DE3626800A1 - Anordnung zum schutz vor ueberspannungen - Google Patents
Anordnung zum schutz vor ueberspannungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Schutz
von an Leitungen angeschlossenen Baugruppen, Geräten und
Anlagen vor Überspannungen durch Blitzschlag, EMI
(Electromagnetic Interference) - und EMP (Electromagne
tic Power) - Einwirkung an deren Basisband-Eingängen und
-Ausgängen unter Verwendung von in den Leitungsweg einge
schalteten Überspannungsableitern für den Grob- und Fein
schutz.
Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der
DE 32 14 400 A1 bekannt. Dabei sind zwischen Leitung und
Gerät in die einzelnen Adern in Serie eingefügte Blitz
schutzdrosseln vorgesehen, wobei vor und hinter den Blitz
schutzdrosseln jeweils zwischen den einzelnen Adern und
dem mit dem Erdleiter der Leitung verbundenen Masseleiter
erste bzw. zweite Überspannungsableiter für den Grob- bzw.
Feinschutz geschaltet sind. Die gesamte Anordnung ist auf
einer Leiterplatte angeordnet, wobei der Masseleiter als
zur Leiterplatte parallel geführte, großflächige Metall
platte ausgebildet ist. Die ersten blitzstromtragfähigen
Überspannungsableiter sind zusammen mit den Blitzschutz
drosseln, den zweiten Überspannungsableitern und Netzwer
ken mit frequenzabhängigem Verhalten für den Schutz gegen
EMI-Einwirkungen sowie mit den sie verbindenden Leiter
bahnen jeweils räumlich dicht hintereinander in der ge
nannten Reihenfolge auf der Leiterplatte angeordnet. Die
Leiterbahnen zwischen den Adern der Leitung und den nicht
erdseitigen Anschlüssen der ersten Überspannungsableiter
sowie die Leiterbahnen zwischen den Blitzschutzdrosseln
und den nicht erdseitigen Anschlüssen der zweiten
Überspannungsableiter sind jeweils derart ausgebildet,
daß sie durch hohe Blitzströme durchgeschmolzen und auf
getrennt werden. Eine solche Anordnung ist nur für den
NF-Bereich vorgesehen. Es gibt hierbei zwischen den auf
einer einzigen Leiterplatte angeordneten Bauelementen
keine HF-mäßige Entkopplung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überspan
nungsschutz für Baugruppen, Geräte und Anlagen an deren
Basisband-Eingängen und -Ausgängen zu schaffen, durch den
hohe Blitzspannungen von mehr als 5kV mit sehr schnellen
Impulsflanken im µs-Bereich über einen sehr hohen Fre
quenzbereich auf für die zu schützenden Einrichtungen
unkritische Werte reduziert werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise ge
löst, daß der aus einer Gasentladungsröhre bestehende
Grobschutz über ein Koaxialkabel von mindestens 0,5 m
Länge wellenwiderstandsrichtig mit den aus einem Konden
sator im Längszweig und einer gegen Masse geschalteten
Diodenanordnung aus schnellen Schaltdioden bestehenden
Feinschutz in Serie geschaltet und gegen den Feinschutz
HF- und pulsmäßig entkoppelt angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, daß
man eine sehr gute Schutzwirkung über einen hohen Fre
quenzbereich, mämlich vom NF-Bereich bis in den GHz-Be
reich erhält. Impulse mit vorgegebenen Impulsformen an
den Basisband-Eingängen und -Ausgängen von mehr als 5kV
für niedrige (5kA/5A) und hohe Blitzströme (10kA/10A)
können auf die Baugruppen, Geräte und Anlagen gelangen,
ohne diese zu zerstören. Der Impuls wird in seiner Ampli
tude so begrenzt, daß nur noch eine sehr kleine Impuls
amplitude von wenigen Volt im nsec-Bereich mit sehr ge
ringem Energieinhalt übrigbleibt.
Die entsprechenden Einrichtungen können problemlos 10
Impulse im Abstand von 60 sec überstehen.
Dieser Überspannungsschutz für Basisband-Eingänge und
-Ausgänge kann in vorteilhafter Weise für Systeme mit
hohen Bitraten verwendet werden, beispielsweise für
34 Mbit-Systeme und 140 Mbit-Systeme, da die Impuls
form (34 Mbit/s, HDB 3 kodiert) und die Impulsmaske
(140 Mbit/s, CMI kodiert) von dem Überspannungsschutz
nicht beeinflußt werden. Bei 34 Mbit/s und 140 Mbit/s
können Spannungen im Signalweg bis 2 V ss bzw. 1 V ss bei
einem Wellenwiderstand von jeweils 75 Ohm unverzerrt
übertragen werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Er
findungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den Überspannungsschutz in einer schematischen
Darstellung und
Fig. 2 in einer perspektivischen Darstellung den mecha
nischen Aufbau des Feinschutzes
Der in Fig. 1 gezeigte überspannungsschutz besteht aus
einem Grobschutz 1 und einem Feinschutz 2, die über ein
Koaxialkabel 3 von mindestens 0,5 m Länge und mit dem
Wellenwiderstand Z miteinander in Serie geschaltet sind.
Das Koaxialkabel 3 stellt hierbei eine unsymmetrische
Leitung dar, wobei seine Länge insbesondere 2 m und sein
Wellenwiderstand Z=75 Ohm betragen.
Grobschutz 1 und Feinschutz 2, in Fig. 1 als Kästchen
dargestellt, sind jeweils innerhalb eines separaten Ge
häuses, wie es in Fig. 2 für den Feinschutz gezeigt ist,
gegeneinander HF- und pulsmäßig entkoppelt angeordnet.
Der Grobschutz 1 besteht aus einer vom Signalweg nach
Masse geschalteten Gasentladungsröhre 4, die entsprechend
der Höhe der Blitzströme, für die der Blitzschutz ausge
legt ist, in Glas (5 kA/5A) oder in Metall-Keramik
(10kA/10A) aufgebaut ist.
Der Feinschutz 2 besteht aus einem Kondensator 5 (im Aus
führungsbeispiel 68nF/400V) im Längszweig (Signalweg) und
vier speziellen, schnellen Schaltdioden 6, die kurzzeitige
hohe Ströme schalten können. Diese vier Dioden sind jeweils
paarweise in Serie liegend, antiparallel vom Signalweg
nach Masse geschaltet.
Die passiven Bauelemente von Grob- und Feinschutz sind so
ausgewählt und innerhalb ihres Gehäuses angeordnet, daß
die Kapazität vom Signalweg nach Masse jeweils sehr klein,
insbesondere <1 pF und die Durchgangsdämpfung sehr nied
rig, insbesondere < 0,1 dB ist. Der Grobschutz läßt eine
Eingangsimpulsspannung von mehr als 5 kV zu, je nach Über
spannungsableiter, und der Feinschutz eine solche von maxi
mal 300 V und erlaubt das Anlegen der jeweils geforderten
Impulsformen.
Fig. 2 zeigt den mechanischen Aufbau des Feinschutzes
innerhalb eines Gehäuses, das für den Grobschutz in ana
loger Weise aufgebaut ist. Das metallische Gehäuse 7
weist im Längsschnitt U-Profil auf, wobei die beiden Sei
tenstege 8, 9 die koaxialen Anschlüsse 10, 11 (Stecker
1,6/5,6) aufnehmen. Etwa in der Mitte der Grundfläche
des Gehäuses 7 ist ein Stützelement 12 aus Isolier
material angeordnet, das im oberen Bereich ein Kontaktele
ment 13 trägt. Dieses Kontaktelement dient der elektri
sche Verbindung des zwischen dem Koaxialanschluß 10
und dem Stützelement 12 angeordneten Kondensators 5 und
den in der Figur rechts des Stützelementes 12 angeordneten
Dioden 6, sowie dem koaxialen Anschluß 11. Die Dioden 6
sind zwischen den Signalweg (durchgehender Leitungszug
vom Kontaktelement 13 zum Koaxialanschluß 11) und Masse
ebene, gebildet von der Grundfläche des Gehäuses 7, ange
schlossen. Auf der Grundfläche des Gehäuses 7 sind fer
ner zwei Stifte 14 aus Kunststoff angeordnet, die der
Halterung der jeweils miteinander zu verbindenden Enden
der Dioden-Serienschaltungen dienen. Zur Abdeckung und
gleichzeitigen HF-Abschirmung des Bauteileraumes des Ge
häuses 7 ist ein metallischer Gehäusedeckel 15 von
U-förmigem Profil vorgesehen, der derart auf das Gehäuse
7 aufgesetzt wird, daß die geschlitzten Endbereiche je
weils seitlich an den Stegen 8, 9 federnd anliegen. Der
Gehäusedeckel 15 wird mittels zweier Klammern 16 aus
U-förmig gebogenen Federblechen mit dem Gehäuse 7 HF
dicht verbunden. Die Klammern 16 werden von der Untersei
te her auf in Längsrichtung der Grundfläche des Gehäuses 7
verlaufende, rechtwinklig nach unten abgebogene Stege 17,
18 und die an diesen Stegen anliegenden Teile des Gehäu
sedeckels 15 aufgesetzt.
Die Grob- und Feinschutzgehäuse mit ihren koaxialen An
schlüssen lassen sich mit entsprechenden Montageteilen
sowohl in einem Gestell als auch in einer Einsatzaufnahme
montieren. Dabei kann, entsprechend der vorgesehenen Mon
tage, der Koaxialanschluß an einem Ende des Gehäuses auch
unter 90° abgewinkelt angeordnet sein.
Claims (7)
1. Anordnung zum Schutz von an Leitungen angeschlossenen
Baugruppen, Geräten und Anlagen vor Überspannungen (Blitz
schlag, EMI- und EMP-Einwirkung) an deren Basisband-Ein
gängen und -Ausgängen unter Verwendung von in den Lei
tungsweg eingeschalteten Überspannungsableitern für den
Grob- und Feinschutz,
dadurch gekennzeichnet, daß der aus
einer Gasentladungsröhre bestehende Grobschutz über ein
Koaxialkabel von mindestens 0,5 m Länge wellenwiderstands
richtig mit dem aus einem Kondensator im Längszweig und
einer gegen Masse geschalteten Diodenanordnung aus schnel
len Schaltdioden bestehenden Feinschutz in Serie geschal
tet und gegen den Feinschutz HF- und pulsmäßig entkoppelt
angeordnet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Koaxialkabel unsymmetrisch ist und eine Länge von etwa
2 m und einen Wellenwiderstand Z=75 Ohm aufweist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasentladungsröhre aus Glas oder Metall-Keramik besteht
und in einem separaten Gehäuse so angeordnet ist, daß
die Kapazität vom Signalweg nach Masse sehr klein, insbe
sondere < 1 pF ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der im
Längszweig des innerhalb eines separaten Gehäuses unter
gebrachten Feinschutzes angeordnete, der Entkopplung von
durch Blitzeinschlag bedingten HF-Komponenten dienende
Kondensator und die Dioden so ausgewählt und angeordnet
sind, daß die Kapazität vom Signalweg nach Masse sehr
klein, insbesondere < 1 pF ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Di
odenanordnung beim Feinschutz aus jeweils zwei in Serie
liegenden Dioden besteht, die antiparallel vom Signalweg
nach Masse geschaltet sind.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine solche Aus
wahl und Anordnung der passiven Bauelemente von Grob
und Feinschutz, daß die Durchgangsdämpfung sehr niedrig,
insbesondere < 0,1 dB ist.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine solche Aus
wahl und Anordnung der passiven Bauelemente von Grob
und Feinschutz, daß der Wert des Reflexionsfaktors am
Wellenwiderstand Z=75Ω sehr klein, insbesondere <1% ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863626800 DE3626800A1 (de) | 1986-08-08 | 1986-08-08 | Anordnung zum schutz vor ueberspannungen |
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DE19863626800 DE3626800A1 (de) | 1986-08-08 | 1986-08-08 | Anordnung zum schutz vor ueberspannungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3626800A1 true DE3626800A1 (de) | 1988-02-11 |
DE3626800C2 DE3626800C2 (de) | 1990-01-11 |
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ID=6306905
Family Applications (1)
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DE19863626800 Granted DE3626800A1 (de) | 1986-08-08 | 1986-08-08 | Anordnung zum schutz vor ueberspannungen |
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