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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Steuerelement für einen
um eine Schwenkachse beweglichen Schlaghebel einer Waffe, der in
seiner Spannstellung über
eine Rastfläche
mit einer Gegenfläche
eines Auslöseelements,
beispielsweise einem Abzugsstollen am Abzugshebel, verrastbar ist
(siehe z. B.
DE 198
46 657 C2 ). Am Schlaghebel ist ein Steuerkurvenabschnitt
vorgesehen, der in einer von der Spannstellung abweichenden Schwenkstellung des
Schlaghebels an einer Steuerfläche
des Auslöseelements
angreift und dieses in einer entsicherten (nicht-sicherbaren) Stellung
hält.
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So
ein bekannter Mechanismus verhindert beispielsweise bei automatischen
Schnellfeuergewehren die Fehlbedienung einer Sicherungseinrichtung,
die auf das Auslöseelement
wirkt.
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Die
nachfolgend verwendeten Richtungsangaben wie vorne, hinten, oben,
unten, rechts und links sind aus der Sicht eines die Waffe in Anschlag haltenden
Schützen
angegeben.
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Bei
bekannten Mechanismen ist der Steuerkurvenabschnitt meist als Umfangsfläche ausgebildet,
der nockenartig mehr oder weniger konzentrisch zur Schwenkachse
bzw. Schwenkwelle des Schlaghebels ausgebildet ist.
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Das
Auslöseelement
ist bei solchen Waffen normalerweise als Kipphebel ausgebildet,
der an seinem (vorderen) Ende einen Abzugsstollen aufweist und am
anderen (hinteren) Ende zum Beispiel mit entsprechenden Steuerflächen einer
Sicherungswalze zusammenwirkt. Zwischen den beiden Enden ist der
Kipphebel verschwenkbar um eine den Drehpunkt definierende Schwenkachse
gelagert und kann über
ein Abzugszüngel
zum Auslösen
des Schlaghebels um den Drehpunkt verkippt werden (wenn die Waffe
entsichert ist). Dabei löst
sich die Stirnfläche des
Abzugsstollens aus der Rastfläche
des Schlaghebels und der Steuerkurvenabschnitt gelangt über den
Rand des Abzugsstollens und hält
an der dort angrenzenden Steuerfläche den Kipphebel – während der
Abschlagbewegung und in der Anschlagstellung des Schlaghebels – in der
Auslösestellung.
Die Oberseite des Abzugsstollen dient dabei als Steuerfläche, die
durch die Abzugsfeder gegen den Steuerkurvenabschnitt gedrückt wird.
In dieser Stellung des Kipphebels kann die Sicherungswalze, die
auf das andere (hintere) Ende wirkt, nicht verstellt werden. Somit
kann bei einem Repetier- oder Nachladevorgang der Schlaghebel frei
in seine Spannstellung verschwenkt werden kann.
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Diese
an sich bekannte Mechanik stellt sicher, dass der Spannvorgang nicht
beeinträchtigt wird – das heißt, dass
ein Durchladen der Waffe (automatisch oder manuell) möglich ist
und dass beim Spannvorgang die Abzugsmechanik nicht beschädigt wird.
Dies wäre
der Fall, wenn das Auslöseelement über eine
versehentliche Betätigung
der Sicherungswalze bei abgeschlagenem Schlaghebel in eine gesicherte
Stellung gebracht würde.
In so einer gesicherten Stellung wäre nämlich der Spannvorgang des Schlaghebels
gehemmt und es könnten
die Abzugs-/Abschlagmechanik beschädigende Beanspruchungen auftreten.
Das Prinzip der oben beschriebenen Abschlags-/Sicherungsmechanik ist beispielsweise
beim M16-Gewehr realisiert (siehe dazu auch beispielsweise
US 5,713,150 A ).
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Ein
wichtiges Funktionskriterium bei Ordonnanzwaffen ist das sogenannte
Abzugsgewicht, das die Kraft bezeichnet, die zur Bestätigung des
Abzugszüngels
erforderlich ist. Bei der oben dargestellten Abschlags- bzw. Abzugseinrichtung
hängt das Abzugsgewicht
von mehreren Faktoren ab:
Der Abzugfederkraft, mit der der
Abzugsstollen in seine Rastlage gedrückt wird.
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Und
im Wesentlichen von der Reibkraft, die zwischen der Rastfläche am Schlaghebel
und der entsprechenden Gegenfläche
am Auslöseelement – der Stirnfläche des
Abzugsstollens wirkt. Diese Reibkraft muß überwunden werden, um den Abzugsstollen
außer
Eingriff mit Rastfläche
am Schlaghebel zu bringen. Diese Reibkraft hängt ab von der Orientierung
der im Eingriff befindlichen Wirkflächen (Rastfläche und
Stirnfläche),
dem zwischen beiden Flächen wirkenden
Reibkoeffizienten und der Kraft, mit der die Rastfläche gegen
den Abzugsstollen gedrückt wird.
Diese Kraft wiederum hängt
von der Federkraft des am Schlagstück angreifenden Federelements und
vom wirksamen Hebelarm ab, der die Wirkentfernung dieser Rastfläche von
der Schwenkachse des Schlagstücks
definiert. Bei gleicher auf das Schlagstück wirkender Federkraft wird
die Reibkraft umso höher,
je näher
die Rastfläche
an der Schwenkachse des Schlagstücks
angeordnet ist. In anderen Worten, je kürzer der wirksame Hebelarm
ist, desto höher
ist die Reibkraft.
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Dieser
Hebelarm bestimmt auch weitgehend den Schwenkraumbedarf des Steuerkurvenabschnitts,
der von der Auslösekante
der Rastfläche ausgeht
und bei kurzem Hebelarm nahe an der Schwenkachse und bei langem
Hebelarm weiter entfernt von der Schwenkachse verläuft.
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Vergleichsweise
hohe "Abzugsgewichte" von 35 bis 40 N
(3,5–4
kp) können
die Schußgenauigkeit beeinträchtigen.
Besser sind Abzugsgewichte, die niedriger liegen – beispielsweise
im Bereich von 15–20
N (1,7–2
kp).
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Um
bei einer vorhandenen Waffe das Abzugsgewicht entsprechend zu verringern,
gibt es mehrere Möglichkeiten:
So ist es beispielsweise möglich,
die Gleitflächenpaarung
und damit den wirksamen Reibungskoeffizienten zwischen der Rastfläche am Schlagstück und der
Gegenfläche
am Abzugsstollen durch ent sprechende Oberflächenbearbeitungen (Schleifen,
Polieren, Beschichten, etc.) herabzusetzen. So ein Verfahren ist
jedoch fertigungstechnisch aufwendig und unter Umständen – bedingt durch
die hohe Beanspruchung dieser Gleitflächenpaarung – auch nicht
dauerhaft.
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Es
ist auch möglich,
die Orientierung der Rastfläche
und der Gegenfläche
am Abzugsstollen zueinander zu verändern, so dass die Neigung
dieser beiden Flächen
ineinander zu verhaken herabgesetzt ist. Diese Maßnahme setzt
zwar die Reibung herab, ist aber ebenfalls nur mit hohem Fertigungsaufwand zu
realisieren (enge Fertigungstoleranzen). Es kann auch die Gefahr
bestehen, dass eine zuverlässige Verrastung
nicht mehr stattfindet, und sich möglicherweise ein Schuß durch
Fremdeinwirkungen (Schläge,
Erschütterungen,
etc.) löst.
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Ein
weiterer Ansatz besteht darin, die Abzugsfederkraft herabzusetzen.
Damit wird auch die an der Gleitflächenpaarung wirkende Reibkraft
entsprechend vermindert und das Abzugsgewicht reduziert. Eine herabgesetzte,
am Schlagstück
wirkende Federkraft birgt jedoch das Risiko, dass die Schlagwirkung
soweit herabgesetzt wird, dass im schlimmsten Fall die abzufeuernde
Munition nicht mehr zuverlässig
gezündet
wird.
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Alle
oben genannten Maßnahmen
erfordern hohe Fertigungspräzision,
um ein niedriges Abzugsgewicht genau und wiederholbar an unterschiedlichen
Waffen einzustellen und über
einen langen Betriebszeitraum ohne aufwendige Wartungsarbeiten konstant
zu halten.
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Eine
weitere Möglichkeit,
das Abzugsgewicht zu verändern,
besteht darin, den wirksamen Hebelarm zu variieren, mit dem die
Rastfläche
an der Gegenfläche
(der Stirnfläche
des Abzugsstollens) angreift. Über
diese Maßnahme
läßt sich
die gewünschte
Wirkkraft und damit die Reibwirkung vergleichsweise präzise steuern,
ohne dass der Fertigungsaufwand deutlich erhöht werden müßte.
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5 zeigt
einen Schlaghebel A, bei dem ausgehend von einer gestrichelt dargestellten
Rast- und Steuerkontur B und C eine modifizierte Rast- und Steuerkontur
E und F vorgesehen ist, bei der durch eine Verlängerung des wirksamen Hebelarms
von h nach H die Abzugskraft herabgesetzt wurde. Gleichzeitig illustriert 5 ein
dabei auftretendes Problem; nämlich
dass der Schwenkraumbedarf des Steuerkurvenbereichs E im Vergleich
zu dem des Steuerkurvenbereichs B zugenommen hat. Dieser Schwenkraumbedarf
nimmt unter Umständen
soweit zu, dass die vorhandenen Platzbegebenheiten im Waffengehäuse nicht
mehr ausreichen, um diese Lösung
zu realisieren. Das heißt,
bei vorhandenen Waffen ist diese Maßnahme zur Herabsetzung des
Abzugsgewichtes nur schwer realisierbar, da ein entsprechend modifizierter
Schlaghebel nicht im vorhandenen Gehäuse unterzubringen (Kollisionsbereich
K) ist. Es sind zusätzliche
Modifikationen (Ausfräsungen,
Erweiterungen, etc.) erforderlich.
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Auch
eine entsprechende Abflachung des Steuerkurvenabschnitts, um die
Kollision K (schwarz dargestellter Bereich) mit dem Waffengehäuse zu vermeiden,
würde das
Problem nicht lösen,
da dann ein wesentlicher Steuerkurvenabschnitt fehlen würde, welcher
in der Abschlagstellung des Schlaghebels verhindert, dass das Auslöseelement über den Abzugsstollen
so verkippt wird, dass eine versehentliche Sicherung ausgeschlossen
werden kann (s. o.).
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Davon
ausgehend besteht also die Aufgabe, eine Abschlageinrichtung bzw.
eine Abschlagsbaugruppe bereitzustellen, bei der ein geringeres
Abzugsgewicht möglich
ist, ohne dass dadurch andere Kernfunktionen der Abzugs-/Sicherungsmechanik beeinträchtigt werden.
Dabei soll auch nach Möglichkeit
der erforderliche Platzbedarf nicht ausgedehnt werden.
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Diese
Aufgabe löst
das Steuerelement gemäß Anspruch
1.
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Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuerelement einen
ersten Steuerkurvenbereich aufweist, der in Schwenkrichtung verstellbar an
den Steuerkurvenabschnitt des Schlaghebels angrenzt. Das Steuerelement
ist dabei so verstellbar, dass es je nach Schwenkstellung des Schlaghebels den
Steuerkurvenbereich in Schwenkrichtung, also in Umfangsrichtung,
gegebenenfalls erweitert und in entsprechenden Schwenkstellungen
an der Steuerfläche
des Auslöseelements
angreift und so die erforderliche Entsicherungsfunktion im gewünschten Schwenkbereich
des Schlaghebels beibehält.
Durch die Verstellbarkeit des Steuerelements und dessen Steuerkurvenbereich
kann der erforderliche Steuerkurvenabschnitt am Schlaghebel reduziert
werden und damit auch der erforderliche Schwenkraumbedarf für diesen
reduzierten Steuerkurvenabschnitt. Die Steuerfunktion wird jedoch
für den
vollständigen Schwenkweg
des Schlaghebels an der Steuerfläche des
Auslöseelements
realisiert und insbesondere auch in der Abschlagstellung des Schlaghebels.
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Mit
einem solchen Steuerelement läßt sich die
Abschlageinrichtung gemäß Anspruch
9 realisieren oder eine Abschlagbaugruppe gemäß Anspruch 10, bei der das
Abzugsgewicht verringert ist, indem eine am Schlaghebel um einen
verlängerten
Hebelarm zur Abzugswelle wirkende Rastfläche vorgesehen ist. So eine
Abschlagbaugruppe ist schnittstellenkompatibel zu einer vorhandenen
Abschlageinrichtung und gegen diese austauschbar ausgebildet. Dabei
wird der erforderliche Schwenkraumbedarf nicht ausgedehnt, so dass
so eine Abschlagbaugruppe auch als Nachrüstsatz für eine vorhandene Waffe geeignet
ist.
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Nach
Anspruch 2 ist das Steuerelement als koaxial zur Schwenkachse des
Schwenkhebels verschwenkbare Nockenscheibe ausgebildet. Durch diese
Maßnahme
ist das Steuerelement dicht am Steuerkurvenabschnitt tragenden Bereich
des Schwenkhebels anzuordnen. Der Steuerkurvenabschnitt der Nockenscheibe
kann so unmittelbar an den Steuerkurvenabschnitt angrenzend und
in diesen übergehend
ausgebildet sein. Eine solche Nockenscheibe kann als einfaches Stanzteil
hergestellt werden.
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Nach
Anspruch 3 weist das Steuerelement einen zweiten Steuerkurvenbereich
auf, der bei die Spannstellung einnehmendem Schlaghebel am Auslöseelement
angreift und so die Rasttiefe zwischen der Rastfläche am Schlaghebel
und der Gegenfläche am
Steuerelement festlegt. Dies vereinfacht die Herstellung des Schlaghebels.
Nur die Rastfläche
und der wirksame Steuerkurvenabschnitt brauchen genau bearbeitet
zu sein. Der zweite Steuerkurvenbereich dient als Anschlag für die Eingriffstiefe
der Stirnfläche
eines Abzugsstollen. Die Eingriffstiefe bestimmt die Überlappung
(die Koppelfläche)
der Wirkflächen
und damit auch die zwischen diesen Flächen wirkende Reibkraft und
somit auch das Abzugsgewicht. Über
unterschiedliche Radien des zweiten Steuerkurvenbereichs läßt sich
so das Abzugsgewicht weiter einstellen.
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Die
Ansprüche
4 bis 7 betreffen Maßnahmen,
mit denen die erforderliche Verstellbarkeit des Steuerelements zum
Schlaghebel in Abhängigkeit von
dessen Schwenkstellung realisiert werden. Nach Anspruch 4 weist
dazu das Steuerelement einen Stellbereich auf, der an einem Gegenstück (z. B.
Mitnehmerbereich des Schwenkhebels) anschlagend die Schwenkstellung
zum Schlaghebel begrenzt. Dabei ist gemäß Anspruch 5 ein erster Stellbereich
vorgesehen, der beim Spannvorgang am Mitnehmerbereich anschlägt und das
Steuerelement in gewünschter
Weise verstellt. Im vorliegenden Fall kann dies so erfolgen, dass
die aus Steuerkurvenabschnitt und Steuerkurvenbereich gebildete
Steuerkurvenzone verkürzt
ist und so der Schwenkraumbedarf minimiert ist.
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Gemäß Anspruch
6 ist ein zweiter Stellbereich vorgesehen, der entgegengesetzt wirkt
und sicherstellt, dass die Steuerkurvenzone bei abschlagendem bzw.
bei abgeschlagenem Schlagstück
maximal ausgedehnt wird und die Steuerfunktion ausübt. Gemäß Anspruch
7 ist ein dritter Stellbereich vorgesehen, um die Endstellung zwischen
Steuerelement und Schlaghebel in Abschlagstellung endgültig festzulegen
und damit auch die maximale Ausdehnung der Steuerkurvenzone.
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Die
Schwenkhülse
am Steuerelement gemäß Anspruch
8, die koaxial auf der Schwenkwelle des Schlaghebels anbringbar
ist, erlaubt eine saubere Führung
und Anlage des Steuerelements – insbesondere
einer Nockenscheibe – an
der Schlaghebelflanke, stellt die erforderliche Schwenkbeweglichkeit sicher
und verhindert ein Verkippen des Steuerelements auf der Schwenkwelle.
Die Verwendung einer solchen Hülse
erlaubt auch eine relativ großzügige Tolerierung
zwischen der Hülseninnenfläche und
der Schwenkwellenaußenfläche.
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Anspruch
9 betrifft eine Abschlageinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Steuerelement.
Die Ansprüche
10 und 11 betreffen eine komplette erfindungsgemäße Abschlagbaugruppe, die vollständig gegen
eine vorhandene Abschlageinrichtung austauschbar ist, so dass ohne
weitere Eingriffe und Umbaumaßnahmen
an einer vorhandenen Waffe ein reduziertes Abzugsgewicht realisierbar
ist, ohne dass wichtige Sicherheits- und Funktionsaspekte beeinträchtigt werden.
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Gemäß Anspruch
11 kann eine solche Abschlagbaugruppe zusätzlich ein Abzugszüngel, einen Unterbrecher
und eine Dauerfeuerklinke aufweisen, so dass die Abschlagbaugruppe
insbesondere auch für
halbautomatische bzw. automatische Ordonnanzwaffen geeignet ist.
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Anspruch
12 betrifft schließlich
eine Waffe, die mit einem entsprechenden Steuerelement einer Abschlageinrichtung
bzw. einer Abschlagbaugruppe versehen ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei
zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung einer Abschlagbaugruppe bzw. -einrichtung
mit einem erfindungsgemäßen Steuerelement,
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2 eine
Teilansicht des Abzugsbereichs einer Waffe mit teilweise freigelegter
Abzugsmechanik in Spannstellung,
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3 die
Ansicht aus 2 mit der Abzugsmechanik in
Auslösestellung,
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4 die
Darstellung aus 3 ohne Steuerelement, und
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5 eine
Darstellung einer modifizierten herkömmlichen Abschlageinrichtung,
bei der ein modifizierter Schlaghebel mit dem Waffengehäuse kollidiert.
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1 zeigt
eine Abschlageinrichtung bzw. eine Abschlagbaugruppe 1 mit
dem Schlaghebel 3 in Spannstellung. 2 zeigt
die gleiche Anordnung in einem Waffengehäuse 5. Der dargestellte
Schlaghebel 3 sitzt auf einer die Schwenkachse 7 definierenden
Schwenkwelle 9, die im Gehäuse 5 aufgenommen
wird. Ein Schenkelfederanordnung 11 wirkt dabei zwischen
einem Anschlag 13 und dem Schlaghebel 3 und spannt
diesen in Abschlagrichtung vor, so dass beim Auslösen des
Schlaghebels 3 dieser mit seiner Schlagfläche 15 gegen
einen nicht-dargestellten. Schlagbolzen schlägt und so eine Treibladung zündet (Abschlagstellung:
siehe 3).
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Der
dargestellte Schlaghebel 3 ist weiterhin mit einer Fangnase 17 versehen,
die mit einem Unterbrecher 19 zusammenwirkt. Am hinteren
Ende des Schlaghebels 3 ist eine Dauerfeuerklinke 21 angeordnet.
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Am
vorderen Ende des Schlaghebels 3 verläuft der nockenartig ausgebildete
Steuerkurvenabschnitt 23, der über eine Kante 25 mit
der rechtwinklig zum Steuerkurvenabschnitt 23 verlaufenden
Rastfläche 27 (3)
verbunden ist, über
die der Schlaghebel 3 in seiner Raststellung gehalten wird
(1, 2).
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Die
Verrastung erfolgt über
die Stirnfläche 29 des
als Raststollen 31 ausgebildeten Endes des Abzugshebels 33.
Der Abzugshebel 33 ist über
die Abzugswelle 35 schwenkbar im Waffengehäuse 5 gelagert
und wird über
die Abzugsfeder 37 (hier ebenfalls als Schenkelfederanordnung
ausgebildet) mit seinem vorderen Ende bzw. dem Raststollen 31 nach oben
in Richtung Schlaghebel 3 gedrückt. Dabei greifen die Stirnfläche 29 und
die Rastfläche 27 so
ineinander, dass der Schlaghebel 3 in der gespannten Stellung
gehalten wird. Das als Sicherungsende dienende hintere Ende 39 des
Abzugshebels 33 greift in entsprechende Nockenbereiche 44 der
Sicherungswalze 40 ein, die über den außen am Gehäuse verlaufenden Bedienungshebel 41 verdrehbar
ist.
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An
der Unterseite des Abzugshebels 33 steht das Abzugszüngel 42 ab
und ragt aus dem Waffengehäuse 5 in
den Abzugsbügelbereich 43.
Zum Auslösen
wird das Abzugszüngel 42 betätigt. Dabei
wird der Abzugshebel 33 gegen die Wirkung der Abzugsfeder 37 verschwenkt
und der Raststollen 31 gelangt außer Eingriff mit dem Schlaghebel 3.
Genauer gesagt gleitet die Stirnfläche 29 an der Rastfläche 27 entlang,
bis die Auslösekante 30 unter
die Kante 25 gelangt und der Schlaghebel 3 unter
Wirkung der Schenkelfederanordnung 11 in die Abschlagstellung schnellt
(3 und 4).
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An
der linken Seitenflanke des Schlaghebels 3 ist ein Steuerelement
angeordnet, das als flache Nockenscheibe 50 ausgebildet
ist und über
die Hülse 52 ebenfalls
schwenkbar auf der Schwenkwelle 9 sitzt.
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Die
Nockenscheibe 50 ist mit ihrem ersten Steuerkurvenbereich 54 an
den Steuerkurvenabschnitt 23 seitlich angrenzend und diesen
in Umfangsrichtung verlängernd
angeordnet. Ein zweiter Steuerkurvenabschnitt 56 greift
in der Spannstellung des Schlaghebels 3 an der Auslösekante 30 beziehungsweise
an der davon ausgehenden Steuerfläche 32 an und legt
die Ein griffstiefe des Raststollens 31 beziehungsweise
der Stirnfläche 29 an
der Rastfläche 27 fest.
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Die
Drehstellung des Steuerelements 50 bezüglich des Schlaghebels 3 in
der Spannstellung wird durch den ersten Stellbereich 58 festgelegt,
der an einem Mitnehmerabsatz 22 des Schlaghebels 3 anliegt und
ein weiteres Verdrehen der Nockenscheibe 50 zum Schlaghebel 3 verhindert
(in 2 Drehung der Nockenscheibe 50 gegen
den Uhrzeigersinn zum Schlaghebel 3).
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Ein
zweiter Stellbereich 60 begrenzt die Drehlage der Nockenscheibe 50 bezüglich des Schlaghebels 3 in
der anderen Richtung, wenn sich dieser aus seiner Spannstellung
in die Abschlagstellung (siehe 3) bewegt.
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Dabei
geschieht folgendes: Nach dem Entkoppeln der Auslösekante 30 von
der Kante 25 schnellt der Schlaghebel 3 nach vorne
und verdreht sich ggf. gegen die Nockenscheibe 50 (die
Nockenscheibe 50 verlagert sich dabei im Uhrzeigersinn
bezüglich
des Schlaghebels 3), bis der zweite Stellbereich 60 am
Mitnehmerabsatz 22 anschlägt und verdreht sich dann gemeinsam
mit dem Schlaghebel 3. Am Ende der Schwenkbewegung des
Schlaghebels 3 – der
nun die Abschlagstellung einnimmt – schlägt die Nockenscheibe 50 mit
dem dritten Stellbereich 62 an der Gehäusewand 6 an.
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Die
Nockenscheibe 50 verdreht sich also während der Abschlagbewegung
des Schlaghebels 3 in Uhrzeigerrichtung zu diesem. Dabei
verlagert sich auch der erste Steuerkurvenbereich 54 in
Umfangsrichtung zum Steuerkurvenabschnitt 23. Damit liegt nun
die Auslösekante 30 beziehungsweise
die Steuerfläche 32 (die
Oberseite des Raststollens 31) nur noch am Steuerkurvenbereich 54 der
Nockenscheibe 50 an und drückt über den Raststollen 31 den
Abzugshebel 33 in die in 3 dargestellte
Lage.
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In
dieser Lage drückt
der Steuerkurvenbereich 54 den Raststollen 31 nach
unten und dadurch das hintere Ende 39 des Abzugshebels 33 nach
oben und greift in den entsprechenden Nockenbereich 44 der
Sicherungswalze 40 ein. Der Nockenbereich 44 ist
so ausgebildet, dass er nicht aus der in 3 dargestellten
entsicherten Lage (hinteres Ende 39 oben) in die Sicherungsstellung,
die in 2 dargestellt ist (hinteres Ende 39 unten)
verstellt werden kann.
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Dieser
Mechanismus stellt sicher, dass beim Repetieren der Schlaghebel 3 zurück in seine Spannstellung
gebracht werden kann. Ohne die als Steuerelement dienende Nockenscheibe 50 würde der
Abzugshebel 33 nämlich
von der Abzugsfeder 37 in die in 4 dargestellte
Lage gedrückt.
Das hintere Ende 39 des Abzugshebel 33 wäre in einer
Stellung, in der die Sicherungswalze 40 in die gesicherte Stellung
bringbar ist. In gesicherter Stellung blockiert der Nockenbereich 44 den
Abzugshebel 33. Der Raststollen 31 würde in dieser
Stellung den Schlaghebel 3 blockieren. Er könnte nicht
gespannt werden beziehungsweise würde beim Spannen den Abzugshebel 33 beschädigen oder
ggf. den Raststoffen 31 abbrechen.
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Gleichzeitig
verringert so ein Steuerelement (hier die Nockenscheibe 50)
den Schwenkraumbedarf des Steuerkurvenabschnitts 23. Dieser
ist so verkürzt,
dass er beim Verschwenken des Schlaghebels 3 in die Spannstellung
nicht in den Bereich, der den Schwenkraum begrenzenden Gehäusewand 6 gelangt.
In anderen Worten, das Steuerelement (hier die Nockenscheibe 50)
ermöglicht
einen relativ langen Hebelarm zwischen Schwenkachse 7 und
Rastfläche 27.
Dies ermöglicht
ein verringertes Abzugsgewicht gegenüber einer Rastfläche, die
näher an der
Schwenkachse 7 angeordnet ist (siehe dazu auch die Erläuterungen
im einleitenden Teil zur 5).
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Beim
Verschwenken des Schlaghebels 3 aus der Abschlagstellung
in die Spannstellung verdrehen sich nämlich Nockenscheibe 50 und
Schlaghebel 3 wieder zueinander, bis der Mitnehmerabsatz 22 am ersten
Stellbereich 58 anschlägt.
Der Steuerkurvenab schnitt 23 gelangt in Eingriff mit der
Auslösekante 30 bzw.
der Steuerfläche 32 und
Nockenscheibe 50 und Schlaghebel 3 bewegen sich
gemeinsam in die Spannstellung (2), in der
der Raststollen 31 hinter die Rastfläche 27 gelangt. Der
Schwenkraum zwischen Schlaghebel 3 und Gehäusewand 6 reicht
aus. Es kommt zu keiner Kollision. Je nach Schwenkstellung des Schlaghebels 3 verlagert
sich die Nockenscheibe 50. Dabei wird die aus Steuerkurvenabschnitt 23 und
dem ersten Steuerkurvenbereich 54 gebildete Steuerkurvenzone
verkürzt
(Spannstellung 2) oder verlängert (Abschlagstellung 3).
Der verfügbare
Schwenkraumbereich wird optimal genutzt.
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Damit
ist eine Abschlageinrichtung bzw. eine Abschlagbaugruppe 1 realisierbar,
die als Austauscheinheit gegen eine entsprechende Baugruppe mit kürzerem Wirkhebelarm
ausgetauscht werden kann. Die Lagerungen der Schwenkwelle 9 und
der Abzugswelle 35 brauchen dazu nicht verändert werden. Auch
die Abschlagkraft muß nicht
verringert werden. Eine solche Austauschbaugruppe kann auch so eingerichtet
werden, dass sie mit weiteren bekannten Sperrmechanismen (Unterbrecher 19,
Dauerfeuerklinke 21) ausgestattet werden kann, die mit
einer bereits vorhandenen Sicherungswalze 40 entsprechend
zusammenwirken. Gegebenenfalls kann auch die Sicherungswalze 40 bei
einer solchen Einheit mit ausgetauscht werden.
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Weitere
Variationen und Abwandlungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich im Rahmen der anhängenden
Patentansprüche.