DE19845804C2 - Verfahren und Anordnung zum Erwärmen von Metallbauteilen mit Elektronenbestrahlung in einer Vakuumkammer - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Erwärmen von Metallbauteilen mit Elektronenbestrahlung in einer VakuumkammerInfo
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Description
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vor
zuschlagen, mit dem sich Metallbauteile mit Elektronenbe
strahlung gleichmäßig über alle Bereiche des jeweiligen Me
tallbauteils erwärmen lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient erfindungsgemäß ein Verfahren
zum Erwärmen von Metallbauteilen mit Elektronenbestrahlung in
einer Vakuumkammer, bei dem zur Halterung der Metallbauteile
in der Vakuumkammer Mehrschichten-Halterungselemente mit ei
ner der Elektronenbestrahlung zugewandten, hitzebeständigen
und gut wärmeabsorbierenden äußeren Schicht und mit einer dem
jeweiligen Metallbauteil zugewandten, gut wärmeabstrahlenden
inneren Schicht verwendet werden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 35 08 690 A1 ist
ein Verfahren zur Beschichtung von Keramik- oder Quarztiegeln
mit in eine Dampfphase gebrachter Stoffe in einer Vakuumkam
mer mittels Lichtbogen bekannt, bei der die Tiegel erwärmt
werden, jedoch erfolgt dieses Erwärmen vor dem Zünden des
Lichtbogens auf offenbar üblicher Weise; Mehrschichten-Halte
rungselemente für die Tiegel werden nicht verwendet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß sich die mittels Elektronenbestrahlung zu
erwärmenden Bauteile auch in den Bereichen gleichmäßig er
wärmen lassen, die in der Vakuumkammer wegen der notwendigen
Halterung der Metallbauteile gegenüber der Elektronenbestrah
lung abgedeckt sind. Durch die Verwendung von Mehrschichten-
Halterungselementen mit einer wärmeabsorbierenden äußeren
Schicht ist dafür gesorgt, daß ein wirkungsvoller Wärmeein-
lung in einer Vakuumkammer anzugeben, die bei vergleichsweise
einfachem Aufbau eine gleichmäßige Erwärmung der Metallbau
teile in allen Bereichen erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient erfindungsgemäß eine Anord
nung zum Erwärmen von Metallbauteilen mit Elektronenbestrah
lung in einer Vakuumkammer mit Mehrschichten-Halterungsele
menten für die Metallbauteile, wobei die Mehrschichten-Halte
rungselemente eine der Elektronenbestrahlung ausgesetzte,
hitzebeständige und gut wärmeabsorbierende äußere Schicht und
eine dem jeweiligen Metallbauteil zugewandte, gut wärmeab
strahlende innere Schicht aufweisen.
Es ist zwar aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 26 38 094 A1 eine Anordnung zum Erwärmen von Metallbautei
len in einer Vakuumkammer bekannt, bei der die Metallbauteile
mittels Halterungselementen in der Vakuumkammer positioniert
sind, jedoch erfolgt bei dieser Anordnung die Erwärmung der
Metallbauteile mittels eines Lichtbogens und die Halterungs
elemente bestehen vollständig aus ein- und demselben strom
leitenden Werkstoff.
Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Anordnung vor allem in
sofern, als sie allein durch Verwendung von Mehrschichten-
Halterungselementen eine homogene Erwärmung der Metallbau
teile ermöglicht, weil durch die Mehrschichten-Halterungsele
mente eine gute Wärmeaufnahme und eine gute Wärmeabgabe an
die Bereiche des jeweiligen Metallbauteils erfolgt, die durch
die Halterungselemente gegenüber der Elektronenbestrahlung
abgeschattet sind. Dabei lassen sich die Mehrschichten-Halte
rungselemente vergleichsweise einfach herstellen.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung können die Mehrschichten-
Halterungselemente in unterschiedlicher Weise aufgebaut sein.
Als vorteilhaft wird es angesehen, wenn die äußere Schicht
ein Massivteil aus Tantal oder Molybdän ist, auf dem sich als
innere Schicht eine Graphitschicht befindet.
Der Vorteil eines derart ausgebildeten Mehrschichten-Halte
rungselementes besteht insbesondere darin, daß das Massivteil
aus Tantal oder Molybdän die durch die Elektronenbestrahlung
aufgebrachte Wärme gut aufnimmt und geringe Strahlungsverlu
ste aufweist. Außerdem ist ein solches Massivteil hitzebe
ständig und hat die Eigenschaft, das auf ihm die Graphit
schicht gut wärmeleitend aufgebracht werden kann. Die Gra
phitschicht ihrerseits ist insofern vorteilhaft, als sie ein
hohes Wärmeabstrahlungsvermögen aufweist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Anordnung ist die äußere Schicht ein Massivteil
aus einem zur Bildung von thermisch hochstabilen Oxiden nei
genden Metall, auf dem sich als innere Schicht eine Oxid
schicht des Metalls befindet.
Die Ausführung eines derartig ausgestalteten Mehrschichten-
Halterungselementes bietet den Vorteil, daß die in Frage kom
menden Metalle hochtemperaturfest sind und ein gutes Wärme
aufnahmevermögen zeigen. Dies kann noch dadurch verbessert
werden, daß die Oberfläche des Massivteils auf ihrer der
Elektronenbestrahlung zugewandten Seite beispielsweise durch
Sandstrahlen verbessert ist. Durch die Oxide ist eine gute
Wärmeabstrahlung gewährleistet. Außerdem hat die Verwendung
von zur Bildung von thermisch hochstabilen Oxiden neigenden
Metallen als Werkstoff für das Massivteil den Vorteil, daß
die Bildung der Oxide im Einsatz der Mehrschichten-Halte
rungselemente in der Vakuumkammer während des Erwärmungspro
zesses geschehen kann, so daß sich solche Mehrschichten-Hal
terungselemente besonders einfach herstellen lassen. Außerdem
führt die starke Oxidbildung zur Selbstheilung möglicher
Oberflächendefekte und erhöht die Reproduzierbarkeit des Er
wärmungsverfahrens. An der Außenseite der Massivteile ist die
Oxidschicht vorteilhafterweise entfernt, um Strahlungs
verluste zu vermeiden.
Als Metalle, die zur Bildung von thermisch hochstabilen Oxi
den neigen, kommen vor allem Chrom, Nickel oder Aluminium in
Frage.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn Mehrschich
ten-Halterungselemente mit einer Oxidschicht als innere
Schicht außen auf dem Massivteil eine Keramikschicht tragen,
weil eine solche Keramikschicht sehr gut wärmeabsorbierend,
aber schlecht wärmeleitend ist.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der
Fig. 1 ein zu erwärmendes Metallbauteil mit einem Mehr
schichten-Halterungselement, in
Fig. 2 eine Teilschnittfläche durch das Ausführungsbeispiel
des Mehrschichten-Halterungselementes gemäß Fig. 1, in
Fig. 3 eine entsprechende Teilschnittfläche durch ein zwei
tes Ausführungsbeispiel eines Mehrschichten-Halterungselemen
tes und in
Fig. 4 eine entsprechende Teilschnittfläche durch ein drit
tes Ausführungsbeispiel eines Mehrschichten-Halterungsele
mentes dargestellt.
In Fig. 1 ist schematisch eine Vakuumkammer 1 gezeigt, in
der sich eine Einrichtung 2 zur Elektronenbestrahlung
(ebenfalls schematisch dargestellt) befindet. Oberhalb der
Einrichtung zur Elektronenbestrahlung 2 befindet sich in der
Vakuumkammer 1 ein zu erwärmendes Metallbauteil 3, das bei
spielsweise eine Welle 4 mit einem Flansch 5 sein kann.
Das zu erwärmende Metallbauteil 3 ist im Bereich seines Flan
sches 5 außen von einem Mehrschichten-Halterungselement 6 um
faßt, das mit einem in Fig. 1 strichliert angedeuteten Hal
terungsarm 7 an einer Rückwand 8 der Vakuumkammer 1 gehalten
ist. Das Mehrschichten-Halterungselement 6 weist eine der
Einrichtung zur Elektronenbestrahlung 2 zugewandte, äußere
Schicht 9 auf, die hitzebeständig und gut wärmeabsorbierend
ist. Mit dieser äußeren Schicht 9 ist eine innere Schicht 10
verbunden, die dem Flansch 5 zugewandt ist und aus einem gut
wärmeabstrahlenden Werkstoff besteht. Beide Schichten 9 und
10 des Mehrschichten-Halterungselementes 6 sind innig mitein
ander verbunden und umfassen unter Gewährleistung eines guten
Wärmekontaktes den Flansch 5 eng.
Wird von der Einrichtung zur Elektronenbestrahlung 2 in Rich
tung der Pfeile durch Elektronenbestrahlung ein Wärmeeintrag
in das Metallbauteil 3 vorgenommen, dann nimmt dabei auch das
Mehrschichten-Halterungselement 6 mit seiner äußeren Schicht
die Wärme gut auf und gibt sie an die innere Schicht 10 wei
ter, die sie wiederum aufgrund ihres guten wärmeabstrahlenden
Verhaltens in den Flansch 5 leitet, so daß das zu erwärmende
Metallbauteil 3 im Bereich des Flansches 5 nahezu genauso
stark erwärmt wird wie im Bereich des Wellenteils 4. Trotz
der notwendigen Verwendung eines Mehrschichten-Halterungse
lementes 6 läßt sich daher eine weitgehend homogene Erwärmung
des Metallbauteils 3 in allen seinen Bereichen erreichen. Zu
beachten ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die
unterschiedliche Masseverteilung in Flansch 5 und Welle 4,
die eine entsprechend unterschiedliche Strahlungsdosierung
verlangt, um eine homogene Erwärmung zu erreichen.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Schnitt durch ein Mehrschichten-
Halterungselement 11 bildet die äußere Schicht 12 ein Mas
sivteil, das aus Tantal oder Molybdän besteht. Auf dieses
Massivteil 12 ist durch Beschichtung oder Plattierung auf
seiner Innenseite 14 eine Graphitschicht 13 aufgebracht.
Das in Fig. 3 dargestellte Mehrschichten-Halterungselement
15 ist wiederum als ein Halterungselement aus zwei Schichten
ausgeführt und enthält als äußere Schicht ein Massivteil 16
aus Chrom, Nickel oder Aluminium oder deren Legierungen. Die
innere Schicht 17 des Mehrschichten-Halterungselementes 15
ist von einer Oxidschicht des Massivteils 16 gebildet.
Die Fig. 4 zeigt im Schnitt ein Mehrschichten-Halterungsele
ment 18 mit drei Schichten, wobei ein Massivteil 19 genauso
ausgeführt ist wie die äußere Schicht 16 des Ausführungsbei
spiels nach Fig. 3 und die innere Schicht 20 wiederum eine
Oxidschicht des Massivteils 19 darstellt. Außen auf dem Mas
sivteil 19 befindet sich eine Keramikschicht 21.
Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß die Mehrschichten-
Halterungselemente konstruktiv in sehr unterschiedlicher
Weise ausgebildet sein können. Beispielsweise können sie als
Halterungselemente zum festen Umfassen des jeweils zu erwär
menden Metallbauteils dienen oder auch als Lagerstellen für
die Metallbauteile, wenn diese zur Erzielung einer guten
Durchwärmung gedreht werden sollen. Auch als einfache Ab
stützungen für die zu erwärmenden Metallbauteile können die
Mehrschichten-Halterungselemente ausgestaltet sein.
Claims (7)
1. Verfahren zum Erwärmen von Metallbauteilen (3) mit Elek
tronenbestrahlung in einer Vakuumkammer (1), bei dem zur Hal
terung der Metallbauteile (3) in der Vakuumkammer (1) Mehr
schichten-Halterungselemente (6) mit einer der Elektronenbe
strahlung zugewandten, hitzebeständigen und gut wärmeabsor
bierenden äußeren Schicht (9) und mit einer dem jeweiligen
Metallbauteil (3) zugewandten, gut wärmeabstrahlenden inneren
Schicht verwendet werden.
2. Anordnung zum Erwärmen von Metallbauteilen (3) mit Elek
tronenbestrahlung in einer Vakuumkammer (1) mit Mehrschich
ten-Halterungselementen (6) für die Metallbauteile (3), wobei
die Mehrschichten-Halterungselemente (6) eine der Elektronbe
strahlung zugewandte, hitzbeständige und gut wärmeabsorbie
rende äußere Schicht (9) und eine dem jeweiligen Metallbau
teil zugewandte, gut wärmeabstrahlende innere Schicht (10)
aufweisen.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die äußere Schicht ein Massivteil (12) aus Tantal oder Mo lybdän ist, auf dem sich als innere Schicht eine Graphit schicht (13) befindet.
4. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die äußere Schicht ein Massivteil (16) aus einem zur Bil dung von thermisch hochstabilen Oxiden neigenden Metall ist, auf dem sich als innere Schicht eine Oxidschicht (17) des Metalls befindet.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Metall Chrom, Nickel oder Aluminium oder eine Legierung
dieser Metalle ist.
6. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - sich außen auf dem Massivteil (18) eine Keramikschicht (21) befindet.
Priority Applications (6)
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