DE19844859A1 - Verfahren zum Steuern des Papierflusses durch ein Papierverarbeitungssystem - Google Patents
Verfahren zum Steuern des Papierflusses durch ein PapierverarbeitungssystemInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Steuern des Flusses von Papierobjekten durch ein Papierverarbeitungssystem (PPS) mit einem Hauptkopierer und/oder einer Druckeinheit, einem Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) und mindestens einer Papierverarbeitungseinrichtung (POPD¶1¶, POPD¶2¶...POPD¶n¶). Das Verfahren umfaßt die folgenden Schritte: DOLLAR A - Erzeugen für jedes im Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) vorhandene Papierobjekt (PO) eine Papierobjekt-Initialisierung (POH); DOLLAR A - Übermitteln der Papierobjekt-Initialisierung (POH) an die nachgeschalteten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtungen (POPDs), bevor ein Papierobjekt (PO) bei der betreffenden Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ankommt, wobei die Papierobjekt-Initialisierung (POH) von jeder Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) fortgeschrieben und modifiziert wird; DOLLAR A - Absorbieren der Papierobjekt-Initialisierung (POH) in der letzten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) des Bearbeitungsweges und Erzeugen in der letzten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ein Papierobjekt-Rückmeldesignal (POHR) und Übermitteln an den Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM); DOLLAR A - Wiederholen der vorstehend beschriebenen Schritte für alle Papierobjekte (PO) eines aktuellen Auftrages; DOLLAR A - Erzeugen nach dem Empfang der ersten Papierobjekt-Initialisierung (POH) in der ersten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ein Papierobjekt-Ankunftssignal (POC) im Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) und Übermitteln an die erste ...
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern des Papierflusses
durch ein Papierverarbeitungssystem mit einem Hauptkopierer und/oder einer
Druckeinheit, einem Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager und mindestens einer
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung.
Das Papierverarbeitungssystem besteht aus einem Hauptkopierer und/oder einer
Druckeinheit, mit denen verschiedene Zubehörvorrichtungen verbunden sind.
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtungen eines Papierverarbeitungssystems kön
nen z. B. Einlege-, Falt-, Kollationier-, Klammerhefteinheiten, Ausgabefächer,
Schneideeinrichtungen, Aufnahmeeinrichtungen mit großem Fassungsvermögen,
Binde- oder Locheinrichtungen sein. Um die effiziente Nutzung und produktive
Verarbeitung von Papier mit einem solchen System zu gewährleisten, muß die
Steuerung und Überwachung jeder einzelnen Vorrichtung sichergestellt sein. Ent
sprechend muß das System hinsichtlich Kapazität und/oder Verarbeitungsfähig
keit jeder einzelnen Vorrichtung überwacht werden.
EP-A-0 478 341 beschreibt ein Verfahren zum Bearbeiten mehrerer Aufträge in
einem elektronischen Drucker. Wenn sich bei dem Drucker mindestens zwei
Papierobjekte in der Warteposition befinden, berechnet eine Steuerung die Zeit,
die zur vollständigen Bearbeitung des ersten Papierobjekts benötigt wird.
Anschließend wird für das folgende Papierobjekt eine Zeitverzögerung in bezug
auf die Zeit berechnet, die das vorherige Papierobjekt für den Durchlauf durch die
Klammerheft-, Binde- oder Falteinheit benötigt. Die Steuersignale des Systems
werden den entsprechenden Schaltungen der verschiedenen, an ein lokales Bus
system angeschlossenen Zubehöreinheiten zugeführt. Außerdem ist eine Soft
ware mit einem Algorithmus vorgesehen, der im Hinblick auf eine optimale Pro
duktivität die Zeitverzögerung zwischen den einzelnen Arbeitsabläufen berechnet.
Die europäische Patentanmeldung EP-A-0 571 194 beschreibt einen Drucker mit
einer an diesen anschließbaren Sortiereinheit. Die Sortiereinheit weist einen Sen
sor auf, der den Durchlauf eines bedruckten Papierobjekts erfaßt. Außerdem
besitzt die Sortiereinheit eine Steuerung, die der Zentraleinheit des Druckers
Daten über den Zustand der Sortiereinheit übermittelt. Entsprechend diesen
Daten wird dann die Druckgeschwindigkeit angepaßt, oder im Falle eines Staus
wird die Erzeugung bedruckter Papierobjekte unterbrochen.
Die europäische Patentanmeldung EP-A2-0 627 671 beschreibt eine universelle
Schnittstelle zur Herstellung der funktionellen Verbindung verschiedener selb
ständiger Papier-Verarbeitungsgeräte und zur Zuführung der von verschiedenen
Vervielfältigungsgeräten mit sehr unterschiedlichen Ausgabekapazitäten kom
menden Blätter zu diesen Geräten.
Die europäische Patentanmeldung EP-A2-0 778 523 beschreibt ein Verfahren für
den Betrieb eines Bildverarbeitungsgeräts mit einer Steuerung und einer Vielzahl
von in willkürlicher Anordnung vorgesehenen Systemelementen. Jedes der
Systemelemente versorgt einen zugehörigen Prozessor mit Speicherdaten über
die funktionellen Möglichkeiten des zugehörigen Systemelements. Die Steuerung
ist in der Lage, das Bildverarbeitungsgerät dynamisch so zu konfigurieren, daß es
entsprechend den betrieblichen Fähigkeiten der einzelnen Verarbeitungsgeräte
arbeitet, indem es die Auftrags-Anforderungen als Kombination von Bildern defi
niert, die eine Gruppe von Papierobjekten definiert und deren Bearbeitung
spezifiziert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung des Papierflusses
durch ein Papierverarbeitungssystem anzugeben, bei dem eine verbesserte Pro
duktivität des Papierverarbeitungssystems erreicht wird, das System besser an
die Gesamtkonfiguration anpaßbar ist und das eine Vielzahl verschiedener
Anwendungen ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren, nach den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es unabhängig von der Anzahl
der Elemente eines Papierverarbeitungssystems eingesetzt werden kann. Ein
Papierverarbeitungssystem umfaßt einen Hauptkopierer und/oder eine Druckein
heit und zahlreiche damit verbundene Zubehöreinrichtungen. Ein Ausgabe-Zube
hörgeräte-Manager erzeugt für jedes Papierobjekt ein Papierobjekt-Vorsatzsignal.
Das Papierobjekt-Vorsatzsignal durchläuft alle Papierobjekt-Verarbeitungsgeräte
des Papierverarbeitungssystems. Das Papierobjekt-Vorsatzsignal enthält Infor
mationen über die Identität des Papierobjekts, den Bearbeitungsweg, die Papier
größe und die Verfahren, die an dem Papierobjekt auszuführen waren. Aufgrund
der im Papierobjekt-Vorsatzsignal enthaltenen Informationen stellt sich jede
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung selbst ein. Außerdem verändert jede
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung den Informationsinhalt des Papierobjekt
vorsatzsignals, indem es die Information für die Einstellung der Papierobjekt-Ver
arbeitungseinrichtung aus dem Papierobjekt-Vorsatzsignal extrahiert. Im letzten
Papierobjekt-Verarbeitungsgerät des Bearbeitungsweges wird das Papierobjekt-
Vorsatzsignal aufgenommen und ein Papierobjekt-Rückmeldesignal erzeugt und
an den Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager übersandt. Der Informationsgehalt des
Papierobjekt-Rückmeldesingnals ermöglicht dem Ausgabe-Zubehörgeräte-Mana
ger die Berechnung der Zeitverzögerung zwischen zwei Papierobjekten. Im Aus
gabe-Zubehörgeräte-Manager wird ein Papierobjekt-Ankunftssignal erzeugt, das
unmittelbar vor Ankunft des Papierobjekts bei der ersten Papierobjekt-Verarbei
tungseinrichtung ankommt. Das Signal wird an die nachgeschalteten Papier
objekt-Verarbeitungseinrichtungen weitergeleitet.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind aus den abhängigen
Ansprüchen ersichtlich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der möglichen Komponenten eines
Papierverarbeitungssystems;
Fig. 2a-2c verschiedene Beispiele für die Kombination der Komponenten
gemäß Fig. 1, wobei Fig. 2a ein Beispiel eines multifunktionalen
Fertigbearbeitungsgeräts, Fig. 2b ein Beispiel eines Papierzuführ-
Moduls und Fig. 2c ein Beispiel eines Druckers mit doppelseitiger
Druckfunktion darstellt;
Fig. 3 eine schematische Darstellung verschiedener Typen von Papier
objekt-Verarbeitungseinrichtungen;
Fig. 4 eine Übersicht der Initialisierungs-Meldungen;
Fig. 5 eine Übersicht der Auftragssteuerungs-Meldungen;
Fig. 6 ein Flußdiagramm der Meldungen für eine aus drei Papierobjekten
bestehende Broschüre;
Fig. 7 eine Übersicht über die Ausnahmezustands-Meldungen;
Fig. 8a-8c verschiedene Beispiele von Meldungsabläufen je nach Eintritt eines
Ausnahmezustandes, wobei Fig. 8a den Zustand bei einem Stau in
einer Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung, Fig. 8b den Zustand
eines Staus am Ausgang einer Papierobjekt-Verarbeitungseinrich
tung und Fig. 8c einen Stau am Einlauf in eine nachgeschaltete
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung darstellt; und
Fig. 9 die Situation bei einer harten Abschaltung des Papierverarbeitungs
systems.
In der nachfolgenden Beschreibung werden der Einfachheit halber die folgenden
Abkürzungen verwendet:
Papierverarbeitungssystem | PPS |
Druckeinrichtung | ME |
Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager | OAM |
Modul-Manager | MM |
Papierobjekte | PO(s) |
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung(en) | POPD(s) |
Papierobjekt-Initialisierung | POH |
Papierobjekt-Rückmeldesignal | POHR |
Papierobjekt-Ankunftssignal | POC |
Papierobjekt-Übergabesignal | POD |
Konfigurationsanforderung | ConfReq |
Konfigurationsbestätigung | ConfResp |
Status des nachgeschalteten Zubehörs | DAStat |
Aktivierung des nachgeschalteten Zubehörs | EDAcc |
Ausnahmezustand | ExS |
Ausnahme-Dialog | ExD |
Abschaltung | SD |
Ausnahmezustand beseitigt | ExC |
Status | S |
Status-Anforderung | Sreq |
Wenn einer der vorstehenden Ausdrücke in der Beschreibung zum ersten Mal
verwendet wird, wird ihm die Abkürzung in Klammern nachgestellt. Danach wird
dann in der gesamten Beschreibung nur noch diese Abkürzung verwendet.
Bei einem Papierobjekt (PO) handelt es sich z. B. um ein einseitig bedrucktes
(Simplex) oder beidseitig bedrucktes (Duplex) Papierobjekt. Außerdem kann ein
mehrere Seiten umfassendes Papierobjekt (ein einzelnes Blatt Papier) in einer
Schneideeinheit in Einzelpapierobjekte (mit nur einer Seite) zerschnitten werden.
Diese Einzelpapierobjekte müssen dann als neue Papierobjekte behandelt wer
den. Außerdem können mehrere Papierobjekte, von denen jedes eine oder meh
rere Seiten enthält, in einer Kollationiereinrichtung zusammengeführt werden. Die
so erhaltene sogenannte Broschüre wird dann als ein neues Papierobjekt behan
delt. Jedem PO ist, unabhängig von der Beschreibung eines PO, eine Identifika
tion zugeordnet. Dies bedeutet, daß auch die (z. B. von einer Schneidvorrichtung)
neu erzeugten POs eine Identifikation erhalten, ebenso wie POs, die durch das
Kollationieren anderer POs (z. B. in einer Klammerhefteinrichtung) erzeugt wer
den. Die Identifikation wird vom Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) erzeugt
und zur Verfolgung und Überwachung eines bestimmten Auftrages verwendet.
Bei einem PO kann es sich um ein Blatt Papier, ein Transparent, ein Foto oder
ein anderes Element handeln, das in Papierverarbeitungssystemen (PPS) verar
beitet werden kann.
Fig. 1 zeigt die verschiedenen Elemente des PPS. Diese Komponenten können
willkürlich zu einem PPS kombiniert werden, und jeder beliebigen Anzahl von
Komponenten ist dann ein gemeinsamer (nicht dargestellter) Mikroprozessor
zugeordnet, der mit dem OAM zusammenarbeitet. Eine Durchlauf-Vorrichtung 1
weist einen Einlauf 2 und einen Auslauf 4 auf. Die Durchlauf-Einheit besteht z. B.
aus einer Falt-, Klammerheft-, Kollationier-, Fixier- oder Übertragungsstation. Eine
Eingabevorrichtung 3 weist einen Auslauf 4, aber keinen Einlauf 2 auf. Eingabe
vorrichtungen 3 sind z. B. Papierzuführgeräte oder der Fixiereinrichtung nach
geschaltete Einfügegeräte. Eine Ausgabevorrichtung 5 besitzt einen Einlauf 2,
aber keinen Auslauf 4. Ausgabegeräte 5 sind z. B. Ausgabe-Fächer, Sortier
schächte oder Mail-Boxen. Eine Router-Einrichtung (Durchlauf-Einrichtung mit
verschiedenen Bearbeitungswegen) 7 weist 1 bis n Einläufe 2 und 1 bis n Aus
läufe 4 auf. Router-Einrichtungen 7 sind z. B. Ablenkeinrichtungen oder Papier-
Bewegungsbahn-Sensoren. Außerdem wird die Papier-Bewegungsbahn (Bahn
der POs) im PPS von einer Vielzahl (nicht dargestellter) Sensoren überwacht und
gesteuert. Infolgedessen liefert jede Papierobjekt-Verarbeitungsvorrichtung
(POPD) Informationen für ihren eigenen Mikroprozessor und den OAM, die zur
Überwachung und Steuerung des Durchlaufs der POs verwendet werden.
Die Kombination der Komponenten eines PPS ergibt verschiedene Modelle für die
Verarbeitung der POs. Fig. 2a beschreibt ein Beispiel eines multifunktionalen
Fertigbearbeitungsgeräts. Von der Druckeinrichtung (ME) werden die POs einem
Router 10 zugeführt, der einen weiteren, mit einer Einfügevorrichtung 11 verbun
denen Einlauf aufweist, über den dem Router 10 weitere POs zugeführt werden
können. Der Router 10 besitzt vier Ausläufe, a, b, c und d. Der erste Auslauf a
führt zu einem Ausschuß-Fach 12, das als Ausgabevorrichtung dient und in dem
beispielsweise fehlerhafte POs gesammelt werden, die vom Benutzer entfernt
werden müssen. Der zweite Auslauf b des Routers 10 führt zu einer Falteinrich
tung 13, deren Auslauf in einer Kollationiervorrichtung 14 endet. Der dritte Aus
lauf c des Routers 10 führt direkt zur Kollationiervorrichtung 14. Von hier werden
die POs einer Heftvorrichtung 15 zugeführt, und schließlich endet die Papier-
Bewegungsbahn in einem Ausgabefach 16. Der vierte Auslauf d des Routers 10
führt direkt zu einer zweiten Kollationiervorrichtung 17. Von der Kollationiervor
richtung 17 führt die Papier-Bewegungsbahn die POs zu einer Hefteinrichtung 18,
dann zu einer Falteinrichtung 19 und schließlich in ein Ausgabefach 20.
In Fig. 2b ist ein Papierzuführmodul 21 mit drei Schubfächern 22, 23 und 24 dar
gestellt, die zu einem Router 25 führen. Der Router 25 seinerseits leitet die POs
zu den nachgeschalteten Komponenten.
Ein drittes Beispiel zeigt ein Modell eines Druck-Subsystems mit einer Bewe
gungsbahn 30 für doppelseitigen Druck (Fig. 2c). Die Zuführung von POs zu dem
System erfolgt entsprechend dem in Fig. 2b dargestellten Schema. Nach dem
Router 25 durchlaufen die POs eine Registriereinheit 31, eine Übertragungsein
heit 32 und eine Fixiereinheit 33. Die Bewegungsbahn der POs endet schließlich
am zweiten Router 35. Von dort werden die POs über einen ersten Auslauf e
einem Auslauffach 36, über einen zweiten Auslauf f einer weiteren (nicht dar
gestellten) Verarbeitungseinheit oder über einen dritten Auslauf g einer Umkehr
einheit 37 zugeführt. Von der Umkehreinheit 37 werden die POs zu einem zweiten
Router 35 und von dort zur Ausführung des Kopier- und/oder Druckvorgangs auf
der zweiten Seite des Blatts zurück zum ersten Router 25 geführt.
Die POPD ist die kleinste Zubehöreinheit, die der Ausgabe-Zubehörgeräte-Mana
ger kennt. Sie kann mehrere Eingänge und Ausgänge aufweisen und eine oder
mehrere bestimmte Funktionen an den POs ausführen. Eine POPD, die dem
Benutzer die Entnahme gestattet, nennt man Endgerät.
Das Endverarbeitungsgerät (Grund-Endbearbeitungsgerät plus Sattel-Heftgerät)
KODAK 1570 besteht z. B. aus einer Einfügeeinrichtung, zwei Falteinrichtungen,
zwei Kollationiereinrichtungen, zwei Klammerhefteinrichtungen und zwei Aus
gabefächern (Endgeräte).
Auch das gruppenweise Zusammenfassen von POPDs ist möglich und kann
wegen im System liegender mechanischer Zwänge erforderlich werden. Das End
bearbeitungsgerät KODAK 1570 könnte auch aus einer Einfügeeinrichtung, zwei
Falteinrichtungen, zwei Klammerhefteinrichtungen (mit einer Kollationierfunktion)
und zwei Ausgabefächern bestehen.
Fig. 3 zeigt einige Beispiele von in zwei Klassen unterteilten POPDs. Zur Klasse 1
gehören jene POPDs, bei denen die Anzahl ausgehender POs von der Anzahl der
ankommender POs abweicht. Die Klasse 2 umfaßt jene POPDs, bei denen die
Anzahl ausgehender POs gleich der Anzahl der ankommenden POs ist.
Eine POPD der Klasse 1 hat die Aufgabe, ihren Papierobjekt-Fluß selbständig zu
steuern (Meldungen, zeitliche Steuerung der Meldungen, Ausgabe-Moment der
POs). Dies sollte nicht durch den OAM erfolgen (verteilte Steuerung). Dies ver
bessert die Modularität, ermöglicht eine eindeutigere Definition der Schnittstellen
und erleichtert die Funktionsaufteilung zwischen einzelnen Konstruktionsgruppen.
Eine POPD der Klasse 2 übernimmt einfach das PO und die zugehörigen Mel
dungen von der Vorgängereinheit, paßt das Timing der eigenen Arbeitsgeschwin
digkeit an und sendet es dann an die nachfolgende Vorrichtung.
POPDs der Klasse 1 nennt man Vorrichtungen mit Steuerung des Papierobjekt
durchlaufs. Sie können POs zerlegen und neue POs erzeugen (Schneideinrich
tungen), POs zusammenführen und neue POs erzeugen (Kollationiereinrichtung)
oder ein PO in den PO-Strom einfügen (Einfügeeinrichtungen).
POPDs der Klasse 2 nennt man Vorrichtungen ohne Papierobjektdurchlaufsteue
rung. Sie können ein PO verändern (Falteinrichtung, Klammerhefteinrichtung), an
den Benutzer ausgeben (Endgerät, Ausgabefach), die PO-Ausgabe nach
geschalteten Einrichtungen zuleiten oder POs entlang einer Bahn führen oder
transportieren (Papierbewegungsbahn, Ablenkeinrichtung).
Der in der ME befindliche OAM muß Informationen über die genaue Konfiguration
der Endbearbeitungseinrichtungen und/oder Änderungen des Gesamtsystems
erhalten. Die Installation liefert dem OAM die erforderliche Information, damit er
das System steuern kann. Jede POPD besitzt eine für seinen Typ - z. B. Papier
zuführung, Kollationiereinrichtung, Aufnahmefach, usw. - charakteristische Identi
fikation. Um jede POPD gezielt identifizieren zu können, hat jede eine eigene
Adresse. Im Zusammenwirken mit einer Netzknotenadresse und einer Modul
adresse liefert diese die erforderliche Information für den Papierweg von Meldun
gen und POs.
In Fig. 4 sind die vom OAM übermittelten Steuermeldungen dargestellt. Unmittel
bar nach dem Einschalten der ME übermittelt der OAM dem Modulmanager (mm)
eine Aktivierungsmeldung 52. Jeder mm des Systems antwortet dem OAM mit
einer Aktivierungsbestätigung 54. Die dem OAM übermittelte Aktivierungsbestäti
gung 54 enthält Informationen über die einem bestimmten MM zugehörigen
POPDs und Papier-Bewegungsbahnen. Diese Information wird bei jedem Ein
schalten des Systems übermittelt. Sie besteht aus der Adresse des MM, der Art
der eingesetzten POPDs, den Adressen der POPDs und Informationen über die
Papier-Bewegungsbahn und die Art der Module/Zubehöreinrichtungen.
Sobald der OAM von allen MMs die Aktivierungs-Bestätigung 54 erhalten hat,
sendet er an jede POPD eine Konfigurations-Abfrage (ConfReq). Als Reaktion
darauf übermittelt jede POPD des Systems dem OAM eine Konfigurationsbestäti
gung (ConfResp), um ihn über ihre besonderen Fähigkeiten zu unterrichten.
Diese Meldung enthält nur statische Daten, die sich während eines Einschalt
zyklus nicht verändern. Alle dynamischen Daten werden im Rahmen von Status-
Meldungen (S) übermittelt (siehe weiter unten).
Unmittelbar nach der Aktivierungsbestätigung 54 und jedesmal, wenn sich der
Einschaltstatus einer nachgeschalteten Zubehörvorrichtung ändert, übermittelt
der mm dem OAM ferner ein die nachgeschalteten Zubehöreinrichtungen betref
fendes Statussignal (DAStat). Diese Meldung informiert den OAM über den Ein
schaltstatus einer nachgeschalteten Zubehöreinrichtung. Ist diese ausgeschaltet,
ist die Konfiguration abgeschlossen (Ausschaltzustand während der Initialisie
rung), oder aber alle Zubehöreinrichtungen, die der die Meldung übersendenden
Einrichtung nachgeschaltet sind, müssen aus der OAM-Kofiguration entfernt wer
den (Abschaltmeldung nach der Initialisierung). Ist sie eingeschaltet, muß eine
weitere Zubehöreinrichtung für das Netz aktiviert und in die OAM-Konfiguration
aufgenommen werden. Nach Empfang des DAStat-Signals vom MM übermittelt
der OAM ein Aktivierungssignal für eine nachgeschaltete Vorrichtung (EDAcc).
Diese Meldung wird einem MM zugeleitet, dem damit mitgeteilt wird, daß eine
nachgeschaltete Zubehöreinrichtung eingeschaltet ist.
Jedesmal, wenn der OAM den Status einer POPD wissen möchte, übersendet der
OAM eine Statusabfrage (StatusReq). Normalerweise wird dem OAM jede Status
änderung automatisch mitgeteilt. Es gibt jedoch bestimmten Fehlersituationen
(Ausnahmen), für die die Statusabfrage nützlich ist.
Jedesmal, wenn einer der Status-Datensätze in dieser Meldung sich ändert,
übermittelt jede POPD direkt eine Status-Meldung (S) an den OAM. Als Teil der
S-Meldung übermitteln die POPDs jedesmal, wenn einer der Datensätze dieser
Meldung sich verändert, ihre dynamische Daten an den OAM. Die Status-Meldung
ist daher nicht nur Bestandteil des Initialisierungsprozesses, sondern auch Teil
der Auftragssteuerung und Behandlung von Ausnahmesituationen.
Außerdem übermittelt der OAM an bestimmte POPDs eine Vorbereitungs-Mel
dung. Diese Meldung dient dazu, Zubehörvorrichtungen, die bis zur Funktions
bereitschaft eine lange Initialisierungszeit benötigen (z. B. Bindegeräte) vorzube
reiten. Die Vorbereitung eines Zubehörgeräts, wie einer Bindeeinrichtung, bis zur
Funktionsfähigkeit kann recht lange dauern. In jenen Fällen sollte der Benutzer
die gewünschte Funktion auf einer (nicht dargestellten) Bediener-Steuerung aus
wählen und unterrichtet werden, wenn der Vorgang gestartet werden kann.
Außerdem muß eine POPD, für die eine Vorbereitungs-Meldung erforderlich ist,
damit sie ihren Funktionszustand annehmen kann, dem OAM diesen Umstand
zuvor in ihrer ConfResp-Meldung mitgeteilt haben.
Der OAM übersendet bestimmten POPDs, die Vorbereitungs-Meldungen für die
Initialisierung benötigen, Ausschalt-Meldungen, mit denen sie angewiesen wer
den, Zubehöreinrichtungen abzuschalten (z. B. eine Bindevorrichtung zum
Abschalten der Heizeinrichtung).
Fig. 5 beschreibt die der Steuerung des PO-Durchlaufs durch das System die
nenden Meldungen. Der OAM erzeugt ein Papierobjekt-Vorsatzsignal (POH), das
dann von einer POPD zur nächsten weitergeleitet wird. Das POH wird erzeugt,
nachdem der OAM für ein bestimmtes PO Auftrags- und Seiteninformationen
erhalten hat (vor dem Drucken von Bildern). Das POH liefert Informationen über
ein bestimmtes PO, z. B. die PO-Identifikation, den PO-Papierweg, die Papier
größe und/oder die am PO auszuführenden Funktionen. Wichtig ist, daß das POH
am POPD bereitsteht, bevor das PO am POPD ankommt. Außerdem besteht ein
Teil der POH-Meldung aus einer Papierobjekt-Vorsatzbestätigung (POHR).
Wenn die POPDs ein POH erhalten, speichern sie es und verwenden es dazu,
sich selbst korrekt einzurichten (z. B. auf die erforderliche Papiergröße einzustel
len) und das PO zur nächsten Vorrichtung weiterzuleiten. Während das POH
zusammen mit dem POHR entlang des Bearbeitungsweges weitergeleitet wird,
verändert jede POPD die Meldung in der Weise, daß sie ihr die nur für sie selbst
geltende Funktionsinformation entnimmt und gegebenenfalls die Papiergröße
ändert (Falteinrichtung). Jede POPD berechnet (siehe unten) die für die Vor
bereitung und den Durchlauf benötigte Zeit. Die Durchlaufzeit des von der ersten
POPD in der Bearbeitungsbahn erhaltenen POH wird entsprechend dem Zeit
punkt voreingestellt, zu dem die Vorlaufkante des entsprechenden PO an seinem
Einlauf ankommt (nach dem Einschalten beträgt diese Zeit für die erste Vorlauf
kante 0, danach erhöht sie sich je nach Bildfeldgröße der Druckeinrichtung und
der jeweils gemeldeten Zeitverzögerung).
Wenn in der POHR eine Zeitverzögerung (Vorbereitung) verlangt wird, muß das
entsprechende POH nochmals durch den Papierweg hindurchgeleitet werden,
dieses Mal jedoch mit entsprechend der Anzahl der Bildfelder, die übersprungen
werden müssen, um die erforderliche Verzögerung zu erhalten, aktualisierter
Durchlaufzeit-Information. Auf diese Weise kann jede POD ihren Zeitplan für das
entsprechende PO aktualisieren. Die Antwort auf dieses aktualisierte POH-Signal
sollte keine Verzögerungszeit-Anforderung mehr enthalten. POPDs, die ein POH-
Signal mit derselben PO-Identifikation zweimal erhalten, überschreiben den vor
herigen Eintrag in ihren Tabellen und aktualisieren ihre Berechnung der Ver
arbeitungs- und Durchlaufzeit.
Für jedes PO muß ein POH vorhanden sein. Das POH muß der POPD zur Ver
fügung stehen, bevor das Bild des entsprechenden PO gedruckt wird. Im End-
POPD wird das POH entfernt. Ein neues POH kann erst erzeugt werden, wenn
die vorherige POHR an den OAM zurückgeleitet wurde.
Wenn der POH-Pufferspeicher gefüllt ist, kann eine POPD das POH zurück
halten. Nach vollständiger Verarbeitung des PO (d. h. wenn die POPD der näch
sten POPD im Papierweg die Papierankunfts-Mitteilung (POC) übermittelt hat und
das PO sich nicht mehr im Bereich der POPD befindet), muß jedes POH von der
POPD im Speicher gelöscht werden. Ein POH enthält immer den Papierweg von
der ersten Fertigbearbeitungs-Zubehörvorrichtung bis zur End-POPD.
Für die spätere Optimierung kann ein Informationsfeld vorgesehen werden, das
anzeigt, daß das aktuelle POH mit Ausnahme der PO-Identifikation exakt dem
vorherigen POH entspricht. In diesem Fall werden alle Papierweg- und Funktions-
Informationen von der empfangenden POPD ergänzt. Nach Eingang des POH bei
der End-POPD wird die POHR erzeugt. Die End-POPD empfängt ein POH, ent
nimmt diesem die sich auf die erforderliche Vorbereitungszeit beziehende Infor
mation und erzeugt die POHR. Für jedes Blatt muß eine POHR an den OAM
zurückgesendet werden. Das POH für das folgende PO kann erst übermittelt wer
den, wenn die POHR für das vorherige PO beim OAM eingegangen ist. Wenn in
der POHR eine Zeitverzögerung verlangt wurde, wird dasselbe POH mit aktuali
sierter Durchlaufzeit-Information für die POPDs nochmals zurückgeführt und darf
dann nicht nochmals eine Verzögerungszeit-Anforderung erzeugen.
Jede POPD muß zwei verschiedene Zeitwerte kennen, zu deren Speicherung
zwei verschiedene Datenfelder im POH benötigt werden. Beim ersten Zeitwert
handelt es sich um die Vorbereitungszeit (t_prep), d. h. um die Vorbereitungszeit,
die erforderlich ist, bevor ein PO von der POPD angenommen werden kann. Der
zweite Zeitwert ist die Durchlaufzeit (t_flow) d. h. die Zeit, die die Vorlaufkante
eines PO für den Durchlauf einer POPD benötigt. Die Vorbereitungszeit wird als
Teil der POHR zum OAM zurückgeleitet. Die Berechnung der Vorbereitungszeit
(tprep) und der Durchlaufzeit (t_flow) ist nachstehend dargestellt. Dabei reprä
sentiert der Index n den Wert für die aktuelle POPD, der Index n-1 den Wert für
die vorhergehende POPD (Vorgabewert ist Null) und der Index n+1 den Wert für
die nachfolgende POPD.
Die Vorbereitungszeit wird wie folgt berechnet:
T_PREP = konst.
T_prep n = T_PREP-(t flow_n-1 (aktueller POH)-t flow_n-1 (vorheriger POH))
WENN (t_prep n-1< = t_prep_n)
DANN (t_prep n+1 = t_prep_n-1)
SONST (t_prep n+1 = t_prep_n-1)
T_PREP = konst.
T_prep n = T_PREP-(t flow_n-1 (aktueller POH)-t flow_n-1 (vorheriger POH))
WENN (t_prep n-1< = t_prep_n)
DANN (t_prep n+1 = t_prep_n-1)
SONST (t_prep n+1 = t_prep_n-1)
Die Durchlaufzeit wird wie folgt berechnet:
t_flow n+1 = t flow_n-1+tflow_n
t_flow n+1 = t flow_n-1+tflow_n
Papierobjekt-Ankunftsmeldungen (POC) werden im OAM erzeugt und dann von
POPD zu POPD weitergeleitet, bei sie die End-POPD erreichen. Die POC wird
einige Millisekunden vor einem PO übermittelt, wobei die Länge der Vorlaufzeit
von der Mechanik der POPD und der Geschwindigkeit des PO abhängt. Die POC
enthält die einem PO zugeordnete Realzeitinformation und läuft jenem PO um
einige Millisekunden voraus. Sie dient als Hinweis auf die Datenstruktur, die in
den einzelnen Zubehör-POPDs mit der im POH enthaltenen Information auf
gebaut wurde. Die erste Zubehör-POPD im Papierweg erhält diese Meldung von
der ME.
Wenn dem POC kein physisches PO folgt, was z. B. bei einer der Fixiereinrichtung
nachgeschalteten Einfügeeinrichtung der Fall ist, wird das virtuelle Feld der Mit
teilung auf "1" gesetzt. PODs, die diese Mitteilung erhalten, müssen das PO zur
korrekten Zeit ohne Verarbeitung weiterleiten (d. h. sie arbeiten dann in einem
"Papierzuführungs-Sperrmodus"). Die der Fixiereinrichtung nachgeschaltete Ein
fügeeinrichtung verwendet diese Mitteilung als Transport-Auslösesignal, stellt das
Feld auf "0" zurück und fügt das PO in den Bearbeitungsstrom ein. Das virtuelle
Feld dient hauptsächlich dem Zweck der Fehlerbeseitigung, im übrigen ist es
überflüssig, weil die Information bereits im POH übermittelt wurde. Während der
Bearbeitung von Ausnahmezuständen müssen POPDs, die sich im Umlenk-
Papierweg befinden und nicht zum ursprünglichen Papierweg des Auftrages
gehören, die Papierweg-Information in Realzeit erhalten, weil dann keine Zeit
mehr für die Übermittlung von POHs besteht. Im allgemeinen muß eine POD in
der Lage sein, POs auch dann entgegenzunehmen und zu verarbeiten, wenn sie
zuvor kein POH erhalten hat. Im vorliegenden Fall wird davon ausgegangen, daß
sie die Papierweg- und Funktionsinformation mit dem POC erhalten hat, und daß
sie keine Zeitverzögerung für die Verarbeitung benötigt oder die Zeitverzögerung
bereits von der ME geliefert wurde.
Die Mitteilung "Papierobjekt übergeben" (POD) wird in der End-POPD erzeugt
und dem OAM direkt zugeleitet. Erzeugt wird die POD, wenn das PO (Einzelblatt,
Broschüre, usw.) seine Endbestimmung erreicht. Der OAM verwendet diese
Information für Zwecke der Abrechnung und Auftragsverfolgung und zum Frei
machen von Speicherplatz.
Wenn der OAM wünscht, daß die Zubehörvorrichtungen am Ende eines Auftrages
(einer Auftragsschlange) einen kontrollierten Abschaltzyklus durchführen, wird
eine Abschalt-Meldung (SD) übersandt. Die Abschalt-Meldung wird direkt nach
der letzten POC übermittelt. Wegen einer detaillierten Beschreibung dieser Mel
dung wird auf die Bearbeitung von Ausnahmezuständen verwiesen.
Im OAM wird eine Lösch-Meldung erzeugt und von einer POD zur nächsten bis
zur letzten POD im Papierweg weitergeleitet. Die Löschmeldung wird übermittelt,
wenn der Benutzer einen laufenden Auftrag löschen möchte. Diese Meldung kann
nur übersandt werden, wenn das System sich im Bereitschaftszustand befindet,
d. h. kein Papier verarbeitet und auf Eingaben des Benutzers wartet. Die Meldung
wird entlang des Papierweges des letzten aktiven Auftrages übermittelt, der aus
geführt wurde, bevor das System den Bereitschaftszustand angenommen hat. Bei
Empfang leeren alle POPDs ihren Papierdurchlauf. Das gesamte noch vorhan
dene Papier wird dem Endgerät zugeführt.
Die Auftrags-Steuerfolge stellt sich wie folgt dar:
Der OAM übermittelt der ersten POPD im Ausgabezubehörgerät ein POH. Die POPD aktualisiert das POH und übermittelt es an die nachfolgende POPD.
Der OAM übermittelt der ersten POPD im Ausgabezubehörgerät ein POH. Die POPD aktualisiert das POH und übermittelt es an die nachfolgende POPD.
Dies setzt sich solange fort, bis die letzte POPD im Papierweg das POH aufnimmt
und eine POHR erzeugt und an den OAM zurücksendet.
Wenn die POHR eine Zeitverzögerungsanforderung enthält, wird dasselbe POH
mit aktualisierter Durchlaufzeit-Information nochmals hindurchgeleitet.
Dieser Ablauf wird für alle in einem Auftrag enthaltenen POs wiederholt.
Nach Empfang des ersten POH empfängt die erste POPD der Ausgabe-Zubehör
einrichtung das vom OAM kommende POC, das dem PO um wenige Millisekun
den vorausläuft.
Die POPD verarbeitet das PO und übermittelt die POC und das PO zur nächsten
nachgeschalteten POPD.
Dieser Ablauf wiederholt sich, bis das letzte PO erfolgreich an die End-POPD
übergeben wurde.
Die End-POPD leitet die POD dem OAM zu.
Wenn kein weiterer Auftrag mehr zu verarbeiten ist, sendet der OAM eine
Abschalt-Meldung entlang des Papierweges des letzten Auftrages.
Im folgenden soll der Fluß der Meldungen in einem PPS für eine aus drei Blättern
bestehende Broschüre beschrieben werden (siehe Fig. 6). Das PPS umfaßt eine
ME mit dem darin implementierten OAM und drei POPDs, eine Umleitung 60, eine
Kollationier/Drahthefteinrichtung 72 und eine Stapeleinrichtung 74. Außerdem
erläutert Fig. 6 den Zeitablauf für die verschiedenen vom OAM übermittelten Mel
dungen.
Zunächst übersendet der OAM einen POH1.1 an die Umleitung 70. Die Umleitung
70 aktualisiert den POH1.1 und übermittelt ihn an die Kollationier/Drahtheft
einrichtung 72. Die Kollationier/Drahthefteinrichtung 72 aktualisiert den POH1.1
und übersendet ihn an die Stapeleinrichtung 74 mit der Anforderung einer Vor
bereitungszeit von 300 Millisekunden (andere Vorbereitungszeiten sind ebenfalls
möglich). Die Stapeleinrichtung 74 erzeugt eine POHR1.1 (mit Anforderung einer
Vorlaufzeit von 300 Millisekunden) und übermittelt diese an den OAM. Der OAM
gibt nochmals den POH1.1 aus, der jetzt die aktualisierte Durchlaufzeit-Infor
mation enthält (siehe nachstehende Tabelle 1). Der POH1.2 und der POH1.3
erzeugen keine Zeitverzögerungs-Anforderungen. Der POH1.3 enthält die Infor
mation "letztes PO der Broschüre". Kurz bevor die Umleitung 70 das PO1.1 emp
fängt, erhält es vom OAM die POC1.1. Die Umleitung 70 empfängt das PO1.1,
verarbeitet es wie im POH1.1 verlangt und übermittelt die POC1.1. an die Kolla
tionier/Drahthefteinrichtung 72. Die POC1.1 läuft dem PO1.1 um wenige Milli
sekunden voraus. Die Kollationier/Drahthefteinrichtung 72 empfängt die POC1.1
und das PO1.1 und verarbeitet das PO1.1. wie im POH1.1 verlangt. Dasselbe
Timing und das Verfahren gelten auch für die POG/das PO1.1 und die POC/das
PO1.3. Sobald der OAM die POC1.3 übermittelt, schickt der OAM den SD über
den Papierweg, um das PPS darauf vorzubereiten, daß es nach Verarbeitung des
PO1.3 abschalten soll. Nach Eingang des PO1.3 bei der Kollationier/Drahtheft
einrichtung 72 schickt die Kollationier/Drahthefteinrichtung die POC1.3 und das
PO1.3 zur Stapeleinrichtung 74. Die Stapeleinrichtung 74 verarbeitet das PO1.3
und sendet dann die POD1.3 an den OAM. Nach Beendigung der Verarbeitung
des PO1.3 durch die einzelnen POPDs schalten diese ab.
Aus Tabelle 1 sind die Zeitsteuerwerte ersichtlich, die der jeweils nachfolgenden
Vorrichtung als Teil des POH zugeleitet werden. Jede POPD berechnet und
aktualisiert die Information für die Vorbereitungszeit (prep time) und Durchlaufzeit
(flow time). Die POHR wird zum OAM zurückgeleitet. Da, wie vorstehend
erwähnt, die erste Bestätigung eine zusätzliche Zeitverzögerung anfordert, wird
das POH1.1 mit neuer Durchlaufzeit-Information nochmals entlang des Papier
weges gesandt (dabei wird davon ausgegangen, daß ein Bildfeld 500 Millisekun
den entspricht). Dadurch erhält jede POPD die Möglichkeit, ihre Zeitentabelle zu
aktualisieren. Es sei angenommen, daß die Durchlaufzeiten der POPDs bei der
Umleitung 70 800 Millisekunden, bei der Kollationier/Drahtheftvorrichtung 72 400
Millisekunden und beim Stapler 74 (dieser kommt nur bei einer Broschüre zum
Einsatz) 500 Millisekunden betragen. Die KollationierlDrahthefteinrichtung 74
benötigt eine Vorbereitungszeit von 1100 Millisekunden, bevor sie das erste PO
verarbeiten kann.
Es ist auch möglich, die Durchlaufzeit des ersten PO nach dem Einschalten auf
einen anderen Wert als Null einzustellen. Wäre die Durchlaufzeit der ME-Papier
bewegungsbahn in diesem Feld enthalten, könnte die Ausgabezeit für die erste
Kopie optimiert werden. Wenn z. B. der POH 1.1 der Umleitung 70 mit einem Ein
trag von 1000 Millisekunden im Durchlaufzeit-Feld übermittelt wurde, (dies
bedeutet, daß es eine Sekunde dauert, bis das PO den Auslauf der ME erreicht),
müßte die Kollationier/Drahtheft-POPD 72 keine zusätzliche Vorbereitungszeit
von 300 Millisekunden anfordern.
Im folgenden sollen die verschiedenen Arten von Ausnahmezuständen, ihre
Handhabung und die Wiederherstellung beschrieben werden. Grundsätzlich stellt
der OAM die Ausnahmezustands-Meldungen in eine Reihe und weist ihnen Prio
ritäten zu. Die Handhabung von Ausnahmezuständen befaßt sich nicht nur mit
Papierstaus, sondern auch mit Hardware- und Software-Fehlern und im System
auftretenden Ereignissen, die dem Benutzer angezeigt werden sollten.
Aus Fig. 7 sind die während eines Ausnahmezustandes dem OAM übermittelten
und von diesem ausgesandten Meldungen dargestellt. Wenn eine POPD einen
Ausnahmezustand erkennt, übermittelt sie sofort eine Ausnahmemeldung (ExS)
an den OAM. Mit dieser Meldung meldet die POPD dem OAM den Ausnahme
zustand.
Wird ein Ausnahmezustand in einer POPD erkannt, hat dies normalerweise einen
Störeffekt auf benachbarte POPDs. Dies ist z. B. der Fall, wenn mehrere POPDs
eine Eingabe/Ausgabe gemeinsam nutzen und die POPD, bei der der Ausnahme
zustand auftritt, abgeschaltet werden muß. Wenn z. B. der Motor eines Trans
portmoduls wegen eines Papierstaus abgeschaltet werden muß, können unter
Umständen auch mehrere andere POPDs (z. B. POPD_n-1, POPD_n, POPD_n+1)
die Verarbeitung nicht mehr fortsetzen. Diese POPDs erzeugen dann Status-Mit
teilungen, die ihr Problem anzeigen und die Identifikation des letzten PO enthal
ten, das sie erfolgreich bearbeitet haben. Der OAM erhält somit eine Liste aller
betroffenen POPDs sowie die Identifikation des von dieser POPD-Gruppe zuletzt
erfolgreich verarbeiteten PO. Diese Identifikation benötigt er für die Wiederher
stellung. Außerdem erzeugt eine POPD, die eine Ausnahmemeldung (ExS) für
eine harte oder weiche Abschaltung erzeugt, immer auch eine Status-Meldung
(S), weil sich ihr Status geändert hat.
Die POPD, die einen Ausnahmezustand entdeckt, sendet einen Ausnahme-Dialog
(ExD) an eine vorgeschaltete oder nachgeschaltete POPD. An die vorgeschaltete
POPD wird der ExD übersandt, wenn es sich bei dem Ausnahmezustand um
einen Stau am Einlauf handelt, der nachgeschalteten POPD wird er übermittelt,
wenn es sich bei dem Ausnahmezustand um einen Stau am Auslauf handelt.
Die ExD-Meldung wird nur in der Zubehörvorrichtung und zwischen verschie
denen Zubehörvorrichtungen verwendet. Die ME und der AOM empfangen oder
senden diese Meldung niemals. Fig. 8a bis 8c zeigen drei Möglichkeiten, wo ein
PO-Stau in einer POPD eintreten kann, wobei diese drei Möglichkeiten unter
schiedliche Verfahren verlangen. Grundsätzlich sendet jene POPD, die den Aus
nahmezustand zuerst entdeckt, die ExS an den OAM.
Fig. 8a zeigt einen Stau "innerhalb" der POPD. Das hintere Ende des PO wurde
bereits am POPD-Einlauf erfaßt. Die POC für das PO wurde aber noch nicht an
die nächste nachgeschaltete POPD geschickt. Daher übermittelt die POPD die
ExS direkt an den OAM, und ein ExD ist nicht erforderlich.
Fig. 8b zeigt einen Stau am Auslauf der POPD, und das hintere Ende des PO
fehlt. Die POC wurde der nachgeschalteten POPD bereits übermittelt, und diese
wartet auf die Übergabe eines PO. Das PO befindet sich immer noch im POPD, in
der sein hinteres Ende erfaßt werden soll. In diesem Fall verfolgen beide POPDs
den Fortschritt desselben PO. Die betroffene POPD übersendet die ExS an den
OAM und den ExD an die nachgeschaltete POPD, die die Stauerfassung für jenes
PO deaktiviert. Die nachgeschaltete POPD sendet den ExD nicht an die vor
geschaltete POPD zurück.
Das dritte Beispiel eines Ausnahmezustandes ist in Fig. 8c dargestellt. Der Stau
tritt am Einlauf der nachgeschalteten POPD auf, und die Vorlaufkante des PO
fehlt. Die nachgeschaltete POPD hat bereits die POC von der vorgeschalteten
POPD erhalten und wartet auf die Vorlaufkante des PO. Beide POPDs verfolgen
den Fortschritt desselben PO. Die nachgeschaltete POPD sendet den ExD an die
vorgeschaltete POPD. Die vorgeschaltete POPD deaktiviert die Stauerkennung
für jenes PO und sendet den ExD als Zeichen dafür, daß sie selbst keine Aus
nahme generieren wird, an die nachgeschaltete POPD zurück. Die nachgeschal
tete POPD sendet die ExS an den OAM. Damit wird die Gefahr ausgeschlossen,
daß Ausnahmezustände in Folge gemeldet werden. Die vorgeschaltete POPD
stoppt die Übergabe von POs an die POPD, in der sich der Stau befindet, und
minimiert damit die Gefahr einer Beschädigung des Systems. Die POPD, in der
sich der Stau befindet, kennt die Adressen ihrer unmittelbaren Nachbarn aus der
in ihrer POH-Tabelle befindlichen Papierweg-Information.
Weitere, nicht in Fig. 8a bis 8c dargestellte Meldungen sind Abschalten (SD)
Ablenken (D) und Ausnahmezustand behoben (ExC).
Sobald der OAM die Identifikation des letzten PO kennt, der die ME bei Abschluß
eines Auftrages verläßt (kontrollierte Abschaltung oder Ausnahmezustand mit
Weiterleitung) wird eine SD übermittelt. Im Falle eines Ausnahmezustandes sen
det der OAM eine SD, sobald der OAM die Identifikation des letzten erfolgreich
verarbeiteten PO kennt.
Die SD kommt in verschiedenen Fällen zum Einsatz:
Wenn der OAM die Zubehörvorrichtungen am Ende eines Auftrages herunterfah ren möchte, wird die SD unmittelbar nach Absendung der letzten POC gesendet und entlang des Papierweges, der heruntergefahren werden soll, geleitet.
Wenn der OAM die Zubehörvorrichtungen am Ende eines Auftrages herunterfah ren möchte, wird die SD unmittelbar nach Absendung der letzten POC gesendet und entlang des Papierweges, der heruntergefahren werden soll, geleitet.
Bei der Handhabung einer Abschaltung mit Weiterleitung melden alle von dem
Ausnahmezustand (z. B. einem Papierstau) betroffenen POPDs ihren Status an
den OAM. Nach Reaktion aller POPDs weiß der OAM, welches PO als letztes
erfolgreich verarbeitet wurde. Er erzeugt eine SD für jenen die Identifikation die
ses PO enthaltenden Papierweg des PPS, der von dieser Weiterleitung nicht
betroffen ist. POPDs, die dieses PO (vor dem Stau) bereits verarbeitet haben,
schalten sofort ab, POPDs, die dieses PO (hinter dem Stau) noch nicht verarbei
tet haben, arbeiten bis zur abschließenden Verarbeitung dieses PO weiter.
Wenn während eines Ausnahmezustandes mit Weiterleitung die letzte POC
abgeschickt wurde, nimmt der OAM die PO-Identifikation in noch eine weitere DS
auf, die dieses Mal jedoch entlang des Papierweges gesandt wird und alle
POPDs veranlaßt, nach abschließender Verarbeitung des entsprechenden PO
herunterzufahren.
Eine Abschaltung mit Weiterleitung erfordert ferner die Übermittlung einer zeitkri
tischen Umlenk-Meldung an die zuständige Router-POPD (siehe weiter unten). Im
OAM wird eine Umlenk-Meldung (D) erzeugt und einer Router-POPD zugeleitet,
deren Aufgabe es ist, POs im Falle einer Abschaltung mit Weiterleitung dem Aus
schußfach zuzuführen. Wenn eine alternative Papierlaufbahn zum Ausschußfach
zur Verfügung steht (siehe Fig. 7), wird die D unmittelbar als Reaktion auf die
ExS-Meldung übermittelt. Diese Meldung dient nur der Handhabung von Aus
nahmezuständen mit Weiterleitung. Wenn der OAM bei einer harten Abschaltung
eine ExS erhält, prüft er, ob eine Umleit-Bewegungsbahn zum Ausschußfach zur
Verfügung steht. Falls ja, wird der zuständigen Router-POPD unmittelbar eine D-
Meldung übersandt, und diese schaltet dann auf die Bewegungsbahn zum Aus
schußfach um. Dies ist sehr wichtig, da sich Papier in der Bewegungsbahn
befinden kann und der Ablenker sobald wie möglich umgelenkt werden muß.
Nach Behebung des Ausnahmezustandes wird in der POPD, die den Ausnahme
zustand gemeldet hat, eine Mitteilung "Ausnahmezustand beseitigt" (ExC) erzeugt
und direkt an den OAM gesandt. Diese Meldung teilt dem OAM mit, daß der Aus
nahmezustand beseitigt ist. Wenn alle von dem Ausnahmezustand betroffenen
POPDs wieder betriebsbereit sind, kann der Auftrag erneut gestartet werden.
Wenn eine POPD eine ExS-Meldung an den OAM sendet, enthält diese eine von
drei verschiedenen Arten von Ausnahmezuständen, je nachdem, welche Art
Abschaltung erforderlich ist. Diese drei Arten sind Warnung, harte Abschaltung
oder weiche Abschaltung.
Eine POPD sendet eine Warnung an den OAM, wenn ein Zustand eintritt, der
keine Abschaltung erforderlich macht, der dem Benutzer aber gemeldet wird, z. B.
das Ablagefach ist fast voll, eine Klammer fehlt, usw. Die Warnung wird als Teil
der ExS-Meldung an den OAM übermittelt. Es wird keine S-Meldung zurück
gesandt. Nachdem der Ausnahmezustand in der POPD beseitigt ist (z. B. die
nächste Klammer ist einwandfrei, oder das fast volle Ablagefach wurde vom
Benutzer geleert), sendet die POPD eine ExC-Meldung an den OAM. Führt die
Warnung zu einem weiteren Ausnahmezustand, der eine Abschaltung erforderlich
macht (es fehlen zwei Klammern oder das Ablagefach ist voll), übermittelt die
POPD zunächst diese neue Ausnahme-Meldung und dann die ExC für die War
nung. In diesem Fall ist eine Wiederherstellung nicht erforderlich.
Bei einer harten Abschaltung werden alle mechanischen Funktionen der betroffe
nen POPD sofort abgeschaltet, um eine Beschädigung von Teilen oder ernsthafte
Störungen des Arbeitsablaufs zu vermeiden. Möglich sind zwei unterschiedliche
Szenarien:
- a) Alle POPDs der aktuellen Bewegungsbahn müssen hart abgeschaltet werden,
- b) nur die POPD, die den Ausnahmezustand gemeldet hat (sowie benachbarte POPDs, die betroffen sein können, weil sie Eingaben/Ausgaben gemeinsam genutzt haben, usw.) muß hart abgeschaltet werden; die übrigen werden weich abgeschaltet, und die PO-Bewegungsbahn wird um die abgeschaltete POPD umgeleitet.
Die POPD sendet eine ExS-Meldung an den OAM und schaltet sofort ab. Der
OAM prüft, ob eine alternative Papier-Bewegungsbahn (z. B. zum Ausschußfach)
zur Verfügung steht. Wenn ja, sendet er sofort nach Feststellung der Identifikation
des letzten erfolgreich verarbeiteten PO eine D-Meldung an die zuständige Rou
ter-POPD und danach eine SD an jenen Teil der ursprünglichen Bewegungsbahn,
der nicht zur Umleitbahn gehört. Jetzt können die POPDs vor dem Problem
bereich sofort herunterfahren, während die nachgeschalteten POPDs bis zur voll
ständigen Verarbeitung des speziellen PO weiterarbeiten. Wenn dann die letzte
POC übersandt wurde, erzeugt der OAM eine weitere SD mit der Identifikation
des letzten PO, das die ME verlassen hat, und sendet diese entlang der Umleit
strecke. Alle betroffenen POPDs können nun nach der abschließenden Verarbei
tung des letzten PO herunterfahren. Ist keine alternative Stecke verfügbar, wartet
der OAM auf den Empfang von S-Meldungen von den vom Ausnahmezustand
betroffenen POPDs. Dann sendet er eine SD mit der Identifikation des letzten
erfolgreich verarbeiteten PO entlang der ursprünglichen Bewegungsbahn, die alle
POPDs vor dem Problembereich veranlaßt, sofort herunterzufahren, während die
nachgeschalteten POPDs bis zur abschließenden Verarbeitung des speziellen
PO weiter arbeiten. Die in jeder POPD gespeicherten POH-Tabellen werden
gelöscht. Bei einem Neustart werden sie neu erzeugt. Wird eine Umleitstrecke
vorgeschrieben, kündigt die Router-POPD, die zwischen der ursprünglichen und
der neuen Strecke umschaltet, die von ihr in die neue Umleitstrecke geschickten
POs als Teil einer POC-Meldung an.
Während des Wiederherstellungsverfahrens bei einer harten Abschaltung wird
der Benutzer angewiesen, die Ursache des Ausnahmezustandes zu beseitigen.
Dann sendet die POPD, die den Ausnahmezustand gemeldet hat, eine ExC-Mel
dung an den OAM und anschließend eine S-Meldung. Wenn alle POPDs des
Subsystems BETRIEBSBEREIT sind, kann der Auftrag neu gestartet werden,
wobei zunächst das Vorsatzsignal des verklemmten PO übermittelt wird. Eine
weiche Abschaltung ist nötig, wenn eine POPD eine betriebliche Grenze erreicht
(z. B. ein Fach ist voll) oder ein Materialvorrat verbraucht ist (z. B. Klammern).
Auch wenn ein Benutzer einen Auftrag "stoppt", erfolgt eine weiche Abschaltung.
Die POPD sendet eine ExS-Meldung an den OAM. Wenn dieser die letzte POC
erzeugt, übersendet er an alle POPDs der Strecke eine S-Meldung mit der Infor
mation, nach welchem PO abgeschaltet werden soll. Ein noch verbleibender
Inhalt der POH-Tabellen wird gelöscht. Andernfalls, im Falle eines vom Bediener
angeforderten "Stopps", sendet der OAM die S-Meldung, ohne zuvor eine ExS-
Meldung erhalten zu haben.
Während des Wiederherstellungsverfahrens nach einer weichen Abschaltung
wird der Benutzer angewiesen, die Ursache des Ausnahmezustandes zu beseiti
gen (z. B. das Ablagefach zu leeren, die Klammerkassette auszutauschen. . .).
Dann sendet die POPD, die den Ausnahmezustand gemeldet hat, eine ExC-Mel
dung an den OAM, gefolgt von einer Status-Meldung. Wenn alle POPDs im Sub
system BETRIEBSBEREIT sind, kann der Auftrag mit dem nächsten POH neu
gestartet werden.
In Fig. 9 ist ein Beispiel einer harten Abschaltung dargestellt. Der vom PPS zu
bearbeitende Auftrag umfaßt vier Blätter je Satz, die mit Klammern zusammen
geheftet, gefaltet und der End-Einheit (Ablagefach 82) zugeführt werden sollen. In
dem dargestellten Zustand ist PO Nr. 12 innerhalb einer Falteinrichtung 80 ver
klemmt, während die POs Nr. 9. . .11 sich in einer Kollationiereinrichtung 81 befin
den und zwei Broschüren 90 und 92 bereits an das Ausgabefach 82 übergeben
wurden. Das PO Nr. 20 wurde soeben von dem (nicht dargestellten) Papiervorrat
aus zugeführt.
Die Falteinrichtung 80 sendet eine ExS-Meldung an den OAM, die diesem
anzeigt, daß es sich um eine harte Abschaltung handelte und daß das ver
klemmte PO die Nr. 12 war. Die Falteinrichtung 80 sendet eine Status-Meldung
an den OAM, die die Identifikation des letzten erfolgreich verarbeiteten PO (Nr.
11) enthält und anzeigt, daß sie NICHT BETRIEBSBEREIT ist. Die Falteinrichtung
80 schaltet hart ab, indem sie sofort jede mechanische Verarbeitung stoppt. Der
OAM sieht die Möglichkeit, den PO-Strom zu einem Ausschußfach 84 umzuleiten,
und sendet eine Umleit-Meldung an die POPD x (Router), die ihre Umlenkein
richtung auf die entsprechende Strecke umschaltet. Nachdem der OAM alle Sta
tus-Meldungen erhalten hat, sendet er eine SD, die die Identifikation des letzten
erfolgreich verarbeiteten PO enthält, entlang der Strecke zwischen der POPD_y
und dem Ablagefach 82. Da die POPD_y das PO Nr. 11 bereits verarbeitet hat,
schaltet sie hart ab. Die Kollationiereinrichtung 81, die Klammerhefteinrichtung 83
und des Ablagefach 82 wissen, daß das PO Nr. 11 nicht das letzte PO der Bro
schüre ist. Daher beendet die Kollationiereinrichtung 81 die Verarbeitung des PO
Nr. 11 und schaltet ab, während die Klammerhefteinrichtung 83 und das Ablage
fach 82 nicht auf eine weitere Zuführung warten, da sie ja nur komplette Broschü
ren bearbeiten, und ebenfalls abschalten. Die POPD_y sendet eine Status-Mel
dung an den OAM, die anzeigt, daß sie NICHT BETRIEBSBEREIT ist (PO Nr. 13
blockiert ihre Durchlaufbahn). Die übrigen POS im Bearbeitungsweg (Nr. 14. . . Nr.
20) werden von der POPD x zum Ausschußfach 84 umgeleitet, die POCs mit
Papierweg-Informationen für den Papierweg zum Ausschußfach erzeugt. Dadurch
werden die POPDs entlang des neuen Papierweges auf die kommenden POs
vorbereitet. Sobald der OAM die letzte POC gesendet hat, nimmt er seine PO-
Identifikation in eine weitere SD auf und sendet diese entlang des neuen Papier
weges zum Ausschußfach 84. Wenn die einzelnen POPDs entlang des neuen
Papierweges die Verarbeitung des PO Nr. 2 abgeschlossen haben, schalten sie
ab und löschen ihre POH-Tabellen. Der Benutzer beseitigt den Stau in der
POPDy und der Falteinrichtung 80. Die Falteinrichtung 80 sendet eine ExC-Mel
dung an den OAM. Die POPD_y und die Falteinrichtung 82 senden Status-Mel
dungen an den OAM, die diesem anzeigen, daß sie BETRIEBSBEREIT sind. Der
OAM startet den Auftrag neu, indem er den POH Nr. 12 absendet.
Wenn das Ablagefach 82 voll ist, ist dies ein Zustand für eine weiche Abschal
tung. Das Ablagefach 82 sendet eine ExS-Meldung an den OAM. Sobald er die
letzte POC gesendet hat, übermittelt der OAM allen POPDs in der Strecke eine
Abschalt-Meldung mit der Angabe, nach welchem PO sie abschalten sollen. Die
noch verbleibenden POs in der Papier-Bewegungsbahn werden wie im POH ver
langt fertiggestellt und im normalen Ablauf im Ablagefach 82 abgelegt. Ein etwa
noch verbleibender Inhalt der POH-Tabellen wird gelöscht. Der Benutzer leert das
Ablagefach 82. Das Ablagefach 82 sendet eine ExC-Meldung an den OAM. Der
OAM startet den Auftrag neu, indem er den nächsten POH in der Abfolge
absendet.
Der Benutzer hat den "Stopp"-Knopf gedrückt, und das System hat abgeschaltet.
Sobald die letzte POC abgesandt ist, sendet der OAM an alle POPDs in der
Strecke eine Abschalt-Meldung mit der Angabe, nach welchem PO sie abschalten
sollen. Die übrigen POs werden wie im POH verlangt fertiggestellt und im norma
len Ablauf zu ihrer End-Bestimmung transportiert. Ein etwa noch vorhandener
Inhalt in den POH-Tabellen wird gelöscht. Wenn der Benutzer den "Start"-Knopf
drückt, startet der OAM den Auftrag neu, indem er den nächsten POH in der
Abfolge absendet.
Die Erfindung wurde vorstehend unter besonderer Bezugnahme auf die bevor
zugte Ausführungsform beschrieben; es versteht sich jedoch, daß dem Fachmann
verschiedene Modifikationen möglich sind, ohne von dem in den nachstehenden
Ansprüchen definierten Schutzumfang abzuweichen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Steuern des Flusses von Papierobjekten durch ein Papierver
arbeitungssystem (PPS) mit einem Hauptkopierer und/oder einer Druckein
heit, einem Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) und mindestens einer
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD1. POPD2. . .POPDn), mit folgen
den Schritten:
- 1. Erzeugen für jedes im Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) vorhan dene Papierobjekt (PO) eine Papierobjekt-Initialisierung (POH),
- 2. Übermitteln der Papierobjekt-Initialisierung (POH) an die nachgeschalteten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtungen (POPDs), bevor ein Papierobjekt (PO) bei der betreffenden Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ankommt, wobei die Papierobjekt-Initialisierung (POH) von jeder Papier objekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) fortgeschrieben und modifiziert wird,
- 3. Absorbieren der Papierobjekt-Initialisierung (POH) in der letzen Papier objekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) des Bearbeitungsweges und Erzeugen in der letzten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ein Papierobjekt-Rückmeldesignal (POHR) und Übermitteln an den Ausgabe- Zubehörgeräte-Manager (OAM),
- 4. Wiederholen der vorstehend beschriebenen Schritte für alle Papierobjekte (POs) eines aktuellen Auftrages,
- 5. Erzeugen nach dem Empfang der ersten Papierobjekt-Initialisierung (POH) in der ersten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) ein Papier objekt-Ankunftssignal (POC) im Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) und Übermitteln an die erste Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD), wobei das Papierobjekt-Ankunftssignal (POC) dem Papierobjekt (PO) selbst einige Millisekunden vorauseilt,
- 6. Verarbeiten des Papierobjekts (PO) in der Papierobjekt-Verarbeitungsein richtung (POPD) und Weiterleiten des Papierobjekt-Ankunftssignal (POC) und Zuführen des Papierobjekts (PO) zur nächsten nachgeschalteten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD), wobei die vorstehend beschriebenen beiden Schritte wiederholt werden, bis das letzte Papier objekt (PO) erfolgreich an die letzte Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) im Papierweg übergeben wurde, und
- 7. Erzeugen in der letzten Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) des Papierweges ein Papierobjekt-Übergabesignal (POD) und Zuführen des Papierobjekt-Übergabesignals (POD) and den Ausgabe-Zubehörgeräte- Manager (OAM).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Initialisierung (POH) alle Informationen über die Identität des Papierobjekts
(PO), den Bearbeitungsweg, die Papiergröße und die Verfahren enthält, die
an dem Papierobjekt (PO) auszuführen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Verarbeitungseinrichtung (POPD) den Informationsinhalt des Papierobjekt-
Initialisierung (POH) verändert, indem es die Information für die Einstellung
der Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) aus der Papierobjekt-Ini
tialisierung (POH) extrahiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Initialisierung (POH) zwei verschiedene Zeitwerte enthält, eine Vorberei
tungszeit (t_prep) und eine Durchlaufzeit (t_flow), wobei die Vorbereitungszeit
(t_prep) die Zeit ist, die für die Vorbereitung einer Papierobjekt-Verarbei
tungseinrichtung (POPD) erforderlich ist, bevor ein Papierobjekt (PO) ange
nommen werden kann, und wobei die Durchlaufzeit (t_flow) die Zeit ist, die
die Vorderkante eines Papierobjekts (PO) für den Durchlauf durch eine
Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) benötigt, und daß die Zeit
werte in zwei verschiedenen Datenfeldern gespeichert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Vorberei
tungszeit (t_prep) mit Papierobjekt-Initialisierungsbestätigung (POHR) zum
Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) zurückgesandt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papierobjekt-
Ankunftssignal (POC) der Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD)
ohne nachfolgendes Papierobjekt (PO) zugeleitet wird und daß diese das
Papierobjekt-Ankunfssignal (POC) zur Selbsteinstellung verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Initialisierungsbestätigung (POHR) Informationen enthält, die im Ausgabe-
Zubehörgeräte-Manager (OAM) zum Ausdrucken von Rechnungen, Verfolgen
eines Auftrages und Freimachen von Speicherplatz verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einschaltver
fahren des Papierverarbeitungssystems (PPS) die folgenden Schritte umfaßt:
- 1. Steuern der Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtungen (POPDs) mittels eines Mikroprozessors, der mindestens einer Papierobjekt-Verarbeitungs einrichtung (POPD) zugeordnet ist,
- 2. Laden der Konfiguration aus einer Nachschlagetabelle des Moldulmana gers,
- 3. Übermitteln einer Konfigurationsanforderung (ConfReq) durch den Aus gabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) an die verfügbaren Papierobjekt-Ver arbeitungseinrichtungen (POPDs) und
- 4. Zurücksenden einer Konfigurationsbestätigung (ConfResp) jeder Papier objekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) an den Ausgabe-Zubehörgeräte- Manager (OAM).
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Eintritt eines
Fehlers eine Abschaltung des Papierverarbeitungssystems (PPS) erfolgt,
wobei die Abschaltung die folgenden Schritte umfaßt:
- 1. Übersenden einer Abschaltmeldung an alle Papierobjekt-Verarbeitungsein richtungen (POPDs) im aktiven Papierweg,
- 2. Auswählen der Art der Abschaltung bei Erhalt einer Abschaltmeldung, wobei jede Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) die Art ihrer Abschaltung auswählt,
- 3. Umleiten in einen verfügbaren Papierweg, um das Papierverarbeitungs system (PPS) von Papierobjekten (PO) zu leeren.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Verarbeitungseinrichtung (POPD), bei der der Fehler aufgetreten ist, prüft, ob
die Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtung (POPD) in einem alternativen
Papierweg liegt, und entsprechend dem Ergebnis der Prüfung entscheidet, ob
die Verarbeitung von Papierobjekten (PO) fortgesetzt oder sofort abgebro
chen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierobjekt-
Verarbeitungseinrichtung (POPD) die Verarbeitung oder die Annahme von
Papierobjekten (PO) sofort unterbricht, wenn die Papierobjekte (PO) dem
Ausschußfach zugeleitet werden müssen.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Papierweg des
Papierverarbeitungssystems (PPS) Sensoren angeordnet sind und die Sen
soren Information für die Papierobjekt-Verarbeitungseinrichtungen (POPD)
und für den Ausgabe-Zubehörgeräte-Manager (OAM) über den Durchlauf von
Papierobjekten (PO) liefern.
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Owner name: NEXPRESS SOLUTIONS LLC, ROCHESTER, N.Y., US |
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