verschwenkbar angeordnet. Die Spitze 16.1 des Ankers 16 ist
mit dem Greifring 13 des Laufrades 10 über ein Achselement 17
verbunden, wie der Schnitt in Fig. 4 zeigt. Die Drehbewegung
des Ankers 16 wird durch zwei Anschläge 18 und 19 begrenzt.
Zwei seitliche Arme 20 und 21 des Ankers 16 werden von unten
durch Federelemente 22, 23 beaufschlagt. Die beiden Federele
mente 22 und 23 zwingen den Anker 16 in die in Fig. 1 gezeigte
Nullstellung, sofern auf den Greifring 13 keine Kraft einge
leitet wird. In der Nullstellung ist der Anker 16 radial zum
Laufrad 10 ausgerichtet. Die Federkraft der beiden Federele
mente 22 und 23 ist durch ein Stellrad 24 einstellbar, das bei
einem weiteren Einschrauben die beiden Federelemente 22 und 23
komprimiert und damit deren Federkraft erhöht. Die Ausdehnung
der Federelemente 22 und 23 nach oben ist durch in Fig. 2
bezeichnete Gehäuseanschläge 25 und 26 begrenzt. Der Anker 16
weist außerdem einen zweigeteilten Fuß 27 auf, der mit einem
Sensor 28 zusammenwirkt. Der Sensor 28 stellt die Schwenkposi
tion des Ankers 16 fest. In Abhängigkeit von den Sensorsigna
len, die über Leitungen 29 zur Hilfsantriebsvorrichtung über
mittelt werden, wird dann der Unterstützungsgrad einer nicht
näher dargestellten Hilfsantriebseinrichtung des Rollstuhls
eingestellt.
In Fig. 2 ist die Ansteuervorrichtung 15 bei einer Kraftein
leitung auf den Greifring 13 für Bergauffahrt dargestellt. Der
Anker 16 ist nun in Vorwärtsrichtung 30 des Laufrades 10 ver
schwenkt. Im dargestellten Beispiel erfährt der Anker 16 dabei
eine Auslenkung bis zu seinem Anschlag 18. Diese Schwenkposi
tion wird vom Sensor 28 erfasst und über die Steuerleitungen
29 zur nicht näher dargestellten Hilfsantriebsvorrichtung wei
tergeleitet. Nachdem der Endanschlag für die Schwenkbewegung
des Ankers 16 erreicht ist, wird die Hilfsantriebsvorrichtung
die maximale Unterstützung leisten, die für den mittels des
Handrades 24 voreingestellten Unterstützungsgrad zulässig ist.
Sobald die Krafteinleitung am Greifrad 13 beendet ist, sorgt
das linke, durch die Schwenkbewegung des Ankers 16 komprimier
te Federelement 22 für die Rückstellung des Ankers 16 in seine
Nullstellung. Ein Pendeln um die Nullstellung wird durch das
zweite Federelement 23 sowie durch die beiden Anschläge 25 und
26 für den Federweg der beiden Elemente 22 und 23 vermieden.
In Fig. 3 ist die Ansteuervorrichtung 15 bei Bergabfahrt ge
zeigt. Auf den Greifring 13 wird jetzt eine Kraft in Rück
wärtsrichtung 31 des Laufrades 10 zum Abbremsen des Rades 10
eingeleitet. Dadurch verschwenkt der Anker nun nach rechts.
Sowohl die Verschwenkrichtung als auch der Schwenkwinkel wer
den vom Sensor 28 erfasst und wieder an die Hilfsantriebsvor
richtung weitergeleitet. Die Verschwenkrichtung bestimmt die
Rotationsrichtung des Motors, der hier jetzt auf Rückwärts
betrieb umgestellt wird. Der Schwenkwinkel bestimmt zusammen
mit der voreingestellten Federkraft der beiden Federelemente
22, 23 den Unterstützungsgrad der Hilfsantriebsvorrichtung.
Im Schnittbild nach Fig. 4 sind der Reifen 11 und die Felge 12
des Laufrades 10 sowie der Greifring 13 zu erkennen. An der
Felge 12 ist das Gehäuse 14 der Ansteuervorrichtung 15 ange
schraubt. Die Spitze 16.1 des Ankers 16 ist über das Achsele
ment 17 mit dem Greifring 13 verbunden. Da der Greifring 13
gegenüber dem Laufrad 10 in Umfangsrichtung begrenzt ver
schiebbar angeordnet ist, kommt es bei einer Krafteinleitung
auf den Greifring 13 zu einer Verschwenkung des Ankers 16,
wobei diese Verschwenkung vom Sensor 28 ausgewertet und die
Hilfsantriebsvorrichtung für den Rollstuhl entsprechend ange
steuert wird.
Claims (8)
1. Ansteuervorrichtung für Hilfsantriebsvorrichtungen für
Selbstfahrer-Rollstühle, die mit Greifringen versehene
Laufräder aufweisen, wobei die Greifringe gegenüber den
Laufrädern in Umfangsrichtung begrenzt verschiebbar an
geordnet sind, gekennzeichnet durch einen in einem mit dem
Laufrad (10) fest verbundenen Gehäuse (14) begrenzt ver
schwenkbar gelagerten Anker (16), dessen Spitze (16.1) mit
dem Greifring (13) des Laufrades (10) verbunden ist, wobei
zwei seitliche Arme (20, 21) des Ankers (16) jeweils von
einem Federelement (22, 23) beaufschlagt sind, deren maxi
male Ausdehnung je durch einen Anschlag (25, 26) begrenzt
ist und die den Anker (16) nach Beendigung einer Kraft
einleitung auf den Greifring (13) in eine Nullstellung
zurückbewegen, und gekennzeichnet durch eine Sensorein
richtung (28) zur Erfassung der Schwenkposition des Ankers
(16), deren Signale den Unterstützungsgrad der Hilfsan
triebsvorrichtung bestimmen.
2. Ansteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Federkraft der Federelemente (22, 23) ein
stellbar ist.
3. Ansteuervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Federkraft der Federelemente (22, 23) durch
Einstellung der Vorspannung der Federelemente (22, 23)
mittels eines Stellrades (24) einstellbar ist.
4. Ansteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (16) in seiner
Nullstellung radial zum Laufrad (10) ausgerichtet ist.
5. Ansteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerspitze (16.1) über
ein drehbar an ihr gelagertes Achselement (17) mit dem
Greifring (13) verbunden ist.
6. Ansteuervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, dass das Achselement (17) durch ein Langloch im Ge
häuse (14) geführt ist.
7. Ansteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (28)
einen berührungslos arbeitenden Sensor aufweist.
8. Ansteuervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, dass die Sensoreinrichtung (28) einen differenzial
magnetoresistiven Sensor aufweist.
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