DE3135515C2 - - Google Patents
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- H03H7/46—Networks for connecting several sources or loads, working on different frequencies or frequency bands, to a common load or source
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/04—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess voltage
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von elektrischen
Geräten gegen Überspannungen, bestehend aus mindestens
einem Grobschutzmittel, einem durch ein Filter gebildeten
frequenzselektiven Verzögerungsglied und mindestens
einem Feinschutzmittel.
In der DE-OS 29 12 415 ist eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art beschrieben, welche dazu bestimmt ist, als
Schutzschaltung zwischen das jeweilige elektrische Gerät und
das Netz geschaltet zu werden. Als frequenzselektives Glied
ist bei der bekannten Schutzschaltung ein Tiefpaßfilter
vorgesehen.
Bei diesem Anwendungsfall bereitet es keine Probleme, die zu
einem frequenzselektiven Glied in Form eines Tiefpaßfilters
gehörende Kapazität weitgehend beliebig zu dimensionieren,
da durch die Verwendung einer Kapazität in dieser Schaltungs
anordnung die Funktion des elektrischen Geräts nicht beein
trächtigt wird.
Ferner besitzen die von der bekannten Schutzschaltung zu
beseitigenden, bzw. vom Gerät abzuhaltenden Störspannungen
Steilheiten, wie sie im Normalbetrieb beim zu schützenden
Gerät nicht vorkommen. Dies bedeutet, daß man die bekannte
Schutzschaltung speziell im Hinblick auf die zu erwartenden
Störungen dimensionieren kann, ohne dabei gleichzeitig die
Funktion des Geräts in Frage zu stellen.
Demgegenüber sind Hochfrequenzsende- oder Empfangsgeräte
Störungen ganz besonderer Art ausgesetzt, welche unter Umständen
sogar zu einer Zerstörung des betreffenden Geräts führen
können.
Vor allem starke elektromagnetische Impulse, insbesondere
solche, welche anläßlich von Nuklearexplosionen im Raum ent
stehen, können noch in einem beträchtlichen Abstand vom
Explosionszentrum, beispielsweise noch in Hunderten von Kilometern,
für elektronische Geräte zerstörend wirken. Seit diese
Effekte bekannt sind, wurde auch eine Reihe von Maßnahmen
vorgeschlagen, um solche schädliche Einflüsse abzuwehren.
Sehr ausgiebig sind diese Probleme in dem Buch "EMP Radiation
and Protective Techniques, a Wiley-Intersience Publication,
John Wiley and Sons, New York, 1976" behandelt.
Wenn auch beispielsweise durch fachgerechte metallische
Abschirmung für viele Geräte bereits ein weitgehender Schutz
möglich ist, so besteht für bestimmte Gattungen von elektronischen
Geräten, insbesondere Nachrichtengeräte wie Sender
und Empfänger, ein bisher nur unzureichend gelöstes Problem.
Sowohl ein Sender als auch ein Empfänger, beispielsweise für
den Kurzwellenbereich, ist betriebsmäßig an eine Antenne
oder Antennenanlage, beziehungsweise an eine Antennenzuleitung
angeschlossen. Es ist offensichtlich, daß über diese im
Außenraum angeordnete Antenne, beziehungsweise Antennenanlage
oder Antennenzuleitung, von der Antenne oder der Zuleitung
aufgenommene Impulsenergie aus dem Außenraum unmittelbar
in das betreffende Gerät hineingeführt wird, so gut es
im übrigen auch selbst abgeschirmt sein mag. Mindestens ein
Teil der Impulsenergie liegt frequenzmäßig im Arbeitsbereich
des betreffenden Senders oder Empfängers und erreicht dessen
Schaltelemente über die üblichen, im Arbeitsbereich ja durch
lässigen Eingangsfilter des Empfängers, beziehungsweise Aus
gangsfilter des Senders.
Da der Zeitpunkt einer allfälligen Nuklearexplosion nicht
voraussehbar ist, können solche Geräte auch nicht durch
vorsorgliches Abschalten von der Antenne geschützt werden. Sie
müssen vielmehr in der Regel dauernd einsatzbereit sein.
Während des Ablaufs einer Nuklearexplosion wird zwar keine
Betriebsbereitschaft verlangt, da während dieser Zeitspanne
die Signalübertragungsverhältnisse ohnehin gestört sind.
Unmittelbar nach Abklingen der Nuklearexplosion sollten aber
die betreffenden Geräte ihre normale Funktionstüchtigkeit
und -bereitschaft aufweisen.
Sowohl bei Empfängern als auch bei Sendern sind die Nutz
signalpegel um viele Größenordnungen kleiner als die möglicher
weise auftretenden Pegel der genannten nuklearen Störimpulse.
Beispielsweise werden Empfänger dimensioniert für Empfangs
signale in der Größenordnung von etwa einem Volt abwärts
und militärische Kurzwellensender sind beispielsweise ausgelegt
für eine Leistung bis zu einigen Kilowatt, so daß sich
an üblichen Antennenimpedanzen Spannungspegel bis etwa 100
Volt ergeben.
Demgegenüber treten bei nuklearen elektromagnetischen Impulsen
Feldstärken in der Größenordnung von 100 Kilovolt pro
Meter und induzierte Ströme von 250 Ampere pro Meter auf.
Die hierdurch zu erwartenden Störpegel liegen daher um viele
Größenordnungen höher als die genannten Nutz- oder Signalpegel,
für welche diese Geräte normalerweise dimensioniert
sind.
Eine Eigenart der nuklearen, elektromagnetischen Impulse
liegt ferner in ihrer außerordentlich hohen Flankensteilheit.
So wird beispielsweise in einer Anstiegszeit von etwa
10 bis 50 Nanosekunden der Maximalwert eines solchen Impulses
erreicht. Die Abklingzeit des Impulses liegt dabei in
einer Größenordnung von etwa 1 Mikrosekunde.
Das Frequenzspektrum eines nuklearen elektromagnetischen
Impulses erstreckt sich über einen Bereich von unter einem
Megahertz bis über 100 Megahertz hinaus, wobei in einem
Bereich von etwa 100 Kilohertz bis 100 Megahertz der größte
Teil der Energie auftritt.
Betrachtet man beispielsweise als zu schützendes elektronisches
Gerät einen militärischen Kurzwellensender oder Kurz
wellenempfänger, so muß dieser beispielsweise für einen
Frequenzbereich von 10 Megahertz bis 15 Megahertz ausgelegt
sein.
Man erkennt also, daß der Arbeitsbereich dieses Gerätes inmitten
des Spektrums des nuklearen elektromagnetischen Impulses
liegt, so daß trotz allfälliger ausreichender Abschirm
maßnahmen beim Gerätegehäuse über die Anschlußklemmen von
der Sendeantenne beziehungsweise Empfangsantenne die elektro
magnetische Impulsenergie ungehindert in das Gerät eindringen
kann, da der Durchlaßbereich der eingangsseitigen Empfangsfilter
beziehungsweise der ausgangsseitigen Sendefilter
im Spektralbereich des elektromagnetischen Impulses
liegen. Mindestens innerhalb des Arbeitsbereiches des zu
schützenden Geräts, im angenommenen Fall 10 bis 15 Megahertz,
muß daher mit dem Eintritt zerstörend wirkender Störenergie
gerechnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bereit zu stellen, die einen zuverlässigen
Schutz gegen starke elektromagnetische Impulse,
insbesondere nuklearelektromagnetische Impulse, gewährleistet,
und bei der sich durch die Schutzmittel keinerlei störende
Verluste ergeben und gleichzeitig die Forderung nach
einem rationellen und kostengünstigen Aufbau der Vorrichtung
erfüllt wird.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die Anwendung
zum Schutz von Hochfrequenzsende- oder Empfangsgeräten
gegen Zerstörung durch starke elektromagnetische Impulse,
deren Anstiegszeiten im Bereich der Nutzsignal-Anstiegszeiten
liegen, wobei in der Filterstruktur vorgesehene Kapazitäten
unter Berücksichtigung des im Nutzbetrieb auftretenden Sig
nalverlusts dimensioniert sind.
Aufgrund dieser Ausbildung wird bei geringstem Aufwand ein
äußerst zuverlässiger Schutz von hochempfindlichen Hochfrequenzsende-
oder Empfangsgeräten vor ganz speziellen Störungen,
nämlich vor der Einwirkung starker elektromagnetischer
Impulse, deren Störspannungssteilheit praktisch gleich der
Signalsteilheit der Nutzsignale ist, gewährleistet. Von
wesentlicher Bedeutung ist hierbei unter anderem, daß überhaupt
die Verwendung von Kapazitäten in Betracht gezogen
wird und diese Kapazitäten dann so dimensioniert werden, daß
der aus der Schutzelementkapazität resultierende Störeffekt
nutzbringend eliminiert werden kann.
Zur wirksamen Begrenzung der Zufuhr gefährlich hoher Impulsenergie
werden erfindungsgemäß zwei unterschiedliche Abwehrmaßnahmen
kombiniert. Als erste Maßnahme ist vorgesehen, die
insgesamt von der Antenne, der Antennenanlage oder Antennen
leitung aufgenommene Störimpulsenergie frequenzmäßig in
verschiedene Anteile aufzuteilen und dafür zu sorgen, daß nur
derjenige Störimpulsenergieanteil des breitbandigen Störimpulses,
welcher im tatsächlichen Arbeitsbereich des zu schützenden
Geräts, oder welcher sogar nur in einem Teilbereich
dieses Arbeitsbereiches liegt, dem zu schützenden Gerät
zugeführt wird, während außerhalb des genannten Bereichs oder
Teilbereichs liegende Störenergieanteile reflektiert werden.
Als zweite Maßnahme ergibt sich eine zeitliche Verzögerung
des dem Gerät zugeführten Impulsenergieanteils, um eine
optimale Zündfolge oder Ansprechfolge von Grobüberspannungsschutz
und Feinüberspannungsschutz sicherzustellen.
Im Falle der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Schutz eines Hochfrequenzsendegeräts ist vorteilhafterweise
das das Verzögerungsglied bildende Filter durch das Ober
wellenfilter des Hochfrequenzsendegeräts gebildet.
Eine weitergehende Begrenzung der dem zu schützenden Gerät
zugeführten Störimpulsenergie kann dadurch erreicht werden,
daß zweckmäßigerweise das das frequenzselektive Verzögerungsglied
bildenden Filter auf Teilbereiche des Arbeitsbereichs
des zu schützenden Hochfrequenzsende- oder Empfangsgerät
umschaltbar ist.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt
Fig. 1 einen typischen seitlichen Verlauf der Feldstärke
eines nuklearen elektromagnetischen Impulses,
Fig. 2 den Verlauf der Feldstärke als Funktion der
Frequenz,
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung zum Schutz von elektrischen
Geräten gegen Überspannungen,
Fig. 4 einen beispielsweisen zeitlichen Spannungsverlauf
am Ausgang eines Grobschutzmittels,
Fig. 5 einen beispielsweisen zeitlichen Verlauf
eines Störimpulses am Ausgang eines frequenzselektiven
Verzögerungsglieds,
Fig. 6 einen Störimpuls gemäß Fig. 5, welcher durch
ein Feinschutzmittel begrenzt ist,
Fig. 7 eine Struktur eines Tiefpaßfilters,
Fig. 8 eine Struktur eines Bandpaßfilters,
Fig. 9 eine Struktur eines Hochpaßfilters,
Fig. 10 eine Struktur eines Filters für ein erstes
Ausführungsbeispiel,
Fig. 11 eine praktische Verwirklichung eines ersten
Ausführungsbeispiels der Vorrichtung,
Fig. 12 eine Struktur eines Filters für ein zweites
Ausführungsbeispiels der Vorrichtung, und
Fig. 13 eine praktische Verwirklichung eines zweiten
Ausführungsbeispiels.
Die Fig. 1 zeigt ein typischen zeitlichen Verlauf der Feldstärke
eines nuklearen elektromagnetischen Impulses. In einer
sehr kurzen Anstiegszeit von 10 bis 50 Nanosekunden erreicht
die Feldstärke ihr Maximum. Etwa innerhalb 1 Mikrosekunde
klingt der nukleare elektromagnetische Impuls wieder ab.
Die Fig. 2 zeigt den Verlauf der Feldstärke F eines nuklearen
elektromagnetischen Impulses in Funktion der Frequenz. Der
Hauptenergieinhalt liegt etwa im Bereich von 0,1 bis 100 MHz.
In Fig. 2 ist die Durchlaßcharakteristik D eines frequenz
selektiven Verzögerungsgliedes V (In Fig. 2 nichtgezeichnet)
mit einer strichpunktierten Linie eingezeichnet. Das Verzögerungs
glied V hat dabei vorteilhaft eine Durchlaßcharakteristik
D, welche dem Arbeitsbereich B des zu schützenden Gerätes,
oder einem Teilbereich desselben, angepaßt ist. Durch
die Durchlaßcharakteristik D dieses Verzögerungsgliedes V
wird der Gesamtbereich in einen unteren Bereich A und in einen
oberen Bereich C aufgeteilt, zwischen welchem der Arbeitsbereich
B des zu schützenden Gerätes liegt.
Durch die Anordnung des frequenzselektiven Verzögerungsgliedes
V werden nun die im unteren Frequenzbereich A und die im
oberen Frequenzbereich C liegenden Störimpulsenergieanteile
reflektiert, sodaß sie vom schützenden Gerät abgehalten werden
und nur ein kleinerer Anteil, nämlich derjenige, welche
im Frequenzbereich B liegt, wird durchgelassen.
Liegt der Arbeitsbereich B eines zu schützenden Gerätes am
unteren Ende des Störspektrums, so kann das Verzögerungsglied
ein Tiefpaßfilter sein. Liegt der Arbeitsbereich hingegen am
oberen Ende des Frequenzbereiches des Störspektrums, so kann
ein Hochpaßfilter als Verzögerungsglied verwendet werden.
Im allgemeinen wird es sich jedoch beim frequenzselektiven
Verzögerungsglied um ein Bandpaßfilter handeln. Die untere
Frequenzgrenze eines solche Bandpaßfilters wird dabei vorzugsweise
mit einem Toleranzfaktor von 1,5 gewählt, so daß
die untere Frequenzgrenze
wird. Die obere Frequenzgrenze F₀ wird dabei gleich 1,5 × f max gewählt, wobei
f min und f max die Grenzfrequenzen des Arbeitsbereiches B des
zu schützenden Gerätes, beziehungsweise eines Teilbereiches
dieses Arbeitsbereiches, sind.
Es ist auch vorteilhaft, ein beispielsweise bei einem Sender
ohnehin notwendiges Oberwellenfilter als frequenzselektives
Verzögerungsglied V, kombiniert mit einem Grobüberspannungs
schutz und einem Feinüberspannungsschutz auszubilden. Eine
weitergehende Begrenzung der dem zu schützenden Gerätes zugeführten
Störimpulsenergie kann dadurch erreicht werden, daß
der Arbeitsbereich B des zu schützenden Gerätes in Teilbereiche
B₁, B₂ etc. unterteilt wird und ebenso das Verzögerungsglied
für diese einzelnen Teilbereiche, beispielsweise umschaltbar,
ausgebildet wird.
Die Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels.
Eine Antenne 1 ist an ein Grobschutzmittel 2, beispielsweise
eine Funkenstrecke oder eine Gasentladungsröhre, angeschlossen.
Auf dieses Grobschutzmittel 2 folgt ein frequenzselektives
Verzögerungsglied V, beispielsweise ein Bandpaßfilter, welches
für den Arbeitsbereich des zu schützenden Gerätes 4 ausgebildet
ist. Auf dieses frequenzselektive Verzögerungsglied V
folgt ein Feinschutzmittel 3, beispielsweise ein Halbleiterelement
oder ein Varistor. Die ganze Schutzvorrichtung ist mit 5
bezeichnet. Auf das Feinschutzmittel 3 folgt dann das zu schützende
elektronische Gerät 4, beispielsweise der Eingang eines
Kurzwellenempfängers oder der Ausgang eines Kurzwellensenders.
Grobschutzmittel der genannten Art sind zwar in der Lage relativ
große Energien zu verarbeiten, sie sprechen in der Regel
aber erst mit einer Verzögerung von etwa 10 Nanosekunden
an. Zufolge der sehr hohen Flankensteilheit der nuklearen
elektromagnetischen Impulse, siehe Fig. 1, hat der Störimpuls
während der Ansprechzeit bereits einen sehr hohen Wert U₁
erreicht, so daß sich ein relativ hoher, spitzer Impuls I₁ im
wesentlichen nach der Ansprechzeit T a ergibt. Nach Ansprechen
des Grobschutzmittels 2 bricht die Spannung an diesem auf eine
Rest- oder Brennspannung U₂ zusammen, welche vom Ansprechzeitpunkt
t₁ bis zur Abklingzeit t₂ andauert. Die Fig. 4 zeigt
einen beispielsweisen Spannungsverlauf am Ausgang eines
Grobschutzmittels 2.
Feinschutzmittel, wie beispielsweise Halbleiterelemente und
Varistoren und ähnliche Schutzelemente haben gegenüber den
genannten Grobschutzmitteln den Vorteil, daß sie sofort, das
heißt ohne Verzögerungszeit wirksam sind. Sie sind jedoch in
der Regel nicht geeignet sehr hohe Energien zu verarbeiten. Sie
sind aber befähigt, die Begrenzung von Störimpulsen auf einem
wesentlich tieferen Niveau zu erreichen, als dies mit Grobschutz
mitteln in der Regel der Fall ist. Sie können daher empfindliche
elektronische Geräte wirksamer schützen als Grobschutzmittel allein.
Es ist daher angebracht und üblich, eine Kaskadenschal
tung mindestens eines Grobschutzmittels und mindestens eines
Feinschutzmittels anzuwenden. Zwischen beiden Schutzmitteln
kann ein Widerstand oder beispielsweise eine Induktivität
vorgesehen sein.
Würde man nun ein Feinschutzmittel unmittelbar parallel oder
über einen Widerstand zum Grobschutzmittel schalten, so würde
durch die schnellere, beziehungsweise verzögerungsfreie Arbeits
weise des Feinschutzmittels das rechtzeitige Ansprechen
des Grobschutzmittels verhindert, so daß die gesamte Störenergie
dem dafür nicht geeigneten Feinschutzmittel zugeführt würde.
Aus diesem Grunde ist es vorteilhaft, zwischen Grobschutzmittel
2 und Feinschutzmittel 3 ein Verzögerungsglied V
einzuschalten, um einen optimalen zeitlichen Ablauf der Zündung,
beziehungsweise des Ansprechens der beiden Schutzmittel zu
gewährleisten.
Diese Maßnahme ist beispielsweise aus dem zitierten Buch
"EMP Radiation and Protective Techniques, Kapitel 4.5 und
Fig. 4.51" bekannt. Als Verzögerungsglied V wird dort ein Stück
Kabel vorgeschlagen.
Obwohl diese Lösung bereits eine Verbesserung gegenüber früheren
Lösungen bringt, weist sie den erheblichen Nachteil auf,
daß bis zum Ansprechen des Grobschutzmittels 2 dem Feinschutzmittel
die gesamte bis dahin von der Antenne aufgenommene Störenergie
zugeführt wird, was sowohl für das Feinschutzmittel 3
selbst als auch für das daran angeschlossene Gerät 4 sehr
nachteilig ist. Auch ist die Verzögerungslösung mit einem
Kabel sehr voluminös, da einige Meter hochspannungsfestes
Kabel erforderlich sind.
Es wird daher vorgeschlagen das Verzögerungsglied V frequenz
selektiv zu gestalten, beispielsweise als Bandpaßfilter auszuführen.
Dadurch wird erreicht, daß gemäß Fig. 2 nur noch
der im Arbeitsbereich B liegende Anteil der Störenergie zum
Feinschutzmittel 3 gelangt, während die in den Bereichen A und
C liegenden Anteile reflektiert, also fortgeschickt, das
heißt über die Antenne zurückgestrahlt werden.
Das Grobschutzmittel 2 und das Verzögerungsglied B bilden
zusammen somit einen abgeschwächten verzögerten Störimpuls I₂.
Hierdurch wird nicht nur das Feinschutzmittel beträchtlich
entlastet, sondern es wird auch eine weit höhere Sicherheit
erreicht, daß nur eine vom Feinschutzmittel 3 auch tatsächlich
bewältigbare Störenergiemenge diesem zugeführt wird.
Weitere Vorteile können dadurch erreicht werden, daß die
Eigenkapazität von Grobschutzmitteln 2 und Feinschutzmitteln 3
mindestens teilweise in die für die Realisierung des frequenz
selektiven Verzögerungsgliedes V, das heißt des Bandpaßfilter,
erforderlichen Kapazitäten miteinbezogen werden. Dabei
erweist es sich weiterhin als vorteilhaft, solchen Schutzelementen
Dioden vorzuschalten. Insbesondere Feinschutzmittel
weisen im allgemeinen nämlich meist relativ hohe Eigenkapazitäten
auf, welche sie für sich allein genommen im wesentlichen
nur für niederfrequente, beispielsweise tonfrequente Bereiche
geeignet machen. Durch die Vorschaltung geeigneter kapazitätarmer
Dioden kann dieser Nachteil für den vorliegenden Anwendungszweck
behoben werden.
Die Fig. 5 zeigt den zeitlichen Verlauf eines Störimpulses am
Ausgang des frequenzselektiven Verzögerungsgliedes V. Man erkennt,
daß der am Ausgang des Verzögerungsgliedes V erscheinende
Impuls I₂ um die Verzögerungszeit
Δ t = t₃ - t₁
des Verzögerungsgliedes V gegenüber dem Impuls I₁ gemäß Fig. 4
verzögert erscheint und zudem ist er aufgrund der Frequenz
selektivität des Verzögerungsgliedes V wesentlich weniger
spitz.
Dieser wesentlich mildere und zeitlich verzögerte Impuls I₂
gemäß Fig. 5 wird durch das dem frequenzselektiven Verzögerungs
glied V nachgeschaltete Feinschutzmittel 3 weiter in seiner
Amplitude begrenzt, so daß am Ausgang des Feinschutzmittels
3, beziehungsweise am Ausgang der ganzen Schutzvorrichtung 5
gemäß Fig. 3, ein wesentlich energieärmerer und für das zu
schützende Gerät 4 harmloser Störimpuls I₃ gemäß Fig. 6
erscheint. Die ganze Störschutzvorrichtung 5 bildet somit einen
zeitlich verzögerten und stark begrenzten Störimpuls I₃, welcher
unschädlich ist auch für sehr empfindliche zu schützende
Geräte 4, wie beispielsweise für einen Kurzwellenempfänger
oder einen Kurzwellensender und insbesondere deren Halbleiterelemente.
Außer der sehr wirksamen Verringerung der den zu schützenden
Geräten in ihrem Arbeitsbereich zugeführten Energie ergeben
sich zusätzliche Vorteile einer solchen Vorrichtung 5. Bei
einem Sender ist es nämlich üblich, zur Vermeidung der Aus
strahlung schädlicher Oberwellen des Senders ein an sich bekanntes
Oberwellenfilter zwischen Sender und Antenne anzuordnen.
Durch geeignete Dimensionierung kann nun ein Verzögerungsglied
V gemäß vorliegender Erfindung zusätzlich die Funktion
des Oberwellenfilters übernehmen, so daß sich insgesamt kaum
ein Mehraufwand ergibt. Aber auch bei einem Empfänger als zu
schützendem Gerät wirkt sich die Anwendung des frequenzselektiven
Verzögerungsgliedes zusätzlich vorteilhaft aus, weil
durch die zusätzlich vorgeschalteten Selektionsmittel
beispielsweise die Spiegelfrequenzunterdrückung und/oder die
Unterdrückung von auf der Zwischenfrequenz arbeitenden Sendern
zusätzlich verbessert wird. Auch das Signal/Rauschverhältnis
wird verbessert.
Es ist ferner zu beachten, daß beispielsweise bei einem Sender
durch sein Ausgangssignal an den eine nichtlineare Charakteristik
aufweisenden Feinschutzmitteln, wie beispielsweise
Varistoren oder Dioden Signalverzerrungen, also Oberwellen
entstehen können. Würde man nun, wie aus dem Stande der Technik
bekannt, lediglich ein Stück Kabel als Verzögerungsglied V
vorsehen, so würden diese Oberwellen via Verzögerungskabel schließlich
auch zur Antenne gelangen und von dieser abgestrahlt. Dies
ist aber im Hinblick auf die sehr strengen behördlichen Anfor
derungen auf Oberwellenfreiheit von Sendersignalen unerwünscht.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt also auch darin, daß
nicht nur originär im Senderausgangssignal eventuell vorhandene
Oberwellen, sondern gerade auch solche Oberwellen, welche
erst durch das oder die Feinschutzmittel unerwünschterweise
entstehen, durch das frequenzselektive Verzögerungsglied V
wirksam daran gehindert werden, zur Antenne zu gelangen.
Wird die genannte Schutzvorrichtung 5 (Fig. 3) bei einem Sender
angeordnet, so könnte bei hierfür ausreichenden Sendepegel
nach einem, durch einen äußeren Störimpuls ausgelösten An
sprechen des oder der Grobschutzmittel, beispielsweise einer
Gaszelle, der Fall eintreten, daß diese nach Abklingen des
Störimpulses "weiterbrennt", das heißt nicht löscht, weil die
für die Aufrechterhaltung der Brennspannung (siehe Fig. 4, U₂)
erforderlich Energie nun vom Sender geliefert wird. Ein solcher
Zustand ist unerwünscht. Er kann aber in einfacher Weise
dadurch behoben werden, daß in den Längszweig des Verzögerungs
gliedes eine Sicherung, beispielsweise eine Schmelzsicherung
eingefügt wird. Es ist auch möglich, eine auf den im Störfall
automatisch ansprechende Überlastschaltung anzuwenden.
Gemäß der Erfindung wird das benötigte frequenzselektive Ver
zögerungsglied V als Filter verwirklicht. Die Struktur und
Dimensionierung eines solchen Filters wird durch die Lage des
Arbeitsbereiches B des zu schützenden Gerätes 4 (siehe Fig. 3)
bezüglich des Verlaufes der Feldstärke F des Störimpulses in
Funktion der Frequenz (siehe Fig. 2) mitbestimmt.
Liegt der Arbeitsbereich B des zu schützenden Gerätes 4
frequenzmäßig am unteren Ende des Spektrums, beziehungsweise
des Bereiches A, so kann als Filter vorzugsweise ein Tiefpaßfilter
etwa von der Struktur gemäß Fig. 7 vorgesehen werden.
Liegt dagegen der Arbeitsbereich B im mittleren Frequenzbereich,
etwa gemäß Fig. 3, so wählt man vorzugsweise ein Bandpaßfilter
mit einer Struktur etwa gemäß Fig. 8. Liegt schließlich
der Arbeitsbereich B frequenzmäßig am oberen Ende des Bereiches
C, siehe Fig. 2, das heißt gegen etwa 100 MHz, so wählt
man vorzugsweise ein Hochpaßfilter mit einer Struktur etwa
gemäß Fig. 9. n bezeichnet die Anzahl der Glieder eines Filters.
1.0 bezeichnet die normierte Last.
Filter der genannten Arten sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Sie können je nach gewünschter Struktur und Bandbreite
und Dämpfung aufgrund bekannter Tabellen und Transformationsformeln
dimensioniert werden. Hierzu wird verwiesen auf folgende
weitere Publikationen:
6. "Handbook of Filter Synthesis,
Anatol I. Zverey
John Wiley and Sons, Inc. New York, 1967
Library of Congress Catalog Card Number 67-17 352"
und
7. "Tabellenbuch Tiefpässe,
Gerhard Pfitzmaier
Siemens AG Berlin-München, 1971"
Anatol I. Zverey
John Wiley and Sons, Inc. New York, 1967
Library of Congress Catalog Card Number 67-17 352"
und
7. "Tabellenbuch Tiefpässe,
Gerhard Pfitzmaier
Siemens AG Berlin-München, 1971"
Nachfolgend werden zwei konkrete Ausführungsbeispiele beschrieben.
Filterstruktur gemäß Fig. 10, Bandpaßfilter.
Werte gemäß Literatur "6", insbesondere dort Seite 312.
Das zu schützende Gerät 4 ist ein Kurzwellenempfänger mit einem Eingangswiderstand R e von 50 Ohm und einem Frequenzbereich (Arbeitsbereich) von 1,2 MHz bis 12 MHz. Das Filter weist 4 Glieder auf, nämlich:
Werte gemäß Literatur "6", insbesondere dort Seite 312.
Das zu schützende Gerät 4 ist ein Kurzwellenempfänger mit einem Eingangswiderstand R e von 50 Ohm und einem Frequenzbereich (Arbeitsbereich) von 1,2 MHz bis 12 MHz. Das Filter weist 4 Glieder auf, nämlich:
Erstes Glied 5:erster Parallelschwingkreis mit Kapazität 6 und
Induktivität 7;
Zweites Glied 8:erster Serieschwingkreis mit Induktivität 9
und Kapazität 10;
Drittes Glied 11:zweiter Parallelschwingkreis mit Kapazität
12 und Induktivität 13;
Viertes Glied 14:zweiter Serieschwingkreis mit Induktivität
15 und Kapazität 16.
An die Eingangsklemmen 17 und 18 des Filters ist das zu
schützende Gerät 4 mit seinen Eingangsklemmen angeschlossen. An die
Ausgangsklemmen 19 und 20 ist die Antenne, Antennenanordnung
oder Antennenleitung 1 angeschlossen, wodurch das als frequenz
selektives Verzögerungsglied V wirkende Filter mit dem
vorgesehenen Abschlußwiderstand R a ausgangsseitig belastet
ist.
Das als Bandpaßfilter aufgebaute Verzögerungsglied V dient
somit nicht nur als frequenzselektives Verzögerungsglied, sondern
es sorgt auch für eine korrekte elektrische Anpassung
sowohl auf der Seite des zu schützenden Gerätes 4 als auch
antennenseitig. Zu beachten ist nun, daß eine Filterstruktur
gemäß Fig. 10 die Möglichkeit schafft, die kapazitätsbehafteten
Grob- und Feinschutzmittel 2 und 3 (siehe Fig. 3)
anzuwenden, ohne daß deren Eigenkapazitäten einen schädlichen
Einfluß auf die hochfrequenten Eigenschaften der
Schutzvorrichtung 5 (siehe Fig. 3) haben.
Für den angenommenen Arbeitsbereich 1,2 MHz bis 12 MHz ergeben
sich für das anhand Fig. 10 beschriebene erste Ausführungsbeispiel
folgende Werte:
1. Glied
Kapazität 6: 173 pF
Induktivität 7: 9,77 µH
Kapazität 6: 173 pF
Induktivität 7: 9,77 µH
2. Glied
Induktivität 9: 1.05 µH
Kapazität 10: 1,61 nF
Induktivität 9: 1.05 µH
Kapazität 10: 1,61 nF
3. Glied
Kapazität 12: 417 pF
Induktivität 13: 4,05 µH
Kapazität 12: 417 pF
Induktivität 13: 4,05 µH
4. Glied
Induktivität 15: 435 nH
Kapazität 16: 3,89 nF
Induktivität 15: 435 nH
Kapazität 16: 3,89 nF
Die Fig. 11 zeigt eine praktische Verwirklichung der Filter
struktur gemäß Fig. 10. Man erkennt, daß die Kapazität des
Grobschutzmittels 2 und des Feinschutzmittels 3 in die Filter
struktur integriert ist. Diese Integration der Kapazität der
Schutzmittel ist bei der praktischen Wahl der Kondensatoren
6* und 16* zu berücksichtigen.
Als Grobschutzmittel 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 11 eine Gaszelle des Typs "UC 90" der Firma Cerberus
AG, Männedorf, Schweiz, vorgesehen.
Als Feinschutzmittel 3 ist im Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 11 ein "Surge Suppressor Typ GHV 16" der Firma General
Semiconductor Ind. Inc. Arizona USA, vorgesehen.
Durch das frequenzselektive Verzögerungsglied V wird nicht nur
die dem Feinschutzmittel 3 zugeführte Störenergie vermindert,
sondern ein Teil dieser in Pfeilrichtung 21 eindringenden Störenergie
wird in Pfeilrichtung 22 reflektiert und erhöht dadurch
die am Grobschutzmittel 2 anstehende Störspannung. Dadurch
spricht dieses Grobschutzmittel 2, beispielsweise eine Gaszelle,
rascher als erst zum Zeitpunkt t₁, (siehe Fig. 4) an. Diese
Effekte lassen sich nicht erzielen mit dem aus dem Stande
der Technik bekannten Kabelstück als Verzögerungsglied. Außerdem
gestattet ein Kabelstück als Verzögerungsglied keine ausreichend
optimale Anpassung über einen breiten Frequenzbereich.
Filterstruktur gemäß Fig. 12, Tiefpaßfilter
Werte gemäß Literatur "7", Seite 427
Das zu schützende Gerät 4 ist ein Kurzwellensender mit einem Innenwiderstand R i von 50 Ohm und einem Frequenzbereich von 1 bis 27 MHz.
Werte gemäß Literatur "7", Seite 427
Das zu schützende Gerät 4 ist ein Kurzwellensender mit einem Innenwiderstand R i von 50 Ohm und einem Frequenzbereich von 1 bis 27 MHz.
Das Filter weist 5 Elemente auf, nämlich:
erstes Element:Kapazität 21
zweites Element:Induktivität 22
drittes Element:Kapazität 23
viertes Element:Induktivität 24
fünftes Element:Kapazität 25
An die Eingangsklemmen 26 und 27 ist das zu schützende Gerät
4, das heißt Kurzwellensender mit seinem Ausgangsklemmen
angeschlossen. An die Ausgangsklemmen 28 und 29 des Filters
ist die Antenne, Antennenanordnung oder Antennenleitung 1 an
geschlossen. Hierdurch wird das als frequenzselektives Verzögerungs
glied V wirkende Filter mit dem vorgesehenen Abschlußwiderstand
R a ausgangsseitig belastet. Das als Tiefpaßfilter
aufgebaute Verzögerungsglied V dient somit nicht nur als
frequenzselektives Verzögerungsglied, sondern es sorgt auch für
eine korrekte elektrische Anpassung sowohl auf der Seite des
zu schützenden Gerätes 4 als auch antennenseitig, und dies
über einen großen Frequenzbereich. Zu beachten ist, daß auch
eine Filterstruktur gemäß Fig. 12 die Möglichkeit schafft,
die kapazitätsbehafteten Grob- und Feinschutzmittel 2 und 3
(siehe Fig. 3) anzuwenden, ohne daß deren Eigenkapazitäten
einen schädlichen Einfluß auf die hochfrequenten Eigenschaften
der Schutzvorrichtung 5 (siehe Fig. 3) haben.
Für den angenommenen Arbeitsbereich 1 bis 27 MHz ergeben sich
für das anhand der Fig. 10 beschriebene zweite Ausführungsbeispiel
folgende Werte:
Kapazität 21: 52 pF
Induktivität 22: 278 nH
Kapazität 23: 130 pF
Induktivität 24: 278 nH
Kapazität 25: 52 pF
Induktivität 22: 278 nH
Kapazität 23: 130 pF
Induktivität 24: 278 nH
Kapazität 25: 52 pF
Ein solches Filter weist einen vernachlässigbaren Leistungsverlust
auf, beispielsweise beträgt die Dämpfung weniger als
0,0004 db und das Stehwellenverhältnis ist völlig ausreichend
für den vorgesehenen Zweck.
Die Fig. 13 zeigt eine praktische Verwirklichung der Filter
struktur gemäß Fig. 12. Man erkennt, daß die Kapazität des
Grobschutzmittels 2 und des Feinschutzmittels 3 in die Filter
struktur integriert ist. Diese Integration der Kapazität der
Schutzmittel ist bei der praktischen Wahl der Kondensatoren 21*
und 25* zu berücksichtigen.
Als Grobschutzmittel 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 13 eine Gaszelle Typ UC 470 der Firma Cerberus
AG, Schweiz vorgesehen. Als Feinschutzmittel 3 ist in diesem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 eine Schaltungsanordnung
von 2 Metalloxid-Varistoren Typ ERZ-C14 DK 391 der Firma
Matsuhita Electric, Japan mit je zwei in Serie dazugeschalteten
Dioden Typ UES 1306 der Firma Unitrode Corp. Lexington
MA, USA vorgesehen. Dabei sind beim einem Metalloxid-Varistor
30 die ihm zugeordneten beiden Dioden 31 und 32 in der einen
Durchlaßrichtung 33, dagegen beim anderen Metalloxid-Varistor
34 die diesem zugeordneten beiden Dioden 35 und 36 in der
anderen, das heißt in der entgegengesetzten Richtung 37 durchlässig
geschaltet.
Zum Schutz der Dioden 31, 32 und 35, 36 vor Spannungsdurchbruch
bei allfälligem inversem Störimpuls ist zwischen den
Verbindungspunkten 38 und 39 der genannten Metalloxid-Varistoren
30 und 34 je mit der Diode 31 beziehungsweise 35 ein
weiterer Metalloxid-Varistor 40, beispielsweise Typ ERZ-C14 DK 751
der genannten Firma Matsuhita geschaltet. Als Kapazität 23
ist beispielsweise ein Kondensator 130 pF Typ MHG der Firma
Microelectronics Ltd. Israel vorgesehen. Die Induktivitäten 22
und 24 haben je einen Wert von 278 nH.
Im Beispiel gemäß Fig. 13 hat das zu schützende Gerät 4, das
heißt der genannte Kurzwellensender, einen Innenwiderstand R i
von 50 Ohm und die Antenne, beziehungsweise Antennenanordnung
oder Antennenleitung 1 stellt einen Lastwiderstand R a von eben
falls 50 Ohm dar.
Um den Kurzwellensender 4 vor allfälliger Überlast zu schützen,
falls das Grobschutzmittel 2, das heißt die Gaszelle
durch einen Störimpuls gezündet und danach die Brennspannung
U₂, siehe Fig. 4, durch das Sendesignal des Senders nach
Abklingen des Störungsimpulses über den Zeitpunkt t₂ (siehe
Fig. 4) aufrechterhalten würde, ist in einem Längszweig des
Filters, beispielsweise in Serie zu Induktivität 24, eine
Schmelzsicherung 41 geschaltet. Falls die Gaszelle 2 in der
genannten Weise weiterbrennen sollte, so entstünde dadurch
zwischen den Anschlußpunkten 42 und 43 praktisch ein
Kurzschluß. Vom Gerät 4, das heißt vom Kurzwellensender würde
dann ein starker Strom über die Induktivitäten 22 und 23 fließen,
welche diese Schmelzsicherung, beispielsweise 6,3 A
Typ FF 222 V der Firma Wickmann, BRD zum Durchschmelzen brächte.
Anstelle einer Schmelzsicherung 41 könnte auch eine an sich
bekannte automatische Überlastsicherung mit verzögerter
Wiedereinschaltvorrichtung vorgesehen werden.
In gewissen Anwendungsfällen der Erfindung wird beispielsweise
eine Einrichtung benützt, bei welcher ein Kurzwellensender
4 über ein längeres, beispielsweise 50 m langes Koaxialkabel
als Antennenleitung mit einem bei der entfernt aufgestellten
Sendeantenne angeordneten automatischen Antennenanpassungsgerät
verbunden ist. Über dieses Koaxialkabel wird dabei nicht
nur die hochfrequente Sendeenergie übertragen, sondern
beispielsweise auch Gleichstromenergie zum Betrieb des Antennen
abstimmgerätes. Durch die genannte Schmelzsicherung 41 wird
in diesem Fall bei Auftreten eines Störimpulses auch die zugehörige
Gleichstromquelle des Antennenabstimmgerätes vor
Überlastung geschützt.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Schutz von elektrischen Geräten gegen
Überspannungen, bestehend aus mindestens einem Grobschutzmittel,
einem durch ein Filter gebildeten frequenzselektiven
Verzögerungsglied und mindestens einem Feinschutzmittel,
gekennzeichnet durch die Anwendung zum
Schutz von Hochfrequenzsende- oder Empfangsgeräten (4)
gegen Zerstörung durch starke elektromagnetische Impulse,
deren Anstiegszeiten im Bereich der Nutzsignal-Anstiegszeiten
liegen, wobei in der Filterstruktur vorgesehene Kapazitäten
unter Berücksichtigung des im Nutzbetrieb auftre
tenden Signalverlusts dimensioniert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das das Ver
zögerungsglied (V) bildende Filter durch das Oberwellenfilter
des Hochfrequenzsendegeräts gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens
einem Grob- und/oder Feinschutzmittel (2 bzw. 3)
mindestens eine Diode in Serie geschaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das das
frequenzselektive Verzögerungsglied (V) bildende Filter auf
Teilbereiche (B₁, B₂) des Arbeitsbereichs (B) des zu
schützenden Hochfrequenzsende- oder Empfangsgeräts (4) um
schaltbar ist.
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