DE19838080C2 - Vorrichtung zur Bodenbearbeitung - Google Patents
Vorrichtung zur BodenbearbeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Lockern von vor
zugsweise Gartenböden.
In dem Bestreben, die körperliche Anstrengung zu vermindern, sind zum o.
g. Zweck verschiedenste Vorrichtungen bekannt. Der der Erfindung nahe
liegende Stand der Technik betrifft Vorrichtungen mit einem krallenartigen
Arbeitskopf am Unterende und einem Doppelhebel am Oberende, wobei
der Arbeitskopf mit dem Doppelhebel über eine Stange verbunden ist. Die
Vorrichtung wird mit dem Arbeitskopf auf den zu lockernden bzw. zu be
arbeitenden Boden aufgesetzt und anschließend mit beiden Händen an dem
Doppelhebel verdreht. Nach den Angaben einiger Hersteller soll diese Tä
tigkeit die Wirbelsäule des Menschen wenig belasten und die Arbeit er
leichtern. Nach diesem Prinzip sind daher eine Reihe von Vorrichtungen
entwickelt worden.
Die DE 196 02 202 offenbart ein Bodenvertikutier- und Jätegerät vorste
hend beschriebener Art mit einer speziellen Geometrie des Arbeitskopfes.
Die am Arbeitskopf vorgesehenen Zinken sind flach und so ausgebildet,
daß ein guter Lockerungseffekt entsteht. Ein Zentralzinken soll ein seitli
ches Auswandern des Arbeitskopfs während der Drehbewegung verhin
dern. Eine ähnliche Vorrichtung ist auch in der EP 0 700 631 gezeigt.
Beide Vorrichtungen sind dadurch gekennzeichnet, daß die drehende Ar
beitsbewegung über den Doppelhebel eingeleitet wird. Vom Hersteller die
ser Geräte wird angenommen, daß die Drehbewegung vorzugsweise mit
den Armen erzeugt wird und daher die Wirbelsäule kaum belastet wird. Die
Praxis hat jedoch gezeigt, daß nach längerem Arbeiten die Wirbelsäule er
heblich belastet wird, insbesondere dann, wenn bei Nachlassen der Arm
kräfte der ganze Körper mitgedreht wird. Eine solche Vorrichtung ist in Fig.
3 gezeigt.
Der nächstliegende Stand der Technik ist in der FR 2 720 890 offenbart.
Offensichtlich hat der Erfinder vorstehend erläuterte Probleme erkannt und
versucht deren Beseitigung mittels eines Fußantriebs. Dieses Gartenwerk
zeug hat einen waagerechten, doppelseitigen Haltegriff, an dem ein Ver
bindungsrohr befestigt ist. In dem Verbindungsrohr ist eine mit dem Ar
beitskopf verbundene Stange mit einem Bewegungsgewinde drehbar an
geordnet. Das Bewegungsgewinde ist eine Spiralnut, in der ein am Innen
umfang des Verbindungsrohres befestigtes Eingriffselement im Eingriff
steht. Am unteren Endabschnitt des Verbindungsrohres ist eine Fußraste
zum Aufstellen des Fußes angeordnet. Zur Benutzung dieser Vorrichtung
wird der Haltegriff mit beiden Händen festgehalten und mit dem Fuß die
Vorrichtung in den Boden gedrückt, wobei sich der Arbeitskopf drehen
soll.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Funktion dieses nächstliegenden
Standes der Technik weiter zu verbessern.
Die Aufgabe wird mit der Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 ge
löst.
Nach Anspruch 1 wird eine Vorrichtung zur Bodenbearbeitung bereitge
stellt, die einen Haltegriff, eine Teleskopstange, einen drehbaren Arbeits
kopf zur Bodenbearbeitung und einen Fußantriebsmechanismus aufweist.
Erfindungsgemäß ist eine Abstützvorrichtung in naher Lagebeziehung zu einem krallenartigen
Arbeitskopf vorgesehen, die in Wirkverbindung mit dem zu bearbeitenden
Boden das Drehmoment, das bei einer Arbeitsbewegung des Arbeitskopfes
entsteht, aufnimmt. Die Abstützvorrichtung ist mit dem unteren Endab
schnitt der inneren Teleskopstange fest verbunden.
Weiterhin ist ein Antriebsmechanismus mit folgenden Merkmalen vorgese
hen: Ein Kragarm ist am unteren Endabschnitt der inneren Teleskopstange
befestigt und erstreckt sich seitwärts. An seinem äußeren Endabschnitt ist
ein Gelenkpunkt vorgesehen. Ein Winkel-Schwenkhebel mit einem langen
und einem kurzen Schenkel ist an dem Gelenkpunkt drehbar angeordnet,
wobei der Gelenkpunkt des Winkel-Schwenkhebels näherungsweise im
Schenkelschnittpunkt liegt. Am Endabschnitt des kurzen Schenkels ist ein
Anlenkpunkt für eine Koppelvorrichtung vorgesehen, die mit dem Arbeits
kopf in Wirkverbindung steht. Wenn der lange Schenkel mit dem Fuß nie
dergedrückt wird, schwenkt der kurze Schenkel aus und wirkt auf die
Koppelvorrichtung, die den Arbeitskopf um einen vorbestimmten Winkel
dreht. Damit der Winkel-Schwenkhebel nach einem Arbeitshub wieder in
seine Ausgangslage zurückgedrückt wird, ist eine Rückstellfeder vorgese
hen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Drehmoment des Arbeits
kopfes nicht wie bei herkömmlichen Vorrichtungen auf den Haltegriff über
tragen wird. Damit muß die Bedienperson keine Gegenkraft aufbringen,
wodurch eine Torsionsbelastung der Wirbelsäule vermieden wird. Ein wei
terer Vorteil besteht auch darin, daß die Vorrichtung durch die Gewichts
kraft der Bedienperson angetrieben wird. Somit werden lediglich Muskel
gruppen beansprucht, die beim Menschen ohnehin gut ausgebildet sind.
Nach Anspruch 2 ist die Abstützvorrichtung zinkenförmig ausgebildet. Das
ermöglicht das Eindrücken der Abstützvorrichtung ohne großen Kraftauf
wand.
Nach Anspruch 3 weist der Antriebsmechanismus einen Sperrklinkenme
chanismus mit einer einseitigen Freilaufeigenschaft auf, dessen Funktion
nachfolgend erläutert wird. Wenn der Schwenkhebel mit dem Fuß nieder
gedrückt ist, wurde der Arbeitskopf um einen vorbestimmten Winkel ver
schwenkt. Wird der Fuß angehoben, drängt die Rückstellfeder den
Schwenkhebel in die Ausgangsstellung, ohne daß sich der Arbeitskopf
bewegt. Damit wird es möglich, mehrere Arbeitshübe hintereinander aus
zuführen, ohne die Vorrichtung aus dem Boden entfernen zu müssen. Dem
Fachmann sind eine Reihe geeigneter äquivalenter Vorrichtungen bekannt,
die anstelle des Sperrklinkenmechanismus einsetzbar sind, so daß je nach
Anforderung ohne erfinderische Tätigkeit eine geeignete Vorrichtung aus
gewählt werden kann.
Nach Anspruch 4 ist die Koppelvorrichtung als Zugstange ausgebildet und
am Umfang des Arbeitskopfes angelenkt. Diese Ausführungsform ist be
sonders leicht herstellbar, kostengünstig und robust.
Nach Anspruch 5 weist der Antriebsmechanismus eine nichtlineare Kraft-
Weg-Kennlinie auf, wodurch folgende positive Wirkung erzielt wird: Wenn
die Vorrichtung zur Bodenbearbeitung in einem festen Boden eingestochen
ist, wird eine relativ große Kraft benötigt, um das Losbrechmoment zu
überwinden, d. h. bis sich der Arbeitskopf um einen kleinen Winkelbereich
gedreht hat. Es ist daher vorteilhaft, wenn beim Niederdrücken des Winkel-
Schwenkhebels am Anfang ein großes Übersetzungsverhältnis vorliegt, d.
h., wenn der Hebel einen vorbestimmten Weg niedergedrückt wird, dreht
sich der Arbeitskopf nur um einen sehr kleinen Winkel, jedoch mit einer
großen Kraft bzw. mit einem großen Drehmoment. Wenn der Boden bereits
etwas gelockert ist, kann der Schwenkhebel tiefer getreten werden. In die
sem Bereich wird das Übersetzungsverhältnis zunehmend kleiner, d. h. der
Drehwinkel des Arbeitskopfes wird bei vorbestimmter Weglänge am
Schwenkhebel größer. Dadurch wird gewährleistet, daß auch Personen mit
geringeren oder nachlassenden Körperkräften einen festen Boden bearbei
ten können. Es bedarf für den Fachmann keiner weiteren Erläuterung, daß
vorstehend beschriebene nichtlineare Übersetzungen durch unterschiedli
che Maßnahmen erzeugt werden können, die lediglich durch konstruktives
fachmännisches Tun bereitgestellt werden können.
Nach Anspruch 6 weist der Antriebsmechanismus ein veränderbares Über
setzungsverhältnis auf, das durch einfache geometrische Veränderungen
an den Kraftübertragungselementen bewirkt wird. So kann z. B. der An
lenkpunkt der Zugstange am Arbeitskopf radial nach innen oder nach au
ßen verlegt werden. Die entsprechenden Wirkungen sind dem Fachmann
klar und werden daher nicht weiter beschrieben.
Nach Anspruch 7 ist der Arbeitskopf austauschbar befestigt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer Ausführungsform der Er
findung.
Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Detailansicht von der Ausführungsform
nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt ein herkömmliches Bodenbearbeitungsgerät.
Fig. 1 zeigt die Vorderansicht einer Ausführungsform der Erfindung. Die
Vorrichtung zur Bodenbearbeitung hat einen Haltegriff 1, der am oberen
Ende der Außenstange 2a einer zweiteiligen Teleskopstange 2a, b befestigt
ist. Am unteren Ende der Innenstange 2b ist ein Arbeitskopf 3 drehbar an
geordnet, der mit einem Antriebsmechanismus 4 um einen vorbestimmten
Winkel geschwenkt wird. Eine aus zwei Zinken gebildete Abstützvorrich
tung 5 ist in naher Lagebeziehung zum Arbeitskopf 3 an dem unteren En
dabschnitt des Innenrohres 2b der Teleskopstange befestigt. Der An
triebsmechanismus 4 besteht im wesentlichen aus einem Winkel-
Schwenkhebel 6 mit einem langen Schenkel 6a und einem kurzen Schenkel
6b. Am unteren Endabschnitt der Stange 2b ist ein sich seitwärts erstrec
kender Kragarm 7 befestigt, an dessen Außenende ein Gelenkpunkt 8 an
geordnet ist.
Aus der Fig. 2 wird deutlich, wie der Schwenkhebel an dem Kragarm 7 z.
B. mittels eines Bolzens schwenkbar befestigt ist. Am Ende des kurzen
Schenkels 6b ist ein Anlenkpunkt für die Koppelstange 9 vorgesehen, die
mit ihrem anderen Ende mit dem Arbeitskopf 3 über einen Sperrklinkenme
chanismus 11 in Wirkverbindung steht. Damit der Winkel-Schwenkhebel
beim Niederdrücken nicht seitlich verkantet, wird er an dem Außenrohr 2a
geführt. Dazu ist der lange Schenkel 6a in dem Abschnitt, in dem er die
Teleskopstange 2 schneidet, geteilt, so daß die Teleskopstange innerhalb
des langen Schenkels verläuft und dadurch seitlich geführt wird. In der
Teleskopstange ist eine Druckfeder zum Rückstellen des Winkel-
Schwenkhebels angeordnet, der dadurch nach dem Arbeitshub wieder in
seine Ausgangslage zurückgedrückt wird. Fig. 2 zeigt, daß der lange
Schenkel 6a mittels eines am Außenrohr 2a befestigten Mitnehmers 12
aufwärts gedrückt wird, wenn die Druckfeder das Außenrohr 2a aufwärts
drückt. Zur Verbesserung der Funktion und insbesondere zur Verminde
rung von Reibung ist gegenüber dem Mitnehmer 12 am Außenrohr 2a ein
Rollengegenhalter 13 vorgesehen. Durch diese Maßnahmen wird der Win
kel-Schwenkhebel 6 optimal geführt, wodurch eine hohe Funktionssicher
heit des ganzen Antriebsmechanismus bewirkt wird.
Die vorteilhafte Wirkung des Sperrklinkenmechanismus wird nachfolgend
durch die Funktionsbeschreibung näher erläutert: Die Vorrichtung wird so
weit in den Boden gesteckt, daß die Zinken 5 einen sicheren Halt finden.
Dann wird der lange Schenkel 6a, an dessen Ende eine Fußraste montiert
ist, mit dem Fuß niedergedrückt. Dabei schwenkt der kurze Schenkel 6b
auswärts und zieht die Koppelstange 9 ebenfalls in diese Richtung. Die
Koppelstange 9 ist mit dem oberen Zahnkranz des Sperrklinkenmechanis
mus verbunden und bewirkt somit eine Mitnahme des unteren Zahnkran
zes, der mit dem Arbeitskopf 3 verbunden ist. Wenn der lange Schenkel
6a nicht mehr belastet wird, drängt die Druckfeder - wie beschrieben - das
Außenrohr 2a aufwärts und führt den Winkel-Schwenkhebel 6 mit. Das ist
jedoch nur möglich, wenn der Sperrklinkenmechanismus bei der Rückdre
hung entkuppelt, so daß der Arbeitskopf nicht bewegt wird. Wenn erneut
ein Arbeitshub ausgeführt wird, dreht sich der Arbeitskopf erneut um einen
vorbestimmten Winkel.
Es ist dem Fachmann klar, daß die beschriebenen Baugruppen und Funk
tionen auch modifiziert werden können. So ist es z. B. für bestimmte Ein
satzfälle wünschenswert, wenn der Arbeitskopf nach jedem Arbeitshub
seine Drehrichtung wechselt. In diesem Fall ist ein Sperrklinkenmechanis
mus mit einer Richtungsumkehrvorrichtung einzusetzen. Solche Vorrich
tungen sind aus der Getriebetechnik bekannt und sind lediglich für diesen
Anwendungsfall zu dimensionieren. Für besondere Einsatzfälle kann es
auch zweckmäßig sein, nach zwei Vorwärtsdrehungen eine Rückwärtsdre
hung durchzuführen. Auch diese Funktion kann der Fachmann der ein
schlägigen Fachliteratur für Getriebetechnik und mechanische Baugruppen
entnehmen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Bodenbearbeitung mit:
- - einem Haltegriff (1),
- - einer Stange (2),
- - einem krallenartigen, um die Achse der Stange (2) drehenden Arbeitskopf (3) zur Bodenbearbeitung und
- - einem Antriebsmechanismus (4) für Fußbetätigung zum Drehen des Arbeitskopfes (3), dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Abstützvorrichtung (5) in naher Lagebeziehung zum Arbeitskopf (3) vorgesehen ist, die an dem unteren Endabschnitt einer zweiteiligen Teleskopstange (2a, b) so angeordnet ist, um in Wirkverbindung mit dem zu bearbeitenden Boden das Drehmoment, das bei einer Arbeitsbewegung des Arbeitskopfes (3) entsteht, aufzunehmen und
- - der Antriebsmechanismus (4) folgende Merkmale aufweist:
- - einen Winkel-Schwenkhebel (6) mit einem langen Schenkel (6a) und einem kurzen Schenkel (6b),
- - einen sich seitwärts vom unteren Stangenende erstreckenden Kragarm (7), der in naher Lagebeziehung zum unteren Endabschnitt der Stange (2b) an dieser befestigt ist,
- - eine Koppelvorrichtung (9), die mit dem kurzen Schenkel (6b) und dem Arbeitskopf (3) in Wirkverbindung steht, um diesen bei Betätigung des Winkel- Schwenkhebels (6) um einen vorbestimmten Winkelbereich zu verschwenken,
- - eine Rückstellfeder, die so angeordnet ist, daß der Winkel-Schwenkhebel (6) nach einem Arbeitshub wieder in seine Ausgangslage zurückgedrückt wird und
- - eine Führung (10) zum Führen des Winkel-Schwenkhebels (6), wobei die Führung (10) am unteren Endabschnitt der Stange (2a) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstützvorrichtung (5) zinkenförmig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus (4) einen
Sperrklinkenmechanismus (11) oder einen gleichwirkenden Freilaufmechanismus
aufweist, der so angeordnet ist, daß bei mehrfachen Arbeitshüben der
Arbeitskopf (3) nur in eine Richtung gedreht wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koppelvorrichtung (9) des Antriebsmechanismus (4) als
Zugstange ausgebildet und am Umfang des Arbeitskopfes (3) angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus (4) eine nichtlineare Kraft-Weg-
Kennlinie aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebsmechanismus (4) ein veränderbares
Übersetzungsverhältnis aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitskopf (3) austauschbar befestigt ist.
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