DE19843428A1 - Vorrichtung zum Längsschneiden einer Folienbahn - Google Patents
Vorrichtung zum Längsschneiden einer FolienbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Längsschneiden einer Folienbahn
in schmale Folienbänder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bekannt, daß zur Herstellung von schmalen Folienbändern Vorrichtun
gen eingesetzt werden, bei welchen eine Vielzahl von Schneidklingen in
Abstand zueinander an einem Messerbalken angeordnet sind, wie beispiels
weise in der DE 22 01 907 offenbart. Die Schneidklingen sind mittels
Distanzstücken zur Fixierung der Abstände miteinander verspannt.
Bei der bekannten Vorrichtung ist der Messerbalken U-förmig ausgeführt,
um die Schneidklingen und die Distanzstücke aufzunehmen. Diese Anordnung
besitzt den Nachteil, daß bei einer verschlissenen Schneidkante ein Wechsel
der Schneidkanten nur durch Demontage möglich ist. Das Auswechseln der
Schneidklingen ist umständlich und zeitraubend, so daß der Prozeß für
längere Zeit unterbrochen ist.
Demgemäß ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art derart weiterzubilden, daß die an einer Schneidklinge angebrach
ten Schneidkanten vom Bedienungspersonal gefahrlos und ohne längere
Unterbrechung der Produktion und ohne nachteilige Auswirkungen auf
Produktionsfluß und Produktqualität gewechselt werden kann.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt für eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit den im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und deren Weiterbildung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die bei üblichen Schneidklingen
an beiden Längsseiten angebrachten Schneidkanten durch einfache Handha
bung nacheinander zum Einsatz kommen. Hierzu sind die Schneidklingen
drehbar an dem Messerbalken angeordnet. Es bestehen somit keinerlei
Schwierigkeiten, beim Wechsel von der ersten Schneidkante zu der zweiten
Schneidkante den Schnitt weiterzuführen und die Bändchen von identisch
gleicher Breite zu produzieren.
Die Weiterbildung der Vorrichtung gemäß Anspruch 2 besitzt den Vorteil,
daß jede der Schneidkanten zum Längsschneiden der Folien mit sehr hoher
Ausnutzung eingesetzt werden können.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung gemäß Anspruch
3 zeichnet sich dadurch aus, daß ein zur Befestigung und Verspannung der
Schneidklingen eingesetztes Verspannmittel gleichzeitig als Drehachse der
Schneidklingen eingesetzt werden kann. Um den Wechsel der Schneidkanten
durchführen zu können, wird das Verspannmittel leicht gelöst, so daß die
Schneidklingen eine Drehbewegung ausführen können. Nachdem die Schneid
klingen um 180° verschwenkt wurden, wird das Verspannmittel zur Fixie
orung der Schneidklingen wieder verspannt.
Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch
4 besitzt den Vorteil, daß das Verspannmittel nur eine axiale Fixierung der
Schneidklingen bewirken muß. Die auf die Schneidklingen einwirkenden
Schneidkräfte werden im wesentlichen über den Stift auf die Distanzstücke
übertragen.
Eine weitere besonders vorteilhafte Weiterbildung gemäß Anspruch 5 er
möglicht eine kollektive Verschwenkung aller Schneidklingen gleichzeitig.
Des weiteren ist durch die Anordnung eines zweiten Stiftes in den Schneid
klingen eine Lagefixierung sowie Zentrierung der Schneidklingen zueinander
gegeben.
Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden unter Hinweis auf die beigefüg
ten Zeichnungen näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Längsschneiden einer
Folienbahn;
Fig. 2
und 3 schematisch einen Querschnitt durch die Vorrichtung aus Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Längsschneiden einer Folienbahn in schmale Folienbänder gezeigt. Die
Vorrichtung besteht hierbei aus einem Messerbalken 3. Der Messerbalken 3
ist mit einem Schwenkarm 7 verbunden. Der Schwenkarm 7 ist schwenkbar
an einem Maschinengestell (hier nicht gezeigt) gelagert. Dem Messerbalken
3 wird eine Folienbahn 1 in Pfeilrichtung zügeführt, um diese in Längs
richtung in eine Vielzahl einzelner Folienbändchen 2 aufzuteilen. Die Folien
bändchen 2 werden in der nicht weiter dargestellten Anlage als Folienbänd
chenschar gemeinsam verstreckt, wärmestabilisiert und dann einzeln auf
Spulköpfe aufgespult. Sie sind beispielsweise als Vorlagenmaterial für Ma
schinen zur Herstellung von Teppichgrundgeweben geeignet.
Die Kunststoffolienbahn 1 kann beispielsweise auch eine Papierbahn, eine
Gewebe- oder Vliesbahn oder irgendein ähnliches, in Streifen gleicher Breite
zu zerschneidendes, ebenes Flächengebilde sein.
An dem Messerbalken 3 sind eine Vielzahl von Schneidklingen 5 mit
Abstand hintereinander angeordnet. Hierbei wird der Abstand jeweils zwi
schen zwei benachbarten Schneidklingen 2 durch ein Distanzstück 4 gebildet.
Die Distanzstücke 4 sind an einem ihrer Enden mit dem Messerbalken
verbunden. An dem gegenüberliegenden Ende der Distanzstücke 4 sind die
Schneidklingen 5 über ein Verspannmittel 6 befestigt. Das Verspannmittel ist
hierbei ein Zuganker, auf welchem die Distanzstücke 4 und die
Schneidklingen 5 abwechselnd aufgefädelt sind und über eine Mutter 8
verspannt werden. Hierzu weisen die Distanzstücke 4 sowie die Schneidklin
gen 5 jeweils eine Achsbohrung 16 auf, wie aus dem in Fig. 2 und 3
gezeigten schematischen Querschnitt des Messerbalkens hervorgeht. Die
Achsbohrungen 16 werden von dem Zuganker 6 durchdrungen.
Die Distanzstücke 4 sind mittels einer Führungsnut 15 im Messerbalken 3
beweglich geführt. Somit können bei der Montage der Schneidklingen die
Distanzstücke und die Schneidklingen abwechselnd auf den Zuganker 6
aufgefädelt werden. Die Distanzstücke 4 werden beim Einfädeln in der
Führungsnut 15 geführt.
Die Schneidklingen 5 weisen zwei sich gegenüberliegende Schneidkanten 9
und 10 auf, die an den Längsseiten der Schneidklingen ausgebildet sind. Die
von dem Messerbalken 3 abgewandten Schneidkanten 10 dienen zum Längs
schneiden der Folienbahn 1. Die zum Messerbalken 3 gewandten Schneid
kanten 9 sind nicht im Einsatz.
Die Achsbohrung 16 ist jeweils im mittleren Bereich der Schneidklingen 5
und am Ende der Distanzstücke 4 eingebracht. Die Distanzstücke 4 sind an
dem Ende, an dem die Schneidklingen 5 angeordnet sind, derart geformt,
daß die Schneidkanten 10 an den Längsseiten der Schneidklingen 5 zum
Längsschneiden der Folienbahn und die Enden der Schneidklingen außerhalb
des Überdeckungsbereiches der Distanzstücke liegen. In den jeweiligen
Endbereichen weisen die Schneidklingen 5 zu beiden Seiten der Distanz
stücke 4 jeweils eine Aufnahmebohrung 13 und 14 auf. In die Aufnahme
bohrungen 13 in den hintereinanderliegenden Schneidklingen 5 ist ein Stift
11 geführt. In den Bereichen zwischen zwei benachbarten Schneidklingen 5
liegt der Stift 11 an einer durch die Distanzstücke 4 gebildeten Stützkante
17 an.
Die Aufnahmebohrungen 14 der Schneidklingen 5 dienen zur Aufnahme
eines weiteren Stiftes 12. In den Bereichen zwischen den Schneidklingen 5
ist an den Distanzstücken 4 in Höhe des Stiftes 12 eine Anschlagkante 18
an den Distanzstücken 4 ausgebildet.
Zum Schneiden der Folienbahn 1 ist der Messerbalken derart angeordnet,
daß die Schneidkanten 10 der Schneidklingen 5 die Folienbahn 1 teilweise
durchdringt. Hierbei bilden die Schneidkante 10 und die Folienbahn 1 einen
Schnittwinkel α. Die beim Schneiden der Folienbahn 1 auftretenden Schnitt
kräfte erzeugen an den Schneidklingen ein um die Achse 6 wirkendes
Drehmoment. Dieses Drehmoment wird durch den an die Stützkanten 17 der
Distanzstücke 4 anliegenden Stift 11 aufgefangen. Dies besitzt den Vorteil,
daß die Schnittkräfte bei der Auslegung der Verspannkräfte zur Befestigung
der Schneidklingen 5 an den Distanzstücken 4 unberücksichtigt bleiben.
Nachdem die Schneidkanten 10 der Schneidklingen 5 verschlissen sind, ist
ein Wechsel der Schneidkanten erforderlich. Hierzu wird, wie in Fig. 3
gezeigt, zunächst das Verspannmittel 6 leicht gelöst, so daß die Schneid
klingen 5 um die Achse 6 verschwenkt werden können. Der Stift 12 wird
sodann aus den Aufnahmebohrungen 14 der Schneidklingen 5 entfernt. Nun
werden die Schneidklingen 5 durch Führung des Stiftes 11 um die Achse 6
verschwenkt. Die Schneidklingen 5 werden soweit verschwenkt, bis der Stift
11 in den Bereichen zwischen den Schneidklingen 5 an die jeweiligen
Anschlagkanten 18 der Distanzstücke 4 anschlägt. In den Aufnahmebohrun
gen 14 der Schneidklingen 5 wird der zuvor entnommene zweite Stift 12
wieder eingeführt. Der Stift 12 wird zur Anlage an die Stützkanten 17 der
Distanzstücke 4 gebracht und das gesamte Schneidklingenpaket wird mit den
dazwischen liegenden Distanzstücken 4 wieder verspannt. Der Wechsel der
Schneidkanten 10 und 9 ist abgeschlossen. Die Schneidkante 9 ist nun bereit
zum Schneiden der Folienbahn.
1
Folienbahn
2
Folienbänder
3
Messerbalken
4
Distanzstück
5
Schneidklinge
6
Verspannmittel, Zuganker
7
Schwenkarm
8
Mutter
9
Schneidkante
10
Schneidkante
11
Stift
12
Stift
13
Aufnahmebohrung
14
Aufnahmebohrung
15
Führungsnut
16
Achsbohrung
17
Stützkante
18
Anschlagkante
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Längsschneiden einer Folienbahn (1) in schmale
Folienbänder (2) mit einem Messerbalken (3), an dem eine Vielzahl von
Schneidklingen (5) nebeneinander mittels Distanzstücken (4) im Abstand
angeordnet sind, wobei die Schneidklingen (5) zwei gegenüberliegende
Schneidkanten (9, 10) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidklingen (5) zum Wechseln der jeweils zum Längsschneiden
der Folienbahn (1) eingesetzten Schneidkante (9, 10) drehbar an dem
Messerbalken (3) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzstücke (4) an dem Messerbalken (3) angebracht sind und daß
die Schneidklingen (5) drehbar mit den Distanzstücken (4) verbunden
sind, wobei die momentan zum Längsschneiden der Folienbahn (1)
eingesetzten Schneidkanten (9, 10) mit ihrer gesamten Länge außerhalb
der Distanzstücke (4) liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidklingen (5) um eine die Schneidklingen (5) jeweils im
mittleren Bereich in einer Achsbohrung (16) durchdringende Achse (6)
drehbar sind, welche durch ein lösbares Verspannmittel (6, 8) zur
Befestigung der Schneidklingen (5) an den Distanzstücken (4) gebildet
wird, wobei jeweils eine Schneidklinge (5) zwischen zwei benachbarten
Distanzstücken (4) angeordnet ist, die ebenfalls von dem Verspannmittel
(6) durchdringbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzstücke (4) eine im Bereich der Schneidklingen (5) ausge
bildete Stützkante (17) aufweisen, an welcher ein parallel zur Achse (6)
die Schneidklingen (5) jeweils in einer Aufnahmebohrung (13) durch
dringender Stift (11) derart anliegt, daß die jeweils auf die Schneid
klingen (5) einwirkenden Schneidkräfte über den Stift (11) auf die
Distanzstücke (4) übertragbar sind, wobei der Stift (11) lösbar ist und
wobei die Schneidklingen (5) jeweils eine zweite Aufnahmebohrung (14)
aufweisen, die nach dem Wechsel der Schneidkanten (9, 10) zur Auf
nahme des Stiftes (11) dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzstücke (4) jeweils eine Anschlagkante (18) aufweisen, an
welche ein zweiter die Schneidklingen (5) in der zweiten Aufnahmeboh
rung (14) durchdringender Stift (11) anliegt, wobei die Anschlagkante
(18) und die Stützkante (17) symmetrisch zur Achse ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzstücke (4) in einer Nut am Messerbalken (3) geführt sind.
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