Bei normalen Hubkolbentriebwerken ist die Stellung des Kol
bens im Zylinder aus schließlich von der Stellung der Kurbel
welle abhängig. Um betriebsabhängig das Verdichtungsverhält
nis verändern zu können, hat man eine Veränderungsmöglichkeit
dadurch geschaffen, daß jeweils das Pleuel in zwei Pleueltei
le unterteilt wird, die über ein Mittelgelenk miteinander
verbunden sind, und wobei ferner ein Lenkerarm am Pleuel an
gelenkt ist, dessen anderes Ende über einen am Maschinenge
häuse verschiebbaren Anlenkungspunkt befestigt ist. Derartige
Konstruktionen sind beispielsweise bekannt aus DE-A-29 35
073, DE-A-29 35 977, DE-A-30 30 615 sowie DE-A-37 15 391. Bei
diesen Konstruktionen ist der Lenkerarm unmittelbar an das
Mittelgelenk gekoppelt, so daß sich hier erhebliche konstruk
tive und betriebstechnische Probleme ergeben. Das Mittelge
lenk baut sehr breit und erreicht dabei ein hohes Gewicht,
das bei den gegebenen Raumverhältnissen nicht mehr durch Ge
gengewichte an der Kurbelwelle ausgeglichen werden kann. Ins
gesamt besteht der Nachteil dieser Konstruktionen darin, daß
die bewegten Massen, nämlich Kolben und Pleuel, größer werden
und damit auch größere Massenkräfte zu beherrschen sind.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man versucht, eine Ver
änderung des Verdichtungsverhältnisses dadurch zu schaffen,
daß man die Kurbelwelle in Exzenterringen gelagert hat, die
ihrerseits drehbar im Motorblock gelagert sind und die mit
einem Stellantrieb in Verbindung stehen. Durch ein Verdrehen
der Exzenterringe ist es möglich, die Lage der Kurbelwelle so
zu verschieben, daß jeweils in der oberen Totpunktlage eines
Kolbens dieser mehr oder weniger Abstand zur Zylinderdecke
einhält. Hierzu ist in DE-A-30 04 402 vorgesehen, daß jeder
Exzenterring mit einem Zahnrad verbunden ist, das jeweils in
ein Ritzel eingreift, das auf einer parallel zur Kurbelwelle
verlaufenden Stellwelle angeordnet ist, die mit einem Stell
antrieb in Verbindung steht. Neben einem erheblichen kon
struktiven und baulichem Aufwand ergibt sich auch ein erhöh
ter Raumbedarf zur Unterbringung der Exzenterringe und der
daneben angeordneten Zahnräder.
Aus DE-A-36 01 528 ist ferner eine Anordnung dieser Art be
kannt, bei der die die Kurbelwellenlager tragenden Exzenter
ringe mit einer konzentrisch zu den Exzenterringen ausgerich
teten und sich über die gesamte Länge des Motorblocks er
streckende Zylinderteilschale verbunden sind. Die Zylinder
teilschale ist auf ihrer Außenseite mit einem Zahnsegment
versehen, in das eine mit einem Stellantrieb verbundene, quer
zur Kurbelwelle verlaufende Verstellschnecke eingreift. Die
ses System hat trotz einer günstigen Baulänge für die Kurbel
wellenlagerung den Nachteil, daß hier ein sehr kompaktes Bau
teil für die synchrone Verstellung der Exzenterringe vorgese
hen ist und daß die infolge der Exzentrizität der Kurbelwel
lenachse zur Lagerachse der Exzenterringe im Betrieb wirksam
werdenden Momente nur über die Verstellschnecke aufgenommen
werden können. Da bei einer derartigen Verstellschnecke immer
nur wenige Zähne mit einem geringen Überdeckungsgrad in Ein
griff stehen, ergibt sich aufgrund der im Betrieb auftreten
den pulsierenden Belastungen eine erhebliche Materialbean
spruchung. Schon ein geringes Spiel zwischen Zahnsegment und
Verstellschnecke kann hier zu einem rasch fortschreitenden
Verschleiß führen.
Aus DE-A-36 44 721 ist ferner ein System bekannt, bei dem je
der Exzenterring mit einem seitlich herausragenden Hebel ver
bunden ist, der an seinem freien Ende einen Gleitstein trägt.
Seitlich parallel zur Kurbelwelle ist eine Stellwelle gela
gert, die mit einem Stellantrieb versehen ist und die mit ga
belförmigen Klauen versehen ist, die jeweils den Gleitstein
eines Exzenterringes umfassen. Da Gleitsteine praktisch nicht
spielfrei zu führen sind, besteht auch bei diesem System der
Nachteil, daß aufgrund der im Betrieb über die Exzenterringe
wirkenden pulsierenden Momente zu einer erheblichen Beanspru
chung des Systems in diesem Bereich führen, die mit einem zu
nehmenden Verschleiß im Bereich der Gleitsteinführung verbun
den ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenbrenn
kraftmaschine zu schaffen, bei der die vorstehend dargestell
ten Nachteil vermieden sind.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen eine Kolbenbrenn
kraftmaschine mit in einem Motorblock angeordneten Zylindern
und darin geführten Kolben, die über Pleuel mit einer Kurbel
welle verbunden sind, deren Lager in Exzenterringen angeord
net sind, die ihrerseits in Traglagergehäusen im Motorblock
verdrehbar gelagert sind und von denen zumindest ein Teil je
weils mit einer Verdreheinrichtung versehen ist, und mit ei
nem die Verdreheinrichtungen verbindenden Koppelelement, das
mit einem Stellantrieb in Verbindung steht. Hierdurch wird
eine in ihrem Verdichtungsverhältnis veränderbare Kolben
brennkraftmaschine geschaffen, bei der die Lagerung der Stel
lanordnung ohne eine Verbreiterung der Kurbelwellenlagerung
im Motorblock erreicht wird, so daß die üblichen Baulängen
für einen derartigen Motorblock nicht vergrößert werden. Die
Verdreheinrichtung, die Lagergehäuse und die Exzenterringe
sind zweckmäßigerweise so bemessen, daß hierdurch die axiale
Abstützung der Exzenterringe bewirkt wird. Dadurch, daß alle
Verdreheinrichtungen mit einem Koppelelement verbunden sind,
ist eine synchrone Verdrehung der Exzenterringe gewährlei
stet.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, daß je
weils der einem Zylinder zugekehrte Bereich eines Exzenter
ringteils auf seiner Außenseite mit einer sich in Umfangs
richtung erstreckenden Nut versehen ist, die eine radial nach
innengeführte Bohrung aufweist, und daß im Motorblock ein
zentraler Ölkanal angeordnet ist, von dem Zweigkanäle abzwei
gen, die jeweils an den Traglagern im Bereich der Nut im Ex
zenterring ausmünden. Durch diese Ausgestaltung ist zum einen
sichergestellt, daß die Lagerflächen des Exzenterringes mit
Schmiermittel versorgt werden und daß andererseits die in den
Exzenterringen angeordneten Kurbelwellenlager ebenfalls mit
Schmiermittel versorgt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zumin
dest ein Teil der Traglagergehäuse jeweils mit einem Fenster
versehen ist, durch die jeweils die Verdrehrichtung des zuge
ordneten Exzenterringes hindurchgeführt ist. Hierdurch ergibt
sich eine kompakte Bauweise für die Gesamtanordnung und für
die Verdreheinrichtung. Das Koppelelement kann in einer Aus
führungsform durch eine mit dem Stellantrieb verbundene
Stellwelle mit Ritzeln gebildet werden, die mit entsprechen
den Zahnelementen an der Verdreheinrichtung kämmen. Die Ver
dreheinrichtung kann in einer Ausgestaltung durch einen vor
zugsweise nach unten in die Ölwanne ragenden Schwenkhebel ge
bildet werden.
In einer anderen, bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß die Verdreheinrichtung jeweils durch ein Zahnelement am
Exzenterring gebildet wird, dem ein verzahntes Übertragungse
lement zugeordnet ist, das das Fenster am Lagergehäuse durch
greift und mit dem Ritzel an der Stellwelle kämmt. Diese
Bauform erlaubt es, die Verdreheinrichtung mit der Stellwelle
in den Motorblock zu verlegen und so das Bauvolumen des Mo
tors klein zu halten.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand schemati
scher Zeichnungen von Ausführungsbeispielen nachstehend be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Schemadarstellung eines
Vierzylindermotors zur Erläuterung des Grundprin
zips mit Schwenkhebeln als Verdreheinrichtung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt gem. der Schnittlinie
II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch den Kurbelwellenla
gerbereich eines Motors,
Fig. 4 einen Teillängsschnitt entsprechend der Linie
IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Ansicht auf den Koppelbereich in Richtung
des Pfeiles V in Fig. 4
Fig. 6 im Schnitt eine Stirnansicht einer Verdrehein
richtung mit Zahnsegment und Stellwelle,
Fig. 7 eine Seitenansicht der Verdreheinrichtung gem.
Fig. 6,
Fig. 8 eine perspektivische Schemadarstellung entspre
chend Fig. 1 mit Zahnelementen als Verdrehein
richtung,
Fig. 9 im Schnitt eine Stirnansicht einer Ausführungs
form entsprechend Fig. 8,
Fig. 10 eine andere Ausführungsform der Anordnung gem.
Fig. 8,
Fig. 11 eine Abdichtung der steuerseitigen Kurbelwellen
durchführung,
Fig. 12 einen Teillängsschnitt durch ein Kurbelwellenla
ger mit gabelförmigem Schwenkhebel.
Wie die schematische Darstellung gem. Fig. 1 erkennen läßt,
ist eine Kurbelwelle 1 mit ihren Kurbelwellenlagern 2 in Ex
zenterringen 3 gelagert, die ihrerseits verdrehbar in ent
sprechenden Traglagergehäusen 4 eines angedeuteten Motor
blocks gelagert sind. Mit der Kurbelwelle 1 sind über Pleuel
5 jeweils die hier nur schematisch angedeuteten Kolben 6 ver
bunden. Die Kurbelwelle ist in einer Stellung gezeigt, in der
die Zylinder 6 1 und 6 4 sich in der oberen Totpunktstellung
befinden, während sich die Zylinder 6 2 und 6 3 in der unteren
Totpunktstellung befinden.
Jeder Exzenterring 3 ist starr mit einer als Schwenkhebel
ausgebildeten Verdreheinrichtung 7 verbunden, der jeweils
durch ein Fenster 16 im Traglagergehäuse 4, wie nachstehend
noch näher beschrieben werden wird, nach unten herausgeführt
ist. Die Schwenkhebel 7 sind über ein als Stange ausgebilde
tes Koppelelement 8 fest miteinander verbunden, so daß ein
synchrones Verdrehen aller Exzenterringe 3 möglich ist. Die
Stange 8 ist über eine Zugelement 9 mit einem schematisch
dargestellten Stellantrieb 10 verbunden. Bei einer Bewegung
des Zugelementes 9 in Richtung des Doppelpfeiles 11 werden
die Schwenkhebel 7 entsprechend dem Doppelpfeil 11 hin und
her verschwenkt, so daß sich durch die Verdrehung der Exzen
terringe dementsprechend auch jeweils die Höhenlage der Kol
ben 6 sich verändert.
In Fig. 2 ist in einer schematischen Stirnansicht die Funkti
on des Systems näher erläutert. Wie aus der Stirnansicht er
sichtlich, ist die Drehachse 13 der Kurbelwelle 1 exzentrisch
zur Schwenkachse 14 der Exzenterringe 3 angeordnet und wird
über die Schwenkhebel 7 aus einer angenommenen Mittelstellung
(der Schwenkhebel 7 weist hierbei senkrecht nach unten) in
die dargestellte Stellung verdreht. Dadurch wird die Kurbel
wellenachse 13 um das Maß a gegenüber der ortsfesten Verdreh
achse 14 der Exzenterringe 3 angehoben. Das bedeutet aber
auch, daß bei einer Drehung der Kurbelwelle der Kolbenboden
15 des Kolbens 6 1 in der oberen Totpunktstellung um das glei
che Maß näher an die obere Zylinderwandung heranreicht, so
daß auch das Verdichtungsverhältnis entsprechend erhöht wird.
Werden über den Schwenkhebel 7 die Exzenterringe 3 in die Ge
genrichtung verdreht, dann wird die Kurbelwellenachse 13 ge
genüber der im Motorblock ortsfesten Schwenkachse 14 der Ex
zenterringe um ein entsprechendes Maß abgesenkt, so daß dann
in der oberen Totpunktstellung der Abstand des Kolbenbodens
15 gegenüber der oberen Zylinderwandung vergrößert ist und
dementsprechend das Verdichtungsverhältnis um ein entspre
chendes Maß reduziert ist.
Wie bereits aus der schematischen Zeichnung gem. Fig. 2 er
sichtlich, weist das Traglagergehäuse 4 für die Exzenterringe
3 im Traglagerdeckel 4.1 ein Fenster 16 auf, durch das der
Schwenkhebel 7 hindurchragt. Wie aus den Fig. 1, 2 und auch
nachstehend Fig. 3 ersichtlich, ist es zweckmäßig, wenn die
Schwenkhebel 7 jeweils nach unten in den Kurbelraum hineinra
gen.
Für die Auslegung des Verstellsystems ist es zweckmäßig, wenn
das Verhältnis des Durchmessers DKW des Kurbelwellenlagers 2
zum Durchmesser DA des Traglagers für die Exzenterringe 3
DKW/DA = 0,5 bis 0,75 beträgt. Hierbei ist es ferner zweckmä
ßig, wenn das Verhältnis der Länge des Schwenkhebels 7 zum
Durchmesser DA einen Wert L/DA = 1,2 bis 1,8 aufweist. Das
Verhältnis der Exzentrizität e zwischen der Kurbelwellenachse
13 und der Schwenkachse 14 zum Durchmesser DA beträgt zweck
mäßig e/DA = 0,04 bis 0,08. Das Verhältnis der Exzentrizi
tät e zur Länge L wird zweckmäßig mit e/L = 0,03 bis 0,07
vorgegeben.
In Fig. 3 ist in einem Querschnitt durch den unteren Bereich
eines Motorblocks 4 die Lagersituation für die Kurbelwellen
lagerung und die Ausgestaltung der Traglagergehäuse 4 der Ex
zenterringe 3 in Einzelheiten näher dargestellt.
Das Traglagergehäuse 4 für den Exzenterring 3 wird durch ei
nen geteilten Lagerstuhl gebildet, dessen oberer Teil durch
einen Schale im Motorblock und dessen unterer Teil durch eine
Lagerdeckel 4.1 gebildet wird. Anders als bei herkömmlichen
Lagerdeckeln, weist der Lagerdeckel bei dieser Konstruktion
ein schlitzförmiges Fenster 16 auf, durch das der Schwenkhe
bel 7 nach unten in eine Ölwanne hineinragend geführt ist. Da
die Breite der Lagerung durch die notwendige Breite des Kur
belwellenlagers vorgegeben ist, reicht die um die Breite des
Fensters reduzierte Breite der tragenden Lagerfläche des La
gerdeckels 4.1 für die Aufnahme der Kräfte aus, so daß die
Baulänge des Motors bei dieser Konzeption nicht vergrößert
wird.
Der Exzenterring 3 ist in einen unteren Ringteil 3.1 und ei
nen oberen Ringteil 3.2 geteilt, die miteinander verschraubt
sind und das Kurbelwellenlager 2 halten.
Der obere Exzenterringteil 3.2 weist eine in Umfangsrichtung
verlaufende Nut 17 auf, die mit einer radial nach innen ge
führten Bohrung 18 versehen ist. Im Motorblock ist ein zen
traler Ölkanal 19 angeordnet, von dem jeweils im Bereich der
Traglagergehäuse 4 Zweigkanäle 20 ausgehen, die im Bereich
der Nut 17 des Exzenterringes 3 jeweils ausmünden. Durch die
se Anordnung ist die Schmiermittelversorgung sowohl für das
Traglager als auch für das betreffende Kurbelwellenlager 2
gewährleistet.
Das Zugelement 9 mit dem zugeordneten Aktuator 10 ist seit
lich am Motorblock angeordnet und aus der Ölwanne heraus ge
führt.
Fig. 4 zeigt in einem Längsschnitt durch den Motorblock die
Lageranordnung des Systems insgesamt. Die anhand von Fig. 3
erläuterten Bauteile sind in Fig. 4 durch korrespondierende
Bezugszeichen kenntlich gemacht, so daß auf die vorstehende
Beschreibung verwiesen werden kann. Die Zeichnung ist inso
weit aus sich selbst heraus verständlich. Die Zeichnung
zeigt, daß die Fenster 16 in den Lagerdeckeln 4.1 und die
Dicke der Schwenkhebel 7 in ihrer Erstreckung in Richtung der
Kurbelwellenachse 13 so aufeinander abgestimmt sind, daß
hierüber die axiale Führung der Exzenterringe 3 erfolgt.
Am abtriebseitigen Ende des Motors weist die Kurbelwelle 1
einen konzentrisch zur Kurbelwellenachse 13 ausgerichteten
Ansatz 21 auf, der auf seiner Außenseite mit einer Verzahnung
22 versehen ist. Mit der Verzahnung 22 steht eine Innenver
zahnung 23 an der Schwungscheibe 24 in Verbindung, das kon
zentrisch zur Exzenterachse 14 ausgerichtet ist. Über die
Verzahnung 22, 23 wird die Drehbewegung der Kurbelwelle auf
den Abtrieb übertragen. Bei einer Verschwenkung der Exzenter
ringe um die Schwenkachse 14 rollt hierbei die Verzahnung 22
auf der Innenverzahnung 23 ab, so daß der Krafteingriff in
jeder Schwenkstellung der Exzenterringe 3 gewährleistet ist.
Es ist aber auch möglich, die Schwungscheibe 24 auf einer ge
sonderten, fest mit dem Motorblock verbundenen und parallel
zur Kurbelwellenachse 13 ausgerichteten Achse zu lagern. Die
Kraftübertragung zwischen Kurbelwelle und Schwungscheibe kann
dann über eine Rollenkette erfolgen, die zum Ausgleich der
sich beim Verstellen der Kurbelwelle ergebenden unterschied
lichen Längen über Kettenspanner, beispielsweise hydraulische
Kettenspanner, gestrafft wird.
Das freie steuerseitige Ende 25 der Kurbelwelle 2 ist bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Zahnriemen
scheibe 26 fest verbunden, über die die üblichen Nebenantrie
be wie Lichtmaschine, Ventilator, Kühlwasserpumpe etc. ange
trieben werden. Da die Zahnriemenscheibe 26 konzentrisch zur
Kurbelwellenachse 13 ausgerichtet und mit der Kurbelwelle 2
fest verbunden ist, müssen für den Zahnriemen entsprechende
Spannelemente vorgesehen werden, um die sich zwangsläufig er
gebenden Längenänderungen bei einem Verschwenken der Exzen
terringe 3 auszugleichen und den Zahnriemen für den Antrieb
der Nebenaggregate immer unter konstanter Spannung zu halten.
Bei dem hier dargestellten Beispiel ist für die Zahnriemen
scheibe 26 ein gesondertes Lager 26.1 vorgesehen, das über
eine flexible Dichtungsscheibe 26.2 am Motorblock gehalten
und die Durchführung durch die Stirnwand des Motorblocks ab
gedichtet ist. Gleichwohl werden die Relativbewegungen der
Kurbelwelle 1 gegenüber dem Motorblock bei einer Verstellung
des Verdichtungsverhältnisses nicht beeinträchtigt. In Fig. 8
ist noch eine abgewandelte Lösung für diese Abdichtung näher
erläutert.
Es ist aber auch möglich, in gleicher Weise wie bei der
Schwungscheibe 24, die Kurbelwelle 2 in diesem Bereich mit
einem Zapfen mit Außenverzahnung zu versehen, der mit einer
der Zahnriemenscheibe 26 zugeordneten Innenverzahnung zusam
menwirkt, wenn die Zahnriemenscheibe 26 konzentrisch zur
Schwenkachse 14 der Exzenterring 3 drehbar am Motorblock 4
gelagert ist. Ebenso ist es möglich, die Zahnriemenscheibe 26
separat zu lagern und über einen Kettenantrieb mit Ketten
spanner anzutreiben, wie dies zuvor für die Schwungscheibe
beschrieben wurde.
Fig. 5 zeigt in einer Aufsicht die Ausbildung des als Stange
ausgebildeten Koppelelementes 8 und des damit verbundenen Zu
gelements 9. Wie die Aufsicht erkennen läßt, sind die freien
Enden der Schwenkhebel 7 jeweils zwischen Spannhülsen 27 ein
gespannt, die über eine durchgehende Spannschraube 28 fest
miteinander verspannt sind und so eine Koppelstange bilden.
Diese Koppelstange ist durch Lagerblöcke 9.1 des gabelförmig
ausgebildeten Zugelements 9 hindurchgesteckt. Die Lagerblöcke
9.1 sind über einen Quersteg 9.2 fest miteinander verbunden.
Damit ist eine sehr steife Bauform für das Zugelement 9 gege
ben, so daß in Verbindung mit der Lagerung und Ausgestaltung
der Koppelstange 8 eine exakt gleiche Verstellung aller
Schwenkhebel 7 gewährleistet ist. Das Zugelement 9 ist mit
einer zentralen Zugstange 10.1 des Aktuators 10 längenein
stellbar verbunden.
In Fig. 6 und 7 ist eine andere Ausführungsform für die Ver
drehung der Exzenterringe 3 dargestellt. In der Zeichnung
sind lediglich die Exzenterringe 3 dargestellt. Auch hier
sind die Exzenterringe 3 jeweils mit einem Schwenkhebel 7
verbunden, die über eine Koppelstange 8 miteinander verbunden
sein können. An einem oder mehreren der Schwenkhebel 7 ist
ein kreisbogenförmiges segmentförmiges Zahnelement 29 starr
befestigt, dessen Mittelpunkt auf die Schwenkachse 14 bezogen
ist. Mit dem Zahnelement 29 steht ein Ritzel 30 in Verbin
dung, das auf einer Stellwelle 31 angeordnet ist, die mit ei
nem Stellantrieb 10.2 verbunden ist.
Sowohl bei der Ausführungsform gem. Fig. 3 als auch bei der
Ausführungsform gem. Fig. 6, 7 ist der Stellantrieb
selbstsperrend ausgestaltet, so daß die im Betrieb über die
jeweils im Expansionshub bzw. im Kompressionshub befindlichen
Kolben 6 infolge der Exzentrizität zwischen der Kurbelwel
lenachse 13 und der Schwenkachse 14 auf die Exzenterringe 3
wirkenden Drehmomente aufgefangen werden und das über den
Stellantrieb 10 jeweils eingestellte Verdichtungsverhältnis
zuverlässig eingehalten wird.
In Fig. 8 ist in Abwandlung der Darstellung gem. Fig. 1 eine
Ausführungsform dargestellt, bei der die Verdreheinrichtung
ausschließlich durch ein an der Umfangsfläche des Exzenter
ringes 3 angeordnetes Zahnelement 29 erfolgt, das wiederum
mit einem Ritzel 30 in Verbindung steht, das auf einer Stell
welle 31 angeordnet ist, die mit einem Stellantrieb 10.2 ver
bunden ist. Wie in der schematischen Zeichnung gern. Fig. 8
nur angedeutet und in der Schnittzeichnung gem. Fig. 9 näher
dargestellt, ist das Lagergehäuse 4 in einem Bereich seitlich
und oberhalb der Verdrehachse 14 der Exzenterringe mit einem
Fenster 16 versehen, so daß das Ritzel 30 mit dem Zahnelement
des Exzenterringes 3 in Wirkverbindung steht. Im übrigen kann
der Aufbau und die Wirkungsweise der Beschreibung zu Fig. 1
entnommen werden.
Um die tatsächlichen Abmessungsverhältnisse an einem konkre
ten Motorblock berücksichtigen zu können, muß der in Fig. 8
nur schematisch wiedergegebene Aufbau etwas abgewandelt wer
den. Hierzu gehört insbesondere der notwendige Freiraum für
den Flugkreis der Kurbel der Kurbelwelle, der es erforderlich
macht, daß die Stellwelle 31 in einem entsprechend großem Ab
stand zur Drehachse 13 der Kurbelwelle verläuft. Dies ist in
dem in Fig. 9 wiedergegebenen Vertikalschnitt dargestellt.
Der Grundaufbau der Lagerung für die Kurbelwelle entspricht
dem anhand von Fig. 3 beschriebenen Aufbau, so daß auf die
Beschreibung zu Fig. 3 verwiesen werden kann. Der Unterschied
gegenüber der Ausführungsform gem. Fig. 3 besteht in erster
Linie darin, daß als Verdreheinrichtung statt des in Fig. 3
dargestellten einfachen Schwenkhebels 7, insbesondere aber in
Abwandlung der in Fig. 6 und Fig. 7 dargestellten Schwenkhe
bels 7 mit Zahnelement 29, bei der in Fig. 9 dargestellten
Ausführungsform der Exzenterring 3 in seinem obenliegenden
Bereich, wie bereits in Fig. 8 angedeutet, unmittelbar auf
seinem Außenumfang mit einem Zahnelement 29 versehen ist.
Auch hier wird das Lagergehäuse 4 wird durch einen Teil der
sogenannten Schottwand des Motorblocks gebildet. Es weist je
doch seitlich und oberhalb der Kurbelwellenachse 13 ein ta
schenförmiges Fenster 16 auf, in das das Zahnelement 29 hin
einragt. In dem taschenförmigen Fenster 16 der betreffenden
Schottwand ist ein Zwischenritzel 30.1 frei drehbar gelagert,
das einerseits mit dem Zahnelement 29 am Exzenterring 3 und
andererseits mit dem Ritzel 30 auf der Stellwelle 31 kämmt.
Durch die Anordnung des Zwischenritzels 30.1 ist somit die
Möglichkeit gegeben, die in Längsrichtung des Motors verlau
fende Stellwelle 31 so weit nach außen zu verlegen, daß die
Kurbel der Kurbelwelle einschließlich des damit verbundenen
Pleuels den erforderlichen Freiraum besitzt.
In Fig. 10 ist schematisch eine Abwandlung der Ausführungs
form gern. Fig. 9 dargestellt. Hierbei tritt anstelle des Zwi
schenritzels 30.1 eine im Motorblock geführte Zahnstange
30.2, die einenends mit ihrer Verzahnung mit dem Zahnelement
29 am Exzenterring 3 und anderenends mit dem Ritzel 30 der
Verstellwelle in Eingriff steht. Mit Hilfe einer derartigen
Zahnstange ist es möglich, ohne nennenswerte Veränderung des
Bauvolumens die Stellwelle 31 mit ihrem Ritzel 30 praktisch
auf der Außenseite des Motorblocks zu lagern.
In Abwandlung der Ausführungsformen gem. Fig. 9 und 10 kann
bei einem Motorblock mit taschenförmigem Fenster 16 im
Schottwandbereich des Lagergehäuses 4, wie er in Fig. 9 dar
gestellt ist, auch eine Ausführungsform gem. Fig. 6, 7 mit
Schwenkhebel 7 und Zahnelement 29 vorgesehen werden.
Bei den dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist die Anordnung jeweils so getroffen, daß jeder Exzenter
ring 3 mit einer entsprechenden Verdreheinrichtung versehen
ist. Je nach der Zahl der Zylinder oder der Größe des Motors
kann es jedoch zweckmäßig sein, nur die beiden jeweils am
Kurbelwellenende befindlichen Exzenterringe oder aber auch
nur einen Teil der Exzenterringe mit einer Verdreheinrichtung
zu versehen. Wird die Verdreheinrichtung über den Stellan
trieb betätigt, dann werden gleichwohl die Exzenterringe 3
mit verdreht, die keine Verdrehrichtung aufweisen.
Während in Fig. 4 das durch den Motorblock hindurch geführte
steuerseitige Ende der Kurbelwelle über eine flexible Dich
tungsscheibe 26.2 abgedichtet ist, die eine bei einer Verän
derung des Verdichtungsverhältnisses notwendige Querbewegung
zuläßt, ist in Fig. 11 eine andere konstruktive Lösung darge
stellt.
Wie aus dem Teillängsschnitt gem. Fig. 11 ersichtlich, ist
die Kurbelwelle 1 an ihrem aus dem Motorblock herausgeführten
freien, steuerseitigen Ende 25 mit einem koaxial zur Kurbel
wellenachse 13 angeordneten Wellenansatz 33 versehen, der in
gleicher Weise, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mit einer hier
nicht näher dargestellten Zahnriemenscheibe 26 verbunden ist.
Zur Abdichtung der Durchführung der Kurbelwelle 1 durch den
auch als Maschinengehäuse anzusehenden Motorblock ist auf dem
Wellenansatz 33 eine Dichtscheibe 34 relativ zum Wellenansatz
rotierbar gelagert. Die Dichtscheibe 34 weist einen Nabenkör
per 35 auf, mit dem ein radial nach außenweisender Scheiben
teil 36 verbunden ist.
Über ein Lager 37, beispielsweise ein Nadellager, ist der Na
benkörper auf dem Wellenansatz 33 gelagert. Der Nabenkörper
35 ist ferner mit einem Dichtelement 38, beispielsweise einem
Simmerring versehen, durch den der Innenraum des das Maschi
nengehäuse bildenden Motorblocks im Zusammenwirken mit dem
Wellenansatz 33 abgedichtet ist.
Die Dichtscheibe 34 ist mit den beiden Flächen ihres Schei
benteils 36 in einem mit dem Motorblock fest verbundenen
Dichtgehäuse 39 relativ zu diesem bewegbar gehalten. Das
Dichtgehäuse 39 besteht hierbei im wesentlichen aus einem La
gerdeckel 39.1, der eine Ausnehmung 39.2 aufweist, in der der
Scheibenteil 36 gehalten ist und der durch einen Deckel 39.3
abgedeckt ist. Der Lagerdeckel 39.1 sowie der Deckel 39.3
sind auf ihren den Flächen des Scheibenteils 36 zugekehrten
Flächen jeweils mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden
Dichtung 40 versehen, die an die Flächen des Scheibenteils 36
angedrückt sind.
Wird nun, wie vorstehend, beispielsweise anhand von Fig. 2
beschrieben, über ein Verschwenken der Schwenkhebel 7 die
Kurbelwelle 1 quer zu ihrer Drehachse 13 in dem das Maschi
nengehäuse bildenden Motorblock verlagert, dann kann sich der
Scheibenteil 36 in gleicher Weise innerhalb des Dichtgehäuses
39 unter Aufrechterhaltung der gewünschten Abdichtung ver
schieben. Die durch die Dichtungen 40 auf den Scheibenteil 36
wirkenden Klemmkräfte reichen normalerweise aus, um die
Dichtscheibe reibschlüssig im Dichtgehäuse zu halten, so daß
diese sich nicht durch die Rotation der Kurbelwelle sondern
nur bei einer Querbewegung der Kurbelwelle über die Schwenk
hebel 7 relativ zum Dichtgehäuse 39 bewegt wird.
Um eine Belastung der Dichtungen 40 über das durch die Rei
bung des Lagers 37 und des Dichtelementes 38 in die Dicht
scheibe 34 eingeleitete Drehmoment zu vermeiden, ist zweckmä
ßigerweise der Scheibenteil 36 an seinem Außenumfang mit ei
nem Schlitz 41 versehen, durch den ein im Deckel 39.3
und/oder Lagerdeckel 39.1 gehaltenen Arretierungsstift 42
hindurchgesteckt ist, der die Dichtscheibe 34 gegen ein Mit
drehen infolge der Lager- und Dichtungsreibung sichert.
Die vorstehend beschriebene Abdichtung kann nicht nur für den
hier beschriebenen Einsatzfall, sondern generell für jeden
Anwendungsfall mit einer in einem Maschinengehäuse quer zu
ihrer Drehachse verlagerbaren Welle eingesetzt werden.
Der Teillängsschnitt gemäß Fig. 12 zeigt eine Ausführungs
form, bei der der Lagerdeckel 4.3 geschlossen ausgebildet
ist. Der mit dem zugehörigen Exzenterringteil 3.1 verbundene
Schwenkhebel 7.1 ist gabelförmig ausgebildet, so daß er den
geschlossenen Lagerdeckel 4.3 auf beiden Seitenflächen über
greift und zugleich den Exzenterring 3 in axialer Richtung
abstützt. Durch den geschlossenen Lagerdeckel 4.3 ergibt sich
eine in axialer Richtung durchgehende Trag- und Gleitfläche,
die einfacher mit Schmiermittel zu versorgen ist. Auch ein
derartiger gabelförmig ausgebildeter Schwenkhebel 7.1 kann
mit einem Zahnsegment verbunden sein und entsprechend der
Ausführungsform gern. Fig. 6, 7 betätigt werden.