DE19845281C2 - Verstärkerschaltung mit Überspannungsschutzeinrichtung - Google Patents
Verstärkerschaltung mit ÜberspannungsschutzeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verstärkerschaltung mit Über
spannungsschutzreinrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruches 1.
Insbesondere in der Breitband-Kommunikationstechnik sind
Verstärkerschaltungen bekannt, die spezielle Einrichtungen
aufweisen, um Intermodulationsverzerrungen, insbesondere
Intermodulationsverzerrungen der zweiten Ordnung zu un
terdrücken. Dazu umfassen die Verstärkerschaltungen zwei
parallele Verstärkerzweige, die beispielsweise in einem
oder mehreren Bausteinen integriert sein können, wobei
durch die phasendrehenden Übertrager am Ein- und Ausgang
der Schaltung die Intermodulationsprodukte zweiter Ordnung
durch die Phasenverschiebung bei der Überlagerung verrin
gert bzw. unterdrückt werden. Eine derartige Verstärker
schaltung könnte beispielsweise mit ESD-empfindlichen
Bauteilen bestückt sein, wobei aus hochfrequenztechnischen
Gründen an sich bevorzugt Gallium-Arsenid (GaAs)-Bausteine
zum Einsatz kommen. Derartige moderne Verstärkerschaltungen
werden üblicherweise mittels Gleichspannung vom Aus
gang her versorgt.
Als problematisch erweist sich jedoch das Auftreten von
Überspannungen, die zu einer Bauteilzerstörung führen
können, insbesondere bei modernen GaAs-Verstärkern, die
häufig als integrierte Schaltung (IC) ausgebildet sind.
Derartige Überspannungen können bekanntermaßen durch Blit
ze, wie auch durch sonstige Spannungsspitzen auf der
Stromversorgung, durch Schwingungen, durch unsachgemäße
Behandlung, (z. B. durch HF-Überpegel, Fernspeisung, heißes
Umklemmen und damit verbundenes Funkenziehen etc.) auf
treten. Beim Auftreten derartiger Spannungsspitzen werden
während des Spannungsanstieges (oder Abfalls für negative
Transienten) dynamische Ladungsspeicher (Induktivitäten)
insbesondere die Übertrager im Signalpfad geladen. Ins
besondere bei Verwendung der eingangs geschilderten Ver
stärker mit zwei parallelen Verstärkerzweigen und den
eingangs- und ausgangsseitig zu diesen parallelen Ver
stärkerzweigen geschalteten gegenphasigen Übertragern
führt dies im Zündmoment durch die Gegeninduktivität der
Übertrager an den Aus- bzw. Eingängen der Übertrager zu
besonders hohen Spannungsspitzen mit ungleicher Polarität,
verursacht durch die 180°-Phasenverschiebung der Über
trager, womit an den zwei Ein- bzw. Ausgängen der IC die
doppelte Spannung des Einzelpeaks ansteht.
Um einen Überspannungsschutz zur realisieren, ist es be
kannt, hierzu geeignete Überspannungsableiter (USA) ein
zusetzen, die bei Erreichen der Zündspannung die Stör
spannung auf eine Zündspannung senken, auf die der Über
spannungsableiter so lange "brennt", bis die Überspannung
am Eingang unter diesen Spannungspegel fällt. Bei den
Überspannungsableitern handelt es sich üblicherweise um
gasgefüllte Bauteile, in denen sich ein Lichtbogen bei
Erreichen der Zündspannung bildet und solange ansteht
(brennt), bis die Löschspannung erreicht und unterschrit
ten wird. Mit derartigen Überspannungsableitern kann der
weitaus größte Anteil einer Überspannung und damit der
Leistung auf Masse abgeleitet werden, wodurch die ver
bleibende Überspannung auf einen Spannungswert begrenzt
wird, der zwischen der Zünd- und Löschspannung (also in
einem Bereich von einigen zehn bis mehreren hundert V)
liegt.
Es ist allerdings auch bekannt, dass ein derartiger Über
spannungsableiter als Schutzmaßnahme zum Schutz von emp
findlichen Bauteilen in elektronischen Geräten, insbeson
dere Verstärkerstufen, nicht ausreichend ist. Von daher
ist ebenfalls bereits vorgeschlagen worden, ergänzend zu
einem Überspannungsableiter eine Diodenschaltung vorzuse
hen, beispielsweise aus Serien- und Parallelschaltungen
von Schalt- und Zenerdioden. Diese dürfen natürlich im
Nutzfrequenzbereich, üblicherweise bis 860 MHz, keine
Beeinträchtigung des Übertragungsverhaltens des Verstär
kers zur Folge haben. Dabei kann eventuell auch berück
sichtigt werden, dass der Nutzfrequenzbereich zukünftig
bis auf 1 GHz oder sogar darüber hinaus erweitert wird.
Trotz derartiger zusätzlich vorgesehener Diodenschaltungen
hat sich aber gezeigt, dass häufig Überspannungen gleich
wohl noch zu einer Zerstörung von wichtigen Bauteilen
führen können. Dies gilt ganz besonders für Verstärker der
Breitband-Kommunikationstechnik, die insbesondere, wie
eingangs ausgeführt, eine symmetrische Schaltung mit zwei
parallelen Verstärkerzweigen umfassen. Als besonders kritisch
sind dabei solche Verstärker zu beurteilen, bei
denen die symmetrisch aufgebauten parallelen Verstärker
zweige als integrierter Schaltkreis (IC) in Gallium-
Arsenid-Technik aufgebaut sind.
Eine gattungsbildende Verstärkerschaltung ist beispiels
weise aus der DE 40 29 368 A1 bekannt geworden. Es handelt
sich um einen Verstärker mit zwei parallelen Verstärker
zweigen.
Derartige Verstärker sind aber beim Auftreten von Über
spannungen besonders gefährdet, weshalb Überspannungs
schutzeinrichtungen vorgesehen sein müssen.
Eine Schutzeinrichtung ist ferner aus der US 5,844,766
bekannt geworden, bei welcher eine Gasentladungsvorrich
tung und parallel dazu eine Zenerdiode als zweite Schutz
einrichtung verwendet wird, wobei allerdings in der Über
tragungsstrecke zwischen diesen beiden Schutzeinrichtungen
wiederum ein Widerstandselement geschaltet ist, was höchst
nachteilig ist. Denn diese in der Übertragungsstrecke
vorgesehene Induktivität und Widerstände führen zu einer
Verzögerung der Signalübertragung. Zudem wird hierdurch
eine unerwünschte Dämpfung und Abschwächung des
Verstärker-Signals bewirkt, weshalb derartige Lösungen als
nicht nur nicht ausreichend, sondern bezüglich des Ver
stärkungssignals sogar kontraproduktiv beurteilt werden.
Schließlich ist eine Schutzeinrichtung gegen transiente
Überspannungen auch aus der DE 39 15 198 A1 bekannt gewor
den. Gemäß dieser Schutzeinrichtung soll ein möglichst
tiefer Schutzpegel nahe der Betriebsspannung erreichbar
sein, wobei der Schutzpegel unabhängig vom Stoßstrom sein
soll. Es handelt sich dabei allerdings um eine Schutzein
richtung ohne Verstärkerschaltung.
Aus der Veröffentlichung "Elektronik 1976", Heft 1, Seite
68 ist ferner eine grundsätzliche Abhandlung zu dem Thema
"Z-Dioden für niedrige Spannungen durch Transistoren"
realisiert" zu entnehmen.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung für
hochempfindliche Verstärkerschaltungen eine demgegenüber
verbesserte Schutzeinrichtung zu schaffen, die beim Auf
treten von Überspannungen mit höherer Sicherheit arbeitet
und dabei vermeidet, dass die in der zu schützenden Ver
stärkerschaltung verstärkten Signale wiederum gedämpft und
abgeschwächt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den in
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Aus
gestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Die erfindungsgemäße Lösung muss als durchaus überraschend
bezeichnet werden. Denn der zitierte Stand der Technik
belegt, dass entweder nur eine zweistufige Sicherheits
schaltung vorgesehen ist, oder aber im Falle einer drei
stufigen Sicherheitsschaltung nur Maßnahmen bekannt sind,
bei welchen zwischen der ersten und zweiten Schutzein
richtung in der eigentlichen Übertragungsstrecke Wider
stände und/oder Induktivitäten geschaltet sind, die zudem
die beschriebenen Nachteile bezüglich der Dämpfung und
Abschwächung des Verstärker-Signals aufweisen.
Schließlich ist durch den Stand der Technik auch nicht
nahegelegt, ergänzend zu der vorgeschlagenen Diodenschal
tung (als zweite Schutzeinrichtung) nunmehr noch eine
dritte Schutzeinrichtung in Form einer ergänzenden Tran
sistorschaltung vorzusehen. Dabei ist erfindungsgemäß
ferner vorgesehen, dass diese Transistoren im üblichen
Betrieb gesperrt geschaltet sind und nur bei Auftreten
einer restlichen Überspannung oder Begrenzung der maximal
zulässigen Spannung durchschalten. Demgegenüber werden
beim Stand der Technik die Transistoren stets an einem
bestimmten Arbeitspunkt betrieben.
Für die Transistoren haben sich solche als günstig erwie
sen, die kapazitätsarm sind, d. h. insbesondere Kapazitäten
aufweisen, die kleiner als 1 pF sind, beispielsweise klei
ner als 0,5 pF. Derartige kapazitätsarme hochfrequenz
taugliche Transistoren ermöglichen eine schnelle Durch
schaltung beim Auftreffen von Spannungsspitzen. Die maxi
mal verträgliche Kapazität der Transistoren muss sich an
der höchsten Übertragungsfrequenz des Verstärkers orien
tieren. In bezug auf dieser Frequenz muss die Kapazität
hinreichend klein sein, um das Nutzsignal nicht zu dämp
fen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
npn-Transistoren verwendet, deren Basis-Emitter-Strecke im
üblichen Betrieb negativ vorgespannt ist und die Transistoren
sperren. Bei Auftreten der verbleibenden Restspan
nung werden diese Transistoren schnell geöffnet, d. h. so
schnell, daß die in Gallium-Arsenid-IC-Technik aufgebaute
Verstärkerstufe vor Überspannung sicher geschützt ist. Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 ein Blockschaltdiagramm zur Erläuterung
des Aufbaus und der Funktion der Verstär
kerschaltung;
Fig. 2 eine Detaildarstellung einer bevorzugt
vorgesehenen Verlangsamungs-Schaltung für
den Überspannungsableiter;
Fig. 3 eine Wiedergabe einer Diodenschaltung; und
Fig. 4 ein Detail-Schaltplan für die Transistor-
Schutzschaltung.
In Fig. 1 ist in schematischer Weise ein Blockschaltdia
gramm wiedergegeben, welches einen insbesondere für die
Breitband-Kommunikationstechnik geeigneten Verstärker mit
einer entsprechenden Überspannungs-Schutzeinrichtung um
faßt.
Die in Fig. 1 dargestellte Schaltungseinrichtung umfaßt
einen HF-Übertragungsweg 1 zur Übertragung von Frequenzen,
die in einem heutigen Bereich bis 860 MHz liegen. Dabei
ist davon auszugehen, daß zukünftig auch Frequenzbereiche
bis 1 GHz oder sogar darüber hinaus genutzt werden. Ent
sprechende Schaltungen sollen deshalb einen HF-Übertra
gungsweg 1 aufweisen, der auch für diese Frequenzbereiche
geeignet ist, wenn entsprechende Anforderungen bestehen.
Die Verstärkerschaltung ist zwischen einem Eingang 3 und
einem Ausgang 5 vorgesehen, wobei die Verstärkerschaltung
ausgangsseitig mit Spannung und Strom versorgt wird, übli
cherweise mittels Gleichspannung, beispielsweise in einer
Größenordnung von 12 V.
Die Verstärkerschaltung umfaßt im gezeigten Ausführungs
beispiel eine Verstärkerstufe 9 mit zwei Verstärkerzweigen
9a und 9b, die entsprechend der heutigen Generation von
Verstärkerstufen als integrierter Schaltkreis (IC) in
GaAs-Technik aufgebaut sein können. Derartige. Schaltungen
weisen Vorteile bei der Hochfrequenz-Übertragung auf, sind
allerdings gegenüber Spannungsspitzen sehr empfindlich.
Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann
beispielsweise auch noch eine zweite Verstärkerstufe 9 in
Reihe zur gezeigten Verstärkerstufe 9 geschaltet sein.
Die erläuterte Verstärkerstufe 9 ist bekannterweise zwi
schen einem eingangsseitigen Übertrager 13 und einem aus
gangsseitigen Übertrager 15 geschaltet. Durch den ein
gangsseitigen Übertrager 13 wird das HF-Signal jeweils mit
halber Leistung auf die beiden Verstärkerzweige aufgespal
tet und durch den ausgangsseitigen Übertrager 15 wieder
zusammengefaßt, wobei jedoch die eingangs- und ausgangsseitigen
Übertrager phasendrehend arbeiten, wodurch Inter
modulationsverzerrungen, insbesondere der zweiten Ordnung,
unterdrückt werden können.
Nachfolgend wird auf die mehrstufige Überspannungs-Schutz
einrichtung eingegangen, wodurch die Verstärkerschaltung
vor entgegengesetzt zum HF-Übertragungsweg 1 in sogenann
ter Überspannungs-Störsignalrichtung 23 über den Ausgang
5 anstehenden Überspannungen geschützt werden soll.
Die Überspannungs-Schutzeinrichtung umfaßt als erste tech
nische Maßnahme einen ausgangsseitig vorgesehenen Über
spannungsableiter (ÜSA) 19. Bei Auftreten von Überspannun
gen (beispielsweise Blitz, Spannungsspitzen, HF-Überpegel,
Schwingungen etc.) wird der Überspannungsableiter sofort
gezündet, wobei bekanntermaßen die Spannung sofort auf die
Brennspannung verringert wird, bis die Überspannung abge
baut ist. Der Überspannungsableiter 19 ist solange in
Funktion, bis die Überspannung unter dessen Brennspannung
fällt. Derartige geeignete Überspannungsableiter bestehen
aus gasgefüllten Bauteilen, in denen sich ein Lichtbogen
bei Erreichen der Zündspannung bildet und solange ansteht
(brennt), bis die Löschspannung erreicht ist und unter
schritten wird.
Dient ein derartiger Überspannungsableiter als erste
Schutzmaßnahme, kann der weitaus größte Anteil der Schutz
spannung (auch leistungsmäßig betrachtet) abgeleitet wer
den und die verbleibende Überspannung auf einen Spannungs
wert zwischen der Zünd- und Löschspannung (im Bereich von
einigen zehn bis mehreren hundert V) begrenzt werden.
Dabei erfolgt die Zündung extrem schnell (Lichtbogen
blitz), wenn nicht besondere Maßnahmen ergriffen werden.
Ein geeigneter Überspannungsleiter muß im Falle der in
Rede stehenden ferngespeisten Geräte, die über die HF-
Leitung mit Strom versorgt werden, so gewählt werden, daß
die Löschspannung höher ist als die maximale Fernspeise
spannung, da ansonsten im Fall einer Zündung der Über
spannungsableiter nicht mehr erlischt. Dadurch ist also
die minimal verbleibende Restspannung mindestens auf die
maximale Fernspeisespannung plus einer Sicherheitsreserve
limitiert.
Als zweite Sicherheitsstufe ist die in Fig. 1 als Block
schaltbild wiedergegebene Diodenschaltung 21 vorgesehen,
die in Signal-Übertragungsrichtung dem Überspannungsablei
ter 19 vorgeschaltet ist, also in Überspannungs-Störsi
gnalrichtung dem Überspannungsableiter 19 nachgeschaltet
ist.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, besteht die Diodenschaltung
aus Serien- und Parallelschaltungen von Schalt- und Zener
dioden. Diese sind in geeigneter Weise so vorgespannt, daß
bei gleichzeitiger Wirksamkeit auf die noch verbleibende
Rest-Überspannung (und im Nutzfrequenzbereich von bei
spielsweise 5 MHz bis einschließlich 1 GHz) keine Beein
trächtigung des Übertragungsverhaltens des Verstärkers
auftritt. Die Schaltung ist dabei, wie aus Fig. 2 er
sichtlich ist, so ausgeführt, daß sie für positive wie
negative Impulse gleichermaßen wirksam ist.
Schließlich ist in Übertragungsrichtung im HF-Übertra
gungsweg oder Signalpfad 1 ein bezüglich Blitzschutz opti
mierter Koppelkondensator 27 mit Kompensations-Elementen
vorgesehen.
Die dem Überspannungsableiter 19 in Überspannungs-Stör
signalrichtung (also in entgegengesetzter Richtung zum HF-
Signalübertragungsweg 1) nachgeschaltete Diodenschaltung
21 begrenzt also die Restspannung (insbesondere deren
langsame Anteile) auf Werte, die der nachfolgend noch zu
erörternde Transistorschaltung nicht gefährlich werden
können.
Als dritte Schutzmaßnahme ist in jedem der Verstärker
zweige 9a und 9b in HF-Übertragungsrichtung 1 der Ver
stärkerstufe 9 jeweils eine Transistor-Schutzschaltung
31a, 31b nachgeschaltet.
In Fig. 4 ist die jeweilige Transistor-Schutzschaltung
31a und 31b wiedergegeben. Jede der beiden Transistor-
Schutzschaltungen 31a und 31b umfaßt im gezeigten Aus
führungsbeispiel einen npn-Transistor 33, der schnell
schaltet und kapazitätsarm ist. Die Basis-Emitter-Strecke
ist dabei in üblicher Betriebsweise in Sperrichtung vor
gespannt. Dadurch ist die Transistorspannung so ausge
führt, daß sie bis zu einem bestimmten Pegel (maximaler
Nutzpegel) die Schaltung noch nicht begrenzt und dabei die
Übertragungsqualität in keiner Weise beeinträchtigt ist.
Überschreitet jedoch die Störspannung einen bestimmten
Wert, so steuern ihre Transistor-Schutzschaltungen (31a
und 31b) sofort auf, wodurch die maximal zulässige Span
nung begrenzt wird. Dies läßt sich zuverlässig bis zu
Frequenzwerten realisieren, die einen ordnungsgemäßen
Betrieb der Verstärker erlauben (beispielsweise bis zu
Werten im Bereich von einem oder mehreren hundert MHz).
Ferner ist zu bedenken, daß an den Ausgängen des Über
tragers 15 zum Zündzeitpunkt des Überspannableiters 19
Spannungsspitzen ungleicher Polarität mit Pegeln bis zu
1000 V auftreten können. Wird bei der folgenden Überlegung
davon ausgegangen, daß beispielsweise am Ausgang 17 des
ausgangsseitigen Übertragers 15 ein positiver Spannungs
pegel anliegt, so hat dies bei dem phasendrehenden Über
trager 15 zur Folge, daß an seinem einen Eingang 16', an
welchem der eine Verstärkerzweig 9a über die Transistor-
Schutzschaltung 31a angeschlossen ist, beispielsweise
ebenfalls ein positiver Spannungspegel und am anderen
Eingang 16", an welchem die zweite Verstärkerstufe 9b über
die Transistorschutzschaltung 31b am ausgangsseitigen
Übertrager 19 angeschlossen ist, aufgrund der phasendre
henden Funktion des Übertragers ein gleichgroßer Span
nungspeak jedoch mit entgegengesetzter Polarität anliegt.
Im Falle eines negativen Spannungspeaks am Ausgang 17 des
Übertragers 15 wären die Verhältnisse an dessen Eingängen
genau umgekehrt. Die Differenzen der Spannungsspitzen
können dabei im Nutzfrequenzbereich bis über 100 MHz lie
gen.
Da beim erweiterten Aufbau die vorgeschaltete Diodenschal
tung 21 die Überspannung bereits auf eine auch für die
nachfolgende Transistorschaltung zulässige Restspannung
mindert und dabei auch leistungsmäßig den größten Teil des
verbleibenden Störimpulses ableitet, kann die restliche
Überspannung durch die Transistoren 33 unter Schutz der
vorgeschalteten Verstärkerstufe 9 abgeleitet werden.
Da die Höhe und Frequenz der Spannungsspitzen auch von der
Zündgeschwindigkeit des Überspannungsableiters 19 abhängen
kann, kann die maximale Frequenz der Spannungspeaks ohne
Zusatzmaßnahmen nicht exakt vorhergesagt werden. In ungün
stigen Fällen können sehr kurze Impulse mit Frequenzen
deutlich über 100 MHz auftreten. Um die Wirksamkeit der
Transistor-Schutzschaltung 31a, 31b nicht durch solche
Hochfrequenzen und Spannungsspitzen zu vermindern, kann
gemäß Fig. 1 bzw. 4 in Reihe zum Überspannungsableiter 19
(der in einer von der HF-Übertragungsstrecke wegführenden
Zweigleitung 34 sitzt) eine Zusatzschaltung 35 zur Zünd
verlangsamung des Überspannungsableiters 19 zum Einsatz
gelangen. Diese Schaltung besteht im wesentlichen aus
einer Induktivität 37 (Drossel), zu der ein als Kompensa
tionsmaßnahme dienender Widerstand 39 parallel geschaltet
ist. Dadurch wird die Schaltzeit des Überspannungsablei
ters 19 verlängert, die Höhe der Spannungspeaks somit
reduziert und dessen Frequenz vermindert. Dadurch werden
extrem hochfrequente Anteile nach den Übertragern vermie
den.
Insbesondere durch die Zusammenwirkung der vorstehend
genanten vier Schutzmaßnahmen wird eine besonders opti
mierte Sicherheitsfunktion für die vor Überspannung zu
schützenden Verstärkerstufe 9 verwirklicht.
Claims (8)
1. Verstärkerschaltung mit Überspannungsschutzeinrichtung,
welche in Übertragungsrichtung zwischen
einem eingangsseitigen Übertrager (13) und einem ausgangs
seitigen Übertrager (15) vorgesehen ist, wobei die Über
spannungsschutzeinrichtung als erste Schutzmaßnahme einen
Überspannungsableiter (19) umfasst, der in Überspannungs-
Störsignalübertragungsrichtung (23) der zu schützenden
Verstärkerschaltung (9) vorgeschaltet ist, und dass zu
mindest eine zweite Schutzmaßnahme in Form einer Dioden
schutzschaltung (21) vorgesehen ist, die in Überspannungs-
Störsignalübertragungsrichtung (23) dem Überspannungs
ableiter (19) nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in Überspannungs-Störsignalrichtung (23) der Dioden
schutzschaltung (21) als dritte Schutzeinrichtung eine
Transistor-Schutzschaltung (31, 31a, 31b) nachgeschaltet
ist, deren Transistoren (33) im üblichen Betrieb gesperrt
geschaltet sind und die bei Auftreten einer restlichen
Überspannung unter Begrenzung der maximal zulässigen Span
nung durchschalten.
2. Verstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Transistor-Schutzschaltung (31, 31a, 31b) schnell
schaltende, kapazitätsarme Transistoren (33) umfassen.
3. Verstärkerschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Transistoren (33) Kapazitätswerte unter
10 pF, insbesondere unter 5 pF, unter 1 pF, vorzugsweise
unter 0,5 pF aufweisen.
4. Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Verstärkerschaltung mit zwei Verstärkerzwei
gen (9a, 9b) vorgesehen ist, in jedem der beiden Verstärkerzweige
(9a, 9b) eine separate Transistor-Schutzschaltung (31a,
31b) vorgesehen ist, die in Überspannungs-Störsignalrich
tung (23) dem die beiden Verstärkerzweige (9a, 9b) zu
sammenfassenden ausgangsseitigen Übertrager (15) nach
geschaltet und den beiden Verstärkerzweigen (9a, 9b) in
Überspannungs-Störsignalrichtung (23) vorgeschaltet sind.
5. Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass dem Überspannungsableiter (19) in
Überspannungs-Störsignalrichtung (23) ein Koppelkondensa
tor (27) nachgeschaltet ist.
6. Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass in der vom HF-Übertragungsweg (1)
abzweigenden und den Überspannungsableiter (19) umfassen
den Zweigleitung (34) in Reihe zu dem Überspannungsablei
ter (19) eine Zusatzschaltung zur Zündverlängerung (35)
geschaltet ist.
7. Verstärker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzschaltung zur Zündverlängerung (35) aus
einer Induktivität (37) besteht, wozu vorzugsweise ein
Widerstand (39) parallel geschaltet ist.
8. Verstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass der zwischen einem eingangsseitigen
Übertrager (13) und einem ausgangsseitigen Übertrager (15)
vorgesehene Übertragungsweg (1) ohne ohmsche oder indukti
ve Widerstände ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
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