DE19846657C2 - Abschlageinrichtung mit vermindertem Abzugsgewicht - Google Patents
Abschlageinrichtung mit vermindertem AbzugsgewichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abschlageinrichtung für eine
Handfeuerwaffe, mit einem Schlagstück, das aus einer
Spannlage durch Einwirkung einer Schlagfeder über einen
Schlagweg hinweg in eine Ruhelage beweglich ist, um dort
die Zündung einer Patrone zu veranlassen, und das in der
Spannlage durch einen Abzugsmechanismus festhaltbar oder
nach dessen Betätigung freigebbar ist.
Eine solche Abschlageinrichtung ist beispielsweise aus
der DE 196 26 077 A1 bekannt.
Das Schlagstück ist ein Hahn oder kann ein Schlagbolzen
sein, der durch eine Schlagfeder belastet ist und einen
Stollen aufweist, den in der Spannstellung ein Abzug un
mittelbar oder über eine Stange hintergreift. Im Grenz
fall stehen die beiden, durch die Last der Schlagfeder
aufeinandergepreßten Flächen von Stollen und Abzug oder
Stange senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlagstücks
und damit zur Wirkungsrichtung der Kraft der Schlagfeder,
so daß zum Freigeben des Schlagstücks nur die Reibungs
kraft zu überwinden ist, die zwischen Stollen und Abzug
oder Stange wirksam ist. Tatsächlich ist es aber aus Si
cherheitsgründen erforderlich, die genannten, aufeinan
dergepreßten Flächen ein wenig gegen die Bewegungsrich
tung des Schlagstücks anzustellen, so daß zum Freigeben
des Schlagstücks zusätzlich zur Reibungskraft auch eine
Komponente der Kraft der Schlagfeder zu überwinden ist.
Wenn ein Schütze den Abzug der Handfeuerwaffe betätigt,
dann muß er zusätzlich zu dieser Freigebekraft
(Reibungskraft + Komponente der Schlagfederkraft) auch
die Federkräfte überwinden, die den Abzug in seiner Ruhe
lage halten, sowie die geringen Reibungskräfte, denen Ab
zug und gegebenenfalls Stange ausgesetzt sind, wenn er
einen Schuß abgeben will.
Bei einer Hochleistungs-Sportwaffe kann man alle diese
Kräfte minimieren, da eine solche Waffe nur auf dem
Schießstand unmittelbar vor dem Schuß geladen wird und
mit äußerster Behutsamkeit behandelt wird; bei einer Mi
litärwaffe andererseits muß man aber berücksichtigen, daß
sie in schußbereitem Zustand zu Boden fallen kann, daß
der Schütze dicke Handschuhe trägt oder dergleichen Um
stände mehr, die es erforderlich machen, weit über den
noch realisierbaren Grenzen der Federkräfte und der Nei
gung der Eingriffsflächen von Stollen und Abzug zur Rich
tung der Kraft der Schlagfeder zu bleiben. Wenn bei
spielsweise eine Waffe einen Abhang herunterfällt, dann
prallt sie mit zunehmender Geschwindigkeit und in den un
terschiedlichsten Winkeln auf den Boden und löst im Abzug
oder in der Stange Massenkräfte aus, denen durch die ent
sprechende Feder erfolgreich entgegengewirkt werden muß,
wenn man verhindern will, daß sich unter solchen Umstän
den ein Schuß löst. Militär- und Polizeiwaffen haben so
mit zwangsläufig einen härteren Abzug als Sportwaffen.
Gebrauchswaffen für Jagd, militärischen Schießsport,
Selbstverteidigung und Freizeitbetätigung haben Abzüge,
deren Betätigungskraft zum Auslösen eines Schusses zwi
schen den obengenannten Extremen liegt, denn solche Waf
fen werden im allgemeinen pfleglich behandelt, aber sind
gewissen Belastungen ausgesetzt.
Wenn man von wahlweise benutzbaren, zusätzlichen Einrich
tungen zum Erleichtern des Abziehens (Stecher) absieht,
haben solche Waffen Abzüge, deren Betätigungskraft, wenn
man einen Pistolengriff verwendet, bei Abgabe eines
Schusses etwa zwischen 15 und 20 Newton betragen soll und
die ein geübter Schütze von Gebrauchswaffen als angenehm
und weich empfindet (Militärpistolen können ein sog.
"Abzugsgewicht" von bis zu 50 Newton haben, Sportpistolen
mit mechanischer Auslösung bis zu etwa 0,3 Newton herab).
Nun kann man das Abzugsgewicht etwa einer Militärwaffe
nicht beliebig senken, wenn man etwa eine Zivilversion zu
dieser Militärwaffe herstellen will, die für Reservisten
sport und Hobby bestimmt ist, denn die Federkräfte und
der Anstellwinkel der Eingriffsfläche zwischen Stollen
und Abzug oder Stange sind, wie oben beschrieben, aus Si
cherheitsgründen nicht über eine Grenze hinaus optimier
bar. Das Reduzieren von auftretenden Reibungskräften
durch Polieren der Lagerstellen und der Eingriffsfläche
ist zwar möglich, aber aufwendig und im übrigen störan
fällig: schon eine leichte Verschmutzung etwa durch Flug
sand hebt jede durch Polieren erzielte Verbesserung prak
tisch wieder völlig auf.
Der Einbau von Zwischengliedern, Übertragungshebeln usw.
zwischen Abzug und Schlagstück ist oft aus Platz- und Ko
stengründen nur schwer zu realisieren.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, mit
einfachen und kostengünstigen Mitteln das Abzugsgewicht
einer Handfeuerwaffe im Bedarfsfall absenkbar zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eine Hemmeinrichtung vorgesehen ist, die dazu eingerich
tet ist, auf das Schlagstück nur in dessen Spannlage eine.
Hemmkraft aufzubringen, die der Kraft der Schlagfeder
entgegengerichtet ist und kleiner ist als diese (Anspruch
1).
In der Spannlage stützt sich das Schlagstück somit nicht
mehr alleine auf dem Abzugsstollen ab, sondern auch auf
der Hemmeinrichtung, so daß vom Abzugsstollen weniger
Kraft aufgenommen wird und dementsprechend die Reibungs
kräfte an diesem verringert sind, die vom Abzug überwun
den werden müssen. Ist der Abzug jedoch einmal abgezo
gen, dann überwindet die Federkraft der Schlagfeder die
der Hemmeinrichtung, welche sodann im Verlauf der Ab
schlagbewegung des Schlagstücks unwirksam wird, weil die
Hemmeinrichtung nur in der Spannlage wirksam ist. Die
Hemmeinrichtung mindert somit die Schlagwirkung des
Schlagstücks allenfalls unwesentlich.
Die Hemmeinrichtung könnte beispielsweise eine Rast sein,
die in der Spannlage auf das Schlagstück einwirkt und vom
Schlagstück bei seiner Bewegung in jeder Richtung über
wunden werden muß. Um jedoch nicht die zum Spannen des
Schlagstücks erforderlichen Kräfte zu erhöhen, was bei
einer Selbstladewaffe vielleicht zu Funktionsstörungen
führen könnte, wird erfindungsgemäß weiter vorgeschlagen,
daß die Hemmeinrichtung so ausgebildet ist, daß sie dann
unwirksam ist, wenn das Schlagstück aus seiner Ruhelage
in seine Spannlage bewegt wird.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß die Hemmeinrichtung
als Richtungsgesperre ausgebildet ist (Anspruch 2), das
beim Abschlagen des Schlagstücks wirksam in dieses ein
greift, beim Spannen des Schlagstücks aber einfach von
diesem überlaufen wird.
Eine Handfeuerwaffe der eingangs genannten Art weist in
aller Regel eine Sicherung auf, die das Schlagstück unmit
telbar oder über den Abzug oder die Stange mittelbar
festlegt. Bei Sicherungen der letztgenannten Art muß ein
guter, kraftübertragender Eingriff zwischen dem Stollen
des Schlagstücks und dem Abzug oder der Stange vorliegen.
Deshalb wird in einer bevorzugten Ausgestaltung der Er
findung vorgeschlagen, die Hemmeinrichtung beim Sichern
unwirksam zu machen (Anspruch 3), so daß bei der gesi
cherten Waffe die gesamte Kraft der Schlagfeder über den
Stollen und den Abzug und/oder die Stange in die Siche
rungseinrichtung eingeleitet wird und somit der Sitz des
Stollens so verbessert wird, daß dieselben Verhältnisse
vorliegen wie bei einer bauähnlichen Militärwaffe, bei
der die Wirksamkeit der Sicherungseinrichtung in vielen
und langwierigen Versuchen (Fallversuch usw.) erprobt
wurde, so daß sich für die Zivilversion eine solche Ver
suchsreihe erübrigt.
Es kann aber auch vorteilhaft sein, die Hemmeinrichtung
gänzlich auszuschalten (Anspruch 4), so daß über den Ab
zug dieselbe Kraft aufgebracht werden muß, wie sie bei
einer Militärwaffe vorliegt. Dies kann bei Reservisten
übungen zweckmäßig sein, oder auch bei einer Jagdwaffe,
wenn der Jäger beim Überwinden eines schwierigen Geländes
die Waffe nicht sichern will, aber vermeiden will, daß
das Gewehr etwa durch Zweige abgezogen werden kann, wenn
ein Gebüsch durchquert wird.
Es ist grundsätzlich möglich, am Schlagstück eine zusätz
liche Vertiefung oder Kerbe auszubilden, in die die
Hemmeinrichtung eingreift. Bei der Zivilversion einer Mi
litärwaffe kann dann das für die Militärwaffe vorgesehene
Bauteil verwendet werden, bei dem lediglich die Kerbe
eingebracht wurde.
Vorteilhafter ist es aber (Anspruch 5), einen zusätzli
chen, abstehenden Vorsprung am Schlagstück auszubilden,
der zwar auch nachträglich an das serienmäßige Schlag
stück angesetzt werden kann, aber bevorzugt einstückig
mit diesem ausgebildet ist. Die Hemmeinrichtung kommt
dann außer mit dem Vorsprung nicht mit irgendeinem ande
ren Abschnitt des Schlagstücks in Eingriff. Ferner könnte
das Schlagstück etwa der Schlagbolzen eines Schlagbolzen
schlosses sein, ist aber bevorzugt der Hahn eines Hahn
schlosses.
Die Hemmeinrichtung könnte etwa als abgefederte Rastkugel
ausgebildet sein, die sogar in den Hahn selbst eingelas
sen sein könnte, ist aber bevorzugt als Hemmfinger ausge
bildet (Anspruch 6), der von außerhalb des Schlagweges,
der vom Hahn und von seinem Vorsprung durchlaufen wird,
in der Spannlage des Hahnes gegen den Vorsprung anliegt,
so daß er hemmend der Wirkung der Schlagfeder entgegen
wirkt. Die kritischen Bereiche der Abschlageinrichtung
einer Militärwaffe können somit unverändert bleiben, da
der Hemmfinger, und in Zuordnung zu diesem der Vorsprung
des Hahnes, so positioniert sein können, daß ein längs
des Schlagweges des Hahnes vorliegender Freiraum in der
vorliegenden Abschlageinrichtung genutzt werden kann.
Ebenso muß der Vorsprung am Hahn nicht mittig angeordnet
sein, sondern kann seitlich vorliegen, wo eben der Hemm
finger zwangslos Platz findet.
Der Hemmfinger kann in seiner Längsrichtung beweglich
durch die Hemmfeder belastet sein und gegen den Hahn an
gedrückt sein; bevorzugt ist der Hemmfinger jedoch als
Schwenkhebel ausgebildet, der an seinem einen, vom
Schlagbolzen abgelegenen Ende schwenkgelagert ist und mit
seinem anderen Ende von der Hemmfeder zum Eingriff mit
dem Vorsprung des Hahnes belastet ist (Anspruch 7). Eine
solche Ausbildung ist besonders verschmutzungssicher.
Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung (Anspruch
8) ist das mit dem Vorsprung in Eingriff tretende Ende
des Schwenkhebels als abgefederte Sperrklinke ausgebil
det, die den Vorsprung in der Spannlage des Hahnes hin
tergreift und sich auf diesem abstützt; wird der Hahn und
damit der Vorsprung jedoch in Spannrichtung bewegt, dann
läuft er unbehindert an der Sperrklinke vorbei, weil diese
gegen die Kraft einer schwachen Feder vor dem ankommenden
Vorsprung wegklappt.
Ein Hahnschloß etwa für ein Militärgewehr weist eine quer
verlaufende Sicherungswelle auf, auf deren beiden Enden,
auf der Außenseite des Griffstücks jeweils ein Betäti
gungshebel sitzt, mittels dessen die Sicherungswelle ver
schwenkbar ist. Diese Sicherungswelle weist einen Vor
sprung oder eine Vertiefung auf, der bzw. die mit einer
Verlängerung des Abzuges in Eingriff gelangen kann, um
den Abzug frei beweglich zu lassen oder festzulegen. Die
Sicherungswelle ist dabei in jeder ihrer Lagen durch eine
Rast festgelegt. Die Sicherungswelle kann auch noch wei
tere Rastpositionen aufweisten, etwa für Dauerfeuer und
Dauerfeuer mit begrenzter Schußzahl.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist
diese Sicherungswelle auch eine Umfangs-Nockenausbildung
für den Schwenkhebel auf, der durch die Hemmfeder gegen
diese angedrückt wird, so daß der Schwenkhebel in der
Stellung, in der die Abschlag- oder Abzugseinrichtung ge
sichert ist, aus dem Eingriff mit dem Vorsprung des
Schlagstückes herausgehoben wird, wobei die oben erwähn
ten Vorzüge erreicht werden.
Es kann auch noch eine weitere Drehlage der Sicherungs
welle vorgesehen sein, die bei einer Zivilwaffe ohne Dau
erfeuermöglichkeit die dritte Lage ist, in der der
Schwenkhebel aus dem Eingriff mit dem Vorsprung des Hah
nes gehoben ist, obwohl die Abschlag- oder Abzugseinrich
tung ungesichert ist, so daß der Abzug das Abzugsgewicht
der entsprechenden Militärwaffe erhält, also ein Abzugs
gewicht, das nicht um die Wirkung der Hemmeinrichtung ge
mindert ist.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten
Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert, wobei de
ren einzige Figur einen Längsschnitt durch einen Teil ei
nes Griffstückes für ein Gewehr zeigt; die erfindungsge
mäße Abschlageinrichtung und eine Abzugseinrichtung sind
in diesem Griffstück gezeigt. Das gezeigte Griffstück
weist nach links, was im folgenden mit "vorne" bezeichnet
ist.
Die gesamte Abzugseinrichtung dieses Gewehrs in Militär
ausführung ist in der DE 196 26 077 A1 eingehend be
schrieben; es wird die Offenbarung dieser veröffentlich
ten Patentanmeldung ausdrücklich in die vorliegende Of
fenbarung mit aufgenommen.
Die vorliegende Abzugs- und Abschlageinrichtung ent
spricht der obengenannten bekannten Abzugseinrichtung, es
wurde jedoch die Dauerfeuer-Betriebsart weggelassen.
In der vorliegenden Zeichnung wurden für alle Teile, die
mit denen der bekannten Abzugseinrichtung übereinstimmen,
die selben Bezugszeichen verwendet. Alle dreistelligen
Bezugszeichen betreffen Teile, die gegenüber der bekann
ten Abzugseinrichtung neu sind.
Die Abzugs- und Abschlageinrichtung 5 ist in einem
Griffstück 1 untergebracht, das einen Griff 3 aufweist.
Abweichend von der bekannten Militärversion sind
Griffstück 1 und Griff 3 nicht als gesondertes Bauteil
ausgebildet, sondern in ein hinteres Gewehrschaft-Teil
aus Kunststoff einbezogen, das eine Baueinheit bildet.
Ein als Hahn ausgebildetes Schlagstück 13 ist drehbar an
einer Hahnwelle 21 gelagert und weist einen Raststollen
19 auf, der in der Spannlage in Eingriff mit einem Gegen
stollen 47 bringbar ist, der einem Abzug 33 zugeordnet
ist, der um eine Abzugsachse 35 schwenkbar gelagert ist.
Dem Hahn und dem Abzug 33 ist je eine Feder (nicht darge
stellt) zugeordnet, die den Hahn (Schlagfeder) und den
Abzug 33 (Rückstellfeder) jeweils in Richtung einer Ruhe
lage belasten; beide Federn sind in der obengenannten,
vorveröffentlichten Patentanmeldung gezeigt, auf deren
Darstellung hier verwiesen wird.
Über der Abzugsachse 35 ist mit einem Langloch 45
schwenkbar und in Erstreckungsrichtung des Langloches 45
und durch dieses begrenzt längsbeweglich ein Abzugshebel
43 angebracht, der am vorderen Ende (in Schußrichtung ge
sehen) den Gegenstollen 47 aufweist, von einer Abzugsfe
der 53 nach vorne gedrückt wird und zwei Betriebslagen
einnehmen kann: in der gezeigten Betriebslage, der Schuß
bereitschaftslage, liegt das hintere Ende 49 des Abzugs
hebels 43 über dem hinteren Ende des Abzugs 33, das eine
Eingriffsnase 39 bildet, wobei der Abzug 33 losgelassen
ist und sich in der vorderen Lage befindet. In der zwei
ten Betriebslage ist der Abzug 33 abgezogen, befindet
sich also in der hinteren Lage, und der Abzugshebel 43
ist von der Abzugsfeder 53 nach vorne gedrückt und legt
sich mit dem Gegenstollen 47 gegen den Umfang des Hahnes
an, während das hintere Ende 49 in eine Aussparung 41
eintaucht, die auf der Oberseite des Abzuges 33 ausgebil
det und nach hinten durch die Eingriffsnase 39 begrenzt
ist.
Wird der Abzug 33 in der Schußbereitschaftslage der Figur
abgezogen, also nach hinten gezogen, dann hebt die Ein
griffsnase 39 das hintere Ende 49 des Abzugshebels 43
nach oben, wodurch dieser um die Abzugsachse 35 ge
schwenkt wird und mit dem Gegenstollen 47 nach unten
taucht, so daß dieser den Raststollen 19 freigibt - der
Hahn schlägt ab. Gleichzeitig schiebt die Abzugsfeder 53
den Abzugshebel 43 nach vorne, weil auf dessen vorderes
Ende ja nicht mehr der Raststollen 19 einwirkt, und der
Abzugshebel 43 fällt mit seinem hinteren Ende 49 in die
Aussparung 41 ein, und zwar so tief, bis der Gegenstollen
47 gegen den Umfang des Hahnes anliegt.
Nachdem der Schuß ausgelöst ist, wird der Hahn durch den
zurückfahrenden, hier nicht gezeigten Verschluß wieder
gespannt, der Raststollen 19 fährt über den Gegenstollen
47 nach vorne weg und der Hahn kehrt seine Bewegung nach
Erreichen eines Totpunktes wieder um, bis der Raststollen
19 in Eingriff mit dem Gegenstollen 47 gelangt und der
Hahn kurz vor seiner Spannlage festgehalten wird. Wird
nun der Abzug 33 losgelassen, dann schnappt er nach vorne
und seine Eingriffsnase 39 taucht nach unten hinter dem
hinteren Ende 49 des Abzugshebels 43 weg. Nun wird der
Abzugshebel 43 vom Raststollen 19 ein wenig nach hinten
geschoben, bis er seine hintere Endlage erreicht hat, die
in der Figur gezeigt ist. Nun befindet sich der Hahn wie
der in seiner Spannlage.
Hinter und über der Eingriffsnase 39 befindet sich eine
das Griffstück 1 quer durchsetzende Sicherungswelle 55,
die unterschiedliche (hier zwei) Drehlagen einnehmen kann
und dort mittels einer Rast (Rastfeder 69) gehalten wird.
An der Rückseite des Abzugs 33 und gegenüber der Ein
griffsnase 39 seitlich versetzt ist ein integrierter Si
cherungsfortsatz (in der Zeichnung nicht zu sehen) ausge
bildet, der bis an die Sicherungswelle 55 heranreicht.
Wenn sich dieser auf deren Umfang abstützt, dann ist der
Abzug 33 festgelegt (Sicherungslage). Wird die Siche
rungswelle 55 dann soweit verdreht, bis dem oberen Ende
des Sicherungsfortsatzes eine Vertiefung gegenüberliegt,
dann kann der Abzug 33 nach hinten gedrückt werden, weil
diese Vertiefung ein Eintauchen des Sicherungsfortsatzes
und damit die Schwenkbewegung des Abzugs 33 gestattet.
Bis hierher stimmt die erfindungsgemäße Abzugs- und Ab
schlageinrichtung mit der obengenannten bekannten über
ein, und somit stimmt bei beiden auch das Abzugsgewicht
überein, das, wie bei einer Militärwaffe üblich, recht
hoch ist.
Bei der erfindungsgemäßen Abschlageinrichtung 5 weist der
Hahn an einer Stelle, die dem Hahngriff eines Revolver
hahnes entspricht, einen Vorsprung 101 auf. Ferner ist
auf Höhe der Sicherungswelle 55, jedoch hinter dieser,
eine zur Hahnwelle 21 paralle Achse 109 im Griffstück 1
angeordnet, an der das hintere Ende eines Schwenkhebels
103 schwenkgelagert ist. Die Achse 109 durchsetzt auch
die Augen zweier nebeneinanderliegender und baugleicher
Hemmfedern 105, die ebenen Wäscheklammerfedern ähneln,
von denen nur eine sichtbar ist und die den Schwenkhebel
103 mit seinem vorderen Ende nach unten drücken. Dieses
vordere Ende trägt eine Sperrklinke 107, die eine untere,
flache Kante aufweist, die in der gezeigten Spannlage auf
dem Vorsprung 101 des Hahnes aufsitzt und diesen durch
Wirkung der Hemmfedern 105 nach unten zu drücken trach
tet. Hierdurch wird der Hahn zwar nicht zurückgedrückt,
aber die Kraft, mit der der Raststollen 19 des Hahnes ge
gen den Gegenstollen 47 des Abzugshebels 43 gedrückt
wird, wird um die Wirkung der Hemmfedern 105 gemindert -
der Abzug 33 ist weicher geworden, d. h. das Abzugsgewicht
ist verringert.
Wird nun der Abzug 33 abgezogen, dann wird der Hahn frei
gegeben, und da die Kraft der Schlagfeder, die am Vor
sprung 101 wirksam wird, die ebenfalls am Vorsprung 101
wirkende Kraft der Hemmfedern 105 überwindet, schlägt der
Hahn im folgenden unbehindert ab, nachdem der Schwenkhe
bel 103 durch die Kraft der Schlagfeder mit seinem vorde
ren Ende nach oben geschwenkt wurde. Nun wird der Schuß
ausgelöst, und gleichzeitig kehrt der Schwenkhebel 103
etwa in die Lage zurück, die in der Figur gezeigt ist.
Dabei wird die Sperrklinke 107 durch eine nicht gezeigte
Klinkenfeder in der gezeigten Lage gehalten.
Während nun der Hahn wieder gespannt wird, d. h. in die in
der Figur gezeigte Lage zurückbewegt wird, läuft der Vor
sprung 101 auf die gezeigte vordere Schrägfläche der
Sperrklinke 107 auf, drückt diese gegen die Wirkung der
Klinkenfeder nach hinten und läuft bis zu einem Totpunkt,
wonach der Hahn wieder in die Lage der Figur zurückläuft
und wieder mit dem Vorsprung 101 auf der Unterkante der
Sperrklinke 107 aufsitzt.
Der Schwenkhebel 103 weist ein Fenster auf, das von der
Sicherungswelle 55 durchsetzt ist. Die obere Innenkante
des Fensters weist einen Nockenvorsprung auf, der nach
unten weist und in der gezeigten Feuerbereitschaftlage in
eine Rastmulde in der Außenumfangsfläche der Sicherungs
welle 55 eintaucht. Wird nun die Sicherungswelle 55 in
die Sicherungslage verdreht, dann untergreift der Außen
umfang der Sicherungswelle 55 den Nockenvorsprung und
hebt somit den Schwenkhebel 103 ab, so daß der Vorsprung
101 und die Sperrklinke 107 außer Eingriff gelangen.
Dieselbe Hemmeinrichtung könnte auch in der bekannten Ab
zugseinrichtung eingebaut werden, wenn dort das Abzugsge
wicht drastisch verringert werden sollte.
Claims (10)
1. Abschlageinrichtung (5) für Handfeuerwaffen, mit
einem Schlagstück (13), das in einer Spannlage
durch einen Abzugsmechanismus (33, 43) festhaltbar
oder nach dessen Betätigung freigebbar ist und nach
der Freigabe durch Einwirkung einer Schlagfeder
über einen Schlagweg hinweg in eine Ruhelage beweg
lich ist, um dort die Zündung einer Patrone zu ver
anlassen,
gekennzeichnet durch eine Hemmeinrichtung (103,
105, 107), die dazu eingerichtet ist, auf das
Schlagstück (13) in dessen Spannlage eine Hemm
kraft aufzubringen, welche der Kraft der Schlagfe
der entgegengerichtet und kleiner als diese ist.
2. Abschlageinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hemmeinrichtung (103, 105,
107) dazu eingerichtet ist, bei der Bewegung des
Schlagstückes (13) aus der Ruhelage in die Spannla
ge weitgehend unwirksam zu bleiben, wobei
die Hemmeinrichtung (103, 105, 107) als Richtungs
gesperre ausgebildet ist, das in das Schlagstück
(13) nur bei seiner Bewegung aus der Spannlage in
die Ruhelage hemmend eingreift.
3. Abschlageinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch eine Sicherungseinrichtung, die in
ihrer Sicherungslage den Eingriff zwischen Hemmein
richtung (103, 105, 107) und Schlagstück (13) auf
hebt.
4. Abschlageinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hemmeinrichtung
(103, 105, 107) in eine ständig unwirksame Lage
verbringbar ist.
5. Abschlageinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schlagstück (13) als Hahn
ausgebildet ist, der den Schlagweg in einer Kreis
bahn um eine Achse zurücklegt, und daß der Hahn um
fangsseitig einen überstehenden Vorsprung (101)
aufweist, der in Eingriff mit der Hemmeinrichtung
(103, 105, 107) bringbar ist.
6. Abschlageinrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hemmeinrichtung (103, 105,
107) einen Hemmfinger aufweist, der durch die Kraft
einer Hemmfeder (105) von außerhalb des Schlagweges
her gegen den Vorsprung (101) anlegbar ist, wenn
sich der Hahn in der Spannlage befindet.
7. Abschlageinrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Hemmfinger als Schwenkhebel
(103) ausgebildet ist, der mit seinem einen Ende
schwenkbar gelagert ist und mit seinem anderen Ende
gegen den Vorsprung (101) anlegbar ist, und daß die
Hemmfeder (105) den Schwenkhebel (103) zur Anlage
gegen den Vorsprung (101) belastet.
8. Abschlageinrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das gegen den Vorsprung (101) an
legbare Ende des Schwenkhebels (103) eine Sperr
klinke (107) aufweist, die federnd ausschwenkbar
ist und sich unter Einwirkung der Hemmfeder (105)
auf dem Vorsprung (101) des Schlagstückes (13) ab
stützt, wenn sich dieser in der Spannlage befindet,
aber bei Berührung mit dem Vorsprung (101) aus dem
Eingriff mit diesem schwenkt, wenn das Schlag
stück (13) aus der Ruhelage in die Spannlage bewegt
wird.
9. Abschlageinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel
(103) durch die Hemmfeder (105) gegen die Oberflä
che einer unrunden, verdrehbaren Sicherungswelle
(55) angedrückt ist, die in einer ersten Drehlage
die Sicherung des Abzugsmechanismus und/oder der
Abschlageinrichtung (5) bewirkt und diese in einer
zweiten Drehlage freigibt, und daß die Sicherungs
welle (55) eine Umfangserhebung aufweist, die in
der ersten Drehlage den Schwenkhebel (103) unter
greift und aus dem Eingriff mit dem Vorsprung (101)
des Schlagstückes (13) heraushebt.
10. Abschlageinrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sicherungswelle (55) die fol
genden Merkmale aufweist:
- - eine dritte Drehlage, in welcher der Abzugsmecha nismus und die Abschlageinrichtung (5) freigegeben sind, und
- - eine weitere Umfangserhebung oder Umfangsvertie fung, welche den Schwenkhebel (103) abhebt oder in die der Schwenkhebel (103) einfällt und dabei in ei ne Lage gelangt, in der er sich außer Eingriff mit dem Vorsprung (101) des Schlagstückes (13) befin det, auch wenn sich dieses in der Spannlage befin det.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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