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Die
Erfindung betrifft ein Brenngerät
für Abfindungsbrennereien
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik:
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Destillationsapparaturen,
auch Brenngeräte genannt,
dienen in der Obstbrennerei zur Herstellung von Obstbranntweinen.
Dabei werden die Destillate in diskontinuierlich arbeitenden Blasen-Brenngeräten gewonnen.
Die Brennblase dient dabei zur Aufnahme der abzudestillierenden
Maische, wobei die beim Erhitzen aufsteigenden Dämpfe über Verstärkerböden geführt und schließlich mittels
eines Kühlers
zu Destillat werden.
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Man
unterscheidet zwischen sogenannten Verschlußbrennereien und Klein- oder
Abfindungsbrennereien, in den unterschiedliche Mengen herstellbar
sind.
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Bei
Brenngeräten
für Abfindungsbrennereien ist
der Füllinhalt per
zollrechtlicher Vorschrift auf maximal 150 Liter begrenzt. Dies
wird technisch durch die Position der Einfüllöffnung an der Brennereianlage
realisiert. An der Unterkante der Einfüllöffnung beträgt der Inhalt der Brennblase
in der Regel 150 Liter, wodurch das Befüllen der Brennblase mit mehr
als 150 Liter Rohprodukt zwingend verhindert wird. Hierdurch ist
die Füllmenge
nach oben begrenzt.
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Die
Befüllung
der Brennblase derartiger Brenngeräte für Abfindungsbrennereien geschieht üblicherweise
je nach Ausstattung des Betriebes manuell mit einem Gefäß oder mittels
einer Pumpe. Dabei stehen dem Betreiber verschiedene Hilfsmittel wie
Schläuche,
Füllbogen,
Einfülltrichter
usw. zur Verfügung.
Dabei wird grundsätzlich
die Befüllung durch
die Zugangs- bzw. Füllöffnung vorgenommen, wobei
die Menge der einzubringenden Maische durch die Lage der Einfüllöffnung begrenzt
wird.
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Nachteilig
bei den bekannten Anlagen ist die Handhabung der Einzelgeräte und Hilfsmittel
beim Befüllen
der Brennblase. Beispielsweise muß ein Schlauch zum Befüllen der
Brennblase abgenommen und in die Einfüllöffnung eingeführt, positioniert und
ggf. befestigt werden. Danach erfolgt ein Einschalten der Pumpe
und eine ständige Überwachung der
Einfüllmenge.
Nach dem Befüllen
muß die
Pumpe rechtzeitig ausgeschaltet und der Schlauch aus seiner Befestigung
in der Einfüllöffnung entnommen und
an einem separaten Platz abgelegt werden. Dies erfordert eine Vielzahl
von Handgriffen. Abgesehen von einer zeitlichen Beanspruchung dieser
Vorgänge findet
in aller Regel auch eine Verschmutzung des Brennraums statt, in
welchem sich das Brenngerät befindet.
Die Entnahme und Versorgung des Schlauches führt grundsätzlich zu einem Nachtropfen,
so daß Verunreinigungen
unumgänglich
sind.
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Aus
der
FR 2 841 257 ist
ein Destillierapparat zum Destillieren einer trinkbaren alkoholischen
Flüssigkeit
bekannt, wobei dieser Destillierapparat ein Gefäß mit Kupferwandung enthält, das
dazu bestimmt ist, eine alkoholische Flüssigkeit aufzunehmen, wobei
das Fassungsvermögen
des genannten Gefäßes ein
bestimmtes Volumen darstellt und die Flüssigkeit das genannte Volumen
zu Beginn der Destillation einnimmt und die Wandung durch gegenseitigen
Kontakt eine erste Schnittstelle mit einer Fläche definiert, deren Verhältnis zum
Volumen höchstens 27
cm
2/l beträgt. Bei diesem Destillierapparat
ist mindestens ein zusätzliches
Kontaktflächenelement
aus Kupfer vorgesehen, welches eine zweite Schnittfläche bildet.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung derartiger
Geräte
zu verbesseren und insbesondere eine stark vereinfachte Befüllung der
Brennblase mit Maische zu ermöglichen,
unter Beachtung der strengen Vorschriften beim Befüllen des
Brenngeräts
für Abfindungsbrennereien.
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Diese
Aufgabe wird ausgehend von einem Brenngerät nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den
Unteransprüchen
sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Brenngeräts angegeben.
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Der
Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß eine Verbesserung der Handhabung
des Befüllungsvorgangs
durch einen separaten Befüllungsstutzen
mit festen Anschlüssen
erfolgen kann. Dabei muß jedoch
gewährleistet
sein, daß die
Befüllungsmenge
nicht das zulässige
Maximum von z. B. derzeit zugelassenen 150 Liter übersteigt.
Dies wird vereinfacht dadurch erreicht, daß die Befüllung ausschließlich bei
einer geöffneten
Zugangs- bzw. Füllöffnung zur
Blase erfolgen darf, wobei die Einfüllunterkante die Füllmenge
bestimmt. Befüllt
man demzufolge die Blase über
einen separaten Einfüllstutzen,
so muß sichergestellt
werden, daß die
Zugangs- bzw. Füllöffnung ebenfalls
geöffnet
ist, obwohl über diese Öffnung kein
Füllvorgang
erfolgt. Der Füllvorgang
wird deshalb nur durchgeführt,
wenn die Zugangs- bzw. Füllöffnung selbst
geöffnet
ist
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Durch
die Maßnahmen
wird erreicht, daß eine
stark vereinfachte oder sogar automatisierte Befüllung der Brennblase stattfinden
kann, ohne daß es zu
einem Überfüllen der
Brennblase kommt. Dabei kann die Steuerung des separaten Befüllungsstutzen auf
verschiedene Arten erfolgen, solange dies über die herkömmliche
Zugangs- bzw. Füllöffnung erfolgt.
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Die
Befüllung
kann vorteilhafterweise über eine
zu öffnende
Ventilanordnung am separaten Befüllungsstutzen
erfolgen. Denkbar wäre
jedoch auch eine Pumpensteuerung in Abhängigkeit des Öffnungszustandes
der Zugangs- bzw. Füllöffnung.
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Die
Befüllung
der Anlage erfolgt zweckmäßigerweise über einen
in das Blasenoberteil fest eingebauten Füllstutzen z. B. aus Kupfer,
der mit einem mechanischen Absperrhahnen versehen ist. In vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung wird der Bedienhebel für einen
solchen Hahnen über
ein festes Gestänge
mit der Türe
zur Zugangs- bzw. Füllöffnung verbunden,
so daß ein Öffnen des
Hahnens bei geschlossener Türe
bzw. Einfüllöffnung zwangsweise verhindert
wird. Demzufolge kann das Befüllen
der Anlage somit nur bei geöffneter
Zugangs- bzw. Füllöffnung erfolgen,
wodurch ein Überschreiten
der maximalen Füllmenge
ausgeschlossen ist. Hierdurch werden alle Bestimmungen einer Abfindungsbrennerei
eingehalten.
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Durch
die feste Verrohrung der Füllleitung läßt sich
eine effektive Bedienung der Anlage erreichen. Dabei werden keine
zusätzlichen
Hilfsmittel benötigt.
Auch die Anzahl der Arbeitsschritte zur Befüllung der Anlage wird erheblich
verringert. Eine mögliche
Unfallquelle durch herumliegende Schläuche wird wirksam ausgeschaltet.
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Schließlich wird
die durch die herkömmliche Art
des Befüllens
entstehende Verschmutzung der Anlage sowie des Brennraumes wirksam
vermieden, wodurch eine wesentliche hygienischere Betriebsführung gewährleistet
wird.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend
anhand der Zeichnungen beschriebenen Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines Brenngeräts für Abfindungsbrennereien in
einer seitlichen Gesamtansicht,
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2a eine
Draufsicht auf die Brennblase mit einer geschlossenen Zugangs- bzw.
Füllöffnung,
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2b die
Ansicht nach 2a mit einer geöffneten
Zugangs- bzw. Füllöffnung,
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3a eine
Seitenansicht der Brennblase mit geschlossener Zugangs- bzw. Füllöffnung und
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3b die
Ansicht nach 3a mit geöffneter Zugangs- bzw. Füllöffnung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels:
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Das
erfindungsgemäße Brenngerät 1 ist
in 1 in Seitenansicht dargestellt und umfaßt eine Brennblase 2 in
welche die Maische 3 eingefüllt wird. Unterhalb der Brennblase 2 befindet
sich ein Wasserbad 4 zur Erwärmung des Brennblasen-Inhalts.
Eine Isolation 5 umgibt das Wasserbad.
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Oberhalb
der Brennblase 2 befindet sich eine Überkochvorrichtung 6 und
nachfolgend ist eine Verstärkerkolonne 7 mit
Glockenböden 8 und
Rücklauf 9 angeordnet.
Oberhalb der Verstärkerkolonne
befindet sich beispielsweise ein Dephlegmator 10 und nachfolgend
ein Katalysator mit Reinigungseinrichtung 11. Der Alkoholdampf
wird über
ein Geistrohr 12 zu einem Röhrenkühler 13 geführt. Dem
Röhrenkühler 13 ist
ein Kühlwasserregler 14 zugeordnet.
Mit Bezugszeichen 15 ist die Vorlage bezeichnet.
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Zur
Befüllung
der Brennblase 2 ist eine Zugangs- bzw. Einfüllöffnung oder
Einfülleinrichtung 16 vorgesehen,
die mit einer Schwenktüre 17 verschlossen
wird.
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In
den 2a, 2b ist die Anordnung dieser
Einfüllöffnung 16 in
geschlossenem (2a) sowie im geöffnetem
Zustand in Draufsicht auf die Brennblase gezeigt. Die Einfülleinrichtung 16 umfaßt demzufolge
einen rohrförmigen
Anschlußflansch 18, dessen
Durchtrittsöffnung 19 mittels
der Schwenktüre 17 mit
vertikaler Schwenkachse 20 verschlossen wird. Ein Schwenk-Drehverschluß 21 dient
zum Verschließen
der Schwenktüre.
Die gleiche Anordnung ist in 3a in
Seitenansicht mit geschlossener Türe und in 3b in
Seitenansicht mit geöffneter
Türe 17 dargestellt.
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Wie
sich aus der 1 bzw. aus den 3a, 3b ergibt,
wird die maximale Befüllung
der Brennblase 2 mit Maische 3 durch die Überlaufkante 22 der
Durchtrittsöffnung 19 bestimmt.
Diese maximale Füllhöhe ist mit
Bezugszeichen 23 gekennzeichnet. Diese maximale Befüllung ist
bei Brenngeräten
für Abfindungsbrennereien
nach derzeitiger Gesetzgebung auf 150 Liter begrenzt.
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Um
die maximale Befüllung
zu gewährleisten,
muß grundsätzlich die
Schwenktüre
beim Befüllen
geöffnet
sein, was überlicherweise
dadurch erfolgt, daß die
Befüllung
durch die Durchtrittsöffnung 19 in
die Brennblase 2 erfolgt.
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Erfindungsgemäß soll nun
die Befüllung
der Brennblase nicht durch die Durchtrittsöffnung 19 der Einfülleinrichtung 16 mit
Schwenktüre 17,
sondern über
einen separaten Befüllungsstutzen 24 erfolgen. Hierbei
handelt es sich um einen, in das Blasenoberteil fest eingebauten
Füllstutzen 24,
vorzugsweise aus Kupfer, der mit einem zusätzlichen Absperrhahnen 25 versehen
ist. Der Absperrhahnen kann beispielsweise als Kugelventil, Schieberventil
oder als sonstige Absperreinrichtung ausgebildet werden.
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Um
sicher zu stellen, daß eine Überfüllung der
Brennblase ausgeschlossen ist, wird der Bedienhebel 26 des
Hahnens über
ein fest installiertes Hebelgestänge 27, 28 derart
an den Deckel 17 angelenkt, daß ein Öffnen bzw. ein Durchlaß des Absperrhahnens 25 bei
geschlossener Einfülleinrichtung 16, d.
h. bei geschlossener Schwenktür 17 unmöglich gemacht
wird. Das Befüllen
der Brennblase kann somit nur bei geöffneter Schwenktüre und damit
geöffneter Einfülleinrichtung 16 erfolgen,
wodurch ein Überschreiten
der maximalen Füllmenge
sicher ausgeschlossen ist. Damit werden durch diese Vorkehrungen
alle Bestimmungen einer Abfindungsbrennerei eingehalten.
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An
den separaten Befüllungsstutzen
wird ein Zuführungsschlauch
oder ein Zuführungsrohr 29 fest installiert,
so daß seine
Handhabung äußerst vereinfacht
wird. Durch die Öffnung
der Schwenktüre 17 wird
auch über
das Gestänge 26 die
Ventilanordnung 25 geöffnet,
so daß mittels
einer Pumpe oder dergleichen die Maische in die Brennblase über den
separaten Befüllungsstutzen 24 eingefüllt werden
kann.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie
umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen
Weiterbildungen im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
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Beispielsweise
kann anstelle eines mechanischen Ventils oder einer mechanischen
Ventilsteuerung auch ein elektrisch gesteuertes Ventil vorgesehen
sein, welches über
einen entsprechenden Schalter oder einer Sensorik an der Schwenktüre 17 gesteuert
wird. Weiterhin kann die Öffnung
der Schwenktüre 17 auch
zu einer Betätigung
der Zulaufpumpe für
die Maische dienen.
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Schließlich kann
auch eine Füllstandsmeßeinrichtung
in der Brennblase eine automatische Abschaltung des Maische-Zulaufes
bewirken.
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- 1
- Brenngerät
- 2
- Brennblase
- 3
- Maische
- 4
- Wasserbad
- 5
- Isolation
- 6
- Überkochvorrichtung
- 7
- Verstärkerkolonne
- 8
- Glockenböden
- 9
- Rücklauf
- 10
- Dephlegmator
- 11
- Katalysator
- 12
- Geistrohr
- 13
- Röhrenkühler
- 14
- Kühlwasserregler
- 15
- Vorlage
- 16
- Zugangs/Füll/Einfülleinrichtung
- 17
- Schwenktüre
- 18
- Anschlußflansch
- 19
- Durchtrittsöffnung
- 20
- Türachse
- 21
- Schwenk-Drehverschluß
- 22
- Überlaufkante
- 23
- max.
Füllhöhe
- 24
- separater
Befüllungsstutzen
- 25
- Absperrhahnen
- 26
- Bedienhebel
- 27
- Winkelgestänge
- 28
- Winkelgestänge
- 29
- Befüllleitung
- 30
- Brennblasen-Innenraum